Heinrich der Zänker, Herzog von Bayern

Ein Rebell greift nach der Krone


Hausarbeit, 2009

16 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Gliederung

1 Einleitung

2 Quellenlage
2.1 Forschungsstand / Quellenprobleme

3 Lebensweg Heinrich des Zänkers
3.1 Kindheit
3.2 Heinrich als Herzog von Bayern

4 Heinrich der Zänker greift nach der Krone
4.1 Verschwörung gegen Otto II.
4.2 Entführung von Otto III.

5 Legitimierte Herrschaftsansprüche Heinrichs?

6 Aus „dem Zänker“ wird „der Gütige“

7 Zusammenfassung

8 Quellenverzeichnis

9 Literaturverzeichnis

10 Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung

In dieser Arbeit wird Heinrich der Zänker und sein stetiger Drang zur Krone thematisiert. Dabei wird zuerst auf die Quellenlage und den Forschungsstand eingegangen, um danach genauer die Herrschaftsansprüche Heinrich des Zänkers zu betrachten. Warum gelang es Heinrich immer wieder nach einem gescheiterten Putsch und den darauf folgenden Sanktionen gegen ihn, seine Besitztümer wiederzuerlangen und zum Status Quo zurückzukehren? Wäre Heinrich ein legitimierter Thronnachfolger gewesen? War er wirklich ein unverbesserlicher Querulant, oder hat Heinrich irgendwann kapituliert? Diese Fragen werden in dieser Arbeit zu beantworten versucht. Wie Heinrich der Zänker seine ersten Thronansprüche ableitet wird genauer betrachtet, dabei ist zu klären, welche Stellung Heinrich der Zänker in der ottonischen Hierarchie und auch als Herzog in Bayern hatte. Es wird dazu eine Quelle analysiert, sowie die aktuelle Sekundärliteratur um einen Gesamteindruck zu erlangen.

2 Quellenlage

2.1 Forschungsstand / Quellenprobleme

Quellen sind nur bedingt ausreichend vorhanden, denn es ist nur von Thietmar von Merseburg die genaue Sachlage im Konflikt zwischen Otto II. bzw. Theophanu mit Otto III. und Heinrich dem Zänker beschrieben. Thietmar von Merseburg war ein Zeitgenosse, deshalb kann man ihm keine große Objektivität zugestehen. Außerdem schätzte Thietmar von Merseburg den Sohn Heinrichs, Heinrich II. sehr und versucht allein deshalb schon nicht ein negatives Bild Heinrichs zu zeichnen. Dennoch können wir heute nur Aufgrund seiner Aufzeichnungen die Ursachen, Gründe und Folgen für Heinrichs Rebellion gegen den jeweiligen König rekapitulieren. Heinrich der Zänker steht in der mittelalterlichen Geschichtsschreibung leider immer nur neben den beiden Königen Otto II. und Otto III. , deren Taten ausführlich beschrieben sind. Heinrich ist mehr eine Randfigur, die immer wieder versucht sich selbst die Krone aufzusetzen, es jedoch nie zustande bringt. In verschiedenen Quellenauszügen und in der Sekundärliteratur wird Heinrich der Zänker genannt und grob beschrieben, jedoch beschränkt sich diese Beschreibung nur auf den groben Charakter und nur auf die Jahre seiner Rebellion. Die späteren Jahre, in denen Heinrich friedlich ist und nicht mehr „zänkt“ sind kaum beschrieben. In der Sekundärliteratur schreiben Winfrid Glocker, Kurt Reindel[1], Josef Fleckenstein[2], Benno Hubensteiner und Robert Holtzmann über Heinrich den Zänker und zeichnen ein ähnliches Bild von ihm, wie es einst Wilhelm von Giesenbrecht 1881 in seiner „Geschichte der deutschen Kaiserzeit“ getan hat. Dieser erklärt in ihr: „Heinrich war mehrere Jahre älter als der Kaiser; ihm war bereits ein Sohn geboren, während Otto nach mehrjähriger Ehe noch keinen Erben hatte; es fehlte ihm nicht an Anhang im Volke, denn er war ein stattlicher Mann, klug und der Rede im hohen Grade mächtig – was Wunder, dass er sich gleichviel oder mehr als sein kaiserlicher Vetter dünkte! Überdies war er unruhigen Geistes, der Vortheil seines Hauses beschäftigte ihn spät und früh, jede vermeintliche Kränkung desselben empfand er als schwere persönliche Beleidigung, wie er denn von Natur zu Händeln geneigt war, so dass man ihm den Beinamen des Zänkers gegeben hat. Mit einer Keckheit ohne Gleichen verfolgten er un die Seinen ihr Familieninteresse, seitdem der große Kaiser nicht mehr war…“[3]

Die folgende Arbeit bezieht sich auf das Wissen aus diesem Zitat.

3 Lebensweg Heinrich des Zänkers

3.1 Kindheit

Heinrich II., Neffe von Otto I., wurde 951 in Gandersheim als Sohn von Heinrich I. von Bayern und seiner Gemahlin Judith geboren. Schon zu Lebzeiten soll Heinrich als „der Zänker“ bekannt gewesen sein. Ob er wirklich den Beinamen bekommen hatte, ist nicht bewiesen und eher fraglich. Spätestens in der Neuzeit erhielt er definitiv den Titel „der Zänker“ und wird in dieser Arbeit immer als Heinrich der Zänker, oder Heinrich II., Herzog von Bayern, betitelt. Nachdem sich das Herrschaftsgebiet seines Vaters 952, durch die Angliederung der Alpengebiete, stark vergrößert hatte, wurde Heinrich der Zänker 953, unter der Vormundschaft seiner Mutter Judith und des Bischof Abraham von Freising, Herzog. Vorher wurde die Familie im liudolfingischen Aufstand 953 vertrieben. Im Alter von 4 Jahren wurde Heinrich der Zänker zum Herzog von Bayern ernannt. Heinrichs Mutter Judith war die Tochter von dem Luitpoldinger Arnulf, dem Herzog von Bayern. Aus diesem Grund wurde Heinrich der Zänker auch unter ihrer Vormundschaft Herzog und nicht unter der seines Vaters, obwohl dieser der Bruder des Kaisers Otto I. war.

Heinrichs Vater, Heinrich I. vollendete die guten Machtvorrausetzungen für seinen Sohn mit seinem politischen Erbe, der Herrschaft über Bayern, Kärnten, die Ostmark und die Marken Oberitaliens. Als Sohn zweier großer Herrscherdynastien, den Luitpoldingern als altem Herrschergeschlecht und der bayerischen Herrschaftsfamilie, den Ottonen, war seine Machtposition als Herzog von Bayern mehr als nur legitimiert und gesichert. Gesichert war dadurch aber auch dem Vater die Feindschaft Liudolfs, die von nun an die Machtkämpfe in Süddeutschland bestimmen sollte.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Stammbaum Heinrich I.[4]

[...]


[1] Reindel, Kurt: Von den Karolingern zu den Welfen, S. 297.

[2] Fleckenstein, Josef: Das Reich der Ottonen im 10. Jahrhundert, S. 260.

[3] Glocker, W., Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik, S. 170

[4] siehe Abb. 1 im Abbildungsverzeichnis

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Heinrich der Zänker, Herzog von Bayern
Untertitel
Ein Rebell greift nach der Krone
Hochschule
Universität Münster  (Institut für Mittelalter)
Veranstaltung
Die Ottonen
Note
2,0
Autor
Jahr
2009
Seiten
16
Katalognummer
V123164
ISBN (eBook)
9783640288960
ISBN (Buch)
9783640289400
Dateigröße
537 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Heinrich, Zänker, Herzog, Bayern, Ottonen
Arbeit zitieren
Alexander Munk (Autor:in), 2009, Heinrich der Zänker, Herzog von Bayern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123164

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Heinrich der Zänker, Herzog von Bayern



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden