Das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)

Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort

2. Was ist das BVJ?
2.1 Was wird während dem Berufsvorbereitungsjahr gemacht?
2.2 Wie hat sich das BVJ entwickelt?
2.3 Entwicklung der Schülerzahlen in Baden-Württemberg

3. Deutlicher Anstieg der Schülerzahlen und dessen Ursachen
3.1 Welche Probleme stecken dahinter und welche Auswirkungen hat das auf das erklärte Ziel der Erreichung Ausbildungsfähigkeit?

4. Welche Antworten haben die politisch Verantwortlichen darauf gefunden?

5. Sind diese Maßnahmen ausreichend und lohnt sich die Einrichtung der berufsvorbereitenden Bildungsgänge überhaupt ?

6. Welche Optimierungsansätze/bedarf bestehen?

7. Fazit

8.Literaturangaben

1. Vorwort

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung „Die Zielsetzung des BVJ und was ist daraus geworden?“ Es soll aufgezeigt werden, welche Zielsetzungen dem BVJ in seinen Anfängen 1976 und in der Gegenwart zugrunde liegen. Anhand von Bildungsplänen, Berichten, Richtlinien und Statistiken werden einige Facetten des BVJ exemplarisch dargestellt und analysiert. Der Schwerpunkt meiner Ausarbeitung liegt in der Situation des Berufsvorbereitungsjahres in Baden-Württemberg. In meinen Ausführungen blicke ich über den Tellerrand des Berufsvorbereitungsjahres in Baden-Württemberg hinaus und gehe auch auf die Entwicklung des BVJ, Bildungspläne und Richtlinien des BVJ auf nationaler Bundesländerebene ein.

Das Ziel meiner Arbeit soll jedoch vielmehr sein, Antworten auf folgende Fragen zu geben/suchen.

- Was ist das BVJ und wie hat es sich entwickelt?
- Welche Probleme bestehen?
- Welche Antworten wurden gefunden?
- Welche Optimierungsansätze bestehen?
- Soll das BVJ abgeschafft werden oder soll man eher daran festhalten?

Meine Informationen für die Ausführungen beziehe ich aus der angegebenen Literatur.

Am Ende des Vorworts möchte ich noch einen Lesehinweis geben: Um den Text flüssiger zu gestalten, benutze ich ausschließlich die männlichen Formen Schüler und Lehrer. Dazu ist jeweils immer die weibliche Form hinzuzudenken und soll Lehrerinnen und Schülerinnen keinesfalls diskriminieren.

2. Was ist das BVJ?

Das Berufsvorbereitungsjahr = BVJ, ist eine Schulform an beruflichen Schulen, welche jugendliche Schüler ohne Schulabschluss über 1 Jahr Vollzeitunterricht zur Erfüllung der gesetzlich geforderten Berufsschulpflicht führt oder über eine Zusatzprüfung in Deutsch, Mathe und Englisch den Erwerb eines dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Bildungsstand anbietet .^[1] Im Vergleich zu den weiteren bestehenden Berufsschulen wie z. B. das Berufseinstiegsjahr = BEJ oder die Berufsfachschulen, ist der Eintritt in das BVJ im Sinne einer Eingangsqualifikation voraussetzungslos. Das heißt, Schulabgänger oder Schulabbrecher aus Haupt,- Realschule oder Gymnasium bewerben sich mit ihrem Abgangszeugnis aus Klasse 8.^[2].
Gemeinsam ist allen BVJ-Schülern, dass diese noch keinen Ausbildungsvertrag in der Hand haben. Bis auf 4 Landkreise in Baden-Württemberg (Stuttgart, Esslingen, Ludwigsburg und der Rems-Murr-Kreis) ist der Besuch des BVJ für Schüler, die zu Beginn der Berufsschulpflicht kein Ausbildungsverhältnis nachweisen können, verpflichtend. In den eben genannten 4 Landkreisen ist der Besuch des BVJ freiwillig.^[3]

2.1 Was wird während dem Berufsvorbereitungsjahr gemacht?

Gemeinsam in allen Bundesländern ist, dass der Unterricht sich in Fachtheorie und Fachpraxis gliedert (vgl. Bildungspläne des BVJ auf der Bundesländerebene).
Ein Stundenplan in Wochenstunden sieht zum Beispiel. so aus:^[4]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Jedoch richtet sich die Stundentafel speziell nach dem Förderbedarf der Jugendlichen und nach angebotenen Berufsfeldern. Viele Schulen in Baden Württemberg bieten zudem ein Praktikum in Form von wöchentlichen Praxistagen in Betrieben an^[5].

An den BVJ Standorten werden üblicherweise Kenntnisse in den Berufsfeldern Metalltechnik, Holztechnik, Wirtschaft und Verwaltung vermittelt, und die BVJ-Absolventen lernen bis zu 3 davon kennen^[6]. Jedoch unterscheiden sich je nach Schulstandort die Anzahl oder Art der angebotenen Berufsfelder im fachpraktischen und fachtheoretischen Unterricht, da das Angebot an betrieblichen Ausbildungsstellen von großen regionalen Unterschieden bestimmt ist(vgl. Auskunft des BIZ der Arbeitsagentur Ravensburg). Auch werden von einzelnen Schulen unterschiedliche Schwerpunkte für das BVJ angeboten. Zum Beispiel bietet die Städtische Berufsschule zur Berufsvorbereitung in München sieben unterschiedliche Schwerpunkte an.^[7]

Ein Schwerpunkt ist zum Beispiel die Raumausstattung und die BVJ-Schüler setzen sich dazu mit den Bereichen Metalltechnik und Holztechnik auseinander.

Das BVJ-Jahr kann für die Schüler folgendermaßen aussehen:^[8] Neben dem Unterricht an der Schule am BVJ-Standort bekommen die Schüler zum betrieblichen Teils des BVJ von der Schule ein Schreiben, in welchem die Praktikumsbetreuung und die Haftpflichtversicherung bestätigt werden, und die Schüler suchen in den ersten drei bis vier Unterrichtswochen die Praktikumsstelle in ihrem Wunschbetrieb auf eigene Faust. Auf der Praktikumssuche wird, um die Schüler zu unterstützen, auch das Arbeitsamt miteinbezogen. Dazu werden Vertreter des Arbeitsamts in der ersten oder zweiten Unterrichtswoche an die durchführende Berufsschule eingeladen. Das Betriebspraktikum der Schüler beginnt dann in der Regel mit einem einwöchigen Block, an welchen sich dann wöchentliche Einzeltage, neben dem Unterricht an der Berufsschule, im fortlaufenden Schuljahr anschließen. Um die Schüler zusätzlich zu motivieren, bekommen die Schüler zu den Schulzeugnissen noch ein Zeugnis mit einer Beurteilung von den Betrieben.

2.2 Wie hat sich das BVJ entwickelt?

Die ersten Versuche zum Berufsvorbereitungsjahr konnte man schon im Jahre 1973 in Nordrhein-Westfalen beobachten.^[9]

Nach der Erprobung mit einigen Schulklassen, wurde das BVJ zum Schuljahr 1976/77 großflächig eingeführt.^[10] In Baden-Württemberg wurde das erste BVJ-Schuljahr im Jahre 1978/79 durchgeführt.^[11]

Im Jahre 1977 änderte man in Nordrhein-Westfalen das Schulpflichtgesetz in dem Sinne, dass es von nun an möglich war, durch den Besuch des einjährigen Vollzeitunterricht, die gesetzlich geforderte Berufsschulpflicht zu erfüllen.^[12] Diese Berufsschulpflichterfüllung durch den BVJ-Besuch ist in Baden-Württemberg aber erst seit dem Schuljahr 1986/87 möglich (vgl. Bb 2007 S.121).

[...]

^[1] Vgl. Infos zur Berufsausbildung-Bundesagentur für Arbeit in Ravensburg:S.49

^[2] Vgl.letzte Fußnote S.50-62

^[3] Vgl. Wolf, Rainer (2004): Statistisches Landesamt Baden-Württemberg:Statistisches Monatsheft BW 4/2005 (S.15-16)

^[4] Vgl.http://www.sbb1g:z.th.schule.de/BVJ/body.gvj.html

^[5] Vgl.Bb 2007 S.121

^[6] Vgl.Informationen zur Berufsausbildung der Bundesagentur für Arbeit in Ravensburg- Ausgabe 2008/2009

^[7] Vgl.www.musin.de/service/pi/schbb/bvj.pdf-25.02.2009/13.37 Uhr)

^[8] Vgl. www.ls-bw.de/beruf/aktuell/bvj/detailinfo/A/a362.htm

^[9] Vgl. Feld, Josef (1983): Das Berufsvorbereitungsjahr:ZBW.B84 (S.88)-1988

^[10] Vgl .Greven und Bechthold (1976): BVJ Richtlinien, Greven Verlag Köln (S.3)

^[11] Vgl.Bb 2007 S.120

^[12] Feld,Josef (1983):Das Berufsvorbereitungsjahr