Das politische Verhältnis zwischen Nord- und Südreich in der Königszeit


Hausarbeit, 2008

12 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Zeitliche Einordnung

3. Propheten

4. Königreich und Großreich

5. Südreich Juda

6. Nordreich Israel

6. Quellenverzeichnis

7. Anhang
A.1. Liste der Könige
A.2. Propheten
A.3. „Sünde Jerobeams“

8. Selbstständigkeitserklärung

1. Einleitung

Unter der Überschrift: »Das Politische Verhältnis zwischen Nord- und Südreich in der Königszeit« verbirgt sich ein Teil der »Geschichte Israels«. Es ist eine lange Geschichte. Die Autoren der Bibel legten Wert darauf die Könige aus theologischer Sicht zu bewerten, stellten jedoch auch Ereignisse, wie Kriege, diplomatische Hochzeiten, technische Fortschritte etc. dar. »Das Politische Verhältnis«, wie der Titel beginnt, fokussiert die Seite der Politik. So findet sich im Anhang A.1. Eine Liste der regierenden Könige, die farblich in Familien / Dynastien zusammen gesehen werden können. Eine längere Zeit regierende Dynastie steht für politische Stabilität. Aus theologischer Sicht ist jedoch besonders, dass Gott JHWH sich die Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs; das Volk Israel erwählt hat und den Anspruch erhebt König zu sein (Ex 15, 18 & Ps 74, 12). So ist Gott (JHWH) es, der bestimmt wer, wann und wie lange regierender König sein darf.

2. Zeitliche Einordnung

Nachdem 1200 – 1000 vor Chr. die Kanaanäer (Nachkommen von Noahs Sohn Ham) das Gebiet zwischen Mittelmeer, Libanon und Westsyrien, syrisch- arabischer Wüste, Negevwüste und Isthmuswüste bewohnten, eroberten und bewohnten es später die 12 Stämme Israels (Nachkommen von Noahs Sohn Sem). [1] Diese 12 Stämme lebten einige Generationen als Brudervölker beieinander. Sie wurden von so genannten Richtern regiert und hatten in der Stiftshütte in Silo einen Ort, wo sie gemeinsam ihren Gott JHWH anbeteten. [2] Schließlich wurden sie von Samuel gerichtet. Als dieser alt war, kamen „alle Ältesten Israels nach Rama zu Samuel 5 und sprachen zu ihm: Siehe, du bist alt geworden und deine Söhne wandeln nicht in deinen Wegen. So setze nun einen König über uns, der uns richte, wie ihn alle Heiden haben.“ [3]

So geschah es, dass in Israel ein König eingesetzt wurde. Samuel schrieb das Recht des Königs (Siehe 1. Sam 8, 10-17), nachdem er den ersten König eingesetzt hatte, „in ein Buch und legte es vor dem Herrn nieder.“ [4] Bis hierher lebten die Stämme Israels unter einer Gottesherrschft; einer Theokratie. [5] Seitdem gab es Könige von ca. 1000 vor Chr. bis 722 vor Chr. im nördlichen und bis 587 vor Chr. im südlichen Teil. [6] Danach regierten Babylonier, Perser, Griechen, Römer und schließlich irgendwann Osmanen und Engländer in dem Land, das seit 1948 wieder in der Hand der Israeliten ist. Im Folgenden geht es um die Zeit von 1000 vor Chr. bis 587 vor Chr., in der die Könige regiert haben. Die Überschneidung mit den anfangs erwähnten Kanaanäern war nun zu Ende; Israels König regierte über sie mit. Ein König beherrscht ein Gebiet ohne zu fragen, ob da alle Menschen aus seinem eigenen oder einem anderen Volk sind.

3. Propheten

Könige bekamen in der damaligen Zeit ihre Ratschläge von Propheten. Propheten waren Leute, die im Namen einer Gottheit die Zukunft ansagten {Seher (1. Sam 9, 9)} und so politische Entscheidungen beeinflussten. Propheten konnten jedoch auch Kritik im Namen der Gottheit aussprechen. In der Bibel haben Propheten eine hervorgehobene Stellung, denn sie tragen die Worte des lebendigen Gottes JHWH an die Könige heran. Sie fragen die Politik auf die Verhältnismäßigkeit zum Bund Gottes mit seinem Volk an (Ex 19). Worte JHWH´s setzen sich durch; das macht diese Propheten für Könige unbequem. So gab es zur Zeit König Davids den Prophet Nathan, der ihm die berühmte Bestätigung für sein Königtum brachte (2. Sam 7), die sich in der Geschichte durchsetzte, [7] und der die Geschichte des Ehebruchs von König David mit Batseba aufdeckte (2. Sam 11+12).

Weitere Propheten in der Zeit der Könige waren Micha, Elia, Elisa, Amos, Hosea, Jesaja, Zephania, Jeremia, Nahum, Habakuk und andere. Sie wirkten besonders deutlich in Krisen und in Wendezeiten, also in ganz konkreten Situationen der Zeit, in der sie lebten. Propheten sorgten maßgeblich dafür, dass der Glaube an JHWH wach gehalten wurde und sich immer wieder im Volk der Israeliten durchsetzte. Am deutlichsten zeigt sich dies bei Elia; sein Name bedeutet: »Mein Gott ist JHWH«. Er sprach zu allem Volk auf dem Gebirge Karmel beim Kräftemessen mit den Propheten der Baalsgötter: „Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten? Ist der Herr Gott, so wandelt ihm nach, ist’s aber Baal, so wandelt ihm nach.“ [8] Propheten standen mit ihrer kritischen Meinung und ihren Ratschlägen zur Tagespolitik oft alleine da und waren manchmal einsam. Sie alle betonen das erste Gebot »Ich bin der Herr Dein Gott« (Ex 20, 2+3 & Dtn 5, 5+7) und mahnten an den auf ihn bezogenen Kult nicht zu verlassen und nicht zu erweitern. Propheten haben einen Blick für die Belange Gottes und sehen in ihrer Zeit und über diese hinaus, was gut für den Glauben an JHWH, und damit gut für das Volk Gottes, ist. So kündigen Propheten Gericht an, durchleiden dasselbe dann mit und sprechen dem Volk Gottes wieder Mut zu – trösten die Leute.

4. Königreich und Großreich

Samuel machte Saul zum König, so bekam Israel einen solchen. Saul führte Kriege, war jedoch noch kein fester Regent. So entzog Gott ihm seinen Segen und setzte David ein. Saul beging im Angesicht einer verlorenen Schlacht Selbstmord (1. Sam 31, 4). David wurde König und führte erfolgreich Krieg. David erweiterte den Herrschaftsbereich über die Stammesgrenzen der 12 Stämme Israels hinaus und wurde zum Besatzer. [9]

David hatte eine stabile Politik. Gott bestätigte sein Königtum und versprach immer einen Nachkommen Davids auf seinen Thron zu setzen (2. Sam 7). „Dass sich dieses Wort erfüllte, sieht man an der langen Reihe aller folgenden Könige in Juda.“ [10] Den Streit um das Erbe des Königtums, den die Söhne Davids blutig führten, gewann Salomo. Er regierte mit viel Weisheit und machte das Großreich Israel zu einem erfolgreichen Staat auf den alle Nachbarn mit Bewunderung sahen. Salomo pflegte beste diplomatische Beziehungen in viele Länder. Diese Beziehungen wurden durch das Verheiraten von Töchtern befestigt. So hatte Salomo Frauen, die anderen Göttern als JHWH nachfolgten; das wurde ihm aus theologischer Sicht zum Problem, so dass Gott dem Sohn Salomos nur noch zwei der zwölf Stämme ließ; das Südreich Juda entstand.

5. Südreich Juda

Die Zwei Stämme Juda und Benjamin und die Hauptstadt Jerusalem mit dem Tempel, wo alle Israeliten JHWH begegneten und ihre Opfer brachten, bildeten das Südreich Juda. Die Könige dieses Reiches waren Nachkommen von König David. Die einzige Unterbrechung ihrer Linie gab es unter Königin Atalja, die Witwe eines Davididen und Tochter Ahabs (König im Nordreich) aus der politisch mächtigen Omri-Dynastie. Die Könige des Südreiches hatten nicht die Macht die Gebiete, die unter David und Salomo erobert worden waren, zu kontrollieren. Sie lebten über die Jahrhunderte mal feindlich und mal friedlich mit ihren Nachbarn nebeneinander. Die Hauptstadt Jerusalem war eine sichere Festung. So hielt sich das Reich bis die Großmacht Babylon 587 vor Chr. Jerusalem eroberte.

Die Bibel berichtet die Geschichte Israels in Bezug auf ihren Gott JHWH und beurteilt von diesem Standpunkt auch die Könige von Juda. Ihre Anfechtung war es, dass sie neben dem JHWH-Kult in Jerusalem auch die Verehrung fremder Götter auf Höhen und Hausdächern zuließen und in der Zeit der Assyrer unter König Manasse sogar Götterbilder im Tempel aufstellen (2. Kön 21). So wendete Gott seinen Segen ab und es gab Hungersnot oder Krieg. Letzterer ist von der politischen Seite her von Bedeutung und so für diese Arbeit interessant. „Zunächst scheint Rehabeam von Juda aus tatsächlich versucht zu haben, Israel zurückzugewinnen, und zwar durch militärische Maßnahmen, durch ein großes Aufgebot von judäischen und bemerkenswerterweise auch benjaminitischen Männern (1. Kön. 12,21-24). Ein Prophetenwort habe schließlich dem König den Kampf gegen den nördlichen Nachbarn verboten.“ [11] Rehabeam, Abija und Asa befanden sich im Kriegszustand mit dem Nordreich Israel. Asa war ein religiös positiv bewerteter König. So kam es zu einer Friedens- und sogar Bündniszeit mit Israel unter den Königen Joschafat [12], Joram, Ahasja bis in die Zeit von Königin Atalja und König Joasch. König Amazja wollte mit dem König von Israel (Joasch) die militärische Stärke messen (2. Kön 14). So gab es wieder Krieg. Der Kriegszustand dauerte an bis das Nordreich Israel von den Assyrern erobert wurde.

[...]


[1] Vgl. http://userpage.fu-berlin.de/~pmartins/ref_3_4.pdf vom 19.04.2008

[2] Siehe: Das Buch: »Richter« in der Bibel

[3] Thompson Studien-Bibel (Text: Martin Luther 1984), 1986, Seite: 356 (1. Sam 8, 4 f)

[4] Ebenda, Seite: 360 (1. Sam 10, 25)

[5] Alexander, Pad und David (Hrsg.): Das große Handbuch zur Bibel. 2001; Seite (S.): 222

[6] Dr. Schwesig, Paul-Gerhard: Übersichtsblatt: »Die Könige von Israel und Juda«, 2006 (Siehe auch: A.1.)

[7] Dr. Schwesig, Paul-Gerhard: Übersichtsblatt: »Die Könige von Israel und Juda«, 2006 (Siehe auch: A.1.)

[8] Thompson Studien-Bibel (Text: Martin Luther 1984), 1986, Seite: 461 (1. Kön 18, 21)

[9] Aus theologischer Sicht waren David und Salomo keine Besatzer, sondern Regenten über das Gebiet, dass Gott dem Volk in Josua 1, 4 zugesagt hatte; 1. Kön 5 berichtet also von einer Verheißungserfüllung.

[10] Alexander, Pad und David (Hrsg.): Das große Handbuch zur Bibel. 2001; Seite: 222

[11] Hermann, Siegfried: Geschichte Israels in alttestamentlicher Zeit. 1981, Seite: 242

[12] von der Bibel nicht negativ bewertet (1. Kö 22, 51)

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Details

Titel
Das politische Verhältnis zwischen Nord- und Südreich in der Königszeit
Note
2
Autor
Jahr
2008
Seiten
12
Katalognummer
V120247
ISBN (eBook)
9783640241194
ISBN (Buch)
9783640245017
Dateigröße
515 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Politische, Verhältnis, Königszeit, Politik, Bibelkunde, Zeitgeschichte, Könige, Nordreich, Südreich, Nirdreich, Ahab, Davi, David, Salomo
Arbeit zitieren
H. Christoph Geuder (Autor:in), 2008, Das politische Verhältnis zwischen Nord- und Südreich in der Königszeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120247

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