Zeitgeschichte im TATORT


Magisterarbeit, 2006

84 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. EINLEITUNG

2. DER „TATORT“ IM SPIEGEL DER BUNDESREPUBLIKANISCHEN GESELLSCHAFT
2.1 DAS TATORT-KONZEPT
2.1.1 KULTURGESCHICHTLICHE BETRACHTUNGEN
2.1.2 ERMITTLERFIGUREN
2.1.3 KRIMINALITÄTSDARSTELLUNG
2.1.4 REGIONALE BESONDERHEITEN
2.1.5 MEDIENWISSENSCHAFTLICHE THEORIEN
2.2 ALLTAGSGESCHICHTE: BEGRIFF UND METHODE
2.3 ZEITGESCHICHTE: BEGRIFF UND METHODE
2.3.1 SOZIALE UND POLITISCHE STRUKTUREN IN DEUTSCHLAND VON 2000-2005

3. TATORT-ANALYSE
3.1 DER LUDWIGSHAFENER TATORT (SWR)
3.1.1 KRITERIUM DES MILIEUS: DIE ERMITTLERFIGUREN UND DIE REGIONALEN BESONDERHEITEN
3.1.2 ZEITGESCHICHTE
3.1.3 GEWALTFIEBER (SWR. ERSTAUSSTRAHLUNG: SONNTAG, 2. DEZEMBER 2001)
3.1.4 ANALYSE
3.1.4.1 Darstellung des Massakers
3.1.4.2 Fabian und Georg Lobentag
3.1.4.3 Paul Cordes
3.1.4.4 Chris Domnik
3.1.4.5 Der “Verein“
3.1.4.6 Kopper
3.1.4.7 Lena Odenthal
3.1.4.8 Zusammenfassung
3.2 DER LEIPZIGER TATORT (MDR)
3.2.1 KRITERIUM DES MILIEUS: DIE ERMITTLERFIGUREN UND DIE REGIONALEN BESONDERHEITEN
3.2.2 ZEITGESCHICHTE
3.2.3 TEUFELSKREIS (MDR. ERSTAUSSTRAHLUNG: SONNTAG, 31. OKTOBER 2004)
3.2.4 SEQUENZPROTOKOLL
3.2.5 ANALYSE
3.2.5.1 Die Polizei
3.2.5.2 Die Stadt Leipzig/MDR
3.2.5.3 Staatsanwältin Mitterer
3.2.5.4 Kommissar Kain
3.2.5.5 Hauptkommissar Ehrlicher
3.2.5.6 Die Pastorin Antje Lischinski
3.2.5.7 Der Verfassungsschutz
3.2.5.8 Die Rechtsextremen
3.2.5.9 Zusammenfassung
3.3 D ER B REMER TATORT (RB)
3.3.1 KRITERIUM DES MILIEUS: DIE ERMITTLERFIGUREN UND DIE REGIONALEN BESONDERHEITEN
^[s]+|[s]+$ 3.3.2 ZEITGESCHICHTE
3.3 4 SCHEHERAZADE (RB/WDR. ERSTAUSSTRAHLUNG: SONNTAG, 5. JUNI 2005)
3.4.5 ANALYSE DES TATORTS
3.4.5.1 Inga Lürsen
3.4.5.2 Nils Stedefreund
3.4.5.3 Manu
3.4.5.4 Zusammenfassung

4. FAZIT: ZEITGESCHICHTE IM TATORT

5. BIBLIOGRAPHIE
5.1 LITERATUR
5.2 PRINTMEDIEN
5.3 INTERNET
5.4 FILMOGRAFIE

1. Einleitung

„Sollte – oder vielleicht auch kann – man Geschichte schon schreiben, während sie noch qualmt?“1 (Barbara Tuchman) Diese von Tuchman aufgeworfene Frage fasst die Intention dieser Arbeit zusammen: Es soll eine Möglichkeit gezeigt werden, wie Zeitgeschichte „geschrieben“ wird, obwohl die zu dokumentierenden Ereignisse noch so aktuell sind, als dass sie als abgeschlossen gelten und aus einer “sicheren“ zeitlichen Distanz vom Historiker analysiert werden könnten.

Das Außergewöhnliche an dieser Arbeit sind seine Quellen, denn es soll anhand dreier TATORTe gezeigt werden, wie Zeitgeschichte dargestellt wird. Der TATORT zeigt im Rahmen seiner fiktiven Welt gesellschaftliche Realität.

Diese Arbeit ist ein „Werkstattbericht von außen“2. Von außen deshalb, weil die Arbeit nicht an der Konzeption eines TATORTs beteiligt ist und stattdessen versucht, die Themen der Filme mittels wissenschaftlicher und journalistischer Recherche aufzuspüren und darauf folgend zeigt, dass und wie der TATORT sie in seine fiktive Welt einbindet. Die programmatischen Aussagen der TATORT-Macher – Autoren, Regisseure und Darsteller – sollen daher unberücksichtigt bleiben, obwohl sie sicherlich die Intention dieser Arbeit verifizieren könnten.

Nun ist die Idee, TATORTe zu analysieren und Realitätsbezüge zu erstellen keine neue – unzählige Schriften über die Serie belegen dies. Es findet sich jedoch keine Arbeit, die sich mit der Aktualität der Ereignisse – Tuchmans „qualmender Geschichte“ – so auseinandersetzt, wie es diese Arbeit tut. Die Ereignisse, die in den hier analysierten Filmen dargestellt werden, gehören unbestritten zu den skandalösesten in den letzten sechs Jahren: Amokschützen, rechtsradikaler Terror und der elfte September. Da der TATORT sich neben seiner Funktion als Krimi mit bundesrepublikanischer Sozial- und Gesellschaftsgeschichte befasst, eignen sich die drei Werke hervorragend, dies zu belegen: “Sozialgeschichte“, denn inGewaltfieber3 wird das soziale Umfeld von jungen Menschen, die plötzlich Amok laufen, kritisch recherchiert; “Gesellschaftsgeschichte“ im weiteren Sinne, denn inTeufelskreis4 wird ein innenpolitisches Problem, der Rechtsradikalismus, gezeigt und inScheherazade5 werden die Ereignisse um den elften September, mit denen sich vor allen Dingen die deutsche Außenpolitik auseinandersetzt, behandelt.

Die Arbeit ist daher dergestalt gegliedert: Der erste Teil gibt einen kurzen Überblick über das TATORT-Konzept. Darauf aufbauend werden unterschiedliche Forschungsschwerpunkte kurz wiedergegeben. Anschließend werden zwei Methoden vorgestellt, wie man Zeitgeschichte erforschen kann, und somit wird das wissenschaftliche “Gerüst“ dieser Arbeit geliefert. Darauf folgend wird versucht, die wichtigsten sozialen und politischen Ereignisse aus den Jahren 2000-2005 zusammenzufassen, um ein Bild von Deutschland im 21. Jahrhundert zu erstellen.

Der zweite Teil ist der Analyse der TATORTe gewidmet, dabei wird jeweils zuerst ein kurzer Überblick über die ermittelnden Kommissare und eine Milieustudie des jeweiligen TATORT gegeben. Danach wird die Herkunft des Themas ermittelt. Anschließend erfolgt die Exposition des Films. Die Analyse soll zuletzt zeigen, wie der TATORT die Ereignisse widerspiegelt und wie hierbei der Eindruck von Realität erzeugt wird.

Im Anschluss an diese beiden Teile werden die Ergebnisse zusammengetragen, um in einem Fazit festzustellen, wie und dass “Zeitgeschichte“ im TATORT dargestellt wird.

2. Der „TATORT“ im Spiegel der bundesrepublikanischen Gesellschaft

Nach dreißig Jahren TATORT drängt sich der Gedanke auf, dass es wahrscheinlich6 kein zuverlässigeres Archiv gibt, das die Gegenwartsgeschichte der Bundesrepublik begleitet hat, als den TATORT. Dabei verdankt sich seine “alltagsgeschichtliche Zuverlässigkeit“ dem Nichtgewollten, denn natürlich ist der TATORT zuallererst ein Krimi, ein Format, das erfundene Geschichten erzählt. Mit Sicherheit hatte zu Beginn niemand daran gedacht, dass aus der Krimi-Reihe einmal so etwas wie ein populäres Gedächtnis unserer Gegenwartskultur werden würde. Und deswegen macht es Sinn, den TATORT als eine unbewusste Geschichtsschreibung zu verstehen.7

2.1 Das TATORT-Konzept

Der eben zitierte Medienwissenschaftler Eike Wenzel, welcher sich unter anderem mit der Arbeit an der deutschen Geschichte in Filmen seit den sechziger Jahren beschäftigt8, gab 2000 zu Ehren des 30jährigen TATORT-Jubiläums den JubiläumsbandErmittlungen in Sachen TATORT9 heraus, indem zahlreiche Autoren, Regisseure, Journalisten und Medienwissenschaftler die Geschichte des TATORTs aufarbeiteten – und mit dieser Aufarbeitung auch eine Geschichte der BRD erzählen.

Seit nunmehr 36 Jahren erscheint einmal die Woche unverändert um 20:15 Uhr der legendäre TATORT-Vorspann mit dem Fadenkreuz. Dabei steht dieses Logo für eine unvergleichliche Erfolgsgeschichte der ältesten deutschen Krimireihe und zugleich der erfolgreichsten Sendereihe der bundesdeutschen Fernsehgeschichte.10 Am 29. November 1970 wurde vom NDR der erste TATORTTaxi nach Leipzig11 ausgestrahlt. Die ARD gab damit den Auftakt zu einer neuen Sendereihe, die während zweier Jahre einmal monatlich ausgestrahlt werden sollte.12 Der Grund für den TATORT war das bisherige Fehlen deutscher Kriminalfilme- und Serien. Mitte der 60er Jahre stießen die amerikanischen Produktionen wiePerry Mason,77 Sunset Strip, Simon TemplaroderManixund angelsächsische Folgen wieKommissar Maigretauf große Publikumserfolge in Deutschland.13 Somit sahen sich die deutschen Sendeanstalten veranlasst, ein Gegengewicht zu produzieren: Das ZDF begann 1969 mit der Reihe:Der Kommissar, die ARD folgte 1970 mit dem TATORT. Sein Konzept sollte sich dabei jedoch vom amerikanischen Krimi absetzen: Spannung sollte nicht hauptsächlich von Action geleitet werden. Vielmehr sollte das Verbrechen in seiner sozialen Dimension anschaulich gemacht werden und zeigen, dass niemand so einfach zum Täter wird.14 Dabei sollte eine Auswahl von Geschichten stattfinden, die sich mit der Realität auseinandersetzen, ohne jedoch dokumentarischen Charakter zu besitzen. Des Weiteren sollten regionale Besonderheiten des jeweiligen Sendegebietes einbezogen werden.15

Mittlerweile haben in mehr als 600 Folgen über 70 Kommissare mit ihren Teams ermittelt; derzeit sind es 15 Kommissare oder Ermittler-Teams in Deutschland und Österreich.16 Von 1998 bis 2001 strahlte auch das Schweizer Fernsehen DRS einmal jährlich einen TATORT aus Bern aus.17 Durchschnittlich schauen jeden Sonntag acht Millionen Zuschauer die Serie mit Spielfilmlänge.18

Dass der TATORT Geschichtsschreibung betreibt und dies im Rahmen seiner Möglichkeiten nicht nur „unbewusst“, wie Wenzel behauptet, sondern vielmehr bewusst macht, ist die These dieser Arbeit. Dabei soll jedoch nicht, wie es in unzähligen Veröffentlichungen und nicht zuletzt in der Jubiläumsschrift geschehen ist, nochmals explizit auf das Konzept TATORT eingegangen werden; auch können nicht zahlreiche Filme analysiert werden, sondern stattdessen soll exemplarisch gearbeitet werden.

Daher steht im Mittelpunkt dieser Arbeit die Analyse von drei TATORTen, die auf die jüngste Zeitgeschichte in der Zeitspanne zwischen 2000-2005 geprüft werden. Anhand dieser Analysen wird gezeigt, dass für den Inhalt des jeweiligen Films ganz bewusst zeitgeschichtliche Themen ausgewählt wurden und hier kritisch soziale, kulturelle und politische Aspekte unserer Gesellschaft dargestellt werden. Gerade weil exemplarisch gearbeitet wird, kann nicht die Behauptung aufgestellt werden, dass jeder TATORT in dem Umfang Zeitgeschichte wiedergibt, wie es in den drei zu analysierenden Werken geschieht. Oder, um die Problemstellung mit anderen, und zwar mit den Worten derSüddeutschen Zeitung (SZ)zu formulieren:

Vermutlich war es früher leichter, Strukturen abzubilden. Es gab klare, politische Grenzverläufe. Es gab eine Mauer, es gab viel Mittelstand. […] So international die deutschen Themen wurden, so international wurde die Tatort- Ästhetik.

Tatorte sind heute alles: Melodram, Thriller, Komödie, Actionmovie. Und manchmal erfährt man sogar noch etwas über das Land, in dem wir leben.19

Die Auswahl der Handlungen variiert stark: So sind zum Beispiel die Konstanzer TATORTe, die seit 2002 ausgestrahlt werden, mit der Kommissarin Klara Blum (Eva Mattes) für ihre “skurrilen“ Handlungen bekannt: Beim Bodensee-TATORT ist es schwierig, neben regionaler Färbung zeitgeschichtliche Bezüge zu finden.20 Im Gegensatz dazu behandeln beispielsweise die Münchner TATORTe mit den Kommissaren Franz Laitmayr (Udo Wachtveitl) und Ivo Batic (Miroslav Nemec), die seit 1991 ausgestrahlt werden, häufiger Themen, die sehr aktuell sind, wie dies jüngst mit der FolgeAußer Gefecht21 geschah: In dieser Folge wird das Thema “Sterbehilfe“ (in der BRD) sehr kritisch dargestellt.

Es gibt viele unterschiedliche Aspekte, auf die der TATORT hin analysiert werden kann. Im Rahmen dieser Arbeit kann nicht oder allenfalls nur kurz auf all diese Aspekte eingegangen werden, trotzdem sollen diese mannigfachen Ansätze mit jeweiligem Literaturverweis vorgestellt werden.

2.1.1 Kulturgeschichtliche Betrachtungen

Kulturgeschichtlich betrachtet erfährt der Zuschauer in jedem TATORT etwas über sein Land: Die Kleidung der Protagonisten variierte in den vergangenen drei Jahrzehnten je nach aktuellem Trend, ebenso die Einrichtungen in Büros und Wohnungen. Auch anhand von Musik, die die Handlung begleitet oder in die narrative Struktur eingebunden ist, kann man erkennen, in welchem TATORT-Jahrzehnt man sich befindet. Ebenfalls schreibt der TATORT eine kleine Automodellgeschichte im Laufe der Jahre; ferner wird die Esskultur Deutschlands vom Butterbrot über die Currywurst bis hin zum Sushi-Snack dargestellt.

Solch kulturgeschichtliche Betrachtungen findet man in zahlreichen Abhandlungen; vor allen Dingen über die Schimanski-TATORTe, deren Kultstatus nicht zu bezweifeln ist.22

2.1.2 Ermittlerfiguren

Neben der kulturgeschichtlichen Untersuchung ist eine Untersuchung über die Ermittlerfigur interessant: Mit den unterschiedlichen Figurenkonzepten, die für die TATORT-Kommissare entwickelt wurden und die jeweils zeittypisches enthalten, haben sich ausführlich Thomas Koebner sowie Lorenz Engell und Wolfgang Kissel beschäftigt.23

2.1.3 Kriminalitätsdarstellung

Ein nicht minder interessanter Untersuchungsaspekt ist die Darstellung von Kriminalität im Fernsehfilm – hier im TATORT – und ein Vergleich mit der Realität. Dieser Aspekt kann jedoch ebenfalls in dieser Arbeit nicht berücksichtigt werden. Es soll jedoch auf zahlreiche Untersuchungen zu diesem Thema verwiesen werden.24

2.1.4 Regionale Besonderheiten

„Eine thematische Verknüpfung von Krimihandlung und regionalen Besonderheiten oder gar eine kritische Auseinandersetzung mit ortsbezogenen Problemen kommt nur selten im TATORT vor.“25 Zu diesem Ergebnis kommt Silke Gleser 1999 in ihrer Diplomarbeit.

Dennoch können Ausnahmen genannt werden, wie es in dem zu diesem Thema immerwährenden ParadebeispielDuisburg–Ruhrort26 mit Kommissar Horst Schimanski zu sehen ist.27 Das Lokalkolorit wird wie folgt vermittelt: Häufig wird bereits im Vorspann ein erster Eindruck von dem Handlungsort gegeben. Bei Rundfunkanstalten mit größeren Verbreitungsgebieten werden auch die ländlichen Gebiete gezeigt, wie es beispielsweise inTod auf der Walz28 mit den Kommissaren Leitmayr und Batic (BR) zu sehen ist. Meist ist das dominierende Handlungsumfeld des TATORT ein urbanes Gebiet. In vielen TATORTen werden regionale Eigenarten am Rande der eigentlichen Krimihandlung erwähnt und es erfolgt durch den Gebrauch geographischer Merkmale wie zum Beispiel Panorama- bzw. Landschaftsansichten, prägnante Bauwerke und Orte eine Widererkennbarkeit des Handlungsorts. In Sequenzen mit Kulissenfunktion werden semantische Merkmale wie Ortsschilder, Autokennzeichen etc. eingesetzt.29

2.1.5 Medienwissenschaftliche Theorien

Der TATORT als filmisches Medium könnte mittels medienwissenschaftlicher Analysemethoden mit Schwerpunkt auf die Ästhetik – also Kameraführung, Bilder, Farbgebung etc. – sowie seiner dokumentarischen Elemente bearbeitet werden. Die Arbeit wird sich allerdings mit diesen Analysemethoden wenig beschäftigen, da mehr die historischen Fakten und weniger ästhetische Strategien herausgearbeitet werden sollen. Der TATORT arbeitet mit Formen des Fernsehdokumentarismus, um Realität zu simulieren: Dies kann vor allen Dingen inTeufelskreis30 beobachtet werden. Dieser Dokumentarismus wird im TATORT häufig mittels Selbstreflexion des Mediums – bis hin zur expliziten Darstellung der eigenen Sendeanstalt (meist in Form des hauseigenen Kürzels wie „MDR“ rechts oben auf dem Fernsehbildschirm zu erkennen) in fiktiven Nachrichtensendungen simuliert. Auch nutzt der TATORT Formen der Intermedialität. Er bindet andere Medien, wie zum Beispiel die Fotografie inGewaltfieberin seine narrative Struktur ein und verfolgt hiermit ebenfalls das Ziel, Realität zu simulieren. Unterschiedliche Formen der Kameraführung und Perspektiven wie beispielsweise durch eine mitrennende Kamera wie in Scheherazade unterstreichen diesen Realitätseffekt.31 In der Arbeit werden medienwissenschaftliche Vorgehensweisen durch ein Sequenzprotokoll benutzt und immer wieder Hinweise auf Kameraführung, Intermedialität oder dokumentarische Formen gegeben – diese stilistischen Mittel sollen jedoch nicht ausführlich untersucht werden. Hauptanliegen ist, Zeitgeschichte im TATORT zu beweisen und dies wird mittels geschichtswissenschaftlicher Theorien geschehen. Widmen wir uns nun diesen.

2.2 Alltagsgeschichte: Begriff und Methode

Das Konzept des TATORTs beansprucht für sich „alltagsgeschichtliche Zuverlässigkeit“32. Was genau ist jedoch Alltagsgeschichte? Und worin besteht ihre Zuverlässigkeit?

An dieser Stelle sei auf Alf Lüdtke verwiesen, der sich detailliert mit der Erforschung von “Alltagsgeschichte“33 beschäftigt:

Im Mittelpunkt alltagsgeschichtlicher Forschungen und Darstellungen stehen Handeln und Leiden derer, die häufig als >>kleine Leute<< ebenso vielsagend wie ungenau etikettiert werden. Es geht häufig um ihre Arbeiten und nicht- Arbeiten. Geschildert werden Wohnen und Wohnungslosigkeit, Kleidung und Nacktheit, Essen und Hungern. Dass Interesse gilt dem Lieben und Hassen, dem Streiten und Kooperieren, den Erinnerungen, Ängsten und Zukunftsängsten. Bei Alltagsgeschichte richtet sich die Aufmerksamkeit nicht mehr nur noch auf die Taten (und Untaten), auf das Gepräge der >>Großen<<, d.h. der weltlichen oder kirchlichen Herren. Wichtig werden vielmehr Leben und Über-Leben der in der Überlieferung weithin Namenlosen, bei täglicher Mühsal wie bei gelegentlicher >>Verausgabung<<.34

Nun bezieht sich Lüdtke mit seinem methodischen Ansatz unter anderem auf die alltagsgeschichtlichen Untersuchungen der NS-Geschichte, die in dieser Arbeit nicht zur Debatte stehen. Der methodische Ansatz ist jedoch auf den TATORT anwendbar, denn dieser thematisiert das Handeln – mit Schwerpunkt auf den Mord – der meist „kleinen Leute“.

Der inhaltliche Schwerpunkt von Alltagsgeschichte besteht darin, alltägliche Tätigkeiten zu untersuchen, die sich durch Wiederholung, dem Repetitiven, auszeichnen. Es erfolgt eine Routinisierung, die die „kleinen Leute“ benötigen, um allgemein eine gesellschaftliche Stabilität zu empfinden. Diese Routine bringt jedoch eine „Unterordnung“ mit sich, die die Bedingung für eine Stabilität ist.35 Dies bedeutet aber auch, dass eine Trennung der Sphären von Alltäglichem und Nicht-Alltäglichem vorhanden sein muss. Um das Nicht-Alltägliche einzuleiten, muss ein Umbruch geschehen: Der Punkt, an dem die Objekte, die in ihrer untergeordneten Position harrten, plötzlich handeln, zu Subjekten werden, die sich außerhalb des Alltags, der sozialen Praxis bewegen und sie verändern. Wie es zu solch einem Phänomen kommt, versucht die Alltagsgeschichte mittels einer Untersuchung der Formen von Aneignung zu analysieren. So weit geht der TATORT nicht, er zeigt Alltag, es erfolgt ein Umbruch und die Kommissare sind sodann bemüht, den Alltag – Recht und Ordnung – wiederherzustellen, damit die Stabilität der Gesellschaft gesichert ist. Allerdings ist der TATORT durchaus kritisch bezüglich der gesellschaftlichen Ordnung, was sich zum Beispiel in dem häufig mit dem zum Mörder sympathisierenden Verhalten der Kommissare widerspiegelt. Zusammenfassend: Durch den Mord im TATORT wird also ein Umbruch thematisiert, denn durch diese Tat bricht das Objekt aus seinem Alltag aus. Der Alltag ist im TATORT durch seine authentische Darstellung von Wirklichkeit – dem Leben in der BRD – nachgestellt. Lüdtke weist darauf hin, dass es bei alltagsgeschichtlichen Untersuchungen wichtig ist, dass sich die Forscher mit Kontexten beschäftigen und lokale und regionale Eingrenzungen für ihre Erforschungen vornehmen. Genau diese Eingrenzungen besitzt auch der TATORT, in dem er in den im Wechsel von am ARD-Gemeinschaftsprogramm beteiligten Anstalten (Ausnahmen: ORB, ORF, SF-DRS) produziert und dort jeweils einen Kommissar mit Lokalkolorit einsetzt und regionale Besonderheiten einbindet.

Des Weiteren zeichnet Alltagsgeschichte aus, dass sie den Leser oder Betrachter emotional einbinden und Anteilnahme auslösen kann. Am Beispiel der NS-Geschichte meint dies: Anteilnahme im engeren Sinne, dass der Leser versucht, sich dadurch, dass er durch alltagsgeschichtliche Informationen (Lebensumstände etc.) die Handlungen von Tätern und Opfern versucht nachzuvollziehen, sich in sie “hineindenkt“, denn ohne solch eine Anteilnahme wäre keine kollektive Erinnerung, wie sie beispielsweise in der Literatur Ausdruck findet, möglich.36 Anteilnehmen im weiteren Sinne, das Eigenartige, Fremde und Grauenhafte in den Lebensgeschichten der NS-Täter – „alter Kämpfer“ wie Mitläufer – zu erkennen. Anteilnahme meint jedoch kein naives Sich-Anschmiegen, sondern vielmehr soll sie auf die Distanz zwischen “ihnen“ und “uns“ hinweisen.37 Bezieht man diese Intention auf den TATORT, so kann man behaupten: Auch dieser produziert Anteilnahme beim Zuschauer. Im engeren Sinne in Form seiner Darstellung von Tätern und Opfern, deren Lebensumstände gezeigt werden. Der Zuschauer soll sich soweit wie möglich in die Situation hineinversetzen können. Im weiteren Sinne stellt der TATORT natürlich auch das Eigenartige, Fremde und Grauenhafte dar und schafft die eben thematisierte Distanz zwischen “ihnen“ und “uns“, den Zuschauern. Bestätigt werden kann, dass 36 Jahre TATORT durchaus auch als eine Form der kollektiven Erinnerung gelten kann.

Zuletzt geht Lüdtke auf die Akteure der Alltagsgeschichte ein, die da neben Zunftgenossen, Geschichtswerkstätten, „Barfußhistorikern“ auch Filmemacher seien.38 Er legt fest, dass Alltagsgeschichte gut vermittelt werden könne, wenn Panoramen und Szenen sozialgeschichtlich recherchiert würden. Der Vorteil eines Filmes sei, dass man ein weit größeres und unterschiedliches Publikum erreichen könne als mittels Bücher. Die gut acht Millionen TATORT- Zuschauer jeden Sonntag bestätigen dies in unserem Fall.39

Welche Probleme der Analyse tauchen nun bei “Alltagsgeschichte“ auf? Das „Feld menschlicher Handlungs- und Deutungsweisen soll in mikrologischer Nahsicht angegangen – und damit also auch vergrößert werden.“40 So der Historiker Philip Sarasin. Das Problem sei jedoch leider, dass die Strukturen dieser „nie so kohärent [seien], [als] daß man sich darauf verlassen könnte.“41 Übertragen auf den TATORT meint dies: Er zeigt in mikrologischer Nahsicht Handlungs- und Deutungsweisen, die jedoch letztendlich alle voneinander unterscheiden und somit selbst in ihrer Fülle (36 Jahre TATORT) kein allgemein gültiges, allumfassendes Gesellschaftsbild zeichnen können, sondern immer nur Teilaspekte zeigen.

Wie soll nun der Historiker mit solch einem Problem der alltagsgeschichtlichen Erforschung umgehen? Sarasin schlägt zum einen vor, die Strukturen oder „ökonomische, soziale, demographische und politische Regelmäßigkeiten“42 systematisch einzubeziehen und zum anderen den Begriff der Struktur angemessen anzulegen bzw. zu erweitern; Handlungs- und Sprechweisen müssten von „kulturellen, ja symbolischen Strukturen“43 geprägt sein. Diese Strukturen seien „vor jeder Intention“44 wirksam und würden regeln, „gemäß welcher Wahrnehmungen Subjekte handeln“45.

Der TATORT bezieht diese „Regelmäßigkeiten“ in sein Konzept ein, indem seine Macher diese BRD-eigenen „symbolischen Strukturen“ einbinden. Diese Strukturen oder „[…] soziale [..] und politische Regelmäßigkeiten“46 sollen in Punkt 2.3 gesammelt werden.

2.3 Zeitgeschichte: Begriff und Methode

Die von Barbara Tuchman 1982 gestellte und in der Einleitung zitierte Frage zur Zeitgeschichte will diese Arbeit mit dem Ziel, sie positiv beantworten zu können, nachgehen.47 Neueste deutsche Geschichte im Tatort: Was meint das? In den jeweiligen zu behandelnden Folgen werden aktuelle Themen der letzten fünf Jahre 2001-2005 gezeigt – Ereignisse also, die geradezu noch ganz gewaltig „qualmen“, die die deutsche, aber auch die weltweite Bevölkerung bewegt haben und welche die Schlagzeilen der Medien prägten: Der internationale Terrorismus nach dem Anschlag auf das World-Trade-Center am elften September 2001, das Schulmassaker in Erfurt, Rechtradikalismus in den neuen Bundesländern.

Wie ist neueste Zeitgeschichte ganz allgemein zu verordnen? Gleich der antiken, mittelalterlichen und neuzeitlichen Geschichtswissenschaft ist sie Gegenstand historischer Wahrheitsfindung und kritischen Verstehens, doch im Gegensatz zu diesen nicht aus größerer zeitlicher Distanz, sondern ganz aus der Nähe zu untersuchen. In seiner GrundsatzbetrachtungZeitgeschichte als Aufgabe48 setzte Hans Rothfels 1953 einen zeitlichen Rahmen von 5, 10, 15 oder 20 Jahren zurückliegender Geschichte. Für diese Arbeit bedeutet dies: Zu untersuchen sind die Vorgänge des neuen Jahrtausends – mit Schwerpunkt auf die BRD –, wobei jedoch einschlägige Ereignisse wie unter anderem der Mauerfall in den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts und außenpolitische Ereignisse nicht vergessen werden dürfen.49

Hans-Peter Schwarz weist auch darauf hin, von wem “Zeitgeschichte“ geschrieben wird: Nicht notwendigerweise professionelle Historiker, sondern vielmehr „[…] Journalisten, Hobby-Historiker aus Politik, Diplomatie oder Armee, häufig […] Politologen […]“50sind seiner Meinung nach für diese Form der Geschichtsschreibung verantwortlich – dabei sind sie „insofern Historiker, als sie anhand der Tatsachen diszipliniert zu erzählen verstehen, was sich zugetragen hat.“51 Über das Ziel derselben schreibt er: „Sie schreiben nicht für andere Experten, sondern für ein breites und sehr neugieriges Publikum, das, wo auch immer und wie auch immer, dieselbe Geschichte erlebt, vielfach auch erlitten hat.“52

Auch diese Arbeit ist bezüglich seiner Quellenauswahl hauptsächlich auf journalistische Berichterstattung in Form von Printmedien und Onlineveröffentlichungen sowie dem Filmmaterial beschränkt; die wissenschaftliche Literatur zum Thema ist meist sehr populärwissenschaftlich ausgelegt.53 Bei dieser Literatur ist auffällig: Ihre Autoren sind Regiesseure, Drehbuchautoren und Medienwissenschaftler; ihr Ziel es ist, neben Gleichgesinnten ein breites Publikum – die TATORT-Fans – über die Serie zu informieren. So kann man oben zitierte Phrasen Schwarzes bezüglich der Historiker, ihrer Intention und ihrer Rezipienten auch auf die wissenschaftliche Vorgehensweise dieser Arbeit und ebenso auf den TATORT selber beziehen, denn seine Produzenten verarbeiten ebenso aus oben zitierten Quellen Themen für ihre Sendung.

Ein Risiko bei zeitgeschichtlichen Untersuchungen besteht in der zeitlichen Nähe – zum Beispiel sind Ereignisse wie der elfte September noch nicht abgeschlossen, wie man unter anderem in der Entwicklung der Politik erkennen kann. Außerdem: In der Zeit von Internet, Datenbanken, Fernsehen, Radio etc. – unserer multimedialen Ära – ist es für den Historiker umso schwieriger aufgrund der unzähligen und unterschiedlichsten Quellenmaterialien zu einem Ergebnis zu kommen.

Rothfels liefert zu diesen Problematiken einen methodischen Vorschlag, denn er meint, dass gerade die zeitliche Nähe zu bestimmten Ereignissen die Perspektive des forschenden Historikers nicht zwangsläufig verzerren würde – vielmehr ließe sich zeigen, „dass etwa die Aufgabe des historischen Verstehens, also des Sich-Hinein-Versetzens in die Lage des Handelnden wie der Leidenden, durch die Situation des Mitlebens wesentlich erleichtert werden kann. Sie braucht nur mit geistiger Disziplin angeeignet zu werden, um ihre objektivierende Wirkung zu erweisen […].“54 Er bezieht sich allerdings mit dieser Äußerung auf Ereignisse wie den Kosovokrieg.

Ich behaupte, dass dieser methodische Vorschlag auch auf das Konzept des TATORTs zutrifft und sich mit der alltagsgeschichtlichen Analysemethode, der “Anteilnahme“ überschneidet: Durch das „Sich –Hinein-Versetzen[s] in die Lage des Handelnden wie der Leidenden [wird] die Situation des Mitlebens wesentlich erleichtert“55, so Rothfels.

Der Rezipient kann sich jeden Sonntag 1 ½ Stunden in die Lage der Täter und Opfer in Form audiovisuellen Miterlebens hineinversetzen, wobei das „historische Verstehen“ hier vielmehr in einem Verständnis des “geläuterten“ Rezipienten für alltagsgeschichtliche Probleme und Einzelschicksale, der Beziehung zwischen “Struktur“ und “Subjekt“, besteht. Die „geistige Disziplin“ dieser Arbeit besteht nun darin, zu versuchen, die Geschichtsschreibung hinter dem Unterhaltungswert des TATORTs herauszufiltern. Zwar ist der TATORT fiktional und kann somit keinen Anspruch von Objektivität erheben, – dennoch ermöglicht er ein historisches Verstehen. Zum Einstieg nun die sozialen und politischen Strukturen der BRD, die in einer kurzen Zusammenfassung der deutschen Zeitgeschichte von 2000-2005 vorgestellt werden.

2.3.1 Soziale und politische Strukturen in Deutschland von 2000-2005

Die Bemühungen zur umfassenden Deutung der Entwicklungen ist immer nur ein Teil der wissenschaftlichen Arbeit an der neuesten Zeitgeschichte. Vielfach ist sie in erster Linie Dokumentation, Aufzeichnung, Verlaufsskizze, Fortschreibung, erste Systematisierung und Analyse der Jahr für Jahr anfallenden Vorgänge. Ohne diese nicht besonders glanzvolle, aber gänzlich unerlässliche zeitgeschichtliche Kärrnerarbeit […] wäre indessen jedes vertiefte Verständnis der aktuellen Gestaltungsaufgaben unmöglich.56

Die von Hans-Peter Schwarz als „Kärrnerarbeit“ titulierte Arbeit wird in diesem Kapitel stattfinden. Ziel ist es, sich einen Überblick über die Ereignisse der letzten fünf Jahre in der BRD zu verschaffen, damit deutlich wird, welches Umfeld, welcher Kontext den TATORT prägt. Dabei muss im Vorhinein darauf aufmerksam gemacht werden, dass in fünf Jahren unendlich viel geschehen ist und daher eine Auswahl von wiedergegebenen Ereignissen getroffen wurde. Die Auswahl beinhaltet die Begebenheiten, die – so zumindest die Behauptung – uns am meisten “auf den Nägeln“ brannten und brennen und ausschlaggebend für Veränderungen in Politik und Gesellschaft waren. Darüber hinaus ist diese Auswahl natürlich auch in Hinblick auf die anschließende Analyse des TATORTs angepasst worden.

Vorweg eine kurze Einleitung, bevor die Arbeit sich in das “Millennium“ begibt: 1990 und in den darauf folgenden Jahren sind das wiedervereinigte Deutschland und das Ausland davon überzeugt, dass man sich inmitten einer epochalen Wende befände. Doch ab 1992 kippt der durch Verschuldung der Staatshaushalte finanzierte Wiedervereinigungsboom in eine Stagnationsphase um und auf den kurzzeitigen Wiedervereinigungsrausch folgt der den Deutschen stets begleitende „psychologische Katzenjammer“57. Vor allen Dingen in den neuen Bundesländern herrscht Arbeitslosigkeit, wobei etwa ein Fünftel der Bevölkerung dort lebt – die Folgen sind Ausschreitungen gegen Asylbewerber, Türken oder andere als Nicht- Deutsche identifizierbare Personen.

Es stellt sich die Frage: Wie mit der „deutschen Krankheit“58, den „Wucherungen und Verkrustungen des bundesdeutschen Wohlfahrtstaates“59 umzugehen? Die Teilnahme der Bundeswehr an Interventionen im multilateralen Rahmen weist auf die gewachsene deutsche Bereitschaft hin, eine „globale“ Verantwortung zu übernehmen. Gerhard Schröder, der ab 1994 bis 2005 Bundeskanzler ist, fördert diese Politik, in dem er Deutschland integriert, wo es nur zu integrieren gibt: Beispiele dafür seien der Vertrag von Maastricht, die Erweiterungsverhandlungen mit den ostmittel- und südeuropäischen Demokratien, die Bemühungen um Vertiefungen der Europäischen Union und eine gemeinsame Europäische Außen- und Sicherheitspolitik (GASP).60

Neben dieser aktiven Teilnahme am Aufbau und Ausbau eines vereinten Europas existieren jedoch weiterhin innenpolitische Brennpunkte: Reformen, Etatismus, Legalismus, Kapitalismus, Gewerkschaftsmächte, Belastungen durch die Globalisierung, Dominanz westdeutscher Eliten, öffentliche und privatwirtschaftliche Korruption und Integrationsprobleme ethnisch-kultureller Minderheiten sind ganz oberflächlich die ausschlaggebenden Faktoren.

Gleich zu Beginn des neuen Jahrtausends erregt innenpolitisch der CDU-Spendenskandal die Aufmerksamkeit:61 Am 10.1.2000 gesteht CDU-Vorsitzender Wolfgang Schäuble im Zusammenhang mit der CDU-Spendenaffäre, 1994 von Karlheinz Schreiber 100.000 DM in bar entgegengenommen zu haben. Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl soll die Namen seiner Geldgeber nennen und weigert sich vor dem Untersuchungsausschuss. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse gibt bekannt, dass die CDU wegen eines fehlerhaften Rechenschaftsberichts mehr als 41 Millionen DM an Bundeszuschüssen zurückzahlen muss. Im Mai billigt das Bundeskabinett die Green-Card-Regelung für ausländische IT-Experten, die am 1.8. in Kraft tritt. Kritik kommt von Seiten der CDU mit dem Slogan „Kinder statt Inder“. Jürgen Rüttgers forderte in einem Interview am 08.März 2000 in derWestdeutschen Allgemeinen Zeitung(WAZ), dass die Bundesregierung nicht die zuwandernden ausländischen IT-Fachkräfte, sondern stattdessen besser die deutschen Kinder in ihrer Ausbildung fördern sollte. Diese Green-Card-Initiative löst eine Debatte über die Einwanderungspolitik aus, die im Oktober unter dem Stichwort „Leitkultur“ durch Unions-Fraktionschef Friedrich Merz, der eine Anpassung an eine gewachsene freiheitliche deutsche Leitkultur fordert, geprägt wird. Mit dieser Debatte begibt man sich auf riskanten Boden: Nicht nur aufgrund der deutschen Vergangenheit, sondern auch, weil Ausschreitungen gegen Ausländer Bundeskanzler Schröder schon im August veranlasst hatten, eine zweiwöchige Reise durch die fünf neuen Bundesländer anzutreten, bei der die Gewalt Rechtsextremer Schwerpunktthema der Besuche in den verschiedenen Städten war.

Außenpolitisch betreibt die Bundesregierung verstärkt eine Verständigung mit dem „Nahen Osten“: Im März trifft Joschka Fischer als erster deutscher Außenminister seit neun Jahren in Teheran/Iran zu Gesprächen mit der iranischen Führung ein; im Oktober tritt Schröder eine fünftägige Reise nach Ägypten, Syrien, Libanon, Jordanien, Israel und in die autonomen Palästinensergebiete an. Im Dezember erregt weltweit ein Ereignis Aufsehen: Das Wahlkollegium der USA wählt den Gouverneur des Bundesstaates Texas, den Republikaner George W. Bush, zum 43. Präsidenten der USA.

Anfang 2001 sorgen die Arbeitslosenzahlen für Beunruhigung: Erstmals seit dem Frühjahr 2000 übersteigen sie die Vier-Millionen-Marke. Derweilen die Bundsregierung sich auch mit einem weiteren Problem auseinanderzusetzen hat: Dem Rechtsextremismus. Am 30.1. beantragt sie beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe ein Verbot der rechtsextremistischen Partei NPD. Deutschland ist gebrandmarkt durch seine Vergangenheit und zeigt sich bemüht, diese durch seine „Entschädigungspolitik“ abzubüßen und kritisch aufzuarbeiten: Nach der Unterzeichnung des deutsch-amerikanischen Regierungsabkommens über die Rechtssicherheit für deutsche Unternehmen in den USA beginnt Ende März die Auszahlung der Entschädigungsgelder an ehemalige KZ-Häftlinge, zivile Zwangsarbeiter und Opfer der "Arisierung" jüdischer Vermögenswerte. Anfang November wird auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg ein Dokumentationszentrum eröffnet; Ende November wird unter starken Sicherheitsvorkehrungen in Berlin die neue AusstellungVernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht zwischen 1941 und 1944vorgestellt. Ein harter Schlag für die Bildungspolitik ist im Dezember das Ergebnis der PISA-Studie; bei der 250.000 Schüler aus 32 Staaten ihr Wissen unter Beweis hatten stellen müssen: Die deutschen Schüler schaffen es in der Gesamtbewertung nur auf Platz 25.

Mitte September verändert ein Ereignis die weltweite Innen- und Außenpolitik: Am 11. 09. um 08.45 Uhr rast ein Flugzeug in einen Turm des World Trade Centers in New York; um 09.03 Uhr folgt eine zweite Maschine und fliegt in den 411 Meter hohen Zwillingsturm; beide Türme brechen zusammen. Wenig später stürzt eine Passagiermaschine ins Pentagon. Am darauf folgenden Tag stellt die NATO zum ersten Mal seit ihrem Bestehen den kollektiven Verteidigungsfall fest. Die Terroranschläge werden als Angriff auf das gesamte Bündnis verstanden; Deutschland trägt den Beschluss mit und Bundeskanzler Gerhard Schröder sichert den USA uneingeschränkte Solidarität zu. Am 13.9. benennt US-Außenminister Powell Osama bin Laden erstmals öffentlich als Hauptverdächtigen. Weltweit beginnt die Fahndung nach Terroristen. Auch in Hamburg werden Wohnungen durchsucht. Am 14.9. findet in der EU ein “Tag der Trauer“ statt. Außenpolitisch werden nun Entscheidungen gefordert: Am 16.9. informiert Bundeskanzler Gerhard Schröder die BRD, dass er eine militärische Unterstützung der USA auf der Suche nach Bin Laden in einem Afghanistankrieg nicht ausschließen wird, am 16.11. verknüpft er eine Abstimmung im Bundestag über den Bundeswehreinsatz in Afghanistan mit der Vertrauensfrage: Für den Einsatz stimmen 336 von 666 Abgeordneten. Ende Dezember billigt der Bundestag den Bundeswehr-Einsatz im Rahmen der Internationalen Sicherheits-Unterstützungstruppe (ISAF). Das entsprechende Mandat hatte der UN-Sicherheitsrat am 20. Dezember erteilt.

Der 11. September zieht Sicherheitsvorkehrungen nach sich: Am 12.12. verbietet Innenminister Otto Schily auf der Grundlage der neuen Anti-Terror-Gesetze erstmals einen islamistischen Verein. Die Entscheidung betrifft die Vereinigung “Kalifatstaat“, die dazugehörige Stiftung “Diener des Islam“ sowie 19 Teilorganisationen mit insgesamt ca. 1100 Mitgliedern.

Das Jahr 2002 beginnt mit einer neuen Währungsunion: Der Euro löst als Zahlungsmittel die Deutsche Mark ab. Mit der Ausgabe der Euro-Banknoten und Euro-Münzen in zwölf europäischen Ländern wird die 1999 begonnene Währungsunion vollendet. Das neue Jahr ist geprägt von den Folgen des elften Septembers: Der erste Prozess gegen fünf mutmaßliche Al- Qaida-Terroristen in Deutschland beginnt im April, bei seinem Besuch Ende Mai in Deutschland ruft US-Präsident George W. Bush die Europäer zum gemeinsamen Kampf gegen den Terrorismus und die Feinde der Freiheit auf. Im August schließt Schröder eine deutsche Beteiligung an einem eventuellen Krieg gegen den Irak aus. Im November sichert die BRD den USA und anderen NATO-Staaten bei einem Angriff auf den Irak alle Überflug- und Transitrechte zu, will aber keine militärische Unterstützung gewähren.

Innenpolitisch erregen am 11. Februar Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat Aufmerksamkeit bezüglich ihres NPD-Verbots-Antrag: Sie müssen in einer Stellungnahme dem Verfassungsgericht versichern, dass die enttarnten V-Leute keinen steuernden Einfluss auf die NPD ausgeübt hätten.

[...]


1 Tuchman, Barbara, Wann ereignet sich Geschichte, in: Dies., In Geschichte denken. Essays, Düsseldorf 1982, S. 31. Zitiert aus: Schwarz, Hans-Peter, Die neueste Zeitgeschichte, in: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, 51. Jahrgang 2003, (VfZ1/2003), S. 5-29, S. 5.

2 Zitiert aus: Giesenfeld, Günther, Vorwort, in: Augenblick. Marburger Hefte zur Medienwissenschaft, Heft 9, 1990, S. 6.

3Gewaltfieber, SWR, 02.11.2001, Regie: Martin Eigler, Buch: Fred Breinersdorfer.

4Teufelskreis, MDR, 31.10.2004, Regie: Hans-Werner Honert, Buch: Fred Breinersdorfer, Hans-Werner Honert.

5Scheherazade, RB/WDR, 05.06.2005, Regie: Peter Henning, Claudia Prietzel, Buch: Christian Jeltsch.

6 Es muss darauf hingewiesen werden, dass dieser Titel aus dem gleichnamigen Hauptseminar: „Die Republik im Fadenkreuz. Der „TATORT“ im Spiegel der bundesrepublikanischen Gesellschaft 1970-2000“ adaptiert wurde. Das Seminar wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Claudia Stöckinger/Universität Göttingen und HD Dr. Stefan Scherer/Universität Karlsruhe veranstaltet und fand als Blockseminar vom 11.11. 2005-29.01.2006 in Karlsruhe und Göttingen statt.

7 Siehe: Wenzel, Eike, TATORT-Deutschland. Eine Einführung, in: Ders. (Hg.), Ermittlungen in Sachen TATORT, Berlin 2000, S.7-18, S. 7.

8 Siehe: Wenzel, Eike, Gedächtnisraum Film. Die Arbeit an der deutschen Geschichte in Filmen seit den sechziger Jahren, Stuttgart/Weimar 2000.

9 Wenzel, Eike, TATORT- Deutschland. Eine Einführung, in: Ders. (Hg.), Ermittlungen in Sachen TATORT, Berlin 2000, S. 7-18, S. 7.

10 Siehe: Harzenetter, Wilma, Der Held Schimanski in den „Tatort“-Folgen des WDR: Ein Protagonist der Achtziger Jahre, in: Reihe „Aufsätze zu Film und Fernsehen“, Bd. 34 (1996), hrsg. v. Georg Hofer, S. 3. sowie: Borchers, Maja, Qualität im öffentlich-rechtlichen Fernsehen (Diplomarbeit), Konstanz 2002, S. 49.

11Taxi nach Leipzig, NDR, 29.11.1970, Regie: Peter Schulze-Rohr, Buch: Friedhelm Werremeier.

12 ARD Sonderdruck zum 500. TATORT (2002), hrsg. v. Ersten Deutschen Fernsehen, Abteilung Presse und Information, „Programm extra“ zum Pressedienst 16/2002, S. 6.

13 Ausführliche Informationen zur Entstehung des TATORT-Konzepts siehe: Koebner, Thomas, Tatort – Zu Geschichte und Geist einer Kriminalfilm-Reihe, in: Augenblick. Marburger Hefte zur Medienwissenschaft, Heft 9, 1990, S. 8.

14 Siehe: Wenzel, Eike, TATORT-Deutschland. Eine Einführung, in: Ders. (Hg.), Ermittlungen in Sachen TATORT, Berlin 2000, S.7-18, S. 7.

15 Siehe auch zum Konzept des TATORTS bei: Schwarzkopf, Dietrich (Hg.), Dauerbrenner Krimi,

Anmerkungen zu einem unentbehrlichen Programmbestandteil, in: Weiterbildung und Medien, Nr. 2 (1985), S. 19.

16 Diese 15 Kommissare bzw. Teams ermitteln jeweils in: Leipzig ( MDR, Ehrlicher und Kain), München (BR, Batic, Leitmayr und Menzinger), Frankfurt (HR, Dellwo und Sänger), Bremen (RB, Lürsen und Stedefreund), Kiel (NDR, Borowski), Saarbrücken (SR, Palu), Wien (ORF, Eisner), Köln (WDR, Ballauf und Schenk), Berlin (Ritter und Stark), Konstanz (SWR, Blum), Hannover (NDR, Lindholm), Hamburg (NDR, Casstorff), Münster (WDR, Thiel und Boerne), Stuttgart (SWR, Bienzle und Gächter), Ludwigshafen (SWR, Odenthal und Kopper).

17 Siehe dazu: Häusermann, Jürg, Synchronisierte Heimat. Die Deutsche Schweiz als Bundesland der ARD, in: Wenzel, Eike (Hg.), Ermittlungen in Sachen TATORT, Berlin 2000, S. 225- 234.

18 Die Information über die Einschaltquote ist entnommen aus: TATORT- Fundus, Einschaltquoten, URL: http://212.162.56.151/800/T/index-2005.shtml, (Stand: 22.07.2006).

19 Siehe: Keil, Christopher, Film ohne Grenzen; Die ARD strahlt den 600. Tatort aus – mit Deutschland verändert sich dieser Krimi, in: Süddeutsche Zeitung, Rubrik: Medien, 04.06.2005, S. 22.

20 Als Beispiel dient hier die Folge:Der Name der Orchidee, SWR, 06.03.2005,Regie: Jürgen Bretzinger, Autor: Dorothee Schön. Sie handelt von einem Mord unter Blumenzüchtern auf der Insel Mainau.

21Außer Gefecht, BR, 07.05.2006, Regie: Friedemann Fromm, Autor: Christian Jeltsch.

22 Dazu zwei ausgewählte Texte: Wenzel, Eike, Der Star, sein Körper und die Nation. Die Schimanski- TATORTe, in: Ders. (Hg.), Ermittlungen in Sachen TATORT, Berlin 2000, S. 175-202 sowie Goyke, Frank, Kein schöner Land (TATORT-Duisburg-Ruhrort (1981)), in: Deutschland auf der Mattscheibe, hrsg. v. Martin Wiebel, Frankfurt 1999, S. 307-312.

23Siehe: Koeber, Thomas, Tatort – Zu Geschichte und Geist einer Kriminalfilm-Reihe, in: Augenblick. Marburger Hefte zur Medienwissenschaft, Heft 9, 1990, S. 7-32. Weitere Literatur dazu: Engell, Lorenz, Kissel, Wolfgang, Der TATORT und die Aufklärer, in: Wenzel, Eike (Hg.), Ermittlungen in Sachen TATORT, Berlin 2000, S. 33-49.

24 Felix, Jürgen (Hg.), Gesetz und Moral öffentlich-rechtlicher Kommissare, Marburg 1999; Radewagen, Thomas, Ein deutscher Fernsehbulle, Berlin 1985 sowie: Schneider, Hans Joachim, Kriminalitätsdarstellung im Fernsehen und kriminelle Wirklichkeit, Münster 1977.

25 Siehe: Gleser, Silke, Nur noch Kulisse? Eine inhaltsanalytische Untersuchung von Lokalkolorit im TATORT, Hannover 1999. Zu diesem Ergebnis kommt Silke Gleser 1999 in ihrer Diplomarbeit, in die nicht eingesehen

werden konnte und daher nur aus dem TATORT- Fundus zitiert werden kann. Dazu: TATORT- Fundus, Was ist Lokalkolorit?, URL: http://www.tatort-fundus.de/fundusalt.shtml, (Stand 26.07.2006).

26Duisburg-Ruhrort,WDR, 28.06.1981, Regie: Hajo Gies, Buch: Horst Vocks/ Thomas Wittenburg.

27 Mehr Informationen dazu bei: Becker, Frank/ Jaeger, Frank, Das große Schimanski Buch, Bergisch Gladbach 1988 sowie Goyke, Frank/ Schmidt, Andreas, Horst Schimanski- TATORT mit Götz George, Berlin 1997.

28Tod auf der Walz, BR, 06.11.2005, Regie: Martin Enlen, Buch: Markus Fenner.

29 Siehe: Gleser, Silke, Nur noch Kulisse? Eine inhaltsanalytische Untersuchung von Lokalkolorit im TATORT, Hannover 1999. In: TATORT-Fundus, Was ist Lokalkolorit?, URL: http://www.tatort-fundus.de/fundusalt.shtml, (Stand 26.07.2006).

30Teufelskreis, MDR, 31.10.2004, Regie: Hans-Werner Honert ,Buch: Fred Breinersdorfer, Hans-Werner Honert.

31 Weiterführende Informationen über die Medientheorien sind etwa zu finden bei: Heller, Heinz-B., Ästhetische Strategien als Politik, Aspekte des Fernsehdokumentarismus, in: Hickethier, Knut (Hg.), Aspekte der Fernsehanalyse. Methoden und Modelle, Münster, Hamburg 1994, S. 29-41 sowie: Hickethier, Knut/ Paech, Joachim (Hg.), Modelle der Film und Fernsehanalyse, Stuttgart 1979.

32 Siehe: Wenzel, Eike, TATORT-Deutschland. Eine Einführung, in: Ders. (Hg.), Ermittlungen in Sachen TATORT, Berlin 2000, S. 7-18, S. 7.

33 Lüdtke, Alf, Alltagsgeschichte. Zur Rekonstruktion historischer Erfahrungen und Lebensweisen, Frankfurt/ New York 1998.

34 Zitiert aus: Lüdtke, Alf, Einleitung. Was ist und wer treibt Alltagsgeschichte?, in: Ders. (Hg.), Alltagsgeschichte. Zur Rekonstruktion historischer Erfahrungen und Lebensweisen, Frankfurt/Main, New York 1989, S. 9.

35Zur Alltagsgeschichte siehe auch: Borscheid, Peter, Plädoyer für eine Geschichte des Alltäglichen, in: Ders./ Teuteberg, Hans .J. (Hg.), Ehe, Liebe, Tod. Zum Wandel der Familie, der Geschlechts- und Generationsbeziehungen in der Neuzeit, Münster 1983, S. 1-14, S. 8 ff.

36 Siehe: Lüdtke, Alf, Einleitung. Was ist und wer treibt Alltagsgeschichte?, in: Ders. (Hg.), Alltagsgeschichte. Zur Rekonstruktion historischer Erfahrungen und Lebensweisen, Frankfurt/Main, New York 1989, S. 30-32. Lüdtke verweist bei dieser Thematik auf Christa Wolf. Siehe: Wolf, Christa, Ein Satz, in: Dies., Fortgesetzter Versuch. Aufsätze, Gespräche, Essays, Leipzig 1997, S. 137-142, S. 141.

37 Ebenda: Lüdtke, S. 32.

38 Ebenda.

39 Ebenda, S. 33.

40 Siehe: Sarasin, Philip, Wozu noch Alltag?, in: Werkstattgeschichte 15 (1996), S. 72-85. Zitiert aus: Lüdtke, Alf, Alltagsgeschichte: Aneignung und Akteure, in: Werkstattgeschichte 17 (1997), S. 86.

41 Ebenda.

42 Ebenda, S. 84.

43 Ebenda..

44 Ebenda.

45 Ebenda.

46 Ebenda.

47 Tuchman, Barbara, Wann ereignet sich Geschichte?, in: Dies., In Geschichte denken. Essays, Düsseldorf 1982, S. 31. Zitiert aus: Schwarz, Hans-Peter, Die neueste Zeitgeschichte, in: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, 51. Jahrgang 2003, (VfZ1/ 2003), S. 5-29, S. 5.

48 Siehe: Rothfels, Hans, Zeitgeschichte als Aufgabe, in: VfZ 1 (1953), S. 7.

49 Dazu: Schwarz, Hans-Peter, Die neueste Zeitgeschichte, in: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, 51. Jahrgang 2003, (VfZ1/ 2003), S. 7.

50 Ebenda, S. 6.

51 Ebenda.

52 Ebenda.

53 Zum 30jährigen TATORT- Jubiläum: Wenzel, Eike (Hg.), Ermittlungen in Sachen TATORT, Berlin 2000.

54 Rothfels, Hans, Zeitgeschichte als Aufgabe, in: VfZ 1 (1953), S. 6. Zitiert aus: Schwarz, Hans-Peter, Die neueste Zeitgeschichte, in: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, 51. Jahrgang 2003, (VfZ1/ 2003), S. 14.

55 Ebenda.

56 Zitiert aus: Schwarz, Hans-Peter, Die neueste Zeitgeschichte, in: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, 51. Jahrgang 2003, (VfZ1/ 2003), S. 28.

57 Ebenda, S. 17.

58 Ebenda, S. 17. Weiterführende Literatur dazu: Baring, Arnulf, Scheitert Deutschland? Abschied von unseren Wunschwelten, Stuttgart 1997.

59 Ebenda, Schwarz, S.18.

60 Ebenda.

61 Zu den ausgewählten Ereignissen vgl.: LeMO: Lebendiges virtuelles Museum Online, URL: http://www.dhm.de/lemo/, (Stand: 07.08.2006).

Ende der Leseprobe aus 84 Seiten

Details

Titel
Zeitgeschichte im TATORT
Hochschule
Universität Konstanz
Note
2,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
84
Katalognummer
V122647
ISBN (eBook)
9783640274574
Dateigröße
923 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Zeitgeschichte, TATORT
Arbeit zitieren
MA Alexandra Therése Gottschalk (Autor:in), 2006, Zeitgeschichte im TATORT, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122647

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