Ziele und Funktionen von Konzernverrechnungspreisen im Beteiligungscontrolling


Hausarbeit, 2007

18 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Theoretische Grundlagen
2.1. Beteiligungscontrolling
2.2. Konzernverrechnungspreise

3. Ziele und Funktionen von Konzernverrechnungspreisen
3.1. Interne Funktionen von Konzernverrechnungspreisen
3.1.1. Koordinations-, Lenkungs- und Planungsfunktion
3.1.2. Interne Erfolgsermittlungs- und Erfolgsverteilungsfunktion
3.1.3. Motivations- und Anreizfunktion
3.2. Externe Funktionen von Konzernverrechnungspreisen
3.2.1. Bilanzierungs- und externe Erfolgsermittlungsfunktion
3.2.2. Besteuerungsfunktion
3.3. Zielkonflikte

4. Fazit

Literaturverzeichnis

Eidesstattliche Erklärung

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

Verrechnungspreise sind ein in der betriebswirtschaftlichen Wissenschaft seit langem diskutiertes Thema. Erste Veröffentlichungen zur Thematik der Ver- rechnungspreise gehen auf Eugen Schmalenbach zurück, welcher im Jahr 1903 zum Thema „Verrechnungspreise in großindustriellen Betrieben“ habilitier- te.1 Dennoch haben Verrechnungspreise nicht an Relevanz für die Gegenwart verloren, beispielsweise wird ihre Bedeutung für international agierende Kon- zerne in der wissenschaftlichen Literatur diskutiert.2

Durch den Einsatz von Verrechnungspreisen ist es möglich, die in der Regel zahlreich vorliegenden internen Leistungsverflechtungen3 innerhalb eines Un- ternehmens oder Konzerns zu erfassen und zu berücksichtigen. Die Fragestel- lungen der Verrechnungspreise sind eng mit dem Beteiligungscontrolling, bei welchem die Koordination und Steuerung der Beteiligungen im Mittelpunkt steht, verbunden, da durch die Höhe der Verrechnungspreise die Erfolgshöhe der einzelnen Tochtergesellschaften wesentlich beeinflusst werden kann.4 Im Rahmen des Beteiligungscontrollings komplexer Unternehmenszusammen- schlüsse übernehmen (Konzern-)Verrechnungspreise, neben der Erfolgsermitt- lungs- und Erfolgsverteilungsfunktion, weitere wichtige Ziele und Funktionen.

Ziel dieser Hausarbeit ist eine ausführliche Betrachtung dieser Ziele und Funk- tionen sowie eine kurze Darstellung der sich ergebenden Zielkonflikte. Eine Untersuchung der Bestimmungsgrößen und zielorientierter Festlegungsverfah- ren von Konzernverrechnungspreisen wird im Rahmen dieser Arbeit nicht durchgeführt.

2. Theoretische Grundlagen

2.1. Beteiligungscontrolling

Der Beteiligungsbegriff lässt sich zum einen aus gesetzlicher und zum anderen aus betriebswirtschaftlicher Sicht definieren.5 Der vorliegenden Betrachtung wird der betriebswirtschaftliche Beteiligungsbegriff zugrunde gelegt. Dieser schließt unter anderem ein, dass es dem Unternehmen, welches eine Beteili- gung erwirbt, möglich ist diese aktiv gestaltend in das eigene Controllingsystem einzubinden und Einfluss auf die Unternehmenspolitik zu nehmen, bei gleichzei- tiger Aufrechterhaltung der rechtlichen Selbstständigkeit der Beteiligung.6 Aus aktienrechtlicher Sicht führen Zusammenschlüsse von Unternehmen, welche aus mehreren Beteiligungen bestehen, zum Konzernbegriff.7 Gemäß §18 (1) Satz 1 AktG besteht ein Konzern aus einem oder mehreren abhängigen Unter- nehmen, die unter der einheitlichen Leitung eines herrschenden Unternehmens zusammengefasst sind.

Die durch einen Unternehmenszusammenschluss erhöhten Koordinations- und Steuerungsaufgaben sollen durch das Beteiligungscontrolling unterstützt wer- den. „Unter Beteiligungscontrolling wird die Koordination, Unterstützung und Steuerung der Beteiligungsgesellschaften im Hinblick auf die bestmögliche Erreichung der Gesamtunternehmens- bzw. Konzernziele verstanden.“8 Für die optimale Steuerung und Koordination des Konzerns benötigt die Unterneh- mensführung transparente Entscheidungsgrundlagen, in Bezug auf die Beteili- gungen ist hierfür das Beteiligungscontrolling verantwortlich, wobei die Strate- gietransparenz, die Ergebnistransparenz und die personelle Transparenz unter- schieden werden.9 An dieser Stelle soll die Ergebnistransparenz hervorgehoben werden, deren Ziel es ist, die Ergebniswirkung der Beteiligungen zum einen für diese selbst und zum anderen für den Konzern transparent darzustellen.10

Als weitere wesentliche Aufgaben des Beteiligungscontrollings sind die Ab- stimmung der Ziele sowie der Strategie zwischen dem Konzern und den Beteili- gungen, die Gewährleistung eines einheitlichen Entscheidungsverhaltens, die Kontrolle der Zielerfüllung, die Beurteilung beabsichtigter Beteiligungserwerbe sowie die Bewertung vorhandener Beteiligungen zu sehen.11 Außerdem gehört zu den Aufgabenfeldern des Beteiligungscontrollings auch die Durchführung einer Kosten- und Leistungsrechnung sowie, unter besonderer Beachtung der Leistungsverflechtungen innerhalb des Konzerns, die Entwicklung und Weiter- entwicklung eines Informations-, Planungs- und Kontrollsystems.12

2.2. Konzernverrechnungspreise

Für die Bewertung von gegenseitigen Leistungen zwischen rechnerisch abge- grenzten Einheiten eines Unternehmens werden Verrechnungspreise ange- setzt. Als „Leistung“ wird hier nicht nur die Verrichtung von Tätigkeiten, sondern auch die Lieferung und temporäre Überlassung von Gütern verstanden.13

Für Leistungsbeziehungen innerhalb eines Konzerns und seinen Konzernunter- nehmen lassen sich in Anlehnung an Kilger drei Arten von Verrechnungsprei- sen bestimmen:14

- Als innerbetriebliche Verrechnungspreise (VPIN) werden Verrechnungsprei- se bezeichnet, welche für Leistungen innerhalb der sekundären Kostenstel- len oder von den sekundären an die primären Kostenstellen berechnet wer- den.
- Die zwischenbetrieblichen Verrechnungspreise (VPZW) sind Verrechnungs- preise für Leistungen, welche zwischen den verschiedenen Produktionsstu- fen, also geschlossenen Betriebseinheiten, ausgetauscht werden.
- Verrechnungspreise die für Leistungen zwischen den rechtlich selbstständi- gen Konzernunternehmen angesetzt werden, werden als Konzernverrech- nungspreise (VPKonzern) bezeichnet.

Anhand der folgenden Abbildung werden diese unterschiedlichen Verrech- nungspreisarten innerhalb eines Konzerns dargestellt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Das System der Verrechnungspreise

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Kilger, W. (1984, S. 6)

Konzernverrechnungspreise unterscheiden sich von den inner- und zwischen- betrieblichen Verrechnungspreisen dadurch, dass sie von den rechtlich selbst- ständigen Beteiligungsgesellschaften „effektiv fakturiert, geschuldet und gezahlt werden müssen“15..Nachfolgend wird der Begriff „Verrechnungspreis“ gleichbe- deutend mit dem Begriff „Konzernverrechnungspreis“ verwendet.

[...]


1 Vgl. Osterloh M./Frost, J.: Rechtliche und wirtschaftliche Fragen der Verrechnungspreisgestal- tung, in: Verrechnungspreissysteme multinationaler Unternehmen, 1. Auflage, Herne/Berlin, 1999, S. 34.

2 Beispielsweise vgl. Weber J./Stoffels M./Kleindienst I.: Internationale Verrechnungspreise im Konzern: altes Problem-neuer Fokus, 1. Auflage, Weinheim, 2004.

3 Unter dem Leistungsbegriff sind hier im Folgenden sowohl die Lieferungen als auch die Leis- tungen zusammengefasst.

4 Vgl. Burger A./ Ulbrich P.: Beteiligungscontrolling, 1.Auflage, München, 2005, S. 415.

5 Hierzu ausführlich Krupp, A.: Beteiligungscontrolling kompakt, 1. Auflage, Norderstedt, 2007, S. 7ff.

6 Vgl. Krupp, A. 2007, S. 8.

7 Vgl. Krupp, A. 2007, S. 9.

8 Schulte, C.: Beteiligungs-Controlling, 1. Auflage, Wiesbaden, 1994, S. V.

9 Vgl. Krupp, A. 2007, S. 15.

10 Vgl. Krupp, A. 2007, S. 15 ff.

11 Vgl. Schulte, C. 1994, S. 5.

12 Vgl. Krupp, A. 2007, S. 19.

13 Vgl. Hahn, D./ Hungenberg, H.: PuK – Wertorientierte Controllingkonzepte, 6. Auflage, Wies- baden, 2001, S. 808.

14 Vgl. Kilger, W.: Die Aufgaben von Verrechnungspreisen in der Planung und im Rechnungs- wesen, in: Volkswagenwerk AG (Hrsg.), Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis über aktu- elle Fragen des Finanzmanagements – Die Aufgaben von Konzernverrechnungspreisen in der Planung und im Rechnungswesen, 1. Auflage, Wolfsburg, 1984, S. 7.

15 Mandler, U.: Internationale Konzernverrechnungspreise, in: Das Wirtschaftsstudium, 31. Jg., 2002, Heft 7, S. 929.

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Ziele und Funktionen von Konzernverrechnungspreisen im Beteiligungscontrolling
Hochschule
Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg
Note
2,3
Autor
Jahr
2007
Seiten
18
Katalognummer
V122206
ISBN (eBook)
9783640270651
ISBN (Buch)
9783640270385
Dateigröße
397 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ziele, Funktionen, Konzernverrechnungspreisen, Beteiligungscontrolling, Verrechnungspreise, Controlling, Schmalenbach, Konzernrechnung, Verrechnung
Arbeit zitieren
Anne Stelzer (Autor:in), 2007, Ziele und Funktionen von Konzernverrechnungspreisen im Beteiligungscontrolling, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122206

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