Das FSJ als besonderes Angebot im Übergang von der Schule in den Beruf


Hausarbeit (Hauptseminar), 2007

15 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhalt

1 Einleitung

2 Das Freiwillige Soziale Jahr
2.1 Die Organisationsstruktur des FSJ
2.2 Ziele der Träger
2.3 Motive der TeilnehmerInnen

3 Kompetenzen erwerben und persönliche Entwicklung im FSJ
3.1 Personenbezogene Kompetenz
3.2 Sachbezogene Kompetenz

4 Besondere Kompetenzen im Hinblick auf den Übergang Schule - Beruf
4.1 Der Übergang Schule – Beruf als besondere Lebenslage
4.2 Berufliche Orientierung durch das FSJ
4.3 Verselbstständigung und Selbstfindung

5 Betreuung im FSJ
5.1 Formalien der Betreuung
5.2 Pädagogische Bildungsseminare

6 Fazit

7 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Die Idee eine Hausarbeit zum Freiwilligen Sozialen Jahr zu schreiben ist für mich durch meine zukünftige Aufgabe entstanden, pädagogische Begleitseminare für junge Menschen im FSJ zu gestalten. Ich möchte überprüfen, ob das Angebot eines solchen Jahres eine besondere Hilfestellung im Übergang zwischen Schule und Beruf darstellen kann, daher passt das Thema gut zu der Vorlesung von Prof. Dr. Stauber: Biographische Übergänge – Veränderte Lebenslagen und Lebensbewältigungstrategien junger Frauen und Männer.

Nach einer kurzen Vorstellung der Struktur des FSJ sowie möglichen Zielsetzungen von Seiten der Träger und Motivationen von Jugendlichen, möchte ich mich die Fragestellung verfolgen, welche Kompetenzen Jugendliche im FSJ erlangen können, die Ihnen möglicherweise für ihre weitere Entwicklung von Nutzen sein können. Hinzukommend soll erwägt werden, welche Rolle das FSJ im Hinblick auf die spätere Berufswahl spielt und ob es für den Jugendlichen im Loslösungsprozess vom Elternhaus eine Unterstützung darstellt.

Wie die Anleitung und die pädagogische Begleitung von den TeilnehmerInnen bewertet werden, soll Anliegen eines weiteren Kapitels sein. Die zentrale Frage für mich wird dann sein: Welche Schlussfolgerungen ergeben sich hieraus für mich als zukünftige Inhaberin dieser Aufgabe?

2 Das Freiwillige Soziale Jahr

2.1 Die Organisationsstruktur des FSJ

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) ist ein Freiwilligendienst der in seiner heutigen Form seit 1964 besteht. Er bietet jungen Menschen zwischen dem 17. und 27. Lebensjahr die Möglichkeit, sich für sechs bis zwölf Monate in einer sozialen Einrichtung zu engagieren und sich dabei sowohl für andere Menschen einzusetzen, als auch persönliche und berufliche Orientierung zu gewinnen. Die Lernprozesse im FSJ sind nicht formalisiert, sie unterliegen keinem Lehrplan und keiner Prüfungsordnung. Allerdings werden die TeilnehmerInnen durch einen anerkannten Träger pädagogisch begleitet, hierbei ist ein Minimum von 25 Bildungstagen verpflichtend. Den Engagierten kommt eine finanzielle

Entschädigung und soziale Absicherung, sowie meist freie Unterkunft und Verpflegung von Seiten der Träger zu (vgl. hierzu insgesamt RAHRBACH 1998, S. 53; EBERHARD 2001, S.14; DÜX 2006, S. 206; EBERHARD 1998, S. 330).

Die Zahl der zur Verfügung stehenden FSJ-Plätze nimmt stark zu, doch immernoch überragt die Nachfrage das Angebot. Im Jahr 1995/1996 gab es 9.057 geförderte Plätze. Zur Zeit befinden sich etwa 20.000 junge Menschen im FSJ, ein Teil von Ihnen leistet die zwölf Monate als Ersatz für den Zivildienst ab (vgl. RAUSCHENBACH 2006, S. 3).

Es gibt verschiede Variationen des FSJ, welche hier benannt werden sollen, in den folgenden Ausführungen aber nicht weiter bearbeitet werden. In Nordrhein-Westfalen gibt es beispielsweise ein Freiwilliges Ökologisches Jahr. Für volljährige Menschen mit Hauptschulabschluss gibt es das besondere Angebot des FSJ-Plus. Zwischen 1999 und 2004 gab es das Freiwillige Soziale Trainingsjahr, ein Programm zur beruflichen und sozialen Integration für besonders benachteiligte junge Menschen. Seit 1993 stellt das FSJ-focus ein Sonderprogramm zur beruflichen Neuorientierung dar (vgl. (LIEBIG 2007, S. 49-61).

2.2 Ziele der Träger

Die verschiedenen Träger des FSJ haben grundlegend ähnliche Zielvorstellungen für ihr Angebot, dennoch unterscheiden sie sich gelegentlich im Detail. Übergreifend lässt sich jedoch formulieren, dass offenbar alle Träger das FSJ als „Bildungsjahr“ ansehen.

EBERHARD fasst die allgemeinen Zielperspektiven in zwei große Kategorien zusammen. Die erste Kategorie nennt sie: „Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmerin im freiwilligen sozialen Jahr“. Worunter sie die „Entwicklung von Selbstverantwortlichkeit“, die „Entwicklung von Lebensperspektiven“, die „berufliche Orientierung“ und die „Erweiterung der sozialen Kompetenz“ sammelt. In diesen Unterkategorien formuliert die Autorin ganz spezielle Zielsetzungen, wie beispielsweise den „Umgang mit Nähe und Distanz“ zu erlernen. Die zweite Kategorie benennt sie: „Engagement für andere Menschen im freiwilligen sozialen Jahr“. Hierzu gehört die „Verbesserung der Lebensqualität hilfebedürftiger oder benachteiligter Menschen“ und die „Unterstützung und Entlastung des Fachpersonals der sozialen Einrichtungen bei ihrer Arbeit“. Auch hier finden sich wieder weitere Details der Zielsetzung unter den jeweiligen Oberbegriffen (vgl. 2001, S. 22f).

Zusammenfassend könnte man die Intention des FSJ beschreiben, als den Versuch eine Verbindung zwischen den verschiedenen Zielsetzungen, wie der Persönlichkeitsentwicklung der TeilnehmerInnen und der positiven Wirkung ihrer Tätigkeit für andere Menschen herzustellen (vgl. ebd., S.14-23).

2.3 Motive der TeilnehmerInnen

Nachdem nun einige der Ziele von Seiten der Träger dargelegt wurden, sollen nun die Motive der TeilnehmerInnen vorgestellt werden. ANGELA EBERHARD führte eine Studie mit ehemaligen TeilnehmerInnen durch, um nach der langfristigen Bedeutung des Freiwilligendienstes zu forschen. Unter anderem erhob sie die Motive ein solches Jahr abzuleisten, um ein Profil der TeilnehmerInnen zu entwerfen.

Grundsätzlich unterscheidet sie in fünf verschiedene Beweggründe:

1. Motive der Berufsorientierung

Die Frage, ob ein Motiv vor dem Antritt des Jahres gewesen sei, berufliche Tätigkeiten im sozialen Bereich kennen zu lernen, bejahen 88,4 % der Befragten. 84% wollten testen, ob ein sozialer Beruf das Richtige ist. Damit steht die berufliche Orientierung für die Meisten an erster Stelle der Beweggründe.

2. Helfermotive

Die Helfermotive stehen quantitativ an zweiter Stelle. 68,9% formulieren den Wunsch „anderen Menschen etwas Gutes“ tun zu wollen.

3. Motive der Identitätssuche

Knapp Zwei Drittel der TeilnehmerInnen wollten sich „im FSJ die Zeit nehmen, um [sich] über [ihre] Ziele im Leben klar zu werden“. 59,1% möchten „im Denken und Handeln eigenständiger werden“.

4. Motive der Überbrückung / Qualifizierung

Die Überbrückung von Wartezeiten scheint für 62,1% der Befragten auch ein gewichtiger Grund zu sein ein solches Jahr anzutreten. Immerhin 33,1% äußern die Absicht, ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Das FSJ als besonderes Angebot im Übergang von der Schule in den Beruf
Hochschule
Eberhard-Karls-Universität Tübingen  (Institut für Erziehungswissenschaft)
Veranstaltung
Hauptseminar
Note
1,3
Autor
Jahr
2007
Seiten
15
Katalognummer
V121918
ISBN (eBook)
9783640264025
ISBN (Buch)
9783640264155
Dateigröße
482 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Angebot, Schule, Beruf, Hauptseminar
Arbeit zitieren
Daniela Becker (Autor:in), 2007, Das FSJ als besonderes Angebot im Übergang von der Schule in den Beruf, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121918

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