Was ist das Erfolgsrezept von "Harry Potter"?

Versuch einer themen- und genrebezogenen Erklärung (Stand 2001)


Examensarbeit, 2001

120 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1. Verkaufserfolg und öffentliche Rezeption der ersten vier Bände der Harry Potter Heptalogie
1.1 Harry Potter in Zahlen
1.2 Das Harry Potter-Marketing in Deutschland
1.3 Die Legende um J.K. Rowling
1.4 Harry Potter in den Medien
1.5 Preise und Auszeichnungen
1.6 Pottermania

2. Literarische Bezüge
2.1 Phantastische Erzählung
2.1.1 Begriffsbestimmung und kurze Geschichte
2.1.2 Häufige Themen der phantastischen Kinder- und Jugendliteratur
2.1.3 Elemente der phantastischen Literatur bei Harry Potter
2.2 Märchen, Mythen und Sagen
2.2.1 Begriffsbestimmungen und kurze Geschichte
2.2.2 Elemente von Märchen, Mythen und Sagen bei Harry Potter
2.3 Abenteuerliteratur
2.3.1 Begriffsbestimmung und kurze Geschichte
2.3.2 Grundlegende Strukturen des Abenteuerromans
2.3.2 Elemente der Abenteuerliteratur bei Harry Potter
2.4 Internatsgeschichten
2.4.1 Begriffsbestimmung und kurze Geschichte
2.4.2 Elemente der Internatsgeschichten bei Harry Potter
2.5 Adoleszenzromane
2.5.1 Begriffsbestimmung und kurze Geschichte
2.5.2 Benachbarte Gattungen des Adoleszenzromans
2.5.3 Elemente des Adoleszenzromans bei Harry Potter

3. Ausgewählte Themen und Motive in der Kinder- und Jugendliteratur und ihre Umsetzung bei Harry Potter
3.1 Freundschaft
3.2 Feindschaft
3.3 Familie
3.4 Zauberer

4. Erfolgreiche Kinder- und Jugendliteratur sowie eine diesbezügliche Betrachtung der Harry Potter Bücher
4.1 Biographischer Ursprung
4.2 Identifikationsangebote
4.3 Implizierte Mythen
4.4 Nationale Aspekte
4.5 Leserreaktion
4.6 Anteil an Diskursen

5. Das Besondere bei Harry Potter

6. Fazit

7. Literaturverzeichnis

8. Anhang

Versicherung

Vorwort

„Harry Potter“ – dieser Name lässt zur Zeit die Herzen von Buchhändlern in der ganzen Welt höher schlagen. Mit über 100 Millionen verkauften Exemplaren in 3½ Jahren handelt es sich bei den Büchern der jungen Britin Joanne K. Rowling um ein Phänomen der Literaturwelt, das seinesgleichen sucht.

Was sind das für Bücher, die Kinder und Jugendliche ebenso fesseln wie Erwachsene?

Kinder, die Lesen hassten, arbeiten sich durch dicke Wälzer mit bislang insgesamt fast 2000 Seiten und stehen sogar nachts vor ihren Buchhandlungen an, um den neusten Band so schnell wie möglich anfangen zu können.

Manager, die normalerweise nur die „Financial Times“ oder das „Handelsblatt“ lesen, sitzen in ein Buch versunken im Flugzeug und reden mit ihren Kollegen über fliegende Besen. Literaturkritiker in bekannten Zeitungen und Zeitschriften überschlagen sich förmlich mit ihren Superlativen. Von „Wahnsinnserfolg durch alle Leserschichten“[1] und „Pottermania“[2] ist in der Presse die Rede. In der Wochenzeitung „Die Zeit“ bezeichnete Karla Schneider den ersten Band als „fulminanten Schmöker“.[3]

Literaturwissenschaftler veranstalten Tagungen, die Harry Potter und den unglaublichen Erfolg der Bücher als Thema haben, und sogar die großen Kirchen beschäftigen sich mit Harry Potter.

„Harry Potter“, dieser Begriff ist zum Synonym für einen literarischen Welterfolg geworden, den keiner der Beteiligten erwartet hätte, als das Erstlingswerk „Harry Potter and the Philosopher´s Stone“ der damals völlig unbekannten J.K. Rowling mit einer Erstauflage von 500 Stück im Sommer 1997 veröffentlicht wurde.[4] Der Literaturwissenschaftler Reinbert Tabbert spricht von literarischem Erfolg, wenn die Bücher von vielen Personen gelesen und auch von vielen Kritikern geschätzt werden.[5]

Warum sind aber gerade diese Bücher so erfolgreich?

„Harry Potter“, das ist eine auf sieben Bände angelegte Serie über den gleichnamigen jugendlichen Zauberer, der in einem Zaubererinternat zur Schule geht und dort unter anderem haarsträubende Abenteuer erlebt.

Um die Ursachen für den Erfolg herauszufinden, möchte ich folgende These aufstellen:

Der Erfolg der Harry Potter Bücher basiert neben anderen Faktoren auf der gekonnten Vermischung unterschiedlicher Genres, unter Verwendung verschiedener bekannter und beliebter Themen und Motive der Literatur sowie einer innovativen Erweiterung des „tradierten Fundus“[6].

Im Verlauf dieser Untersuchung werde ich mich dem Verkaufserfolg und der öffentlichen Rezeption sowie den literarischen Beziehungen der ersten vier Bände widmen. Anhand ausgewählter Themen und Motive werde ich die Verknüpfung vertrauter Elemente darstellen und abschließend herausarbeiten, was genau den innovativen Charakter der Bücher ausmacht.

1. Verkaufserfolg und öffentliche Rezeption der ersten vier Bände der Harry Potter Heptalogie

1.1 Harry Potter in Zahlen

Von der britischen Autorin J.K. Rowling wurden bislang vier der auf sieben Bände angelegten Serie um den Zauberlehrling Harry Potter geschrieben.[7] Die englischen Bücher erscheinen beim Bloomsbury Verlag, London und die deutschen Ausgaben beim Carlsen Verlag, Hamburg.

Band 1: Harry Potter and the Philosopher’s Stone, erschienen 1997

(amerikanische Ausgabe: Harry Potter and the Sorcerer’s Stone,

erschienen 1998)

Harry Potter und der Stein der Weisen, übersetzt von Klaus Fritz,

erschienen 1998.

Band 2: Harry Potter and the Chamber of Secrets, erschienen 1998

Harry Potter und die Kammer des Schreckens, übersetzt von Klaus

Fritz, erschienen 1999.

Band 3: Harry Potter and the Prisoner of Azkaban, erschienen 1999

Harry Potter und der Gefangene von Askaban, übersetzt von Klaus Fritz, erschienen 1999.

Band 4: Harry Potter and the Goblet of Fire, erschienen am 8. Juli 2000

Harry Potter und der Feuerkelch, übersetzt von Klaus Fritz, erschienen am 14. Oktober 2000.

J. K. Rowling hat außerdem zwei der Schulbücher, die in „Harry Potter und der Stein der Weisen“ erwähnt werden, geschrieben. Diese wurden von dem jeweils veröffentlichenden Verlag des bestimmten Landes verlegt. Im Frühjahr 2001 wurden sie zugunsten der britischen Hilfsorganisation „Comic Relief“ veröffentlicht. „Comic Relief“ ist eine Hilfsorganisation, die „mit Hilfe des Lachens gegen Armut, Ungerechtigkeit und die Folgen von Katastrophen kämpft.“[8]

Bei den Büchern handelt es sich um:

- „Phantastic beasts – and where to find them by Newt A.F.L. Scamander“

(dt. Phantastische Tierwesen – und wo sie zu finden sind von Newt A.F.L.

Scamander. Übersetzung von Klaus Fritz.)

- „Quidditch through the ages by Kennilworthy Whisp“

(dt. „Quidditch im Wandel der Zeiten von Kennilworthy Whisp“ Übersetzung von Klaus Fritz.)

Seit dem Erscheinen des ersten Harry Potter Harry PotterHaBandes in Großbritannien im Juni 1997 sind weltweit von den Büchern über 100 Millionen Exemplare der Bände 1-4 verkauft worden.[9] Die deutschsprachigen Bücher sind seit dem Erscheinen von HP1 im Juli 1998, weit über 6 Millionen mal über die Ladentische gegangen[10].

Einen besonderen Platz nimmt bei der Betrachtung der Verkaufszahlen der vierte Band ein. Die Startauflagen in den verschiedenen Ländern lassen dieses Buch mit der höchsten Startauflage aller Zeiten in die Geschichte des Buchdrucks eingehen und haben ihm einen Platz im „Guinness Buch der Rekorde“ eingebracht. Die Erstauflage in den USA betrug 3,8 Millionen Exemplare, in Großbritannien 1,5, in Deutschland eine Million und in Australien und Kanada jeweils 500.000 Stück. Diese Zahlen sind insofern beeindruckend, da die gesamte Anfangsauflage eines vielversprechenden Kinderbuchs ca. 8.000 Exemplare beträgt.[11]

In China erschienen im Herbst 2000 die ersten drei Bände von „Hali Bote“, wie er dort heißt, in einer Auflage von jeweils 200.000 Stück.[12]

Insgesamt wird der vierte Band in 42 Sprachen in 49 Versionen in 130 Ländern dieser Erde herausgegeben.[13]

In vielen Sprachen sind die Bücher auch in Braille-Schrift[14] erschienen, diese sind hier jedoch nicht mitgezählt.

1.2 Das Harry Potter-Marketing in Deutschland

Harry Potter erscheint in Deutschland im Carlsen Verlag, einem in Hamburg ansässigen Kinder- und Jugendbuchverlag. Das Verlagsprogramm umfasst neben den bekannten PIXI Büchern auch Bilderbücher und Beschäftigungsbücher sowie zahlreiche bekannte Kinder- und Jugendbücher nationaler und internationaler Autorinnen und Autoren, wie zum Beispiel James Krüss. Eine zentrale Rolle spielen bei Carlsen auch Comics in gehobener Qualität wie „Tim und Struppi“ oder Manga, eine aus Japan stammende Form des Comics, die sich unter anderem dadurch auszeichnet, dass sie von hinten nach vorne gelesen wird.

Zu Harry Potter kam der Verlag unter anderem durch gute persönliche Beziehungen von Klaus Humann, einem der Geschäftsführer, zu Christopher Little, dem Literaturagenten von J.K. Rowling[15]. „Als ich im September 1997 meine Unterschrift unter drei Verträge setzte, um dem Carlsen Verlag die Rechte an „Harry Potter and the Philosopher´s Stone“ und zwei Folgebände zu sichern, konnte ich bei allem Optimismus nicht ahnen, was ich damit lostreten würde. Ich hatte drei Kinderbücher einer bis dahin unbekannten schottischen Autorin gekauft, mehr als gewöhnlich dafür bezahlt und bis dahin erst Band 1 lesen können. Ich kam mir verdammt mutig vor.“[16]

Um ein Buch zu verkaufen, bedarf es aber auch einer funktionierenden Marketing-Strategie. Klaus Kämpfe-Burghardt, der kaufmännische Geschäftsführer des Carlsen Verlags, stellte die Marketing-Strategie für die Harry Potter Bücher auf einer Tagung der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel vom 30.09. bis 1.10.2000 vor.[17] Er berichtete, dass der Verlag zu Beginn auf traditionelle Marketingmaßnahmen zurückgegriffen habe. Dieses bedeutet, dass den Buch-händlern ein Leseexemplar zugeschickt wird, bevor das Buch erscheint. Kurz vor dem Erscheinungstermin kommt dann ein Vertreter in die Geschäfte und die Buchhändler bestellen eine gewisse Anzahl von Exemplaren. Der erste Band von Harry Potter verkaufte sich auf diese Weise innerhalb der ersten 5 Monate, nach Erscheinen im Juli 1998, über 24.000 mal. Diese Zahl ist beindruckend, da ein „normales“ Kinderbuch insgesamt „nur“ ca. 4000 mal über den Ladentisch geht. Aufgrund dieses Anfangserfolges begann der Verlag damit, Werbemittel in Form von Plakaten und Lesezeichen in den Buchhandel zu geben.

Ein entscheidender Marketing-Schritt war die Einrichtung einer Harry-Potter-Homepage[18] im März 1999, auf der die Lesergemeinde sich informieren und austauschen kann.

Nach dem Erscheinen des zweiten Bandes im März 1999 behielt der Verlag die klassische Marketing-Linie bei und produzierte weitere Werbemittel. Deckenhänger und Tragetaschen sollten nun die Aufmerksamkeit der Leser auf Harry Potter lenken.

Ebenfalls im März 1999 kam Joanne Rowling für eine einwöchige Lesereise nach Deutschland. In diesem Zusammenhang wurde der Buchhandel zu einem Wettbewerb namens PPQ – „Potter pro Quadratmeter“ aufgefordert.

Die Idee: Die Buchhandlung, die die meisten Potter Bücher pro Quadratmeter Verkaufsfläche verkaufte, sollte eine Lesung mit Mrs Rowling während ihrer Lesereise gewinnen.[19] Allein im März 1999 wurden 19.708 Harry Potter Bücher verkauft und im April wurde HP1 für den Deutschen Jugendbuchpreis nominiert.

Zum Erscheinen des dritten Bandes im Herbst 1999 haben sich die Marketing-Strategen des Carlsen Verlages dann etwas Ungewöhnliches einfallen lassen. Jedes Exemplar von „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ enthielt eine Karte, mit der die Kinder aufgefordert wurden, sich als Harry, Ron oder Hermine zu verkleiden und ein Foto von sich in dieser Verkleidung an den Verlag zu schicken. Als Gewinn winkte zum Beispiel ein Essen mit Joanne K. Rowling. Die Resonanz auf diesen Wettbewerb war laut Kämpfe-Burghardt überwältigend. Er berichtete, dass ganze Schulklassen teilgenommen hätten.[20]

Dieser Mischung aus traditionellem und innovativem Marketing sowie Mund-zu-Mund-Propaganda verdanken die ersten zwei Bände, laut Kämpfe-Burghardt, den „ersten Erfolg“.[21] Kämpfe-Burghardt nannte in Wolfenbüttel einen zweiten entscheidenden Faktor für den überwältigenden Verkaufserfolg, der nach dem Erscheinen des dritten Bandes einsetzte: die Pressearbeit.

Am 28.08.99 erschien im Zürcher Tagesanzeiger ein sechsseitiges Autorinnenportrait über J.K. Rowling. Dieses Portrait hat der Carlsen Verlag an die wichtigsten deutschen Redaktionen geschickt, um deren Interesse zu wecken. Der Erfolg dieser Aktion, die mit Briefen und Telefonaten einher ging, zeichnete sich spätestens ab, als die Zeitschrift „Stern“ in der Buchmessen-Sonderbeilage im Oktober 1999, J.K. Rowling eine Doppelseite widmete. Kämpfe-Burghardt bezeichnete die Lage folgendermaßen: „Da war der Damm gebrochen.“[22] Dies schlug sich auch in den Verkaufszahlen nieder: bis Juli 1999 wurden 70.000 Exemplare der Bücher verkauft. Diese Zahl steigerte sich auf über 500.000 bis zum Ende des Jahres.

Bei HP4 erreichten sowohl das Phänomen aber auch das Marketing einen bisherigen Höhepunkt. Im Buchhandel sorgten unter anderem postkartengroße „Countdown-Kalender“ dafür, dass die verbleibenden Tage bis zum Erscheinen des vierten Bandes gezählt wurden. Ab Juli konnten Kunden mit Hilfe besonderer Kundenbestellkarten ihre Vorbestellungen bei den Buchhändlern abgeben. In einer NDR Reportage[23] zog eine Buchhändlerin einen Vergleich zu anderen Büchern. Sie erzählte, dass ihr für HP4 über 700 Vorbestellungen vorlägen – bei Günter Grass seien es direkt nach der Bekanntgabe, dass er den Literaturnobelpreis erhalten solle, nur 3 Vorbestellungen gewesen.

Auf der Homepage des Carlsen Verlags konnten die Leser[24] im Vorfeld der Veröffentlichung über den Umschlag von HP4 aus zwei Entwürfen ihren Favoriten wählen und abstimmen, welcher verwendet werden sollte.

Statt einer einzigen Zeitung die Rechte für einen Vorabdruck zu verkaufen, wurde das erste Kapitel allen deutschen Schülerzeitungen, die sich dafür interessierten, zum Abdruck zur Verfügung gestellt. Sie mussten sich nur dazu verpflichten, dies nicht vor dem 2. Oktober also 12 Tage vor dem Erscheinen des Buches zu tun.

Der Erstverkaufstag wurde auf einen Samstag gelegt, damit schulpflichtige Leserinnen und Leser nicht in Versuchung gerieten, die Schule zu schwänzen, um ein Buch zu ergattern. Ein widerrechtlicher, vorzeitiger Verkauf wäre mit hohen Geldbußen geahndet worden. Alle Buchhändler mussten sich schriftlich zur Geheimhaltung des Buches bis zum 14. Oktober um 0.00 Uhr verpflichten. Die Konventionalstrafe betrug 25 DM, allerdings nicht pro verbotenerweise abgegebenem Exemplar, sondern für jedes Buch, das zum Posten dieses Buchhändlers zählte.[25] Bei z.B. 5.000 Exemplaren im Posten hätte sich also eine Strafe von 125.000 DM ergeben.

Es muss gesagt werden, dass die Marketingabteilung des Carlsen Verlags bei Band 4 einen großen Vorteil hatte. Die englische Ausgabe war schon am 8. Juli in die Läden gekommen, so dass die Aufmerksamkeit nicht erst darauf gelenkt werden musste. Sämtliche Medien berichteten über HP4 und den Wirbel in den englisch-sprachigen Ländern. Der „Medienrummel“ um Harry Potter erreichte weltweit rund um das jeweilige Erscheinungsdatum von „Harry Potter und der Feuerkelch“ den vorläufigen Höhepunkt.

1.3 Die Legende um J.K. Rowling

Zum Marketing um die Harry Potter Bücher gehörte auch, dass die Geschichte vom märchenhaften Aufstieg der Autorin von der Sozialhilfeempfängerin zur Bestseller-Autorin gezielt verbreitet wurde. Die britische Zeitung „Telegraph“ druckte am 07.07.1997 einen Artikel mit der Überschrift: „£ 100.000 success story for penniless mother“[26], der die Entstehungsgeschichte des ersten Harry Potter Bandes dramaturgisch ausschmückte und maßgebend für die Legendenbildung war. Die Legende besagt, dass J.K. Rowling, frisch geschieden, den ersten Band in einem Café in Edinburgh bei kaltem Kaffee auf Papierservietten geschrieben hätte. Sie habe kein Geld gehabt, um ihre Wohnung zu heizen, und ihren Säugling durch die verregneten Straßen geschoben, bis er einschlief. Richtig ist, dass sie zu der Zeit von Sozialhilfe gelebt hat, da sie mit einem Säugling nicht in ihrem Beruf als Lehrerin arbeiten konnte. Nicht richtig ist allerdings, dass sie zu arm war, um die Wohnung zu heizen und sich das Papier zum Schreiben nicht leisten konnte. Die Lage besserte sich erst, als sie vom Scottish Arts Council ein Stipendium in Höhe von £ 8.000 erhielt und somit den zweiten Band fertig stellen konnte[27].

Der Carlsen Verlag benutzte ebenfalls die „Vom-Bettler-zum-Millionär-Variante“ des Lebenslaufes und wechselte erst im Frühjahr 2000 zur realitätsnäheren Version, wie sie auch heute auf der Homepage zu finden ist.

Ein weiterer Teil der Marketing-Legende um J.K. Rowling ist auch ihr Name. Geboren wurde sie als Joanne Rowling, der englische Verleger war aber der Meinung, dass Jungen Probleme damit haben könnten, Abendteuerbücher von einer Frau zu lesen. Also wurde nur ihr Initial J. benutzt. Ein einzelnes Initial war nicht ausreichend, so dass Joanne gebeten wurde, sich einen weiteren Namen zuzulegen. Sie entschied sich für Kathleen, den Namen einer ihrer Großmütter. In vielen Ländern werden die Bücher bis heute mit dem Namen J.K. Rowling veröffentlicht und in anderen Ländern mit dem Namen Joanne K. Rowling.[28]

1.4 Harry Potter in den Medien

Der Erfolg von Harry Potter, gemessen an den enormen Verkaufszahlen, lässt sich unter anderem durch eine sehr umfangreiche Berichterstattung in den verschiedenen Medien und die zahlreichen Literaturpreise für Bücher und Autorin erklären. Bei diesen Faktoren handelt es sich um Erfolgselemente, die sich gegenseitig aufbauen und bedingen.

Die folgende Überlegung gilt nicht nur für den Harry Potter Erfolg, sondern kann auf andere erfolgreiche Bücher übertragen werden.

Hohe Verkaufszahlen lassen die Medien aufmerksam werden und mit Berichten reagieren. Dieses Medieninteresse wird auch von Literaturkritikern und Jurymitgliedern wahrgenommen, die die Bücher nominieren und zum Sieger erklären. Diese Nominierungen und gewonnenen Preise[29] rufen wiederum eine erhöhte Medienpräsenz hervor, die wiederum das Interesse der Leser entfacht.[30]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Medieninteresse/ Literaturpreise

Medienpräsenz

Für den Erfolg im deutschen Sprachraum haben Buchbesprechungen und andere Artikel in den bekannten und überregionalen Zeitungen und Zeitschriften eine besondere Rolle gespielt. Im Oktober 1998 erschien in „Die Zeit“ eine der ersten deutschen Rezensionen. Die begeisterte Autorin äußerte sich unter anderem folgendermaßen: „Spätestens ab hier hängt man an dem Buch fest wie an einer Leimrute“ und „... das Ergebnis ist fulminant. [...] So viel Erzählfreude und potente Erfindungsgabe, solch ambivalenzfreies Zuweisen von Gut und Böse, ohne dabei in Penetranz zu verfallen, und bei alledem präzises Verknüpfen auch der beiläufigsten Handlungsfäden hat man lange nicht mehr beisammen gesehen.“[31] Der Tenor der Rezensionen war und ist fast durchgehend positiv. Auch in der Süddeutschen Zeitung[32] und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung[33] wurden die Harry Potter Bücher von begeisterten Rezensenten besprochen.

Diese großen Zeitungen werden wiederum von Journalisten gelesen, die für weniger bedeutende Zeitungen und Zeitschriften arbeiten und somit angeregt werden, selbst etwas zum Thema zu schreiben.

Ergänzt wird die Berichterstattung in den Printmedien durch Berichte in Rundfunk und Fernsehen. Auch in den ARD Tagesthemen wurden die Bücher schon einige Male thematisiert.

Hier muss wieder hervorgehoben werden, dass die größte Medienpräsenz rund um das Erscheinen von HP4 auftrat. Sowohl um den 8. Juli 2000 (Erscheinen auf englisch) als auch um den 14. Oktober 2000 herum gehörte Harry Potter zu den TOP-Nachrichten der Welt.

Im Jahr 2000 trat Harry Potter auch die Eroberung der Spiegel-Bestsellerliste an. Am 17.01.00 wurde HP1 erstmals aufgeführt. Einen Monat später waren dort bereits alle bis dahin erschienenen Bände vertreten und am 6. März stand Band 1 das erste Mal auf dem ersten Platz. Im Juli belegten die drei Bände die ersten drei Plätze und am 16.10.00 stieg Band 4 gleich auf dem ersten Platz ein. Seit diesem Tag sind alle vier Bände durchgehend unter den ersten Zehn einer der wichtigsten Bestsellerlisten Deutschlands.

1.5 Preise und Auszeichnungen

Wie bereits erwähnt, boten Literaturpreise immer wieder Anlass zu Berichterstattungen. Sowohl die Bücher als auch J.K. Rowling selbst haben eine Vielzahl von zum Teil sehr bedeutenden Preisen gewonnen:[34]

Harry Potter Band 1-3

- ABBY Award, American Booksellers Association, 1999 (Bd. 1)
- Anne Spencer Lindbergh Price in Children's Literature, 1997-1998 (Bd. 1)
- „10 Bremer Beste" 1999 (Bd. 1)
- British Book Awards - Children's Book of the Year 1997, 1998, 1999 (Bd. 1,2 & 3)
- Carnegie Medal 1997 (Bd. 1)
- Deutscher Jugendliteraturpreis 1999 (Nominierung) (Bd. 1)
- FCBG Children's Book Award 1997, 1998, 1999 (Bd. 1,2 & 3)
- Kinderbuchpreis der Jury der „Jungen Leser", Wien 1999 (Bd. 1)
- Nestlé Smarties Book Price 1997 (Gold Winner) 1997, 1998, 1999 (Bd. 1, 2 & 3)
- Scottish Arts Council - Children's Book Award 1999 (Bd. 1)
- The Guardian Children's Fiction Award 1997 (Bd. 1)
- Whitbread Children's Book Award of the Year Award 1998, 1999 (Bd. 2 & 3)

Joanne K. Rowling

- The Bookseller Author of the Year 1998
- British Book Awards - Author of the Year 1999
- BUCHMARKT Autorin des Jahres 1999
- Ehrendoktorwürde der Universitäten Dartmouth, Edinburgh, Exeter und

St. Andrews, 2000

- Heidelberger Leander, 2000
- Kallbacher Klapperschlange
- Orden des britischen Empire, verliehen durch Queen Elisabeth II im Sommer 2000.

An dieser Stelle soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Bücher nicht automatisch nominiert werden und ebenso wenig immer gewinnen. So gingen die Bücher u.a. beim „Whitbread Award“ und der „Library Association Carnegie Medal“ des Jahres 2000 leer aus.[35]

1.6 Pottermania

Als in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Begeisterung der Beatles-Fans hysterische und tumultartige Züge annahm, sprach alle Welt von der „Beatlemania“. Bei der Veröffentlichung eines Buches würde man normalerweise keine derartigen Szenen erwarten – wäre da nicht Harry Potter.

Im Jahr 1841 wurden eintreffende Passagiere im New Yorker Hafen nach dem letzten Kapitel von Charles Dickens´ „Old Curiosity Shop“ befragt[36] – dieses war in Amerika noch nicht erschienen. Dieses Verlangen nach der Fortsetzung trieb an den Erstverkaufstagen der Potter Bücher mehrere tausend Menschen noch in der Nacht zu ihren Buchhandlungen, sofern sie nicht auf einer der zahlreichen Potter-Partys waren, bei denen der 4. Band um Mitternacht verteilt wurde. 300.000 deutschen Leser konnten das Erscheinen von HP4 auf deutsch nicht abwarten und haben sich im Juli 2000 schon die englische Ausgabe gekauft. Vor der Münchner Buchhandlung Hugendubel wurden tumultartige Szenen ebenso beobachtet[37] wie in London, New York und unzähligen anderen Städten dieser Welt. Überall warteten Kinder mit aufgemalten Blitznarben auf der Stirn mit ihren Eltern auf das neue Buch. Viele Kinder konnten es nicht einmal abwarten bis sie zu Hause sind, um den 4. Band anzufangen. Ähnlich wie bei den Beatles ist die Begeisterung nicht auf ein Land beschränkt, sondern zeichnet sich in sehr ähnlicher Form überall ab. Joanne Rowling sagte, sie käme sich vor wie ein „Spice Girl“,[38] da überall die Menschen anfingen zu kreischen, sobald sie irgendwo erscheine.[39]

Auch das beste Marketing, die flächendeckendste Berichterstattung und die meisten Preise können allein noch keinen derartigen Erfolg eines Buches bzw. wie in diesem Fall, mehrerer Bücher, erklären. Wenn die Bücher nicht halten, was von ihnen versprochen und über sie geschrieben wird, werden sie von den Lesern nicht angenommen. Kämpfe-Burghardt nennt solche Bücher „Schummelpackungen“[40], da versucht wird, die Leser zu „beschummeln“, also hinters Licht zu führen.

In den folgenden Kapiteln möchte ich versuchen zu ergründen, warum diese Bücher halten was sie versprechen, welche Gattungs- und Genremuster enthalten sind, welche literarischen Bezüge hergestellt werden können und welche Themen die Basis für einen derartigen Erfolg sind, bzw. sein können und was genau das Besondere an diesen Büchern ist, das so einen Welterfolg rechtfertigen könnte. Des weiteren werde ich in Kapitel 4 untersuchen, inwiefern die Harry Potter Bücher die Voraussetzungen eines erfolgreichen Kinder- und Jugendbuches erfüllen, die Reinbert Tabbert aufgestellt hat.

2. Literarische Bezüge

Die Literaturwissenschaftlerin Gundel Mattenklott betonte bei einem Vortrag zu Harry Potter, dass jede Art Text immer in einer literarischen Tradition stehe und, dass „Literatur immer aus Literatur und Texte immer aus Texten gemacht werden.“[41]

Bei der Lektüre der „Harry Potter“ Bücher stellt sich dem Leser die Frage, was es ist, was er liest; ist es ein Märchen, ein Abenteuer- oder Detektivroman, ein Internatsroman oder phantastische Literatur? All diese Gattungen wurden von Rezensenten in bezug auf die Bücher von J.K. Rowling genannt. Auch die deutsche Autorin Kirsten Boie sieht Harry Potter als „Genremix, [...] als Mischung aus Internats-, Abenteuer-, Fantasy- und anrührender Familiengeschichte.“[42]

J.K. Rowling wird häufig vorgeworfen, dass ihre einzige Leistung darin bestehe, bekannte Genres zu vermischen. Boie meint zu diesem Vorwurf: Dies „zeugt von geringer Einsicht in das Wesen der Literatur: Gerade in einer neuartigen Verknüpfung vertrauter Elemente und Formen kann durchaus eine innovative Leistung liegen.“[43]

Meiner Ausgangsthese entsprechend werde ich im abschließendenden Kapitel die Elemente der Erzählungen hervorheben, die meiner Meinung nach das „Besondere“ bei Harry Potter darstellen und somit auch maßgeblich zum Erfolg beitragen.

2.1 Phantastische Erzählung

2.1.1 Begriffsbestimmung und kurze Geschichte

In der Literaturforschung ist umstritten, was genau zur phantastischen Erzählung gezählt werden darf bzw. was genau unter dem Begriff der phantastischen Erzählung verstanden werden kann. Viele Literaturwissenschaftler haben sich an einer Eingrenzung dieser Literaturgattung versucht, wobei sie nicht immer zu gleichen Ergebnissen gelangt sind. Gemeinsam ist den verschiedenen Definitionsansätzen jedoch, dass das Phantastische als Gegenüberstellung „zweier Realitätsebenen “[44] zu betrachten ist. „Einer mit den Gesetzmäßigkeiten des logisch-empirischen Denkens übereinstimmenden fiktionalen Wirklichkeit wird eine davon abweichende, mit rationalen Mitteln nicht mehr erklärbare Handlungsebene entgegengestellt.“[45] Problematisch ist bei diesem Konsens, dass Bücher wie „Der kleine Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“ von J.R.R. Tolkien mit ihren geschlossenen mythologischen Welten aus dieser „Zwei-Welten-Definition“[46] herausfallen würden. Gerade diese Bücher gelten aber als Paradebeispiele der phantastischen Literatur. Aus diesem Grund möchte ich die folgende Definition von Helmut Müller vorziehen, die den Begriff sehr weit fasst. Müller definiert „Phantastische Literatur“ als eine „geläufige Gattungsbezeichnung für Erzählungen, die neben realistischen auch phantastische Elemente in Form phantastischer Welten, Begebenheiten, Figuren oder Requisiten enthalten".[47] Auf das Prinzip der zwei Welten werde ich im weiteren Verlauf näher zu sprechen kommen.

Die phantastische Literatur entwickelte sich am Ende des 18.Jh. Der damaligen, von der Aufklärung geprägten Vorstellung, dass die bestehende Welt mit Hilfe der Vernunft erklärt werden könne, wurde in der Literatur die Darstellung von Übernatürlichem oder Zauberhaftem entgegengestellt. Besonders in der Romantik des 19.Jh. wurde dies deutlich, da Autoren wie Adalbert von Chamisso und besonders E.T.A. Hoffmann phantastische Elemente aufgriffen und realistische Alltagswelt und phantastische Geisterwelt ineinander übergehen ließen.

Der Begriff der phantastischen Kinder- und Jugendliteratur wurde erstmals bei Anna Krüger[48] erwähnt. Sie verwendete zunächst den Terminus „phantastische Abenteuer-geschichten", später "phantastische Erzählungen" und unterscheidet die phan-tastischen Erzählungen erstmals von den Märchen, zu denen sie bisher gerechnet wurden.

In der englischsprachigen Kinder- und Jugendliteratur haben besonders Lewis Caroll (u.a. Alice im Wunderland, 1865)[49] und Edith Nesbit (u.a. Die Schatzsucher, 1899) „einflussreiche Muster für die phantastische Kinder- und Jugendliteratur geschaffen.“[50] Nesbits Figuren wird nachgesagt, zur Wende ins 20. Jh. „die einzigen wirklich eindrucksvollen Figuren der englischen Kinderliteratur“[51] dargestellt zu haben.

Im deutschen Sprachraum erlangten phantastische Erzählungen für Kinder jedoch erst nach dem 2. Weltkrieg größere Popularität. Astrid Lindgren (u.a. Pippi Lang-strumpf, 1945) mit ihren phantastischen Erzählungen wurde zur Vorläuferin einer langen Riege erfolgreicher Autorinnen und Autoren wie Otfried Preußler (u.a. Der kleine Wassermann, 1956; Krabat, 1971) und James Krüss (Thimm Thaler, 1961). Ebenso wie Krüss, der Chamissos „Peter Schlemihl“ als Vorlage nahm, bekannte sich auch Michael Ende (u.a. Jim Knopf, 1960) zum Einfluss der deutschen Romantik auf seine Arbeit.

Durch Impulse in Form sog. „adult fantasy“ wie „Der Herr der Ringe“ (1969) des britischen Autors J.R.R. Tolkiens wurde die phantastische Literatur verstärkt auch im Bereich der Erwachsenenliteratur etabliert. Die Taschenbuchausgabe von Tolkiens Dreiteiler erlangte bei Studierenden in aller Welt Kultstatus.[52]

Mit dem „mentalitätsgeschichtlichen Umbruch“[53] in den 70er Jahren hielt der anti-autoritäre Zeitgeist auch Einzug in die phantastische Kinder- und Jugendliteratur. Dies wird in negativer personaler Besetzung in Form des gnomenhaften, gemeinen Gurkenkönigs, der in Christine Nöstlingers „Wir pfeifen auf den Gurkenkönig“ (1972) die Strukturen einer patriarchalischen Familie bewusst macht, deutlich. In positiver personaler Besetzung hielt dieses Element in Form des frechen „Sams“, das Herrn Taschenbier zu mehr Selbstbewusstsein gegenüber Autoritäten ermuntert, in Paul Maars „Eine Woche voller Samstage“ (1973) und den anderen Sams-Erzählungen Einzug.

Seit den 80er Jahren hält der Trend der phantastischen Kinder- und Jugendliteratur weiterhin an. Autoren wie Wolfgang und Heike Hohlbein (u.a. Die brennende Stadt, 1983) und Philip Pullman (u.a. Der goldene Kompass, 1996) finden sowohl bei Jugendlichen als auch Erwachsenen großen Anklang.

J.K. Rowling hat mit den Harry Potter Büchern nun einen regelrechten Boom ausgelöst und die Nachfrage auch nach anderer phantastischer Literatur stark ansteigen lassen.[54]

2.1.2 Häufige Themen der phantastischen Kinder- und Jugendliteratur

Besonders in der phantastischen Literatur treten die verschiedenen nachfolgenden Themen[55] oftmals in Kopplung mit und Über-schneidung zu anderen Themen auf. So kann es vorkommen, dass einige Bücher als charakteristisch für mehrere Themenfelder genannt werden können.

a) Phantastische Reisen

Reisen spielen in der phantastischen Literatur eine sehr große Rolle. Unterschieden werden können zwei Typen:

- die Reise zu einem bestimmten Ziel oder auf eine bestimmte Art und Weise

- Charakteristische Bücher für die Reise in andere Zeiten oder zu fremden, phantastischen Orten sind u.a. die sieben „Narnia“ Bücher von C.S. Lewis (ab 1950) und „Der kleine Hobbit“ von J.R.R. Tolkien (1954), wo der Hobbit Bilbo Beutlin eine abenteuerliche Reise zum „einsamen Berg“ begeht.

- die Reise zu sich selbst – Gefühle und Erfahrungen der Reisenden stehen

im Mittelpunkt

- Beispielhaft soll hier auf Michael Endes „Unendliche Geschichte“ (1979) hingewiesen werden, in der der schüchterne, dickliche Bastian Balthasar Bux „mit seinen X-Beinen und seinem käsigen Gesicht“[56], während der Buchlektüre zu einem selbstbewussten Jungen wird, der genug Mut hat um Phantásien zu retten.

Die Reisen in der phantastischen Literatur verlaufen nach bestimmten Mustern: entweder linear (nur hin, wie in „Die Brüder Löwenherz“), zirkulär (hin und zurück, wie in „Alice im Wunderland“) oder schleifenförmig (mehrmals hin und zurück, wie in den Narnia Büchern).[57]

b) Phantastische Welten

In den meisten phantastischen Erzählungen rücken phantastische, fremde oder „andere“ Welten in den Blick der Protagonisten und/oder des Lesers. Diese Welten können an einem imaginären Ort oder auch an die uns bekannte Realität angegliedert sein. Es kann sich um Parallelwelten handeln, die gleichzeitig zur Welt des Protagonisten „handeln“ oder um Welten, die weit von der fiktionalen Realität entfernt sind.

Die fremden Welten treten in vielerlei Ausprägung auf, so unter anderem als:

- Ein ferner Planet wie in Peter Abrahams „Der Affenfelsen“ (1985)
- Die Lebenswelt eines kleinen Teichs wie in Otfried Preußlers „Der kleine

Wassermann“ (1958)

- Das Land Phantásien wie in Michael Endes „Die Unendliche Geschichte“

(1979)

- Das Reich „Mittelerde“ in J.R.R. Tolkiens „Der Herr der Ringe“ (1954).

In mehreren Werken wird eine Begegnung mit oder eine Konfrontation zwischen den unterschiedlichen Wirklichkeiten thematisiert. In Michael Endes Buch „Die unendliche Geschichte“ gerät Bastian selbst in das Land Phantásien, das er bisher aus dem Buch kannte, und rettet es vor dem Nichts.

In den Fällen, in denen die gesamte Handlung in einer phantastischen Welt angesiedelt ist, hat der Autor meist eine „eigene Geographie entworfen.“[58]

Die phantastische Literatur eignet sich laut Meißner auch dazu, „dem Leser Spiegel-welten entgegenzuhalten. [...] Sie können sowohl rein affirmativ die Realität bestätigen, [...] sie erlauben aber auch Kritik an der Realität.“[59] Das bedeutet, dass der Autor durch die Erschaffung einer anderen Welt dem Leser die Möglichkeit gibt, seine eigene Welt (die des Lesers) aus einer gewissen Distanz, aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

c) Seltsame Gestalten und imaginäre Wesen sowie phantastische Requisiten

Dem Leser begegnen in den Büchern vielerlei phantastische Wesen und Dinge. Einerseits handelt es sich hier um „alte Bekannte“ wie Geister und Gespenster, Feen und Elfen, Kobolde und Trolle, Hexen und Zauberer. Andererseits erlebt der Leser auch frei erfundene Phantasiegestalten wie z.B. den Steinbeißer in der „Unendlichen Geschichte“. Requisiten wie Zauberstäbe, magische Spiegel oder fliegende Teppiche[60] verrichten zahlreiche Aufgaben.

Parallel zu Reisen in andere Zeiten oder Welten begegnen den Protagonisten der phantastischen Literatur auch seltsame Wesen aus phantastischen Welten in ihrer „Alltagswelt“.

Beispiele hierfür sind unter anderem:

- Astrid Lindgrens „Pippi Langstrumpf“ (1945), die über phantastische Fähigkeiten

verfügende Tochter eines Piraten aus dem Taka-Tuka-Land

- Das seltsame Kindermädchen „Mary Poppins“(1934) von Pamela L. Travers
- Das ungewöhnliche Wesen „Sams“ in Paul Maars Sams-Erzählungen. (ab 1973)

d) Zauber und Magie

Dieses Thema spielt in der phantastischen Literatur eine sehr große Rolle. Magie und Zauber helfen oftmals den Protagonisten, Dinge zu tun, die für den Fortlauf der Geschichte von Bedeutung sind. „Der kleine Hobbit“ Bilbo Beutlin besitzt einen magischen Ring, der ihn unsichtbar macht und ihm somit ermöglicht, aus verzwickten Situationen herauszukommen. In James M. Barries „Peter Pan“ (1911) können die Kinder mit Hilfe von Feenstaub und einem glücklichen Gedanken fliegen und auch Christine Nöstlingers „Die feuerrote Friederike“ (1970) kann zaubern.

e) Bezüge zu Zeiten von Mythen und Sagen

Gerade der triviale Bereich der phantastischen Literatur greift dieses Thema mit Vorliebe auf. Die alten Götter- und Heldensagen der Griechen und Römer aber auch die nordischen und die alten anglo-keltischen Sagen, besonders die Sage um König Artus, werden in immer neue Geschichten verwoben. „Das Spiel mit der Mythenwelt bietet reizvolle Möglichkeiten, die zeitgenössische Wirklichkeit in historisch überholten Handlungsfeldern zu spiegeln.“[61]

Beispiele hierfür sind u.a.:

- „Wintersonnenwende“ (1973) von Susan Cooper
- „Märchenmond“ (1983), „Elfentanz“ (1984) und viele andere Bücher von Wolfgang und Heike Hohlbein

f) Einbruch der Vergangenheit in die Gegenwart

Personen, Mächte oder Ereignisse der Vergangenheit beeinflussen die aktuelle, fiktive Gegenwart und ihre Bewohner nachhaltig.

In Susan Coopers „Wintersonnenwende“ wacht so zum Beispiel die Hauptfigur Will Stanton am Morgen seines 12. Geburtstags auf und muss feststellen, dass er sich zwar noch in seinem Dorf befindet, aber nicht zu seiner Zeit, sondern ca. 150 Jahre früher. Aus der Vergangenheit erhält er auch seine Aufgabe – den Kampf gegen die Mächte der Finsternis.

g) Gut gegen Böse bzw. Licht gegen Finsternis

Der Kampf „Gut gegen Böse“ gilt als zentrales Thema der phantastischen Literatur und lässt sich oftmals auf Biblische Geschichten zurückführen. In der Bibel ist der Mensch häufig der potentiellen Bedrohung durch das Böse ausgesetzt und kämpft dagegen an.

Der biblisch-religiöse Hintergrund tritt besonders bei C.S. Lewis „Narnia“ Büchern hervor. Hier wird deutlich, dass der Mensch sich der Hilfe Gottes im Kampf gegen böse Mächte sicher sein kann.

Ein eindrucksvolles Beispiel des Kampfes der Mächte des Lichts gegen die Mächte der Finsternis ist wieder einmal Susan Coopers „Wintersonnenwende“. Ebenso wie in den anderen vier Bänden der Reihe steht dieser Kampf eindeutig im Mittelpunkt.

Auch Astrid Lindgrens „Brüder Löwenherz“ (1973) müssen sich gegen Tyrannei und Unterdrückung zur Wehr setzen um ihre Freiheit zu retten.

h) Der Held als Anti-Held

In der phantastischen Literatur tritt häufig eine ähnliche Darstellung des Protagonisten auf: „...zwei Drittel aller phantastischen Kinder- und Jugendbücher... (führen einen Protagonisten ein)..., dem alle Eigenschaften eines Helden fehlen. Bevorzugt wird ein schwacher, ängstlicher, von seiner Umgebung nicht anerkannter Jugendlicher, der in seinem sozialen Umfeld die Position eines Außenseiters einnimmt.“[62] Im Vordergrund steht auch die „Entwicklung der Protagonisten zu einem Dasein, in dem sie die Kraft finden, sich selbst ein Ziel zu setzen und damit Identität zu gewinnen.“[63]

2.1.3 Elemente der phantastischen Literatur bei Harry Potter

Die Harry Potter Bücher weisen viele Merkmale der phantastischen Literatur auf, daher werde ich im Folgenden die Reihe der vorher aufgezählten Themen als Gliederung zu Hilfe nehmen, um entsprechende Elemente herauszuarbeiten.[64]

Zu a) Phantastische Reisen

Das Thema der Reise nimmt in den bisherigen Bänden einen großen Raum ein. Zum einen handelt es sich um Reisen zu bestimmten Orten oder auf eine bestimmte Art und Weise und zum anderen handelt es sich um Reisen der Protagonisten zu sich selbst, d.h., dass sie sich und ihre Fähigkeiten bzw. ihr Potential finden.

Im ersten Band herrscht die Form der schleifenförmigen Reise vor.[65] Schon Harrys „Auftritt“ im ersten Band ist mit einer Reise verbunden. Der Halbriese Hagrid hat ihn als Säugling aus dem zerstörten Haus seiner ermordeten Eltern gerettet und mit Hilfe eines fliegenden Motorrads zu seinen Verwandten, den Dursleys, in den Ligusterweg gebracht[66]. Neben der räumlichen Distanz, die zurückgelegt wurde, steht diese Reise auch für einen starken Einschnitt in Harrys Leben; von nun an wird er nicht mehr in der Zauberer-, sondern in der „Muggelwelt“[67] leben[68] [69]. Dieser Bruch in seiner Biographie wird ihm erst zehn Jahre später bewusst. Um den Briefen aus dem Zaubererinternat Hogwarts und der Wahrheit um Harrys Eltern und seiner Geschichte zu entkommen, ist Vernon Dursley mit seiner Familie und Harry, nach einer zweitägigen Odyssee durch das Land, auf eine kleine Insel im Meer geflüchtet.[70] Auf dieser Insel spürt ihn wiederum Hagrid auf und nimmt ihn mit, zurück in die Welt in die Harry hineingeboren wurde und in die er gehört.[71] Mit Hagrid unternimmt Harry auch einen Ausflug in die Winkelgasse, eine Einkaufsstraße für Zauberer, wo Harry das erste Mal Kontakt zur Zaubererwelt hat.[72] Nach einer kurzen Unterbrechung, in der Harry abermals zu den Dursleys zurückkehrt, beginnt die wichtigste Reise in Harrys Leben. Diese führt ihn von dem für Muggel, „normale“ Menschen ohne jegliche Zauberkräfte, unsichtbaren Bahnsteig 9¾ im Londoner Bahnhof Kings Cross per Zug, dem Hogwarts Express, in den Norden Großbritanniens, zum Zaubererinternat Hogwarts[73]. Gegen Ende des Schuljahres verlässt Harry, zusammen seinen neuen Freunden Ron Weasley und Hermine Granger, die mittlerweile vertraute Umgebung um in den Gewölben tief unter der Schule gegen Lord Voldemort, den Mörder seiner Eltern, um den „Stein der Weisen“ zu kämpfen[74]. In „Harry Potter und der Stein der Weisen“ erfährt der Leser zudem, dass es Zauberern möglich ist, mit Hilfe von fliegenden Besen zu reisen.[75] In den Sommerferien muss Harry wieder zurück zu den Dursleys in die Muggelwelt, wo er bis um Schuljahresbeginn am 1. September bleiben soll.

Dieser grobe Rahmen zieht sich durch die ersten drei Bände. Die Handlung beginnt während der Sommerferien in der Muggelwelt und führt über ein ereignisreiches Schuljahr im Zaubererinternat Hogwarts und der näheren Umgebung zurück in die Muggelwelt. Die eigentliche Handlung der Bücher spielt in der Zaubererwelt und wird durch einzelne Begebenheiten in der Muggelwelt vor Beginn des Schuljahres eingeläutet und zum Teil beeinflusst. Band 4 beginnt mit einem Mord an einem alten Mann, der Lord Voldemort in dem Elternhaus seines Vaters entdeckt.[76]

Dieser Mann erscheint während des Kampfes zwischen Harry und Voldemort im Zuge des Phänomens „Priori Incantatem“[77]. Diese Situation wird unter Punkt f) genauer erklärt.

Der zweite Band verdeutlicht unter anderem die unterschiedlichen Arten, auf die Zauberer reisen können. Harry wird mit Hilfe des fliegenden Autos der Zaubererfamilie Weasley aus dem Ligusterweg abgeholt um die restlichen Ferien bei ihnen im „Fuchsbau“ (ihrem Haus) zu verbringen.[78] Um ihre Schulbücher in der Winkelgasse zu besorgen, reisen Harry und die Weasleys mit Hilfe von „Flohpuder“ und Kaminfeuer. Bei dieser Art zu reisen wird eine Prise „Flohpulver“ in ein offenes Feuer gestreut, dann tritt der Reisende in die Flammen und ruft den Ort, zu dem er will. Er gelangt dann umgehend dorthin. Es kann aber auch zu „Unfällen“ führen, wenn der Reisende den Zielort nicht klar ausspricht.

Während des Schuljahres unternimmt Harry zusammen mit seinen Freunden einige „Abstecher“[79]. Von dem mittlerweile vertrauten Hogwarts verschlägt es sie im Laufe des Buches in den „verbotenen Wald“[80] und in die „Kammer des Schreckens“, tief unter der Schule, um dort wiederum gegen Lord Voldemort zu kämpfen.[81]

Der dritte Band beginnt für Harry erneut bei den Dursleys, von wo er nach einem Zwischenfall mit der Schwester seines Onkels flüchtet und mit Hilfe eines magischen, fliegenden Busses, des „Fahrenden Ritters“, nach London reist[82] um in der Winkelgasse die letzten Tage bis zum Ende der Sommerferien zu verbringen.[83]

Die Abstecher, die Harry im dritten Band mit seinen Freunden unternimmt, führen ihn unter anderem durch einen Geheimgang nach Hogsmeade, einem Dorf, das nur von Hexen, Zauberern und anderen magischen Wesen bewohnt wird.[84] Dort steht auch die „Heulende Hütte“, ein verfallenes Haus, in dem Harry, Ron und Hermine einige Rätsel um den Tod von Harrys Eltern aufdecken, Harry seinen Paten kennen lernt und Rons Ratte als Peter Pettigrew, ein Anhänger Voldemorts, enttarnt wird.[85]

In „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ tritt auch das Motiv der Zeitreise auf. Um Harrys Paten und einem Hippogreif zur Flucht zu verhelfen, benutzen Harry und Hermine einen „Zeitumkehrer“, der es ihnen ermöglicht, eine gewisse Zeit-spanne erneut zu erleben und in den Ablauf der Geschichte einzugreifen.[86]

In „Harry Potter und der Feuerkelch“ reist Harry von den Dursleys mit Hilfe von „Flohpuder“ zu den Weasleys[87] und zusammen mit ihnen zur Quidditch Weltmeisterschaft. Dorthin gelangen Harry, Hermine und ein Teil der Weasleys mit Hilfe eines „Portschlüssels“[88]. Portschlüssel sind „Gegenstände, mit denen man Zauberer zu einem vereinbarten Zeitpunkt von einem Ort zum anderen bringen kann. Wenn nötig auch große Gruppen.“[89] Die anderen Weasley Jungen „apparieren“ zur Weltmeisterschaft[90]. Apparieren ist so etwas wie „Beamen“ aus dem Raumschiff Enterprise, Personen verschwinden von einem Ort, um an einem anderen wieder aufzutauchen. Der Portschlüssel wird auf diese Art dem Leser bekannt gemacht, so dass er ahnen kann, was passiert als Harry und Cedric am Ende der dritten Aufgabe des „Trimagischen Turniers“ den Pokal berühren. Der Pokal ist ein Portschlüssel und befördert Harry und einen Mitschüler auf einen Friedhof, wo der Mitschüler ermordet wird und Harry erneut gegen den wiederauferstandenen Lord Voldemort kämpfen muss.[91]

Die Abstecher bedeuten in den meisten Fällen, dass Harry und seine Freunde sich in Gefahr begeben. In den Kerkern unter der Schule in Band 1 und in der „Kammer des Schreckens“ ist Harrys Leben ebenso bedroht wie im „Verbotenen Wald“ und auf dem Friedhof in Band 4. Diese Aufbrüche ins Unbekannte und die damit verbundenen Gefahren werden im Kapitel 2.3.2 eingehender untersucht.

Im vierten Band werden noch weitere Reisemöglichkeiten vorgestellt, ein Schiff, das anscheinend aus dem Nichts, bzw. aus dem See auftaucht[92], und eine fliegenden Kutsche.[93] In Band 4 entdeckt Harry auch die Möglichkeit von „Gedächtnisreisen“ mit Hilfe eines „Denkariums“.[94] Dumbledore erklärt Harry das Denkarium folgendermaßen: „Man saugt einfach die überschüssigen Gedanken aus seinem Kopf, versenkt sie in der Schale und schaut sie sich je nach Laune wieder an.“[95]

Neben den hier beschriebenen Reisen, die durch eine Orts- oder Zeitveränderung gekennzeichnet sind und mit Hilfe von mehr oder weniger phantastischen Mitteln vonstatten gehen, befinden sich viele der Figuren auf Reisen zu sich selbst. Durch die Tatsache, dass Rowling die Charaktere mit jedem Buch ein Jahr älter werden lässt, wird ermöglicht, die Entwicklung der einzelnen Protagonisten zu verfolgen und sie somit auf ihren Entwicklungsreisen zu begleiten, von denen die Leser derzeit nur erahnen können, wo sie die einzelnen Figuren hinführt. Im Verlauf der Bücher machen die Protagonisten eine bedeutende Entwicklung durch, was zum einen in der Tatsache begründet ist, dass sie älter werden und zum anderen, dass sie viele gefährliche Dinge erleben, die ihre Persönlichkeit nachhaltig beeinflussen.

[...]


[1] Strieder, Swantje: Verrückt nach Harry. In: „Stern“ 2/2000 vom 05.01.2000

[2] Mischke, Joachim: Pottermania. In: „Hamburger Abendblatt“ vom 10.07.2000

[3] Schneider, Karla: Gleis 9 ¾ . In. „Die Zeit“ 42/1998 vom 08.10.1998

[4] vgl. SPIEGEL ONLINE - 16. November 2000, aus: www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,102958,00.html

[5] vgl. Tabbert, Reinbert: Wie Eisberge in der Bücherflut. In: Rank, Bernhard (Hrsg.): Erfolgreiche Kinder- und Jugendbücher. Schneider, 1999, S. 7

[6] „Dieser Fundus besteht in der Regel aus Mythen, Märchen und aus anderen Werken der anerkannten Literatur.“ Knobloch, Jörg: Die Zauberwelt der J.K. Rowling – Hintergründe und Facts zu „Harry Potter“, Verlag an der Ruhr, 2000, S. 77

[7] Die Bände werden im Folgenden mit HP1, HP2, HP3 und HP 4 abgekürzt.

[8] Rowling, Joanne K., alias Albus Dumbledore im Vorwort zu „Quidditch im Wandel der Zeiten“, S. X

[9] Majendie, Paul: Harry Potter Sales Pass 100 Million Milestone. Reuters, 02.05.2001

[10] vgl. Kämpfe-Burghardt, Klaus: Vertriebszauber? Einblicke ins Potter-Marketing. In: Kutzmutz, Olaf (Hrsg.): Harry Potter oder Warum wir Zauberer brauchen. Wolfenbüttler Akademie Texte Band 5, 2001, S. 59

[11] vgl. Kindermann, Klemens: Der goldene Schnatz. In „Handelsblatt“ vom 3./4.12.1999

[12] vgl. Knobloch I, S. 49

[13] vgl. Müller-Ulrich, Burkhard: Riesenzauber um Harry Potter. In „Die Welt“ vom 01.07.2000 und Schafer, Elisabeth D.: Exploring Harry Potter. Beachams Sourcebooks for teaching young adult fiction. Beacham Publishing Corp. 2000, S. 17

[14] Braille-Schrift à Blinden-Punkt-Schrift, erfunden vom frz. Blindenlehrer Braille.

[15] vgl. Kämpfe-Burghardt, S. 47

[16] Klaus Humann auf die Frage: „Wie hat Harry Potter ihre Welt verändert?“ In: „Die Welt“ vom 10.02.201

[17] alle folgenden Zahlen stammen aus: Kämpfe-Burghardt, S. 44ff

[18] http://www.harrypotter.de

[19] Gewonnen hat der Berliner Kinderbuchladen „Kinderdiwan“ der Inhaberin Ursula Kiesling.

[20] vgl. Kämpfe-Burghardt, S. 49

[21] Kämpfe-Burghardt, S. 50

[22] Kämpfe-Burghardt, S. 50

[23] „Harry Potter - Ein Buch bricht alle Rekorde“ von Claudia Kucza ausgestrahlt in der ARD am 15.10.2000.

[24] In der vorliegenden Arbeit möchte ich aus stilistischen Gründen nur jeweils eine Form eines Wortes

verwenden. Leser umfasst in diesem Fall also auch die weiblichen Leser.

[25] vgl. Stumm, Reinhard: Endlich! Ein Seufzer der Erlösung. In: Tages-Anzeiger vom 14.10.2000

[26] Reynolds, Nigel: £ 100.000 sucess story for penniless mother. In: „Telegraph“ vom 07.07.1997

[27] Knobloch, Jörg: Joanne Kathleen Rowling. In: Alfred C. Baumgärtner (Hrsg.):Kinder- und Jugendliteratur: ein Lexikon; Autoren, Illustratoren, Verlage, Begriffe. Corian-Verlag, 1995 – heute, 10. Erg.-Lieferung, September 2000, S. 2

[28] vg. Knobloch I, S. 32

[29] Die einzelnen Preise werden an anderer Stelle genannt.

[30] vgl. Knobloch I, S. 48

[31] Schneider, Karla: Gleis 9 ¾. In: Die Zeit 42/1998 vom 08.10.1998

[32] u.a. am 7.10.1998

[33] u.a. am 1.12.2000

[34] vgl. Homepage des Carlsen Verlags mit Ergänzungen nach Knobloch I, 2000, S. 52f

[35] vgl. Knobloch I, S. 53

[36] vgl. Mischke, Joachim: Pottermania. In: Hamburger Abendblatt vom 10.07.2000

[37] vgl. Wittmann, Burkhard: Tumult vorm Hugendubel: 4.000 Menschen wollen Harry Potter. In: Bild – München vom 14.10.2000

[38] Die „Spice Girls“ sind eine sehr, sehr erfolgreiche englische Popgruppe.

[39] Rowling, Joanne K./ Dallach, Christoph: „Ich komme mir vor wie ein Spice Girl“. Die britische Schriftstellerin Joanne K. Rowling über den Erfolg ihres Märchenhelden Harry Potter und ihr neues Leben als Popstar [Interview]. In: kulturSPIEGEL Nr. 4/2000, S. 7

[40] Kämpfe-Burghardt 2001, S. 51

[41] Mattenklott, Gundel: Text aus Texten. Phantastische Traditionen bei Harry Potter. In: Kutzmuz, S. 33

[42] Boie, Kirsten: Harry holt die Auflage. In: „Die Welt“ vom 18.10.2000

[43] Boie in: „Die Welt“ vom 18.10.2000

[44] Meißner, Wolfgang: Phantastik in der Kinder- und Jugendliteratur der Gegenwart. Verlag Königshausen und Neumann, 1989, S. 64

[45] Meißner, S. 63

[46] Tabbert, Reinbert: Phantastische Kinder- und Jugendliteratur. In: Lange, Günter (Hrsg.): Taschenbuch der Kinder- und Jugendliteratur – Band 1. Schneider Verlag, 2000, S. 188

[47] Müller, Helmut: Phantastische Erzählung. In: Doderer, Klaus (Hrsg.): Lexikon der Kinder- und Jugendliteratur. Dritter Band P-Z Beltz Verlag, 1977, S. 37

[48] Krüger, Anna: Das Buch – Gefährte eurer Kinder, Klett, 1959

[49] Die Jahresangaben der einzelnen Bücher bedeuten die Veröffentlichung im Original.

[50] Tabbert, S. 192

[51] Gräfin Schönfeld, Sybil: E. Nesbit. In: Alfred C. Baumgärtner (Hrsg.):Kinder- und Jugendliteratur: ein Lexikon; Autoren, Illustratoren, Verlage, Begriffe. Corian-Verlag, 1995–heute, 1.Erg.-Lieferung. März 1996, S. 5

[52] vgl. Tabbert, S. 192

[53] Tabbert, S. 193

[54] Aussage mehrerer Buchhändler in Buxtehude und Umgebung.

[55] vgl. Haas, Gerhard: Die phantastische Erzählung. In: Alfred C. Baumgärtner (Hrsg.): Kinder- und Jugendliteratur: ein Lexikon; Autoren, Illustratoren, Verlage, Begriffe. Corian-Verlag, 1995 – heute, Grundwerk Juli 1995, S. 1ff

[56] Ende, Michael: Die unendliche Geschichte. K. Thienemanns Verlag, 1979, S.171

[57] vgl. Tabbert, S. 190

[58] Haas, S. 7

[59] Meißner, S. 86

[60] vgl. Dahl, Erhard: Die Entstehung der phantastischen Kinder- und Jugenderzählung in England. Schöningh, 1986, S. 25

[61] Haas, S. 10

[62] Meißner, S. 99

[63] Meißner, S. 126

[64] Sämtliche Seitenangaben zu den Ereignissen in den Büchern von J.K. Rowling beziehen sich auf die deutschen Ausgaben.

[65] Also, hin – zurück – hin – zurück etc.

[66] vgl. HP1, S. 19f

[67] Im folgenden werde ich den Begriff Muggel entsprechend der Bedeutung in den Büchern verwenden. Muggel sind somit Menschen ohne magische Begabung.

[68] vgl. HP1, S. 18

[69] Die zwei Welten bei Harry Potter werden im Abschnitt b) phantastische Welten, erläutert.

[70] vgl. HP1, S. 49 - 53

[71] vgl. HP1, S. 72ff

[72] vgl. HP1, S. 80

[73] vgl. HP1, S. 101

[74] vgl. HP1, S. 298 - 320

[75] vgl. HP1, S. 263

[76] vgl. HP4, S. 20

[77] HP4, S. 696

[78] vgl. HP2, S. 28ff

[79] Abstecher à „Ausflug zu einem abseits der Wegstrecke gelegenen Ort od. Ziel.“ In: Wahrig, G./ Wahrig-Burfeind, R.(Hrsg.): Der Kleine Wahrig; Wörterbuch der deutschen Sprache. Bertelsmann Lexikon Verlag 1999, S. 52

[80] vgl. HP2, S. 281 - 290

[81] vgl. HP2, S. 309 - 335

[82] vgl. HP3, S. 36 - 46

[83] vgl. HP3, S. 46 - 79

[84] vgl. HP3, S. 205 - 219

[85] vgl. HP3, S. 349 - 393

[86] vgl. HP3, S. 408 - 431

[87] vgl. HP4, S. 55

[88] vgl. HP4, S.79/80

[89] HP4, S.76

[90] vgl. HP4, S.93

[91] vgl. HP4, S.664 - 700

[92] vgl. HP4, S.259

[93] vgl. HP4, S.255

[94] vgl. HP4, S. 610 - 624

[95] HP4, S. 625

Ende der Leseprobe aus 120 Seiten

Details

Titel
Was ist das Erfolgsrezept von "Harry Potter"?
Untertitel
Versuch einer themen- und genrebezogenen Erklärung (Stand 2001)
Hochschule
Universität Lüneburg  (Institut für Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik)
Note
2,0
Autor
Jahr
2001
Seiten
120
Katalognummer
V11988
ISBN (eBook)
9783638180092
ISBN (Buch)
9783638698412
Dateigröße
741 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Harry Potter, Kinder- und Jugendliteratur, Erfolg
Arbeit zitieren
Bente Rosebrock (Autor:in), 2001, Was ist das Erfolgsrezept von "Harry Potter"?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11988

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