Zur individuellen Einflussnahme von Topmanagern auf strategische Entscheidungsprozesse und den Unternehmungserfolg


Diploma Thesis, 2008

89 Pages, Grade: 1,3


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Grundlagen
2.1 Terminologische Grundlagen
2.2 Theoretische Grundlage: Die Upper-Echelons-Perspektive
2.2.1 Grundmodell und Basisprämissen
2.2.2 Erweiterungen des Modells
2.2.3 Kritische Würdigung
2.3 Ergänzung: Entscheidungsprozessforschung

3. Zum Handlungsspielraum von Topmanagern
3.1 Unternehmungsexterne Determinanten
3.2 Unternehmungsinterne Determinanten
3.3 Personelle Determinanten
3.4 Zwischenfazit

4. Einflussnahme von Topmanagern auf den Unternehmungserfolg
4.1 Strategische Einflussnahme aus der Inhaltsperspektive
4.2 Strategische Einflussnahme aus der Prozessperspektive
4.2.1 Rationalität und Intuition
4.2.2 Macht und politisches Verhalten
4.2.3 Geschwindigkeit, Dezentralisierung und Formalisierung
4.3 Außerstrategische Einflussnahme
4.4 Zwischenfazit

5. Implikationen für Managementpraxis und Forschung
5.1 Implikationen für die strategische Arbeitsweise und die personelle Besetzung des Top-Managements
5.2 Implikationen für die Forschung im Rahmen der Upper-Echelons-Perspektive

6. Fazit

Literaturverzeichnis

Eidesstattliche Erklärung

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abb. 2-1 Das Upper-Echelons-Grundmodell

Abb. 2-2 Der Filterprozess der Upper-Echelons-Perspektive

Abb. 2-3 Integratives Modell der Entscheidungsprozessforschung

Abb. 3-1 Der Handlungsspielraum von Topmanagern

Abb. 5-1 Ein um den strategischen Entscheidungsprozess erweitertes Upper-Echelons-Modell

1. Einleitung

Strategy is a human construction … (Andrews 1971, S. 117).

In den Anfängen der wissenschaftlichen Disziplin des Strategischen Managements stand der Topmanager an der Spitze der Unternehmung als „architect of strategy“ (Andrews 1971, S. 227) im Zentrum wissenschaftlichen Interesses (vgl. Mintzberg 1990, S. 19; Montgomery 2008, S. 12). Doch in den Jahren verschob sich dieser Fokus zugunsten einer „technoökonomischen“ Betrachtung von Unternehmungsstrategie und führte zu einer Entkoppelung des Strategiekonzepts von seinem Protagonisten, dem Topmanager an der Spitze der Unternehmung (vgl. Hambrick 2007, S. 5). In das Interesse der Disziplin rückte die Entwicklung von Instrumenten für die Unternehmungspraxis wie der Produktlebenszyklus, die Erfahrungskurve, Portfoliomatrizen und die Branchenstrukturanalyse, in denen die strategischen Entscheidungsträger eine untergeordnete Rolle spielten bzw. gar keine Berücksichtigung fanden (ebd.). Diese Abkehr erweckte wiederum in der Unternehmungspraxis den Eindruck, man könne „Strategie“ als analytische Aufgabe vom CEO bzw. Topmanager an der Spitze der Unternehmung trennen und diese an Strategieberater oder Planungsstäbe delegieren (vgl. Montgomery 2008, S. 10 ff.). Im scharfen Kontrast hierzu steht die Berichterstattung in den Medien, deren Interesse auf die „Köpfe“ der Unternehmungen gerichtet ist. Sie berichten von Unternehmungserfolgen und -misserfolgen und rechnen diese allzu häufig einzelnen Managern an den Spitzen der Unternehmungen zu, was diese zu „Stars“ erhebt oder als Sündenböcke abstempelt (vgl. Meindl et al. 1985, S. 81 ff.). Zwei schillernde Beispiele sind Jack Welch jr., ehemaliger CEO von General Electric Co. und Josef Ackermann, amtierender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank AG. Beide standen bzw. stehen für erfolgreiche Unternehmen. So schrieb beispielsweise The Economist: „(…) Mr. Welch is […] one of America's best businessmen, mainly because he has kept GE's huge juggernaut performing well while others have foundered” (o. V. 1991, S. 59), und das Handelsblatt titelte: „Ackermann fährt Rekordgewinn ein“ (o. V. 2006, S. 1). Leser können den Eindruck bekommen, dass Unternehmungen und deren Erfolg von Taten einzelner Menschen an deren Spitze abhängig sind.

Entspricht diese heroische Darstellung einzelner Topmanager der wirtschaftlichen Realität oder lediglich einer „Romantisierung“ des Führungsbegriffs, also einem vorherrschenden Konzept, mithilfe dessen sich Mitglieder einer Gesellschaft und damit auch die Medien komplexe organisationale Phänomene und Prozesse erklären (vgl. Meindl, et al. 1985)? Wäre diese Darstellung zu einem gewissen Grad realistisch, so stellte sich im Weiteren die Frage, wie Topmanager diesen Einfluss geltend machen, strategische Entscheidungen dominieren und letztlich auf den Unternehmungserfolg einwirken. Zudem wäre die Rolle des CEOs oder Vorstandsvorsitzenden in der wissenschaftlichen Disziplin des Strategischen Managements neu zu überdenken und gegebenenfalls wieder in das Zentrum des Interesses zu rücken.

Die grundsätzliche Zielsetzung dieser Arbeit ist es aufzuzeigen, wie und inwieweit einzelne Topmanager Einfluss auf den Unternehmungserfolg nehmen.

Hierzu ist die Arbeit in mehrere Abschnitte untergliedert: Der zweite Abschnitt dient dem Leser als Einführung in die hier verwendete Terminologie und die theoretische Grundlage, auf der sich die im dritten und vierten Abschnitt anschließende Analyse aufbaut. Den theoretischen Zusammenhang der Begriffe „Topmanager“, „strategischer Entscheidungsprozess“ und „Unternehmungserfolg“ bildet die Upper-Echelons-Perspektive und die Entscheidungsprozessforschung, wovon erstere einer kritischen Würdigung unterzogen wird. Der dritte Abschnitt befasst sich mit dem ersten Teil der oben präsentierten Zielsetzung und erörtert, ob bzw. inwieweit einzelne Topmanager das Unternehmungsgeschehen und den Unternehmungserfolg beeinflussen können. Hierbei wird auf den begrenzten Handlungsspielraum von Topmanagern eingegangen, der eine Funktion verschiedener Determinanten aus einer unternehmungsexternen, einer -internen und einer personellen Domäne verkörpert. Der vierte Abschnitt widmet sich dem zweiten Teil der Zielsetzung und dem Anspruch dieser Arbeit aufzuklären, wie diese Einflussnahme aussieht – präziser, wie einzelne Topmanager über strategische Entscheidungsprozesse und andere Mittel den Unternehmungserfolg beeinflussen. Unter Zuhilfenahme empirischer Studien wird dezidiert die Wirkung der Person eines Topmanagers auf die Inhalte und den Entstehungsprozess strategischer Entscheidungen untersucht. Aus den Ergebnissen der Analyse der Abschnitte drei und vier lassen sich Implikationen für Managementpraxis und Forschung im Rahmen der hier vorgestellten theoretischen Perspektive ableiten, die Gegenstand des fünften Kapitels sind. Den Abschluss bildet ein Fazit, welches die Erkenntnisse dieser Arbeit zusammenfasst.

2. Grundlagen

Im diesem Abschnitt werden zunächst die terminologischen Grundlagen gelegt und die Begriffe „Topmanager“, „strategische Entscheidungsprozesse“ und „Unternehmungserfolg“ definiert, die im Laufe der Arbeit von zentraler Bedeutung sind. Anschließend werden die theoretischen Grundlagen vorgestellt, welche die zuvor definierten und abgegrenzten Begriffe in Beziehung zueinander setzen.

2.1 Terminologische Grundlagen

Den primären Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit und damit ihren Mittelpunkt stellt das Top-Management bzw. der einzelne Topmanager dar. Der Terminus „Top-Management“ fasst den Begriff des Managements, also der Unternehmungsführung, institutionell (vgl. Grundei 2004, S. 1441). Er beschreibt den Kreis von Personen, dem sowohl die Unternehmungsleitung als auch die Formulierung von Unternehmungsstrategien und -zielen obliegt und der gleichsam die Unternehmungsspitze verkörpert (ebd.; Daft 2003, S. 12 f.). Aus hierarchischer Perspektive treffen Topmanager Entscheidungen, welche die gesamte Unternehmung betreffen (vgl. Daft 2003, S. 13), und sind daher als strategische Entscheidungsträger einer Unternehmung zu verstehen (vgl. Bresser 1998, S. 69; vgl. Hambrick 1989, S. 6; Valle Thiele 2008, S. 9). Davon abzugrenzen sind Manager der mittleren und darunter liegenden Hierarchieebenen, da sie lediglich für einen Teil der Unternehmung wie Geschäftseinheiten oder Abteilungen verantwortlich sind (vgl. Daft 2003, S. 12 f.).

Aus Sicht der Corporate Governance, die kurz als rechtlicher und faktischer Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung einer Unternehmung definiert werden kann (vgl. v. Werder 2004, S. 159), ist das Top-Management von anderen Einflussgruppen an der Unternehmungsspitze abzugrenzen. In großen Unternehmungen überlassen die Eigentümer bzw. Aktionäre mangels eigenen Wissens um die Geschäftsführung diese dem Management bzw. den Top-Managern. Die Separation von „Eigentum“ und „Kontrolle“ (vgl. Berle/Means 1968, S. 66) hat zur Folge, dass die Aufgabe der Unternehmungsführung geteilt wird (vgl. Monks/Minow 2003, S. 195). In diesem Zuge wird die Unternehmungsleitung dem Top-Management und die -überwachung dem Aufsichtsgremium – als Repräsentant der Eigentümerinteressen – zugewiesen (ebd.). Die rechtliche Ausprägung dieser Beziehungen in der Unternehmung, der sogenannten Corporate-Governance-Struktur, variiert vor dem Hintergrund des nationalen Kontextes (vgl. v. Werder 2004, S. 167). Im angelsächsischen Corporate-Governance-System stellen die „inside directors“, genauer der „Chief Executive Officer“ (CEO) und andere „executive officers“ wie zum Beispiel der „Chief Financial Officer“ (CFO) oder der „Chief Operating Officer“ (COO) das Top-Management dar (vgl. Finkelstein/Hambrick 1996, S. 7 f.). Im deutschen Corporate- Governance-System wird das Top-Management vom Vorstand bzw. dessen Mitgliedern verkörpert (vgl. Grundei 2004, S. 1441 ff.). Im weiteren Verlauf dieser Arbeit werden die Begriffe Topmanager und strategische Entscheidungsträger synonym verwendet.

Betriebswirtschaftlich lässt sich der Aufgabenkomplex des Top-Managements bzw. eines Topmanagers idealtypisch in Entscheidungs-, Realisierungs- und Kontrollhandlungen aufgliedern (v. Werder 1996, S. 43 ff.). Entscheidungshandlungen umfassen primär die Festlegung der obersten Zielsetzungen und Strategien der Unternehmung und Entscheidungen, welche die Unternehmungsstruktur oder Planungs- und Kontrollsysteme betreffen. Neben diesen Handlungen sind sowohl Kontrollhandlungen, welche die zielkonforme Umsetzung zuvor formulierter Strategien und getroffener Entscheidungen sicherstellen sollen, als auch Realisierungshandlungen, zu denen Repräsentationspflichten und die symbolische Funktion des Topmanagers zählen, Teil des Aufgabenkomplexes (ebd., S. 50). Barnard sieht in Entscheidungshandlungen die Kernfunktion von Topmanagern: „(…) in short, a characteristic of the services of executives is that they represent a specialization of the process of making organization decisions – and this is the essence of their functions” (Barnard, 1968, S. 189).

Aus der entscheidungsorientierten Perspektive ergeben sich Strategien aus Entscheidungen und ihrer Umsetzung, so dass strategische Prozesse mit Entscheidungsprozessen gleichgesetzt werden können (vgl. Andrews 1980, S. 18 ff.; Bamberger/Cappallo 2003, S. 105).[1] Strategische Entscheidungsprozesse sind Episoden, in denen Strategien im Sinne von autorisierten Handlungsorientierungen zustande kommen (Strategieformulierung) an die sich Phasen der Umsetzung (Strategieimplementierung) anschließen (vgl. Bamberger/Cappallo 2003, S. 104). An dieser Stelle ist eine Abgrenzung des Strategieprozesses vom Strategieinhalt vonnöten, da beide Termini nicht synonym verwendet werden dürfen. Während der Strategieprozess, also der strategische Entscheidungsprozess, sich mit der Art und Weise befasst, wie Strategien und strategische Entscheidungen zustande kommen, ist der Strategieinhalt als Produkt dieses Prozesses – der strategischen Entscheidung an sich – zu verstehen (vgl. De Wit/Meyer 2004, S. 5). In diesem Rahmen bildet eine Entscheidung den Grundbaustein strategischen Handelns, der sich als: „(…) the choice of a course of action to achieve a desired future state" (Butler 1997, S. 36) definieren lässt. Diese Entscheidung ist dann als „strategisch” anzusehen, wenn sie im Hinblick auf verbundene Handlungen oder Ressourcen als „wichtig“ eingestuft werden kann (vgl. Mintzberg et al. 1976, S. 246), weil sie von großem Umfang, stark risikobehaftet, von langfristiger Bedeutung für die Unternehmung oder schwer reversibel ist (vgl. Papadakis/Barwise 1997a, S. 2 f.). Strategische Entscheidungen beziehen sich auf Situationen, Inhalte, Fragestellungen und Probleme, welche für die Unternehmung und deren strategische Entscheidungsträger neuartiger, komplexer, unstrukturierter und/oder interdependenter Natur sind, und müssen von operativen Routineentscheidungen abgegrenzt werden (ebd.). Ausgesuchte Beispiele für solche Entscheidungen sind der Eintritt der Unternehmung in neue Märkte, die Entwicklung neuer Produkte, die Akquisition oder Desinvestition von Geschäftseinheiten oder gar ganzer Unternehmungen (vgl. Elbanna/Child 2007b, S. 562). Kurz gesagt, sind strategische Entscheidungen solche, die durch das Top-Management getroffen werden und den Bestand und die Zukunft der Unternehmung signifikant betreffen (vgl. Eisenhardt/Zbaracki 1992, S. 17).[2]

Das Konzept des Unternehmungserfolgs oder auch der „Performance“ ist das Herzstück der Strategischen Managementforschung (vgl. Venkatraman/Ramanujam 1986, S. 801 f.). Einfach formuliert, ist Unternehmungserfolg die Leistungsfähigkeit der Unternehmung; sie stellt das Endresultat bzw. Ergebnis unternehmerischer Aktivität (vgl. Simon 1997, S. 250 ff.) und somit auch von strategischen Entscheidungen und deren Umsetzung dar. Die Fähigkeit des Top-Managements strategische Entscheidungen zu treffen ist essenziell wichtig im Hinblick auf den Unternehmungserfolg, da letztere per Definition einen signifikanten Einfluss auf die Unternehmung und deren Fortbestand haben (vgl. Elbanna/Child 2007b, S. 562). Unternehmungserfolg ist ein multidimensionales Konzept (vgl. Schrader 1995, S. 154): Venkatraman und Ramanujam konzeptualisieren Unternehmungserfolg in enger Form als finanziellen und in breiter Form als operativen Erfolg der Unternehmung (vgl. Venkatraman/Ramanujam 1986, S. 803 ff.). Der finanzielle Erfolg lässt sich mithilfe von finanziellen Leistungsindikatoren messen, welche die ökonomischen Ziele der Unternehmung widerspiegeln. Beispiele hierfür sind Maße wie Umsatzwachstum und Profitabilitätskennzahlen wie „Return On Investment“ (ROI), „Earnings Per Share“ (EPS), „Return on Equity“ (ROE) oder „Return on Assets“ (ROA) (ebd.). Neben diesen jahresabschlussbasierten Maßen, werden auch kapitalmarktbasierte Kennzahlen zur Messung von finanziellem Unternehmungserfolg herangezogen (vgl. Valle Thiele 2008, S. 30). Messgröße ist hier zum Beispiel der Aktienkurs, der vor dem Hintergrund der Annahme eines perfekten Kapitalmarktes alle gegenwärtigen und zukünftig erwarteten Erträge der Unternehmung widerspiegelt (ebd.). Der operative Erfolg kann mit Kenngrößen zu Marktanteilen, Produktqualität und Effizienzkennzahlen gemessen werden (vgl. Venkatraman/Ramanujam 1986, S. 804). Die operativen ergänzen die finanziellen Leistungsindikatoren, da sie Erfolgsfaktoren messen, die wiederum selbst zu finanziellem Unternehmungserfolg führen können (ebd.).

Nachdem die zentralen Begriffe dieser Arbeit nun definiert und abgegrenzt wurden, befasst sich der nächste Abschnitt mit den theoretischen Zusammenhängen zwischen Topmanagern, strategischen Entscheidungsprozessen und Unternehmungserfolg. Grundsätzlich, aber mit Einschränkungen, werden diese Zusammenhänge von der Upper-Echelons-Perspektive abgebildet.

2.2 Theoretische Grundlage: Die Upper-Echelons-Perspektive

Die Strategische Managementtheorie unterscheidet einerseits ‘Strategy-Content‘-Forschung und andererseits ‘Strategy-Process‘-Forschung. Erstere beschäftigt sich mit dem Inhalt strategischer Entscheidungen und den damit verbundenen Auswirkungen auf den Unternehmungserfolg, während sich die ‘Strategy-Process‘-Forschung mit dem Prozess der Strategieentwicklung und den damit verbundenen sozialen Mechanismen auseinandersetzt (vgl. Gergs 2002, S. 19 ff.).

Die theoretische Basis dieser Arbeit bildet die Upper-Echelons-Perspektive, die sich Mitte der 1980‘er Jahre als organisationstheoretisch inspirierter Strang der ‘Strategy-Content‘-Forschung entwickelt hat (ebd., S. 20). Die Upper-Echelons-Perspektive postuliert, dass Organisationen „(...) a reflection of its top managers“ (Hambrick/Mason 1984, S. 193) sind und versucht zu erklären, wie und inwieweit strategische Entscheidungsträger einer Unternehmung die Strategieauswahl und den Unternehmungserfolg beeinflussen (vgl. Bresser 1998, S. 111).

2.2.1 Grundmodell und Basisprämissen

Das Grundmodell der Upper-Echelons-Perspektive hat das Top-Management bzw. das Top-Management-Team (im Folgenden: TMT), insbesondere dessen Charakteristika, zum zentralen Gegenstand, welche es in Beziehung zu strategischen Entscheidungen und dem daraus resultierenden Unternehmungserfolg setzt (vgl. Hambrick/Mason 1984, S. 197). Wie in Abb. 2-1 dargestellt, portraitiert es vier zusammenhängende Kernkonstrukte: Die objektive Situation, Top-Management-Charakteristika, strategische Wahlentscheidungen und Unternehmungsperformance bzw. -erfolg.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2-1: Das Upper-Echelons-Grundmodell (Hambrick/Mason 1984, S. 198)

Das dargestellte Grundmodell beschreibt folgenden linearen Zusammenhang dieser Kernkonstrukte: Die externe bzw. interne Situation der Unternehmung beeinflusst die Auswahl von Managern, welche idealer Weise situationsadäquate Persönlichkeitsmerkmale aufweisen. Beispiel hierfür ist die Tatsache, dass in den meisten Branchen Manager mit entsprechender Branchenerfahrung führende Positionen in den Unternehmungen bekleiden. Gleichzeitig wirkt sich die objektive Situation in Form von Restriktionen bei strategischen Wahlentscheidungen aus. Von zentraler Bedeutung im Modell sind die Top-Management-Charakteristika, die von Hambrick und Mason in eine kognitive und eine demographische Ebene unterteilt werden. Diese determinieren die strategischen Wahlentscheidungen und durch diese Entscheidungen auch die Unternehmungsperformance (ebd.). Die kognitive Ebene besteht aus psychologischen Variablen, genauer gesagt aus der Wissensbasis und den Werten der Manager. Werte sind Präferenzen für menschliches Verhalten, die relativ stabil sind (vgl. Hofstede 1980, S. 19). Die Wissensbasis bzw. „kognitive Basis“ des Entscheidungsträgers besteht aus: Wissen oder Annahmen über zukünftige Ereignisse sowie Wissen über Handlungsalternativen und deren Konsequenzen (vgl. March/Simon 1958, S. 154). Die demographische Ebene besteht aus direkt beobachtbaren Variablen wie Alter, Funktionsbereichszuständigkeit, Berufserfahrungen, Bildung, sozioökonomischen „Wurzeln“, finanzieller Position und den Gruppencharakteristika bzw. Charakteristika des Teams (vgl. Hambrick/Mason 1984, S. 198). Das Konstrukt der strategischen Wahlentscheidungen umfasst formale wie informale Entscheidungen und Nicht-Entscheidungen strategischer Art, interagiert mit den Top-Management-Charakteristika und beeinflusst die Unternehmungsperformance (ebd., S. 197). Konkret sind dies Entscheidungen wie zum Beispiel Produktinnovationen, Diversifikationen, Akquisitionen, Vor- und Rückwärtsintegration (ebd., S. 198), die wie weiter oben beschrieben den Strategieinhalt darstellen. Die Unternehmungsperformance bezeichnet – wie zuvor in Abschnitt 2.1 definiert – die Leistungsfähigkeit einer Unternehmung, die im Upper-Echelons-Modell als Outputmaße für Rentabilität, Wachstum und Überlebensfähigkeit der Unternehmung Niederschlag finden (ebd., S. 197). Das dargestellte Grundmodell beschreibt einen linearen Zusammenhang der Kernkonstrukte. Die in Abbildung 2-1 aufgezeigten direkten Auswirkungen der Situation auf strategische Wahlentscheidungen und der Top-Management-Charakteristika auf den Unternehmungserfolg werden im Grundmodell von Hambrick und Mason nicht adressiert (vgl. Carpenter et al. 2004, S. 750).

Die tieferen Zusammenhänge des Modells werden vor dem Hintergrund seiner vier Basisprämissen deutlich.

In der Grundform des Modells von 1984 wird die erste Basisprämisse der Upper-Echelons-Perspektive durch den „Strategic-Choice“-Ansatz von Child verkörpert, der strategischen Entscheidungen, die von Topmanagern getroffen werden, das Potenzial attribuiert, Organisationsergebnisse zu beeinflussen (vgl. Child 1972, S. 10, Hambrick/Mason 1984, S. 194 f.). In dieser voluntaristischen Sichtweise haben Manager die Möglichkeit die Unternehmung erfolgreich an ihre Umwelt anzupassen und in der Konsequenz die Umwelt sogar zu gestalten (vgl. Bresser 1998, S. 630). Das Upper-Echelons-Grundmodell von 1984 stützt sich auf diesen Ansatz und geht von strategischer Wahlfreiheit der Topmanager aus.

Die zweite Basisprämisse des Grundmodells bezieht sich auf die Wahl des Untersuchungsgegenstandes für empirische Forschungen im Rahmen der Upper-Echelons-Perspektive. Hambrick und Mason schlagen vor, das TMT anstelle einzelner Topmanager für empirische Untersuchungen heranzuziehen, da dies in ihren Augen zu höherer Vorhersagekraft der Perspektive bezüglich gewählter Strategien unterschiedlicher Unternehmungen führt (vgl. Hambrick/Mason 1984, S. 196 f.). Sie beziehen sich dabei auf das Konstrukt der „dominanten Koalition“ an der Spitze der Unternehmung, welches seinen Ursprung in der oben erwähnten „Carnegie-School“ hat (vgl. Cyert/March 1963, S. 27). Hambrick und Mason erkennen zwar an, dass einzelne Topmanager wie der CEO dominanten Einfluss auf das TMT ausüben können, argumentieren aber, dass dieser im gewissen Ausmaß Macht und Aufgaben mit seinen Teamkollegen teilen muss (vgl. Hambrick/Mason 1984, S. 196). Des Weiteren verweisen sie auf den Vorteil des Studiums von Teamcharakteristika wie zum Beispiel Heterogenität (ebd., S. 197), die als Unterschiedlichkeit der Teammitglieder im Hinblick auf deren demographische Merkmale und/oder Kognitionen verstanden werden kann (vgl. Simons et al. 1999, S. 662).

Die dritte Basisprämisse des Upper-Echelons-Grundmodells hat ebenfalls methodischen Charakter. Sie wird zuweilen auch als „Kongruenzannahme“ bezeichnet (vgl. Lawrence 1997, S. 2 ff.). Hambrick und Mason plädieren für die schwerpunktmäßige Nutzung beobachtbarer, demographischer Indikatoren des Konstrukts „Top-Management-Charakteristika“ für die empirische Forschung im Rahmen der Perspektive (vgl. Hambrick/Mason 1984, S. 196). So kann beispielsweise das Alter von Topmanagern als Näherung an deren psychologische Merkmale wie zum Beispiel Risikoaversion für die empirische Untersuchung der Wirkung auf den Unternehmungserfolg herangezogen werden. Diese Substitution psychologischer durch demographische Variablen rechtfertigen Hambrick und Mason mit einem Verweis auf die tradierte Nutzung letzterer in anderen wissenschaftlichen Disziplinen wie zum Beispiel im Marketing. In ihren Augen lässt sich eine nähere Betrachtung von wichtigen und komplexen psychologischen Variablen nach vorhergegangener, erfolgreicher Forschung mit beobachtbaren Variablen anschließen bzw. nachholen. Darüber hinaus verweisen sie auf den erschwerten Zugang zu psychologischen Variablen bzw. Konstrukten, auf Schwierigkeiten bei deren Messung und auf deren nicht eindeutigen Definitionen (ebd.).

Die vierte Basisprämisse des Grundmodells begründet sich in den organisationstheoretischen Erkenntnissen der „Carnegie School“ (vgl. Hambrick 2005, S. 108; Hambrick/Mason 1984, S. 194), welche die implizite Annahme des „strategisch-rationalen“ Ansatzes, nach der Manager die strategische Situation der Unternehmung analysieren und daraus die logisch folgenden Handlungen ableiten und verfolgen, bezweifelt – ja sogar negiert (vgl. Schreyögg 1984, S. 151 ff.). Rationalität setzt vollständiges Wissen der Akteure über die eigene Situation bzw. den Entscheidungskontext, die vollständige Antizipation von Entscheidungskonsequenzen in der Zukunft und die Registrierung aller möglichen Entscheidungsalternativen voraus – Eigenschaften, über die menschliche Entscheidungsträger nicht verfügen (vgl. Simon 1997, S. 93 ff.). Vertreter der „Carnegie School“ argumentieren weiter, dass Manager besonders im Hinblick auf strategische bzw. komplexe Entscheidungen „rational begrenzt“ sind, da ihre Informations-Verarbeitungskapazität limitiert ist, und sie daher Mechanismen entwickeln, mit denen sie dennoch komplexe Entscheidungssituationen bewältigen können (vgl. Cyert/March 1963). Hambrick und Mason greifen diesen Gedanken auf und verarbeiten ihn in einem mehrstufigen Filter- bzw. Perzeptionsprozess, der dem oben beschriebenen Grundmodell zugrunde liegt (vgl. Finkelstein/Hambrick 1996, S. 41). Abbildung 2-2 zeigt auf, wie Topmanager durch ihren Perzeptionsfilter zu einer eigenen Interpretation der strategischen Situation gelangen, auf deren Basis sie dann strategische Entscheidungen treffen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2-2: Der Filterprozess der Upper-Echelons-Perspektive (angepasst durch Finkelstein/Hambrick 1996, S. 42; in Anlehnung an Hambrick/Mason 1984, S.195)

Ein Topmanager sieht sich einer Vielzahl von Stimuli aus der internen und externen Umwelt der Unternehmung gegenüber, die in Summe als objektive Situation bezeichnet werden können. Diese Stimuli sind oft mehrdeutig, komplex und widersprüchlich, so dass deren vollständige Erfassung durch einen Topmanager oder ein TMT ausgeschlossen werden kann (ebd.). Welche Stimuli in das Sichtfeld des jeweiligen Managers gelangen, von diesem wahrgenommen und interpretiert werden, hängt von dessen „Orientierung“ ab, die im Filterprozess als Geflecht aus einerseits psychologischen Charakteristika wie Werten, Kognitionen und anderen Persönlichkeitsfaktoren und andererseits beobachtbaren Erfahrungen wie Alter, Ausbildung und funktionalem Hintergrund definiert wird (vgl. Hambrick 2005, S. 110).[3] Topmanager unterscheiden sich aufgrund ihrer Orientierung insofern, als sie sich verschiedener Informationsquellen bedienen, unterschiedlichen Bereichen innerhalb und außerhalb der Unternehmung Beachtung schenken und differierende Kontaktnetzwerke aufweisen (vgl. Finkelstein/Hambrick 1996, S. 41 ff.). Die Konsequenz ist, dass Topmanager die objektive Situation nur teilweise erfassen. Dieses Phänomen bildet die erste Stufe des Filterprozesses und wird als „limited field of vision“ bezeichnet (vgl. Hambrick/Mason 1984, S. 195). Des Weiteren bestimmt die Orientierung, welche Stimuli ein Topmanager aus diesem Sichtfeld dann wirklich wahrnimmt. Dieses Phänomen bildet die zweite Stufe des Filterprozesses und wird als „selective perception“ bezeichnet. Die dritte Stufe des Filterprozesses ist „interpretation“ und beschreibt, wie Topmanager auf Basis ihrer Orientierung die wahrgenommenen Stimuli interpretiert, ihnen Sinn gibt und diese zum Beispiel als Chancen oder Bedrohungen für die Unternehmung kategorisiert (Finkelstein/Hambrick 1996, S. 44 f.). Dieser Prozess, der sowohl sequentiell als auch simultan oder iterativ ablaufen kann, mündet in eine „konstruierte Realität“, die sich von der objektiven Situation, aber auch zwischen verschiedenen Topmanagern stark unterscheidet. Auf dieser Grundlage treffen Topmanager mit unterschiedlicher Orientierung auch verschiedene strategische Entscheidungen, die dann selbstverständlich in unterschiedlichem Unternehmungserfolg resultieren (ebd.). Gleichsam ist die Unternehmung „(...) a reflection of its top managers“ (Hambrick/Mason 1984, S. 193).

Mit der Darlegung des Grundmodells und der Basisprämissen der Upper-Echelons-Perspektive ist diese in ihren Grundzügen beschrieben. Im Anschluss an die Vorstellung der Erweiterungen des Grundmodells wird sie einer kritischen Würdigung unterzogen, die sich schwerpunktmäßig an den dargestellten Basisprämissen orientiert.

2.2.2 Erweiterungen des Modells

Das Grundmodell der Upper-Echelons-Perspektive wurde im Zuge der Forschungsarbeit um Kontextfaktoren und Konstrukte, welche die Beziehungen im TMT zum Gegenstand haben, erweitert (vgl. Carpenter et al. 2004, S. 760 ff.). Auch auf rekursive Beziehungen zwischen den Konstrukten des Modells wurde eingegangen (ebd.). Im Basismodell werden Faktoren aus der Unternehmung oder deren Umwelt lediglich als interne bzw. externe Situation modelliert, der sich Topmanager gegenüber sehen. Inwiefern sich Top-Management-Charakteristika in strategischen Entscheidungen und damit im Erfolg der Unternehmung widerspiegeln, wird aber auch durch Kontextfaktoren beeinflusst bzw. moderiert (ebd., S. 764 ff.). Die zwei prominentesten Konstrukte, die Kontextfaktoren in die Upper-Echelons-Perspektive auf diese Weise mit einbeziehen, heißen „managerial discretion“ und „executive job demands“ (vgl. Hambrick 2007, S. 335). „Managerial discretion“ wird von Hambrick und Finkelstein als Handlungsspielraum eines Managers oder “latitude of action“ (Hambrick/Finkelstein 1987, S. 371) definiert. Ein gewisser Handlungsspielraum existiert für einen Manager dann, wenn dessen Einfluss auf das Geschehen in der Unternehmung kaum begrenzt ist und ihm viele Handlungsalternativen zur Auswahl stehen (ebd., S. 378). Besitzt ein Manager einen großen Handlungsspielraum, spiegeln sich dessen Charakteristika stark in den strategischen Entscheidungen und damit auch im Unternehmungserfolg wider (vgl. Hambrick 2007, S. 335). Besitzt er hingegen wenig oder gar keinen Handlungsspielraum, so wirken sich dessen Charakteristika kaum oder überhaupt nicht aus (ebd.). Das Ausmaß des Handlungsspielraums wird von Kräften aus der Umwelt, der Unternehmung und der Persönlichkeit des Topmanagers bestimmt (vgl. Hambrick/Finkelstein 1987, S. 379 ff.). Im Abschnitt 3.1. wird im Detail auf den Handlungsspielraum von Topmanagern, dessen Determinanten und diesbezügliche Forschungsergebnisse eingegangen. Den zweiten Moderator der Beziehung zwischen Top-Management-Charakteristika und strategischen Wahlentscheidungen bzw. Unternehmungserfolg stellen „executive job demands“ bzw. Jobanforderungen dar. Diesen Begriff definieren Hambrick et al. als Ausmaß, mit dem ein Manager seine Arbeit als diffizil oder herausfordernd erlebt (vgl. Hambrick et al. 2005, S. 473). Manager, die höheren Jobanforderungen ausgesetzt sind, werden sich in Entscheidungssituationen stärker auf „mentale Abkürzungen“ im Sinne ihrer gemachten Erfahrungen verlassen, und so reflektieren sich deren Dispositionen in den getroffenen strategischen Wahlentscheidungen (vgl. Hambrick 2007, S. 336). Hingegen haben Manager mit niedrigen Jobanforderungen die Möglichkeit, durch umfangreiche Entscheidungsprozesse, zum Beispiel mithilfe tiefgehender Analysen, strategische Wahlentscheidungen herbeizuführen, die einer Abstimmung der Unternehmung mit deren objektiver Situation besonders nahe kommen. Empirische Forschungsarbeit wurde zu Jobanforderungen im Rahmen der Upper-Echelons-Perspektive bislang noch nicht geleistet (ebd.).

Des Weiteren wurden den Beziehungen in TMTs Aufmerksamkeit gewidmet. Die Machtverteilung im TMT und das Konzept „behavioral integration“ sind die herausstechenden Beispiele für diesen Strang von Erweiterungen der Upper-Echelons-Perspektive (ebd.). Die (asymmetrische) Machtverteilung im TMT hat Einfluss darauf, welche bzw. wessen Top-Management-Charakteristika sich in strategischen Wahlentscheidungen widerspiegeln (vgl. Hambrick 2005, S. 336). Unter diesen Umständen reflektieren strategische Wahlentscheidungen die Dispositionen des mächtigsten Topmanagers bzw. der einflussreichsten Subgruppe innerhalb des TMTs (vgl. Eisenhardt/Zbaracki 1992, S. 22 f.; Finkelstein 1992, S. 505). Auf diesen Machtaspekt wird in Abschnitt 3.3 näher eingegangen. Ähnlich dient das Konzept „behavioral integration“, also das Ausmaß, mit dem ein TMT gemeinschaftlich agiert, dazu auszumachen, welche bzw. wessen Charakteristika in strategischen Wahlentscheidungen und damit im Unternehmungserfolg Niederschlag finden (vgl. Hambrick 1994, S. 188 ff.). Ist das Team integriert, trifft es also gemeinschaftlich strategische Entscheidungen und tauschen die Mitglieder bereitwillig Informationen und Ressourcen untereinander aus, so sind die Dispositionen des kompletten Teams relevant (vgl. Hambrick 2007, S. 336). Dagegen sind in Fällen in denen das Team nicht integriert ist und die Mitglieder autonom agieren, nur Teammitglieder relevant, die de facto für die spezifische Entscheidung zuständig sind. Sowohl die Analyse der asymmetrische Machtverteilung, als auch der „Behavioral Integration“ eines TMTs können zum Ergebnis haben, dass lediglich ein Teil oder nur bestimmte Mitglieder des TMTs im Hinblick auf bestimmte strategische Entscheidungen Relevanz haben (ebd.).

Neben den bereits genannten Erweiterungen des Grundmodells durch Moderatoren und Beziehungen innerhalb des TMTs wurde erkannt, dass die Beziehungen der Konstrukte nicht zwingend linear sind (vgl. Carpenter et al. 2004, S. 773). Zwischen den Konstrukten des Modells existieren auch rekursive Beziehungen. So wird der Unternehmungserfolg zwar durch strategische Wahlentscheidungen, die von Top-Management-Charakteristika geprägt sind, determiniert, wirkt sich aber gleichzeitig auch darauf aus, wie das TMT besetzt ist. Ein Beispiel hierfür ist eine durch stark negativen Erfolg herbeigeführte Krise der Unternehmung, im Zuge derer Manager mit entsprechender Erfahrung im TMT eingesetzt bzw. ausgetauscht werden, um diese Krise durch entsprechende strategische Wahlentscheidungen wie zum Beispiel eine „Turnaround“-Strategie zu bewältigen.

2.2.3 Kritische Würdigung

Der Beitrag, den die Upper-Echelons-Perspektive für die wissenschaftliche Disziplin des Strategischen Managements leistet, liegt hauptsächlich darin, dass sie Topmanager nach jahrelanger Vernachlässigung wieder in die strategische Untersuchung einbezieht (vgl. Hambrick 1989, S. 5). Mit dieser Forschungsperspektive wurde der Strategischen Managementtheorie ein konzeptioneller Bezugsrahmen geboten, in dem Topmanager systematisch und explizit mit Aspekten der Unternehmungsstrategie und dem Unternehmungserfolg in Verbindung gebracht werden (vgl. Priem/Cycyota 2001, S. 497). Im Besonderen wurde auch der Tatsache Beachtung geschenkt, dass strategische Entscheidungsträger, wie oben dargestellt, nicht rational, sondern im Hinblick auf strategische Entscheidungen „rational begrenzt“ agieren. So findet auch ein „menschliches Moment“ in den theoretischen Zusammenhang. Das mit der Perspektive verbundene Upper-Echelons-Modell war zudem Ausgangspunkt zahlreicher großzahliger quantitativer Querschnittsuntersuchungen (vgl. Gergs 2002, S. 20), die im Sinne des Grundmodells hauptsächlich demographische Persönlichkeitsmerkmale mit Strategien und Leistungsindikatoren in Verbindung brachten, die generellen Zusammenhänge der Perspektive bestätigen und die These verifizieren konnten, das Top-Management-Charakteristika sich als Prädiktoren von strategischen Handlungen und Unternehmungserfolg eignen (vgl. Bresser 1998, S. 112).[4]

Trotz ihres positiven Beitrags zur strategischen Managementforschung, weist die Upper-Echelons-Perspektive konzeptionelle sowie methodische Problemfelder auf, die Gegenstand von zum Teil massiver Kritik waren und sind. Hierzu trug unter anderem bei, dass empirische Ergebnisse von Upper-Echelons-Studien teilweise nicht signifikant oder sogar widersprüchlich sind (vgl. Valle Thiele 2008, S. 87 f.). Im Folgenden wird auf diese Problemfelder entlang der oben dargelegten Basisprämissen eingegangen.

Vertreter des „Strategic-Choice“-Ansatzes, der gleichzeitig die erste oben dargestellte Basisprämisse des Upper-Echelons-Grundmodells verkörpert, behaupten, dass Topmanager eine zentrale Rolle bei der strategischen Ausrichtung der Unternehmung spielen und so Einfluss auf deren Erfolg nehmen können (vgl. Schrader 1995, S. 34). Vollständig konträrer Meinung sind die Vertreter des „Population-Ecology“-Ansatzes. Sie argumentieren, dass Unternehmungen „strukturell träge“ sind, das heißt, dass diese sich in Folge interner und externer Restriktionen sowie institutioneller Zwänge nicht erfolgreich an veränderte Umweltbedingungen anpassen können (vgl. Bresser 1998, S. 630 f.; DiMaggio/Powell 1983, S. 150 f.; Hannan/Freeman 1977). In dieser deterministischen Sichtweise wird Managern keine proaktive Rolle zugesprochen; der Selektionsprozess der externen Umwelt initiiert den Wandel der Unternehmung, und Umweltfaktoren determinieren den Unternehmungserfolg (vgl. Aldrich 1979, S. 27; Hannan/Freeman 1977, S. 929 ff.). Eine ähnliche Argumentationslinie verfolgt die Studie von Lieberson und O’Connor aus dem Jahr 1972. Diese untersucht die Wirkung bestimmter Einflussfaktoren – namentlich externe Umweltfaktoren, organisationale Faktoren und Faktoren des Top-Managements – auf den Unternehmungserfolg in Großunternehmungen (vgl. Lieberson/O’Connor 1972). Die Studie stellt den dominanten Einfluss der beiden erstgenannten Faktorgruppen fest: „In short, all three performance variables are affected by forces beyond a leader's immediate control (…)” (ebd., S. 121). Vertreter der Upper-Echelons-Perspektive werfen der Studie jedoch methodische Unzulänglichkeiten in Bezug auf die genaue Abgrenzung des Untersuchungsgegenstandes, die Auswahl ungeeigneter Variablen für die Messung des Unternehmungserfolgs sowie die diskriminierende Berücksichtigung der „Leadership“-Variable in der Untersuchung vor (vgl. Finkelstein/Hambrick 1996, S. 23). Eine anschließend durchgeführte Studie, die im Wesen eine Replikation der Lieberson und O’Connor-Studie darstellt, fördert – nach methodischer Neujustierung – gegenteilige Ergebnisse zu Tage, die Topmanagern wiederum signifikanten Einfluss auf den Unternehmungserfolg zusprechen (vgl. Weiner/Mahoney 1981, S. 465).

Auch mit der zweiten Basisprämisse der Upper-Echelons-Perspektive ist ein Problemfeld verknüpft. Erstens wird das TMT – als zentraler Untersuchungsgegenstand der Perspektive – von Forschern nicht einheitlich definiert (vgl. Hambrick/Finkelstein 1996, S. 122), was ein Mangel an Konstruktvalidität bedeutet. Operationale Definitionen reichen von solchen Managern, die vom CEO als TMT identifiziert werden, über formelle Zugehörigkeit zum Spitzengremium „board of directors“ oder Vorstand, bis hin zu dem Vorschlag, sämtliche Personen, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Unternehmung, einzubeziehen, die an strategischen Entscheidungen im weitesten Sinne teilhaben (vgl. Hambrick 1994, S. 173 f.). Ein Extrembeispiel für die weitreichenden Definitionen des TMTs wird mit der Zusammenfassung von Mitgliedern des Top-Managements und des Aufsichtsgremiums zu so genannten „Supra-TMTs“ vorgeschlagen (vgl. Finkelstein/Hambrick 1996, S. 245 f.). Diese unterschiedliche bzw. vage Grenzziehung bezüglich der Definition des Untersuchungsgegenstandes lässt vermuten, dass dadurch empirische Ergebnisse variieren können und die Generalisierbarkeit der Ergebnisse gefährdet ist. Zweitens hat die ausschließliche Konzentration auf das TMT – wie sie im Basismodell der Upper-Echelons-Perspektive gefordert wird – zur Folge, dass dies zur Vernachlässigung wichtiger individueller Einflüsse führt (vgl. Jensen/Zajac 2004, S. 520 f.). Jensen und Zajac argumentieren, dass diese Aggregation Unterschiede, im Besonderen unterschiedliche strukturelle Rollen, zwischen den Gruppenmitgliedern verwischt und schlagen deshalb vor, als eindeutigen Untersuchungsgegenstand den CEO bzw. den einflussreichsten Topmanager zu wählen. Der Nachteil dieser Vorgehensweise liegt darin, dass Gruppenphänomene wie zum Beispiel oben erwähnte Team-Heterogenität nicht studiert werden können (ebd.).

Mit der dritten Basisprämisse der Perspektive, der so genannten „Kongruenzannahme“, geht heftige Kritik einher. Der Ersatz psychologischer Merkmale durch demographische Variablen ist der Reliabilität – der Messzuverlässlichkeit der Untersuchung – zwar zuträglich, da demographische Variablen leichter zugänglich, beobachtbar und damit messbar sind, birgt aber auch starke Nachteile in Bezug auf die Variablenvalidität – die Gültigkeit der Untersuchung (vgl. Priem et al. 1999, S. 938). Dass diese Vorgehensweise per se nur eine Annäherung darstellt, die zu Unzulänglichkeiten in punkto Validität führt, erkennen schon Hambrick und Mason: „True, demographic indicators may contain more noise than purer psychological measures“ (Hambrick/Mason 1984, S. 196). Dies rührt daher, dass eine demographische Variable für mehrere psychologische Konstrukte stehen kann, wie zum Beispiel das Alter eines Topmanagers für Risikoaversion, aber auch für dessen kognitive Flexibilität, Leistungsbereitschaft oder andere psychologische Merkmale (ebd.). Ein Forscher kann sich bei dieser ungenauen Operationalisierung seines zu messenden Konstruktes nicht sicher sein, welche Wirkung welcher Merkmale er gemessen hat, was sich negativ in Bezug auf die Variablenvalidität der Untersuchung auswirkt (vgl. Priem et al. 1999, S. 938 f.). Mit der Nutzung demographischer Indikatoren geht noch ein weiterer Kritikpunkt einher. Lawrence bemängelt, dies würde im Rahmen der Demographieforschung dazu führen, dass die Indikatoren direkt mit dem Unternehmungserfolg verknüpft werden ohne die intervenierenden Prozesse bzw. die eigentlichen Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge in die Untersuchung einzubeziehen (vgl. Lawrence 1997, S. 2 ff.). Prozesse wie der Filterprozess des Upper-Echelons-Modells, über die Top-Management-Charakteristika indirekt den Unternehmungserfolg beeinflussen, werden ausgeblendet bzw. bleiben ungetestet. Lawrence argumentiert weiter, dass der Wirkungszusammenhang zwischen demographischen Variablen und Unternehmungserfolg durch sogenannte „subjektive Konzepte“ interpretiert und damit empirische Befunde im Nachgang der Untersuchung erklärt werden. Gleichsam bleiben die intervenierenden Prozesse zwischen Top-Management-Charakteristika und Unternehmungserfolg in der „(…) black box of organizational demography“ (ebd., S. 2) und die Upper-Echelons-Perspektive verliert an Erklärungsgewalt (vgl. Priem et al. 1999, S. 940 f.). Ein damit verbundener Aspekt ist die Tatsache, dass die reine Untersuchung demographischer Variablen keinen präskriptiven Nutzen hat. Ohne die Berücksichtigung intervenierender Prozesse können keine nützlichen Aspekte für Topmanager in der Unternehmungspraxis aufgezeigt werden, an denen diese zur Beeinflussung des Unternehmungserfolges ansetzen könnten (ebd.).

Das letzte Problemfeld der Upper-Echelons-Perspektive bezieht sich auf die vierte der oben dargestellten Basisprämissen und knüpft an den zuvor vorgestellten Kritikpunkt der dritten Basisprämisse an. Neben der methodischen Kritik bezüglich der Vernachlässigung der intervenierenden Prozesse zwischen Top-Management-Charakteristika und Unternehmungserfolg, lässt sich auch ähnliche konzeptionelle Kritik an der Upper-Echelons-Perspektive üben. Wie ausführlich beschrieben, postuliert diese, dass Top-Manager strategische Entscheidungen treffen, in denen sich ihre Charakteristika widerspiegeln und dies zu unterschiedlichem Unternehmungserfolg zwischen Unternehmungen führt. Die Upper-Echelons-Perspektive erklärt anhand des Filterprozesses zwar anschaulich, wie Topmanager zu ihrer „konstruierten Realität“ gelangen, klammert dann aber jene Prozesse aus, die zu der strategischen Wahlentscheidung, also dem Strategieinhalt führen, sowie jene Handlungen und Prozesse, welche die strategischen Wahlentscheidungen in den Unternehmungserfolg münden lassen (vgl. Carpenter/Reilly 2006, S. 24). Auf die Verhaltenskomponenten, die in Abbildung 2.2 als „executive behaviors“ zwischen der „konstruierten Realität“ der Topmanager und dem Unternehmungserfolg stehen, wird durch Hambrick und Mason in der Beschreibung des Upper-Echelons-Modells nicht näher eingegangen. Methodisch wie konzeptionell hinterlässt die Upper-Echelons-Perspektive eine „black box“ bezüglich des strategischen Verhaltens von Topmanagern.

Weitere Kritikpunkte an der Upper-Echelons-Perspektive, auf die hier nur kurz eingegangen werden soll, beziehen sich auf die postulierte Kausalität im Modell und eine mögliche Glorifizierung von Unternehmungseliten bzw. Topmanagern. Wie dargestellt, argumentiert die Upper-Echelons-Perspektive, dass Topmanager strategische Entscheidungen vor dem Hintergrund ihrer Dispositionen bzw. Profile treffen. Vertreter der Perspektive erkennen aber auch, dass Topmanager im Hinblick auf ihr Mandat so handeln, wie es vom Aufsichtsgremium bzw. dem Organ, durch welches sie eingesetzt werden, insgeheim erwartet wird (vgl. Hambrick 2007, S. 339). Des Weiteren wird der Perspektive und deren Verfechtern vorgeworfen, dass sie Topmanager und damit Eliten glorifizieren, was sie aber von sich weisen: „The upper echelons perspective is entirely based on the premise that executives are humanly finite […] just like the rest of us” (ebd., S. 341).

Da die Upper-Echelons-Perspektive – wie angeführt – den Prozess, über den Topmanager strategische Entscheidungen treffen und diese dann mehr oder weniger erfolgreich umsetzen, weitestgehend ausblendet, wird die theoretische Grundlage dieser Arbeit im Folgenden um die Entscheidungsprozessforschung ergänzt. Dies ermöglicht den Einbezug des strategischen Entscheidungsprozesses in die Analyse des Einflusses von Topmanagern auf eben diesen und den Unternehmungserfolg, die im vierten Abschnitt Gegenstand dieser Arbeit ist.

2.3 Ergänzung: Entscheidungsprozessforschung

Im Gegensatz zur Upper-Echelons-Perspektive ist die Entscheidungsprozessforschung ein Forschungsschwerpunkt der ‘Strategy-Process‘-Forschung in der Strategischen Managementtheorie (vgl. Valle Thiele 2008, S. 82 und S. 94). Sie hat den strategischen Entscheidungsprozess zum Untersuchungsgegenstand und geht der Frage nach, „(…) how effective strategies are shaped within the firm and then validated and implemented efficiently” (Chakravarthy/Doz 1992, S. 5). Zurückgreifend auf die Definition in Abschnitt 2.1, stellt der strategische Entscheidungsprozess dar, wie der Strategieinhalt, also die strategische Entscheidung, zustande kommt (Phase der Strategieformulierung) und wie diese dann in einem zweiten Schritt umgesetzt wird (Phase der Strategieimplementierung) und im Unternehmungserfolg Niederschlag findet.

Vertreter der Entscheidungsprozessforschung argumentieren, dass neben dem Strategieinhalt bzw. der strategischen Entscheidung an sich, der strategische Entscheidungsprozess Auswirkungen auf den Unternehmungserfolg hat: „(…) different processes lead to different choices, which is to say that SDM [strategic decision-making] processes influence the choices organizations make, and that different choices lead to different outcomes – that all choices are not equally good” (Dean/Sharfman 1996, S. 369). Zu ergänzen wäre, dass auch die Art und Weise, wie diese Entscheidungen umgesetzt werden – also neben der Strategieformulierung auch die Strategieimplementierung – erhebliche Auswirkungen auf den Unternehmungserfolg hat, da hier beispielsweise eine Reihe von Problemen unter anderem bei der Koordinierung von Aktivitäten auftreten können, welche den potenziellen Erfolg zuvor getroffener strategischer Entscheidungen bedrohen (vgl. Alexander 1991). Bisweilen sehen Vertreter dieser Forschungsrichtung in einem effektiven strategischen Entscheidungsprozess eine potenzielle „capability“, also eine organisationale Fähigkeit, in der ein Wettbewerbsvorteil der Unternehmung begründet sein kann (vgl. Hart/Banbury 1994, S. 253 ff.).

[...]


[1] Der Begriff der Unternehmungsstrategie wird von Andrews wie folgt definiert: “Corporate strategy is the pattern of decisions in a company that determines and reveals its objectives, purposes, or goals, produces the principal policies and plans for achieving those goals, and defines the range of business the company is to pursue, the kind of economic and human organization it is or intends to be, and the nature of the economic and non-economic contribution it intends to make to its shareholders, employees, customers, and communities (vgl. Andrews 1980, S. 18).

[2] Nicht alle strategischen Entscheidungen werden zwingend vom Top-Management getroffen. In großen, komplexen Unternehmungen können Initiativen und letztlich auch Entscheidungen aus niedrigeren Hierarcheebenen des Managements stammen (vgl. Bower 1970, S. 20). Mintzberg bezeichnet diese als „emergente Phänomene“ (Mintzberg 1978, S. 935). Obwohl das Top-Management nicht die totale Kontrolle über sämtliche Entscheidungsergebnisse innehat, besitzt es doch einen vorherrschenden Einfluss auf das Geschehen in der Unternehmung, da es den Kontext durch zum Beispiel Anreiz- und Leistungsevaluierungssysteme schafft, der Form und Ausmaß von dezentral getroffenen Entscheidungen gewissermaßen steuert (vgl. Bower 1970, S. 286 f.; Finkelstein/Hambrick 1996, S. 3 f. und S. 19).

[3] Ferner thematisieren Finkelstein und Hambrick in Ergänzung zum Basismodell von 1984, dass Topmanager ein „kognitives Modell“ aufweisen, das bestimmt, ob und wie neue Stimuli wahrgenommen und interpretiert werden und gleichsam zur Komplexitätsreduktion dient (vgl. Finkelstein/Hambrick 1996, S. 57). Der Aufbau des Modells besteht aus Inhalt, Struktur und Stil. Inhalt umfasst Wissen, Werte und Einstellungen des Topmanagers, während, die Struktur kognitiver Modelle bestimmt, wie der Inhalt im Gedächtnis arrangiert und verknüpft wird und der Stil, wie das Gedächtnis des Topmanagers „arbeitet“ bzw. wie er Informationen aus der Umwelt wahrnimmt und interpretiert (ebd., S. 57 ff.).

[4] Im Zuge dieser Arbeit werden in Abschnitt 4.1 Upper-Echelons-Studien vorgestellt, die Charakteristika einzelner Topmanager mit bestimmten strategischen Wahlentscheidungen und Unternehmungserfolg verknüpfen.

Excerpt out of 89 pages

Details

Title
Zur individuellen Einflussnahme von Topmanagern auf strategische Entscheidungsprozesse und den Unternehmungserfolg
College
Free University of Berlin  (Institut für Management)
Grade
1,3
Author
Year
2008
Pages
89
Catalog Number
V115716
ISBN (eBook)
9783640170937
File size
643 KB
Language
German
Keywords
Strategisches Management, Unternehmungsstrategie, Top Management, Topmanager, CEO, Entscheidungsprozesse, Unternehmungserfolg, Managerial Discretion, Handlungsspielraum, Rationalität, Geschwindigkeit, Politisches Verhalten
Quote paper
Sebastian Gerlach (Author), 2008, Zur individuellen Einflussnahme von Topmanagern auf strategische Entscheidungsprozesse und den Unternehmungserfolg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115716

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