Zahlungssysteme in Webshops


Referat (Ausarbeitung), 2003

23 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Gliederung

1. Einleitung
1.1. elektronische Zahlungsverfahren
1.2. Nutzerverhalten
1.3. Akzeptanz
1.4. Sicherheitsbedenken

2. Zahlungsweisen
2.1. Pre-Paid
2.2. Pay-Now
2.3. Pay-Later

3. Wichtige Shopfunktionen

4. Beispiele
4.1. Amazon.de
4.2. Bol.de

5. Fazit

6. Eidesstattliche Erklärung

7. Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

8. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die Zahl der Webshops, die dem geneigten Surfer zum Einkauf im Netz zur Verfügung stehen, ist in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen. Unzählige Buchläden, Auktionshäuser, Software-Anbieter und Elektronikhändler buhlen um die Gunst der Netz-Gemeinde.

Ein Blick ins Netz lohnt immer, ob es sich um den Kauf einer DVD oder eines Programms, Parfums oder von Möbeln handelt.

Mit diesem quantitativen Zuwachs an Anbietern werden aber auch die Ansprüche, die an einen Online-Shopper gestellt werden, größer. Längst reicht nicht mehr nur der Vergleich Online – Offline aus. Vielmehr beschäftigen sich Serien von Marktplatzbetreibern damit, dem Käufer einen Überblick über aktuelle Preisgefüge im Internet zu verschaffen. Die Anbieter locken mit Treue-Angeboten, mit Erstkundenrabatten, Werber-Vergünstigungen und vielem mehr. Und immer häufiger kommt die Frage auf, wonach denn ein potentieller Käufer den Anbieter auswählt, bei dem er letztendlich kauft.

Ein sicher wesentlicher Aspekt sind hierbei Auswahl und Seriosität des Anbieters. Außerdem spielen Usability und „Renommé“ eine Rolle. Auf Meinungsseiten geben User ihre Erfahrungen mit Online-Händlern an andere weiter.

Ein weiterer, auf keinen Fall zu vernachlässigender Entscheidungsfaktor für den Online-Shopper sind auch die angebotenen Zahlungsmodalitäten. Die Übermittlung sicherheitskritischer Daten im Netz führt bei einer Vielzahl von Usern zu einem „flauen“ Gefühl. Wie sicher sind Kontendaten und Kreditkartennummern während des Bestellvorgangs und wie geht der Shopbesitzer mit einmal gesammelten Daten um sind Fragen, die die meisten Surfer im Hinterkopf behalten, wenn sie einen Shop auf seine Vertrauens-würdigkeit durchsuchen. Die Gestaltung der Zahlungssysteme in Webshops wird somit eine Möglichkeit der Differenzierung und damit zu einem erfolgskritischen Faktor[1].

Worauf sollte nun beim Shopping geachtet werden? Welche Ansätze zur Gestaltung von Webshop-Zahlungssystemen existieren? Welche Zahlungssysteme gibt es? Und nicht zuletzt: Welche Praxisrelevanz besitzen sie?

Diesen Fragen soll im folgenden nachgegangen werden.

1.1. Elektronische Zahlungssysteme

Definition

In einem Zahlungssystem werden Zahlungsmittel ausgetauscht. Unter Zahlungsmitteln versteht man allgemein abstrakte Tauschgüter. Es kann sich hierbei um eine Geldform oder ähnliches handeln.[2]

Eigenschaften elektronischer Zahlungssysteme

Nachfolgend eine Auflistung von Anforderungen an elektronische Zahlungssysteme, denen auf dem Markt existente Zahlungsformen genügen, und die demnach gleichzeitig auch als Eigenschaften zu verstehen sind:

Anonymität

Die Kaufakte und Kaufgewohnheiten des Konsumenten bleiben unerkannt.[3]

Unverkettbarkeit

Bank oder Händler sind nicht in der Lage, erfolgte Zahlungen einer Person zuzuordnen[4].

Sicherheit[5]

- Integrität

Unversehrtheit der übermittelten Daten. Der Empfänger muss in die Lage versetzt werden, überprüfen zu können, ob die empfangene Nachricht mit der gesendeten übereinstimmt.[6] Je sicherer die Daten gegenüber Löschung, Zerstörung und Veränderungen sind, desto höher ist die Datenintegrität.[7]

- Authentifizierung

Eindeutige Identifikation der an der Transaktion beteiligten Partner. In der Kryptografie wird per Definition gefordert, dass ein bestimmtes Geheimnis eindeutig einer Person zuzuordnen ist.[8]

- Autorisierung

Definierter Zugriff für Benutzergruppen auf Daten, Netzwerke etc.

- Nichtabstreitbarkeit

Transferdaten sind später (nach Abschluss der Transaktion) noch eindeutig zuzuordnen. Dadurch wird rückwirkende Kontrolle durch den Kunden erst ermöglicht. Dieser Punkt steht im Gegensatz zur Forderung nach Anonymität, da zwangsläufig eine Speicherung der Transferdaten erfolgen muss.

Die sechs Essentials des elektronischen Bezahlens[9]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.2. Nutzerverhalten

Viele potentielle Onlinekunden fühlen sich laut einer Studie der Universität Karlsruhe[10] beim Einkauf über das Internet nicht sicher. Bevorzugt werden, trotz hoher Sicherheitsstandards in den Shops, die Zahlungsmethoden, bei denen der Anbieter persönlich bekannt ist. Ein weiterer Indikator für vermeintliche Mehr-Sicherheit ist die Verbreitung der Zahlungsmethode im „normalen“ Leben, außerhalb des Internet.

Auch die Aussagen des Anbieters zur gewährleisteten Verschlüsselung der Übertragung sowie der Markenname der Zahlungsmethode spielen beim Käufer eine große Rolle.

Aussagen über Anonymität und Datenschutz während des Zahlungsvorgangs von Seiten des Anbieters spielen hingegen bei der Entscheidung für ein Zahlungssystem eine geringe Rolle. Und auch positive Mundpropaganda nimmt mit gut 15 % einen eher geringen Stellenwert ein.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: Argumente für den Einsatz elektronischer Zahlungssysteme

Quelle: Online-Umfrage IVZ5 der Uni Karlsruhe[11]

1.3. Akzeptanz

Ein Großteil der Online abgewickelten Transaktionen werden über „traditionelle“ Bezahlverfahren wie Rechnung, Lastschrifteinzug oder Nachnahme durchgeführt.

Hierbei ist verzeichnen, dass die Zahlung per Kreditkarte (in den USA die am weitesten verbreitete Zahlungsform[12] ), auch in Deutschland immer mehr an Bedeutung gewinnt, auch wenn deutsche Surfer eher skeptisch die Sicherheit ihrer Daten im Netz beurteilen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 2: Benutzte Zahlungsmethoden im Internet

Quelle: Online-Umfrage IVZ5 der Uni Karlsruhe[13]

1.4. Sicherheitsbedenken

Viele potentielle Nutzer von Webshops geben als Grund für ihre bisherige Abstinenz beim Online-Shopping die bereits erwähnten Sicherheitsbedenken an.

Genau dagegen versuchen Shopbetreiber sowie Anbieter von Zahlungssystemen anzukämpfen. Nach den bisherigen Erfahrungen im virtuellen Handel liegen die Risiken des Bezahlens online eher beim Händler als beim Kunden. Bol wirbt auf der entsprechenden Seite damit, dass bisher weltweit keinem bol-Kunden ein Nachteil durch das Einkaufen in diesem Marktplatz entstanden sei[14]. Und bei Amazon[15] sowie Dell[16] gibt es die Möglichkeit, Kreditkartennummer und sonstige persönliche Daten per Telefon (mit einem persönlichen Sachbearbeiter) zu übermitteln.

Um dem Kunden weiterhin mehr Sicherheit zu vermitteln, gibt es Zusammenschlüsse von Shops, die den Usern Zahlungs- und Liefergarantien bieten, für den Fall, dass ein geschlossenes Geschäft nicht zur Zufriedenheit des Kunden ausgeführt wird (z.B. Trusted Shops[17] ).

Auch von Seiten der Anbieter der Zahlungssysteme (z.B. paybox[18] ) wird verstärkt an der Gewinnung des Kundenvertrauens gearbeitet. „Die Zahlung mittels Paybox löst dieses Problem [Sicherheitsbedenken bei der Übermittlung sicherheitskritischer Daten] auf einfache und elegante Weise: Eingekauft wird online, die Zahlungsabwicklung erfolgt ausserhalb des Internets über das sichere GSM-Netz“, wie Mathias Entenmann, Gründer und CEO der paybox.net AG erklärt[19].

Untersuchungen haben gezeigt, dass ca. 65,4 % der User die Identität des Anbieters der Zahlungsmethode als wichtigsten Faktor zur persönlichen Vertrauensbildung nennen.[20] Somit wird klar, dass ein Erfolgsfaktor eines Zahlungssystems (und damit verbunden des Shops) in der Gewinnung des Kundenvertrauens liegen muss.

Trotz hoher Sicherheitsstandards im Netz (es ist verhältnismäßig „gefährlicher“ einem Kellner im Restaurant die Kreditkarte zum Zahlen vorzulegen als die Daten im Internet über eine gesicherte Verbindung zu übermitteln), sollten die Bedenken der Kunden ernstgenommen werden. Denn es gibt, wenn auch vielleicht nicht bei den großen Anbietern, extreme Sicherheitslücken bei der Übertragung von Zahlungsdaten im Internet.

2. Zahlungsweisen

Online wie Offline besteht eine Vielzahl von Zahlungssystemen, von denen sich einige durchsetzen, andere werden erst erprobt und wieder andere, wie zum Beispiel eCash der Deutschen Bank 24[21] wurden bereits wieder vom Markt genommen.[22]

[...]


[1] Vgl. o.V.: (2002), http://www.e-business.de/texte/4031.asp.

[2] Vgl. Lepschies, G. (2000), S. 227.

[3] Vgl. Illik, J.A., (2002), S. 178ff.

[4] Vgl. Schmidt, J. H.; Weber, A.; Schuntner, M.: Can Cash be Digitalised?; http://semper.org/sirene/publ/ScSw1_99.v14.ps.gz, (S. 3).

[5] Vgl. Illik, J. A.:Electronic commerce, Grundl. u. Technik ..., München u. a. 2002 (S. 179-182)

[6] Vgl. Lepschies, G. (2000), S. 220.

[7] Vgl. Gallenbacher, J. (1999), S. 776.

[8] Vgl. Lepschies, G., (2000), S. 214.

[9] o.V.: (2001), http://www.ecommerce-trends.de/0123_01.htm.

[10] O. V. : Internet Zahlungsysteme aus Sicht der Verbraucher, in Informationen IVZ (21.12.2001); http://www.iww.uni-karlsruhede/IZV5/IZV5Fragebogen.pdf
(Abruf: 23.11.2002).

[11] Vgl. o.V.: Ausgewählte Ergebnisse der Online-Umfrage IZV5 (2002), S. 10f.

[12] ACHTUNG, Quelle suchen!!!

[13] Vgl. o.V.: Ausgewählte Ergebnisse der Online-Umfrage IZV5 (2002), S. 7.

[14] Vgl. http://www.bol.de à Hilfe à Zahlungssicherheit (Abfrage 16.12.2002).

[15] Vgl. http://www.amazon.de à Hilfe à Ihre Sicherheitsgarantie à Wenn Sie Ihre Kreditkartennummer nur ungern übers Netz übermitteln (Abfrage 16.12.2002).

[16] Vgl. http://www.dell.de (Abruf 16.12.2002).

[17] Vgl. http://www.trustedshops.de à Verbraucher à Vorteile

[18] Vgl. http://www.paybox.de

[19] Vgl. http://www.e-business.de (19.04.2002): Intershop und Paybox ermöglichen sichere Online-Zahlung per Handy (Abruf 09.12.2002).

[20] Vgl. o.V.: Ausgewählte Ergebnisse der Online-Umfrage IZV5 (2002), S. 10f.

[21] Vgl. Fiutak, M. (25.05.2001): http://news.zdnet.de/story/0,,t101-s2087520,00.html, E-Cash wird eingestellt (Abruf 09.12.2002).

[22] Vgl. Reimer, H.: http://www.e-business.de/texte/3684.asp, eCash fließt nicht (Abruf 09.12.2002)

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Zahlungssysteme in Webshops
Hochschule
Hochschule RheinMain  (Fachbereich Medienwirtschaft)
Veranstaltung
Mediengestaltung Hauptdiplom
Note
2
Autor
Jahr
2003
Seiten
23
Katalognummer
V11694
ISBN (eBook)
9783638177795
Dateigröße
1171 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Ich studiere Medienwirtschaft und habe im Rahmen der Hauptdiplomsprüfung in der Fächergruppe Gestaltung dieses Referat verfasst. 631 KB
Schlagworte
Webshops Gestaltung Zahlungssysteme
Arbeit zitieren
Christina Johann (Autor:in), 2003, Zahlungssysteme in Webshops, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11694

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Titel: Zahlungssysteme in Webshops



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