Kimbern und Teutonen in Südgallien und Roms Reaktion


Seminar Paper, 2005

20 Pages, Grade: 2,0


Excerpt


Inhalt

A.) Einleitung

B.) Hauptteil
1.) Der Zug der Kimbern und Teutonen
1.1) Der Ausgangspunkt des Zuges
1.2) Charakterisierung der betreffenden Wandervölker
1.3) Stationen des Zuges
1.4) Beweggründe der Kimbern
2.) Schlachtgeschehen
2.1) Römische Niederlagen
2.2) Schlachten die zum Untergang der Wandervölker führen
3.) Roms Beweggründe und Reaktion
3.1) Festsetzung in der „Gallia Transalpina“
3.2) Gaius Marius
4.) Archäologisches zum Kimbernzug

C.) Literaturliste

A.) Einleitung

Es gilt als sicher, dass es einen Zug der Kimbern und Teutonen gegeben hat. Ebenso ist Fakt, dass dieser Zug für die Römer eine Bedrohung war, mit der sie zu Beginn nicht richtig umzugehen vermochten. Trotzdem stellen diese Ereignisse heute noch ein komplexes Forschungsproblem dar. Es existieren kaum Zeitzeugenberichte und die Autoren der Antike, welche ein späteres Resümee ziehen, sind sich mit der Darlegung der Fakten nicht immer ganz einig.

Es gibt zu diesem Themenbereich auch nur vereinzelte archäologische Befunde, die zudem leider kaum Klarheit in den ungleichen Quellen schaffen.

Um den Zug der sogenannten Wandervölker zu rekapitulieren und dessen Absichten zu verstehen, ist es zweifellos nötig, antike Quellen mit moderner Forschungslage und deren Theorien im Diskurs zu betrachten.

B.) Hauptteil

1.) Der Zug der Kimbern und Teutonen

1.1) Der Ausgangspunkt des Zuges

Die lange Reise der Wandervölker beginnt nach Aussage unterschiedlicher moderner sowie auch antiker Autoren um 113 v. Chr. auf einer Halbinsel am nördlichen Ozean.[1] Moderne Autoren identifizieren diese Halbinsel dann als das dänische Jütland.[2] Es existiert auch die von Weibull, Scheel und Müllenhoff vertretene These, die Kimbernheimat habe westlich der Elbe gelegen, doch hat Velleius, sowohl antiker Autor als auch römischer Offizier unter Tiberius, auf dem römischen Vormarsch in dieses Gebiet nichts von einer Unterwerfung der Kimbern, oder deren Überresten berichtet.[3]

Jütland (dänisch Jylland) setzt die Kimbrische Halbinsel nördlich von Schleswig-Holstein fort, zugleich wird auch die gesamte Halbinsel zuzüglich des angrenzenden, heutigen deutschen Bundeslandes so genannt. Jütland besitzt ungefähr 70 % der Gesamtfläche Dänemarks.

Nicht völlig geklärt ist jedoch die Auszugsursache der Wandervölker. Poseidonios und Strabon vermuten Raublust und eine Überflutung.[4] Poseidonios weist hierbei auf Hebungen und Senkungen der Erdoberfläche hin. Es ist jedoch unklar, ob es sich bei der genannten Überflutung um plötzliche Sturmfluten mit anschließenden Überschwemmungen oder um eine allmähliche Veränderung des Küstengebietes handelt. Strabon bestreitet zwar die Existenz einer Überflutung nicht, erklärt aber das Motiv Zorn über ein solches Naturphänomen als nicht ausreichend für einen Auszug. Zu dieser Aussage bringt ihn die Tatsache, dass Kimbern weiterhin, auch noch nach dem Auszug, die Halbinsel bewohnen. Das Land kann durch eindringende Wassermassen also nicht völlig zerstört worden sein, die Kimbern seien vielmehr an diesen Naturvorgang gewohnt gewesen, als dass dieser sie emotional so sehr berührte. In Bezug auf die Raublust berichtet Strabon von einem Kriegszug der Kimbern bis zum Asowischen Meer und stellt sogar einen Zusammenhang in der Nomenklatur mit dem Kimmerischen Bosporus her.[5]

Florus schreibt jedoch, dass Kimbern, Teutonen und Tiguriner fliehen, da das Meer ihre Ländereien überschwemmt. Allerdings siedelt er die Völker auch in den „äußersten Winkel Galliens“ an.[6] Dies ist zwar nicht korrekt, zeugt aber zumindest davon, dass die Wandervölker von einem romfernen Punkt ihren Zug begonnen haben müssen.

Eine weitere Stellungnahme ist bei Plutarchos zu finden. Dieser erklärt, dass die Germanen Räuber als Kimbern bezeichnen.[7] Allerdings widerspricht dies ein wenig den Aussagen des Festus, welcher andersherum erklärt, die Kimbern wurden in keltischer Sprache „Räuber“ genannt.[8] Ähnlich schreibt Diodoros: „…sie (die Kimbern) sind nämlich seit alters bestrebt, fremde Gebiete zu überfallen und auszurauben…“[9]

Selbst wenn die etymologischen Unklarheiten über „Räuber“ und „Kimbern“ hier nicht gelöst werden können, so steht doch fest, dass, laut diesen Berichten, das Verhalten eines Räubers dem eines Kimbers so unähnlich nicht sein kann.

Wirft man einen Blick auf die moderne Forschungslage, so stößt man auf die Auffassung von Dobesch. Hier wird ein solches Wandervolk mit „einem Heuschreckenschwarm“ verglichen, stets darauf bedacht, neue Ländereien „abzugrasen“ und „noch unausgeschöpften Möglichkeiten des Raubens“ aufzuspüren und auszureizen.[10]

[...]


[1] Strabon, Geographica 7,2,1; Poseidonios FgrHist 87 F 31,1

[2] Timpe 1994, S 33; Koestermann 1969, S 311.

[3] Koestermann 1969, S 311 -312.

[4] Strabon, Geographica 7,2,1; Poseidonios FgrHist 87 F 28,6

[5] Strabon, Geographica 7,2,2

[6] Florus 1,38,1

[7] Plutarchos, Marius 11,5

[8] Festus 37 L

[9] Diodoros, 5,32,4

[10] Timpe 1994, S 32.

Excerpt out of 20 pages

Details

Title
Kimbern und Teutonen in Südgallien und Roms Reaktion
College
University of Augsburg  (Lehrstuhl für Alte Geschichte)
Course
Römische Provinzialpolitik am Beispiel Südgalliens
Grade
2,0
Author
Year
2005
Pages
20
Catalog Number
V120729
ISBN (eBook)
9783640243181
ISBN (Book)
9783640251933
File size
434 KB
Language
German
Keywords
Kimbern, Teutonen, Südgallien, Roms, Reaktion, Römische, Provinzialpolitik, Beispiel, Südgalliens
Quote paper
Alexander Hofstetter (Author), 2005, Kimbern und Teutonen in Südgallien und Roms Reaktion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120729

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