Antiochos I. Soter - Die Geschichte des "liebeskranken Königssohns"


Seminararbeit, 2005

19 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhalt

1. Vorwort

2. Einleitung

3. Antiochos I. Soter

4. Die antiken Autoren :
4.1Appian
4.2Plutarch
4.3Lukian
4.4Julian
4.5ValeriusMaximus

5. Die Anekdote der antiken Autoren im Vergleich

6. Unterschiedliche Ausführungen einer Geschichte

7. Literaturverzeichnis
7.1 Quellenverzeichnis
7.2 Forschungsliteratur

8. Anhang

1.Vorwort

Nach dem Tod Alexanders des Großen gab es viele Diadochenkriege. Bei den Diadochen handelt es sich um die direkten Nachfolger Alexanders, die das große Alexanderreich unter sich aufteilten. Dabei beanspruchten viele Diadochen größere Rechte und so kam es oft zu Konkurrenzkämpfen und letztendlich zu vielen Kriegen, den Diadochenkriegen. Dabei bildeten sich drei große Reiche heraus. Es handelt sich dabei um das Antigonidenreich, Ptolemäerreich und das Seleukidenreich.

Bei dem letztgenannten handelt es sich um das Reich, das von Seleukos I. Nikator 312 v. Chr. gegründet wurde. Das Reich von 272 v. Chr., unter der Herrschaft Antiochos I. Soter, reichte von der kleinasiatischen Küste im Westen bis nach Baktrien im Osten und dem Maurya Reich, das in loser Abhängigkeit vom Seleukidenreich bestand. Das von Seleukos I. gegründete Reich wurde 63 v. Chr. aufgelöst und der römischen Provinz Syria einverleibt.

Die folgende Arbeit wird sich nicht mit dem Diadochen Seleukos I. beschäftigen, sondern mit dessen einzigen Sohn Antiochos I., ein Epigone Alexanders des Großen.

2.Einleitung

Gegen 293 v. Chr. erhob Seleukos I. Nikator, ein Diadoche Alexanders des Gro- ßen und Gründer des nach ihm benannten Seleukidenreich, seinen einzigen Sohn Antiochos zum Mitregenten über die oberen Satrapien des Reiches. Im gleichen Jahr hat Antiochos seine Stiefmutter Stratonike, die Tochter Demetrios Poliorketes, geheiratet. Zu dieser Heirat kam es, weil der junge Prinz unglücklich verliebt war. Diese Heirat wurde zur berühmten Anekdote des „liebeskranken Königssohns“. Mit dieser Anekdote wird sich diese Arbeit beschäftigen.

Beginnen möchte ich mit einem kurzen biografischen Überblick Antiochos’ I. Danach folgen die fünf antiken Autoren, die die Geschichte des „liebeskranken Königssohns“ unterschiedlich in ihre Werke eingebaut haben. Dabei handelt es sich um folgende Autoren: Appianos, Plutarchos, Lukianos, Julianos und Valerius Maximus. Nachdem ich diese Autoren kurz vorgestellt habe, werde ich die Anekdote des „liebeskranken Königssohns“ unter den antiken Autoren vergleichen.

Für diese Ausarbeitung stehen mir die Geschichten der antiken Autoren, wie AppianosSyriake, zur Verfügung. Um in die Diskussion des Vergleichs einsteigen zu können, ziehe ich unter anderem den AufsatzDer liebeskranke Königssohn und die seleukidische Herrschaftsauffassungvon Kai Brodersen aus dem Jahr 1985 zur Hilfe heran.

Das Ziel dieser Arbeit soll die Ausarbeitung der Gemeinsamkeiten, Unterschiede und der Wahrheitsgehalt der antiken Quellen sein.

3. Antiochos I. Soter

Das Diadochenreich der Seleukiden wurde um 312 v. Chr. von Seleukos I. Nikator gegründet. Aus seiner Ehe mit Apama, der Tochter des Spitamenes aus Baktrien, geht Antiochos als einziger Sohn im Jahre 324 v. Chr. hervor.

Antiochos wird im Jahre 293 v. Chr. von seinem Vater zum Mitregenten erhoben. Er erhält die oberen Satrapien als Herrschaftsgebiet zugesprochen. Die oberen Satrapien sind die Gebiete im oberen Asien jenseits des Euphrats, in denen Antiochos seine Herrschaft durch Gründungen von Städten festigte. Im gleichen Jahr hat Antiochos I. seine Stiefmutter Stratonike geheiratet. Diese Heirat und ihr Zustandekommen wurde berühmt und ging als „’storia d’amore’“[1] in die Geschichte ein.

Im Jahr 281 v. Chr. wurde Seleukos I. Nikator von Ptolemaios Keraunos ermordet und dadurch wurde Antiochos I. zum König des gesamten Seleukidenreichs, das in diesem Jahr seine größte Ausdehnung erreicht hatte. Während seiner Regierungszeit hatte Antiochos viele Schwierigkeiten zu bewältigen, denn schon 281 v. Chr. kam es zu Kämpfen in Nordund Nordwestkleinasien, die aber das Herrschaftsgebiet nicht erweiterten. Im darauffolgenden Jahr gab es den syrischen Erbfolgekrieg, nach dem Antiochos I. seinem Schwager Antigonos Gonatas Makedonien überließ.

Seinen Beinamen Soter, zu deutsch „Retter“, „Erlöser“, erlangte er 275 v. Chr., als er die Galater unter dem Usurpator Zipoites in der sogenannten Elefantenschlacht besiegte. Die Elefantenschlacht von 275 v. Chr. war ein Konflikt von vielen, dem sich Antiochos kurz nach dem Tod seines Vaters stellen musste. Hinzu kam, dass der nomadische Stamm der Parner das Reich im Nordosten schwächte. Diese wurden später zum größten Konkurrenten des Seleukidenreichs im Kampf um die Macht über das alte Persien.

Es folgte der Erste Syrische Krieg von 274 – 271 v. Chr., indem hatte sich Antiochos I. gegen Ptolemaios II. durchzusetzen. 274 v. Chr. marschierte Ptolemaios und seine Truppen in den seleukidischen Teil Syriens ein. Dabei mussten seine Truppen aber vor Antiochos’ Truppen zurückweichen. Währenddessen zog Antiochos mit einem anderen Teil seines Heeres nach Ägypten und fiel dort ein. Da die Aufrüstung des Seleukiden zu einer Wirtschaftskrise in Babylonien führte und die Truppen durch eine Seuche geschwächt wurden, kapitulierte Antiochos I. 271 v. Chr. und so konnten sich die Ägypter unter der Herrschaft Ptolemaios II. und Arsinoe II. als Sieger erklären. Antiochos I. Soter verlor nicht nur den Krieg, sondern auch Gebiete in Kleinasien.

262 v. Chr. musste Antiochos I. eine Niederlage gegen Eumenes von Pergamon im Westen hinnehmen, weil Eumenes Antiochos in der Schlacht bei Sardes besiegte. Mit diesem Sieg wurde Pergamon unabhängig vom Seleukidenreich.

Mit seiner Frau Stratonike hatte Antiochos I. Soter vier Kinder. Dabei handelt es sich um Seleukos, der 267 v. Chr. ermordet wurde, um Antiochos II. Theos, seinem direkten Nachfolger, und um zwei Töchter, Apama und Stratonike, wobei die letztere um 235 v. Chr. ermordet wurde. Sie war mit Demetrios II. von Makedonien verheiratet.

Ein Jahr nach der Schlacht bei Sardes, 261 v. Chr., starb Antiochos I. Soter nach einer zwanzig Jahre langen schwierigen Herrschaftszeit.[2]

4. Die antiken Autoren

4.1 Appianos

Appianos wurde zwischen 90 und 95 n. Chr. in Alexandreia geboren. Dort lebte er bis 120 n. Chr., danach siedelte er nach Rom über, wo er das römische Bürgerrecht verliehen bekam.

In der Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. schrieb er in 24 Büchern dieHistoria Romana, von diesen 24 Büchern sind nicht alle erhalten geblieben. Diese römische Geschichte reicht von der Königszeit bis zu den Feldzügen Traians in Dakien und Arabien.

Appianos ist eine wichtige Quelle für das Seleukidenreich, da er selbst eine Seleukidengeschichte schrieb, dieSyriake, in dieser Geschichte schildert Appianos die Anekdote des „liebeskranken Königssohns“.[3]

4.2 Plutarchos

Plutarchos wurde 45 n. Chr. in dem bootischen Chaironeia geboren. Er war mit seiner Familie sehr verbunden, diese war sehr wohlhabend. Somit konnte Plutarchos studieren und mehrere Male nach Italien und Rom, sowie nach Alexandreia reisen. Sein Lehrer war der Ägypter Ammonios, der ihn auf seine politische und literarische Tätigkeiten gut vorbereitete, indem er ihn in der Rhetorik unterrichtete. Plutarchos lebte weiterhin in Chaironeia und wurde zum ständigen Priester.

[...]


[1] Landucci 1978. S. 74.

[2] Die biografischen Daten richten sich nach: Ameling, Walter: Antiochos I. Soter. In: DNP. SP. 767/768.

[3] Die biografischen Daten richten sich nach: Magnino, D.: Appianos. In: DNP. Sp. 903-905.

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Antiochos I. Soter - Die Geschichte des "liebeskranken Königssohns"
Hochschule
Christian-Albrechts-Universität Kiel  (Klassische Altertumskunde/Historisches Seminar)
Veranstaltung
Seleukos I.
Note
2,3
Autor
Jahr
2005
Seiten
19
Katalognummer
V114669
ISBN (eBook)
9783640165131
ISBN (Buch)
9783640166961
Dateigröße
705 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Antiochos, Soter, Geschichte, Königssohns, Seleukos
Arbeit zitieren
Sabrina Panknin (Autor:in), 2005, Antiochos I. Soter - Die Geschichte des "liebeskranken Königssohns", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114669

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