Consultant als Berufswunsch


Hausarbeit (Hauptseminar), 2006

28 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Berufszugang
2.1. Fachliche Qualifikation
2.2. Unterschiedliche Anforderungsprofile
2.3. Persönliche Fähigkeiten
2.4. Stellenangebot
2.5. Studentische Unternehmensberatungen

3. Besonderheiten des Consultingberufs

4. Einstellungsverfahren und Recruitingprozesse
4.1. Recruiting-Messen
4.2. Bewerbungsunterlagen
4.3. Telefoninterview
4.4. Kleidung und Auftreten
4.5. Bewerbungsgespräch – „Erste, zweite, dritte Runde“
4.6. Case-Studies
4.6.1. Business Cases
4.6.2. Marktgrößenschätzungen
4.6.3. Brainteaser

5. Berufsperspektiven
5.1. Einstieg in die Unternehmensberatung
5.2. Aufstiegsmöglichkeiten und Hierarchiestufen
5.3. Berufswege
5.3.1. Selbständigkeit
5.3.2. Durchgangsberuf
5.3.3. Internes Consulting

6. Ausund Weiterbildungsmöglichkeiten

7. Frauen in der Beraterbranche
7.1. Frauenanteil
7.2. Spezielle Förderprogramme
7.2.1. Booz Allen Hamilton
7.2.2. McKinsey

8. Fazit

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Angetrieben durch Berichte über Unternehmensberater mit Stichworten wie „Karrieresprungbrett“, „Herausforderung“, „nur die Besten“ und nicht zuletzt auch „attraktive Verdienstmöglichkeiten“, ergreifen immer mehr Menschen in Deutschland die Herausforderung des Berufsziels Unternehmensberater. Dies gilt für Hochschulabsolventen mit Blick auf attraktive Karriereschritte, für „Young Professionals“ zur Beschleunigung ihres Aufstiegs, aber auch für gestandene Manager. Doch was erwartet einen Berufseinsteiger im Beratungsgeschäft und was wird von ihm erwartet? Welche Möglichkeiten einer "Beraterkarriere" gibt es? Diesen Fragen soll nachfolgend nachgegangen werden, indem zunächst der Berufszugang allgemein erläutert wird und im Anschluss Besonderheiten des Consultingberufs herausgestellt werden. Im weiteren Verlauf wird der Einstellungsprozess näher betrachtet und anschließende Berufsperspektiven aufgezeigt. Zuletzt wird noch im Einzelnen auf Ausund Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Frauen in der Beraterbranche eingegangen und mit einem Fazit abgeschlossen.

2. Berufszugang

Welche Qualifikation muss ein Bewerber vorweisen, um für ein Consulting-Unternehmen als angehender Berater attraktiv zu sein? Bei der Gewichtung der erwarteten Kompetenzen wird zwischen fachlichen Qualifikationen und persönlichen Fähigkeiten unterschieden, welche im Folgenden näher erläutert werden.

2.1. Fachliche Qualifikation

Grundlage für den Einstieg als Berater in einem renommierten Beratungsunternehmen ist eine gute Allgemeinbildung sowie ein überdurchschnittlicher und zügiger Abschluss eines Hochschulstudiums, wobei hier Universitätsabschlüsse bevorzugt werden. Als Leitlinie wird hier häufig genannt, dass der Absolvent zu den besten zehn

Prozent eines Jahrgangs gehören sollte. Dies bedeutet aber nicht, dass man mit einem Fachhochschulabschluss keinen Fuß in der Beraterbranche fassen könnte. Der absolvierte Studiengang ist nicht unbedingt ausschlaggebend. Gerade große, international ausgerichtete Beratungsgesellschaften setzen auf die Vielfalt der Talente. Neben betriebswirtschaftlich und ingenieurwissenschaftlich ausgebildeten Absolventen kommen auch „Exoten“ wie Philosophen, Theologen, Politologen und Psychologen zum Zuge. Gerade strategisch orientierte Consultingunternehmen haben eine Geisteswissenschaftler-Quote von deutlich über 10 Prozent. Allerdings sollte gerade bei den Nicht-BWL Studiengängen beachtet werden, dass ohne betriebswirtschaftliche Kenntnisse im Consulting kaum Zugangsmöglichkeiten bestehen. Wer aber sein Fachstudium mit Wirtschaftskenntnissen ergänzt, hat gute Chancen, in der Beraterbranche durchstarten zu können.

Agiert die Unternehmensberatung in einem internationalen Umfeld, ist zumindest verhandlungssicheres Englisch unerlässlich. Weitere Fremdsprachenkenntnisse sind förderlich, werden aber zumeist nicht grundsätzlich vorausgesetzt. Ein weiterer Punkt, auf welchen Firmen großen Wert legen, ist dass Bewerber bereits über erste Praxiserfahrungen verfügen. Hierzu eignen sich, gerade für Hochschulabsolventen, studentische Unternehmensberatungen, die im Absatz 2.5 dieser Arbeit kurz vorgestellt werden. Um sein Bewerberprofil weiter zu verbessern, sollte auch ein Auslandsaufenthalt angestrebt werden. Es ist dabei nicht so entscheidend, ob das Praktikum im Ausland absolviert oder ein gesamtes Semester im Ausland studiert wird. Wichtig ist hierbei, das eigenständige Zurechtfinden in einem fremden Land. Natürlich ist es, aufgrund von sprachlichen Barrieren schwieriger sich in Skandinavien oder gar China zu orientieren als in England oder den USA. So achten Personaler auch auf das gewählte Land. Neben den genannten Voraussetzungen werden sehr gute Computerkenntnisse in den einschlägigen Anwendungsprogrammen wie Excel oder Power- Point erwartet. Als Berater ist es unerlässlich fundierte Kenntnisse sowie Spezialwissen in dem Bereich der Beratung zu haben. Deshalb sollten hier bereits erste Kenntnisse mitgebracht werden. Darüber hinaus ist es gerade als Berater sehr wichtig, Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten mehrerer Märkte zu kennen, um eventuell Gefahren oder Abhängigkeiten frühzeitig erkennen zu können. Häufig sind auch noch Zusatzkenntnisse im Bereich Recht und ein ausgeprägtes Verständnis für technische Sachverhalte von Vorteil [RaBr06].

2.2. Unterschiedliche Anforderungsprofile

Ist die Berufswahl erst einmal auf die Unternehmensberatung gefallen, stellt sich die Frage nach der Wahl des konkreten Unternehmens. Im Jahr 2005 kämpften allein in Deutschland 14.000 Beratungsunternehmen um den Branchenumsatz von 13,2 Milliarden Euro. Vor diesem Hintergrund stellt es sich schwierig dar, das richtige Unternehmen für einen selbst auszuwählen. Zunächst liegt es nahe, an die großen Unternehmensberatungen zu denken. So attraktiv eine Visitenkarte eines weltweit bekannten, großen Unternehmens erscheinen mag, so klar sollte sein, dass nicht die Größe des Beratungsunternehmens für die Frage einer „passenden“ Unternehmenswahl entscheidend sein sollte [BDU06]. Das Ausschlaggebende ist die Spezialisierung des Unternehmens. Diese kann auf zwei Ebenen erfolgen:

Fachlich-methodischen Ebene

- IT-Beratung
- Strategieberatung
- Organisationsberatung
- Personalsuche / Services
- Human-Ressource-Management - Beratung

Ebene der Branchenqualifizierung

Besteht eine Expertise oder eine Affinität zu

- Energie / Wasser („Utilities“)
- Chemie
- Öffentliche Verwaltung („Public“)
- Handel
- Gesundheitswesen („Health Care“)
- Nachrichtenübermittlung („Telco“)
- Kreditund Versicherungswesen („Financial Services“)
- Verarbeitendem Gewerbe

Erfolgreiche Beratungsunternehmen weisen heutzutage generell Spezialisierungen auf. Diese Spezialisierungen führen wiederum zu spezifischen Anforderungen im Hinblick auf das fachlich-methodische Qualifikationsprofil und/oder die Branchenexpertise. Ist das eigene Spezialisierungsprofil klar, sollte bei einem Berufseinstieg, das Unternehmen mit der größten Übereinstimmung im Qualifikationsprofil gewählt werden [RaBr06].

2.3. Persönliche Fähigkeiten

Der Arbeitsalltag des Unternehmensberaters ist stark durch Projektarbeit und den direkten Kontakt zum Kunden geprägt. Daraus ergibt sich eine Vielzahl von persönlichen Fähigkeiten, die der Berater neben der Fachund Umsetzungskompetenz beherrschen muss. Voraussetzung für die erfolgreiche Karriere in dieser hart umkämpften Branche, ist die Fähigkeit zu unternehmerischem Denken und analytisch-strukturiertem Arbeiten. Dabei kommt es darauf an, ein Problem aus der „Vogelperspektive“ mit all seinen Querverbindungen und Facetten erfassen und klar strukturiert beschreiben zu können. Diese Problemsicht gilt es dann noch mit diplomatischem Geschick und Überzeugungskraft zu vertreten. Ebenfalls sehr hoch gehandelt wird in der Unternehmensberatung Kommunikationsstärke und Kreativität. Zur Kommunikationsstärke wäre anzumerken, dass es hier nicht nur auf die Redegewandtheit, sondern insbesondere auch auf gutes und qualifiziertes Zuhören ankommt. Ein Berater muss eine gewisse Neugierde mitbringen. Eine schnelle Auffassungsgabe und die Bereitschaft sowie Fähigkeit zu ständigem Lernen sind ebenfalls von Nöten.

Der Umgang mit Mitarbeitern unterschiedlichster Positionen erfordert darüber hinaus ein besonders hohes Maß an Sozialkompetenz. Hierzu zählen, neben der ausgeprägten menschlichen Sensibilität auch Überzeugungskraft und Konfliktbereitschaft - insbesondere beim direkten Umgang mit den Kunden. Diese Eigenschaften sind bei der Projektarbeit zwingend erforderlich [RaBr06, S.37 ff.].

2.4. Stellenangebot

Im nachfolgenden wurde ein typisches Stellenangebot herausgegriffen, um noch einmal die wesentlichen Anforderungen an einen Unternehmensberater aufzuzeigen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.5. Studentische Unternehmensberatungen

Wer in die Consultingbranche einsteigen möchte, kann gar nicht früh genug damit beginnen, „Praxisluft“ zu schnuppern. Eine sehr gute Möglichkeit erste Erfahrungen zu sammeln, ist die Mitarbeit in studentischen Unternehmensberatungen.

Dies sind meist an Hochschulen eingetragene Vereine, welche komplett von Studenten geführt und geleitet werden. Studentische Unternehmensberatungen wurden gegründet, um Studenten der jeweiligen Hochschule eine Möglichkeit zu geben, neben dem Studium Praxiserfahrung sammeln zu können. Aus Sicht von Unternehmen ist es vor allem der, verglichen mit großen Beratungen, relativ niedrige Preis, welcher die studentischen Beratungsunternehmen attraktiv macht.

3. Besonderheiten des Consultingberufs

Die Berufsbezeichnung „Unternehmensberater“ unterliegt in Deutschland keiner gesetzlich fixierten Berufsordnung und keinem Berufsbezeichnungsschutz. So ist es nicht verwunderlich, wenn in einzelnen Gebieten selbsternannte „Spezialisten“ ihre Dienste anbieten, um an dem außergewöhnlichen Wachstum des Beratungsmarktes zu partizipieren. Eine weitere Besonderheit dieser Branche ist, dass die Qualität des Berater-Eingriffs im Voraus kaum greifbar ist, aber auch im Nachhinein der Nutzen meist nur schwer quantifiziert werden kann. In einem derart ungeregelten und schwer zu bewertendem Markt besteht immer die Gefahr, dass sich unseriöse Anbieter verbreiten könnten. Aus dieser Intransparenz könnte so eine ganze Branche in Misskredit gebracht werden.

Als Karrierebeschleuniger kann sich in der Beratungsbranche, in Verbindung mit ausreichender Praxiserfahrung, ein Doktortitel erweisen und so den Zutritt zu anspruchsvolleren Beratungsaufträgen erleichtern bzw. überhaupt erst ermöglichen. Hierbei stellt sich die Frage, woran dies liegen könnte. Unternehmensberater stellen Vertrauenspositionen dar, oftmals deswegen, weil sie Unternehmen in kritischen Situationen beraten, die oft weit reichende arbeitstechnische, aber auch soziale Konsequenzen mit sich führen. Durch einen Doktortitel verbinden sich im öffentlichen Bewusstsein meist bestimmte persönliche, aber auch charakterliche Eigenschaften wie Fleiß, Selbstdisziplin, Ausdauer, intellektuelle Redlichkeit und Gründlichkeit. Zudem sollte das Gefühl des „Dazugehörens“ nicht vergessen werden, das die Atmosphäre in Gesprächen und Diskussionen mit unternehmerischen Entscheidungsträ- gern, die häufig selbst promoviert sind, positiv beeinflusst. Hervorzuheben ist auch, dass Unternehmensberatung kein geregelter acht Stunden Job ist. Meist verbringen Berater vier Tage beim Kunden, die durchaus auch über das gesamte Bundesgebiet oder gar weltweit verstreut sein können. Somit werden drei Nächte im Hotel verbracht. Der Freitag steht bei vielen Unternehmen als Bürotag auf dem Programm.

Wer in der Unternehmensberatung die nächste Stufe in der Hierarchie nicht schafft, dem wird nahe gelegt das Unternehmen zu verlassen. „Up or out“ lautet vielfach die Formel. Im Idealverlauf wird zunächst an einem Projekt mitgearbeitet, anschließend wird die Leitung von Projekten und letztendlich die Verantwortung für mehrere parallel laufende Vorhaben übernommen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 28 Seiten

Details

Titel
Consultant als Berufswunsch
Hochschule
Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg
Note
1,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
28
Katalognummer
V121489
ISBN (eBook)
9783640261598
ISBN (Buch)
9783640305766
Dateigröße
867 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Consulting, Consultant, Berufswunsch, Unternehmensberater, Beruf, Berufsziel, Berufswahl, Beratung, Fachliche Qualifikation, Unternehmensberatung, Aufstiegsmöglichkeiten, Berater, Anforderung, Job, Profil
Arbeit zitieren
Thomas Pospech (Autor:in), 2006, Consultant als Berufswunsch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121489

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