Linksextreme Musik - Konträr zur rechtsextremen Musik?


Hausarbeit (Hauptseminar), 2009

28 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Linke und rechte Musik
2.1 Linksextreme Musiktexte
2.1.1 Punks – zwischen Revolution und Depression
2.1.2 Frauen
2.1.3 Alkohol und Drogen
2.1.4 Feinde: deutsche Gesellschaft, System, Rechts, Religion
2.2 Rechtsextreme Musiktexte
2.2.1 Der Rechtsrock und die Deutschlandliebe
2.2.2 Frauen
2.2.3 Alkohol und Drogen
2.2.4 Feinde: Ausländer, Linke, Staat, Religion

3 Vergleich links- und rechtsextremer Musiktexte

4 Tonträger und Liedtexte

5 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Ob im Internet, in wissenschaftlichen Veröffentlichungen oder durch Aufklärungsaktionen der Bundesregierung – dass die rechtsextreme Szene auch mit ihrer Musik, dem Rechtsrock, auf sich aufmerksam macht, ist dem Normalbürger schon mal auf dem ein oder anderen Wege zu Ohren gekommen. Aber wie sieht es mit der linksextremen Szene aus? Was für Musik klingt aus den Lautsprechern der Punks und eine unter linguistischen Aspekten noch viel interessantere Frage – welchen Inhalt vermitteln die Musiktexte der Punkrockgruppen? Welche Themen werden behandelt? Da die linksextreme Szene konträre Ansichten zur rechtsextremen Szene aufweist, müssten sich auch ihre Musiktexte grundsätzlich voneinander unterscheiden. Trifft dies zu? Bieten Musiktexte von linksextremen Liedern inhaltlich und thematisch ein konträres Bild zu den Musiktexten rechtsextremer Lieder?

Dieser Frage wird im Rahmen der vorliegenden Arbeit nachgegangen.

Um links- und rechtsextreme Musiktexte miteinander vergleichen zu können, bedarf es einer qualitativen Inhaltsanalyse. Deshalb wird untersucht, welche Botschaften jeweils die rechtsextremen und linksextremen Musiktexte übermitteln. Ziel der Arbeit ist, herauszuarbeiten, in welchen Punkten sich thematisch links- und rechtsextreme Musiktexte annähern.

Im Rahmen dieser Arbeit werden zu Beginn die methodischen Bedingungen beider Inhaltsanalysen festgelegt. Der erste Teil dieser Arbeit widmet sich linksextremen Musiktexten. Zunächst wird ein Einblick in die linksextreme Musikszene gegeben. Dabei wird sich zeigen, dass weder Werke über linksextreme Musik noch eine Untersuchung linksextremer Musiktexte existieren. Eine anschließende Analyse eines umfangreichen Korpusmaterials soll diesem Defizit Abhilfe schaffen: 450 Musiktexte von 10 linken Musikgruppen wurden für die Untersuchung zusammengetragen. Der zweite Teil der Arbeit behandelt rechtsextreme Musiktexte. Ein kurzer Einblick in die rechtsextreme Musikszene wird als Basis gegeben. Anschließend werden rechtsextreme Musiktexte einer Analyse unterzogen. Grundlage für die Analyse sind Texte aus „Reaktionäre Rebellen. Rechtsextreme Musik in Deutschland“ von Farin und Flad (2001). Zum Abschluss dieser Arbeit sollen die aus der Analyse gewonnenen Erkenntnisse herangezogen werden, um die Frage zu beantworten, inwiefern linksextreme und rechtsextreme Musiktexte thematische Ähnlichkeiten aufweisen.

2 Linke und rechte Musik

Der in der rechtsextremen Szene vorherrschende Musikstil ist der Rechtsrock während in der linksextremen Szene der Punkrock dominiert. Im Rahmen dieser Arbeit werden die Begriffe rechtsextreme Musik und Rechtsrock sowie linksextreme Musik und Punkrock synonym verwendet. Eine Untersuchung der Musiktexte linksextremer sowie rechtsextremer Lieder verlangt eine Begriffsbestimmung, die die Analyse für alle Liedtexte möglich macht, die in der linken bzw. rechten Szene gespielt werden. Deshalb wird der Rechtsrock in dieser Arbeit als „Lieder, die in der rechtsextremen Szene gehört werden“ definiert. Punk bezeichnet „Lieder, die in der linksextremen Szene gehört werden“. In Ermangelung einer konsensualen Definition von links und linksextrem bzw. von rechts und rechtsextrem wird im Rahmen dieser Arbeit auf eine definitorische Unterscheidung verzichtet. Es lag im Ermessen der Autorin, solche Texte auszuwählen und als links- bzw. rechtsextrem zu kennzeichnen, die extreme Aussagen sowie sprachliche und inhaltliche Merkmale aufweisen, welche von gesellschaftlich etablierten Musiktexten stark abweichen.

Das Hauptaugenmerk der vorliegenden Arbeit liegt in der qualitativen Inhaltsanalyse linksextremer Musiktexte, da bisher noch keine Untersuchung existiert, die sich dieses Themas angenommen hat. Folgende Untersuchung soll dem Defizit Abhilfe verschaffen. Damit die resultierenden Ergebnisse eine hohe Aussagekraft darüber haben, welche Themen in linksextremen Liedern überwiegend behandelt werden, bedarf die Analyse eines umfangreichen Korpusmaterials. Insgesamt 450 Lieder von 10 Punkbands wurden in die Analyse miteinbezogen. Songtexte folgender Punkbands wurden in der Untersuchung berücksichtigt: Betontod Rasta Knasta

… But alive Terrorgruppe

Die Dödelhaie Ton Steine Scherben

Die Kassierer WIZO

Dritte Wahl ZSK

Da Untersuchungen rechtsextremer Musiktexte bereits existieren[1], wurde im Rahmen dieser Arbeit auf die Recherche von Musiktexten von Rechtsrockbands verzichtet. Stattdessen lehnt sich die qualitative Inhaltsanalyse rechtsextremer Musiktexte an das Werk „Archiv der Jugendkulturen“ von Farin und Flad (2001) an und verwendet für diese Arbeit die dort zusammengetragenen Musiktexte.

2.1 Linksextreme Musiktexte

Linksextremer Musik bzw. ihren Musiktexten wurde bisher in der Wissenschaft keinerlei Aufmerksamkeit geschenkt. Extreme und gefährliche Aussagen werden vorwiegend dem konträren politischen Lager zugeordnet, dem Rechtsextremismus. Aber auch Literatur über die Punkbewegung ist im Vergleich zur Literatur über Rechtsextreme rar gesät. Groos (2002) drückt das Defizit wie folgt aus: „Punk-Literatur gab es nie, dazu war Punk zu schnell und ist die Literatur zu langweilig.“ (Groos, U. et al. 2002: 127).

Punkrock entstand Mitte der Siebzigerjahre im Zusammenhang mit der Punkbewegung, die als die „auffälligste und kompromissloseste Jugendbewegung der 80er Jahre“ gilt (Müller-Wiegand, I. 1998: 48). Der linksextremen Szene der Punks dient der Punkrock als wichtiges Mittel, linksextreme Inhalte zu vermitteln. „Musik war immer schon das Medium, durch das Werte, Meinungen und Vorurteile weltweit und auf relativ einfache Art vermittelt werden konnten.“ (Cokes, in: Spiegel Spezial 2/1994: 110). Untersuchungen konnten zudem zeigen, dass die gegenwärtige Musikszene die Charakterfindung von Jugendlichen beeinflusst (u. a. Döbler, T. et al. 1999: 140).

Oft weisen die Musiktexte des Punkrocks skurrile Inhalte auf und es werden häufig obszöne Lexeme verwendet. Zudem haben die Autoren linksextremer Musiktexte einen Hang zum Dramatischen. „Der Wort-Text, den Punk-Bands aller Regel nach für das Wichtigste ihrer Vorführungen halten, arbeitet mit schier Wagnerschen Dramaturgien von Ahnung, Überredung und Irreführung.“ (Kaden 433: 2001).

Im Folgenden wird anhand des Korpusmaterials untersucht, welche Botschaften und Gedankenkonstrukte sich in den Texten linksextremer Lieder verbergen. Die Fülle des Analysematerials erlaubt es zudem, die am häufigsten verwendeten Themen des Punkrocks herauszuarbeiten. Allerdings sei anzumerken, dass die hier vorgestellten Aussagen und Ideologien der linksextremen Lieder nicht im Denken aller Punks vorhanden sein müssen.[2]

2.1.1 Punks – zwischen Revolution und Depression

Es existieren so gut wie keine Lieder, in denen Punkbands explizit über Punks singen. Wenige Ausnahmen bilden Texte, die die Identität als Punk bestärken wollen, „Für immer Punk möchte ich sein, für immer Punk.“ (WIZO: Für immer Punk). Punks definieren sich selber nicht selbst als Gruppe, geben selten ihre Ideale an oder ein Bild davon, wie sie von außen gesehen werden wollen. Ihre Selbstbestimmung erfolgt nur durch Abgrenzung. Indem sie aufzeigen, gegen was sie sind, versuchen sie sich selbst zu positionieren. Aufgrund dessen zeigen fast alle Texte der linksextremen Szene eine Antihaltung. Auf die Spitze werden diese negativen Einstellungen durch Aufrufe zur Revolution getrieben. Der Weg der Punks scheint ein ewiger Kampf zu sein. Dies zeigt sich daran, dass Kampf eines der am häufigsten gebrauchten Lexeme in den Songtexten der linken Szene ist, kurz gefolgt von Widerstand, Revolution und Rebellion. Gegen wen oder was gekämpft wird, variiert dabei oft von Lied zu Lied. Die wichtigste Aufgabe der Linken scheint aber zu sein, zum Widerstand aufzurufen und alle die es hören, dazu zu motivieren.

Erkenntnis führt zur Wahrheit und Wahrheit zu der Pflicht,

den Widerstand zu leben, im Guten geht es nicht. (Die Dödelhaie 1994: Kein Schritt zurück)

Doch ich weiß, ihr seid bereit, schon so lange, seit einer halben Ewigkeit.

Unser Hass, er ist zu groß, und nur im Kampf finden wir Trost! (Die Dödelhaie 2006: Schwert)

Einerseits sollen die eigenen Reihen durch Kampfgesänge in die richtige aggressive Stimmung versetzt werden, andererseits versucht man Mitglieder der Gesellschaft mobil zu machen, damit sie sich auch dem Widerstand anschließen.

Wenn wir uns erst mal einig sind, weht glaub ich, n’ganz anderer Wind. […]

Und du weißt, das wird passieren, wenn wir uns organisieren.

(Ton Steine Scherben 1971: Alle machen sie dich ein)

Widersprüchlich scheint hierbei, dass man sich mit der Gesellschaft zusammenschließen will und diese zum Kampf angeworben wird, obwohl die Gesellschaft ein häufiges Ziel linksextremer Aggressionen ist.

Einen wesentlichen Bestandteil in den Songtexten des Punkrocks stellt die Gewalt dar.

Ich bin eine Bombe, die leise vor sich hintickt. Ich bin euer Schicksal, das nach euch ruft.

Ich bin eine Bombe, und warte auf die Zündung. Ich bin die Vergeltung, ich bin der Tod!!

(Die Dödelhaie 1997: Schizophren)

Nehmt euch was sie euch genommen, nehmt das was euch gehört.

Macht kaputt was euch kaputt macht, macht kaputt was euch zerstört.

Noch ein Aufruf zur Revolte, noch ein Aufruf zur Gewalt.

Viel zu lange gab es Unterdrückung, steinigt diesen Staat.

Eine Revolution für den Frieden und die Freiheit.

Eine Revolution für die Anarchie. (WIZO 1992: Kein Gerede)

Da allerdings oft kein bestimmtes Ziel der Aggressionen genannt wird oder diese scheinbar willkürlich aneinandergereiht werden, wird oft der Eindruck erweckt, dass es nicht mehr um die Hintergründe des „Widerstandes“ geht, sondern schlichtweg um Gewalt an sich.

Denn kämpfst du nicht bis zum Ende wirst du niemals Sieger sein. (Dritte Wahl 1992: E.A.R.A)

Ist in dem Song der Dritten Wahl der Kampf um den Sieg das Wichtigste und der Gegner nicht erwähnenswert, scheinen sich die Feinde der Terrorgruppe nach den besten Reimen zu ergeben.

Talkmaster, Moderatoren, Pastoren und Dikatatoren,

Vorstände und Direktoren, Sportkommentatoren

Polizei, die lästig, alle ewig gestrigen und all’ die anderen Vollidioten

Alles was ich möchte, alles was ich will, ist euch beim Sterben zuzuschauen. Es wär’ mir zuzutrauen. (Terrorgruppe 1998: Leider nur ein Traum)

In linksextremen Musiktexten wird kaum auf Vorbilder der linken Szene Bezug genommen. Eine Ausnahme stellt die Rote Armee Fraktion dar, die oft als Helden einer gewaltsamen Rebellion dargestellt werden.

Rote Armee Fraktion – ich fand euch immer spitze.

Leider war ich noch zu klein, um bereits bei euch dabei zu sein,

doch mein Herz schlug damals schon für die Rote Armee Fraktion (WIZO 2001: R.A.F)

Wo ist die RAF wenn man sie braucht?

Ich will schwarze Wagen, die langsam durch die Städte fahren.

Gezielte Todesschüsse, eine Seuche, kein Erbarmen.

Ich glaube jetzt, dass das die Lösung ist. (Dödelhaie 2004: R.adieschen A.uf F.rischkäse)

Der Kampf nimmt, wie oben dargestellt, eine wichtige Rolle in der Punkszene ein. Damit widersprechen die linksextremen Musiktexte den Idealen vieler Linker, gegen Krieg und Gewalt zu sein. Nach der Wertigkeit der linksextremen Musikautoren kommt es darauf an, von wem und mit welchem Hintergrund Gewalt ausgeübt wird. Gewalttaten durch Linke haben nach ihrer Ansicht eine erlaubte Sonderstellung inne und wären vonnöten. Zudem scheinen ihre Motivationen eine Legitimation darzustellen, dass Gewalt in ihren Liedtexten eine Art Verherrlichung annimmt.

Eine Armee, die wünsche ich mir von der guten Fee.

Eine Armee, die auf mich hört auf jeden kleinen Befehl.

Wir können ja alle friedlich sein. Doch vor dem Frieden kommt der Krieg.

Wir werden alle friedlich sein. Später nach dem Sieg. (Die Dödelhaie 2004: Drei Wünsche)

Obwohl Gewalt als notwendiges Mittel hingestellt wird, finden sich linksextreme Musiktexte, in denen der persönliche Nutzen von Gewalt nicht heruntergespielt wird.

Für die Freiheit, die Gerechtigkeit und mein ganz persönliches Wohlbefinden.

Für die Freiheit, die Gerechtigkeit und ein billiges Rachegefühl […]

bekommt ihr einen „fairen Prozess“, wir machen mit euch kurzen Prozess.

(Die Dödelhaie 2004: Tag X)

Punks definieren sich selbst also durch den Widerstand. Dies zeigt sich beispielsweise in dem Song „Für immer Rebell“ von Rasta Knasta, in dem Rebell und Punk gleichgesetzt wird.

Für immer, für immer bleib ich Rebell

Für immer, für immer bleib ich Rebell, bleib ich Punk (Rasta Knasta: Für immer Rebell)

Allerdings gibt es neben der euphorischen Kampferregung noch eine weitere, eigentlich gegensätzliche Stimmung, die die Texte der linken Szene dominiert. Die Stimmung der Punks scheint sich zu polarisieren: Entweder ist man optimistisch und begierig auf den Kampf, oder man ist in einer deprimierenden Verfassung, hat die Hoffnung auf eine Befreiung verloren und bemitleidet sich selbst. Ein Ausweg aus der schweren depressiven Phase scheint sich nur durch zwei Möglichkeiten zu ergeben. Entweder man schöpft selbst in der dunkelsten Stunde noch Kraft für einen neuen Anfang:

Verlorene Ideale, vergangene Zeit, der Schritt zur Rebellion, war ein Schritt zu weit.

Schwarz und rot waren deine Farben, grün und blau sind deine Narben.

In einem anderen Land, in einer anderen Zeit,

wird man dich verstehen und man ist dann soweit. (Betontod 1999: Vergangene Träume )

oder es bleibt einem nur der Tod als einziger Schritt zur Befreiung.

Ein offenes Fenster, ein stiller Morgen.

Du siehst das Ende vor deinem Auge.

Warum zögerst du noch, spring doch endlich in den Tod.

Du sitzt am Fenster, dein Gesicht ist verzerrt,

du fängst an zu zittern, deine Angst wird verstärkt.

Wartest auf den Retter, der niemals kommt.

Ein kurzer Schrei und es ist vorbei. (Betontod 1999: Selbstmord)

Der Selbstmord spielt in den Liedern im Punkrock eine bedeutende Rolle und kommt immer wieder in unterschiedlichen Kontexten hervor. An machen Stellen wird der Selbstmord kritisiert: „Auf deinem Grab stehen Blumen. Ich hoffe du findest sie schön. Gab’s wirklich keinen Ausweg, als ohne einen Ton zu gehen?“ (Dritte Wahl 1992: Kein Ton) in anderen Texten zu ihm aufgefordert: „Bring dich um, bring dich doch endlich um“ (WIZO 1994: B.D.U.). Die Faszination des Selbstmords zeigt sich auch in den als angenehm dargestellten Szenarien.

Ich sitze und bohr mir die Nadel ins Fleisch. Es tut mir nicht weh, es beruhigt mich total.

Das Ticken des Weckers wird leiser und leiser und leiser. Ist weg aufeinmal.

Ich bin auf dem Weg in die andere Welt. Die Chance zu überleben ist nur minimal.

Ich weiß nicht was mich in zwei Stunden erwartet, doch besser als hier wird’s allemal.

(Dritte Wahl 2004: Egal)

Selbst wenn es nichts zu bekämpfen, sondern nur Langeweile gibt: Der Wunsch zu sterben kommt auch in Lieder mit fröhlicheren Melodien vor.

Nichts zu tun wir hängen rum. Wir kriegen unsere Zeit nicht rum

Und bringen nur die Stunden rum. Wir hängen so im Zimmer rum.

Langeweile bringt uns um ohohoh yeah-yeah, nananananananana.

Nichts zu tun wir hängen rum. Wir kriegen unsere Zeit nicht rum.

Und bringen nur die Stunden rum. Wir sitzen deprimierend herum,

morgen bringen wir uns um. (Terrorgruppe 1995: Rumhängen)

Eine depressive Stimmung, der in den Texten viel Aufmerksamkeit geschenkt wird, spielt in der Punkszene eine wichtige Rolle. Lieder wie zum Beispiel „Schlechte Laune“ von WIZO zeigen, dass Punks sich mit ihrer chronisch trüben Stimmung identifizieren und deshalb Lieder schreiben, die diese zelebrieren.

Ich hab heut richtig schlechte Laune. Ich bin total mies drauf.

Heut’ kotzt mich wirklich alles an und gar nichts baut mich auf.

Uhuhuhu – schlechte Laune, ich habe die Schnauze voll. (WIZO 1994: schlechte Laune)

Linke Lieder lassen sich also meistens zwei Kategorien zuordnen: entweder Liedern, die gegen Feinde gerichtet sind und den Zweck haben, zum aktiven Handeln aufzufordern. Sie sind also nach außen gerichtet. Oder die Songs handeln von einzelnen Schicksalen, sind in sich gekehrt, kraftlos und die Hauptperson sieht keine Hoffnung mehr. Indirekt können diese Lieder durch das Prinzip „Soweit lassen wir es nicht kommen“ zum Handeln animieren. Zwischen diesen zwei Kategorien liegt nicht viel. Zwei Ausnahmen bilden die Themenbereiche Drogen und Frauen.

[...]


[1] Unter anderem Steimel, H. 2008: Musik und die rechtsextreme Subkultur

[2] Mengert, C. 1994: 81 ging auf diesen Umstand im Zusammenhang mit rechten Lieder ein.

Ende der Leseprobe aus 28 Seiten

Details

Titel
Linksextreme Musik - Konträr zur rechtsextremen Musik?
Hochschule
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen  (Institut für Sprach- und Kommunikationswissenschaft )
Veranstaltung
Hauptseminar: Sprache des Linksextremismus
Note
2,0
Autor
Jahr
2009
Seiten
28
Katalognummer
V122032
ISBN (eBook)
9783640273287
ISBN (Buch)
9783640320288
Dateigröße
491 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Linksextremismus, Rechtsextremismus, Punkrock, Punk, Rechtsrock, rechts, links, Musik, Sprache, Musiktexte, Songtexte, Lieder, Texte, Extremismus, Punks
Arbeit zitieren
Diana Schuett (Autor:in), 2009, Linksextreme Musik - Konträr zur rechtsextremen Musik?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122032

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