Entwicklung und Bedeutung des jüdischen Widerstandes gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft in Frankreich


Examensarbeit, 2008

101 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Einführung
2.1. Der Widerstandsbegriff
2.2. Der Jüdische Widerstand
2.3. Beginn und Verlauf des Zweiten Weltkrieges
Das Hossbach-Protokoll
2.4. Der Holocaust
2.5. Frankreich auf dem Weg in den Zweiten Weltkrieg
2.6. Entjudaisierung im Literarischen Bereich

3. Die Résistance und die Armee Juive
3.1. Die Résistance
Jüdische Führer der Résistance
Jean Moulin
Jacques Bingen und Lazare Rachlin
3.2. Die Armee Juive

4. Die M.O.I
4.1. Die Anfänge der M.O.I. in Paris
4.2. Die F.T.P. – M.O.I.
4.3. Die Anfänge des bewaffneten Widerstandes
4.4. Die Razzia vom Vélodrome d´River
4.5. Die 1. Grosse Fahndung
4.6. Die 2. Grosse Fahndung und der Aufstand im Warschauer Ghetto
4.7. Sommer 1943
4.8. Die 3. Grosse Fahndung und der Zusammenbruch der F.T.P.- M.O.I.
4.9. Ursachen für das Scheitern der F.T.P.-M.O.I.
4.10. Die M.O.I. bis zur Befreiung Frankreichs
4.11. Organisationsschema der M.O.I. (Nationale und Pariser Leitung)

5. Frauen im Jüdischen Widerstand
5.1. Der Bewaffnete Widerstand
Die Carmagnole von Lyon
5.2. Der Verbindungsdienst
5.3. Der Kurierdienst

6. Die Rettung von Kindern und Jugendlichen
6.1. Marianne Cohn
6.2. Die „Eclaireurs Israélites de France“ (EIF)
6.3. Rettung über die Schweizer Grenze

7. Fazit

Anhang

Literaturverzeichnis

Persönliche Erklärung

1. Einleitung

Entgegen der allgemeinen Annahme, die jüdische Bevölkerung hätte sich im Holocaust wie die „Lämmer zur Schlachtbank“ führen lassen, soll in dieser Arbeit gezeigt werden, dass es viele verschiedene Gruppen und Organisationen gab, die auf unterschiedliche Weise dem faschistischem Regime Widerstand geleistet haben. Der Grund, Frankreich in den Mittelpunkt dieser Arbeit zu stellen, ist die wenig bekannte, aber dennoch große Widerstandsbewegung der Juden während der deutschen Besatzung in diesem Land. Die Fragen, um die es gehen soll, sind: wie sich der jüdische Widerstand in Frankreich entwickelt hat, welche Organisationen es gab und welche Bedeutung ihnen beigemessen wurde.

Der erste Abschnitt beschäftigt sich mit dem Widerstandsbegriff, einem geschichtlichen Abriss mit den Entwicklungen in Deutschland und Frankreich, vor und während des Krieges. Um einen Überblick zu schaffen, wird kurz auf die politischen und gesellschaftlichen Umstände in den beiden Ländern sowie den Begriff des jüdischen Widerstandes in Bezug auf den Nationalsozialismus eingegangen.

Des Weiteren folgt ein Einblick in die Résistance und die Armee Juive, die in Frankreich bekanntesten Widerstandsbewegungen.

Den Hauptteil der Arbeit macht das Kapitel über die „Main-d`Oeuvre Immigrée“ – M.O.I. aus. Die Wahl für diesen Schwerpunkt begründet sich darin, dass es sich bei der M.O.I. um eine Organisation handelte, die mehrheitlich aus kommunistischen Juden bestand und weitestgehend unbekannt ist. Dieser Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung und Bedeutung der M.O.I. und wird eingebettet in die geschichtlichen Entwicklungen des Krieges.

In Kapitel 5 wird die wichtige, aber bis heute weitestgehend verleugnete und vergessene Rolle der Frau im jüdischen Widerstand in Frankreich thematisiert, wofür die einzelnen Tätigkeitsfelder der Widerständlerinnen aufgezeigt werden.

Im letzten Abschnitt geht es um jüdische Hilfsorganisationen, die tausende Kinder vor der Deportation gerettet haben.

Wie hoffentlich aus diesen einleitenden Worten ersichtlich wird, geht es mir nicht nur darum, einen geschichtlichen Abriss zu verfassen, sondern auch um die Würdigung eines Stücks jüdischer Geschichte, die in der heutigen Zeit vergessen, ihre Relevanz aber, gerade in der Gegenwart, nicht verloren hat.

Mein besonderer Dank gilt Centa, Franzi und Manuel, die mich während der ganzen Zeit immer wieder unterstützt und beraten haben.

2. Einführung

2.1. Der Widerstandsbegriff

Als Oberbegriff bedeutet Widerstand, eine aus der Gefahr für Leib und Leben begründete Gegenwehr, gegen Macht oder Gewalt von Herrschaft oder Dominanz.[1] „Widerstand kann sich gegen eine äußere wie eine innere Bedrohung richten, er kann gewaltsam oder gewaltlos/gewaltfrei, aktiv oder passiv, zivil oder militärisch sein; er kann sich richten gegen eine innere Macht, die von den Widerstandsleistenden als tyrannisch oder despotisch bezeichnet wird, gegen eine fremde Macht, die infolge eines gewonnenen Krieges, politischer Hegemonie oder ökonomischer Dominanz Einfluss auf die Entscheidungen einer Gemeinschaft zu nehmen vermag, schließlich gegen eine Zentralregierung, gegenüber der Autonomie, bzw. größere Selbstständigkeit von Regionen, Provinzen oder Kolonien durchgesetzt werden soll.“[2]

Im Nationalsozialismus gab es sowohl den bewaffneten als auch den unbewaffneten Widerstand gegen den Faschismus. „Differenzierte Reflexion auf Recht und Pflicht zum Widerstand findet sich vor allem im Umfeld der Widerstandsgruppe „Die Weiße Rose“, sowie der Verschwörer des 20. Juli 1944; daneben steht die Praxis des gewaltlosen Widerstandes, in den von der deutschen Wehrmacht besetzten Ländern.“[3] Eine andere bedeutende, aber viel zu wenig eingesetzte Waffe des passiven Widerstandes, ist der mündliche oder schriftliche Protest. Beispiele hierfür sind die Proteste von General Blaskowitz gegen die Morde der SS unter der Bevölkerung und den Juden in Polen, und die Proteste der Kirchen gegen die Euthanasie.“[4]

2.2. Der Jüdische Widerstand

Der Jüdische Widerstand, während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, ist auf unterschiedliche Weise dargestellt worden.[5] Gerade der jüdische Widerstand fand meist gänzlich ohne Waffen statt, da es den Juden unmöglich war, Waffen zu besorgen, und ihnen zudem Hilfe von außen verweigert wurde.[6] Ein Versuch, die moralische Situation der verfolgten Juden zu verbessern, war beispielsweise der Jüdische Kulturbund, der sich 1933 in Berlin entwickelte.[7] Gerade dort, wo die Juden aus dem kulturellen Leben vertrieben wurden, entstand eine neue kulturelle Welt, die ihren Ausdruck in „jüdischen Studien, Musik, jüdischen Büchern, hervorragendem Theater, Symphonieorchester, Vorträge und Erwachsenenbildung“[8] fand. Zu diesem Zeitpunkt stand den deutschen Juden noch nicht die Ausrottung bevor, sondern eine erzwungene Emigration. Der Kulturbund war der Versuch die Stimmung unter der jüdischen Bevölkerung zu verbessern und sich auf die Wurzeln zu besinnen.[9] Man wundert sich vermutlich, warum gerade die deutschen Juden bis 1938 die Hoffnung auf, wenn auch eingeschränkte, Lebensmöglichkeiten nicht aufgegeben haben. Dies lag unter anderem daran, dass die Nationalsozialisten bis 1937 noch öffentliche Zurückhaltung erkennen ließen, um 1938 wichtige Vorkehrung für das Ende der Juden zu treffen. „Als Widerstand ist auch jede Handlung anzusehen, die half, das nationalsozialistische Vernichtungsprogramm zu sabotieren.“[10] Doch auch jede Maßnahme, die darauf abzielte, die Verhältnisse der Gefangenen zu verbessern, muss zum Widerstand gezählt werden.[11]

2.3. Beginn und Verlauf des Zweiten Weltkrieges

Um begreifen zu können, wie es zum 2. Weltkrieg kommen konnte, muss man sich zunächst mit den politischen und gesellschaftlichen Umständen auseinander setzen. Der Faschismus gewann schon in den 1920er und 1930er Jahren in weiten Teilen Europas immer mehr, an Bedeutung. „Die Hoffnung, in Deutschland eine breite Volksbewegung zum Sturz einer Regierung entfachen und auf die Errichtung einer proletarischen Diktatur erfolgreich hinarbeiten zu können, beruhte auf der Annahme, dass dem Faschismus, wo wie man ihn verstand, eine bedeutsame Rolle für die Entwicklung der revolutionären Prozesses zukomme.“[12] Die bekanntesten Beispiele hierfür sind General Franco in Spanien, und Benito Mussolini, der mit dem Marsch auf Rom 1922 eine Machtposition in Italien erlangen, und somit 1936 Äthiopien und im April 1939 Albanien annektieren konnte.[13] In Deutschland erhielt der Nationalsozialismus immer mehr an Substanz, und ebnete für Hitler den Weg zum Reichskanzleramt. „Das neue Programm der Diktatur sah eine Revision der internationalen Ordnung des Versailler Vertrages, sowie die Errichtung des „Großdeutschen Reiches“, und die Eroberung von so genanntem „Lebensraum im Osten“ vor.“[14]

Das Hossbach-Protokoll

In dem von Hitler selbst verfassten so genannten „Hossbach-Protokoll, werden die Kriegsziele zur „Erweiterung des deutschen Lebensraumes in Europa zur Sicherung und Vermehrung der biologischen Volksmasse, bei Anwendung von Gewalt unter Risiko“[15] beschrieben. Zuerst sollte die deutsche Expansion nach Fertigstellung der Rüstung spätestens 1943 – 45 fertig gestellt sein. Zweitens „Bei Lähmung des kontinentalen Hauptgegners Frankreich durch innere Krisen ein Niederwerfen der Tschechoslowakei jederzeit“[16] und drittens „ Im Falle eines englisch-französischen-italienischen Konflikts wegen Mittelmeerfragen gleichzeitige Ausschaltung Österreichs und der Tschechoslowakei möglicherweise schon 1938.“[17]

Nach dem Einmarsch in die „Resttschechei“[18] im März 1939[19], gab es nur Proteste auf französischer und britischer Seite, obwohl Hitler damit einen Vertragsbruch beging, da er sich nicht mehr an die Abkommen der Münchener Konferenz hielt. Mit dem Überfall deutscher Truppen auf Polen am 1. September 1939, löst Adolf Hitler den Zweiten Weltkrieg aus. Hitler erklärte diesen Schritt mit der Begründung, Polen hätte den Sender Gleitwitz angegriffen, was jedoch ein geschicktes Täuschungsmanöver war.[20] Er sagte: "Polen hat nun heute Nacht zum ersten Mal auf unserem Territorium auch durch reguläre Soldaten geschossen. Seit 5.45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen. Und von jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolten."[21]

2.4. Der Holocaust

Der Holocaust bezeichnet die ideologisch vorbereitete und fabrikmäßig durchgeführte Ausrottung von sechs Millionen Juden im nationalsozialistischen Machtbereich 1933 – 45.[22] „Die überwiegend im angelsächsischen Bereich verwendete Bezeichnung „Holocaust“ (griechisch „Ganzopfer“, „Brandopfer“) und der Begriff „Shoa“ („hebräisch „Verwüstung“, „Vernichtung“, „Katastrophe“) für den Genozid am jüdischen Volk werden auch oft mit den Greueln von Auschwitz und der Endlösung gleichgesetzt.“[23] Der Eichmann-Prozess in Jerusalem im Jahre 1960 brachte die Unfassbarkeit des Geschehens ans Licht und somit in das Bewusstsein der Öffentlichkeit. In Deutschland war es vor allem der Film „Holocaust“, der gerade die junge Generation mit der Vergangenheit konfrontierte. „Das nicht zu überbietende Böse bei dem Massenmord an den Juden liegt darin, dass die Juden wahllos und kollektiv vertrieben, gequält und ermordet wurden.“[24]

Als Begründung bediente sich das Hitler-Regime der „Rassenlehre“ und der traditionell verankerten Vorurteile, welche die Juden als Gottesmörder verurteilte. Der Begriff Holocaust wurde erstmals 1944 von einem amerikanisch-jüdischen Publizisten verwendet, der damit dem Massenmord einen Namen geben wollte. Jedoch waren zu dieser Zeit die Ausmaße keineswegs zu erahnen gewesen.[25]

„Religiöse Juden haben zu Recht darauf hingewiesen, dass es in der Bibel „Ganzopfer“ bedeutet und die freiwillige Anerkennung einer göttlichen Ordnung symbolisiert, in der auch derjenige, der das Opfer bringt, sich in Gottes Obhut weiß.“[26]

Diejenigen die überlebten, hatten Schwierigkeiten, es denjenigen zu erklären, die nicht dabei gewesen waren, was einen Kommunikationsverlust zur Folge hatte.

„Auch die inzwischen institutionalisierte wissenschaftliche Erforschung des Holocaust begann mit der Einsicht, dass eine Erklärung des Holocaust über das hinausgeht, was Wissenschaft leisten kann.“[27]

Das öffentliche Interesse nimmt von Jahr zu Jahr zu und sowohl in Israel, als auch in den Vereinigten Staaten, gibt es eigene Forschungsinstitute, die sich einzig und allein der Erforschung des Holocaust widmen. Dabei geht es meist um die Frage, ob der Mord „auf eine Initiative Hitlers zurückging, oder ergab er sich aus den antijüdischen Maßnahmen in einer Akkumulation?“[28] Diese Frage nach der Ursache, ist in der Forschung umstritten und bis heute nicht geklärt.

Die Deutschen Maßnahmen gegen die europäischen Juden waren weder unbeabsichtigte Ausschreitungen, da sie von der Staatsführung angeordnet waren, noch dienten sie der Durchsetzung von Ansprüchen, die Deutschland gegen einen anderen Staat erhob. Und selbst wenn Deutschland alle Juden vernichtet hätte, so wären sie doch als Verlierer aus dem Krieg hervorgegangen.[29]

Bis heute schafft es sowohl die Sozial – als auch die Geschichtswissenschaft nicht, den Holocaust rational darzustellen und jeder Schriftsteller, der es probiert, kommt zu einem ähnlichen Schluss wie der jüdische Autor Primo Levi:

„Uns wurde bewusst, dass unserer Sprache die Worte fehlen, um diese Beleidigung, diese Zerstörung des Menschen zu beschreiben.“[30]

2.5. Frankreich auf dem Weg in den Zweiten Weltkrieg

In Frankreich ahnte man nichts von dem Zusammenbruch, der dem Land bevorstand. Sie begrüßten das Jahr 1930 mit großem Optimismus. Nach einigen Rückschlägen erfuhr das Land in der zweiten Hälfte der 20er Jahre einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung.[31] Doch der 1. Weltkrieg hatte auch das Bevölkerungsbild verändert. Vor allem die Einwanderer veränderten das Bewusstsein der Franzosen. „Italiener und Polen, aber auch viele Ost – und Südosteuropäer hatten die Lücken geschlossen, die Krieg und Epidemien geschlagen hatten.“[32] Frankreich avancierte zum beliebtesten Einwanderungsland in Europa, was Spannungen zur Folge hatte. Viele der osteuropäischen Einwanderer waren Juden, deren wenig angepasste und traditionelle Lebensweise bei der Bevölkerung die Angst vor Überfremdung hervorrief.

„Durch die Weltwirtschaftskrise sanken auf dem Weltmarkt die Preise für Rohstoffe und Agrarprodukte, die Nachfrage nach Industrieerzeugnissen ging drastisch zurück.“[33] Die französische Industrie, meist noch mit einem veralteten Maschinenpark ausgestattet und obendrein notorisch knapp an Eigenkapital, war nicht in der Lage, sich den Erfordernissen anzupassen.[34] Die Folgen waren Rückgang der Produktion, Massenentlassungen und ein Rückgang der Steuereinnahmen. Doch dies waren nicht die einzigen Belastungen unter der das Land zu dieser Zeit zu leiden hatte. In Frankreich vollzog sich zu Beginn der dreißiger Jahre erneut ein Generationswechsel. Männer aus der Politik fielen Attentaten zum Opfer, und jüngere Politiker, die nur über eine mangelnde außenpolitische Erfahrung verfügten oder von gegenseitigem Misstrauen beeinflusst wurden, nahmen die Machtpositionen ein.[35]

Statt den Franc nach dem Beispiel des britischen Pfundes abzuwerten, um der eigenen Industrie größere Chancen auf dem Weltmarkt zu geben, wurden Maßnahmen ergriffen, die den Wettbewerb einschränken und keine komparativen Vorteile nutzbar machen konnten, so genannte protektionistischen Maßnahmen. Die Bevölkerung machte Tardieu[36], und mit ihm die Parteien der Rechten, für die immer schlechter werdende Lage im Land verantwortlich.[37] Die Stimmung kippte über zum linken Lager. Jedoch konnte auch die linksgerichtete Regierung keinen Weg aus der Krise finden. In ihrem Vertrauen in die Regierung erschüttert, wanden sich viele Wähler extremen politischen Gruppen zu. „Die wachsende Instabilität im Inneren lähmte in Verbindung mit den Folgen der Rezession zu Beginn der dreißiger Jahre zunehmend die französische Außenpolitik.“[38] Als am 30. Januar 1933 die Nationalsozialisten die Macht in Deutschland übernahmen, war Paris zum wiederholten Male ohne Regierung und reagierte auf die Nachricht zurückhaltend.[39] Hitler versuchte zunächst Zeit und Vertrauen zu gewinnen und unterzeichnete am 7. Juni 1933 mit Großbritannien, Frankreich und Italien einen Viererpakt.[40] „Erst im Herbst zeigte Hitler mit dem Abbruch der Gespräche und dem Austritt aus dem Völkerbund, dass er entschlossen war, die Reste der 1919 in Versailles geschaffenen Friedensordnung aus den Angeln zu heben.“[41]

„Frankreich glaubte dem Reichskanzler, dass Deutschland nach Rückkehr des Saargebietes keine weiteren territorialen Forderungen stellen werde, dass nur ein Wahnsinniger an einen neuen deutsch-französischen Krieg denken könne, und dass ein friedlicher Ausgleich nicht nur notwendig, sondern auch möglich sei.“[42] So getäuscht über Hitlers wahre Absichten, vom letzten Krieg geschwächt und mit den eigenen innerpolitischen Schwierigkeiten beschäftigt, akzeptierte Frankreich den „Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund, die Wiedereinführung der Wehrpflicht und anschließend, wider Erwarten, die Remilitarisierung des Rheinlandes“[43]. Man fragt sich, ob niemand bemerkt hat, was gar nicht weit entfernt vor sich geht. Tatsächlich wurde Hitler nur einmal darauf angesprochen und zwar von Bertrand de Jouvenel, der ihn am 21. Februar 1936 fragte: „ Wir Franzosen lesen zwar mit Freude ihre Friedenserklärungen. Wir sind aber trotzdem wegen anderer weniger ermutigender Dinge beunruhigt. So haben Sie in ihrem Buch Mein Kampf sehr schlimme Dinge über Frankreich gesagt. Dieses Buch wird in ganz Deutschland als eine Art politischer Bibel angesehen. Er wird verkauft, ohne dass die aufeinanderfolgenden Ausgaben in irgendeiner Hinsicht bezüglich der Stellen über Frankreich einer Korrektur unterzogen würden.“[44] Hitler antwortete daraufhin, dass er das Buch im Gefängnis geschrieben habe, zu einer Zeit, da französische Truppen das Ruhrgebiet besetzt hielten und eine große Spannung zwischen den beiden Ländern geherrscht habe. Weiterhin sagte er: „...Aber heute gibt es keinen Grund mehr für einen Konflikt. Sie wollen, dass ich das Buch korrigiere... Ich bin kein Schriftsteller. Ich bin Politiker. Meine Korrekturen nehme ich in meiner Außenpolitik vor, die auf Veränderungen mit Frankreich abgestellt ist!...Meine Korrektur trage ich in das große Buch der Geschichte ein.“[45] Diese Aussagen von Hitler trafen jedoch nicht zu, denn zum Einen standen die schlimmsten Dinge über Frankreich im Zweiten Band von „Mein Kampf“, welcher von Hitler nicht im Gefängnis geschrieben wurde, und zum Anderen war es nicht das Jahr der Ruhrbesetzung, sondern das Jahr von Locarno[46].

Am 5. November 1937 berief er den Kriegs- und den Außenminister als auch die Oberbefehlshaber zu sich und erklärte: „ Das Ziel der deutschen Politik sei die Sicherung und die Erhaltung der Volksmasse und deren Vermehrung. Somit handle es sich um das Problem des Raumes...Eine solche Raumerweiterung könne nur durch Brechen von Widerstand und unter Risiko vor sich gehen...man habe mit den beiden Hassgegnern England und Frankreich zu rechnen.“[47]

Für Frankreich begann der 2. Weltkrieg am 3. September 1939 mit der Kriegserklärung von Premierminister Édouard Daladier.[48] Das ganze Vertrauen der Franzosen lag bei der Maginot-Linie als Verteidigungssystem und hinderte sie daran, keine aktiven militärischen Aktionen zu unternehmen. Nachdem Daladier in Bedrängnis geriet, wurde er durch Reynaud[49] in seinem Amt ersetzt. Die deutsche Armee marschierte im Mai 1940 in Frankreich ein und eroberte in kürzester Zeit die Gebiete an der Mosel, Aisne und der Somme.[50] Durch diesen raschen Eroberungsfeldzug der Deutschen, wurde den Angegriffenen die Möglichkeit genommen, eine wirksame Verteidigung aufzubauen. Am 14 Juni wurde bereits die französische Hauptstadt besetzt und die Regierung zog sich zuerst nach Bordeaux und später nach Vichy zurück.[51] Premierminister Reynaud übertrug Marschall Pétain die Verantwortung, der eine Kapitulation aushandelte, anstatt gegen den Feind zu kämpfen, welche am 22. Juni unterschrieben wurde, und Frankreich in zwei Zonen aufteilte. Nordfrankreich wurde der Besatzungsverwaltung unterstellt, während Südfrankreich zunächst unbesetzt blieb.[52] Im Juli 1940 löste sich die Dritte Republik auf und das Parlament übertrug die Vollmacht an Pétain, der sie bis 1944 innehielt. Er setzte eine neue Regierung mit Sitz in Vichy ein, und arbeitete, wider seinem Versprechen den Franzosen gegenüber, eng mit dem Hitlerregime zusammen.[53] „Er fügte sich, wenn auch widerwillig, in antijüdische Maßnahmen, widersetzte sich aber, obgleich indirekt, gegen die Deportation von Juden französischer Nationalität.“[54] Die Kollaboration mit den Besatzern ist ein viel diskutiertes Thema der Historiker. Französische Nationalsozialisten bekannten sich öffentlich zu den Besatzern, und „in Frankreich erlebte der kollaborationistische Extremismus einen Aufschwung.“[55] Die Kollaboration „lockte die Antisemiten ans Tageslicht.“[56] „Die Doktrin der Nationalen Revolution, die in den Reden von Staatschef Pétain vermittelt wurde, wurzelte in den Ideen der französischen extremen Rechten der zwanziger und dreißiger Jahre.“[57] Jedoch waren die Grundzüge der Kollaboration ein Ausdruck des Versuchs einer Integration Europas. Diese Bemühungen endeten in Chaos und der blutigsten Säuberung seiner Geschichte.[58] „Im November des Jahres 1942 hatte Hitler den Einmarsch in das unbesetzte Frankreich befohlen; der Vormarsch der deutschen Truppen über die Demarkationslinie bedeutete für viele ehrenhafte Franzosen den Zusammenbruch von Träumen und Hoffnungen, den Zusammenbruch aller Vorstellungen von einem großmütigen und geduldigen Sieger.“[59]

Gleichzeitig zu diesen Ereignissen, rief General de Gaulle von London aus die Franzosen über das Radio dazu auf, Widerstand gegen die Besatzer zu leisten.

2.6. Entjudaisierung im Literarischen Bereich

Die Besatzer dringen nach und nach in jeden Bereich des kulturellen Lebens ein. So auch in den Literarischen. Es wird die so genannte „Geheime Feldpolizei“ (GFP) eingesetzt, die nach den wichtigsten Lagern öffentlicher Archive suchen soll. Zudem bekommt jeder Verleger die Anordnung, „jedes neue Buch vor dessen Veröffentlichung dem deutschen Militärpressebüro vorzulegen, und bestimmt, dass von nun an die Buchhändler für den Verkauf jeder Publikation, welche die deutsche Regierung oder den MBF[60] stören oder verletzen könnte, verantwortlich sind.“[61]

Es kommt zu verschiedenen Durchsuchungen von Verlagshäusern, so auch am 21. August, als hundert Mitglieder der Geheimen Feldpolizei insgesamt 70 Verlagshäuser durchsuchen, von denen 11 geschlossen werden. Konfisziert werden 713 682 Bücher, die mittels von Lastwagen zu einer Garage in Paris gebracht werden. Eine weitere „Säuberungsaktion“ findet am 1. August in den Buchhandlungen statt, wo hundert Tonnen Veröffentlichungen beschlagnahmt werden. Es gibt eine Liste Bernhard, die in aller Eile im Reich erstellt wurde, die hundertdreiundvierzig deutsche und französische Titel verbietet, sowie alle Veröffentlichungen von sechs Verlegern, die politische Flüchtlinge aus Deutschland sind.[62] Die Liste Bernhard wird von der Liste Otto abgelöst, die zum Zurückziehen von 1060 französischen und ausländischen Titeln führt. In die zweite Liste Otto vom Juli 1942, „werden alle Übersetzungen aus dem Englischen, die Klassiker ausgenommen, aus dem Polnischen sowie alle von Nicht-Juden geschriebenen Biographien über Juden verboten.“[63]

Viele Verleger und Buchhändler haben sich bemüht, bedeutende Lager an verbotenen Werken, der Zensur zu entziehen, und sie dennoch zu verbreiten. Die Buchhändlerin Sylvie Bitche beispielsweise, die benachrichtigt wurde, dass die Deutschen ihr Geschäft durchsuchen wollten, schaffte es, ihren gesamten Bestand an angelsächsischer Literatur vor der Zensur zu retten, indem sie alles bei ihrer Nachbarin Adrienne Monnier einlagerte.[64]

Die Presse war für die Besatzer einfacher zu kontrollieren. Entweder die Zeitungen sind eingegangen, oder haben sich in die Südzone Frankreichs zurückgezogen. Diejenigen, die geblieben sind, schwenken meist ohne Probleme auf die offizielle Linie ein. Beim Rundfunk verhält es sich noch einfacher. Direkt bei Eintreffen der deutschen Truppen, übernimmt Oberleutnant Bofinger, vormals Verantwortlicher von Radio Stuttgart, „die Leitung der fünf staatlichen und privaten zu Radio-Paris fusionierten Sender, während die übrigen Sendestationen in der Nordzone zugunsten des Informationsbüros der Wehrmacht und von Radio Mondial konfisziert werden, das in die französischen Kolonien sendet.“[65]

3. Die Résistance und die Armee Juive

Als der Krieg in Frankreich ausbrach, lebten dort rund 300.000 Juden, von denen nur 100.000 als französische Bürger geboren waren. 70.000 hatten die französische Staatsbürgerschaft erworben. Alle anderen waren Arbeitsimmigranten und politische Flüchtlinge aus den ost- und mitteleuropäischen Ländern.[66]

Es gibt unter den französischen Historikern eine bis heute bestehende Kontroverse über die Alternativen, vor denen die Juden damals gestanden haben. Die Alternativen waren zum Einen die Rettung von Menschen, insbesondere von Kindern; eigene jüdische Organisationen oder Kampf in allgemeinen Formationen. Zusammengefasst: „Es geht um Prioritäten und Charakter der Bewegung und darum, ob man von jüdischen Widerstand oder nur vom Widerstand von Juden reden kann.“[67] Hierbei muss darauf geachtet werden, wie die Gegebenheiten des Landes waren, in dem die Juden lebten. Gab es Organisationen, die von Juden gegründet und nur Juden als Mitglieder hatten, oder schlossen sie sich dem allgemeinen Widerstand an? Es ist also wichtig, welche Geschichte die jüdische Bevölkerung in den einzelnen Ländern hatte. Waren die Juden in einem Land weitgehend integriert, „verfügten sie kaum über eigene, also spezifisch jüdische, politische Strukturen, aus denen sich Widerstandsorganisationen hätten entwickeln können.“[68] Dies war beispielsweise in Italien und den Niederlanden der Fall. Dort schlossen sich politisch aktive jüdische Bürger den dort gegründeten Widerstandsgruppen an, die sie noch aus der Zeit des 1. Weltkrieges her kannten. In Polen dagegen war es anders. Dort, „wo die jüdische Bevölkerung lange Zeit und bis in die Gegenwart hinein diskriminiert und verfolgt wurde, existierten jüdische Parteien und Organisationen aller politischen Richtungen, von den Revisionisten über den Bund bis zur linkszionistischen Jugendbewegung, auf die der Widerstand zurückgreifen und in deren Rahmen er sich organisieren konnte.“[69] In Frankreich war die Situation wieder eine andere und mit den der anderen Länder nicht vergleichbar. Die Juden in Frankreich waren entweder integriert, oder aber es handelte sich um Immigranten aus den Osteuropäischen Ländern, die über gar kein oder nur eingeschränktes Aufenthaltsrecht verfügten, und unter ausbeuterischen Bedingungen arbeiteten.[70] Aus diesen Gründen lebten sie in größter Armut. Es gab somit nicht viele Möglichkeiten sich politisch zur Wehr zu setzen. Einzig die Unterorganisation der kommunistischen Partei, die M.O.I., Main d`oevre Immigrée war Sprachrohr der Juden in Frankreich.[71] Diese Partei spielte gerade für die Frauen im jüdischen Widerstand eine große Rolle. Doch dazu später mehr.

Ab wann wurde es für Juden gefährlich in Frankreich zu leben? Fast von Beginn der Vichy-Regierung unter Pétain an, wurden die Juden verfolgt. Es wurden so genannte „Judenmaßnahmen“ ergriffen, die sowohl von deutscher Seite, als auch von Seiten der Vichy-Regierung stattfanden.[72] In beiden Teilen Frankreichs, das heißt sowohl im besetzten als auch im unbesetzten Teil entstanden, aufgrund der Verfolgung, zahlreiche Widerstandsbewegungen.

3.1. Die Résistance

Der Begriff Résistance wurde das erste Mal von General de Gaulle in seiner Londoner Ansprache verwendet.[73]

Die Résistance bestand sowohl aus Einzelgruppen, als auch aus politischen Gemeinschaften, deren Aktivitäten und Interessen nur schemenhaft rekonstruierbar sind. Ein klares und detailliertes Bild der französischen Widerstandsbewegungen aufzuzeigen, gehört wohl zu den schwierigsten Unterfangen der französischen Geschichtsschreibung.[74]

Die Zentralfigur der Résistance war General Charles de Gaulle, von dem der berühmte Ausspruch „La flamme de la Résistance française ne doit pas s'éteindre et ne s'éteindra pas.“[75] stammt. Da de Gaulle im Exil lebte, war es nicht einfach mit ihm in Kontakt zu treten. Auch verstanden viele Aktivisten und Kämpfer nicht, warum sie sich dem General unterstellen sollten. De Gaulles Gesandte in Frankreich schafften es jedoch mit den Führern der verschiedenen Organisationen zu sprechen und nach und nach fuhren diese zu Gesprächen nach London. Viele sahen in de Gaulle den Kopf und das Symbol des Widerstandes.[76]

Jüdische Führer der Résistance

Manche Juden hatten führende Positionen in den Widerstandsbewegungen in Frankreich. Einer von ihnen war Daniel Mayer, der früher zu den engen Mitarbeitern des Chefs der Volksfrontregierung Léon Blum gehörte. Während des Krieges war Mayer Generalsekretär der konspirativen Sozialistischen Partei und Mitglied des obersten Gremiums des Widerstandes, des Conseil National de la Résistance CNR.[77] Als der Krieg vorbei war, arbeitete er als Arbeitsminister in sieben Regierungen und ist bis heute Mitglied des Conseil Constitutionel . Auch der spätere Ministerpräsident Pierre Mendés-France war Bomberpilot und Fallschirmspringer der freifranzösischen Luftwaffe.[78]

René Cassin war ein enger Mitarbeiter de Gaulles in London im Rang eines Ministers der französischen Exilregierung. Später dann war er Jurist und Professor an der Sorbonne und erhielt 1968 den Friedens-Nobelpreis für seinen Kampf um die Menschenrechte.[79]

Führer der Widerstandsgruppe Ceux de la Résistance war Léo Hamon, die im Norden Frankreichs operierte und die Büros der deutschen Zwangsarbeiterorganisation Service de travail obligatoire STO in Paris mit Zehntausenden von Karteikarten zerstörte. 1944 war er der maßgebliche Führer des Aufstandes in Paris.[80]

Gilbert Grandval, Geschäftsmann und Luftwaffenpilot, der nach dem Krieg Hochkommisar des Saargebietes und Statthalter in Marokko war, organisierte den Widerstand in Lothringen und war später persönlicher Beauftragter de Gaulles. Außerdem war er Chef des nationalen Widerstandes der Militärregion C mit den Provinzen Elsass, Lothringen, Champagne und Argonne.[81]

Roger Villon, Architekt und Sohn eines Rabbiners in Straßburg, war Führer der kommunistischen Widerstandsorganisation FTP[82] und Mitglied des CNR[83]

Führer des Widerstandes in Südfrankreich war Maurice Valrimont, der schon vor dem Krieg kommunistischer Gewerkschaftsführer im Elsass war.

Der 1941 aus der Kriegsgefangenschaft geflüchtete Colonel André war vor dem Krieg Funktionär der kommunistischen Jugendorganisation und befehligte nach seiner Flucht die Kampforganisation Bataillons de la Jeunesse und wurde in Paris Oberst Kommandant des FTP in Paris.[84]

Jean Moulin

Jean Moulin war ein französischer Widerstandskämpfer und einer der entscheidenden Organisatoren der Résistance. Er schaffte es, die unterschiedlichen Gruppen zusammenzuschließen, indem er den militärischen und den politischen Zweig voneinander trennte.[85] Er war Repräsentant des Nationalkomitees für die nicht besetzte Zone und persönlicher Abgesandter de Gaulles. „Ihm gelang es, einen Dienst aufzubauen, der die Landung von Fallschirmjägern und Flugzeugen koordinierte und absicherte und die Ankunft von Agenten und Post überwachte.“[86]

Moulin wurde während einer Aktion am 30. Juni 19432 festgenommen und tagelang von den Helfern „Barbies“ gefoltert.[87] Er erlag seinen Verletzungen, ohne ein Wort gesagt zu haben.

Nun noch zu zwei weniger bekannten, aber nicht minder wichtigen Widerstandskämpfern.

Jacques Bingen und Lazare Rachlin

Nun noch zu zwei weniger bekannten, aber nicht minder wichtigen Widerstandskämpfern.

Nachdem die SS, unter Führung von Klaus Barbie[88], den obersten Chef des Widerstandes und Delegierten der französischen Exilregierung unter de Gaulle, Jean Moulin zu Tode gefoltert hatte, war der nationale Widerstand ohne Führung. Nachdem de Gaulle vier Personen auswählte, die nacheinander die Führung, im Falle von Verhaftung oder Tod, übernehmen sollten, trat an die Stelle Moulins, Jacques Bingen, welcher der erste in der Reihe war.[89] Bingen kämpfte als Leutnant im Krieg 1940 und flüchtete nach der Niederlage Frankreichs nach London. Nach dem Tode Moulins landete er in der Nacht vom 15. August 1943 mit einem kleinen Kurierflugzeug auf einer geheimen Flugpiste in Nordfrankreich und wurde Chefdelegierter de Gaulles und politischer Leiter der Résistance in Frankreich.[90] Er traf sich mit allen Chefs des Widerstandes, übermittelte ihnen Weisungen de Gaulles, koordinierte die militärischen Operationen und leitete die Versorgung der Kämpfer durch Fallschirmabwürfe von Waffen und anderen Gütern, die für den Kampf wichtig waren. Er arbeitete sechs Monate im besetzten Nordfrankreich und kam 1944 nach Südfrankreich, wo er die Maquis[91] anleitete. Am 16. Mai 1944 wurde er von einem Spitzel der Gestapo[92] verraten und auf dem Bahnhof von Clermont-Ferrand festgenommen. Zwar gelang es ihm, während der Vernehmung zu flüchten, wurde jedoch schnell wieder gefasst. Er schluckte eine Zyankali-Kapsel, die ihn sofort tötete.[93]

[...]


[1] Vgl. Gutman, Israel: Die Enzyklopädie des Holocaust, Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden, Herausgegeben von Eberhard Jäckel, Peter Longerich, Julius Schoeps, 3 Bände, Berlin: Argon, 1993.S. 1584.; Nohlen/Schultze: Lexikon der Politikwissenschaft, Theorien, Methoden, Begriffe, Band 2: N-Z, 3. Auflage, München: Beck 2005, S. 1152.

[2] Nohlen/Schultze: Lexikon der Politikwissenschaft, Theorien, Methoden, Begriffe, , S. 1152.

[3] Nohlen/Schultze: Lexikon der Politikwissenschaft, Theorien, Methoden, Begriffe, , S.1154.

[4] Roon, Van Ger: Widerstand im Dritten Reich, Ein Überblick, 3. Auflage, München: Beck, 1979, S. 21.

[5] Vgl. Erler, Hans, Pauckner, Arnold, Ehrlich, Ernst Ludwig: Gegen alle Vergeblichkeit, Jüdischer Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Frankfurt am Main: Campus, 2003, S. 30.

[6] Vgl. Erler, Hans, Pauckner, Arnold, Ehrlich, Ernst Ludwig: Gegen alle Vergeblichkeit, S. 31.

[7] Vgl. Schoeps, Julius H.: Neues Lexikon des Judentums, München: Bertelsmann, 1992., S. 243.

[8] Erler, Hans, Pauckner, Arnold, Ehrlich, Ernst Ludwig: Gegen alle Vergeblichkeit S. 31.

[9] Vgl. Schoeps, Julius H.: Neues Lexikon des Judentums, S.243.

[10] Steinbach/Tuchel: Lexikon des Widerstandes 1933 – 1945, München: Beck, 1994, S. 228.

[11] Steinbach/Tuchel: Lexikon des Widerstandes 1933 – 1945, S. 228.

[12] Weingartner, Thomas: Stalin und der Aufstieg Hitlers, Die Deutschlandpolitik der Sowjetunion und der Kommunistischen Internationale 1929 – 1934, Berlin: Walter de Gruyter, S.50.

[13] Gruppe Arbeiterpolitik: Der Faschismus in Deutschland, S. 212 ff.

[14] Wendt, Bernd-Jürgen: Großdeutschland, Außenpolitik und Kriegsvorbereitung des

Hitler-Regimes,München: Deutsche Taschenbuch Verlag, 1987, S. 158. Hans,

Mommsen: Die verspielte Freiheit, Der Weg der Republik von Weimar in den Unter-

gang 1918 – 1933, 8. Band, Berlin: Propyläen, 1989.

[15] Taddy, Gerhard, Lexikon der Deutschen Geschichte, S. 575.

[16] Taddy, Gerhard, Lexikon der Deutschen Geschichte, S. 575.

[17] Taddy, Gerhard, Lexikon der Deutschen Geschichte, S. 575.

[18] Wendt, Bernd-Jürgen: Großdeutschland, S. 160.

[19] Müller, Rolf-Dieter: Handbuch der Deutschen Geschichte, Band 21 Der Zweite Weltkrieg 1939 – 1945, S. 59.

[20] Müller, Rolf-Dieter: Handbuch der Deutschen Geschichte, S. 65.

[21] Rede Adolf Hitlers am späten Vormittag des 1. September 1939 vor dem Reichstag in Berlin.

[22] Vgl. Gutman, Israel: Die Enzyklopädie des Holocaust, S. 201.

[23] Vgl. Gutman, Israel: Die Enzyklopädie des Holocaust, S. 201.

[24] Vgl. Gutman, Israel: Die Enzyklopädie des Holocaust, S. 201.

[25] Vgl. Gutman, Israel: Vgl. Die Enzyklopädie des Holocaust, S. 201.

[26] Vgl. Gutman, Israel: Die Enzyklopädie des Holocaust, S. 201.

[27] Vgl. Gutman, Israel: Enzyklopädie des Holocaust, S. 201.

[28]: Jäckel, Eberhard: Die Juden in der europäischen Geschichte, Sieben Vorlesungen/ von Saul Friedländer, Amos Funkenstein, Michael A. Meyer, Jehuda Reinharz, und David Sorkin, München: Beck, 1992, S.27.

[29] Vgl. Jäckel, Eberhard: Die Juden in der europäischen Geschichte, S. 29.

[30] Vgl. Gutman, Israel: Zit. in Enzyklopädie des Holocaust, S. 201.

[31] Vgl. Sieburg, Heinz-Otto: Geschichte Frankreichs, 5. Auflage, Stuttgart: Kohlhammer, 1995, S. 401.

[32] Hinrichs, Ernst: Kleine Geschichte Frankreichs, Bonn: Reclam, 2005, S. 388.

[33] Hinrichs, Ernst: Kleine Geschichte Frankreichs S. 390.

[34] Vgl. Hinrichs, Ernst: Kleine Geschichte Frankreichs S. 390.

[35] Vgl. Hinrichs, Ernst: Kleine Geschichte Frankreichs S. 390.

[36] Tardieu, André (1876-1945), Minister versch. Ressorts, Regierungschef (1929-1939 und 1932), vgl. Hinrichs, Ernst: Kleine Geschichte Frankreichs S. 391.

[37] Hinrichs, Ernst: Kleine Geschichte Frankreichs S. 391.

[38] Hinrichs, Ernst: Kleine Geschichte Frankreichs S. 393.

[39] Vgl. Hinrichs, Ernst: Kleine Geschichte Frankreichs S. 393.

[40] Vgl. Jäckel, Eberhard: Frankreich in Hitlers Europa, Die Deutsche Frankreichpolitik im Zweiten Weltkrieg, Band 14, Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt, 1966, S. 26.

[41] Hinrichs, Ernst: Kleine Geschichte Frankreichs S. 394.

[42] Vgl. Jäckel, Eberhard: Frankreich in Hitlers Europa, S. 26.

[43] Vgl. Frankreichs Reaktion auf Hitlers Außenpolitik 1933-1939. S. 211 ff.

[44] Vgl. Jäckel, Eberhard: Frankreich in Hitlers Europa S. 26.

[45] Interview für Paris Midi am 28.2.1936. ( Frankreich in Hitlers Europa S. 26-27)

[46] Vgl. Jäckel, Eberhard: Frankreich in Hitlers Europa, S.27.

[47] Vgl. Jäckel, Eberhard: Frankreich in Hitlers Europa S. 27.

[48] Vgl. Sieburg, Heinz-Otto: Geschichte Frankreichs, S.411.

[49] Jean Renaud, ehemaliger Offizier der Kolonialtruppen und Generalsekretär der Solidarité Française, siehe: Möller/Kittel: Demokratie in Deutschland und Frankreich 1918-1933/40, München: Oldenbourg, 2002., S. 115.

[50] Vgl. Jäckel, Eberhard: Frankreich in Hitlers Europa S. 30-31.

[51] Vgl. Schmale, Wolfgang: Geschichte Frankreichs, S. 266.

[52] Vgl. Schmale, Wolfgang: Geschichte Frankreichs, S. 266.

[53] Vgl. Schmale, Wolfgang: Geschichte Frankreichs, S. 271.

[54] Hilberg, Raul: Täter, Opfer, Zuschauer, Die Vernichtung der Juden 1933 – 1945, Frankfurt am Main: Fischer, 1992, S.96.

[55] Friedländer, Saul: Das Dritte Reich und die Juden, Die Jahre der Verfolgung 1933 – 1945, Die Jahre der Vernichtung 1939 – 1945, 3. Auflage, München: Beck, 2007, S. 993.

[56] Hirschfeld/Marsh: Kollaboration in Frankreich, Frankfurt am Main: Fischer, 1991, S.29.

[57] Kletzin, Birgit: Trikolore unterm Hakenkreuz, Deutsch-französische Kollaboration 1940 – 1944 in den diplomatischen Akten des Dritten Reiches, Opladen: Leske und Budrich, 1996, S. 29.

[58] Brockdorff, Werner: Kollaboration oder Widerstand in den besetzten Ländern, München: Welsermühl, 1968, S. 274.

[59] Eckert, Heinz A.:, Der gefesselte Hahn, Im Nahkampf mit der Résistance, Hamburg: Holsten, 1959, S. 128.

[60] MBF-Militärbefehlshaber in Frankreich.

[61] Thalmann, Rita: Gleichschaltung in Frankreich 1940-1944, Hamburg: Europäische Verlagsanstalt, 2001, S. 126.

[62] Vgl. Thalmann, Rita: Gleichschaltung in Frankreich 1940-1944, S. 128.

[63] Thalmann, Rita: Gleichschaltung in Frankreich 1940-1944, S. 129.

[64] Thalmann, Rita: Gleichschaltung in Frankreich 1940-1944, S. 129,

[65] Thalmann, Rita: Gleichschaltung in Frankreich 1940-1944, S. 126.

[66] Vgl. Erler, Hans, Pauckner, Arnold, Ehrlich, Ernst Ludwig: Gegen alle Vergeblichkeit, S. 278.

[67] Lustiger, Arno: Zum Kampf auf Leben und Tod, Das Buch vom Widerstand der Juden 1933-1945, Köln: Kiepenhauer & Wietsch, 1994, S. 425.

[68] Strobl, Ingrid: Das Feld des Vergessens, Jüdischer Widerstand und deutsche „Vergangenheitsbewältigung“, Berlin- Amsterdam: Edition ID-Archiv, 1994.S. 47.

[69] Strobl, Ingrid: Das Feld des Vergessens, Jüdischer Widerstand und deutsche „Vergangenheitsbewältigung“, Berlin- Amsterdam: Edition ID-Archiv, 1994.S. 48.

[70] Vgl. Erler, Hans, Pauckner, Arnold, Ehrlich, Ernst Ludwig: Gegen alle Vergeblichkeit, S. 278.

[71] Vgl. Erler, Hans, Pauckner, Arnold, Ehrlich, Ernst Ludwig: Gegen alle Vergeblichkeit, S. 285.

[72] Vgl. Erler, Hans, Pauckner, Arnold, Ehrlich, Ernst Ludwig: Gegen alle Vergeblichkeit, S. 280.

[73] Rémond, René: Geschichte Frankreichs, Frankreich im 20.Jahrhundert 1919 – 1958, Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt, 1994, S. 378.

[74] vgl. Lustiger, Arno: Zum Kampf auf Leben und Tod, S. 425.

[75] „Die Flamme des französischen Widerstandes darf und wird nicht verlöschen.“ Aus seiner BBC-Rede vom 18. Juni 1940.

[76] Vgl. Erler, Hans, Pauckner, Arnold, Ehrlich, Ernst Ludwig: Gegen alle Vergeblichkeit S. 278 ff.

[77] vgl. Lustiger, Arno: Zum Kampf auf Leben und Tod, S. 428.

[78] vgl. Lustiger, Arno: Zum Kampf auf Leben und Tod, S. 428.

[79] vgl. Lustiger, Arno: Zum Kampf auf Leben und Tod, S. 428.

[80] vgl. Lustiger, Arno: Zum Kampf auf Leben und Tod, S. 428.

[81] vgl. Lustiger, Arno: Zum Kampf auf Leben und Tod, S. 428.

[82] vgl. Lustiger, Arno: Zum Kampf auf Leben und Tod, S. 428.

[83] vgl. Lustiger, Arno: Zum Kampf auf Leben und Tod, S. 428.

[84] vgl. Lustiger, Arno: Zum Kampf auf Leben und Tod, S. 428.

[85] Dreyfus, Paul: Die Résistance, Geschichte des französischen Widerstandes, München: Wilhelm Heine, 1977, S. 325.

[86] Dreyfus, Paul: Die Résistance, Geschichte des französischen Widerstandes, S.325.

[87] Andel, Horst J.: Kollaboration und Résistance, „Der Fall Barbie“, Berlin: F.A. Herbig, 1987, S.76.

[88] SS-Untersturmführer in Frankreich und Chef der Gestapo in Lyon. Bekannt als der „Schlächter von Lyon“. Vgl. Enzyklopädie des Holocaust, S. 155.

[89] vgl. Lustiger, Arno: Zum Kampf auf Leben und Tod S. 429.

[90] vgl. Lustiger, Arno: Zum Kampf auf Leben und Tod S. 429.

[91] Partisaneneinheiten in ländl. Gegenden, vorwiegend in Südfrankreich)

[92] Geheime Staatspolizei.

[93] vgl. Lustiger, Arno: Zum Kampf auf Leben und Tod S. 429.

Ende der Leseprobe aus 101 Seiten

Details

Titel
Entwicklung und Bedeutung des jüdischen Widerstandes gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft in Frankreich
Hochschule
Justus-Liebig-Universität Gießen
Note
2,0
Autor
Jahr
2008
Seiten
101
Katalognummer
V122525
ISBN (eBook)
9783640272488
ISBN (Buch)
9783656822028
Dateigröße
30355 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Entwicklung, Bedeutung, Widerstandes, Gewaltherrschaft, Frankreich
Arbeit zitieren
Nicole Bär (Autor:in), 2008, Entwicklung und Bedeutung des jüdischen Widerstandes gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft in Frankreich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122525

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