Erziehung in Altertum und Mittelalter


Seminararbeit, 2006

21 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Das Altertum in Europa
2.1 Die Ursprünge der Antike in Griechenland
2.2 Die römische Antike
2.3 Die Bedeutung der Antike für die heutige Zeit

3 Die Vorstellung von Erziehung in der Antike
3.1 Griechenland
3.1.1 Trennung der Geschlechter
3.1.2 Die Erziehung nach Ständen
3.1.3 Unterschiede in der Mädchen und Knabenerziehung
3.2 Rom
3.2.1 Die Entwicklung des Schulwesens in Rom

4 Das Mittelalter
4.1 Das Frühmittelalter
4.2 Das Hochmittelalter
4.3 Das Spätmittelalter

5 Das Verständnis von Erziehung im Mittelalter
5.1 Kindheit im Mittelalter?
5.2 Die familiäre und christliche Erziehung
5.3 Die Ausbildung der Mädchen
5.4 Die klösterliche Erziehung

6 Zusammenfassung und Vergleich

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Der Begriff der Erziehung unterlag in den unterschiedlichen geschichtlichen Epochen einem ständigen Wandel. Bis zum heutigen Bild von Erziehung und Kindheit brauchte es viele Umbrüche und nicht immer nahm das Kind die Position von Glück und Erfüllung der Eltern ein, wie es sie heute innehat.

Kinder durften nicht in jeder Zeit wirklich Kinder sein. Die Kindheit, so wie wir sie kennen, ist eine „Erfindung“ der Neuzeit. Kinder wurden bereits mit wenigen Jahren in die Welt der Erwachsenen eingeführt, wurde sehr früh auf ihre zukünftigen Rollen vorbereitet. Vor allem den Mädchen kam eine unbedeutende Position zu, die sie häufig von Bildung und gesellschaftlichen Leben ausschloss.

Gleich zu Anfang möchte ich festhalten, dass der antiken Erziehung in der Literatur eine viel positivere Rolle zu kommt als der mittelalterlichen.

Im Folgenden beziehe ich mich speziell auf das Verständnis von Erziehung in Altertum und Mittelalter. Ich werde erläutern um welche Zeiträume es sich bei den beiden Epochen handelt. Außerdem habe ich den Versuch unternommen zu klären was "Kindsein" in diesen Zeitaltern bedeutet, wie es sich verändert hat, worauf besonders viel Wert gelegt wurde und welche Unterschiede es zwischen den zwei Perioden gab.

2 Das Altertum in Europa

Als Altertum wird der Zeitraum vom 4. Jahrtausend v. Chr. bis zum 6. Jahrhundert n. Chr. bezeichnet. Die klassische Antike umfasst ausschließlich den Zeitabschnitt des griechisch-römischen Altertums ab etwa dem 12. Jahrhundert v. Chr. Es ist schwierig die Dauer dieser Periode genau festzulegen. Ihr genauer Ursprung liegt mehr oder weniger im Dunkeln.[1]

Der Begriff Antike kommt vom lateinischen Ausdruck „antiquus“, der zu Deutsch so viel wie „alt“ oder „altertümlich“ bedeutet. Am Anfang der europäischen Antike im historischen Sinne steht die Herausbildung der griechischen Staatenwelt. Das Ende der Epoche wird in etwa mit dem Niedergang des weströmischen Reiches im Jahr 476 gleichgesetzt. Klassisch gesehen beginnt die antike Kultur mit der griechischen Kolonisation des Mittelmeerraums im 8. Jahrhundert v. Chr. Die Kultur der Griechen und Römer wurde im gesamten Mittelmeerraum, bis nach Mittel- und Westeuropa verbreitet.[2]

2.1 Die Ursprünge der Antike in Griechenland

Die Zeit von 1200 – 750 vor Chr. wird gern als dunkles Zeitalter bezeichnet, da aus diesem Teil der Epoche kaum etwas bekannt ist. Erst in den letzen Jahrzehnten tauchen immer wieder neue Funde auf, die ein klein wenig Licht ins Dunkel bringen. Erst ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. beginnt der Handel mit dem Vorderen Orient zu blühen und es entstehen mehrere Handelsstationen auf Zypern und in Syrien. Die eigentliche Antike begann somit erst im 8. Jahrhundert v. Chr. In dieser Zeit wurden z. B. die Homerischen Epen aufgeschrieben und es entstanden einige bedeutende literarische Werke, wie z. B. die Tragödien von Aischylos, Sophokles und Euripides.[3]

Im 5. Jahrhundert v. Chr. wurden das erste Mal geschichtliche Ereignisse niedergeschrieben. Durch Sokrates, dem Lehrer Platons, und Aristoteles erreichte die Philosophie der Antike ihren Höhepunkt. Kunstformen wie Musik, Architektur oder Malerei bildeten sich immer weiter aus.[4]

2.2 Die römische Antike

Auch die Römer waren Träger und Vermittler der antiken Kultur. Sie verbreiteten Literatur, Philosophie, Kunst und Architektur der Griechen im gesamten Mittelmeerraum bis hin zu den britischen Inseln. 475 v. Chr. wurde der ursprüngliche Stadtstaat von der Republik, als neue politische Ordnung abgelöst. In den Zwölftafelgesetzen wurden erstmals zivil-, straf- und prozessrechtliche Normen festgelegt. In den folgenden Jahrhunderten wird die Republik schließlich in eine Monarchie umgewandelt. Das Christentum wird unter Kaiser Konstantin I., nach den vielen blutigen Verfolgungen endlich anerkannt und es ist bereits eine Abwendung von der antiken Kultur, im Speziellen von der antiken Philosophie, zu erkennen. Kaiser Theodosius erklärte im 4. Jahrhundert n. Chr. das Christentum zur Staatsreligion. Das Weströmische Reich löste sich langsam auf. 476 wurde der letzte römische Kaiser Romulus Augustulus vom Germanenfürsten Odoaker abgesetzt.[5]

2.3 Die Bedeutung der Antike für die heutige Zeit

Die Entwicklung der westlichen Welt findet in dieser Epoche ihre Wurzeln. Neuzeitliche Aufklärer, Naturwissenschaftler, Theoretiker bedienen sich des römischen Rechts oder der Ionischen Naturphilosophie. Noch heute existieren wichtige Sammlungen griechischer und römischer Kunst, oder aber auch Ausgrabungsstätten, wie Pompeji oder Delphi. Im 15. Jahrhundert wurden diese antiken Schätze wieder interessant und man sprach vom Zeitalter der Renaissance, der Wiedergeburt der Antike.[6]

3 Die Vorstellung von Erziehung in der Antike

Die Erziehung hatte in dieser Zeit vorwiegend die Aufgabe, spezielle gesellschaftliche Einstellungen an die junge Generation weiterzugeben. Großer Wert wurde dabei auf Religion und Traditionen gelegt. Der Großteil des Wissens blieb den Königen und Priestern vorbehalten (Herrschaftswissen). Griechische Philosophen fordern Bildung für alle und tragen maßgeblich zur Entstehung erster öffentlicher Bildungseinrichtungen bei.[7]

Zwei wichtige Philosophen, die die antike Erziehung stark beeinflussten waren Isokrates (436 v. Chr. – 338 v. Chr.) und Platon (427 v. Chr. – 348 v. Chr.). Sie nahmen die erzieherischen Techniken und Einrichtungen ihrer Vorgänger, wählten die besten davon aus und steckten so den Rahmen der altertümlichen Erziehung.[8]

3.1 Griechenland

Die Erziehung begann für die Kinder in ihrer Familie. Viel Wert wurde dabei, vor allem in adeligen Familien, auf das korrekte Erlernen der Sprache gelegt. Dafür wurden häufig Kinderfrauen eingestellt, die zuvor eingehend auf schöne Sprache und Ausdruck hin geprüft wurden. Zur Erziehung zählten auch die Wiegenlieder oder einfache Geschichten die den Kindern von der Amme erzählt wurden. Die Kinder sollten sich in den ersten Jahren frei entwickeln können.[9]

Bedeutend für die Erziehung ist unter anderem das Spiel. Nach Platon und Aristoteles ist der Spieltrieb der Kinder in der Lage sich nützlich auf das spätere Leben auszuwirken. Kinder sollen sich spielerisch auf den späteren Beruf vorbereiten. So waren die ersten Jahre eines griechischen Kindes vorwiegend dem Spiel gewidmet, natürlich unter Aufsicht der Mutter. Gespielt wurde mit kleinen Puppen, mit Miniaturpferdewagen oder Bällen.[10]

3.1.1 Trennung der Geschlechter

Im historischen Griechenland waren Männer- und Frauenwelt klar voneinander getrennt. Sehr deutlich war dies in Sparta zu beobachten. Die jungen Männer verbrachten ab dem 7. Lebensjahr den Großteil ihrer Zeit in den Kasernen oder auf dem Kriegsfeld. Die Frauen betreuten den Familienbesitz. Die Trennung der Geschlechter ging so weit, dass der junge Ehemann seine ihm Angetraute nur heimlich in der Nacht besuchen durfte. Erst mit Geburt des ersten Kindes durfte er sie auch bei Tageslicht sehen.[11]

Der Mann war erst ein vollwertiger Mann, wenn er für einen rechtmäßigen Erben für seinen Besitz gezeugt hatte.[12]

[...]


[1] Vgl. Wikipedia, die freie Enzyklopädie: Altertum. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Altertum [Stand 08.11.2006].

[2] Vgl. Wikipedia, die freie Enzyklopädie: Antike. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Antike [Stand 08.11.2006].

[3] Vgl. Wikipedia, die freie Enzyklopädie: Antike. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Antike [Stand 08.11.2006].

[4] Vgl. Wikipedia, die freie Enzyklopädie: Altertum. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Altertum [Stand 08.11.2006].

[5] Vgl. Wikipedia, die freie Enzyklopädie: Antike. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Antike [Stand 08.11.2006].

[6] Vgl. Wikipedia, die freie Enzyklopädie: Antike. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Antike [Stand 08.11.2006].

[7] Vgl. Wikipedia, die freie Enzyklopädie: Geschichte der Pädagogik. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte der Pädagogik [Stand 08.11.2006].

[8] Vgl. Marrou, Henri Irénée, 1977, S. 129.

[9] Vgl. Marrou, Henri Irénée, 1977, S. 273-275.

[10] Vgl. Arnold, Klaus, 1980, S. 67.

[11] Vgl. Specht, Edith, 1989, S. 30.

[12] Vgl. Specht, Edith, 1989, S. 32.

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Erziehung in Altertum und Mittelalter
Hochschule
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt  (Erziehungswissenschaften)
Veranstaltung
Theorie der Erziehung und Bildung unter Berücksichtigung von Fragen interkultureller Bildung
Note
1
Autor
Jahr
2006
Seiten
21
Katalognummer
V121598
ISBN (eBook)
9783640262182
ISBN (Buch)
9783640262441
Dateigröße
460 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Erziehung, Altertum, Mittelalter, Theorie, Erziehung, Bildung, Berücksichtigung, Fragen, Bildung
Arbeit zitieren
Kerstin Schatzig (Autor:in), 2006, Erziehung in Altertum und Mittelalter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121598

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