Die Haftung der Vorstandsmitglieder einer Aktiengesellschaft unter besonderer Berücksichtigung des Deutschen Corporate Governance Kodex und des UMAG


Diplomarbeit, 2006

136 Seiten, Note: 1,3

Bastian S. (Autor:in)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Literaturverzeichnis

Rechtsprechungsverzeichnis

A. EINFÜHRUNG
I. Entwicklungen im Vorstandshaftungsrecht
II. Themenabgrenzung und Vorgehensweise

B. ZIVILRECHTLICHE HAFTUNG DER VORSTANDSMITGLIEDER
I. Bereiche der Haftung
II. Innenhaftung
1. Pflichtverletzung
a) Sorgfaltspflicht der Vorstandsmitglieder
aa) Legalitätspflicht
bb) Pflicht zur sorgfältigen Unternehmensleitung
cc) Überwachungspflicht
b) Treuepflicht der Vorstandsmitglieder
aa) Verschwiegenheitspflicht
bb) Wettbewerbsverbot
2. Verschulden
3. Schaden
4. Kausalität
5. Darlegungs- und Beweislast
6. Gesamtschuldnerische Haftung
III. Außenhaftung
1. Haftung gegenüber Gesellschaftsgläubigern
a) Haftung aus culpa in contrahendo
b) Haftung wegen Insolvenzverschleppung
c) Haftung aufgrund des Verfolgungsrechts der Gläubiger
2. Haftung gegenüber Aktionären
a) Haftung aus § 823 Abs. 1 BGB
b) Haftung aus § 823 Abs. 2 BGB i.V.m. einem Schutzgesetz
c) Haftung aus § 117 Abs. 1 S. 2 AktG

C. AUSWIRKUNGEN DES UMAG AUF DIE V ERANTWORTLICHKEIT VON VORSTANDSMITGLIEDERN
I. Unternehmerisches Ermessen
1. Notwendigkeit unternehmerischen Ermessensspielraums
2. Business Judgment Rule im amerikanischen Recht
3. Anerkennung des Leitungsermessens im deutschen Recht
4. Präzisierung durch die ARAG/Garmenbeck-Entscheidung
5. Kodifizierung einer deutschen Business Judgment Rule
II. Neuregelung des Innenhaftungstatbestands der Organe
1. Regelungstechnik des § 93 Abs. 1 S. 2 AktG
a) Anwendungsbereich der Business Judgment Rule
b) Die Rechtsfigur des „safe harbour“
2. Tatbestandsvoraussetzungen des Haftungsfreiraums gem. § 93 Abs. 1 S. 2 AktG
a) Unternehmerische Entscheidung
b) Handeln zum Wohle der Gesellschaft
c) Handeln ohne Sonderinteressen und sachfremde Einflüsse
d) Handeln auf der Grundlage angemessener Information
e) Handeln in gutem Glauben
3. Beweislastverteilung und Außenwirkung
a) Darlegungs- und Beweislast
b) Unternehmerisches Ermessen und Außenhaftung
III. Neuregelung der Geltendmachung von Ersatzansprüchen
1. Gegengewicht zur Business Judgment Rule
2. Wesentliche Neuerungen durch das UMAG
a) Neuregelung des Verfolgungsrechts der Aktionärsminderheiten
b) Gerichtliches Klagezulassungsverfahren
c) Recht zur Bestellung von Sonderprüfern
d) Schaffung einer elektronischen Aktionärsplattform

D. A USWIRKUNGEN DES D EUTSCHEN CORPORATE GOVERNANCE KODEX AUF DIE VERANTWORTLICHKEIT VON V ORSTANDSMITGLIEDERN
I. Deutscher Corporate Governance Kodex
1. Begriff und Entstehungsgeschichte
2. Zielsetzung, Aufbau und Inhalt
3. Rechtsnatur und Verbindlichkeit
4. Bedeutung und Regelungstechnik des § 161 AktG
II. Innenhaftung
1. Keine Abgabe einer Entsprechenserklärung
a) Verstoß gegen formale Voraussetzungen
b) Verstoß gegen inhaltliche Voraussetzungen
2. Abgabe einer unzutreffenden Entsprechenserklärung
a) Wahrheitswidrige vergangenheitsbezogene Erklärung
b) Wahrheitswidrige zukunftsbezogene Erklärung
c) Wesentlichkeitsschwelle
3. Keine Berichtigung einer unzutreffend gewordenen Entsprechenserklärung
4. Verstoß gegen transformierte Kodexbestimmungen
5. Ausstrahlungswirkung der Kodexbestimmungen
a) Meinungsstand
b) Stellungnahme
III. Außenhaftung
1. Persönliche Haftung der Vorstandsmitglieder
a) Allgemeine Vertrauenshaftung
b) Prospekthaftung
aa) Börsenrechtliche Prospekthaftung
bb) Bürgerlich-rechtliche Prospekthaftung
c) Deliktische Haftung
aa) Haftung aus § 823 Abs. 1 BGB
bb) Haftung aus § 823 Abs. 2 BGB i.V.m. einem Schutzgesetz
cc) Haftung aus § 826 BGB
2. Haftung der Gesellschaft
a) Haftung für unrichtige Börsenprospekte
b) Haftung für unterlassene oder fehlerhafte Ad-hoc-Publizität
IV. Akzeptanz des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Praxis
1. Allgemeine Akzeptanz und Umsetzungsniveau
2. Umsetzungserfolg einzelner Empfehlungen und Anregungen

E. FAZIT UND A USBLICK

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Literaturverzeichnis

1. Kommentare

Großkommentar AktG,

Hopt, Klaus J. / Wiedemann, Herbert (Hrsg.), 4. Aufl. 1992 ff., 11. Lief. §§ 92-94 (1999),

Verlag Walter de Gruyter, Berlin, [zit.: GroßKommAktG/ Bearbeiter ].

Heidel, Thomas (Hrsg.), Anwaltkommentar Aktienrecht, 2003,

Deutscher Anwaltverlag, Bonn, [zit.: AnwK-AktienR/ Bearbeiter ].

Hüffer, Uwe, Aktiengesetz, 6. Aufl. 2004,

Verlag Beck, München, [zit.: Hüffer, AktG].

Kölner Kommentar zum Aktiengesetz,

Zöllner, Wolfgang (Hrsg.),

2. Aufl. 1996, Band 2,

Verlag Carl Heymanns, Köln,

[zit.: KölnKommAktG/ Bearbeiter ].

Münchener Kommentar zum Aktiengesetz,

Kropff, Bruno / Semler, Johannes (Hrsg.),

2. Aufl. 2004, Band 3 und Band 5/1, Verlag Beck / Vahlen, München, [zit.: MünchKommAktG/ Bearbeiter ].

Palandt, Otto,

Bürgerliches Gesetzbuch,

65. Auflage 2006, Verlag Beck, München,

[zit.: Palandt/ Bearbeiter ].

2. Handbücher

Fleischer, Holger (Hrsg.), Handbuch des Vorstandsrechts, 2006, Verlag Beck, München, [zit.: Hdb-VorstR/ Bearbeiter ].

Kann, Jürgen van (Hrsg.),

Vorstand der AG,

2005, Verlag Erich Schmidt, Berlin, [zit.: van Kann/ Bearbeiter ].

Lücke, Oliver (Hrsg.), Beck’sches Mandats Handbuch, 2004, Verlag Beck, München, [zit.: Lücke/ Bearbeiter ].

Müller, Welf / Rödder, Thomas (Hrsg.),

Beck’sches Handbuch der AG, 2004, Verlag Beck, München, [zit.: Beck AG-HB/ Bearbeiter ].

Pfitzer, Norbert / Oser, Peter (Hrsg.),

Deutscher Corporate Governance Kodex,

1. Aufl. 2003, Verlag Schäffer-Poeschel, Stuttgart, [zit.: Bearbeiter, in: Pfitzer/Oser].

Pfitzer, Norbert / Oser, Peter / Orth, Christian (Hrsg.),

Deutscher Corporate Governance Kodex,

2. Aufl. 2005, Verlag Schäffer-Poeschel, Stuttgart, [zit.: Bearbeiter, in: Pfitzer/Oser/Orth].

Raiser, Thomas,

Recht der Kapitalgesellschaften,

4. Aufl. 2006, Verlag Vahlen, München, [zit.: Raiser, KapGesR].

Semler, Johannes / Peltzer, Martin (Hrsg.), Arbeitshandbuch für Vorstandsmitglieder, 2005, Verlag Vahlen, München,

[zit.: Bearbeiter, in: Semler/Peltzer].

3. Monographien

Ek, Ralf,

Haftungsrisiken für Vorstand und Aufsichtsrat, 2005, Verlag Beck, München,

[zit.: Ek ].

Lohse, Andrea,

Unternehmerisches Ermessen,

2005, Verlag Mohr Siebeck, Tübingen, [zit.: Lohse ].

Paefgen, Walter,

Unternehmerische Entscheidungen und Rechtsbindung der Organe in der AG, 2002, Verlag Otto Schmidt, Köln,

[zit.: Paefgen ].

Pfitzer, Norbert / Oser, Peter / Orth, Christian, Reform des Aktien-, Bilanz- und Aufsichtsrechts, 2005, Verlag Schäffer-Poeschel, Stuttgart,

[zit.: Pfitzer / Oser / Orth ].

Prengel, Melanie,

Die Auswirkungen des Deutschen Corporate Governance Kodex auf die Investor Relations Arbeit,

2003, Verlag GoingPublic Media, Wolfratshausen, [zit.: Prengel ].

Schiller, Martin,

Der Deutsche Corporate Governance Kodex, 2005, VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken, [zit.: Schiller ].

Thümmel, Roderich,

Persönliche Haftung von Managern und Aufsichtsräten,

3. Aufl. 2003, Verlag Richard Boorberg, Stuttgart, [zit.: Thümmel ].

Wellkamp, Ludger,

Vorstand, Aufsichtsrat und Aktionär,

2. Aufl. 2000, Verlag für Rechts- und Wirtschaftsbücher, Bonn, [zit.: Wellkamp ].

4. Festschriftenbeiträge

Dauner-Lieb, Barbara,

Unternehmerische Tätigkeit zwischen Kontrolle und Kreativität, in: Crezelius, Georg / Hirte, Heribert / Vieweg, Klaus (Hrsg.), Festschrift für Volker Röhricht zum 65. Geburtstag,

Fleischer, Holger,

Die „Business Judgment Rule“ im Spiegel von Rechtsvergleichung und Rechtsökonomie, in: Wank, Rolf / Hirte, Heribert / Frey, Kaspar / Fleischer, Holger / Thüsing, Gregor (Hrsg.),

Festschrift für Herbert Wiedemann zum 70. Geburtstag, 2002, Verlag Beck, München,

[zit.: Fleischer, in: FS Wiedemann (2002)].

Hüffer, Uwe,

Das Leitungsermessen des Vorstands in der Aktiengesellschaft, in: Damm, Reinhard / Veil, Rüdiger / Heermann, Peter W. (Hrsg.), Festschrift für Thomas Raiser zum 70. Geburtstag,

2005, Verlag de Gruyter, Berlin, [zit.: Hüffer, in: FS Raiser (2005)].

Kort, Michael,

Die Außenhaftung des Vorstands bei der Abgabe von Erklärungen nach § 161 AktG, in: Damm, Reinhard / Veil, Rüdiger / Heermann, Peter W. (Hrsg.), Festschrift für Thomas Raiser zum 70. Geburtstag,

2005, Verlag de Gruyter, Berlin, [zit.: Kort, in: FS Raiser (2005)].

Semler, Johannes,

Entscheidungen und Ermessen im Aktienrecht, in: Habersack, Mathias / Hommelhoff, Peter / Hüffer, Uwe / Schmidt, Karsten (Hrsg.),

Festschrift für Peter Ulmer zum 70. Geburtstag, 2003, Verlag de Gruyter, Berlin,

[zit.: Semler, in: FS Ulmer (2003)].

Sieg, Oliver,

Die Corporate Governance Diskussion und die Haftung von Organmitgliedern, in: Betteray, Wolfgang van / Delhaes, Wolfgang (Hrsg.),

Festschrift für Wilhelm Metzeler zum 70. Geburtstag, 2003, Verlag Otto Schmidt, Köln,

[zit.: Sieg, in: FS Metzeler (2003)].

5. Dissertationen

Becker, Thorsten,

Die Haftung für den deutschen Corporate Governance Kodex, Universität Mainz, 2005, Verlag Nomos, Baden-Baden,

[zit.: Becker ].

Bertrams, Helge,

Die Haftung des Aufsichtsrats im Zusammenhang mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex und § 161 AktG,

Universität Augsburg, 2004, Verlag Duncker & Humblot, Berlin, [zit.: Bertrams ].

Knöringer-Fröhlich, Nicole,

Die Bedeutung des Deutschen Corporate Governance Kodex im Deutschen Aktienrecht,

Universität Passau, 2006, Verlag Logos, Berlin, [zit.: Knöringer-Fröhlich ].

Olbrich, Carola,

Die D&O-Versicherung in Deutschland,

Universität Münster, 2003, Verlag Versicherungswirtschaft Karlsruhe, [zit.: Olbrich ].

Radke, Christoph,

Die Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex nach

§ 161 AktG,

Universität Bayreuth, 2004, Verlag Peter Lang, Berlin, [zit.: Radke ].

Schmitz, Rainer,

Die Haftung des Vorstands gegenüber den Aktionären, Universität Frankfurt (Main), 2003, Verlag Peter Lang, Berlin, [zit.: Schmitz ].

Schweizer, Mark,

Kognitive Täuschungen vor Gericht,

Universität Zürich, 2005, o.Verl., nur online einsehbar, (http://www.decisions.ch/dissertation.html),

[zit.: Schweizer ].

Steinbrecher, Sebastian,

Haftung des Vorstands bei Nichtbefolgung des Deutschen Corporate Governance Kodex,

Freie Universität Berlin, 2005, Verlag Mensch & Buch, Berlin, [zit.: Steinbrecher ].

Roth, Markus,

Unternehmerisches Ermessen und Haftung des Vorstands, Universität Köln, 2001, Verlag Beck, München,

[zit.: Roth ].

6. Aufsätze

Bachmann, Gregor,

Der „Deutsche Corporate Governance Kodex“: Rechtswirkung und Haftungsrisiken, WM 2002, S. 2137.

Berg, Stefan / Stöcker, Mathias,

Anwendungs- und Haftungsfragen zum Deutschen Corporate Governance Kodex, WM 2002, S. 1569.

Borges, Georg,

Selbstregulierung im Gesellschaftsrecht – zur Bindung an Corporate Governance Kodizes, ZGR 2003, S. 508.

Böttcher, Lars,

Verpflichtung des Vorstands einer AG zur Durchführung einer Due Diligence, NZG 2005, S. 49.

Buchta, Jens,

Die Haftung des Vorstands einer Aktiengesellschaft – aktuelle Entwicklungen in Gesetzgebung und Rechtsprechung (Teil I), DstR 2003, S. 694.

Buchta, Jens,

Die Haftung des Vorstands einer Aktiengesellschaft – aktuelle Entwicklungen in Gesetzgebung und Rechtsprechung (Teil II), DstR 2003, S. 740.

Casper, Matthias,

Persönliche Außenhaftung der Organe bei fehlerhafter Information des Kapitalmarkts?, BKR 2005, S. 83.

Claussen, Carsten-Peter / Bröcker, Norbert,

Der Corporate Governance Kodex aus der Perspektive der kleinen und mittleren Börsen-AG, DB 2002, S. 1199.

Diekmann, Hans / Leuering, Dieter,

Der Referentenentwurf eines Gesetzes zur Unternehmensintegrität und Modernisierung des Anfechtungsrechts (UMAG), NZG 2004, S. 249.

Ettinger, Jochen / Grützediek, Elke,

Haftungsrisiken im Zusammenhang mit der Abgabe der Corporate Governance Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG, AG 2003, S. 353.

Fleischer, Holger,

Die persönliche Haftung der Organmitglieder für kapitalmarktbezogene Falschinformationen – Bestandsaunahme und Perspektiven, BKR 2003, S. 608.

Fleischer, Holger,

Die „Business Judgment Rule“: Vom Richterrecht zur Kodifizierung, ZIP 2004, S. 685.

Fleischer, Holger,

Aktienrechtliche Legalitätspflicht und „nützliche“ Pflichtverletzungen von Vorstandsmitgliedern, ZIP 2005, S. 141.

XVII

Fleischer, Holger,

Das Gesetz zur Unternehmensintegrität und Modernisierung des Anfechtungs- rechts, NJW 2005, S. 3525.

Fleischer, Holger,

Organpublizität im Aktien-, Bilanz- und Kapitalmarktrecht, NZG 2006, S. 561.

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Haftungsfreistellung von Vorständen, ZRP 2005, S. 145.

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Folgen der Änderung des Deutschen Corporate Governance Kodex für die Entsprechenserklärung, AG 2003, S. 367.

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Aktuelle Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs zum Aktienrecht (Teil I), DstR 2005, S. 561.

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Hauschka, Christoph E.,

Corporate Compliance – Unternehmensorganisatorische Ansätze zur Erfüllung der Pflichten von Vorständen und Geschäftsführern, AG 2004, S. 461.

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Prospekthaftung für geschlossene Fonds nach dem Börsengesetz – wirklich ein Beitrag zum Anlegerschutz?, DstR 2006, S. 759.

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MiFID – Ein neuer Rechtsrahmen für die Wertpapierhandelsplätze in Deutschland, AG 2005, S. 398.

Holzborn, Timo / Bunnemann, Jan,

Änderungen im AktG durch den Regierungsentwurf für das UMAG, BKR 2005, S. 51.

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Die Präzisierung der Sorgfaltsanforderungen nach § 93 Abs. 1 AktG durch den Entwurf des UMAG, DstR 2004, S. 2104.

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Die Haftung des Vorstands der AG nach § 93 AktG und die Pflichten des Aufsichtsrates, ZIP 1997, S. 1129.

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Reformbedarf beim Haftungstatbestand des § 93 AktG, WM 2004, S. 2098.

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Kiethe, Kurt,

Falsche Erklärung nach § 161 AktG – Haftungsverschärfung für Vorstand und Aufsichtsrat?, NZG 2003, S. 559.

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Wie angemessen muss „angemessene Information“ als Grundlage für Vorstandsentscheidungen sein?, DB 2004, S. 1653.

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Deutscher Corporate Governance Kodex der Regierungskommission sowie Transparenz- und Publizitätsgesetz (TransPuG),

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Die Haftung von Vorstandsmitgliedern für falsche Ad-hoc-Mitteilungen, AG 2005, S. 21.

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Ausgewählte Auswirkungen der Wertpapierdienstleistungsrichtlinie – MiFID, BKR 2005, S. 275.

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Das Wertpapierprospektgesetz (WpPG) – Zentrale Punkte des neuen Regimes für Wertpapieremissionen, WM 2005, S. 1068.

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Die Fortsetzung der Aktienrechtsreform durch den Entwurf eines Gesetzes zur Unternehmensintegrität und Modernisierung des Anfechtungsrechts,

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Vorstandshandeln und Kontrolle – Zu einigen Neuerungen durch das UMAG, DstR 2005, S. 2083.

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Die Erklärung zum Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG, ZHR 166 (2002), S. 523.

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Schadensersatzhaftung wegen Verstoßes gegen Ad-hoc-Publizitätspflichten nach dem Anlegerschutzverbesserungsgesetz, BB 2005, S. 785.

Nowak, Eric / Rott, Roland / Mahr, Till,

Wer den Kodex nicht einhält den bestraft der Kapitalmarkt – Eine empirische Analyse der Selbstregulierung und Kapitalmarktrelevanz des Deutschen Corporate Governance Kodex, Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt (Main), Working Paper Series No. 143, November 2004.

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Dogmatische Grundlagen, Anwendungsbereich und Formulierung einer Business Judgment Rule im künftigen UMAG, AG 2004, S. 245.

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Das unternehmerische Ermessen des Vorstands, BB 2004, S. 1066.

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Der aktuelle Stand der Rechtsprechung zur Haftung bei Ad-hoc-Mitteilungen, AG 2003, S. 69.

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Die Entwicklung der D&O-Versicherung und der Managerhaftung in Deutschland – von der „Versicherungsutopie“ zu den Auswirkungen des UMAG, VersR 2005, S. 1484.

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„Unternehmerische Entscheidungen“ als Anwendungsvoraussetzung für die Business Judgment Rule, DB 2005, S. 707.

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UMAG Reloaded, NZG 2005, S. 5.

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Das 10-Punkte-Programm „Unternehmensintegrität und Anlegerschutz“, BB 2003, S. 693.

Seibt, Christoph H.,

Deutscher Corporate Governance Kodex und Entsprechens-Erklärung (§ 161 AktG-E), AG 2002, S. 249.

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Der Deutsche Corporate Governance Kodex – eine private oder doch eine staatliche Regelung?, ZIP 2004, S. 285.

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Zur aktienrechtlichen Haftung der Organmitglieder einer Aktiengesellschaft, AG 2005, S. 321.

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Tendenzen und Entwicklungen der Managerhaftung in Deutschland, DB 2002, S. 1759.

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Kapitalmarktreform in Permanenz – Das Anlegerschutzverbesserungsgesetz, NJW 2004, S. 3449.

XXII

Spindler, Gerald,

Haftung und Aktionärsklage nach dem neuen UMAG, NZG 2005, S. 865.

Thümmel, Roderich,

Gestiegene Haftungsrisiken bei Vorständen und Aufsichtsräten, StuB Rechtsrundschau 2001, S. 48.

Thümmel, Roderich,

Organhaftung nach dem Referentenentwurf des Gesetzes zur Unternehmensin- tegrität und Modernisierung des Anfechtungsrechts (UMAG) – Neue Risiken für Manager?, DB 2004, S. 471.

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Ulmer, Peter,

Der Deutsche Corporate Governance Kodex – ein neues Regulierungsinstru- ment für börsennotierte Aktiengesellschaften, ZHR 166 (2002), S. 151.

Ulmer, Peter,

Haftungsfreistellung bis zur Grenze grober Fahrlässigkeit bei unternehmeri- schen Fehlentscheidungen von Vorstand und Aufsichtsrat?, DB 2004, S. 859.

Veil, Rüdiger,

Die Haftung des Emittenten für fehlerhafte Information des Kapitalmarkts nach dem geplanten KapInHaG, BKR 2005, S. 91.

Weber, Martin,

Die Entwicklung des Kapitalmarktrechts im Jahre 2005, NJW 2005, S. 3682.

Weiss, Susanne / Buchner, Markus,

Wird das UMAG die Haftung und Inanspruchnahme der Unternehmensleiter verändern?, WM 2005, S. 162.

Werder, Axel von,

Organisation der Unternehmensleitung und Haftung des Top-Managements, DB 1987, S. 2265.

Werder, Axel von / Grundei, Jens,

Die Angemessenheit der Informationsgrundlage als Anwendungsvoraussetzung der Business Judgment Rule, AG 2005, S. 825.

Werder, Axel von / Talaulicar, Till,

Kodex Report 2005: Die Akzeptanz der Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex, DB 2005, S. 841.

Wilsing, Hans-Ulrich,

Neuerungen des UMAG für die aktienrechtliche Beratungspraxis, ZIP 2004, S. 1082.

Wilsing, Hans-Ulrich,

Der Regierungsentwurf des Gesetzes zur Unternehmensintegrität und Modernisierung des Anfechtungsrechts, DB 2005, S. 35.

Ziemons, Hildegard,

Neuerungen im Insiderrecht und bei der Ad-hoc-Publizität durch die Marktmissbrauchsrichtlinie und das Gesetz zur Verbesserung des Anleger- schutzes, NZG 2004, S. 537.

7. Gesetzesmaterialien, Stellungnahmen

Bundesministerium der Justiz,

Gesetzentwurf der Bundesregierung: Entwurf eines Gesetzes zur Unterneh- mensintegrität und Modernisierung des Anfechtungsrechts (UMAG), (abrufbar: http://www.bmj.bund.de/media/archive/701.pdf),

[zit.: Begr. RefE UMAG.].

Bundesrat,

Stellungnahme des Bundesrates zum UMAG (BR-Drs. 3/05),

(abrufbar: http://www.audit-comittee.com/pdf/UMAG_Empf_Bundesrat.pdf), [zit.: BR-Drs. 3/05].

Bundesregierung,

Gegenäußerung der Bundesregierung zur Stellungnahme des Bundesrates zum UMAG (BR-Drs. 3/05),

(abrufbar: http://www.bdi-online.de/Dokumente/UMAGGegenaeusserung.pdf), [zit.: Gegenäußerung zu BR-Drs. 3/05].

Bundesregierung,

Gesetzentwurf der Bundesregierung: Entwurf eines Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG),

(abrufbar: http://dip.bundestag.de/btd/13/097/1309712.pdf), [zit.: (Begr.) RegE KonTraG].

Bundesregierung,

Gesetzentwurf der Bundesregierung: Entwurf eines Gesetzes zur weiteren Reform des Aktien- und Bilanzrechts, zu Transparenz und Publizität (TransPuG),

(abrufbar: http://www.bmj.bund.de/media/archive/301.pdf), [zit.: Begr. RegE TransPuG].

Bundesregierung,

Gesetzentwurf der Bundesregierung: Entwurf eines Gesetzes zur Unterneh- mensintegrität und Modernisierung des Anfechtungsrechts (UMAG), (abrufbar: http://www.bmj.bund.de/media/archive/797.pdf),

[zit.: (Begr.) RegE UMAG].

Bundesregierung,

Gesetzentwurf der Bundesregierung: Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung des Anlegerschutzes (AnSVG),

(abrufbar: http://www.jura.uni-augsburg.de/prof/moellers/materialien/material dateien/040_deutsche_gesetzgebungsgeschichte/ansvg_geschichte/ansvg

_pdfs/regentw_ansvg_btdrs_15_3174.pdf), [zit.: Begr. RegE AnSVG].

Bundesverband der Deutschen Industrie,

Gemeinsame Stellungnahme BDI, BDA, DIHK, GDV und BdB zum UMAG, (abrufbar: http://www.bdi-online.de/BDIONLINE_INEAASP/iFILE.dll/XD A576D9B281040FA86874104F5DEF4B0/2F252102116711D5A9C0009027D

62C80/PDF/aktuelle%20Gemeins.Stellungn%20UMAG%20ohne%C4nd..PDF

#search=%22umag%20stellungnahme%20bdi%22), [zit.: Stellungnahme BDI et al.].

Deutscher Corporate Governance Kodex,

Aktuelle Fassung des Deutschen Corporate Governance Kodex vom 12.6.2006, (abrufbar: http://www.corporate-governance-code.de/),

[zit.: DCGK].

8. Sonstige Internetquellen

Amtsblatt der Europäischen Union,

Verordnung (EG) Nr. 809/2004 der Kommission v. 29.04.2004, EG-ProspVO, (abrufbar: http://www.jura.uni-augsburg.de/prof/moellers/materialien/material dateien/020_europaeische_gesetzgebungsgeschichte_ril/ril_2003_071_eg_ prospekt_geschichte/ril_2003_071_eg_pdfs/berichtigung_vo_de.pdf).

Amtsblatt der Europäischen Union,

Richtlinie 2004/39EG des Europäischen Parlaments v. 21.04.2004, MiFID, (abrufbar: http://www.jura.uni-augsburg.de/prof/moellers/materialien/material dateien/020_europaeische_gesetzgebungsgeschichte_ril/ril_2004_039_eg_ finanzinstrumente_geschichte/ril_2004_039_eg_pdfs/ril_2004_039_eg_ de_pdf.pdf).

Bundesministerium der Justiz,

Aktuelle Fassungen aller verwendeten deutschen Gesetze und Verordnungen, (abrufbar: http://www.gesetze-im-internet.de).

Elektronischer Bundesanzeiger,

(abrufbar: https://www.ebundesanzeiger.de).

McKinsey,

Global Investor Opinion Survey, July 2002,

(abrufbar: http://www.mckinsey.com/clientservice/organizationleadership/servi ce/corpgovernance/pdf/GlobalInvestorOpinionSurvey2002.pdf),

[zit.: McKinsey].

OECD Principles of Corporate Governance,

(abrufbar: http://www.oecd.org/document/49/0,2340,en_2649_34813_3153086 5_1_1_1_1,00.html).

The Combined Code,

Principles of Good Governance and Code of Best Practice, (abrufbar: http://www.fsa.gov.uk/pubs/ukla/lr_comcode3.pdf).

Hinweis: Die Aktualität aller Internetadressen wurde zuletzt am 31.09.2006 überprüft.

Rechtsprechungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

A. Einführung

I. Entwicklungen im Vorstandshaftungsrecht

Während noch bis in die 1980er Jahre teilweise der Standpunkt vertreten wurde, dass die zivilrechtliche Haftung von Vorstandsmitgliedern in der Bundesrepublik Deutschland „rechtstatsächlich kaum eine nennenswerte

Rolle“ spielen würde, und die entsprechenden Haftungsnormen in der Praxis wenig bedeutsam wären,[1] konnte diese Einschätzung in der Folgezeit nicht mehr aufrecht erhalten werden. Die Verantwortlichkeit und Haftung des Vorstands in deutschen Aktiengesellschaften hat in den vergangenen Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen.[2]

Ursächlich hierfür sind eine nachhaltig veränderte öffentliche Wahrnehmung der Managerhaftung und die dazu korrespondierenden Entwicklungen in Rechtsprechung und Gesetzgebung.[3]

So hat vor allem ein gestiegenes öffentliches Interesse an spektakulären Unternehmenszusammenbrüchen im Zusammenhang mit einem vermeintlichen oder tatsächlichen Fehlverhalten von Vorständen oder Geschäftsleitern[4] zu einer veränderten Sichtweise der Organhaftung und, hieraus folgend, zu einer deutlich erhöhten Anspruchsmentalität geführt.[5] In ähnlicher Weise wirkten sich auch die im Rahmen der Globalisierung entstandenen, weltweiten Unternehmensverflechtungen aus, da hierdurch eine bessere Vergleichbarkeit sowohl der länderspezifischen haftungsrechtlichen Konzepte als auch der unterschiedlichen Rechtsmentalitäten im Umgang mit möglichen Schadenser- satzansprüchen ermöglicht wurde.[6] Durch den damals viel versprechenden Trend seitens der Privatanleger, ihr Vermögen in Aktien zu investieren und den darauf folgenden drastischen Kursverlusten am neuen Markt, hat das Verlangen die potentiellen Verantwortlichen im Unternehmensmanagement zu suchen und haftbar zu machen die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit noch kritischer werden lassen.[7]

Das Aufkommen von neuartigen Versicherungskonzepten wie der D&O- Versicherung (DIRECTORS’ AND OFFICERS’ LIABILITY), mittels der das Vermögensschadenshaftpflichtrisiko dem die Vorstandsmitglieder in ihrer Tätigkeit ausgesetzt sind versichert werden kann, zeigt, dass sich auch in den Leitungsebenen der Unternehmen ein neues Problembewusstsein für das eigene Risiko gebildet hat.[8] Die D&O-Versicherung ist in Deutschland seit einigen Jahren fest etabliert und gehört mittlerweile standardmäßig zum Versiche- rungsschutz der Konzerne.[9]

Begleitend dazu haben sich Rechtsprechung und Gesetzgebung intensiv mit der Thematik befasst und die Haftungsvoraussetzungen für Vorstandsmitglieder schrittweise präzisiert und verschärft.[10]

Mit der Rechtsprechung zum Organisationsverschulden[11] aus dem Jahr 1989, hat der Bundesgerichtshof die Anforderungen an die Pflicht des Geschäftsfüh- rers oder Vorstands, für eine ordnungsgemäße Organisation des Unternehmens zu sorgen, deutlich angehoben: Rechtsverletzungen die aus dem Unternehmen heraus begangen werden, können dem Vorstand prinzipiell auch dann zugerechnet werden, wenn dieser an der schadensbegründenden Maßnahme persönlich gar nicht beteiligt war.[12]

Durch die Rechtsprechung zur Insolvenzverschleppung von 1994 wurde das Haftungsrisiko von Vorstandsmitgliedern im Konkursfall bei verspäteter oder unterlassener Stellung des Insolvenzantrags erhöht.[13]

Schließlich muss der Vorstand einer Aktiengesellschaft seit der weitreichenden ARAG/Garmenbeck-Entscheidung des BGH[14] von 1997 auch im Innenhaf- tungsverhältnis verstärkt damit rechnen, in Anspruch genommen zu werden. Der Aufsichtsrat wurde danach verpflichtet den Vorstand nicht nur zu kontrollieren, sondern auch mögliche Ersatzansprüche der Gesellschaft gegenüber diesem eigenverantwortlich zu verfolgen und geltend zu machen, ohne dass ihm dabei ein diesbezügliches eigenes Ermessen zusteht.[15]

Im Rahmen der Gesetzgebung trat - nach einem langen Zeitraum ohne Änderungen - am 01.05.1998 das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG)[16] in Kraft, mit dem vor allem Vorschriften des Aktien- (AktG) und Handelsrechts (HGB) reformiert wurden. Aufgrund der angedeuteten Entwicklungen im Zusammenhang mit zahlreichen Unternehmenskrisen und –zusammenbrüchen, lag das Hauptaugenmerk des Gesetzgebers auf einer Verbesserung der Unternehmenskontrolle und des Anlegerschutzes.[17] So wurde die Position des Aufsichtsrates in der Aktienge- sellschaft gestärkt (§ 111 Abs. 2 S. 3 AktG), die Berichtspflichten des Vorstands erweitert (§ 90 Abs. 1 Nr. 1 AktG), die Einrichtung eines Risikokontrollsystems vorgeschrieben (§ 91 Abs. 2 AktG) und die Qualität und Transparenz der Abschlussprüfung verbessert.[18]

Trotz der Maßnahmen des KonTraG wurde der Diskussionsbedarf um eine zukunftsweisende Ausgestaltung von Richtlinien zur besseren Kontrolle der Unternehmensleitung nach weiteren Unternehmensschieflagen neu entfacht.[19] Dies führte in der Folge zur Einsetzung zweier Regierungskommissionen, die sich mit den Mängeln der Unternehmensführung und –überwachung in Deutschland beschäftigen und Vorschläge zur Erneuerung der rechtlichen Rahmenbedingungen entwickeln und ausarbeiten sollten.[20]

Als ein bedeutendes Ergebnis dieser Bemühungen wurde am 26.07.2002 das Transparenz und Publizitätsgesetz (TransPuG)[21] in Kraft gesetzt, in dem neben einer Reihe weiterer Änderungen von Bestimmungen des AktG und des HGB zur Abschlussprüfung auch die Rechte (und Pflichten) des Aufsichtrates erneut vergrößert wurden.[22] Einen Schwerpunkt bildete die Neueinführung des § 161 AktG, durch den börsennotierte Aktiengesellschaften von nun an zur Abgabe einer jährlichen Erklärung verpflichtet wurden, inwieweit sie den Empfehlun- gen des Deutschen Corporate Governance Kodex[23],der Ende Februar 2002 von der gleichnamigen Regierungskommission vorgelegt wurde, folgen.[24]

[...]


[1] v. Werder, DB 1987, 2265 m.w.N.

[2] Vgl. Lücke/ Schnabel / Lücke, § 6 Rn. 1; Thümmel, Rn. 2; Wellkamp, Rn. 670; Sieg, DB 2002, 1759; Schillinger, VersR 2005, 1484 (1485); Thümmel, StuB Rechtsrundschau 2001, 48 (48 f.).

[3] Vgl. Thümmel, Rn. 8 f.; Lücke/ Schnabel / Lücke, § 6 Rn. 1-5; Sieg, DB 2002, 1759; Kiethe, BB 2003, 537.

[4] Beispielsweise Metallgesellschaft, Balsam, Bremer Vulkan, Flowtex und Holzmann; ausführliche Aufzählung mit Nachweisen bei Lohse, S. 10-28.

[5] Vgl. Sieg, DB 2002, 1759 (1760).

[6] Thümmel, Rn. 3.

[7] Lücke/ Schnabel / Lücke, § 6 Rn. 2.

[8] Vgl. Kiethe, BB 2003, 537; Schillinger, VersR 2005, 1484 (1485 f.); Olbrich, S. 10 f.

[9] Vgl. Lücke/ Kolde, § 11, Rn 2; Kiethe, BB 2003, 537; Olbrich, S. 5-9.

[10] Vgl. Lücke/ Schnabel / Lücke, § 6 Rn. 4 f.; Thümmel, Rn. 8-12; van Kann/ Buchta, Rn. 212 f.; Ek, S. 1 f.; Kiethe, BB 2003, 537 (537 f.); Sieg, DB 2002, 1759 (1760); Buchta, DstR 2003, 694.

[11] BGH, Urteil v. 05.12.1989, BGHZ 109, 297.

[12] BGH, Urteil v. 05.12.1998, BGHZ 109, 297 (303-306).

[13] BGH, Urteil v. 06.06.1994, BGHZ 126, 181.

[14] BGH, Urteil v. 21.04.1997, BGHZ 135, 244.

[15] BGH, Urteil v. 21.04.1997, BGHZ 135, 244 (252).

[16] BGBl. I 1998, S. 768.

[17] Vgl. Begr. RegE KonTraG, S. 11 f.

[18] Vgl. RegE KonTraG, S. 4-10; dazu Pfitzer / Oser / Orth, S. 35; Thümmel, Rn. 9; ders., StuB Rechtsrundschau 2001, 48.

[19] Pfitzer / Oser / Orth, S. 36.

[20] Pfitzer / Oser / Orth, S. 36, 38.

[21] BGBl. I 2002, S. 2681.

[22] Pfitzer / Oser / Orth, S. 36 f.; Thümmel, Rn. 11 f; Sieg, in: FS Metzeler (2005), S. 191 (198).

[23] Abrufbar unter http://www.corporate-governance-code.de/ger/kodex/index.html.

[24] Vgl. Begr. RegE TransPuG, S. 49; Pfitzer/Oser/Orth, S. 37.

Ende der Leseprobe aus 136 Seiten

Details

Titel
Die Haftung der Vorstandsmitglieder einer Aktiengesellschaft unter besonderer Berücksichtigung des Deutschen Corporate Governance Kodex und des UMAG
Hochschule
Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Note
1,3
Autor
Jahr
2006
Seiten
136
Katalognummer
V113538
ISBN (eBook)
9783640136247
ISBN (Buch)
9783640136414
Dateigröße
1430 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Haftung, Vorstandsmitglieder, Aktiengesellschaft, Berücksichtigung, Deutschen, Corporate, Governance, Kodex, UMAG
Arbeit zitieren
Bastian S. (Autor:in), 2006, Die Haftung der Vorstandsmitglieder einer Aktiengesellschaft unter besonderer Berücksichtigung des Deutschen Corporate Governance Kodex und des UMAG, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113538

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