Unternehmensorientierte Dienstleistungen

Begriff, Dynamik, Bedeutsamkeit


Seminararbeit, 2005

24 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Abbildungsverzeichnis

2. Tabellenverzeichnis

3. Einleitung

4. Unternehmensorientierte Dienstleistungen - Begriff
4.1 Definitionen und Differenzierungen
4.2 Spezifische Eigenschaften und Spannungsfelder
4.3 Netzwerkbeziehungen

5. Unternehmensorientierte Dienstleistungen – Entwicklung & Dynamik
5.1 Allgemein
5.2 Entwicklung innerhalb der Unternehmensorientierte Dienstleistungen
5.3 Räumliche Verteilung und Entwicklung

6. Unternehmensorientierte Dienstleistungen – Bedeutsamkeit

7. Schlussbemerkung

8. Literaturverzeichnis

1. Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Definition wissensintensiver unternehmensorientierter Dienstleistungen

Abbildung 2: Veränderung des Anteils der Erwerbstätigen nach Wirtschaftsabteilungen in Deutschland

Abbildung 3: Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 1981-1991 in den Branchen der unternehmensorientierten Dienstleistungen

Abbildung 4: Wirtschaftliche Prägung von Siedlungsgrößen

Abbildung 5: Beschäftigte in wissensintensiven unternehmensorientierten Dienstleistungen 2000

Abbildung 6: Räumlicher Strukturwandel in Metropolregionen 1980-1997

2. Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Eigenschaften hochrangiger Dienstleistungsfunktionen

Tabelle 2: Eigener Entwurf

Tabelle 3: Statistik der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, Bundesanstalt für Arbeit

3. Einleitung

Mit dem fortschreitenden Strukturwandel und der Internationalisierung der Wirtschaft rücken die unternehmensorientierten Dienstleistungen, das am stärksten wachsende Segment des Dienstleistungssektors, immer mehr in Blickpunkt von Politik und Wissenschaft. Analysen und Untersuchungen der letzten Jahre und Jahrzehnte von Wissenschaftlern machen ihre enorme Bedeutung für die Wirtschaft, den Arbeitsmarkt und das gesamte Land deutlich. In dieser Arbeit werden zunächst der Begriff einschließlich der Definitions- und Abgrenzungsproblematik dargestellt. Im weiteren Verlauf werden auf die Einflussfaktoren, die räumliche Struktur, und ihre Entwicklungsdynamik eingegangen. Schließlich wird die daraus resultierende Bedeutung der unternehmensorientierten Dienstleistungen erläutert.

4. Unternehmensorientierte Dienstleistungen - Begriff

4.1 Definitionen und Differenzierungen

Es gibt in der Literatur keine einheitliche und allgemein anerkannte Definition bzw. Gliederung was den allgemeinen Dienstleistungssektor betrifft.

Zumeist aber wird dieser Sektor zunächst mit Hilfe spezifischer Eigenschaften der erbrachten Produkte, z.B. die Immaterialität der Leistung und das unoactu-Prinzip, von anderen Wirtschaftssektoren abgegrenzt.

Innerhalb der Dienstleistungen stellt sich die Untergliederung ebenfalls als problematisch dar. Auch hier lassen sich in der Literatur verschiedene Ansätze finden. Am üblichsten ist jedoch zunächst zwischen einem Tertiären Sektor, der Handel, personenbezogene Serviceleistungen und Dienstleistungshandwerk umfasst und einem quartären Sektor, zu welchem Forschung, Beratung und Verwaltung zählen, zu unterscheiden. Ausführlicher wird dann differenziert zwischen distributiven Diensten (Handel, Verkehr usw.), sozialen Diensten (z. B. Bildungs- /Gesundheitswesen, öffentliche Verwaltung), persönlichen Diensten (z.B. Tourismus, Gastronomie, Unterhaltung) und den produzentenorientierten Diensten (z. B. Banken, Versicherungen, Ingenieur- / Unternehmens / Rechtsberatung). Da es sich aber nicht nur um Produzenten, sondern um jegliche Art von Unternehmen handelt, die diese Dienste in Anspruch nehmen, hat sich der Begriff ‚unternehmensorientierte Dienstleistungen’ mittlerweile eingebürgert. Innerhalb der unternehmensorientierten Dienstleistungen lassen sich dann noch weitere Unterteilungen vornehmen. Nach der Art der Tätigkeit wird zwischen dispositiven Dienstleistungen (z.B. Planungs-, Beratungs-, Kontrollaufgaben) und operativen Dienstleistungen (z.B. Transport, Beschaffung, Reparatur / Wartung, Absatz) unterteilt. Ein weiteres, besonders wichtiges Unterscheidungskriterium ist die Qualität. Zu den einfachen Dienstleistungen zählen Tätigkeiten, für die kein sehr hohes Qualifikationsniveau der Beschäftigten erforderlich ist (z. B. Reinigungs-, Transport-, Reparatur- und Wartungsaufgaben), wohingegen bei den höherwertigen Dienstleistungen (z.B. Forschung/Entwicklung, Rechts-/Unternehmensberatung, Datenverarbeitung, Werbung/Marketing und Banken/Versicherungen) der Einsatz von spezialisiertem Know-how als charakteristisch gilt (Kulke 2004c, 126; Kulke 1998, 184f). Weitere Eigenschaften gibt Tabelle 1 wieder.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: Eigenschaften hochrangiger Dienstleistungsfunktionen

Quelle: Kulke, 1998, 184

Für die höherwertigen Dienstleistungen wird oft auch der Begriff ‚wissensintensiv’ verwendet. Strambach klammert dabei allerdings, wie auch bei der Systematik der Wirtschaftszweige des Statistischen Bundesamtes, s.u., Banken und Versicherungen aus. Sie hat diesen wichtigen Bereich, wie in Abbildung 1 dargestellt, untergliedert und folgendermaßen differenziert:

Wissensintensive unternehmensorientierte Dienstleistungen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung1: Definition wissensintensiver unternehmensorientierter Dienstleistungen

Quelle: Strambach, 24.03.2005, S.2

Die wissensintensiven Dienstleistungen nehmen ein besonders wichtigen Stellenwert ein, „ da sie eine höhere Produktivität aufweisen, wichtige Träger des sektoralen Strukturwandels sind, hohe Potentiale für Beschäftigung und Wertschöpfung besitzen und einen zentralen Wettbewerbsvorteil im globalen Standortwettbewerb darstellen.“ (Bay. Staatsministerium, 01.04.2005, S.11 f)

Bei der Systematik der Wirtschaftszweige hingegen wird der Dienstleistungssektor ein wenig anders aufgeteilt und die Bereiche etwas anders benannt.

Der Dienstleistungssektor wird in der wirtschaftssystematischen Gliederung in die Wirtschafstabteilungen 4-9 eingeteilt. Dies sind die Dienstleistungen im weitesten Sinne. Das heißt es sind „Arbeitsleistungen, die ohne Zwischenschaltung eines Produktionsbetriebes an den Verbraucher abgegeben werden“. (Heineberg, 2003, 183) Der Begriff Verbraucher gilt hierbei sowohl für Endverbraucher, als auch für Unternehmen.

Dazu gehören die Abteilungen:

- 4 (Handel),
- 5 (Verkehr und Nachrichtenübermittlung),
- 6 (Kreditinstitute, Versicherungen,
- 7 (Dienstleistungen im engeren Sinne)
- 8 (Organisationen ohne Erwerbscharakter) und
- 9 (Gebietskörperschaften)

„Innerhalb der Geographie (…) versteht man häufig unter Dienstleistungen nur die Dienstleistungen im engeren Sinne.“ (Heineberg, 2003, S.184) Diese bilden die Abteilung 7, die in haushaltsorientierte und unternehmsorientierte Dienstleistungen untergliedert ist. Die unternehmensorientierten Dienstleistungen umfassen dabei die Wirtschaftsunterabteilungen 78 und 79. Diese richten sich mit ihren Leistungen primär an den Unternehmen, wohingegen sich die haushaltsorientierten sich direkt an den Endverbraucher richten. Zu der Abteilung 78 gehören „Rechts- Wirtschafts- und Unternehmensberatung, technische Beratung und Planung, Werbung, sowie andere Dienstleistungen die für Unternehmen erbracht werden.“ (Strambach, 1995, 21) Die Abteilung 79 umfasst „die sonstigen Dienstleistungen, Dienstleistungen, die anderweitig nicht genannt sind.“ (Strambach, 1955, 21) Aus dieser Definition wird ersichtlich, dass es sich besonders bei Abteilung 79 um eine besonders heterogen zusammengesetzte Gruppe handelt. Diese wirtschaftssystematische Gliederung wird auch z.B. bei der Arbeitsstättenzählung des Statistischen Bundesamts verwendet und bildet daher auch eine wichtige Datengrundlage für diverse Untersuchungen dieses Sektors (Strambach, 1995). Das Problem der Zuordnung der einzelnen Dienstleistungsbereiche wird an Hand der Beispiele Banken, Versicherungen, wirtschafts- und rechtsberatende Berufe noch einmal besonders deutlich. Sie bieten „sowohl der einen als auch der anderen Kundenkategorie ihre Dienste an; eine eindeutige Zuordnung und Abgrenzung ist meist jedoch ohne größeren Aufwand und ohne Bewertung innerbetrieblicher Abläufe nicht möglich“. (Voppel, 1999, 167)

„Problematisch bei der Abgrenzung (…) ist, dass auch in den primären und sekundären Wirtschaftssektoren z.T. unternehmens- oder betriebsinterne Dienstleistungen jedweder Art (z.B. für Forschung und Entwicklung, Verwaltung, Verkauf, Logistik) bestehen (…).“ (Heineberg, 2003, 183f)

Auch die Eigenschaft der Immaterialität ist bei vielen Dienstleistungen nicht mehr unmittelbar gegeben. Als Beispiel dafür gelten z.B. „Softwarepakete, die per Internet ausgeliefert (z.B. Buchführungssoftware) oder Leistungen, die auf Datenträgern (z.B. Dateien, Musik) versandt werden“. (Kulke, 2004a, 8) Wie ersichtlich wurde, besteht im Bereich des Dienstleistungssektors also eine Schwierigkeit in Hinsicht auf einheitlicher Abgrenzung, Unterscheidung und Zuordnung der einzelnen Bereiche. Zudem liegt auch immer noch ein großes Informationsdefizit vor, was diesen Wirtschaftssektor betrifft. Eine Dienstleistungsstatistik wurde erst am 19. Dezember 2000 eingeführt und stellt einen kleinen aber sehr wichtigen Schritt zu Aufbau einer brauchbaren Datenbasis. „Gleichzeitig kann Deutschland seine umfangreichen Lieferverpflichtungen für Daten gegenüber der Europäischen Union erfüllen.“ (Statistisches Bundesamt, 24.03.2005, Abs. 5) Allerdings ist dies nur eine Stichprobenerhebung und deckt nur Teilbereiche des Dienstleistungssektors ab, daher können räumliche und fachliche Aussagen nur auf Ebene der Bundesländer getroffen werden. Bisher ist Baden-Württemberg das einzige Bundesland, das mit Hilfe der IHK’s eine Informationsbasis in Form eines Dienstleistungsatlasses für ihr Bundesland aufgebaut hat. „Der DL-Atlas bietet eine umfassende und nach Branchen und Regionen differenzierte Darstellung von Struktur und Entwicklung der baden-württembergischen Dienstleistungswirtschaft.“ (IHK Rhein-Neckar, 24.03.2005, Abs.1)

4.2 Spezifische Eigenschaften und Spannungsfelder

In ihren jeweiligen Bereichen müssen die Dienstleister Informationen, Problemlösungs- Know-how, Expertenwissen und Erfahrung miteinander verbinden. Doch dies stellt den Nachfrager öfters vor Schwierigkeiten. Ob die gewünschte Leistung in Qualität und Umfang gebracht wird, ist vorher meist nicht oder nur schwer abschätzbar. Auch bei einer schwierigen Problemlage im Betrieb kann die Beurteilung der Bedarfsgerechtigkeit nicht immer einfach sein.

Somit ist es sehr charakteristisch für wissensintensive Dienstleistungen, dass das Leistungsprodukt in einem intensiven Interaktions- und Kommunikationsprozess zwischen Anbieter und Nachfrager entsteht. Dabei ist es äußerst wichtig, dass der Nachfrager in der Lage ist sein Problem explizit zu schildern. „Empirische Methoden zeigen, dass je größer das interne Know-how beim Kunden ist, desto gezielter und spezifischer kann das externe Wissen genutzt werden.“ (Strambach, 24.03.2005, S.6) Auf Seiten der Anbieter sind nicht nur fachliche-, sondern auch soziale Kompetenzen äußerst wichtig, denn der Kunde muss schließlich genug Vertrauen aufbauen um, auf Grund eines reinen Leistungsversprechens zu Beginn, einer Zusammenarbeit zuzustimmen. Ebenfalls muss natürlich auch genug Kompetenz vorhanden sein, um den individuellen Bedarf des Kunden zu ermitteln. Für Dienstleistungsanbieter ergeben sich bei ihrer Arbeit einige Problemfelder. Zunächst gibt es dort das Spannungsfeld zwischen Spezialisierung und umfassender Problemlösung. In ihren Hauptfunktionen müssen die Anbieter hochspezialisiert und vor allem immer up to date sein. Dabei sind sie einem intensiven Zeit- und Innovationswettbewerb ausgesetzt. Gleichzeitig müssen sie ihrem Kunden aber auch umfassende Problemlösungen bieten können und Komplementärfähigkeiten beweisen.

Ein anderes Spannungsfeld stellen Standardisierung und kundenindividuelle Problemlösung dar. Auf der einen Seite wollen sie auf eine, auf den Kunden zugeschneiderte Problemlösung schaffen, auf der anderen Seite müssen sie auch unter Effizienzgesichtspunkten das eigene Leistungsspektrum standardisieren.

(vgl. Strambach, Internetquelle) Dies sind hohe Anforderungen, die an Unternehmen gestellt werden. Besonders problematisch ist dies für junge Unternehmen. Meistens sind mangelnde Erfahrung in diesem Bereich Konkursgründe.

[...]

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Details

Titel
Unternehmensorientierte Dienstleistungen
Untertitel
Begriff, Dynamik, Bedeutsamkeit
Hochschule
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen  (Geographisches Institut)
Veranstaltung
Grundseminar Wirtschaftsgeographie
Note
2,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
24
Katalognummer
V113375
ISBN (eBook)
9783640141722
ISBN (Buch)
9783640141777
Dateigröße
1827 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Unternehmensorientierte, Dienstleistungen, Grundseminar, Wirtschaftsgeographie
Arbeit zitieren
Miriam Paffen (Autor:in), 2005, Unternehmensorientierte Dienstleistungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113375

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