Ethnische Säuberungen als Zeichen der Moderne - das Beispiel Griechenland/Türkei 1923


Hausarbeit, 2008

28 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffs-Bestimmungen
2.1. Nation/Nationenbildung/Nationalismus
2.2. Ethnie/Volk/Rasse

3. Ethnische Säuberungen – die theoretischen Ansätze von Michael Mann und Norman Naimark

4. Der Bevölkerungstransfer zwischen der Türkei und Griechenland 1923
4.1. Die Vorgeschichte
4.2. Der Erste Weltkrieg – eine weitere Niederlage
4.3. Der Befreiungskrieg und die Schlacht um Smyrna
4.4. Der Vertrag von Lausanne und seine Umsetzung

5. Schlussbetrachtung

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„Es ist der Fluch des Großen, dass er über Leichen schreiten muss, um neues Leben zu schaffen. Wir müssen aber neues Leben schaffen, der Raum muß keimfrei sein, sonst kann es nicht gedeihen.“[1] Diese Worte aus dem Munde des Reichsführers SS Heinrich Himmler vom 11. November 1941 markieren eine in die Vernichtungsrealität der Nationalsozialisten kulminierte Entwicklung, die einsetzt mit am Anbeginn eines Zeitabschnittes, den Michael Mann unscharf als Moderne bezeichnet und der Begleit-Begrifflichkeiten wie Nation, Rasse und Genozid[2] in die Lebens-Realitäten der Menschheit einführte. In Präzision, Ausmaß und Grausamkeit bis dahin einmalig verübten die Nationalsozialisten einen auf zentrale Gebiete Europas und vor allem auf die Länder Polen und Sowjetunion konzentrierten Massenmord.

Das 20. Jahrhundert stellt einen Wendepunkt im Umgang von verfeindeten Staaten miteinander dar, ethnische Säuberungen treten auf als neuer Ansatz, um Problematiken dauerhaft zu beheben. Zwischen 60 und 120 Millionen Menschenleben kostete dieser vermeintliche Fortschritt letztendlich.[3] Ablesen lassen sich die negativen Auswirkungen an den Verlusten der Zivilbevölkerung in den Kriegen. Von einem fünfprozentigen Anteil der Zivilisten an den Toten des Ersten Weltkriegs über 60 Prozent im Zweiten Weltkrieg stieg die Zahl in den Kriegen der 70er- und 80er-Jahre des zurückliegenden Jahrhunderts auf mehr als 80 Prozent, was laut Michael Mann nicht auf veränderte Kriegsstrategien zurückzuführen ist: „Der Grund hierfür liegt vielmehr darin, dass in zunehmendem Maße ganze Völker als 'Der Feind' betrachtet und behandelt wurden.“[4]

Den Anbeginn dieser Entwicklung kennzeichnete der Bevölkerungstransfer zwischen der Türkei und Griechenland, den der Vertrag von Lausanne vom 24. Juli 1923 rein rechtlich regelte, der in der praktischen Umsetzung Leid, Tod und traumatisches Erleben über viele Menschen brachte. Diese Arbeit geht der Frage nach, inwieweit ethnische Säuberungen als Zeichen der Moderne zu sehen sind. Um hier Antworten zu finden, sind in einem ersten Schritt Begriffs-Bestimmungen unerlässlich. Wie lässt sich Moderne definieren? Was sind ihre Begleit-Erscheinungen? Wie bildet sich innerhalb dieses Begriffs die Problematik von Rasse und Ethnie aus in einer globalen Betrachtung? Und wie sehen Lösungsansätze im Spiegel der Zeitgenossen aus? Wie sollte Frieden, wie auch immer er einseitig definiert war, aussehen?

Nach den Begriffs-Bestimmungen folgt eine Aufstellung der zentralen Thesen, die Michael Mann und Norman Naimark zum Problem der ethnischen Säuberungen im 20. Jahrhundert erarbeitet haben.[5] Ihre Arbeiten stellen die Prozesse moderner Nationenbildung in Zusammenhang mit der Definition von Nation/Ethnie/Volk/Rasse und den sich ableitenden Abgrenzungen von dem Teil der Bevölkerung, der nicht vom Raster der Definition erfasst wird. Von der Separation der sich gegenüberstehenden Gruppierungen hin zum Genozid, den die überlegene Gruppe – überlegen im Sinne von zahlenmäßiger Mehrheit oder besserer Bewaffnung – an der Minderheit verübt, verlaufen schmale Grenzen. Der Genozid muss nicht stattfinden im Rahmen von Bevölkerungstransfers, aber die Eskalation schwingt als drohendes Beiwerk immanent mit.

In einem letzten Teil untersucht diese Arbeit, inwieweit die bis dahin aufgestellten Thesen und Definitionen auf den Konflikt zwischen Griechenland und der Türkei zutreffen. Das osmanische Reich emanzipierte sich in der Folge eigener Schwäche in den Gebieten Zentraleuropas und dem resultierenden Rückzug auf das vermeintliche Kernland – der heutigen Türkei – durch Mustafa Kemal, der die türkische Republik gründete und das Land von der Abhängigkeit durch die europäische Machtpolitik befreite. Der Vertrag von Lausanne von 1923 beendete brutale Kämpfe und sollte garantieren, dass die Zukunft frei von Konflikte verlief für den Preis einer vollständigen Homogenisierung der jeweiligen Bevölkerung. Mehr als 1,5 Millionen Griechen und Türken mussten ihre Heimat verlassen, um in die alte Heimat zurückzukehren, die sich dadurch definierte, dass die Menschen Türken oder Griechen waren und nicht dadurch, wo sie teilweise seit Jahrhunderten gelebt hatten.

2. Begriffs-Bestimmungen

Zentrale Theoretiker in der Thematik der ethnischen Säuberung sind Michael Mann und Norman Naimark. Mann stellt das Phänomen in einen Zusammenhang mit der Herausbildung von Demokratie und schreibt in seinem Vorwort: „Ich werde in diesem Buch darlegen, dass die mörderische ethnische Säuberung ein zentrales Problem unserer Zivilisation gewesen ist, unserer Moderne, unserer Vorstellungen von Fortschritt und unserer Versuche, die Demokratie einzuführen.“[6] Eine Definition oder zeitliche Einordnung der Begrifflichkeit Moderne bleibt bei Mann unscharf. Zudem stellt er die mörderische ethnische Säuberung in Zusammenhang mit modernen Prozessen:

„Sie ist ein Teil unserer Zivilisation und unseres eigenen Selbst. Die meisten Menschen sagen, dies sei dem weltweiten Aufstieg des Nationalismus zuzuschreiben, und das ist wahr. Doch der Nationalismus wird nur dann sehr gefährlich, wenn er politisiert wird, wenn er für die Perversion des modernen Strebens nach Demokratie um Nationalstaat steht.“[7]

Hobsbawm fasst die Thematik kurz und präzise zusammen: „Das entscheidende Charakteristikum der modernen Nation und von allem, was mir ihr zusammenhängt, ist ihre Modernität.“[8] So fallen an den Beginn dieser Arbeit Bestimmungen für die substanziellen Begriffe Nation – mit Nebenerscheinungen und Ableitungen – sowie Ethnie – mit allen Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Volk und Rasse.

2.1. Nation/Nationenbildung/Nationalismus

Die Frage klingt einfach, die Antwort fällt umso schwieriger aus: Wie lassen sich die aus dem Wort Nation emergierenden Begriffe wie Nationalismus, Nationenbildung u.ä. - und zuletzt der originäre Ausdruck Nation definieren? „Im Gegensatz zu dem immensen Einfluß, den der Nationalismus auf die moderne Welt ausübt, steht es um seine theoretische Bewältigung auffallend schlecht.“[9] Zu einem ähnlichen Schluss kommt Hugh Seton-Watson in seiner betrübten Analyse: „So hat sich mir der Schluß aufgedrängt, daß man keine 'wissenschaftliche Definition' der Nation geben kann; das Phänomen hingegen existiert seit langem und es wird es auch in Zukunft geben.“[10]

So ermöglicht erst eine Rückschau eine nähere Hinführung zum Wort Nation: „Der Begriff ist in seiner modernen Bedeutung nicht älter als das 18. Jahrhundert, von dem einen oder anderen Vorläufer einmal abgesehen.“[11] Vor dem europäischen Festland waren es die Kolonien in Amerika – betrachtet als Gesamtkontinent –, die im 18. Jahrhundert von sich selbst eine Vorstellung von Nation entwickelten. Die entscheidenden Faktoren waren „die Verstärkung der Kontrolle durch das Mutterland und die Ausbreitung der freiheitlichen Ideen der Aufklärung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts“.[12] Dem erfolgreichen Abschluss der Befreiungsbewegungen in Amerika folgte ein Zeitalter des Nationalismus in Europa. Die Zahl der Nationalstaaten war zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch gering und so fragten sich die zeitgenössischen Wissenschaftler, „welches der zahlreichen europäischen Völker, die aus dem einen oder anderen Grund als 'Nationalität' einzustufen waren, die staatliche Unabhängigkeit [...] erringen würde und welche der zahlreichen bereits bestehenden Staaten den Charakter einer 'Nation' zugesprochen bekamen“.[13] Unabhängig von geistigen Planungen vollzogen sich andere Entwicklungen zu dieser Zeit: „The four greatest modern state crystallizations – capitalism, militarism, representation, and the national issue – were institutionalized together. And far from beeing opposites, classes and nations rose together, structured by all four sources of social power [...].“[14] Diese Zeit des 19. Jahrhunderts war geprägt durch die Forderung von Giuseppe Mazzini[15] „jede Nation ein Staat“.[16] Eric J. Hobsbawm nennt sie in mehrfacher Hinsicht repräsentativ, da sie eine Neuerung des 19. Jahrhundert darstellt, die Sprach- und Kulturgemeinschaft betont, begrifflich unbestimmt und phrasenhaft bleibt und weil sie danach strebte, Staaten zu bilden oder von ihnen Besitz zu ergreifen – anstatt von schon bestehenden „Nationen“.[17]

Der Nationalismus in den Jahren von 1880 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 unterschied sich zunehmend radikalisiert in drei wesentlichen Punkten von der Vor-Phase. Das Recht auf Selbstbestimmung beanspruchte fortan nun jede Gemeinschaft von Menschen, die sich als eine Nation betrachtete – logisch fortgesetzt bedeutete dies die Forderung des Rechts auf einen eigenen, souveränen und unabhängigen Staat auf dem nationalen Territorium. Dieses emanzipierte Selbstverständnis führte zu einer Vermehrung potenzieller Nationen ohne Geschichte. Dies hatte zur Folge, dass in Ermangelung einer geschichtlichen Entwicklung oder Rechtfertigung die Sprache und die ethnische Zugehörigkeit zu den entscheidenden bis hin zu den einzigen Kriterien der möglichen Nationen wurden. Innerhalb der etablierten Nationalstaaten kam es innerhalb dieser Zeitperiode zu einer deutlichen Hinwendung zu der politischen Rechten. Der Begriff Nationalismus entstand für diese Entwicklung erst am Ende des 19. Jahrhunderts.[18] Damals entstanden – um ethnische Identifikation erst zu ermöglichen – einflussreiche Theorien oder zumindest Pseudotheorien, die Nation mit biologischer Abstammung gleichsetzten.[19] Nicht alle potenziellen Nationen schafften die Staatsgründung, Vielvölkerstaaten blieben bestehen und boten Konfliktpotential zwischen den Gruppierungen. Laut Michael Mann akzeptierten die Staaten Nordwesteuropas diese Konflikte, da sie Klasse über Ethnie stellten. Für Mittel- und Osteuropa konstatiert er eine Konkurrenz zwischen Klasse und Ethnie. Und Ethnien seien nicht so von einander abhängig wie Klassen: „Ethnien können in ihren eigenen, gesäuberten Gemeinschaften mit ihrem eigenen, organischen Staat leben. Diese Tendenzen begünstigten zunehmend Vorstellungen, die den Staat auf die Grundlage ethnischer Homogenität stellten wollten.“[20] Krieg, Rassismus und Flüchtlinge benennt er als Folgen dieser Entwicklung. Der Erste Weltkrieg brachte das Ende aller bedeutenden multinationalen Reiche.

Wie lässt sich nun Nation definieren? Einen Ansatz dazu liefert Hobsbawm in seinem Vorwort, in dem er die Nation nicht als ursprüngliche oder unveränderliche soziale Einheit bezeichnet: „Sie gehört ausschließlich einer bestimmten und historischen jungen Epoche an. Sie ist eine gesellschaftliche Einheit nur insofern, als sie sich auf eine bestimmte Form des modernen Territorialstaates bezieht, auf den 'Nationalstaat', und es ist sinnlos, von Nation und Nationalität zu sprechen, wenn diese Beziehung nicht mitgemeint ist.“[21] Hier schließt Ernest Gellner an: „Der Nationalismus, der manchmal bereits bestehende Kulturen in Nationen umwandelt, erfindet manchmal Kulturen und vernichtet häufig tatsächlich bestehende Kulturen: Das ist eine Realität.“[22]

[...]


[1] Kersten, Felix: Totenkopf und Treue. Heinrich Himmler ohne Uniform. Aus den Tagebuchblättern des finnischen Medizinalrats, Hamburg 1952, S. 150. Der finnische Medizinalrat Felix Kersten behandelte Heinrich Himmler ab 1939 und gewann zusehends sein Vertrauen, so dass sich dieser öffnete und dem international agierenden Experten seine Ansichten, Gedanken und Erlebnisse berichtete, die dieser in Tagebuchform niederschrieb.

[2] Während Nation und Rasse zentrale Begriffe des 19. Jahrhunderts darstellten, taucht das Wort Genozid erstmals 1944 auf. Der polnische Jurist Raphaël Lemkin – seinerzeit an der Duke University in Durham, North Carolina tätig – verfasste das Buch „Axis Rule in occupied Europe“ und schuf das Wort Genozid: „New conceptions require new terms. By 'genocide' we mean the destruction of a nation or of an ethnic group. This new word, coined by the author to denote an old practice in its modern development, is made from the ancient Greek word genos (race, tribe) and the Latin cide (killing), thus corresponding in its formation to such words as tyrannicide, homocide, infaticide, etc.“ Vgl. Lemkin, Raphaël: Axis Rule in occupied Europe, Washington 1944, S. 79. Moderne Soziologen bieten eine kurze Definition an: „Genocide is a form of one-sided mass killing in which a state or other authority intends to destroy a group, as that group and membership in it are defined by the perpetrator.“ Vgl. Chalk, Frank / Jonassohn, Kurt: The History and Sociolocy of Genocide, New Haven 1990, S. 23. Chalk und Jonassohn bemühen sich auch, einen neuen, sich vom Genozid unterscheidenden Begriff einzuführen: den Ethnozid, der ohne Massenmord auskommt: „The supression of a culture, a language, a religion, and so on is a phenomenon that is analytically different from the physical extermination of a group.“

[3] Mann, Michael: Eliminatorische ethnische Säuberungen: Eine makrosoziologische Erklärung, in: Berliner Journal für Soziologie 10/2 (2000), S. 241-277, hier S. 241.

[4] Ebd., S. 241.

[5] Vgl. Mann, Michael: Die dunkle Seite der Demokratie. Eine Theorie der ethnischen Säuberung, Hamburg 2007; Mann, Michael: Eliminatorische ethnische Säuberungen: Eine makrosoziologische Erklärung, in: Berliner Journal für Soziologie 10/2 (2000), S. 241-277; Naimark, Norman M.: Fires of Hatred. Ethnic Cleansing in Twentieth-Century Europe, Cambridge 2001 und übergeordnet zur Frage der Akteure dieser Prozesse Mann, Michael: Were the Perpetrators of Genocide „Ordinary Men“ oder „Real Nazis“? Results from Fifteen Hundred Biographies, in: Holocaust and Genocide Studies, Winter 2000, S. 331-366.

[6] Mann, Die dunkle Seite der Demokratie, S. 7.

[7] Ebd., S. 12.

[8] Hobsbawm, Eric J.: Nationen und Nationalismus. Mythos und Realität seit 1780, Frankfurt a.M. 1991, S. 25.

[9] Anderson, Benedict: Die Erfindung der Nation. Zur Karriere eines folgenreichen Konzepts, Frankfurt a. M. 21996, S. 13.

[10] Seton-Watson, Hugh: Nations and States. An Enquiry into the Origins of Nations and the Politics of Nationalism, Colorado 1977, S. 5.

[11] Hobsbawm, Nationen und Nationalismus, S. 13.

[12] Anderson, Die Erfindung der Nation, S. 58. Das Gegensatzpaar Kolonie/Kolonialmacht führt Anderson ausführlich aus im Kapitel „Alte Imperien, neue Nationen“ von S. 55-71.

[13] Hobsbawm, Nationen und Nationalismus, S. 35.

[14] Mann, Michael: The sources of social power. Volume II. The rise of classes and nation-states, 1760-1914, Cambridge 1993, S. 214.

[15] Giuseppe Mazzini (1805-1872) war ein italienischer Freiheitskämpfer, einer der Vorreiter des Risorgimento. „Die Idee der 'Nationaldichtung' stellt ein wesentliches Moment in der Forderung des Bedürfnisses nach Dichtung dar, bezeichnet also das Ende in der europäischen Kultur der Idee der Kunst als Ornament und vergnügliches Spiel. Ab jenem Moment ist die Kunst als etwas Ernstes erachtet worden, indem sie die Würde eines natürlichen Ausdrucks des Lebens der Völker, einer notwendigen Form des Bewusstseins gewann. Die Geschichte der Nationen ihrerseits wiederum hat eine eigene Geistigkeit erworben, weil sie die Dichtung als ihr Zeugnis angeeignet hat: Herder steht am Anfang einer Linie, die zu De Sanctis führt. Sie führt weiter zu Mazzini, weil jene Idee den Nationen eine Legitimierung und deren Einheits- und Unabhängigkeitswillen einen Stimulus bot, deren Existenz weihte, ein neues Naturrecht kreierte, das nicht mehr auf utilitaristische kontraktualistische, sondern linguistische und literarische Prämissen fundiert war.“ Vgl. Antoni, Carlo, La lotta contro la ragione, Florenz 1942, S.163. Den Hinweis verdanke ich meinem Kommilitonen Francesco Carloni, der diesen Abschnitt freundlicherweise ins Deutsche übersetzte. Im Original heißt es: „L'idea della 'poesia nazionale' rappresenta un momento capitale nella rivendicazione della necessitá della poesia, segna, cioé la fine, nella cultura europea, dell'idea dell'arte come ornamento e giuoco dilettevole. Da quel momento l'arte é stata considerata cosa seria, acquistando dignitá di espressione naturale della vita di popoli, di forma necessaria della coscienza. A sua volta la storia die popoli ha acquistato una spiritualitá, in quanto ha avuto per propria testimonianza la poesia: Herder sta all'inizio d'una linea che conduce al De Sanctis. Essa conduce anche al Mazzini, ché quell'idea offrí ai popoli una giustificazione ed uno stimolo alla loro volontá d'unitá ed indipendenza, consacró la loro esistenza, creó un nuovo diritto naturale delle nazioni, fondato non su premesse utilitaristiche e contrattualistiche, ma linguistiche e letterarie.“

[16] Zitiert nach Hobsbawm, Nationen und Nationalismus, S. 121.

[17] Zusammengestellt nach Hobsbawm, Nationen und Nationalismus, S. 121.

[18] Vgl. Hobsbawm, Nationen und Nationalismus, S. 122.

[19] Ebd., S. 125.

[20] Mann, Die dunkle Seite der Demokratie, S. 107-108.

[21] Hobsbawm, Nationen und Nationalismus, S. 20.

[22] Gellner, Ernest: Nationalismus und Moderne, Berlin 1991, S. 77.

Ende der Leseprobe aus 28 Seiten

Details

Titel
Ethnische Säuberungen als Zeichen der Moderne - das Beispiel Griechenland/Türkei 1923
Hochschule
Universität Konstanz
Veranstaltung
Die Krise der Demokratien in der europäischen Zwischenkriegszeit 1919-1938
Note
1,3
Autor
Jahr
2008
Seiten
28
Katalognummer
V114282
ISBN (eBook)
9783640155996
ISBN (Buch)
9783640156030
Dateigröße
579 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ethnische, Säuberungen, Zeichen, Moderne, Beispiel, Griechenland/Türkei, Krise, Demokratien, Zwischenkriegszeit
Arbeit zitieren
BA Axel Huber (Autor:in), 2008, Ethnische Säuberungen als Zeichen der Moderne - das Beispiel Griechenland/Türkei 1923 , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114282

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