Adipositas. Zusammenarbeit mit außerschulischen Instanzen


Seminararbeit, 2006

17 Seiten, Note: 1,9


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Kooperationsformen mit der Schule

3. Außerschulische Maßnahmen der Adipositasbekämpfung
3.1. Das Programm zur Behandlung der Adipositas
3.2. Freiburger Interventionsprogramm zur ambulanten Therapie der Adipositas im Kindesalter – FITOC
3.3. Das Berliner Programm „Mobsfidel“
3.4. Die Umsetzung der Zielstellung beider Programme

4. Literatur

1. Einleitung

Thema der folgenden Arbeit soll die Zusammenarbeit von schulischen und außerschulischen Instanzen zur Bekämpfung bzw. zur Prävention von Adipositas sein.

Dabei soll zuerst ein kurzer Überblick über die Problematik des Themas gegeben werden.

Durch Berücksichtigung der Hauptintention dieser Arbeit kann dieser Überblick nicht den Anspruch der Vollständigkeit für sich in Anspruch nehmen. Er soll nur der Einstimmung in das Thema dienen und die Problematik der Adipositas verdeutlichen.

Die Adipositas - auch Fettleibigkeit oder Fettsucht genannt – ist im Kindes- und Jugendalter eine der häufigsten chronischen Krankheiten. Bei jüngeren Kindern haben 10 – 15 % eine Adipositas.

Dieser Anteil steigt auf 15 – 20 % bei den höheren Altersstufen an. Sind ein oder beide Elternteile adipös, so steigt das Risiko für ein Kind, adipös zu werden, auf 40 % an. Von Adipositas wird erst gesprochen, wenn der Wert des Gewichtes im Verhältnis zur Körpergröße (Der sogenannte BMI = Body – Mass – Index) den Normwert um 20 % übersteigt. Zwischen 10 und 20 % wird von Übergewicht gesprochen. Davon sind bis zu 40 % der deutschen Bevölkerung betroffen.(Vgl. Ziroli 1999, S.333.)

Die Formel ist: Körpermassenindex oder Body mass index (BMI) = Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch das Quadrat der Körpergröße (Vgl. Gottschall, Heilig 2000, S. 28.)

Dabei sind die Ursachen und Bedingungen für das Auftreten der Adipositas noch nicht vollständig erschlossen. Es gilt jedoch als sicher, dass der Bewegungsmangel mit zusätzlicher überkalorischer Ernährung eine entscheidende Rolle spielt.

Weiterhin deuten neuere wissenschaftliche Untersuchen darauf hin, dass auch eine genetische Komponente eine große Rolle spielt.

So wurden bei Tieren wie auch bei Menschen einzelne Gene entdeckt, die unmittelbar mit der Steuerung der Nahrungsaufnahme, der körperlichen Bewegung und dem Energieverbrauch zusammenhängen.

Prinzipiell kann man jedoch immer davon ausgehen, dass der Adipositas immer eine positive Energiebilanz zugrunde liegt. Die Energiezufuhr ist also größer als der Energiebedarf. Als Resultat davon wird die überschüssige Energie im Körper in Form von Körperfetten in Fettzellen eingelagert. Dieses System der Energiereserve geht noch auf die Frühzeit der menschlichen Entwicklung zurück, wo eine geregelte Energiezufuhr nicht immer gewährleistet werden konnte und man sich so einen Vorrat für schlechte Zeiten anlegen konnte (ähnlich dem Winterspeck bei unterschiedlichen Tieren).

Dieser von der Natur entwickelte geniale Mechanismus, der das Überleben auch in schlechten Zeiten gewährleistete, wird in der heutigen Zeit der hochkalorischen Lebensmittel und der permanenten Zufuhr von solchen zum Verhängnis.(Vgl. Ziroli 1999, S. 334.)

In Deutschland gelten ca. 6 Millionen Erwachsene als übergewichtig und damit als behandlungsbedürftig. Daraus resultieren Kosten, die nach Schätzungen des Gesundheitsminiteriums über 10 Millarden Euro des Gesundheitsetas belasten (entspricht ca. 3-8 Prozent des Gesundheitsetas moderner Industriestaaten). Diese enormen Kosten, die durch die Adipositas entstehen, hängen mit den zahlreichen und zum Teil sehr gravierenden Folgeerscheinungen der Fettleibigkeit zusammen.

Die körperlichen Beschwerden, die als Folgeerscheinungen des erhöhten Gewichtes auftreten können, sind vielfältig, z. B.:

- Folgen mechanischer Überbelastung, z. B. Arthrosen, Rückenbeschwerden, verminderte körperliche Leistungsfähigkeit, Atemnot.
- psychische Probleme und soziale Isolation, Potenz- und Libidostörungen.
- nässende Ekzeme zwischen Fettwülsten.
- erhöhtes Risiko, an z. B. Diabetes, Gallensteinen, Hypertonie, Koronarer Herzkrankheit, Schlaganfall, Schlafapnoe-Syndrom, Gicht, Gallenblasenerkrankungen zu erkranken. (vgl. unter: http://www.medizinfo.de/ernaehrung/adipositas.htm#allgemein (7.1.2003.))

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ist es erforderlich, eine Adipositas Früherkennung zu gewährleisten. Ein weiterer Aspekt, der die Überzeugung stützt, dass eine im Kindesalter einsetzende Prävention und Bekämpfung der Adipositas erfolgversprechender ist als in späterem Alter, ist in der Annahme zu finden, dass der Grundstock der Fettleibigkeit, die Anlage von modifizierten Fettzellen, in der Säuglingsphase einsetzt und noch bis in die frühe Adoleszenz eine Fettzellenneubildung ermöglicht.

Als Ansatz für die folgende Arbeit sollen die erschreckenden Erkenntnisse dienen, die einem Aufschluß über die Lebens- und Eßgewohnheiten heutiger Kinder geben.

So ist das Angebot an Anregungen für Spiel- und Bewegungserfahrungen eher noch dürftig entwickelt. Die Unterhaltungsindustrie tut alles, um die Kinder und Jugendlichen vor die Mattscheibe zu fesseln. Der zunehmende Autoverkehr verhindert das freie Straßenspiel. Die Praktikabilität von Fertiggerichten und „Junk-Food“ tut sein Übriges, die oben angesprochene

Energiebilanz positiv zu halten.

Eine Analyse der Aktivitäten eines Großstadt – Mittelstufenschülers im Tagesablauf ergibt das erschreckende Ergebnis, dass er sich innerhalb eines 24 stündigen Tages gerade 12 min (wenn überhaupt) bewegt.(zieht man das reine Gehen ab) (Vgl. Tidow 1994 S. 458 – 467.)

So erschreckend diese Ergebnisse auch sind, um so einfacher scheint ihre Bekämpfung. Es sei ja „nur“ notwendig, die Kinder davon zu überzeugen, gesünder zu essen und sich zu bewegen.

Vernachlässigt man den psychosozialen Hintergrund, der ebenso ein Auslöser der Adipositas sein kann, für dessen Erforschung allerdings schon erhebliche psychologische Kenntnisse von Nöten sind, und dieser Bereich der Adipositasbekämpfung nicht mehr allein im Alltag angegangen werden kann. Fokussieren wir uns lieber auf die Möglichkeiten, die sich im Alltag der Kinder ergeben.

Als wichtigster Grundgedanke ist zu nennen, dass zum einen das Kind selbst von einer Handlungsnotwendigkeit überzeugt wird, und zum anderen ist es erforderlich, mit den Eltern ins Gespräch zu kommen, und ihnen ihre Fehler aufzuzeigen bzw. ihnen zu helfen, die gewohnten Lebens- und Essgewohnheiten zu verändern. Dass dies erforderlich ist, liegt auf der Hand: Einerseits sind Fehler gemacht worden, sonst hätte das Kind keine Adipositas, und andererseits hätte eine Therapie wenig Aussicht auf Erfolg, wenn sich das Kind den ganzen Tag diszipliniert an die Regeln hielte und dann zu Hause zum Abendbrot ein Eisbein serviert bekäme.

Diesem Ansatz folgend ist es also notwendig, Kooperationen zwischen schulischen- und außerschulischen Instanzen sowie dem Elternhaus zu schaffen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Adipositas. Zusammenarbeit mit außerschulischen Instanzen
Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin  (Sportwissenschaft)
Veranstaltung
Kooperation des Schulsports mit außerschulischen Trägern von Bewegung
Note
1,9
Autor
Jahr
2006
Seiten
17
Katalognummer
V117598
ISBN (eBook)
9783640207718
ISBN (Buch)
9783640207787
Dateigröße
417 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Adipositas, Kooperation, Schulsports, Trägern, Bewegung
Arbeit zitieren
Paul Rosen (Autor:in), 2006, Adipositas. Zusammenarbeit mit außerschulischen Instanzen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/117598

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Adipositas. Zusammenarbeit mit außerschulischen Instanzen



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden