Offener Unterricht - Definition, Mekrmale und Methoden


Hausarbeit, 2007

15 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. EINLEITUNG

2. OFFENER UNTERRICHT
2.1 Begriffsbestimmung
2.2 Historische Entwicklung
2.3 Rahmenbedingungen für den offenen Unterricht
2.3.1 Administrative Vorgaben
2.3.2 Raumstrukturen
2.3.3 Zeitstrukturen
2.3.4 Elterninformation- und Mitarbeit
2.3.5 Lehrer- Schüler Verhältnis
2.3.6 Kooperation innerhalb des Kollegiums
2.4 Merkmale und Methoden des offenen Unterrichts
2.5 Gründe für den offenen Unterricht
2.6 Kritik

3. FREIARBEIT
3.1 Begriffsdefinition/Grundgedanke
3.2 Gründe und Ziele der Freiarbeit
3.3 Formen der Freiarbeiten
3.3.1 Der Wochenplan
3.3.2 Die Lernstraße
3.3.3 Der Lernladen
3.4 Besonderheiten der Freiarbeit

4. RESÜMEE

5. LITERATURVERZEICHNIS

1. EINLEITUNG

Eine Diskussion über die Öffnung von Schule und Unterricht existiert schon seit nunmehr 20 Jahren. Kaum ein anderes pädagogisches Thema hat so viel Aufregungen und bildungspolitische Diskussionen geliefert wie der offene Unterricht. Was „in den 70er Jahren als Gegenbewegung gegen starre Lehrpläne, strenge Außenkontrolle, einseitige Wissenschaftsorientierung und lehrerzentrierten Unterricht begann“ (vgl. Ramseger 1977), liegt heute als Hauptthema der Reformdiskussion zu Grunde. Die Frage ist, warum jetzt und nicht schon vor 20 Jahren? Ist doch die Öffnung des Unterrichts im deutschen Bildungswesen nur eine längst überfällige, nachgeholte pädagogische Reform des Schulsystems. Was sich zunächst nur auf Reformen in der Grundschule beschränkte, hat sich inzwischen auf die Sekundarstufe ausgeweitet (vgl. Sehrbrock 1993, Jürgens 1994). Die Diskussionen über die Veränderung der Methoden, der Inhalte und Institutionen werden seit den 70er Jahren unter verschiedenen Überschriften geführt. Durchgesetzt haben sich vor allem die Begriffe: Freie Arbeit, Projektunterricht, Offener Unterricht. Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser Reformkonzepte sind jedoch systematisch nur schwer zu erfassen.

Typisch für diese Reformen ist eine Verständigung anhand konkreter Beobachtungen und Erfahrungen in der Schule selbst. Lehrerinnen und Lehrer stehen der herkömmlichen Schule kritisch gegenüber und suchen nach konkreten Veränderungsmöglichkeiten der Schulsituation. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern wird allerdings ein nur sehr langsamer Abschied von der Tradition der Gleichzeitigkeit und Gleichartigkeit des Lernens deutlich. So ist die Geschichte des offenen Unterrichts untrennbar mit der inneren Grundschulreform seit den 70er Jahren verbunden. Die Ansichten über diese Unterrichtsform sind vielfältig. Sie reichen von der totalen Überhöhung über die Definition einer praktisch geworden Erziehungsphilosophie, einer vorübergehenden unterrichtstechnischen Modewelle oder einer pädagogisch-anthropologischen Grundhaltung der Lehrenden, bis hin zur gänzlichen Ablehnung.

Die Schule muss neue methodisch-didaktische Modelle entwickeln, um auf die heute stark veränderten und unterschiedlichen Lebensbedingungen der Schüler angemessen und zukunftsorientiert reagieren zu können. Es geht aber nicht darum, den herkömmlichen Frontalunterricht lediglich durch eine andere Unterrichtform abzulösen. Die Öffnung des Unterrichts stellt eine zeitgemäße unterrichts- und erziehungstheoretische Antwort auf die Situation der heutigen, modernen, offenen Gesellschaft dar, d.h. die Einheit von Unterricht und Erziehung in der Schule herzustellen.

Wie ordnet sich nun schulpädagogisch verstandene Öffnung in diesen Zusammenhang ein? In einer geöffneten Schule und einem geöffneten Unterricht findet man unterschiedliche reformpädagogische Ansätze vereint. Als Gemeinsamkeit liegen allen Formen eine starke Beteiligung von Schülerinnen und Schülern an der Planung und Realisierung ihres Lernens, sowie der Abbau lehrerzentierten Unterrichts zu Grunde. Dabei ist das Ziel nicht, die Schüler machen zu lassen was sie wollen und mit sich allein zu lassen, sondern zu ermöglichen, dass sie selbst ihre Fragen finden und lernen, diese zu beantworten. In der Praxis sind die Formen der Öffnung des Unterrichts nur im Zusammenhang mit geschlossenen Phasen zu sehen, um einen Zeitpunkt zu finden, in dem alle Schüler sich am geplanten Unterrichtsziel orientieren können.

2. OFFENER UNTERRICHT

2.1 Begriffsbestimmung

Im Gegensatz zu dem Begriff des „Frontalunterrichts“ ist die Bezeichnung „offener Unterricht“ nicht klar definiert. Das Schlagwort „offener Unterricht“ stellt einen Sammelbegriff für verschiedene Reformansätze dar, entbehrt jedoch einer abschließenden Definition. Kernelement dieser Unterrichtsform sind die Individuen in der Lerngruppe und die Interessen dieser lernenden Individuen. Dabei ist die Einteilung des Unterrichts nach Fächern ebenso wenig notwendig, wie die Festlegung eines Kanons von Inhalten und steht dem offenen Unterricht entgegen. Der offene Unterricht richtet sich also in erster Linie gegen die reine Möglichkeit des methodisch- systematischen Lernens. Er kann deshalb als Gegenpol zum programmierten Frontalunterricht betrachtet werden. Offener Unterricht bezeichnet „eher eine Bewegung, als ein klar definiertes didaktisches Konzept“ (vgl. Kasper 1997, S.191, zitiert nach: Schumacher 2003, S.35)

Während der Frontalunterricht stark lehrerzentriert ist und inflexible Vorgaben im Bereich der Lehrziele, Lehrinhalte- und Methoden enthält, ist der offene Unterricht mehr auf den Schüler zentriert, flexibler und orientiert sich an der Handlungsfähigkeit der Schüler. „Eine Öffnung des Unterrichts schafft Raum für individuelle Leistungsentfaltung und gibt dem Kind Gelegenheit, nach seinen Möglichkeiten zu lernen.“ (Rasch 2001, S.21). „Der Weg der Kinder zu neuem (mathematischem) Wissen geht stärker als bei den mehr stofforientierten Ansätzen von der eigenen Wissensbasis aus“ (Rasch 2001, S.21).

„Schülerorientierter Unterricht ist für uns kein Idealtypus eines Unterrichts, den man nach der Art des „Alles- oder- Nichts“ entweder durchführt oder verfehlt, sondern ein Prozess, in dessen Verlauf Lehrer und Schüler gemeinsam dirigistisches Verhalten abbauen und die unterrichtliche Struktur so verändern, dass ein zunehmend größeres Ausmaß an Selbständigkeit und Selbstbestimmung der Schüler möglich wird“ (Wagner 1982, S.28).

2.2 Historische Entwicklung

Vorläufer des offenen Unterrichts ist die Reformpädagogik („vom Kinde aus“), die den offenen Unterricht theoretisch und praktisch beeinflusst hat.

Mit der Eröffnung des Weltraumzeitalters 1957 ergab sich der so genannte Sputnikschock, verbunden mit der Forderung nach einem Bildungssystem, das eine frühere Wissenschaftsorientierung hat. Veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen, neue pädagogische und lernpsychologische Erkenntnisse kritisierten die ungenügende Differenzierung und die unwissenschaftliche „Kindertümelei“.

Daraufhin ergab sich die Öffnung von Unterricht seit etwa 1970 als Gegenkonzept gegen wissenschaftsorientierten Fachunterricht, stofflich überfrachtete Lehrpläne und starre curriculare Vorgaben. Durch veränderte Familienkonstellationen, vermehrten Alltagsstress, weniger Natur, den wachsenden Einfluss der Medien, höhere Gewaltbereitschaft und wachsende Perspektivlosigkeit wurden mehr Schüler- und Handlungsorientierung gefordert.

2.3 Rahmenbedingungen für den offenen Unterricht

2.3.1 Administrative Vorgaben

Um das Konzept des offenen Unterrichts effektiv umsetzen zu können, ist es wichtig, einige Rahmenbedingungen zu schaffen. Administrative Vorgaben können, sowohl von den jeweiligen Schulen, als auch von den Lehrplänen der verschiedenen Bundesländer ausgehen.

2.3.2 Raumstrukturen

Allgemein sollte eine angenehme und motivierende Lernatmosphäre geschaffen werden. Dies könnte u. a. mit der Änderung der Sitzordnung erreicht werden. Dabei sollten die Tische nicht zum Pult gerichtet sein, sondern ein gemeinsames Arbeiten der Schüler untereinander ermöglichen, z. B. in Form von Gruppentischen, Sitzkreis etc. Besonders motivierend wirken unterschiedliche Arbeitsmaterialien, mit denen sich die Schüler eigenaktiv in entdeckender Weise auseinandersetzen können.

2.3.3 Zeitstrukturen

Ein handlungsorientierter Unterricht benötigt unbedingt zeitlichen Freiraum, was die Lösung von der 45- minütigen Schulstunde bedeutet, da in diesem Zeitraum keine genügende Einarbeitung und Lösung der Aufgabe erreicht werden kann. Man kann die Zeitspanne auf mindestens 90 Minuten verlängern und gleichzeitig die Vorteile eines fächerübergreifenden Unterrichts nutzen.

2.3.4 Elterninformation- und Mitarbeit

Da der offene Unterricht für viele Eltern eine Neuheit bildet, sollten die Eltern vorab über diese Methode informiert werden, um mögliche Zweifel oder Missverständnisse ausräumen zu können. Die Mitarbeit der Eltern, (z.B. Mitwirkung an Projekttagen) ist wünschenswert, jedoch in der Praxis nur selten umsetzbar.

2.3.5 Lehrer- Schüler Verhältnis

Ein gutes, kooperatives Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern erleichtert natürlich die allgemeine Unterrichtssituation. Vertrauen und Respekt sollte auf beiden Seiten vorhanden sein. Die Aufgabe des Lehrers ist es, den Schülern als Hilfe und Partner zur Verfügung zu stehen und deren Arbeiten zu respektieren und zu würdigen. Diese Akzeptanz ist notwendig, um die Motivation des Schülers zum selbständigen Arbeiten aufrechtzuerhalten.

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Offener Unterricht - Definition, Mekrmale und Methoden
Hochschule
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Note
1,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
15
Katalognummer
V118265
ISBN (eBook)
9783640209408
Dateigröße
400 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Offener, Unterricht, Definition, Mekrmale, Methoden
Arbeit zitieren
Verena Leyrer (Autor:in), 2007, Offener Unterricht - Definition, Mekrmale und Methoden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118265

Kommentare

  • Jürgen Göndör am 12.11.2008

    aktueller Forschungsstand berücksichtigt?.

    Die Uni-Heidelberg bekleckert sich nicht gerade mit Ruhm, wenn Sie 2006/7 eine Hausarbeit mit 1 bewertet, die, wie aus der Einleitung hervorgeht, nicht den aktuellen Forschungsstand berücksichtigt, bzw. falsch wiedergibt. Spätestens seit 2003 liegt für den offenen Unterricht ein 'klar definiertes didaktisches Konzept' vor. Ist es ein Mangel der Lehre oder nur eine nachlässige Studentin die schlecht recherchiert. So etwas müßte dann aber bei der Korrektur auffallen!
    Qualität von Lehre??

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