Niedrig-Inferente Auswertung von Unterrichtsdaten


Hausarbeit, 2006

17 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Begriffsklärung
1.1.Beobachtung
1.2. Formen von Beobachtung
1.3. Inferenz

2.Unterrichtsforschung
2.1.Lehr-Lern-Forschung
2.2.Vergleichende Bildungsforschung
2.2.1.TIMS-Studie

3. Evaluation von Unterricht
3.1. Die Verschiedenen Vorgehensweisen

4. Videografie im Unterricht

5. Sinn und Zweck

6. Resümee

Literaturverzeichnis:

Internetquellen:

Einleitung

In vorliegender Hausarbeit beschäftige ich mich mit dem Thema „niedrig-inferente Auswertung von Unterrichtsdaten“ im Rahmen des Seminars „Methoden und Anwendungsfelder der Unterrichtsforschung“.

Während den Vorbereitungen zum gleichnamigen Referat hatte ich anfänglich einige Schwierigkeiten, da ich mir unter den genannten Begriffen wenig vorstellen konnten. Doch nach kurzer Einarbeitungszeit und Informationssammlung in zahlreicher Literatur und dem Internet, wurde das Thema klarer. Ich war überrascht, welch großes und bedeutendes Feld in der Didaktik dahinter steckt. Zum Zeitpunkt des Referats noch etwas unsicher, konnte ich im Laufe des Seminars die Zusammenhänge und Bedeutungen erkennen und das Thema ergab für mich einen nachvollziehbaren Sinn.

In meiner Hausarbeit möchte ich erst einmal die Begriffe selbst nachhaltig erklären und erläutern. Dabei gehe ich vom Alltagsverständnis aus, um dann zur wissenschaftlichen Interpretation überzugehen. Ich erkläre die Unterrichtsforschung und gehe kurz auf ein konkretes aktuelles Beispiel ein. Dann leite ich über zu Evaluation von Unterricht und erwähne die konkreten Vorgehensweisen. Schließlich beschäftige ich mich mit der Videografie im Unterricht – einem typischen Anwendungsfeld niedrig-inferenter Beobachtung. Dabei werde ich auf den Sinn und Zweck, also dem Nutzen dieser Beobachtungsform eingehen. Im darauffolgenden Resümee fasse ich das Wichtigste kurz zusammen und gebe eine persönliche Stellungnahme ab, da ich mir im Laufe des Seminars und des Literaturarbeit eine Meinung zum Thema gebildet habe.

1. Begriffsklärung

Um thematisch auf die Auswertung von niedrig-inferenten Unterrichtsdaten eingehen zu können, ist eine ausführliche Begriffsklärung notwendig.

Dazu lassen sich folgende Fragen formulieren:

Was bedeutet „Beobachtung“ im wissenschaftlichen Sinne und was versteht man unter „Inferenz“ bzw. „niedrig-inferent“?

1.1.Beobachtung

Beobachtungen sind ein wesentlicher Teil des täglichen Lebens. Im Grunde kann man „beobachten“ mit „über eine gewisse Zeit zu einem bestimmten Zweck auf jemanden oder etwas achten, kontrollieren, überwachen, im Auge behalten“[1] übersetzen.

Im Gegensatz zu den alltäglichen sind wissenschaftliche Beobachtungen systematisch und objektiv. Sie sind ein bestimmter Zugang zu sozialen Phänomenen, bei dem die Daten über das zu Untersuchende nicht auf direkter Auskunft beruhen (wie es z. B. bei Befragungen oder Interviews der Fall ist), sondern indirekt durch den Beobachter erhoben werden.

„Die Beobachtung der Natur der Natur ist die eigentliche Wurzel der Wissenschaft. Sie unterscheidet sich von der reinen Betrachtung dadurch, dass sie in den Kontext einer Theorie eingebunden ist.“[2]

Die Beobachtung an sich lässt sich natürlich auf jegliche soziale Phänomene anwenden. Im Allgemeinen bezieht sie sich jedoch auf Verhaltens-, Handlungs- und Interaktionsformen von Menschen (Individuen) innerhalb der Gesellschaft. Gleichwohl spielt die Wahrnehmungs- und Aufnahmekapazität der Beobachter selbst eine wichtige Rolle, worauf später noch genauer eingegangen wird.

Wissenschaftliche Beobachtung ist also ganz allgemein das aufmerksame, planmäßige und zielgerechte Wahrnehmen von Vorgängen, Ereignissen, Verhaltensweisen von Lebewesen (Menschen und Tieren) in Abhängigkeit von bestimmten Situationen. Ziel der Beobachtung ist es, den Gegenstand des jeweiligen Interesses möglichst genau zu erfassen. Sie gilt als grundlegende Methode der Datengewinnung und Faktensammlung (also Sammlung niedrig bis mäßig-inferenter Daten) zum Zeitpunkt des Geschehens.

1.2. Formen von Beobachtung

Man unterscheidet zunächst zwischen zwei Arten von zu beobachtenden Situationen:

a) künstlich hergestellte Situationen
(z. B. sozialpsychologische Experimente, wie arrangierte Gruppendiskussionen, deren Verlauf analysiert wird)

b) natürliche Situationen
die nicht speziell auf den Forschungszweck hin arrangiert worden sind
(z. B. Analyse von Gruppenstrukturen bei Jugendgangs)

Beobachtungsverfahren lassen sich weiter unterscheiden nach dem Maß an Standardisierung, dem die Protokollierung der Beobachtungen unterworfen ist. Häufig kommen standardisierte, detaillierte und spezialisierte Codierschemata zum Einsatz, in die die beobachtende Person Einträge macht (Art, Häufigkeit und Länge der Beteiligung einzelner Personen am Gruppengeschehen). Dem zufolge muss vor der Untersuchung festgelegt werden, was beobachtet werden soll, d.h. was im Hinblick auf die Forschungsfragestellung wichtig erscheint (was man dann Kategorisierung nennt).

Bei der standardisierten Beobachtung ist dann weiter zu unterscheiden zwischen Erhebungsverfahren, bei denen die einzelnen Handlungen der Akteure erhoben werden, und solchen, bei denen summarische Beurteilungen ihres Handelns mittels Rating-Verfahren vorgenommen werden.

Darüber hinaus wird unterschieden, ob von vornherein nur bestimmte Phänomene (Verhaltensweisen, Eigenschaften etc.) erhoben werden sollen, oder alle Verhaltensweisen nach einem bestimmten Schema zu klassifizieren sind.

Weiter lässt sich unterscheiden, inwieweit der Forscher/Beobachter in die Beobachtungstätigkeit mit eingebunden ist. Dabei gibt es folgende Beobachtungsarten:

- nicht- teilnehmender Beobachtung: wenn der Forscher selbst nicht aktiver Bestandteil des Beobachtungsfeldes ist
- teilnehmende Beobachtung: kann in natürlichen Situationen stattfinden, allerdings nur durch eine mehr oder weniger aktive Teilnahme im Untersuchungsfeld

Ein besonderes Problem ergibt sich aber auch dadurch, dass entschieden und verantwortet werden muss, ob eine Beobachtung offen, d.h. mit Wissen und Zustimmung der Beobachteten, oder aber verdeckt, d.h. ohne deren Wissen erfolgt.

[...]


[1] Prof. Dr. Günther Drosdowski: DUDEN – deutsches Universal Wörterbuch, 2. Auflage, 1989, Dudenverlag Mannheim/Wien/Zürich

[2] www.wikipedia.de , Stand 28.03.2006

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Niedrig-Inferente Auswertung von Unterrichtsdaten
Hochschule
Bergische Universität Wuppertal
Veranstaltung
Methoden, Ergebnisse und Anwendungsfelder in der Unterrichtsforschung
Note
2,3
Autor
Jahr
2006
Seiten
17
Katalognummer
V114287
ISBN (eBook)
9783640156146
ISBN (Buch)
9783640156269
Dateigröße
425 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Niedrig-Inferente, Auswertung, Unterrichtsdaten, Methoden, Ergebnisse, Anwendungsfelder, Unterrichtsforschung
Arbeit zitieren
Jennifer Lückerath (Autor:in), 2006, Niedrig-Inferente Auswertung von Unterrichtsdaten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114287

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