Selbstreguliertes Lernen in der Schule


Referat (Ausarbeitung), 2008

14 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Definitionen von Selbstreguliertem Lernen

2. Selbstreguliertes Lernen in Bildungsstandards

3. Selbstreguliertes Lernen in der Schule
3.1 Möglichkeiten für Freiräume
3.2 Durchführungshäufigkeit
3.3 Durchführungshäufigkeit im internationalen Vergleich

4. Ergebnisse der Gruppenarbeitsphase

5. Schlussbetrachtung

6. Literaturverzeichnis

1. Definitionen von Selbstreguliertem Lernen

Selbstreguliertes Lernen bedeutet, dass ein Lerner sich selbständig Lernziele setzt und das Erreichen dieses Ziels konsequent zu verfolgen. Zu diesem Zweck werden sowohl kognitive als auch metakognitive Strategien angewandt (vgl. Artelt 2001, S.271). Den Fortschritt bei dieser Form des Lernens kontrolliert der Lernende selbst.

Auch für die Motivation vor Beginn und im Verlaufe des Lernprozesses ist der Lerner selbst verantwortlich. Diese ist abhängig „von der Leistungsmotivation, dem Interesse und der intrinsischen Motivation des Lerners“ (www.wikipedia.org).

Das bedeutet also, dass bei hoher Motivation und großem Interesse von Seiten des Lernenden eine beständige, aber auch häufigere Lernaktivität zu erwarten ist als bei schwächerer Motivation (vgl. www.wikipedia.org).

Die oben erwähnte intrinsische Motivation bedeutet, dass der Lerner sozusagen aus sich selbst heraus motiviert ist und eine Aufgabe bewältigen möchte, so dass dementsprechend Lernstrategien ausgewählt werden, die zu einem tieferen Verstehen und behalten führen als solche, die aus einer von außen an den Lerner herangetragenen, extrinsischen Motivation hervorgehen (vgl. www.wikipedia.org).

Boekarts hat anhand dieser Merkmale das Drei-Schichten-Modell des selbstregulierten Lernens entwickelt, das die verschiedenen Strategien in Form eines Schaubilds verdeutlichen soll (vgl. Artelt 2001, S.272):

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der Kern des Drei-Schichten-Modells ist die Wahl kognitiver Strategien, um den Verarbeitungsmodus zu regulieren. Die Auswahl dieser Strategien setzt die Kenntnis verschiedener Strategien als Grundlage für selbstreguliertes Lernen voraus, da nur so Lernen aktiv gestaltet werden kann.

Strategien sind bestimmte Handlungsfolgen, die optimale Lernerfolge ermöglichen sollen. Diese sind entweder allgemein oder spezifisch, sie können außerdem vom Lernenden bewusst oder unbewusst genutzt werden, wobei eine unbewusste Nutzung bedeutet, dass die Strategie vom Lernen automatisiert wurde, so dass nicht mehr bewusst auf sie zurückgegriffen werden muss (Vgl. Artelt 2001, S.272).

Die zweite Schicht des Modells nach Boekarts symbolisiert den Gebrauch metakognitiven Wissens zur Steuerung des Lernprozesses, wodurch der Lernprozess reguliert werden soll.

Gebrauch von metakognitivem Wissen bedeutet, dass Strategien höherer Ordnung angewandt werden, was die Auswahl, Kombination und Koordination von Lernstrategien beinhaltet. Anhand dieser Strategien soll die Planung, Überwachung, Steuerung und Evaluation des Lernprozesses erreicht werden (vgl. Artelt 2001, S.272/273).

Die Kenntnis solch effektiver Lernprozesse sowie das Wissen um die eigenen Stärken und Schwächen im Bereich des Lernens machen ein effektives Lernen erst möglich.

Der letzte und äußerste Ring des Drei-Schichten-Modells stellt die Wahl von Zielen und Ressourcen dar, die dem Lerner die Möglichkeit schaffen soll, sich selbst zu regulieren.

So können selbstregulierte Lerner sich selbständig Ziele setzen und diese auch konsequent verfolgen. Auch sind sie in der Lage, den eigenen Erfolg oder auch Misserfolg zu verarbeiten.

Vor allem in diesem letzten Bereich ist eine hinreichende Motivation des Lerners dringend notwendig, um selbständige Lernprozesse beginnen und fortsetzen zu können, selbst wenn eigentlich andere Handlungen oder Freizeitaktivitäten angestrebt werden (vgl. Artelt S.273).

Die Verbindung der im Vorfeld erläuterten drei Schichten des Boekarts-Modells ergeben schließlich das Gesamtbild jener Voraussetzungen und Strategien, die für die Umsetzung von selbstreguliertem Lernen notwendig sind.

2. Selbstreguliertes Lernen in Bildungsstandards

Auch in die Kerncurriculae der Unterrichtsfächer an deutschen Schulen haben die Prinzipien des selbstregulierten Lernens Eingang gefunden. Dies soll im Folgenden an den Beispielen der Fächer Englisch, Geschichte und Kunst anhand von Auszügen aus den vorgesehenen Bildungsstandards des Landes Niedersachsen für Haupt- und Realschulen näher erläutert werden.

Für das Fach Englisch lauten diese wie folgt: „Kompetenzen umfassen Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten, aber auch Bereitschaften, Haltungen und Einstellungen, über die Schülerinnen und Schüler verfügen müssen, um Anforderungssituationen gewachsen zu sein. Kompetenzerwerb zeigt sich darin, dass zunehmend komplexere Aufgabenstellungen gelöst werden können. Deren Bewältigung setzt gesichertes Wissen und die Kenntnis und Anwendung fachbezogener Verfahren voraus. SchülerInnen sind kompetent, wenn sie zur Bewältigung von Anforderungssituationen auf vorhandenes Wissen zurückgreifen, die Fähigkeit besitzen, sich erforderliches Wissen zu beschaffen, zentrale Zusammenhänge des jeweiligen Sach- bzw. Handlungsbereichs erkennen, angemessene Handlungsschritte durchdenken und planen, Lösungsmöglichkeiten kreativ erproben, angemessene Handlungsentscheidungen treffen, beim Handeln verfügbare Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten einsetzen, das Ergebnis des eigenen Handelns an angemessenen Kriterien überprüfen. [...] Im Unterricht soll der Aufbau von Kompetenzen systematisch und kumulativ erfolgen; Wissen und Können sind gleichermaßen zu berücksichtigen. [...] Die Anwendung des Gelernten auf neue Themen, die Verankerung des Neuen im schon Bekannten und Gekonnten, der Erwerb und die Nutzung von Lernstrategien und die Kontrolle des eigenen Lernprozesses spielen beim Kompetenzerwerb eine wichtige Rolle“ (http://db2.nibis.de/1db/cuvo/datei/kc_hs_englisch_nib.pdf).

Das Fach Geschichte formuliert die Standards folgendermaßen: „Die erweiterte Allgemeinbildung wird [...] im Fach Geschichte eingelöst über ein vertieftes Verständnis von historischen Sachverhaltensowie den Blick über die Grenzen des Faches hinaus. Verbindungen mit Inhalten anderer Fächer, insbesondere mit denen aus dem Fach Erdkunde, sind anzustreben. Dabei lernen Schülerinnen und Schüler Sachverhalte zu verknüpfen sowie selbständig zu lernen und zu arbeiten. Es wird ihnen die Möglichkeit geboten, individuelle Schwerpunkte zu setzen“ (http://www.nibis.de/nli1/gohrgs/rrl/rs5_6/cvrsgeschichte.pdf).

„Im Unterricht des Faches Kunst sind Schülerinnen und Schüler herausgefordert, Wahrnehmungen verschiedener Sinne zueinander in Beziehung zu setzen, Wahrnehmungsweisen zu differenzieren und zu reflektieren. Im Kunstunterricht soll die Fähigkeit zu konzentrierter und ausdauernder Arbeit gefördert werden. Sie ermöglicht den Schülerinnen und Schülern kooperative Arbeitsformen, problemlösende Strategien sowie Dokumentations- und Präsentationsformen zu planen und zu realisieren“ (http://db2.nibis.de/1db/cuvo/datei/kc_gs_ku_we_tg_nib.pdf).

[...]

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Selbstreguliertes Lernen in der Schule
Hochschule
Universität Osnabrück
Veranstaltung
Schule I - Selbstreguliertes Lernen
Note
2,0
Autoren
Jahr
2008
Seiten
14
Katalognummer
V114047
ISBN (eBook)
9783640150120
Dateigröße
744 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Selbstreguliertes, Lernen, Schule, Selbstreguliertes, Lernen
Arbeit zitieren
Daniela Garthaus (Autor:in)Mareike Drexhage (Autor:in), 2008, Selbstreguliertes Lernen in der Schule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114047

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