Der aggressiv-entwertende Kommunikationsstil im Mitarbeitergespräch

Treten oder Buckeln?


Hausarbeit, 2009

16 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

1. Einleitung

2. Aggressiv-entwertender Kommunikationsstil
2.1 Zuordnung Kommunikationsstil
2.2 Aggressiv-entwertender Stil nach Schulz von Thun

3. Das Mitarbeitergespräch
3.1 Definition und Ziele

4. Aggressiv-entwertend im Mitarbeitergespräch
4.1 Rollen
4.2 Kommunikation im Mitarbeitergespräch
4.3 Aggressiv-entwertendes Mitarbeitergespräch

5. Fazit
5.1 Rollenverteilung
5.2 Ansatz zur Möglichkeit der Variation eines Kommunikationsstils
5.3 Persönlichkeiten in der Ökonomie

Literaturverzeichnis

Kapitel 1: Einleitung

Im alltäglichen Berufsleben kommt immer mal wieder die Tatsache in Betracht, dass ein Chef ein Gespräch mit seinen Angestellten sucht oder der Mitarbeiter den Austausch mit dem Vorgesetzten. Nach Rohse-Paul[1] sind Mitarbeitergespräche speziell für die weitere Karriereplanung von enormer Bedeutung. Doch was ist eigentlich ein Mitarbeitergespräch? Sind das nur Gespräche zwischen Vorgesetztem und Angestelltem? Oder auch Gespräche innerhalb der Belegschaft, zwischen den einzelnen Arbeitskollegen?

Doch jeder Einzelne hat eine andere Art und Weise, die Kommunikation mit seinen Mitmenschen anzupacken, sei es nun privat oder beruflich. Menschen agieren je nach Charakter, bisherigen Erfahrungen etc. unterschiedlich. Man hört auch immer wieder, dass Vorgesetzte ihre Machtposition innerhalb des Betriebsgefüges ausnutzen und sich gerne über ihre Angestellten stellen, diese verbal herabsetzen und Feedbacks über die Arbeitsleistung äußerst negativ formulieren. Wie kann man mit solchen Zeitgenossen umgehen? Was passiert, wenn ein solcher Mitarbeiter auf einen eher harmonierbedürftigen Chef trifft?

Mitarbeitergespräche dienen dem „Interesse an Austausch“[2], welches auf beiden Seiten vorliegen kann bzw. sollte. Gerade in der heutigen Zeit des ständig erwünschten Wirtschaftswachstums erscheint es durchaus sinnvoll, die Potentiale im Betrieb kennen zu lernen und auch zu erkennen, ein stetig steigendes Maß an Kreativität, Ideenreichtum gepaart mit sinkenden Kosten sind speziell im sozialen Sektor gefordert. Eine gute Kommunikation zwischen allen beteiligten erfordert also folglich geradezu einen Austausch, einen Austausch über einerseits das betrieblich Geschehen und andererseits auch über die individuellen Wünsche des Einzelnen, sei es Chef oder Mitarbeiter.

Wie kann ein solches umsetzen, wie kann man es planen, so dass jeder der Beteiligten ein Win-Win-Situation, eine Situation zum beiderseitigen Vorteil, für sich zu verbuchen hat? Und wie genau passt hier die Vorstellung eines aggressiven und abwertenden Gesprächspartners hinzu, kann man diese so manipulieren, dass dennoch Vorteile daraus gereifen oder wie kann man damit am besten umgehen, so dass einem keine Nachteile daraus entstehen?

Kapitel 2: Aggressiv-entwertender Kommunikationsstil

2.1 Zuordnung Kommunikation

Kommunikation im Sprachgebrauch meint „die Verständigung zwischen Menschen mit Hilfe von Schrift, Sprache, Zeichen“[3], umfasst folglich alle „zwischenmenschlichen Interaktionen“[4] die es gibt. Nicht nur Sprache bedeutet kommunizieren, auch Gestik oder Mimik sowie sämtliche weitere nonverbalen Signale sind ein umfassender Teil von Kommunikation.

Mit dem Eisbergmodell beschreiben Ruch und Zimbardo angelehnt an Freud, dass nur ca. 20% der Kommunikation dem Agierenden bewusst ist, was beispielsweise Fakten, Sprache oder Gedanken beinhaltet. 80 % des Ganzen wie Motive, Emotionen etc. bleiben unterbewusst bzw. vorbewusst[5]. Das heißt, dass der Großteil dessen, was Kommunikation noch ausmacht, im Verborgenen bleibt. Handlungsantriebe, Erfahrungen oder Instinkte spielen immer uns selbst unbewusst mit ein in unsere Kommunikation und die Art und Weise wie wir uns dabei präsentieren.

Kommunikation ist also eine äußerst komplexe Form von zwischenmenschlichen Interaktionen, beinhaltet neben der Sprache, was von vielen irrtümlicherweise als das Kommunizieren alleine betrachtet wird, auch Eigenschaften wie die menschliche Neugierde, weswegen ein neugieriger Mensch beispielsweise anders nachfragen wird als einer, der es nicht ist. Jeder Mensch kommuniziert aufgrund seiner Erbanlagen, seines Charakters und seinen bisherigen Erfahrungen unterschiedlich.

Watzlawick geht sogar soweit zu sagen, „man kann nicht nicht kommunizieren“[6]. Der Mensch kommuniziert daher automatisch mit seinen Mitmenschen, wenn er ihnen begegnet, und sei es nur so, dass er eine ablehnende Haltung einnimmt und versucht, ein Gespräch zu unterbinden. Unterbewusst reagieren wir automatisch, sobald sich ein anderes menschliches Wesen in der Nähe befindet. Auch ein demonstratives zu Seite sehen ist Kommunikation, wenn auch nonverbal. Man kann durch sein Auftreten ohne ein Wort sagen zu müssen seinem

Gegenüber ganz genau vermitteln, was man von ihm hält. Kommunikation ist somit allgegenwärtig, jedoch ist nur ein sehr geringer Teil von ihr wirklich beeinflussbar und wird überhaupt bewusst von einem Menschen als solche wahrgenommen. Sie ist allerdings „Vorraussetzung fast aller Prozesse in Organisationen“[7], was heißt, dass ohne Kommunikation in einem Unternehmen oder einer Einrichtung kaum Handlung erfolgen kann.

2.2 Aggressiv-entwertender Stil nach Schulz von Thun

Das Nomen Stil stammt ursprünglich vom lateinischen Substantiv „stilus“, was soviel bedeutet wie „Schreibart, Stil, Sprache eines Schriftstellers“[8], was also sehr stark auf die Ausdrucksart und das Ausdrucksvermögen eines Autors abzielte. Ein Stil ist heutzutage die „Einheit der Ausdrucksformen“ bzw. die „Darstellungsweise“ oder „Art“[9], sei es in der Kunst, im täglichen Miteinander von Mensch zu Mensch oder ähnlichem. Ein Kommunikationsstil ist folglich die Art und Weise eines Individuums zu kommunizieren.

Aggressiv bedeutet „angriffslustig“[10] und meint soviel wie ein streitlustiges Verhalten zeigen, entwerten ist „den Wert einer Sache vermindern“[11]. Ein aggressiv-entwertender Stil beim Kommunizieren ist folglich ein Verhalten, das einen Gesprächspartner durch eine streitlustige Art herabsetzt und dieses gleichzeitig noch durch eine verbale Abwertung würzt, dem Gegenüber also das Gefühl vermittelt, das er wenig oder nichts Wert ist und es vermutlich daher verdient und zu erdulden hat, ein angriffslustiges Verhalten zu erfahren.

Menschen mit einem aggressiv-entwertenden Kommunikationsstil behandeln ihre Kommunikationspartner „von oben herab“, man versucht dabei „seinem Gegenüber offen oder versteckt etwas anzutun, was ihn klein macht, schuldig oder wertlos erscheinen lässt“[12].

Der Aggressiv-Entwertende steht seiner Meinung nach hierarchisch über einem selbst und versucht jeden das mit allen Mitteln spüren zu lassen. Selbst ist er dabei unverletzlich und schiebt alles negative anderen zu, welche dafür auch definitiv und ohne Rückfragen

[...]


[1] Rohse-Paul 2006, 1.

[2] Rohse-Paul 2006, 1.

[3] Büntig, K.-D. / Karatas, R 1999, 659.

[4] Forgas 1999, 11.

[5] Ruch, W. / Zimbardo, P. 1974, 366ff.

[6] Watzlawick, P. / Beavin, J. H. / Jackson, D. D. 1969, 53.

[7] Fiege, R. / Muck, P. M. / Schuler, H. 2006, 472.

[8] Langenscheidt (Hrsg) 2001, 1173.

[9] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Hrsg.) 1996, 711.

[10] Büntig, K.-D. / Karatas, R. 1999, 39.

[11] Büntig, K.-D. / Karatas, R. 1999, 321.

[12] Schulz von Thun, F. 2008, 115.

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Der aggressiv-entwertende Kommunikationsstil im Mitarbeitergespräch
Untertitel
Treten oder Buckeln?
Hochschule
Fachhochschule Braunschweig / Wolfenbüttel; Standort Braunschweig
Veranstaltung
Personalmanagement: Mitarbeitergespräche
Note
2,0
Autor
Jahr
2009
Seiten
16
Katalognummer
V123749
ISBN (eBook)
9783640292271
ISBN (Buch)
9783640292400
Dateigröße
411 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kommunikationsstil, Mitarbeitergespräch, Personalmanagement, Mitarbeitergespräche
Arbeit zitieren
Lena Kölblin (Autor:in), 2009, Der aggressiv-entwertende Kommunikationsstil im Mitarbeitergespräch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123749

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