Syntax I – Grundlagen


Hausarbeit, 2008

12 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 PROBLEMATIK DER SYNTAX: Was ist ein Satz?

2 UNTERSCHIED ZWISCHEN SYNTAX UND GRAMMATIK

3 DEFINITION VON SYNTAX

4 UNTERSCHEIDUNG ZWISCHEN SATZ UND ÄUßERUNG

5 SYNTAGMATISCHE UND PARADIGMATISCHE RELATION (nach de Saussure)
5.1 Syntagmatische Relation
5.2 Paradigmatische Relation

6 FUNKTION VON SATZGLIEDERN

7 TRADITIONELLE GRAMMATIK (nach Aristoteles)
7.1 Satzkonstruktionen
7.2 Satzarten
7.3 Satzformen

8 SCHULGRAMMATIKALISCHER ANSATZ
8.1 Wortarten
8.2 Wortgruppen

9 DEPENDENZ- UND VALENZGRAMMATIK
9.1 Nachteile der Dependenz- und Valenzgrammatik

10 Literaturverzeichnis

1 PROBLEMATIK DER SYNTAX: Was ist ein Satz?

In der Linguistik ist immer noch umstritten, was ein Satz ist beziehungsweise einen Satz ausmacht. Es folgen zwei mögliche Ansätze zur Markierung eines Satzes, jedoch existieren diverse Herangehensweisen. Der erste Versuch einer Definition wäre, dass ein Satz eine sinntragende Einheit beschreibt. Nach diesem Prinzip, wäre bereits der Ausruf „Feu!“ ein Satz. Ein anderer Ansatz, der in dieser Hausarbeit näher beleuchtet werden soll, ist die Unterscheidung zwischen Satz und Äußerung.

2 UNTERSCHIED ZWISCHEN SYNTAX UND GRAMMATIK

Genau wie die Phonologie und die Morphologie befasst sich auch die Syntax mit der Analyse formaler Beziehungen zwischen sprachlichen Ausdrücken.

Da der Begriff der Syntax teilweise synonym mit dem der Grammatik verwendet wird ist festzuhalten, dass hierzwischen eine Unterscheidung vorzunehmen ist.

Die Grammatik, vom griechischen Begriff grammatikos abstammend, also den Buchstaben betreffend, befasst sich mit der Beschreibung von Strukturen einzelner Sätze. Des Weiteren zählt zum klassischen Grammatikbegriff sowohl die Lautlehre, als auch die Formlehre.

Die Syntax hingegen, dem griechischen Wort syntaxis entlehnt, bedeutet übersetzt „Zusammenordnung“ oder auch „Zusammenstellung“. Sie fungiert als Teilbereich der Grammatik. Die Syntax beschreibt nicht bloß Strukturen einzelner Sätze, sondern ist als Struktur selbst zu verstehen.

(vgl. Dürscheid 2007: 13, Ramers 2007: 11)

Mit Hilfe der durch die Syntax erstellten Regeln versucht die Grammatik nun die Sprachkompetenz eines native speakers zu erreichen, um in diesem Zuge wohlgeformte von nicht wohlgeformten Sätzen unterscheiden zu lernen.

(vgl. Stein 2005: 40)

3 DEFINITION VON SYNTAX

Die Syntax, als Lehre vom Satzbau, beschäftigt sich mit den Regeln, nach denen einzelne lexikalische oder grammatische Bedeutungsträger zu Wortgruppen (Phrasen, Syntagmen) und diese wiederum zu wohlgeformten (ohne Strich) Sätzen zusammengefügt werden. (vgl. Gabriel/Meisenburg 2007: 190)

Dieses wiederum bedeutet in angewandter Form, das beispielsweise bloße Bedeutungsträger wie „le“, „petit“ und „fille“ im ersten Schritt zu einem simplen Wortgefüge wie „la petite fille“ zusammengestellt werden können. Hierbei wird deutlich, dass die ersteren Bedeutungsträger mittels Deklination dem Nomen fille angepasst werden und somit eine weibliche Endung kennzeichnen.

Durch Hinzufügung eines Verbes, in unserem Beispiel pleurer, entsteht aus einem einfachen Wortgefüge folgender einfacher Satz: „La petite fille pleure.“

Mit Hilfe von Konjunktionen wie zum Beispiel parce que kann man aus einem formal einfacheren einen komplexeren Satz erstellen. Eine exemplarische Realisierung wäre in diesem Fall: „La petite fille pleure, parce qu’elle a faim.“

(Dürscheid 2007: 11, Sokol 2007: 138)

4 UNTERSCHEIDUNG ZWISCHEN SATZ UND ÄUßERUNG

Wie bereits in der Einleitung erwähnt wurde, wird nun der Unterschied zwischen Satz und Äußerung beleuchtet, um sich einer Definition des Satzes zu nähern.

Nach dieser Trennung ist nämlich das Beispiel eines Ausrufs eine konkrete Äußerung, reicht allerdings nicht um als Satz angesehen zu werden. Ein Satz besteht hierbei aus mindestens zwei Wörtern (Il pleut. ist ein mögliches Beispiel). Somit wäre eine vollständige Einheit erzielt, die nach den Regeln einer bestimmten Einzelsprache strukturiert und zu einem wohlgeformten Satz erklärt werden kann. Dies bedeutet demnach, dass es im Vergleich jeweiliger Einzelsprachen zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen kann. Im Deutschen steht das Verb in einem Aussagesatz häufig an dessen Ende, wohingegen dies im Französischen nicht der Fall ist. Die nächste Beispielreihe zeigt die Freiheit der deutschen Sprache einerseits und andererseits die Strenge der französischen Sprache.

(vgl. Sokol 2007: 139)

Für den Satz Ich trinke meinen Kaffee jeden Tag gibt es drei weitere Variationen: Jeden Tag trinke ich meinen Kaffee, Meinen Kaffee trinke ich jeden Tag oder Ich trinke jeden Tag meinen Kaffee. Im französischen Aussagesatz ist die Reihenfolge von Subjekt und Verb strenger geregelt als im Deutschen, sodass nur zwei Möglichkeiten heranzuführen sind; Je bois mon café toujours oder mit der temporalen Adverbiale am Anfang des Satzes: Toujours, je bois mon café.

Bleibt man nun bei der Definition einer Äußerung, wird deutlich, dass es sich im Vergleich zum wohlgeformten Satz um eine unvollständige, nicht grammatikalischen Regeln entsprechenden Einheit handelt, die dennoch verständlich ist und einen gewissen Inhalt transportiert. Darüberhinaus ist diese Form vor allem im mündlichen Sprachgebrauch üblich. Befindet man sich beispielsweise in einem Lokal wird für gewöhnlich nicht die Langform der Aussage „Ich würde gerne ein Bier trinken“ verwendet, denn um sich bemerkbar zu machen genügt die kürzere Version, im Französischen Une bière s’il vous plaît!. Das Restaurantpersonal wird bei dieser Äußerung durchaus wissen, was gemeint ist. Die Ausformulierung Je voudrais boire une bière s’il vous plaît ist kontextbedingt unüblich. (vgl. Sokol 2007: 139)

5 SYNTAGMATISCHE UND PARADIGMATISCHE RELATION (nach de Saussure)

Beleuchtet man weiterhin das Gebilde und Prinzip eines Satzes, muss eine Unterscheidung zwischen syntagmatischer und pragmatischer Relation vorgenommen werden, den sogenannten Einheiten in praesentia und in absentia.

5.1 Syntagmatische Relation

Diese ist eine Relation, die zugleich in einer Äußerung vorkommt und daher zu einer Kette, einem bezeichnenden Syntagma, zusammengefasst werden kann.

Ein noch unvollständiger Satz, aber dennoch eine bedeutungstragende Einheit wie zum Beispiel le chien aboie kann aus den Teilen le, chien, aboie zu einem Syntagma erstellt werden, da diese in syntagmatischer Relation zueinander stehen. Stünden allerdings die Teile chien, le, aboie nebeneinander, so kann in dieser Abfolge kein Syntagma geformt werden. Diesem Verbot liegt ein Verstoß gegen die grammatischen Regeln der Einzelsprache zugrunde. (vgl. Ramers 2007: 12)

Geläufige Synonyme für den Begriff Syntagma sind unter anderem „Phrase“ oder „Gruppe“, gemeint ist hiermit in der Literatur immer derselbe Zustand.

(vgl. Stein 2005: 41)

5.2 Paradigmatische Relation

Mit der Einheit „in absentia“ ist eine Relation gemeint, die an gleicher Stelle in einem Syntagma füreinander austauschbar ist.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 1: Beispielsätze (vgl. Ramers 2007: 11)

In angewandter Form bedeutet dies, dass im oben gezeigten Beispiel le, un und ce untereinander frei austauschbar sind, ebenso wie chien, chat und perroquet oder die in der letzten Spalte ausgeführten Verben aboie, se lèche und chante.

Auf syntaktischer Grundlage ist jener Austausch möglich, jedoch ergibt das exemplarische Syntagma le chat aboie keinen Sinn und ist semantisch nicht korrekt.

(vgl. Ramers 2007: 11ff)

[...]

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Syntax I – Grundlagen
Hochschule
Universität Mannheim  (Lehrstuhl Romanistik II/Linguistik)
Veranstaltung
Einführung in die französische Sprach- und Medienwissenschaft
Note
1,5
Autor
Jahr
2008
Seiten
12
Katalognummer
V126317
ISBN (eBook)
9783640315390
ISBN (Buch)
9783640318711
Dateigröße
419 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Syntax, Grundlagen
Arbeit zitieren
Mariana Schüler (Autor:in), 2008, Syntax I – Grundlagen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126317

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