Die römische Armee


Seminararbeit, 2005

25 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

1. EINLEITUNG

2. DIE HEERESREFORM DES MARIUS

3. DIE ORGANISATION DER RÖMISCHEN ARMEE
3.1. DIE PROVINZIALARMEE
3.1.1. DIE LEGION
3.1.2. DIE HILFSTRUPPEN
3.1.3. DIE GESCHÜTZE
3.1.4. DIE TECHNISCHEN TRUPPEN
3.1.5. DIE STABSTRUPPEN
3.2. DIE MARINE
3.3. DIE ABORDNUNG
3.4. DIE REKRUTIERUNG
3.5. ZUSAMMENFASSUNG: ORGANISATION DER RÖMISCHEN ARMEE

4. DAS EXERZIEREN
4.1. ZUSAMMENFASSUNG EXERZIEREN

5. DIE SOZIALE BEDEUTUNG DER RÖMISCHEN ARMEE INNERHALB DER GESELLSCHAFT

6. ABSCHLIEßENDE ZUSAMMENFASSUNG

7. QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS
7.1 SEKUNDÄRLITERATUR
7.2 ANTIKE QUELLEN

1. EINLEITUNG

In der nun folgenden Arbeit möchte ich mich mit der römischen Armee befassen. Dazu muß man allerdings einschränkend sagen, dass eine umfassende Arbeit über das römische Heerwesen konsequenterweise einen Zeitraum von mehreren hundert Jahren umfassen müßte.

In dieser langen Zeitspanne war das Imperum Romanum und mithin sein Heer mehrfach politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Änderungen unterworfen.

Es würde also den Rahmen der vorgegebenen Arbeit sprengen, die römische Armee durch ihre gesamte Geschichte zu begleiten, und sämtliche Neuerungen bzw. Änderungen anzuführen. Aus diesem Grund konzentriere ich mich auf die Zeit Caesars [ 100 –44 v.Chr.], der sich ca.60 v. Chr. die Neuerungen der Heeresreform des Marius zu Nutze machte, um sich während seiner Konsulnzeit in Gallien eine mächtige ‚Privatarmee‘ aufzubauen, die den Grundstock seiner späteren Macht legte

Meine Arbeit konzentriert sich auf die Frage, warum die römische Armee so erfolgreich war und in der ca. 1000-jährigen Geschichte des römischen Reiches durch Eroberungsfeldzüge dazu beitrug, dass Rom von einem Stadtstaat zum römische Imperium heranwuchs. Dieses umfaßte in seiner größten Ausdehnung unter Kaiser Trajan (regierte von 98 bis 117 n. Chr. ) den gesamten Mittelmeerraum, sowie Gallien, Britannien, den heutigen Balkan, die Türkei und Teile des nahen Ostens bis zum kaspischen Meer und dem persischen Golf.

Ich nähere mich dem Gegenstand, die Armee Caesars, indem ich mich zunächst mit der Organisation der Armee befasse. Als Literatur für die Erforschung der Organisation der Armee zur Zeit Cäesars bietet sich das Werk von G.Veith[1],sowie von W. Rüstow[2] an.

Als nächstes werde ich mich dann mit dem Exerzieren beschäftigen. Dieses Exerzieren ist eine der Hauptursachen für die Erfolge der römische Armee.

Für die Untersuchung dieses Themas ist das Werk von Yann Le Bohec[3] zu erwähnen.

Als letzten Punkt gehe ich kurz auf die soziale Bedeutung der römischen Armee in der Gesellschaft ein. Auch hierfür liefert das Buch von Y.Le Bohec mannigfaltige Informationen. Weitere hilfreiche Literatur zu diesem Thema sind die Werke von Gabriele Wesch-Klein[4], sowie von Markus Junkelmann[5].

Die Quellenlage zu diesem Thema ist sehr ergiebig. Zum einen gibt es Autoren, die sich zwar nicht speziell um die Militärwissenschaft gekümmert haben, aber dennoch eine Menge Hinweise dazu geben. Dazu zählen für die Zeit der römischen Republik C.J.Caesar, sowie Polybius (von ca. 200 v. Chr. bis ca. 120 v. Chr.). Über die Kaiserzeit machen J.Flavius (37/38 n. Chr.- 100 n. Chr.),Plinius der Jüngere (61/62 n. Chr.- 113 n. Chr.), Sueton (70 n. Chr. – 130 n. Chr.), Tacitus (55 n. Chr. – 116 n. Chr.) und Cassius Dio (163 n. Chr. – 235 n. Chr.) mannigfaltige Aussagen.

Weiterhin gibt es noch antike Autoren, die sich speziell den militärischen Forschungen gewidmet haben. Zu ihnen zählen Onosandros, Aelianus, Pseudo-Hyginus und Vegetius[6].

2. DIE HEERESREFORM DES MARIUS

Meine Arbeit soll sich auf die Neuerungen der caesarianischen Zeit beschränken.

Um diese Neuerungen allerdings besser verstehen zu können, ist es nötig, etwas in der Zeit zurückzugreifen. Die Grundlage der Neuerungen liegt in der Heeresreform des Marius [156- 86 v.Chr.], die er ca. 104 v. Chr. als neu gewählter Konsul durchführte.

Ursprünglich war es im römischen Staate üblich gewesen, die Verteidigung des Vaterlandes nur in die Hände der landbesitzenden Klasse zu legen, die ein materielles Interesse an seinem Fortbestand hatte. Diese Soldaten fühlten sich ganz Rom verpflichtet, und waren motiviert, sich für ihre persönlichen Interessen auch militärisch zu engagieren.

Der Soldat wurde nur im Notfall zu den Waffen gerufen und entlassen, sobald die Gefahr gebannt war. Er mußte seine Waffenausrüstung selbst stellen.

Man entlohnte ihn für die Dienstzeit zwar mit einer geringe Summe, aber seine Haupteinkommensquelle war sein Bauernhof oder das, was sonstige Geschäftsinteressen daheim abwarfen.

Daher kann es kaum überraschen, dass er auf lange Dienstzeiten keinen Wert legte. Folglich wurde das Rekrutieren immer schwieriger (siehe 3.2.), je weiter sich der Kriegsschauplatz von zu Hause weg verlagerte und sich die Feldzüge zeitlich ausdehnten.

Dies wirkte sich schädigend auf die eigenen Geschäfte aus. Deswegen sannen die Eingezogenen unaufhörlich auf eine baldige Entlassung. Als Konsequenz daraus ergab sich, dass gerade bei unlukrativen Feldzügen (lange Dauer und wenig Beute) die Moral in den Legionen sank.

Bei besonders unattraktiven Feldzügen (z.b.111-105 v Chr. Jugurthinischer Krieg) konnte Rom kaum Rekruten für seine Legionen auftreiben.

Damals war Marius als römischer Konsul für den Krieg verantwortlich. Unter diesen schwierigen Umständen öffnete er die Legionen für jeden Freiwilligen mit römischen Bürgerrecht, einerlei ob er zu den besitzenden Schichten gehörte oder nicht.

Dadurch strömten die Armen zu den Waffen. Ihnen war es keineswegs um baldige Entlassung zu tun. Sie hofften vielmehr möglichst lange bei der Armee bleiben zu können, da sie so einer finanziell abgesicherten Zukunft entgegenblicken konnten. Dieser Schritt des Marius schaffte also die Grundlagen des Berufsheeres.

Weitere Neuerungen in den Legionen nach der Heeresreform waren im Sold und der Ausrüstung zu finden. Früher hatten man die Rekruten nur gering entlohnt und dennoch erwartet, dass sie ihre eigene Ausrüstung mitbrachten. Die neuen Legionäre waren arm und konnten sich unmöglich selbst ausstatten. Deshalb erhöhte man ihren Sold.

Da sich jetzt alle Legionär eine volle Bewaffnung leisten konnten, ebnete sich der Unterschied zwischen schwer- und leichtbewaffneten Truppen ein.

Der Unterschied zwischen den Hastati / Principes[7] einerseits und den Triariern[8] anderseits wurde abgeschafft. Alle erhielten die gleiche Bewaffnung, nämlich Schwert und Pilum. Die Legionen wurden also uniform.

Die velites der Zeit des Aemilius Paullus (3-2 Jhd. v. Chr. römischer General, eroberte Makedonien), die nur Speere und Schild getragen hatten gab es nun nicht mehr.

Des weiteren wurde die Organisationsform der Legionen überdacht. Die Triarier-Manipel[9] wurden auf dieselbe Stärke wie die Hastati und Principes angehoben und mit ihnen zu Kohorten zusammengefaßt.

Somit bestand die ganze Legion jetzt aus zehn Kohorten zu je 6 Zenturien oder 3 Manipeln statt wie bisher aus 30 Manipeln.

Durch die Schaffung eines Berufsheeres gab es nun stehende Legionsheere, die nach dem Feldzug nicht mehr aufgelöst wurden, sondern solange bestehen bleiben, wie das Imperium Bestand hatte.

Die einzelnen Soldaten hatten ihre gesamte Dienstzeit von 20 Feldzügen bzw.ca. zwischen 16 und 28 Jahren abzuleisten (Stand in Abhängigkeit, mit der Einheit, in der man diente)[10].

Nach erfolgreicher Beendigung ihrer Dienstzeit[11] erhielten sie allerdings eine hohe Abfindung (missio nummaria)[12], und ein Stück Land (missio agraria) und durften sich bis zum Tod mit dem Titel ‚Veteran‘ auszeichnen, was soviel bedeutet wie ‚ehrenhaft entlassen‘.

Weiterhin behielten gediente zeitlebens den Titel miles (Soldat).

Zu den materiellen Abfindungen bekamen die Veteranen noch rechtliche- und steuerliche Privilegien. Durch die Befreiung von einer ganzen Reihe von Abgaben wurde Ihnen der Aufbau einer zivilen Existenz erleichtert.

3. DIE ORGANISATION DER RÖMISCHEN ARMEE

3.1. DIE PROVINZIALARMEE

3.1.1. DIE LEGION

Die Legionen bildeten den Kern der Armee. Als Hauptmacht der Armee schlugen und entschieden sie die Schlachten fast allein[13].

Die Legionen waren die Einheiten, die in der gesamten Provinzialarmee das höchste Prestige genossen[14]. Als Feldzeichen führten sie den Adler.

Der Sollstand der Legion zur Zeit Caesars lag bei 6000 Mann. Allerdings war dieser Sollstand des öfteren durch die vielen blutige Kriege nicht zu erreichen, und so mußte die Qualität ersetzen, was am Quantität fehlte.

Die Legion gliederte sich in Zehn Kohorten zu je 600 Mann, die wiederum in drei Manipeln zerfiel. Ein Manipel war also zweihundert Mann stark. Ein Manipel bestand aus zwei Zenturien. Dies war die kleinste taktische Einheit in der Legion und bestanden aus hundert Man.

Zudem gab es eine hierarchische Gliederung der Kohorten . Die erste Kohorte war die Elitekohorte der Legion.

In ihr waren die besten Zenturionen (siehe S.7), und ihr war der Adler anvertraut. Später in der Kaiserzeit wurde sie auch numerisch stärker als die übrigen.

Weiterhin gab es in jeder Legion noch eine Anzahl von Antesignanen.

Dieses waren Männer, die im „zerstreuten Gefecht“[15] ausgebildet waren, also nicht in der Legionsschlachtordnung. Die Antesignanen wurden von den ersten vier Kohorten gestellt, und waren pro Legion ca. 300 Mann stark[16].

[...]


[1] Veith,G.: Geschichte der Feldzüge von C.Julius Cäesar, Wien 1906.

[2] Rüstow,W.: Heerwesen und Kriegsführung C. Julius Cäsars, Nordhausen 1862.

[3] Le Bohec,Y.: Die römische Armee, Stuttgart 1993.

[4] Wesch-Klein,G.: Soziale Aspekte des römischen Heerwesens in der Kaiserzeit, Stuttgart 1998.

[5] Junkelmann,M.: Panis Militaris Mainz am Rhein 1997.

[6] Vgl. LeBohec,Y. S.10.

[7] Hastati und Principes waren Soldaten auf der Höhe ihrer Mannesjahre. Sie bildeten das Rückgrat der Legion und trugen zur vollen Rüstung ein Schwert sowie zwei lange Wurfspieße (pilum), einer schwerer, der andere leichter. Die Hastati stellten die vorderste Linie, die Princepes die zweite.

[8] Triarii bildeten die ausgewählte, altgediente Kerntruppe des Heeres. Sie trugen denselben Panzer wie die Hastati/ Principes, jedoch anstatt der Wurfspießeneinen langen Speer. Sie griffen nur im äußersten Notfall in den Kampf ein.

[9] Definition der Begriffe Kohorte, Manipel und Zenturie in Kap. 3.1.1.

[10] Vgl. Rüstow, W. S.2 ;vgl. Le Bohec,Y. S.69 ; vgl. Wesch-Klein, G. S.181- 184.

[11] Dies bedeutete, dass man die gesamte Dienstzeit überlebte, und ehrenvoll entlassen wurde. Es gab zwei Arten der ehrenhaften Entlassung: vgl. Wesch-Klein, G., S.180.

[12] Erst seit 13 v. Chr. durch Augustus eingeführt.

[13] Vgl. Veith, G., S.26.

[14] Vgl. Ritterling,E. RE XII, 2 1925, s. u. Legio; vgl. Parker,H.M.D., The Roman legions, 2 Aufl. 1958.

[15] Vgl. Veith, G, S.27.

[16] Vgl. Rüstow, W,. S.19.

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Die römische Armee
Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin
Veranstaltung
Proseminar Ceasars gallischer Krieg
Note
2,7
Autor
Jahr
2005
Seiten
25
Katalognummer
V117599
ISBN (eBook)
9783640207725
ISBN (Buch)
9783640207794
Dateigröße
449 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Armee, Proseminar, Ceasars, Krieg
Arbeit zitieren
Paul Rosen (Autor:in), 2005, Die römische Armee, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/117599

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