Der Dämonenpakt bei Augustinus

Untersuchungen zur Entstehungsgeschichte und seine Rezeption bis Thomas von Aquin


Seminararbeit, 2007

16 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Allgemeines zum Thema

2 Der Teufelsglaube in der Heiligen Schrift
2.1 Das Alte Testament
2.2 Zwischentestamentliche Literatur
2.3 Das Neue Testament

3 Der Dämonenpakt bei Augustinus
3.1 Die spätantike Dämonologie als Grundlage für Augustinus
3.2 Die wichtigsten inhaltlichen Aspekte des Dämonenpakts
3.3 Die Rezeption des Dämonenpaktes
a) Allgemeine Rezeption
b) Exemplarische Untersuchungen der Schriften des Thomas von Aquin unter dem Aspekt der Philosophie des Dämonenpaktes bei Augustinus
3.4 Bewertung der oben genannten Punkte und ihre Relevanz

4 Schlussbemerkung

5 Literaturverzeichnis:
5.1 Primärliteratur:
5.2 Sekundärliteratur:

1 Einleitung

1.1 Allgemeines zum Thema

Es ist bei der vorliegenden Thematik natürlich nicht einfach, eine Einschränkung vorzunehmen. Der sehr subjektiv besetzte Terminus des „Bösen“ bietet ausreichend Platz zu Interpretation und der Frage nach Ursprung und Wirkung.

In dieser Arbeit soll der Versuch unternommen werden, eine möglichst objektive Sichtweise auf das Phänomen des Bösen zu gewinnen. Wie steht die Bibel zu diesem Thema? Wo stößt man im Alten Testament, in der zwischentestamentlichen Literatur und im Neuen Testament auf die Existenz des Bösen bzw. des Teufels? Wie wurden und werden diese Aussagen der Heiligen Schrift interpretiert? Und hierbei stellt sich gleichsam die Frage, wer diese Interpretationen durchgeführt hat.

In der folgenden Arbeit soll vor allem die Philosophie des Augustinus untersucht werden. Hierbei wird die Theorie des „Dämonenpakts“ in den Mittelpunkt gestellt. Welche Intention veranlasste Augustinus, eine solche Theorie zu entwickeln? Und wie wirkte sich diese auf seine unmittelbare Gegenwart und auch auf seine Zukunft aus?

Im Folgenden soll eine Antwort auf diese Fragen gefunden werden.

2 Der Teufelsglaube in der Heiligen Schrift

2.1 Das Alte Testament

Um sich eine Vorstellung von Augustinus` Theorie des Dämonenpakts zu machen, ist es unabdinglich, sich mit der Geschichte des Bösen in der Bibel auseinanderzusetzen. Diese bildete und bildet bis heute die Grundlage für das allgemeine Verständnis und das Bewusstsein für die sozialen und ethischen Maßstäbe der Christenheit.

Die Untersuchung konzentriert sich zunächst auf das Alte Testament. Hier spielte das Böse bereits in der Schöpfungsgeschichte eine zentrale Rolle. Adam und Eva wurden aus dem Paradies verbannt, da sie den Versuchungen des Bösen, welches in Form einer Schlange dargestellt wurde, nicht widerstehen konnten.

Nachdem weder der Teufel noch Dämonen beweis- oder belegbar sind, ist nur deren Gewichtung im Alten Testament zu untersuchen.

Naturwissenschaftliche und historische Wahrheiten waren im Verständnis des Alten Testaments sekundär. Daher sollte man diese Parameter bei der Untersuchung des Alten Testaments kritisch sehen.

Wenn man heute davon ausgeht, dass Gott der Schöpfer allen Seins ist, ist die logische Folge, dass er neben dem Guten auch das Böse und Schlechte geschaffen hat. Doch wie erklärt die Theologie diese Existenz des Dämonischen? Die „creatio ex nihilo“ impliziert das Vorhandensein der ganzen Schöpfung in all ihren Facetten.

Gott taucht hier als der allmächtige und fürsorgliche Schöpfergott auf. Er ist der Freund der Menschen und gibt ihnen die Erde, um sie urbar zu machen.

Im Alten Testament konstatierte man zwei grundlegende Quellen für das Vorhandensein des Bösen. Zunächst ging man davon aus, dass Jahwe selbst das Gute und Böse in sich vereint. Dies ist die logische Folge der Einzigkeit Jahwes.

Jahwe wird im Alten Testament immer als einziger Gott dargestellt. Der Monotheismus wird durch eine Art „Hofstaat“ gefestigt. Jahwe ist der Herrscher und seine Untergebenen bestehen aus Engeln und Himmlischen Heerscharen. Es gibt keine weiteren Götter. Wie es auch in den Zehn Geboten ausdrücklich von Jahwe postuliert wird.

Allmählich veränderte sich die Vorstellung vom Wesen Jahwes. Die Tatsache, dass Er auch in der Lage war, Böses zu bewirken, wurde nach und nach verworfen.

Satan tauchte das erste Mal auf. Er war ursprünglich Teil des Hofstaats Jahwes und verlor diesen Status, indem er sich Jahwe widersetzte. Ursprünglich fungierte er als eine Art „Staatsanwalt“ im Himmlischen Gericht, und war für Prüfungen oder Bestrafungen zuständig (Ijob1, 6-12). Er wurde schließlich aus dem jahwistischen Hofstaat verbannt und war nun ein „gefallener Engel“. Hierbei gilt es, eine wichtige Maxime zu beachten. Satan war kein gleichberechtigter Gegenspieler Jahwes. Er ist das personifizierte Böse, der Teufel von dem nun all das Übel ausging.

Weiterhin sei noch erwähnt, dass der ursprüngliche israelitische Volksglaube an diverse Dämonen vom Alten Testamen vollkommen abgelehnt wurde. Dieser würde die Einzigkeit Jahwes gefährden.

2.2 Zwischentestamentliche Literatur

Nach dem Ende der Perserherrschaft erfuhr das Judentum eine Spaltung.

Es bestand nun aus hellenistischen und sich dem Hellenismus widersetzenden Gruppen. Diese beiden Fraktionen hatten unterschiedliche Erklärungen für die Herkunft und Ursache des Bösen auf der Welt.

Die antihellenistischen Chasidim erklärten die Abspaltung von Gut und Böse durch zwei sich im Streit befindliche Engelsparteien. Demnach wurde jede dieser Engelsparteien von einem guten und einem bösen Engel regiert. Michael und Belial. Es herrschte die Vorstellung, dass sich diese beiden Engel in einem ständigen Kampf um die Menschen befanden.

Im Gegensatz zu diesen helenistisch-jüdischen Vorstellungen standen die Apokryphen. Eine Reihe von Schriften, die weder in der hebräischen Bibel nicht in der Septuaginta zu finden sind. Diese Schriften hatten einen großen Einfluss auf die Menschen. Hier wurde konstatiert, dass ein Teil der von Gott geschaffenen Engel von sich aus auf die Seite des Bösen gewechselt ist und dafür von Gott bestraft und aus dem Himmel gestürzt wurde.

2.3 Das Neue Testament

Im Neuen Testament tritt das Böse in den verschiedensten Erscheinungen auf. Es ist hier von größter Wichtigkeit, dass Termini wie Satan, Teufel, Welt, oder das Böse nur in einem theologischen Kontext zu sehen sind.

Der Teufel will das Verhältnis von Mensch zu Gott zerstören. Er zögert nicht, den Menschen zu versuchen Jesus (Mk1,12). Doch er scheitert.

Jesus begegnet dem Bösen, indem er Exorzismen durchführt und schließlich selbst geopfert wird um die Menschheit zu erlösen.

Gott verschont also nicht einmal seinen eigenen Sohn und untermauert so sein Menschsein, indem er Jesus für das Böse anfällig macht.

[...]

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Der Dämonenpakt bei Augustinus
Untertitel
Untersuchungen zur Entstehungsgeschichte und seine Rezeption bis Thomas von Aquin
Hochschule
Ludwig-Maximilians-Universität München  (Historisches Seminar)
Veranstaltung
Friedrich Spee (1591-1635) – ein Dichter und sein Kampf gegen den Hexenwahn
Note
1,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
16
Katalognummer
V124715
ISBN (eBook)
9783640298457
ISBN (Buch)
9783640303632
Dateigröße
419 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Dämonenpakt, Augustinus, Friedrich, Spee, Dichter, Kampf, Hexenwahn
Arbeit zitieren
Caterina Scherg (Autor:in), 2007, Der Dämonenpakt bei Augustinus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124715

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