Vorgeschichte und Verlauf des 3. punischen Krieges (149-146 v. Chr.)


Seminararbeit, 2007

13 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einführung

2. Prähistorie des dritten punischen Krieges verknüpft mit Gründen für
den Ausbruch des Krieges
2.1 Die karthagische Auseinandersetzung mit den Numidiern
2.2 Der essenzielle Besuch des römischen Senators Cato in Karthago
2.3 Die römischen Motive für die Kriegserklärung an Karthago verbunden mit zeitgenössischer Darstellung .

3. Der dritte punische Krieg
3.1 Die fatalen Forderungen der Römer und Beginn des Krieges
3.2 Verlauf der kriegerischen Auseinandersetzung
3.3 Ausgang des Krieges

4. Fazit

5. Literaturverzeichnis
5.1 Primärquellen
5.2 Sekundärquellen

1. Einführung

„Im übrigen bin ich dafür, dass Karthago zerstört werden soll.“ Dieser legendäre Ausspruch von einem der ältesten römischen Senatoren, der damaligen Zeit – Marcius Porcius Cato Censorius - stellt einen guten Bezugsrahmen dar, der den Inhalt der Arbeit betrifft. Die Arbeit fokussiert vor allem die Vorgeschichte und den Verlauf, aber auch die römischen Motive für den dritten punischen Krieg, der 149 v. Chr. begann und 146 v. Chr. endete. Die Ausgangslage kann als sehr schwierig bezeichnet werden. Die jahrhundertlange Vorgeschichte des Konflikts zwischen dem römischen und karthagischen Volk ist dabei von erheblicher Bedeutung. In diesem Kontext ist der Friedensvertrag von 201 v. Chr. sehr wichtig, da dieser das karthagische Volk in militärischen, kriegerischen und vor allem territorialen Gesichtspunkten unter die Befehlsgewalt des römischen Senats stellte. Der karthagische Konflikt mit dem Stamm der Numidier war dann aber letztendlich ausschlaggebend für den Eintritt der Römer ins Kriegsgeschehen und kann somit als Aufhänger für den Ausbruch des dritten punischen Krieges gewertet werden. Die zwanghaft herbeigeführten Auflagen und Regelwidrigkeiten gegenüber den Puniern, die einen Krieg um jeden Preis verhindern wollten waren Ursache und Grund, für das tatsächliche Stattfinden des letzten kriegerischen Konfliktes zwischen dem römischen und karthagischen Volk.

Weiterhin werden in der Arbeit zeitgenössische Darstellungen miteinfließen, die durch die Überlieferungen des römischen Geschichtsschreibers Polybius und Livius möglich sind. Durch den Einbau eines eigenen Gliederungspunktes sollen die Motive der Römer zum Kriegseintritt veranschaulicht werden. Durch das vorhandene Quellenmaterial der römischen Historiker kann man sich besser in die Denkweisen und in die Lage der damaligen römischen Politiker hineinversetzten. Natürlich gilt es zu bedenken, dass die Aussagen und Schriften von Livius und vor allem von Polybius auch kritisch zu betrachten sind, da er enge Verbindungen zum römischen Senat pflegte und somit die Vermutung nahe liegt, dass er pro-römisch schrieb und der Situation nicht neutral gegenüberstand.

Die Schlussbemerkung enthält dann eine kurze Zusammenfassung, die mit einer persönlichen Stellungsnahme verknüpft sein wird.

2. Prähistorie des dritten punischen Krieges verknüpft mit Gründen für den Ausbruch des Krieges

2.1 Karthagische Auseinandersetzung mit den Numidiern

Als Anfangspunkt der Vorgeschichte für den letzten punischen Krieg ist gewiss der Friedensvertrag von 201 v. Chr. zu nennen. Aus diesem resultierten harte Konsequenzen für die Punier. Zum einen verloren sie ihre politische und wirtschaftliche Stärke und die für sie sehr wichtigen „überseeischen Besitzungen“[1], - was ihr Ansehen bei anderen Völkern , insbesondere bei den Römern erheblich verringerte -, zum anderen stand ihnen die numidiesche Großmacht gegenüber, die in ihrem Tun von den Römern vollste Unterstützung erwarten konnten.

Die Karthager standen jetzt vor der schwierigen Aufgabe - wie Bagnall schreibt - „ (…) drei miteinander verknüpfte Problemkomplexe zu bewältigen.“[2]

Die erste Hürde, die die Punier zu überwinden hatten, war die eben schon erwähnte - durch den Krieg verursachte - wirtschaftliche Flaute. Die zweite Aufgabe, die es zu bewältigen galt, war die Zufriedenstellung der Römer, was bspw. die rechtzeitige Begleichung von Kriegsschulden (Reparationszahlungen) und die militärische Unterstützung bei römischen Kriegen betraf. Die dritte Krux stellte sich als äußerst bedeutsam heraus. Denn es war wichtig, den Numidierfürst Massinissas und sein Expansionsbestreben, das sich vornehmlich auf karthagische Ländereien bezog, in Schach zu halten „ (…) ohne Rom dabei irgendwie zu brüskieren.“[3]

Bedeutsame Vorboten, die später zum Ausbruch des Krieges führen sollte, sind gewisse territoriale Bestrebungen des Numidierfürsten Massinissa anzuführen, dessen maßgebliches Ziel es war, „(…) Numidien zu einem einzigen, starken Königreich zusammenzuschweißen.“[4] Massinissa dachte, er könne dies erreichen durch lebensverändernde Maßnahmen, nämlich der Abkehr des nomadischen Lebensstils, erreichen. Dazu war es erforderlich, neues fruchtbares Land zu gewinnen. Aus diesem Grund zeigte er so starkes Interesse an den karthagischen Ländereien, weswegen es immer wieder zu Auseinandersetzungen und Kämpfen kam. Den Karthagern blieb nichts anderes übrig, als dies - ohne sich dagegen zu wehren - zuzulassen, da die Römer Verbündete des numidieschen Stammes waren. Die Punier waren durch den Friedensvertrag von 201 v. Chr. an die Befehle des römischen Senats gebunden. Die Karthager beschwerten sich fortlaufend wegen der Übergriffe durch Massinissa beim römischen Senat. Dies stieß bei den Senatoren allerdings nur auf taube Ohren und bewirke genau das Gegenteil.

„ (…) im Jahre 161 verfügte der Senat, daß Karthago alle umstrittenen Städte und Gebiete endgültig an Massinissa abzutreten habe.“[5]

Die erneute Unterstützung der Römer zugunsten Numidierfürsten löste in Karthago große Wut aus. Nach dieser Entscheidung verstrichen einige Jahre, die von territorialen Auseinandersetzungen und Kämpfen um die Grenzen geprägt waren. Anfang der 50-iger Jahre kam es aber zu einem Machtwechsel in der politischen Führungselite der Karthager. Diejenigen karthagischen Politiker welche die Friedenspolitik unterstützten, wurden entmachtet und die neue Spitze bildeten nun jene, die sich nicht einfach dem römischen Diktat unterwerfen wollten, sondern statt dessen beschlossen, sich gegen die Attacken des Massinissas zur Wehr zu setzten. Im Jahre 150 v. Chr. zog der punische Feldherr Hasdrubal entgegen aller römischer Vorschriften in den Krieg mit den Numidiern.

„Dessen Vorgehen von 150 stellte einen eindeutigen Bruch des Friedensvertrages von 201 dar, da ein karthagisches Heer nicht allein dem römischen socius Massinissa entgegengetreten war, sondern dabei außerdem die Grenzen des karthagischen Territoriums überschritten zu haben scheint.“[6]

Die Aussage des Geschichtsschreibers Livius belegt, dass sich die Punier mit der Entschließung zu dieser Tat gegen die Römer stellten. Anzumerken ist noch, dass „ die karthagisch-numidische Auseinandersetzung des Jahres 150 für Karthago mit einem militärischen Fiasko endete.“[7]

2.2 Der essenzielle Besuch des römischen Senators Cato in Karthago

Der Gastaufenthalt des bereits 84-jährigen römischen Senators Marcius Porcius Cato Censorius ist deswegen in der Vorgeschichte des dritten punischen Krieges sehr bedeutsam, da dieser vermutlich großen Einfluss auf die Entscheidung des römischen Senats hatte und das karthagische Schicksal letztendlich auch durch die Eindrücke Catos in der Stadt besiegelt wurde. Bei seinem Besuch in der punischen Metropole musste er nämlich feststellen, dass Karthago trotz der erheblichen Kriegsschäden, die sich auf alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens auswirkten - Politik, Wirtschaft und Sozialstruktur - sich mehr und mehr regenerierte. Manche Sektoren, wie bspw. die Wirtschaft blühte richtiggehend auf; der Handel florierte und Cato musste erfahren, dass der karthagische Handelsmarkt viele Dinge zu bieten hatte, die in Rom eher spärlich vorhanden waren. Aufgrund dessen war es natürlich für den Römer klar, dass sich Karthago als ein potenzieller Handelskonkurrent entpuppen könnte, was natürlich gar nicht im Sinne Roms war. Cato konnte aber während seinem Aufenthalt auch beobachten, dass die Karthager nicht nur im Handel großes Potenzial entwickelten, sondern auch in der Waffenproduktion. Dies missfiel Cato natürlich gänzlich, da es für ihn den Anschein machte, als würde Karthago bereits wieder im Begriff sein aufzurüsten. Diese zwei wesentlichen Faktoren waren Cato zweifelsohne ein Dorn im Auge. Nach den gesammelten Eindrücken in Karthago plädierte Cato im römischen Senat für die Zerstörung Karthagos. Eine sehr berühmte Geste, die römischen Senatoren zu diesem Schiedsspruch zu überreden war das Phänomen der Feige. Im Plenum hielt er die Frucht, die sich als sehr groß und saftig darstellte in die Höhe; die anwesenden Senatoren war für die Feige voll des Lobes.[8] Cato erklärte daraufhin, dass die Frucht von karthagischem Ackerland stamme. Es war ein symbolischer Akt, der erklären sollte, dass sich Karthago wieder als ernstzunehmender Gegner Roms entwickelte und es deshalb Krieg gegen die Karthager zu führen und das karthagische Volk auszulöschen die einzige Möglichkeit sei.

[...]


[1] Bagnall, Nigel: Rom und Karthago. Der Kampf ums Mittelmeer. S. 378

[2] Ebd. S. 378

[3] Ebd. S. 381

[4] Ebd. S. 381

[5] Ebd. S. 382

[6] Liv. Perioche 49, 2, 14a

[7] Huß, Werner: Karthago. München 1995. S. 72

[8] Bagnall, Nigel: S. 384

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Vorgeschichte und Verlauf des 3. punischen Krieges (149-146 v. Chr.)
Hochschule
Universität Regensburg  (Geschichte)
Veranstaltung
Proseminar (alte Geschichte)
Note
2,3
Autor
Jahr
2007
Seiten
13
Katalognummer
V124637
ISBN (eBook)
9783640298129
ISBN (Buch)
9783640303380
Dateigröße
468 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Vorgeschichte, Verlauf, Krieges, Proseminar, Geschichte)
Arbeit zitieren
Verena Liebl (Autor:in), 2007, Vorgeschichte und Verlauf des 3. punischen Krieges (149-146 v. Chr.), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124637

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