Wie kommt das Heil in die Geschichte?

Eine Untersuchung der Heilskonzeptionen in den Theologien Karl Barths, Rudolf Bultmanns und Wolfhart Pannenbergs


Hausarbeit (Hauptseminar), 2007

30 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Karl Barth: Die Heilsoffenbarung
2.1 Jesus Christus, das Wort Gottes für die Welt
2.2 Die objektive Wirklichkeit der Heilsoffenbarung
2.3 Die subjektive Wirklichkeit der Heilsoffenbarung

3. Rudolf Bultmann: Das Heil kommt zum Menschen
3.1 Was ist das Heil?
3.2 Präsentische Eschatologie
3.3 Die Predigt als Vermittlung des Heils
3.4 Der Glaube, eine neue Existenzweise

4. Wolfhart Pannenberg: Das vorweggenommene Heil
4.1 Trinität und Heilsökonomie
4.2 Das verheissene Produkt der Heilsökonomie

5. Überblick: Drei Positionen in einem Raster

6. Diskussion
6.1 Karl Barth
6.2 Rudolf Bultmann
6.3 Wolfhart Pannenberg

7. Schlusswort

8. Literaturverzeichnis
8.1 Quellen
8.2 Sekundärliteratur
8.3 Internetquellen
8.4 Bildquelle

1. Einleitung

Diese Seminararbeit will untersuchen, wie das Heil in die Geschichte kommt, kam, oder kommen wird, in den Konzeptionen Karl Barths, Rudolf Bultmanns und Wolfhart Pannenbergs. Ursprünglich sollte dies unter dem Titel „Heilsgeschichtliche Entwürfe Karl Barths, Rudolf Bultmanns und Wolfhart Pannenbergs“ geschehen. Das hat sich aus folgenden Überlegungen als unsinnig erwiesen:

Barth und Bultmann vertreten keine Geschichtstheologie. Daher wäre die Prädikation „heilsgeschichtlich“ eine an sie herangetragene, die nicht aus den Konzeptionen ihrer Entwürfe deduziert werden kann. Man könnte dann selbstverständlich versuchen, aus den beiden Systemen eine Heilsgeschichte zu konstruieren. Dann müsste man bestimmen, welche Topoi dafür aufgenommen und welche weggelassen werden. Kurz: Man schaffte ein neues System, das wesentlich durch die vom Autoren getroffene Auswahl der Schriften aus den beiden Gesamtwerken bestünde.

Nicht nur dass eine solche Auswahl unter dem Verdacht der Unvollständigkeit und der Willkür stünde, sie wäre vor allem und zuerst Abgrenzung des Gegenstandbereiches, also der Geschichte und des Heils, die aber durch diese Abgrenzung erst hervorgebracht würden.

Wir sehen also: Die Verknüpfung von Heil und Geschichte ist problematisch. Dennoch steht diese Seminararbeit unter einem Titel, der diese Verbindung als Möglichkeit voraussetzt, indem er in seiner Frageform folgende Unterstellungen macht:

Die Geschichte ist eine vorausgesetzte Wirklichkeit, in die Heil kommt. Das Heil als kommendes Heil ist das Subjekt des Fragesatzes, das also ebenfalls vorausgesetzt wird. Auf den ersten Blick erscheint das unproblematisch. Ist denn das Heil nicht Gegenstand theologischer Rede? Ist die Geschichte nicht der Hallraum unserer Wirklichkeit? Muss nicht ersteres in letzteres eingehen, insofern es Gegenstand menschlicher Erfahrung und damit menschlicher Rede werden kann?

Ja, das ist richtig. Aber was wird bestimmt, wenn wir das so sagen? Geschichte ist kein Begriff, der sich selbst auslegt. Wir werden jede Konzeption je einzeln nach ihrem impliziten Geschichtsverständnis fragen müssen. So werden wir feststellen, dass Pannenberg der Geschichte eine andere Bedeutung beimisst als Bultmann oder Barth.[1] Bultmann z.B. bestimmt die Geschichte aus einer defizitären Anthropologie, was dazu führt, dass wir letztlich vom Heil her wissen, was Geschichte ist.[2]

Diese kleine Problematisierung soll zeigen, dass die vorliegende Untersuchung nicht eine Frage an drei Konzeptionen stellt, sondern die Konzeptionen diese Frage schon immer nur unter bestimmten Vorbedingungen als eine Frage an sich verstehen und beantworten können. Wir wollen also drei Positionen hinsichtlich des Heils, insofern es aussagbar und damit zeitlich, also geschichtlich gedacht werden kann, befragen.

Die Kirchliche Dogmatik Karl Barths[3] und die Systematische Theologie Wolfhart Pannenbergs[4], bieten sehr viel Material zu dieser Fragestellung. Allerdings besteht durch die Fülle und die stringente Struktur der Werke auch die Gefahr, dass das Thema der Seminararbeit in seiner Zuspitzung verloren geht. So kann beispielsweise die Christologie nicht explizit behandelt werden, auch wenn sie in den weiteren Bezugsrahmen der Frage gehört. Auch die Darstellung der offenbarungs-theologischen Konzeptionen, muss sich der Leitfrage unterordnen. Es soll hier vom Wie, nicht vom Wer des Heils, das in die Geschichte kommt, handeln. Was Bultmanns Schriften angeht, scheint diese Gefahr ungleich kleiner. Das mag rein quantitativ richtig sein, doch gilt zu bedenken, dass die Existenzphilosophie und die „Fundamentalontologie“ Martin Heideggers[5] weitestgehend ausgeblendet werden müssen. Diese Einschränkungen sind für die Fragestellung mit zu bedenken.

2. Karl Barth: Die Heilsoffenbarung

Ich habe mich auf der Suche nach einer Antwort auf die Leitfrage bei Karl Barth besonders auf die Kirchliche Dogmatik bezogen. Breits beim Studium des Inhaltsverzeichnisses der Prolegomena seiner Kirchlichen Dogmatik wird deutlich, wie Barths Argumentationsstruktur ihren Inhalt prägt:

I Prolegomena zur Kirchlichen Dogmatik, Die Lehre vom Worte Gottes (KD I/1)

§1 Die Aufgabe der Dogmatik
§2 Die Aufgabe der Prolegomena zur Dogmatik
§3 Die kirchliche Verkündigung als Stoff der Dogmatik
§4 Das Wort Gottes in dreifacher Gestalt
§5 Das Wesen des Wortes Gottes
§6 Die Erkennbarkeit des Wortes Gottes
§7 Das Wort Gottes, das Dogma und die Dogmatik
§8 Gott in seiner Offenbarung
§9 Gottes Dreieinigkeit
§10 Gott der Vater
§11 Gott der Sohn
§12 Gott der Heilige Geist

In den Paragraphen 1 - 3 werden die Aufgabe und Gestalt der Dogmatik beschrieben. In den Paragraphen 4 - 7 ist vom Wort Gottes die Rede, über §8 mündet die Argumentation in die trinitarisch strukturierte Offenbarungslehre ein.

Der Zugang zur barthschen Dogmatik führt über das Wort Gottes. Es ist Ausgangspunkt der Trinitätslehre, die wiederum Schlüssel zur Offenbarungslehre ist. Die Leitfrage lautet: Wie kommt das Heil in die Geschichte? Nimmt man diese Frage aus der Perspektive barthscher Dogmatik auf, dann soll sie lauten: „Woher wissen wir vom Kommen des Gottesreiches und davon, dass das der Grund und Gegenstand unseres Bittens und Hoffens ist und sein soll?“[6] Dass diese Frage in engstem Bezug steht mit dem, was Barth das „Wort Gottes“[7] nennt, wird diese kurze Abhandlung zeigen. Selbstverständlich ist damit auch die Barthsche Offenbarungslehre, die sich eben vom Wort Gottes herleitet, zumindest implizit mit angesprochen.[8]

2.1 Jesus Christus, das Wort Gottes für die Welt

„Jesus Christus, wie er uns in der Heiligen Schrift bezeugt wird, ist das eine Wort Gottes, das wir zu hören, dem wir im Leben und im Sterben zu vertrauen und zu gehorchen haben.“[9] Dieses Zitat ist der ersten von insgesamt sechs Thesen der Barmer Theologischen Erklärung entnommen, an der Karl Barth massgeblich mitgewirkt hat. Die darin enthaltene Aussage soll genauer betrachtet werden.

„Jesus Christus ist das eine Wort […]“; das heisst nicht einfach Christus, der inkarnierte Logos, sondern Jesus Christus. Daraus ergibt sich auch die Möglichkeit eines Zeugnisses.[10] Das Zeugnis ist die Heilige Schrift. Ein Zeugnis berichtet vom Wort Gottes, das Jesus Christus ist. Er ist dieses Wort, also berichtet er nicht nur davon, stellt es nicht nur dar – es gehört also nicht nur zu seinem Wirken, sondern sein Wirken geht aus ihm selbst hervor, als Wirken Gottes, als Wort Gottes.[11] Dieses Wirken ist Gottes Wirken an den Menschen zum Heil hin. In Jesus Christus ist Gott Sieger über die Gottlosigkeit und die Unmenschlichkeit in der Welt. Das ist aber nicht derart zu verstehen, als ob das Wort Gottes eine Reaktion auf die Welt wäre, vielmehr ist es Bedingung der Welt schlechthin. Barth bezieht sich dabei auf Johannes 1,1-2.[12] Das Wort Gottes ist das Wort der freien Gnade, die alleiniger Grund aller Taten und Werke Gottes ist. Jesus Christus in der Welt ist also nicht eine neue Wirklichkeit vor und für Gott, sondern eben diese eine Wirklichkeit und Möglichkeit Gottes in der Welt als Fleischgewordener. „In ihm [Jesus Christus] ist Gottes Plan mit den Menschen aufgestellt, Gottes Gericht über den Menschen vollzogen, Gottes Errettung des Menschen vollbracht, Gottes Gabe an den Menschen in ihrer Fülle gegenwärtig.“[13] Jesus Christus ist Grund der Schöpfung, deren Grund wiederum die Gnade ist. Das Heil kommt also nicht in die Geschichte, sondern ist Aspekt der Gnade, welche der Schöpfung als Bedingung voraus liegt. Jesus Christus ist dieses Heil. Was bedeutet das aber? Wie kommt die Welt, die Menschheit zum Heil, wer ist zum Heil-sein bestimmt? Wer ist verworfen? Wie kann der Mensch von seinem Heil wissen?

Eberhard Busch hat zu dieser Frage die Unterscheidung der Heilsoffenbarung „de jure“ und „de facto“ eingeführt, die er im Kapitel „Der gewinnende Geist“ ausführt.[14] Die Unterscheidung ist hilfreich, aber die Begriffe sind unglücklich gewählt. So versteht man unter „de facto“ doch nichts anderes, als dass etwas den Tatsachen entspricht. Genau das ist aber mit „de iure“ in Eberhardts Darstellung gemeint. Die Unterscheidung liegt nämlich darin, dass einerseits Gott sein Heil offenbart hat und diese Offenbarung tatsächlich (!) gültig ist, der Mensch aber andererseits sich dieses Heil nicht erschliessen kann, weil es für ihn nur durch Offenbarung erkennbar wird. Ich mache diese Unterscheidung in der weiteren Ausführung ebenfalls, verwende aber zwei Begriffe die m. E. Barth näher stehen, indem zwischen „objektiver“ und „subjektiver“ Wirklichkeit der Heilsoffenbarung unterschieden wird.[15]

2.2 Die objektive Wirklichkeit der Heilsoffenbarung

Die objektive Wirklichkeit der Heilsoffenbarung gründet in Gottes freier Erwählung[16] Er hat in doppelter Weise gewählt:

1. Es ist Gottes freie und erste Wahl, welche grundlegend für die Wirklichkeit dieser Welt ist, dass er in Jesus Christus Gott sein will. Gott hat gewählt, dass das Wort ebenso Anfang der Welt ist, indem er so Gott ist, dass er selbst das Wort ist und hinsichtlich darauf nur in diesem sich selbstbestimmend Gott ist. Aus Gottes freier Gnade ergeht der Beschluss so Gott zu sein, dass er für den Menschen und die Welt Gott ist. Jesus Christus ist also Gottes Wahl seiner freien Gnade an die Welt, nämlich so, dass dieser Gott sich selbst „von Ewigkeit her in freier unbedingter Selbstbestimmung zum Träger dieses Namens bestimmt.“[17] Das schliesst seine Hingabe an den von ihm geschaffenen und von ihm abgefallenen Menschen ein und eben das meint die Fleischwerdung des Wortes Gottes, in seinem Leiden, Sterben und seiner Auferstehung von den Toten.

In dieser Wahl bestimmte Gott über sich selbst. Aber zu der Erwählung Christi gehört nicht nur der erwählende Gott, sondern auch der erwählte Mensch.

2. Im ersten Punkt wird gesagt, dass Gott die Gemeinschaft mit dem Menschen wählte. Im zweiten Punkt soll nun erklärt werden, dass Gott für den Menschen diese Gemeinschaft wählte. Wer aber ist dieser erwählte Mensch? Barth hält in diesem Zusammenhang fest: „Er ist der vom Bösen Verführte und des Bösen Schuldige, er ist der das Böse vollbringende und allen Konsequenzen des Bösen verfallene Mensch.“[18] Durch die Solidarisierung mit diesem Menschen wird Gott selbst Gegenstand des Gerichts, unter das der Mensch sich gestellt hat. Damit wählte er, indem er den Menschen wählte, auch dessen Verwerfung. Diese Verwerfung zu tragen ist die Konsequenz seiner Wahl. Die Wahl ist Gnadenwahl, Liebeswahl, weil Gott sich in ihr für den gewählten Menschen erniedrigen muss. Gott hat damit die Verwerfung des Menschen auf sich genommen. Aus dieser Heilsoffenbarung in und durch Jesus Christus ist zu erkennen, was Gott von Ewigkeit her will.[19] In dieser ewigen Erwählung des einen Menschen Jesus Christus, hat sich Gott selbst zum Zeugen seines Bundes mit den Menschen gemacht. Diese Erwählung des einen Menschen schliesst alle Menschen mit ein.[20]

Inwiefern diese Erwählung die Ökologie betrifft, kann hier nicht ausgeführt werden. Eine solche Untersuchung hätte den dritten Band der Kirchlichen Dogmatik zum Gegenstand, der sich in drei Teilen der Schöpfung widmet.

2.3 Die subjektive Wirklichkeit der Heilsoffenbarung

Zwei Fragen sind in diesem Abschnitt zu erörtern:

1. Was meint die göttliche Erwählung im Bezug auf den einzelnen Menschen?
2. Wie kann der Mensch an die Heilsoffenbarung glauben und daraus leben?

Es ist zunächst wichtig, dass wir uns vor Augen führen, was die subjektive Wirklichkeit der Heilsoffenbarung meint. Der Gegenstand dieser Erwählung liegt im Nachvollzug der ontisch schon immer realen - weil konstitutiv für die Realität selbst - Erwählung Jesu Christi. Dass Gott gewählt und in dieser Erwählung Jesus Christus zur Wahl seiner Selbstbestimmung gemacht hat, liegt der subjektiven Realität der Heilsoffenbarung schon immer voraus.

[...]


[1] Siehe dazu: PANNENBERG 1961, 96f: „ Wir haben gesehen, dass das Offenbarwerden Gottes die Zielbestimmung der jeweiligen Geschichtsereignisse ist. […] Nicht nur liegt das entscheidende Heilsgeschehen noch immer in der Zukunft. Der Sinn des gegenwärtigen Geschehens überhaupt ist schlechterdings verborgen. […] Aus der Zuordnung des Offenbarwerdens Gottes zum Ende der Geschichte ergibt sich die Konsequenz, dass der biblische Gott in gewissem Sinne selbst eine Geschichte hat, da das Offenbarungsgeschehen nicht als seinem Wesen äusserlich gedacht werden kann – sonst wäre es nicht Offenbarung seines Wesens. Zwar ist nicht etwa der ganze Verlauf der Geschichte, sondern erst ihr Ende als Offenbarung Gottes mit seinem Wesen eins, aber insofern das Ende als Vollendung der Geschichte deren Verlauf voraussetzt, gehört sie, die von ihrem Ende her ihre Einheit empfängt, wesentlich zur Gottesoffenbarung hinzu.“ Damit wird Geschichte, das was auch Profangeschichte genannt werden könnte, zur Selbstoffenbarung Gottes, sogar soweit, als dass dessen Wesen mit ihr letztendlich eins wird. Geschichte als Gesamtes ist Offenbarung.

BARTH 1939, 222f: „Wir wissen von der Trinitätslehre her, dass es auf die Frage: Wie kommt es zum Offenbarsein der Offenbarung für uns Menschen? keine andere Antwort geben kann als die: der eine wahre Gott und Herr selber, in der „Person“ des Heiligen Geistes ist sein Offenbarsein für uns.“

Vgl. BARTH 1939, 1. Die objektive Seite der Offenbarung ist die Fleischwerdung des Wortes Gottes. Die Erkenntnismöglichkeit Gottes liegt damit nicht in der Geschichte, sondern im Geist, der die Christusoffenbarung dem Menschen je eigen offenbart. Das „entscheidende Heilsereignis“ (ebd.) liegt damit auch nicht in der Zukunft, sondern in der jeweils gegenwärtigen Anrede des Wortes Gottes, als Wiederholung des Christusereignisses, an den Menschen.

[2] Vgl. BULTMANN 1929, 7.

[3] BARTH Kirchliche Dogmatik, Zollikon 1932-1968.

[4] PANNENBERG 1988/1991/1993.

[5] HEIDEGGER 1993.

[6] BUSCH 1998, 291.

[7] So bei BARTH 1944, §5.

[8] Die Frage, die Eberhard Busch in obigem Zitat formuliert hat, fragt nach dem Woher des Wissens. Die Antwort darauf ist im „Wort Gottes“ zu suchen. Das darf aber keinesfalls mit der Bibel gleichgesetzt werden! Sie ist nicht das Wort Gottes, sondern bezeugt dieses Wort lediglich. Im Vorwort zur zweiten Auflage des Römerbriefs wehrt sich Barth gegen das Attribut biblizistisch und kommt zum Schluss: „Genau genommen dürfte der ganze ,Biblizismus', den man mir nachweisen kann, darin bestehen, dass ich das Vorurteil habe, die Bibel sei ein gutes Buch und es lohne sich, wenn man ihre Gedanken mindestens ebenso ernst nimmt wie seine eigenen.“ (BARTH 2005, XXXIII.)

Das Prädikat „wissen“ deutet aber darauf hin, dass etwas gewusst werden kann. Da für Barth alles was der Mensch von Gott wissen kann auf dessen Offenbarung beruht, liegt der Gedanke nahe, dass die Offenbarungslehre für die Klärung dieser Frage wichtig ist.

Vgl. BARTH 1939, 213: „Der Anfang unserer Erkenntnis Gottes ist nicht ein Anfang, den wir mit ihm machen. Er kann immer nur ein Anfang sein, den er mit uns gemacht hat.“

[9] BARTH, Karl: Barmer Theologische Erklärung, 1934. URL: http://www.ekd.de/bekenntnisse/142.html (21.2.2007).

[10] Weil Jesus nicht nur Wort oder Idee (logos) ist, sondern ganz Mensch, ist er in die Geschichte eingegangen und hat in ihr gewirkt. Darum kann es Zeugen geben von diesem Wort Gottes.

Barth hält damit zwar daran fest, dass die Welt Welt und Gott Gott ist, aber Gott ist gerade darin Gott, dass er Gott für die Welt ist. (Siehe dazu: DEMBROWSKI 1976, 35.)

[11] Barth beruft sich zwar dabei nicht auf Pannenbergs Aufsatz (Offenbarung als Geschichte, 1961) in dem er das Verb rbd erläutert, aber es ist aus solcher Perspektive neu zu fragen, ob man das „Wort Gottes“ statt johanneisch von logos hergeleitet, nicht auch aus dem Hebräischen verstehen könnte, da es stärker mit der Wirkmächtigkeit, dem Herbeisagen konotiert ist.

[12] BARTH 1942, 101f.

[13] BARTH 1942, 101

[14] BUSCH 1998, 228ff.

[15] Vgl. BARTH 1942, 28; 222. „Jesus Christus als die objektive Wirklichkeit der Offenbarung“; „Der Heilige Geist als subjektive Möglichkeit der Offenbarung

[16] Barth handelt einen grossen Teil der Soteriologie und Rechtfertigungslehre in der Erwählungslehre ab. Diese Darstellungsweise begründet er innerhalb des Paragraphen 32 unter dem Abschnitt „Die Aufgabe rechter Lehre von Gottes Gnadenwahl“ in: BARTH 1942, 1-100.

[17] BARTH 1942, 108.

[18] BARTH 1942, 178.

[19] Vgl. BARTH 1942, 101-214.

[20] Barth betont die gesonderte Rolle Israels in der Erwählung. In der gebotenen Kürze, kann darauf nicht eingegangen werden. Siehe dazu: BARTH 1942, 256-286.

Ende der Leseprobe aus 30 Seiten

Details

Titel
Wie kommt das Heil in die Geschichte?
Untertitel
Eine Untersuchung der Heilskonzeptionen in den Theologien Karl Barths, Rudolf Bultmanns und Wolfhart Pannenbergs
Hochschule
Universität Basel  (Theologische Fakultät)
Veranstaltung
Systematische Theologie II
Note
1,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
30
Katalognummer
V123948
ISBN (eBook)
9783640295920
ISBN (Buch)
9783640301744
Dateigröße
505 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Heil, Geschichte, Systematische, Theologie
Arbeit zitieren
Stephan Jütte (Autor:in), 2007, Wie kommt das Heil in die Geschichte?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123948

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