Textanalyse zu Friedrich Gogarten: "Verhängnis und Hoffnung der Neuzeit. Säkularisierung als theologisches Problem."


Seminararbeit, 2008

15 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Gliederung

A. Einleitung

B. Literaturanalyse
1. Lebenslauf
2. Gesamtwerk Gogartens
3. Verhängnis und Hoffnung der Neuzeit
a. Das Verhältnis des Menschen zu Gott und der Welt
b. Zweierlei Geschichtsbegriffe
c. Säkularisierung und Säkularismus

C. Schluss

D. Literaturverzeichnis

A. Einleitung

Im heutigen Zusammenhang mit dem internationalen Terror, vor allem dem islamisch motivierten, stellt sich die Frage, ob Religion für politische Zwecke missbraucht wird oder ob es tatsächlich eine Renaissance der Religionen gibt. Ist die Säkularisierung also am Ende und beherrschen wieder religiöse Vorstellungen und Ziele das Handeln der Menschen auf diesem Planeten? Das kann nicht mit Sicherheit festgestellt werden, aber über das Phänomen der Säkularisierung wurde schon häufiger nachgedacht.

Ein prominentes Beispiel hierfür ist Gegenstand dieser Arbeit, das Buch des lutherischen Theologen Friedrich Gogarten: „Verhängnis und Hoffnung der Neuzeit. Die Säkularisierung als theologisches Problem“. Das dieses Werk bereits 1953 erschienen ist, scheint kein Zufall zu sein. Zwar beschäftigte sich der Autor zeit seines Lebens mit diesem Thema, doch spielte vor allem in der Nachkriegszeit des Zweiten Weltkrieges die Religion eine entscheidende Rolle bei der Demokratisierung und war auch vielen Menschen ein Maßstab zum Handeln. Die folgende Arbeit soll den Sinn haben, die Aussagen Gogartens in seinem Werk verkürzt wiederzugeben und sein Bild der von der Säkularisierung von 1953 nachzuzeichnen.

Dass sowohl in den 50er Jahren wie auch heute über das Thema Säkularisierung gesprochen wird, zeigt, dass es sich hierbei um ein stets aktuelles Problem handelt.

B. Literaturanalyse

1. Lebenslauf

Friedrich Gogarten, geboren am 13.01. 1887 in Dortmund, war ein bedeutender lutherischer Theologe des 20. Jahrhunderts.

Nach dem Besuch verschiedener Gymnasien und der Reifeprüfung in Hannoversch Münden studierte er ein Semester Kunstgeschichte in München, dann aber seinem eigentlichen Wunsch folgend Theologie von 1907 bis 1912 in Jena, Berlin und Heidelberg. Nach seiner Zeit als Kandidat der rheinischen Provinzialkirche, Synodalvikar in Stolberg, Hilfsprediger in Bremen und Pfarrer der Gemeinde Stelzendorf wurde er 1925 Privatdozent für systemische Theologie in Jena. Ab 1931 lehrte er als ordentlicher Professor bis 1935 in Breslau, anschließend bis zu seiner Emeritierung 1955 in Göttingen. Aus der Zeit der Lehrtätigkeit in Göttingen stammt auch das zu behandelnde Werk „Verhängnis und Hoffnung der Neuzeit“ von 1953 (2. Auflage 1958). Gogarten starb 1967 in Göttingen.[1]

2. Gesamtwerk Gogartens

Gogarten gilt neben Emil Brunner, Rudolf Bultmann, Eduard Thurneysen und Dietrich Bonhoeffer als einer der Begründer der dialektischen Theologie. Die dialektische Theologie oder auch Theologie der Krisis „stellt eine spezifische Variante dogmatischen Unterschiedsdenkens dar, die unter den Bedingungen manifester Krisenhaftigkeit der Moderne eine synthetische Zuordnung der christlichen Religion zur bürgerlichen Kultur verweigert […].“[2]

Zu seinen bedeutendsten Werken sind unter anderem zu zählen: „Fichte als religiöser Denker“ (1914), „Zwischen den Zeiten“ (1920), „Glaube und Wirklichkeit“ (1928), „Gericht oder Skepsis“ (1937) sowie „Der Mensch zwischen Gott und der Welt“ (1952) und „Was ist Christentum“ (1956).[3]

In seinen frühen Arbeiten beschäftigte sich Gogarten hauptsächlich mit der Weiterführung der Gedanken Johann Gottlieb Fichtes. Ein enger Kontakt zu Arthur Bonus und dem Verleger Eugen Diedrichs führt zu dem Verständnis, Religion sei „erlebte und geformte Tiefe des individuellen Lebens, ist Öffnung für das Ewige im Menschen.“[4] Um 1917 beginnt Gogarten mit dem Lutherstudium, welches ihn sein gesamtes Leben begleiten sollte. Im Mittelpunkt seiner Forschung stehen fortan die „Verhaltensbestimmungen von Gesetz und Evangelium.“[5] Auch im zu behandelnden Werk steht dieser Themenkomplex mit im Vordergrund. Nach dem Ersten Weltkrieg bestimmte die von Gogarten wahrgenommene Krise der europäischen Kultur und die absolute Gegensätzlichkeit von Gott und dem Menschen seine theologische Neuorientierung. Die Zusammenarbeit mit Karl Barth und anderen führt zur Schaffung der dialektischen Theologie. In den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg beschäftigte er sich hauptsächlich mit politischer Ethik, indem er Luther aktualisierte, es folgte der Bruch mit Karl Barth durch Gogartens Werk „Gericht oder Skepsis“ 1937.[6] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Säkularisierung sein zentrales Thema, und genau aus dieser Zeit stammt auch das Werk, das nun im Folgenden genauer betrachtet werden soll.

[...]


[1] Vergleiche: Bautz, Friedric-W. (Hg.), Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (Bd. 2). Herzberg 1990, 263-264, (wird im Folgenden mit BBKL abgekürzt)

[2] Betz, Hans D. u.a., Religion in Geschichte und Gegenwart. (Bd. 2). Tübingen 1999, 809 (wird im folgenden mit RGG4 und dem Band abgekürzt)

[3] Vergleiche: Bautz: BBKL, 263-264

[4] Betz: RGG4 (Bd.3), 1071

[5] Betz: RGG4 (Bd.3), 1071

[6] Vergleiche: Betz: RGG4 (Bd.3), 1072

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Textanalyse zu Friedrich Gogarten: "Verhängnis und Hoffnung der Neuzeit. Säkularisierung als theologisches Problem."
Hochschule
Universität der Bundeswehr München, Neubiberg
Note
2,0
Autor
Jahr
2008
Seiten
15
Katalognummer
V124267
ISBN (eBook)
9783640292738
ISBN (Buch)
9783640292899
Dateigröße
397 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Textanalyse, Friedrich, Gogarten, Verhängnis, Hoffnung, Neuzeit, Säkularisierung, Problem
Arbeit zitieren
Paul Taubmann (Autor:in), 2008, Textanalyse zu Friedrich Gogarten: "Verhängnis und Hoffnung der Neuzeit. Säkularisierung als theologisches Problem.", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124267

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