Wohnen in der Stadt - Aktuelle Entwicklungen und Planungskonzepte


Hausarbeit, 2002

20 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffe
2.1 Das menschliche Wohnen
2.2 Der Begriff der Stadt
2.3 Akteure auf dem Wohnungsmarkt

3. Wohnen im Wandel
3.1 Haushaltsformen
3.2 Veränderungen durch Mobilität
3.3 Veränderungen der Arbeitswelt

4. Aktuelle Entwicklungen
4.1 Suburbanisierung
4.2 Gentrification

5. Planungskonzepte
5.1 Nachhaltige Stadtentwicklung
5.2 Nutzungsmischung

6. Sanierung und Gentrification in der Kölner Südstadt

7. Resümee

8. Summary

9. Literaturverzeichnis

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

Abb. 1: Haushaltsgrößen im früheren Bundesgebiet (in Prozent der Haushalte)

Abb. 2: Das Wachstum der Stadtfläche in Abhängigkeit vom öffentlichen Personennahverkehr

Tab. 1: Städtetypen nach Einwohnerzahl

Tab. 2: Großstadtdefinitionen in der Neuzeit

Tab. 3: Spannweite der Untergrenze der Einwohnerzahl städtischer Siedlungen in ausgewählten Staaten der Erde

Tab. 4: Phasen der Gentrification von Wohnvierteln

Tab. 5: Städtebauliche Strategien

1. Einleitung

Wohnen ist ein zentraler Aspekt des menschlichen Daseins. Egal ob in einer Vorortvilla, einer Plattenbauwohnung oder einem Reihenhaus, jeder Mensch wohnt. Mit der Zunahme des nicht-agrarischen Teils der Bevölkerung, besonders in industrialisierten Ländern, kommt dem Thema dieser Arbeit - Wohnen in der Stadt - aus bevölkerungsgeographischer Sicht eine besondere Bedeutung zu (Vgl. Hofmeister 1994, S. 7).

Die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Stadt ist interdisziplinär. Neben stadtgeographischen sind auch städtebauliche, stadtgeschichtliche und stadtsoziologische Aspekte interessant und relevant. Diesem Umstand versucht diese Arbeit gerecht zu werden, in dem sie um eine ganzheitliche Herangehensweise bemüht ist.

Literatur zum Thema besteht in Hülle und Fülle, wobei die besondere Problematik in der Auswahl relevanter Publikationen besteht. Diese Arbeit wird sich hauptsächlich auf stadtgeographische Standardwerke, die Zeitschrift „Informationen zur Raumentwicklung“ sowie auf renommierte stadtsoziologische Publikationen zum Thema Wohnen beziehen.

Zunächst werden Begriffe, die zum Verständnis der Thematik grundlegend sind, erklärt. Was bedeutet überhaupt Wohnen? Gibt es eine einheitliche Stadtdefinition? Im Anschluss daran werden Veränderungen, die besonders seit Beginn des 20. Jahrhunderts das Wohnen beeinflusst haben, erläutert. Wie stark haben neue Verkehrstechnologien und Verlagerungen von Arbeitsplätzen das Wohnen in der Stadt verändert?

Ausgehend von diesen Erläuterungen werden zwei makrostrukturelle Phänomene in der Stadtentwicklung dargestellt. Zum einen die Suburbanisierung und zum anderen die Gentrification. Schließlich werden Planungskonzepte vorgestellt, deren Ziel es ist, negativen Stadtentwicklungen entgegenzuwirken und die Wohnqualität zu erhöhen. Hieran wird sich die Beschreibung eines Fallbeispiels aus der städtischen Praxis anschließen. Den Abschluss dieser Arbeit bildet ein Resümee der Autoren.

2. Begriffe

Um sich mit dem Thema „Wohnen in der Stadt“ zu beschäftigen ist es unerlässlich, die wesentlichen Begriffe, zu erläutern. Außer den beiden im Titel verwendeten Begriffe „Wohnen“ und „Stadt“ werden auch der Wohnungsmarkt und dessen Akteure im Folgenden beschrieben.

2.1 Das menschliche Wohnen

Tiere und Pflanzen wohnen nicht, sie „leben im allgemeinen in ihrem natürlichen Lebensraum“ (Friedman 1985, S. 9). Wohnen ist also etwas, was dem Menschen vorbehalten ist und in einer selbstgestalteten Umgebung stattfindet. Für die meisten Menschen ist Wohnen etwas Selbstverständliches. Es ist der Prozess, dem er neben seiner Erwerbsarbeit nachgeht. Man wohnt also, indem man kocht, isst oder schläft. Die Wohnung ist der räumliche Bereich, in dem Wohnen stattfindet. Dort bewahrt der Mensch auch sein persönliches Hab und Gut sicher auf. Sie ist jedoch mehr als eine reine Versorgungs-, Schlaf- und Lagerstätte. Zum Beispiel ist die Wohnung auch der Ort, an dem man dessen Bewohner persönlich, schriftlich oder telefonisch antreffen kann. Darüber hinaus ist sie für Familienmitglieder oder sonst zusammenlebende Personen eine gemeinsame Anlaufstelle, an der man sich begegnet. Aber vor allem sind die eigenen vier Wände ein Ort der Privatsphäre, also die Abtrennung und der Schutz vor der Öffentlichkeit, und sie sind ein Ort, den man nach seinen individuellen Ideen, seinem persönlichen Geschmack und dem sozialen Status einrichten kann (Vgl. Häußermann et al 1996, S.14).

2.2 Der Begriff der Stadt

Im Mittelalter wurde vom Landesherren das Stadtrecht verliehen, welches einer Siedlung bestimmte Privilegien zuteilte, die nur Städten vorbehalten waren. Heute sind die rechtlichen Unterschiede zwischen Städten und Gemeinden jedoch unbedeutend, es gibt lediglich noch kreisfreie Städte, welche die entsprechenden Verwaltungsfunktionen, die sonst vom Kreis übernommen werden, selbst übernehmen (Vgl. Heineberg 2000, S. 24).

Inzwischen definiert man Städte eher aufgrund ihrer Einwohnerzahl. Dabei lassen sich nicht nur Stadt und Nicht-Stadt unterscheiden, sondern es existieren auch Einwohnerschwellenwerte für bestimmte Stadtgrößen (Vgl. Tab. 1).

Landstädte 2.000 – 5.000 Einw.

Kleinstädte > 5.000 – 20.000 Einw.

Mittelstädte > 20.000 – 100.000 Einw.

Großstadt >100.000 Einw.

Tab. 1: Städtetypen nach Einwohnerzahl (Heineberg 2000, S. 26)

um 1600: Städte ab 15000 Einw.

1790: Städte ab 20000 Einw.

1840: Städte ab 40000 Einw.

1930: Städte ab 100000 Einw.

Tab. 2: Großstadtdefinitionen in der Neuzeit nach Olbricht 1936 (Pfeil 1972) (zitiert nach Heineberg 2000, S. 24)

Dabei ist jedoch zu beachten, dass sich Städte weder historisch noch international miteinander durch ihrer Einwohnerzahl vergleichen lassen. Heute werden Städte mit etwa 100.000 Einwohner als verhältnismäßig kleine Großstadt bezeichnet, im Mittelalter genügte jedoch bereits eine Einwohnerzahl von 15.000 damit eine Stadt eine sehr große Bedeutung hatte (Vgl. Tab. 2).

Ähnlich schwierig verläuft der internationale Vergleich, da zum Beispiel in Spanien und Norwegen „Agglomerationen“ mit 200 Einwohnern eine ähnliche städtische Bedeutung haben wie in Deutschland Landstädte mit 2000 Einwohnern, in Japan hingegen ist diese Bedeutung erst bei 50 000 Einwohnern erreicht (Vgl. Tab. 3).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 3: Spannweite der Untergrenze der Einwohnerzahl städtischer Siedlungen in ausgewählten Staaten der Erde (Demographic Yearbook 1988) (zitiert nach Lichtenberger 1998, S. 32)

2.3 Akteure auf dem Wohnungsmarkt

Auf dem Wohnungsmarkt unterscheidet man zunächst zwischen Eigenwohnungen und Mietwohnungen. Eigenwohnungen werden vom Besitzer bewohnt. Dem gegenüber steht der Mietwohnungsbesitzer, der Kapital aufbringt um eine oder mehrere Wohnungen zu erwerben oder bauen zu lassen und diese dann einer anderen Person, einem Mieter, gegen die Entrichtung eines monatlichen Mietzinses zu Wohnzwecken überlässt. Motivation für den Vermieter ist die gewinnbringende Investition von Kapital. Der Gewinn ergibt sich aus der Einnahme des Mietzinses abzüglich der Abschreibung dieser Wohnung. Der Mieter einer Wohnung wird ein Mietverhältnis jedoch nur dann eingehen, wenn es seine Einkommensverhältnisse zulassen, wodurch dem Vermieter eine obere Grenze bei der Festlegung des Mietzinses erteilt wird. Die Höhe des Mietzinses richtet sich nach dem örtlichen Wettbewerb auf dem Wohnungsmarkt. Örtlich deshalb, weil es sich um Immobilen handelt, die der Eigentümer bei gesättigter Nachfrage nicht an anderer Stelle vermieten kann. Ist der Bedarf an einem Ort also höher als die Anzahl der vorhandenen Wohnungen, so kann der Vermieter den Mietzins erhöhen und seinen Gewinn steigern. Besteht jedoch ein Wohnungsüberschuss, so wird die Bautätigkeit von Neubauwohnungen bis zur Marktsättigung eingeschränkt (Vgl. Brech 1981, S. 35).

3. Wohnen im Wandel

Die Veränderungen des Wohnens gehen zurück auf die Entstehung neuer Haushaltsformen und Mobilität sowie Veränderungen in der Arbeitswelt.

3.1 Haushaltsformen

Die traditionelle Haushaltsform ist die Familie. In ihr leben zwei oder auch drei Generationen von Blutsverwandten zusammen unter einem Dach. Inzwischen haben sich aber auch andere Haushaltsformen etabliert, wie zum Beispiel Single- und Paarhaushalte oder Wohngemeinschaften. Die Haushaltsformen sind jedoch nicht so neu wie häufig angenommen, denn auch in der Vergangenheit gab es im geringen Ausmaß „Wilde Ehen“ und Haushalte, in denen Mütter alleine mit ihrem unehelichen Kind wohnten. Wirklich neu sind nur die Begriffe wie „Single“ oder „alleinerziehend“, die diesen Lebensformen gleich viel positiver gegenüber stehen (Vgl. Häußermann et al 1998, S. 322 f.).

[...]

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Wohnen in der Stadt - Aktuelle Entwicklungen und Planungskonzepte
Hochschule
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen  (Geographisches Institut)
Veranstaltung
Grundseminar: Kulturgeographie
Note
1,7
Autor
Jahr
2002
Seiten
20
Katalognummer
V12508
ISBN (eBook)
9783638183741
Dateigröße
535 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gentrification; Suburbanisierung; nachhaltige Stadtentwicklung
Arbeit zitieren
Amien Idries (Autor:in), 2002, Wohnen in der Stadt - Aktuelle Entwicklungen und Planungskonzepte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12508

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Wohnen in der Stadt  - Aktuelle Entwicklungen und Planungskonzepte



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden