Differenzierung im Leichtathletikunterricht

am Beispiel Speerwurf und Hochsprung Sek. I+II


Hausarbeit, 2009

25 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Schulmethodik Leichathletik
2.1 Schulische Bedingungen
2.2 Unterrichtsziele in der Leichtathletik
2.3 Mehrperspektivität im Leichtathletikunterricht

3 Übersicht des Begriffs Differenzierung
3.1 Begriffsdefinition
3.2 Arten von Differenzierung
3.3 Möglichkeiten und Ebenen der inneren Differenzierung
3.3.1 Didaktische Differenzierung
3.3.2 Methodische Differenzierung im Unterricht

4 Innere Differenzierung am Beispiel Speerwurf und Hochsprung
4.1 Lehrplananalyse Sek. I + II Speerwurf und Hochsprung
4.2 Methodisch konvergente Unterrichtseinheit Speerwurf
4.3 Methodisch divergente Unterrichtseinheit Hochsprung

5 Fazit

6 Literatur

1 Einleitung

Der Begriff Differenzierung ist als weit gefasster Sammelbegriff zu verstehen, welcher didaktische und schulische Organisationsformen beschreibt, in denen Unterricht und Lernen stattfinden sollen. Differenzierung zielt grundsätzlich auf die individuelle Förderung des Schülers, d. h. Förderung von Begabungen, Lerndisposition und auch hinsichtlich von Lernschwächen und Motivationsschwächen ab. Mit differenzierten Lernangeboten und Forderungen, die sich am Leistungsvermögen des Schülers orientieren, können Erfolgserlebnisse geschaffen werden, die sich positiv auf die Motivation und das Lernverhalten des Schülers auswirken, sein Selbstbewusstsein und damit seine Persönlichkeit stärken. Zur Entwicklung der Schülerpersönlichkeit trägt maßgeblich bei, Begabungen zu erkennen und in geeigneter Weise zu fördern sowie Defizite mit individuellen Lernangeboten auszugleichen. Differenzierung wird demzufolge notwendig aus der Heterogenität der Schülerschaft und den gesellschaftlichen Anforderungen, die sich beispielsweise in verschiedenen Schulformen und -abschlüssen ausdrücken. Sie erfolgt in der kategorialen Trennung der Zielgruppe in Hinblick auf die Homogenisierung nach einem bestimmten Kriterium wie zum Beispiel dem Alter, als äußere Differenzierung, oder der Durchführung des Unterrichts als innere Differenzierung. Im Folgenden wird darauf eingegangen welche Ziele die Differenzierung verfolgt und in welchen Arten sie durchzuführen ist. Hierbei werden Modelle vorgestellt, welche die umfangreiche Anwendung der Differenzierung verdeutlichen sollen.

Die Begeisterung von Schülerinnen und Schülern für die klassische Leichtathletik hält sich in Grenzen. Verständlich, wenn immer nur die gleichen Übungen und Bewegungsformen absolviert werden. Leichtathletik ist dann für viele Schüler Ausdruck einer eher langweiligen und einseitigen Bewegungswelt. Laufen, Springen und Werfen in der Schule sollte aber so arrangiert und thematisiert werden, dass tatsächlich Freude an der Bewegung und Lust auf Leichtathletik entsteht. Deshalb folgt im praktischen Teil ein Konzept einiger Sportstunden, bei dem, ausgeführt in der Sportart Leichathletik, veranschaulicht werden soll, wie die Differenzierung in die Praxis umgesetzt werden kann.

2 Schulmethodik Leichathletik

Eine Reihe von Bedingungen für Sportunterricht und Schule weisen prägnante Unterschiede zum Sporttreiben im Verein auf. Diese werden nachfolgend nur stichwortartig und unvollständig benannt. Die Mehrperspektivität, welche in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat, ist eine Herangehensweise der schulmethodischen Leichtathletik.

2.1 Schulische Bedingungen

Neben schulpädagogischen Einsichten sind sie mitbestimmend für spezifische Ziele, inhaltlich Anforderungen und Möglichkeiten sowie methodisches Vorgehen im Leichathletikunterricht. Die Institution Schule verweist auf den Pflicht- und Leistungscharakter, ist verbunden mit Schulmüdigkeit und Verhaltensauffälligkeiten, mit organisatorischen Bedingungen wie Einzel- oder Doppelstunden (mit ihren Vor- und Nachteilen), Klassenfrequenzen zwischen 20 und 36 Schülern, materialen Defiziten, Mehrfachbelegungen von Hallen und Plätzen, eventuellen Wegzeiten zur Sportstätte. Darüber hinaus gibt es spezielle Bedingungen für die einzelnen leichtathletischen Disziplinen, die sich z.T. deutlich voneinander unterscheiden. Alle Schüler mit ihren unterschiedlichen Anlagen bzw. Leistungsvoraussetzungen und Interessen sind zu fördern, was eher eine Hinwendung zu leistungsschwächeren Schülern nahe legt, weil leistungsstarke Schüler genügend Erfolgserlebnisse haben und sich selbst motivieren können. Der Sportlehrer ist meist nicht auch Übungsleiter in der Leichtathletik, verfügt also nur über ein begrenztes Spezialwissen. Dessen Vertiefung stehen die notwendigen Vielseitigkeit sowie Fortbildungen zu neuen, auch modischen Körperübungen eher entgegen. Zeitliche und klimatische Bedingungen verweisen darauf, dass die Leichtathletik im Wesentlichen im Freien betrieben wird (es gibt aber auch „Schlechtwetterstunden“). Wenn wir von 3 Sportstunden wöchentlich ausgehen, so bleiben 20 Stunden pro Schuljahr, das sind 10 Stunden jeweils im Herbst und im Frühjahr bzw. 4 Wochen mit größerer Unterbrechung dazwischen. Von diesen Stunden bleiben nur wenige für die einzelnen Disziplinen.

2.2 Unterrichtsziele in der Leichtathletik

Notwendige pädagogische Akzentsetzungen verweisen auf facheigene und fächerübergreifende Ziele, die für den Sportunterricht generell gelten. Facheigene und übergreifende Ziele und ihre Beziehungen lassen sich folgendermaßen kurz kennzeichnen: Im Leichathletikunterricht erhalten die Schüler Gelegenheit, sich leichtathletische Bewegungsabläufe (als Kulturgut) anzueignen und damit Handlungsfähigkeit zu erwerben, die in einem weiteren Sinne auch enthält: Leichathletik unter verschiedenen Sinnorientierungen (also mehrperspektivisch) betreiben, als Schiedsrichter oder Organisator tätig sein, eine kritische Distanz zu zweifelhaften Praktiken wahren.[1] Verbunden mit Entwicklung von Handlungsfähigkeit der Schüler ist die Hoffnung, dass sie die „Reize“ der Leichtathletik für sich erschließen und sich damit eine positive Einstellung zum Sporttreiben im Allgemeinen und eventuell auch zur Leichathletik entwickeln möge. Die Entwicklung von Interesse, Freude am Sporttreiben verweist auf einen weiterführenden, ganz wesentlichen Gedanken: Kaum ein Sportlehrer wird darauf verzichten wollen, im Verlauf des Sport- bzw. Leichtathletikunterrichts einen (sicher begrenzten) Beitrag für die Charakterbildung oder Moral seiner Schüler zu leisten. Dieser Beitrag zu fachübergreifenden Zielen erscheint einerseits unverzichtbar, weil Freude und Interesse sowie Handlungsfähigkeit weltanschaulich indifferent bleiben und Manipulation nicht ausgeschlossen werden kann. Andererseits sind fachübergreifende Ziele immer gebunden an Freude und Interesse der Schüler. Denn eine frustrierende Teilnahme am Sport- bzw. Leichtathletikunterricht wird einen weiteren erzieherischen Beitrag verstellen. Eine Entfaltung von „Reizen“ der Leichtathletik folgt daher nicht nur facheigenen oder „leichathletischen Interessen“ und einer eventuellen Bindung an den außerunterrichtlichen bzw. –schulischen Sport, sondern ist auch eine notwendige Basis für weiterführende Pädagogik.

[...]


[1] vgl. Kurz, D.: „Sport mehrperspektivisch unterrichten. Warum und wie?“ In: Zieschang, K.; Buchmeier, W. (Hrsg.): „Sport zwischen Tradition und Zukunft.“ Schorndorf, 1992, S.15-18

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Differenzierung im Leichtathletikunterricht
Untertitel
am Beispiel Speerwurf und Hochsprung Sek. I+II
Hochschule
Universität Leipzig  (Institut für angewandte Sportarten)
Veranstaltung
Leichathletik
Note
2,0
Autor
Jahr
2009
Seiten
25
Katalognummer
V121281
ISBN (eBook)
9783640257843
ISBN (Buch)
9783640259502
Dateigröße
492 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Differenzierung, Leichtathletikunterricht, Leichathletik
Arbeit zitieren
Franziska Arnold (Autor:in), 2009, Differenzierung im Leichtathletikunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121281

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