Umweltfreundliche Sport-Großveranstaltungen


Seminararbeit, 2007

19 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Definition Großveranstaltungen
1.2 Definition Event
1.2.1 Merkmale von Events
1.2.2 Beispiele
1.3 Gesellschaftliche Bedeutung von Großveranstaltungen
1.4 Austragungsorte von Events

2. Umweltproblematik von Großveranstaltungen
2.1 Umweltmanagement
2.2 Umweltschutz oder „Greenwashing“

3. Ökologisch bewusste Durchführung von MTB-Veranstaltungen
3.1. Vermeidung von Störungen
3.2 Ressourcen
3.3 Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung

4. „Green Goal“ Umweltkonzept zur Fußball WM 2006
4.1 Kernbereiche
4.1.1 Wasser
4.1.2 Abfall
4.1.3 Energie
4.1.4 Mobilität
4.2 Klimaneutralität als Ziel
4.3 Umsetzungserfolg
4.4 Anzeichen von „Greenwashing

5. Naturathlon 2004
5.1 Zentrale Botschaften des Naturathlons

6. Prix Ecosport (Schweiz)
6.1 Ziele des Prix Ecosport

7. Fazit

8. Literaturverzeichnis

1.Einleitung

Sportveranstaltungen in der freien Landschaft haben in Deutschland Tradition. Volkswandertage, Turnfeste oder Volksläufe wurden und werden schon seit Anfang des letzten Jahrhunderts durchgeführt. Die Teilnahme an einer solchen Veranstaltung wurde weitgehend als ein Zeichen der Sport- und der Naturverbundenheit verstanden. Erinnert sei in diesem Zusammenhang auch an jüngere Strömungen wie an die „Trimm-Dich-Bewegung“ in den siebziger Jahren, die mit der Einrichtung von zahlreichen Trimm-Parks im Wald einherging. Das Spektrum der Natursportaktivitäten befindet sich jedoch im Wandel. Mit dem Wandel in den Aktivitäten haben sich zugehörige Veranstaltungen gewandelt. Moderne Veranstaltungen heißen "Events“ und präsentieren sich gerne publikums- und medienwirksam gerne groß und laut, aggressiv und spektakulär. Entsprechend diesem selbst transportierten Bild erfolgt die Wahrnehmung von Events in Teilen der Öffentlichkeit: Die umgebende Landschaft dient als Kulisse einer geschickten medialen Inszenierung, welche kommerziell vermarktet wird. Ohnehin knapp bemessene naturnahe Landschaften werden intensiv als Wettkampfarena genutzt. Die Sportler sind "Heroen“ einer ganz auf "Fun“ und "Action“ ausgerichteten Sportgemeinde, deren Wahrnehmung sich ausschließlich nach Innen richtet, den Naturraum als Spielplatz gebrauchend im Bestreben, Ihren Helden nachzueifern. Wie die Realität tatsächlich aussieht, kann allerdings nicht aus der Wahrnehmung einzelner Interessengruppen abgeleitet werden. So stellt sich nicht zufällig zunehmend die Frage nach der ökologische Verträglichkeit von Sportveranstaltungen in der freien Landschaft. Vielfach wird der Natursport als zentraler Träger des Sport- Umwelt Konflikts gebrandmarkt. Im Spannungsfeld zwischen Ökologie, Ökonomie und Sozialem befindet sich der Sport in einer unbefriedigenden Situation, die es zu verbessern gilt. Wie sieht es jedoch aus, wenn Großveranstaltungen im Sport in Großstädten stattfinden? Tragen sie zu einer Rückeroberung urbaner Räume bei? Und wenn ja, spielt dies überhaupt eine Rolle, da die Austragungen von Großveranstaltungen in der freien Natur und die damit verbundenen Einflüsse auf die Umwelt überwiegen? Um diese Fragen beantworten wird, nachdem in Kapitel 1. das Phänomen „Event“ vorgestellt wird, in Kapitel 2. das Hauptaugenmerk auf die Umweltproblematiken, die mit Großveranstaltungen im Sport einhergehen gelegt. Da Umweltschutz immer mehr in das öffentliche Interesse rückt, reagieren Organisatoren und Unternehmen mit Umweltmanagementkonzepten die fest im jeweiligen Kommunikationsmix verankert sind. In wie weit durch die Maßnahmen der Veranstalter wirklich effektiver Umweltschutz betrieben wird, versuche ich ebenso in Kapitel i 6. werden anhand der Beispiele „MTB-Veranstaltungen in Deutschland“,

„Fußball-WM 2006“, „Naturathlon 2004“ und dem „Prix Ecosport“, der in der Schweiz verliehen wird, die Bestrebungen der Veranstalter von Sport-Großveranstaltungen für eine umweltfreundliche Durchführung der Events aufgezeigt. Im Fazit werden abschließend die, Umweltproblematiken bei Großveranstaltungen und die Lösungsansätze die in den Beispielen dargelegt worden sind zusammengefasst. Darüber hinaus soll ein Zusammenhang der Umweltprobleme die durch Sport- Großveranstaltungen entstehen und deren Anteil an der weltweiten Umweltbelastung ermittelt werden.

1.1 Definition Großveranstaltung

Damit eine Veranstaltung als Großveranstaltung gelten kann, muss wenigstens eines der folgenden Kriterien erfüllt sein:

- Mindestens 10.000 Aktive
- Mindestens 1.000 Betreuer, Helfer
- Mindestens 20.000 Zuschauer
- Veranstaltungsbudget von mindestens 650.000 Euro
- Direktübertragung durch die Medien.

1.2 Definition Event

Inszenierte Ereignisse, die sich durch Erlebnisorientierung und Interaktivität auszeichnen. Sie erfüllen sowohl eine Angebotsfunktion, indem sie unterhalten und Kauf- und Kulturangebote schaffen, als auch eine Kommunikationsfunktion, da sie Botschaften und Werte vermitteln (vgl. Gardeja & Leppa, 2002, 8).

1.2.1 Merkmale von Events

- Zusammenführung von Wettkampf, Party und Product-Placement unter erlebnismäßigen und ästhetischen Gesichtspunkten.
- Meistens unverbindliche Teilnahme.
- Mitglieder spezieller Szenen sollen angesprochen werden.
- Emotionale Bindung zum Ereignis.
- Plattformen für kollektive Selbstvergewisserung.

1.2.2 Beispiele

- Extremsportarten: Red Bull
- Skipisten in Innestädten: C&A
- Soccer-Events: Puma
- Street-Soccer: Adidas
- Beach-Volleyball: Jever Pils, Liptonice
- Mountainbiking: VW

1.3 Gesellschaftliche Bedeutung von Großveranstaltungen

Großveranstaltungen im Sport haben heutzutage einen sehr großen Stellenwert in der Gesellschaft. Sie haben eine positive Wirkung auf das lokale Image und auf die Wirtschaft. Häufig werden Großveranstaltungen in die Strategien der Lokal- und Regionalentwicklung integriert.

1.4 Austragungsorte von Events

Bezogen auf die Austragungsorte von Events, ist eine Konzentration der Veranstaltungen in urbane Räume einerseits und in möglichst interessanten Landschaften andererseits auffällig. Flächen, die vorrangig für den Autoverkehr geschaffen wurden, werden zumindest zeitweilig und in einem begrenztem Umfang gesperrt und für Bewegungsaktivitäten vorgehalten (Inline-Skate-Night, City-Läufe, Radrennen). Daher werden durch Events, Prozesse der Rückeroberung urbaner Räume für Bewegung, Sport und Spiel beschleunigt. Vor diesem hintergrund kann angenommen werden, dass Events so etwas wie ein postmoderner Stadtersatz sind. In dieser Hinsicht leisten Events einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität in Großstädten (vgl. Neuerburg, H.J., Wilken, T., Wopp, C., Stettler, J., Neuenburg, H-J., Pütsch, M. und Bolliger, H-J., 2004). Wie verhält es sich jedoch wenn Events nicht in Großstädten, sondern in der weitestgehend unberührten Natur durchgeführt werden?

2. Umweltproblematik von Großveranstaltungen

Durch Eventisierung von Sportereignissen findet eine Zerstörung der Natur statt, weil diese nur noch „Kullissen des Glücks“ für Inszenierungen sind. Großveranstaltungen bringen, gerade wenn sie in der freien Natur stattfinden, eine enorme Umweltproblematik mit sich, da von ihnen erhebliche direkte und indirekte Wirkungen auf die Umwelt ausgehen. Dabei existiert ein vielseitiges Spektrum an Umwelteinwirkungen die von den Veranstaltungen ausgehen. Das Ausmaß ökologischer Einflüsse wird insbesondere durch die Zahl der Zuschauer und durch die Zahl der Teilnehmer beeinflusst. Aber Faktoren, die Programm, Struktur und Ambiente einer Veranstaltung betreffen, bestimmen Art und Ausmaß der Umweltprobleme. Dabei ist davon auszugehen, dass mir zunehmender Dauer einer Großveranstaltung der Energieverbrauch, die Abfallproduktion, die verkehrs- bedingten Emissionen und die damit verbundenen Umweltbelastungen ansteigen.

„Durch die räumliche und zeitliche Konzentration großer Menschenmengen entstehen Umweltbelastungen, die besonders gravierend sind, wenn die Massierung in relativ sensiblen Naturräumen stattfindet“ (Schemel & Erbguth, 1992, S. 26). Ökologische Effekte von Großveranstaltungen hängen daher erheblich von den Bedingungen am Austragungsort ab. Standorte mit gefährdeter Tier- und Pflanzenwelt oder einzelnen zu schützenden Arten sind für die Durchführung von Großveranstaltungen ökologisch grundsätzlich ungeeignet. Da solche Bereiche in ländlichen Räumen häufiger zu finden sind als in Großstädten, bieten sich Großstädte aus ökologischer Sicht als Veranstaltungsorte besser an als ländliche Gemeinden. ]Viele Belastungen durch die verschiedenen Großveranstaltungen sind meistens ähnlicher Natur.

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Details

Titel
Umweltfreundliche Sport-Großveranstaltungen
Hochschule
Georg-August-Universität Göttingen  (Institut für Sportwissenschaften)
Veranstaltung
Seminar: Sport und Naturschutz
Note
1,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
19
Katalognummer
V124624
ISBN (eBook)
9783640298051
ISBN (Buch)
9783640303311
Dateigröße
1002 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Umweltfreundliche, Sport-Großveranstaltungen, Seminar, Sport, Naturschutz
Arbeit zitieren
Timo Mentzel (Autor:in), 2007, Umweltfreundliche Sport-Großveranstaltungen , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124624

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