Wir-Perspektive und problematische Identität


Examensarbeit, 2008

75 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Inhalt

1. Unnatürliche Erzählstimmen

2. Erzähltheoretische Grundlagen
2.1. Stimme
2.2. Modus

3. Theoretische Hintergründe: linguistische, soziologische und philosophische Überlegungen
3.1. Die Sprechergruppendeixis „wir“
3.2. Gruppenidentität
3.3. Das Wesen des „wir“

4. Lesererwartungen an eine Wir-Erzählung
4.1. Die Offenheit bezüglich des Numerus und der Referenz
4.2. Die Nicht-Koppelbarkeit von Bewusstseinen
4.3. „Das schöne warme Wir-Gefühl“

5. Kategorisierung der Wir-Erzählungen

6. Exkurs: Trauma und Traumatisierung

7. Agota Kristof: Das große Heft (1986)
7.1. Identität und Einheit
7.2. Die Zweiheit der Zwillinge
7.3. Ursprung des Zusammenhalts
7.4. Stimme und Perspektive
7.5. Deutung des großen Hefts
7.6. Die Trilogie
7.7. Gesamtdeutung der Trilogie Kristofs

8. Kevin Vennemann: Nahe Jedenew (2005)
8.1. Gruppenzusammengehörigkeit
8.2. Die Zwillinge
8.3. Fiktion und Wirklichkeit
8.4. Modus und Stimme
8.5. Literarische Umsetzung eines Traumas

9. Gert Hofmann: Der Blindensturz (1985)
9.1. Identität
9.2. Einheit
9.3. Ursachen der Gruppenidentität
9.4. Stimme
9.5. Modus
9.6. Soziale Kategorisierung
9.7. Deutung

10. Funktionen und Typen der Wir-Erzählung
10.1. Funktionen der Wir-Erzählungen
10.2. Typen der Wir-Erzählung
10.3. Imaginiertes oder konstruiertes Kollektiv

11. Bibliographie

1. Unnatürliche Erzählstimmen

„Aber kennen Sie einen Roman, in dem „wir“ im wahrsten Sinn der ersten Person Plural verwendet wurde und nicht als Pluralis majestatis der Wissenschaftler oder Politiker?“[1], so lässt Carl Djerassi den Protagonisten in seinem 1994 veröffentlichten Roman Marx, Deceased fragen.

Auch wenn bereits zu diesem Zeitpunkt Wir-Erzählungen längst nicht mehr neu waren (Die Werke Gert Hofmann[2] und Agota Kristof[3] erschienen rund zehn Jahre früher.), so erscheint eine derartig konsequente Wir-Erzählung heute gleichermaßen ungewöhnlich.[4] Obwohl Gruppen und Gemeinschaften an gesellschaftlichen und politischen Einfluss mindestens dem Individuum gleichwertig sind, findet man bis heute jedoch kaum (bekannte) literarische Versuche Erzählungen aus der Sicht eines Kollektivs - in der ersten Person Plural - zu verfassen.

Warum ist dieser Erzähltyp so außergewöhnlich und (scheinbar) innovativ? In dieser Arbeit soll nicht nur das Phänomen des Erzählerkollektivs erzähltheoretisch untersucht werden, sondern auch seine linguistischen, soziologischen und philosophischen Hintergründe. Ausgehend von Genettes Erzähltheorie werden Möglichkeiten und Fragen erörtert, die sich durch die kollektive Erzählinstanz und Perspektive ergeben. Im linguistischen Bereich liegt ein Fokus auf der deiktischen Funktion des Personalpronomens „wir“ und seinen zahlreichen, offenen Verwendungsmöglichkeiten. Hintergrundinformationen zu Kollektivbildungen und „Eigengruppenfavorisierung“ finden sich in der soziologischen Forschung.

Angesichts eines gemeinsam erlebenden, denkenden und erzählenden Kollektivs, ergibt sich auch die Frage nach der Plausibilität einer solchen Erzählung für den Leser. Nicht nur die Offenheit der Sprechergruppendeixis „wir“ zeigt sich hier prekär, sondern auch die Vorstellung identischer Gedankenreproduktion. Hier stellt sich auch eine Leitfrage dieser Untersuchung, nämlich: Sind die Erzählerkollektive nur konstruierte Instanzen, hinter denen lediglich ein Erzähler steht?

Nach diesem ersten theoretischen Komplex folgt die Betrachtung einiger Wir-Erzählungen, die danach in die vier folgenden thematischen Kategorien eingeordnet werden: (1) politisch-ideologische Wir-Erzählungen, (2) familiär-freundschaftliche Wir-Erzählungen, (3) Opfer-Wir-Erzählungen und (4) psycho-pathologische Wir-Erzählungen.

Anschließend werden exemplarisch Erzählungen der dritten Kategorie untersucht, bei denen die Erzähler Gewalt oder Ausgrenzung erfahren und teilweise an Folgen schwerer traumatischer Erlebnisse leiden, darunter: Agota Kristofs Roman Das große Heft (im Zusammenhang mit der zugehörigen Trilogie), Kevin Vennemanns Roman Nahe Jedenew und schließlich Der Blindensturz von Gert Hofmann. Die Untersuchung konzentriert sich dabei vornehmlich auf die Einheit und Identität der Gruppe und ihre Auswirkungen auf die Stimme und den Modus der Erzählung.

Im Anschluss an die Analyse und Interpretation der Werke erfolgt eine Zusammenfassung der Ergebnisse. Dabei liegt der Schwerpunkt bei der Aufzählung von Funktionen und Typen der Wir-Erzählungen, die sich durch die Analysen und Interpretationen der Werke ergeben.

2. Erzähltheoretische Grundlagen

Die meisten Geschichten werden in der „dritten Person Singular“ sowie in der „ersten Person Singular“ berichtet. Erzählungen in der „ersten Person Plural“ sind vergleichsweise rar. Entsprechend selten werden diese in den verschiedenen Erzähltheorien untersucht, bisweilen bleibt ihre Erwähnung ganz aus.

Für die nähere Analyse der ausgewählten Textstellen ist es daher erforderlich, die fehlenden Stellen in Analogie zu den ausführlich behandelten, gängigen Erzählungstypen zu konstruieren und eventuelle Lücken zu schließen. Da zwei Hauptkriterien der späteren Analyse die Erzählstimme und die Erzählperspektive sein werden, sollen sie hier kurz anhand von Gérard Genettes Theorien[5] umrissen und für Wir-Erzählungen überprüft werden.

2.1. Stimme

Hinsichtlich der „Stimme“ der Erzählung ist die zentrale Frage: „Wer ist der Erzähler?“, das heißt: „Wer spricht?“[6] Die Ausdrücke „Erzählung in der ersten – bzw. dritten- Person“ bezeichnet Genette als inadäquat, da es immer eine implizite oder explizite Präsenz der „Person“ des Erzählers gibt, der nur in der ersten Person vorkommen kann.[7] Martinez und Scheffel heben diesen Sachverhalt noch klarer hervor: „Da jede Erzählung per definitionem von jemandem erzählt wird, ist sie, sprechgrammatisch gesehen, immer in der ersten Person abgefaßt (selbst wenn der Erzähler die grammatische erste Person an keiner Stelle seines Textes verwendet).“[8] Bezüglich der Person des Erzählers unterscheidet Genette daher nur noch zwischen dem heterodiegetischen und homodiegetischen Typ.[9] Während der heterodiegetische Erzähler nicht zu den Figuren seiner Geschichte gehört, ist der homodiegetische Erzähler an der, von ihm erzählten Geschichte, als Figur beteiligt.[10] Letzterer kann wiederum der Held seiner Erzählung (autodiegetisch) sein oder ein bloßer Beobachter.

Beziehen wir die gegebenen Unterscheidungen und Erkenntnisse auf einen Wir-Erzähler, so können wir zunächst festhalten, dass dieses „wir“ als „Figur“[11] am erzählten Geschehen beteiligt und daher auch als homodiegetisch bezeichnet werden kann. Hier zeigt sich auch das Postulat der Definitionen. Die Formulierung „Figur“ legt durch seine singuläre Form schon den Bezug auf eine Entität fest. Auch wenn Erzählerkollektive nicht explizit ausgeschlossen werden, zeigt sich in den zahlreichen Beispielen die implizite Annahme der „ersten Person Singular“ und nicht etwa Plural. Die Möglichkeit eines Erzählerkollektivs wird demnach hier schon bewusst (aus pragmatischen Gründen) oder unbewusst ausgeschlossen.

Zwar sind Wir-Erzählungen durchaus unter Genettes Bestimmungen einzuordnen[12], dienen aber dem Gegenstand dieser Betrachtung nicht als weiterführende Quelle. Denn eine differenziertere Unterscheidung zwischen Ich- und Wir-Erzählungen wird durch Genettes Bestimmungen ausgeschlossen, weshalb diese in diesem Rahmen nur eingeschränkt verwendet werden.

Dennoch können wir festhalten, dass hinter dem Text immer ein „ich“ steht, also eine einzelne Person, die die Geschichte in Wirklichkeit erzählt. Ob diese Instanz in den Wir-Erzählungen hindurchschimmert oder ob sie es bewerkstelligt eine konsequente Wir-Erzählung zu erschaffen, wird noch zu betrachten sein.

2.2. Modus

Hinter Modus der Erzählung steht die Frage der Perspektive: „Welche Figur liefert den Blickwinkel, der für die narrative Perspektive maßgebend ist?“ Mit anderen Worten: „Wer sieht?“[13] Genette ersetzt den Begriff „Perspektive“, Sicht oder point of view durch die Formulierung „Fokalisierung“, um die zusätzliche Bedeutung einer visuellen Komponente auszuschließen. Eine Fokalisierung stellt zwar immer eine Einschränkung der Sicht dar, jedoch ist mit Sicht hier eher „Wissen“, „Wahrnehmung“ oder „Denken“ gemeint und weniger ihr sinnlicher Aspekt.

Finden wir keine Limitierung vor, so handelt es sich um eine (1) Nullfokalisierung. Der Erzähler bedient sich eines allgemeinen Blickwinkels und hat eine uneingeschränkte Sicht auf das Geschehen.[14] Bei einer (2) internen Fokalisierung hingegen, sagt der Erzähler nicht mehr, als die Figur weiß. Dies kann fest, variabel oder multipel sein.[15] Bei der (3) externen Fokalisierung wird kein Einblick in die Gefühlswelt des Helden gewährt, der Erzähler sagt also weniger als die Figur weiß und gibt eine Außensicht auf die Figur.[16]

Es stellt sich bezüglich der Wir-Perspektive die Frage nach der Möglichkeit und der Logik dieser. Kann es eine Erzählung geben, die auf ein Kollektiv fokalisiert? Da Genette die Fokalisierungstypen nicht nach ihrer visuellen Sicht bestimmt, sondern nach ihrem mentalen Wissensstand, ergibt sich, bezogen auf eine Wir-Erzählung, ein Konflikt. Nehmen die Erzählinstanzen alle dasselbe wahr und haben sie die gleichen Gedanken und Ansichten? Die externe Fokalisierung scheint hier der angemessene Typ für eine Wir-Erzählung zu sein, da eine Außenperspektive gleichermaßen die Gedanken der Figuren und ihre Gefühle ausschließt.

Die vorangegangenen Betrachtungen lassen sich durch linguistische, soziologische und philosophische Betrachtungen stützen und verstärken den Konflikt zwischen Fokalisierung und Kollektiv.

3. Theoretische Hintergründe: linguistische, soziologische und philosophische Überlegungen

3.1. Die Sprechergruppendeixis „wir“

Bei der Betrachtung von Wir-Erzählungen liegt große Bedeutung auf der Funktion und Bedeutung der Sprechergruppendeixis „wir“, eine sprachwissenschaftliche Betrachtung ist daher unumgänglich. Besonders für eine Unterscheidung der unterschiedlichen Erzählertypen (Ich-, Er-, Wir-Erzähler) ist es wichtig diese Informationen zu berücksichtigen.

Die Kategorie der Personalpronomen ist in linguistischer Hinsicht funktional uneinheitlich zusammengesetzt. Sie beinhaltet sowohl deiktische als auch anaphorische Pronomina. Letztere („er“, „sie“, „es“) unterscheiden sich von den deiktischen durch die Art der Bezugnahme und die Eigenschaft der Genusdifferenzierung. Deiktische liefern ohne einen Äußerungskontext generell weniger Informationen als anaphorische Pronomina.

Betrachten wir zum Beispiel die Aussagen: „Ich bin drin.“ und „Ich habe fertig.“ Abhängig von der Person, die das Pronomen „ich“ gebraucht, ist auch das, was es bezeichnet. So können beispielsweise Boris Becker oder Giovanni Trappatoni dasselbe Pronomen verwenden um damit dennoch jemand anderen zu meinen.[17] Mit dem Ausspruch einer Person, die „ich“ sagt, ist auch schon die Bedeutung von „ich“ klar. Die Aussage ist stets selbstreferenziell.[18] Dies bedeutet, dass ihre Referenz durch den Bezug zur Sprechsituation ermittelt werden kann. So kann prinzipiell jeder Mensch diesen Begriff als selbstreflexive Äußerung verwenden und mit der Bedeutung seiner Identität (auf)füllen. Obwohl sich der Referent der Personaldeiktika in jeder Äußerungssituation ändern kann, lässt sich dennoch sagen, dass „diese Ausdrücke eine Bedeutung haben, die über die Äußerungssituation hinaus konstant ist.“[19]

Während die Sprecherdeixis „ich“ einen selbstreferentiellen Bezug aufweist, lässt sich bei der Hörerdeixis „du“ der Bezug auf einen Adressaten bestimmen, der gleichfalls aus der Sprechsituation erschließbar ist. „Wir“ und „ihr“, die pluralen Entsprechungen zu „ich“ und „du“, werden auf dieselbe Art und Weise verwendet. Durch ihren Gruppenbezug weisen sie jedoch eine größere Verwendungsvielfalt auf.

Generell können fünf verschiedene Gebrauchsformen der Sprechergruppendeixis „wir“ unterschieden werden: (1) Der Pluralis Majestatis, „bei dem eine Person nicht mit „ich“, sondern mit „wir“ auf sich referiert.“[20] Darunter fällt beispielsweise: „Wir, Wilhelm, von Gottes Gnaden deutscher Kaiser …“[21] Diese sehr veraltete Form wird heute jedoch nicht mehr ernsthaft verwendet und ist auch im Bezug auf die ausgewählten Erzählungen uninteressant. Das so genannte (2) „Krankenschwester-Wir“ wird gelegentlich in Situationen verwendet, in denen der mit „wir“ Gemeinte in einem Abhängigkeitsverhältnis zum Sprechenden steht. Die gängigsten Beispiele hierfür sind die Aufforderungen von Krankenschwestern, wie: „Jetzt nehmen wir schön das Fieberthermometer und messen die Temperatur.“[22] Abgesehen von diesen beiden Ausnahmen bezieht sich die Äußerung „wir“ immer auf eine Personen gruppe. Dazu gehört auch die seltene Verwendung (3) eines reinen Sprecher-Wirs.[23] Haben mehrere Personen einen Text gemeinsam verfasst, ist es möglich, dass das darin verwendete „wir“, ausschließlich die Verfasser bezeichnet. Im Normalfall jedoch werden mit dem Pronomen „wir“ (4) sowohl der Sprecher als auch andere Personen bezeichnet. (4.1) Das inklusive Wir schließt Sprecher, Hörer und eventuell andere Personen mit ein, während (4.2) das exklusive Wir zwar den Sprecher und Dritte umfasst, jedoch nicht den Adressaten.[24]

Die letzte, von Genette als (5) „akademischen Plural[]“[25] bezeichnete Verwendung, findet sich auch unter der Bezeichnung pluralis modestiae.[26] Bei wissenschaftlichen Themen wird beispielsweise explizit die Hörer- oder Leserschaft in den Argumentationsverlauf oder Beweisgang mit eingeschlossen: „Betrachten wir nun folgende Ergebnisse …“. Befinden sich mehrere Personen an einem Gedankengang beteiligt, indem sie versuchen den Argumenten und Überlegungen des Sprechers zu folgen, ist ihre Wahrnehmung in diesem Punkt auf dasselbe Ziel und den gleichen Gedanken gerichtet. Während beim Beispiel (2) der Sprecher versucht einer zweiten Person seinen Willen aufzuzwängen, ist der Zuhörer im Fall (5) eher dazu eingeladen einem präsentierten Gedankengang zu folgen und fühlt sich auf die eine oder andere Art und Weise angesprochen.

3.2. Gruppenidentität

Informationen bezüglich der zentralen Bedeutung der Äußerung „wir“, ausgesprochen von einem Kollektiv, finden wir in soziologischen Studien. Sozialpsychologen gehen bei der Erforschung nach den Ursachen und Bedingungen menschlichen Verhaltens davon aus,

daß die wichtigsten Determinanten menschlichen Verhaltens und Erlebens in den Gegebenheiten der jeweiligen sozialen Situation zu suchen sind. Die Situationsmerkmale haben einen so starken Einfluß, daß Merkmale der Person, wie ihre Geschichte und die Normen und Werte, in den Hintergrund treten.[27]

Um unsere soziale Umwelt zu organisieren, ordnen wir uns und andere in Gruppen ein.

Die einfachste und zugleich tiefgreifendste Form dieser sozialen Kategorisierung, ist die Einschätzung darüber, ob andere Menschen wie wir selbst sind oder nicht.[28] Diese Einordnung nennt sich „Ich-oder-Nicht-Ich-Orientierung“[29] und stellt auch eine der ersten und wichtigsten Erfahrungen in der frühen Kindheit dar.

Verteilte man bei Experimenten[30] Teilnehmer beliebig in zwei Gruppen, so entwickelt sich diese „Ich-oder-Nicht-Ich-Orientierung“ zu einer „Wir-oder-Sie-Orientierung.“[31] Die Experimente zeigten, dass daraus eine Voreingenommenheit für die eigene Gruppe resultiert, die so genannten In-group-bias.[32] Demzufolge bewerten die einzelnen Mitglieder ihre eigene Gruppe immer besser als die andere. Unanhängig von der Art der Gruppenbildung (freiwillig oder zugewiesen) ist der Grad an Solidarität sehr hoch. Nur durch Kooperation zweier verfeindeter Gruppen zur Erreichung eines gemeinsamen Zieles konnten die entstandenen Vorurteile abgebaut werden.

Tajfel (1979) und Turner (1986) nahmen sogar an, dass sich das Selbstkonzept einer Person aus einer personalen und sozialen Identität[33] zusammensetzt. Die personale Identität stützt sich auf Merkmale und Merkmalkonstellationen, die das Individuum eher idiosynkratisch[34] ansieht, während die soziale Identität durch sozial geteilte Merkmale und die Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen determiniert ist.[35] Entscheidend ist dabei die angenommene Motivation: Das Phänomen der Eigengruppenfavorisierung wird bei der Theorie der sozialen Identität an die Motivation geknüpft, das eigene Selbstkonzept zu schützen oder es aufzuwerten. Dies ist bedingt durch dem Wunsch nach Struktur in einer undefinierten, sozialen Situation.

In der Soziologie unterscheidet man zwei verschiedene Grundtypen von Gruppenidentitäten. Zum einen gibt es familiäre Strukturen oder lokale Gemeinschafen, die traditionell geprägt sind und aus dem räumlichen Zusammenleben (zufällig) ent- und verwachsen; dazu zählen auch Freundschafts- und Freizeitgruppen.

Anders verhält es sich mit „post-traditionale[n] Bünde[n]“[36]: Auf gemeinsamen Ideen und Interessen gegründet, muss sich jedes Individuum für oder gegen einen solchen Bund entscheiden.[37] Beispiele für solche post-traditional gebildeten Gruppen sind sämtliche religiöse, kulturelle und politische Vereinigungen. Neben den zahlreichen Religionsgemeinschaften und Kulturvereinen, gehören auch alle politisch orientierten Anhänger wie Liberale, Rechtsextremisten, Sozialisten, etc. dazu. Aber auch Jugendbanden, Straßengangs oder Lifestyle-Gruppierungen wie „Yuppies“, „Hip-Hoper“ oder „Ökos“ zählen zu nicht traditionalen Gruppierungen.[38]

3.3. Das Wesen des „wir“

Philosophische Betrachtungen über das Wesen und die Zusammensetzung des „wir“ erschließen noch andere Perspektiven. Die Frage ist, aus welchen „Elementen“ dieses „wir“ zusammengesetzt ist. So kann das „wir“ aus der Summe vieler Ichs zusammengesetzt sein, das durch seine Homogenität eine Gemeinschaft herausbilden kann (ego plus ego plus ego …). Jedoch könnte man das Kollektiv „wir“ ebenso als eine Aneinanderreihung vieler Individuen sehen (ego und ego und ego …), die sich nicht zu einer Gemeinschaft zusammenschließen lassen. Diese egos, könnte nicht wie im ersten Fall mit dem eigenen Ich auf irgendeine Weise verglichen werden. Die dieser Ansicht resultierende asymmetrische Relation zwischen den verschiedenen Entitäten des „wir“, führt zu einem grundlegend anderem Selbstverständnis, als aus der symmetrischen Beziehung.

Gleichermaßen wird diese vermittelte Einheit durch selbiges „wir“ gestört, das per definitionem eben eine Zusammensetzung mehrerer Instanzen ist, die zwar eine Gemeinschaft bilden können, aber durch ihre einzelnen Personen nie eine vollkommene Ein heit bilden. Das „wir“ bleibt letztendlich immer eine Viel heit.

4. Lesererwartungen an eine Wir-Erzählung

Viele Bewegungen der Vergangenheit beruhen auf religiösen oder politischen Gruppierungen, Individuen gaben oftmals „nur“ einen Anstoß zu bestimmten Weltbildern oder Handlungen. Werden diese aber nicht von der Gemeinschaft aufgenommen und verstärkt, bleiben sie ohne Einfluss. Angesichts der unabstreitbaren Wichtigkeit von Gruppen und deren ungeheuren Einflussnahme drängt sich die Frage auf: Warum wurden bisher so wenige Romane aus der Sicht eines Kollektivs verfasst? Erzählungen aller Art haben die starke Tendenz, unerhörte Geschehnisse, die ganze Gruppen, Gemeinschaften und Völker betreffen, aus der Sicht und mittels eines Einzelschicksals zu schildern.

Dennoch findet sich auch schon ein frühes Gegenbeispiel bei den Anfangsversen des Nibelungenlieds. „Uns ist in alten mæren wnd(er)s vil geseit / von heleden lobebæren võ grozer arebeit […].“[39] Hier scheint ein Kollektiv von alten Geschichten zu erzählen, die es zu einer Gemeinschaft zusammenschweißt. Warum also hat sich die Erzählweise, die wir sogar schon im Nibelungenlied vorfinden können nicht durchgesetzt?

Schauen wir beim Nibelungenlied jedoch genauer hin, folgt nach dieser allgemeinen Einleitung ein Wechsel in der Erzählweise. Während zuvor durch das Einschließen in einen bestimmten Zusammenhang das Interesse der Zuhörer oder Leser geweckt wurde, wird nun die eigentliche Geschichte über Kriemhild in der dritten Person Singular berichtet. So versucht der hinter der Erzählung stehende Sprecher die Zuhörer in diesem Fall durch die Verwendung eines inklusiven „wirs“ einzuschließen. Dies ist nach wie vor, gemeinsam mit der Ich-Erzählung, die häufigste gewählte Form.

Einige Gründe hierfür findet man bei möglichen Lesererwartungen. Die unklare Zusammensetzung des „wir“, die unnatürlichen Sprecherstimmen kollidieren mit den Vorstellungen der Leser über die Beschaffenheit der Welt.

4.1. Die Offenheit bezüglich des Numerus und der Referenz

Sprachwissenschaftlich betrachtet, fällt die Offenheit des „wir“ bezüglich des Numerus und Genus schwer ins Gewicht, ebenso auch die partiellen Schwierigkeiten ohne Äußerungssituation die gemeinten Entitäten auszumachen. Sagt ein Sprecher „ich“, so kann man seine Aussage bis auf weiteres erst einmal genauer einstufen. Als physische Referenz fehlt der Sprecher jedoch im literarischen Werk. Da diese Form in der ersten Person Singular steht, wissen wir über die Referenz hinaus dennoch die Anzahl der gemeinten Personen (Einzahl). Verwendet ein Sprecher einen Ausspruch, der Informationen über eine dritte Person („er“/„sie“) enthält, finden wir schon zwei Personen involviert: den Sprecher („ich“), der eventuell unbekannt bleibt und die maskuline oder feminine Person , auf die jener referiert.

Während also singuläre Formen in einer Erzählung in groben Zügen erfasst werden können, zeigt sich die Form „wir“ bezüglich des Genus und des Numerus als offen. Der Leser ist auf zahlreiche Zusatzinformationen bezüglich der Person angewiesen, um zumindest einen ersten Eindruck von dem Erzähler zu erhalten und sich zu ihm in ein Verhältnis setzen zu können.

Sagt ein Sprecher „wir“, dann haben wir es mit einer der fünf besprochenen Bezugssituationen zu tun (vgl. Kapitel 3.1), in der ein Sprecher auf sich selbst und/oder auf eine unbestimmte Anzahl weiterer Personen referieren kann. Die einzige Beschränkung bezüglich der Anzahl ist die, dass mindestens zwei Personen involviert sein müssen. Jedoch kann kein Personenlimit nach oben hin festgesetzt werden. Auch muss ein Sprecher sich mit der Gruppe, auf die er Bezug nimmt, auf irgendeine Weise verbunden fühlen. Die kleinstmögliche Aussage sei daher „wir beide“ und die größtmögliche „wir Menschen auf der Erde“ oder gar „wir Lebewesen“ (Wobei letztere schon nicht mehr sinnvoll erscheint, weil auf keine homogene Gruppe referiert werden kann.).

Diese Unbestimmtheit der Anzahl und des Bezuges, wird im Folgenden auch noch in der Literatur einige Probleme aufwerfen. So gibt es manchmal Schwierigkeiten bei der Ortung der Erzählinstanz, vor allem aber bei der Analyse der Erzählperspektive.

Durch die unpräzisen Bedingungen des Plurals wird in einigen Sprachen noch eine zusätzliche Unterscheidung, der wahlweise Ein- oder Ausschluss einer dritten Person oder mehrerer dritter Personen, vorgenommen. Neben einer Unterscheidung von Einzahl und Mehrzahl findet sich auch eine Deklination von Personalpronomen im Dual (selten auch Trial), die zum Einbezug von dritten Personen genutzt werden. In zahlreichen Sprachen gibt es ein „wir“, das sich auf eine Zweizahl und eines, das sich auf einen offenen Plural, bezieht. Im Deutschen entspricht ersteres am ehesten der Zusatz „wir beide “ dem Dual, der als Rest des westgermanischen Duals angesehen werden kann.

4.2. Die Nicht-Koppelbarkeit von Bewusstseinen

Was aber bewirkt der Ausspruch „wir“, wenn eine Gruppe damit auf sich Bezug nimmt? Nach Ansicht von Soziologen bildet eine Gruppe lediglich ein kommunikatives Konstrukt mit ähnlichen Zielen. Dabei werden die einzelnen Gruppenmitglieder nicht zu der Gruppe an sich und bilden ein Bewusstsein aus, sondern bleiben ein autonomes Individuum.

Dies deckt sich mit allgemeinen Grundannahmen bezüglich des menschlichen Seins, denen diese Vorstellungen vermutlich zugrunde liegen. In diesem Kontext ist vor allem die Idee der Individualität und der Nichtkoppelbarkeit von menschlichen „Bewusstseinen“ interessant. Individualität bedeutet nicht nur Selbstentfaltung, sondern auch Einzigartigkeit der eigenen Person, samt ihrer Wahrnehmung, ihres Denkens, Handelns und Fühlens. Nach jahrzehntenlanger Erforschung des Bewusstseins und Unterbewusstseins und damit verbundenen zahlreichen Erkenntnissen über generell menschliches Denken und Fühlen, gilt nach wie vor, dass es keinen Menschen gibt, der exakt so denkt, fühlt und wahrnimmt, wie ein anderer.

Damit verbunden ist auch die Vorstellung, dass die Möglichkeit einer synchronen Wahrnehmung, Denk- und Handlungsweise ausgeschlossen ist. Auch wenn zufällig von zwei Personen ein Satz spontan gleichzeitig ausgesprochen werden kann, ist es unmöglich – so nehmen wir es zumindest an – dass dies anhält (Es sei denn, es würde sich um auswendig gelernte Sätze handeln.). Es würde nämlich bedeuten, dass diese Menschen entweder genau dasselbe denken würden, oder aber, dass deren Gehirne vor ihren Äußerungen miteinander kommunizieren würden. Die Vorstellung einer totalen Gleichschaltung der Gedanken und Gefühle erweckt den Eindruck einer maschinellen Automatik oder einer Computervernetzung. Die Kopplung einzelner „Bewusstseine“, wie etwa die Vernetzung zweier Computer, ist uns aber (noch) nicht möglich. Denn „Gehirne können nicht kommunizieren, nicht einmal das Bewusstsein kann kommunizieren“[40], bemerkt Niklas Luhmann treffend.

Die in der Kommunikation verwendeten Begriffe erhalten durch Kommunizieren ein bestimmtes Unterscheidungs- und Bezeichnungspotential, das aber nicht mit der Referenz in der Wirklichkeit identisch ist. So wissen wir, dass das Wort „Mensch“ beispielsweise kein Mensch ist. Begriffe „sind nichts anderes als das, was sie in der Kommunikation bewirken.“[41]

Analog für das „wir“ bedeutet dies, dass eben das „wir“ keine Gruppe ist, sondern nur, dass damit aber eine Gruppe assoziiert wird und ein Sprecher durch die bestehende Konvention der Sprache auf solche referieren kann. Menschen schließen also an das Bezeichnungspotential der Kommunikation an. Eine Vermittlung des Bewusstseins an ein anderes Bewusstsein ist jedoch weiterhin nicht möglich. Wenn zwei Menschen die Erklärungen des andern nicht verstehen, ist das ein Indiz dafür, dass hinter den Unterscheidungs- und Bezeichnungskonventionen noch weitere Dimensionen vorhanden sind, die sich mit denen des anderen Bewusstseins nicht decken. Auch kann es durch die unmögliche Verbindung von zwei Entitäten ein wirkliches, verbundenes „wir“ geben, das als Sprecher oder wahrnehmende Instanz auftritt.

Diese Kerngedanken der Systemtheorie Luhmanns nimmt Jan Fuhse in seiner soziologischen Studie „Unser „wir“ – ein systemtheoretisches Modell von Gruppenidentitäten“[42] auf und verwendet sie zu einer Analyse von Gruppen und deren Identität. Zentral ist hier die Annahme, dass ein psychisches (Kommunikation) und ein soziales System (Gruppe) nicht fusionieren können. Ausschlaggebend an der Gruppe sind somit nicht die Menschen, sondern deren Kommunikation.

Damit ist ausgeschlossen, daß verschiedene Bewußtseine sich in Gruppenidentitäten der sonstigen kollektiven Identitäten tatsächlich ‚verwachsen’, wie oft naiv angenommen wird. Keine Vorstellung von Gemeinsamkeit, kein ‚Wir-Gefühl’ kann dafür sorgen, daß Gedanken nicht mehr individuell produziert werden. Die Begriffe ‚Gruppenidentität’ und ‚kollektive Identität’ bezeichnen vielmehr kommunikative Konstrukte. Sie dienen dazu, in der Kommunikation bestimmte Sachverhalte zu beschreiben und – im Falle der Gruppenidentität – den Gruppenzusammenhalt immer wieder zu rekonstruieren und damit zu festigen.[43]

Hieraus können wir schließen, dass die einzelnen Gruppenmitglieder in den Wir-Erzählungen nie vollständig mit der konstruierten Gruppenidentität übereinstimmen werden und stets als Individuum seine eigenen, einzigartigen Gedanken behält. Dies wiederum ist auch der Hauptgrund, warum die Erzählinstanz, die für mehrere Personen gleichzeitig spricht, so irritierend auf den Leser des Werkes wirkt.

Jedoch sollte an dieser Stelle zwischen Stimme und Modus genauer differenziert werden: Bezüglich der Stimme kann hier nur ein gemeinsam (im Chor) sprechendes Kollektiv angenommen werden, das jedoch den Erwartungen des Lesers nicht entspricht. Die gleichzeitige Erzählstimme „wir“ kann aber auch genau aus diesem Grund eingesetzt werden, nämlich zur Irritation des Lesers.

Nimmt man statt des Sprecher-Wirs einen Ich-Sprecher an, der „nur“ aus der Sicht des Kollektivs spricht, also in einem bestimmten Modus, verhält es sich nicht unbedingt günstiger. Dennoch kann bei dieser Form eine Vielzahl von Inhalten und Beobachtungen beschrieben werden, ohne dass die Akzeptanz der Leser darunter zu leiden hätte. Dazu gehören unter anderem allgemein wahrnehmbare Erlebnisse, Sinneseindrücke jeglicher Art und gemeinsame Handlungen. Alles jedoch, was wieder im Zusammenhang mit dem Bewusstseinsvorgängen steht, also Gedanken und Gefühle, erwartet der Leser nicht. Im Gegenteil: Auch hier hält er es für unmöglich, dass ein Individuum die Gefühle eines Kollektivs wieder gibt. Die Figuren müssten nicht nur alle die gleichen Gefühle und Gedanken haben, das Individuum müsste auch noch von ihnen wissen, was wiederum eine vorangegangene Absprache voraussetzen würde.

Nehmen wir eine Situation an, in der mehrere Personen das gleiche oder zumindest etwas ähnlich Geartetes fühlen, beispielsweise verspüren sie bei einem Flugzeugabsturz Todesangst und Panik. So kann einer dieser Passagiere im Nachhinein über das Erlebnis sagen oder schreiben: „Wir hatten große Angst. Wir dachten wir müssen sterben.“, ohne dass vermutlich daran jemand Anstoß nehmen würde. Bei solchen Äußerungen handelt es sich jedoch um existentielle Situationen, die, so die Annahme aufgrund der sprachlichen Konvention, von den meisten Menschen ähnlich interpretiert und artikuliert werden. Auf Angst oder Furcht kann beispielsweise relativ leicht Bezug genommen werden, da sie als allgemein bekannte Grundemotion bekannt ist.

Geht die Beschreibung anschließend jedoch näher ins Detail und gibt an, wie sich diese Angst jeweils äußerte, ist es nicht länger möglich Aussagen aus Sicht des Kollektivs zu machen. Eine Mutter bekommt zum Beispiel Schweißausbrüche, wenn die voller Sorgen an ihre Tochter denkt, während es einem Biologen vielleicht kalt den Rücken hinunterläuft, wenn er sich den Aufprall vorstellt. Dass sich dabei um „Angst“ handelt, ist jedoch nur eine nachträgliche Interpretation der Betroffenen, die versuchen aus Gründen der Vereinfachung das Kommunikationssystem für andere verständlich anzuwenden. Ob das konkrete Gefühl jedoch gleicher Art war, ist für Außenstehende nicht entscheidbar.

Steht also hinter einer Wir-Erzählung nur ein Erzähler, der ein „wir“ nur konstruiert oder imaginiert? Will ein Autor seine Leser also nicht durch die Wahl seiner Perspektive irritieren, so müsste es sich um eine Erzählung handeln, hinter der ein Individuum steht, das gemeinsame Erlebnisse eines Kollektivs berichtet, aber deren Gedanken und Gefühle ausspart, es sei denn von einzelnen Personen in direkter Rede offenbaren lässt.

4.3. „Das schöne warme Wir-Gefühl“

Das Personalpronomen „wir“ kann nicht nur funktional als Sprecherreferenz erfasst werden, sondern auch emotional mit bestimmten Gefühlen oder Zuständen assoziiert werden. Treffend umschreibt Jana Hensel dies in ihrem Buch Zonenkinder mit der Formulierung „das schöne warme Wir-Gefühl.“[44][45] Verwendet man „wir“ im Sinne einer homogenen Zusammensetzung von vielen Ichs, so wird das Gefühl einer Gemeinschaft vermittelt. Dies beinhaltet Einheit, Integration und Geborgenheit. Grawe verweist darauf, dass schon Aristoteles den Menschen als zoon politicon beschrieb, dennoch dauerte es lange „bis der grundlegenden Angewiesenheit des Menschen auf Mitmenschen der Status eines eigenständigen Grundbedürfnisses zuerkannt wurde.“[46] Dieses Grundbedürfnis wird bei Bowlby näher als „Grundbedürfnis nach Nähe“[47] beschrieben, dessen konkrete Ausformung von den Beziehungen zu den ersten wesentlichen Bezugspersonen abhängt.

[...]


[1] Carl Djerassi: Marx, verschieden, Zürich 1994, S. 273. vgl. hierzu auch: Hans-Georg Schede: Gert Hofmann. Werkmonographie, Würzburg 1999, S. 212.

[2] Gert Hofmann: Unsere Eroberung, Darmstadt 1984; Gert Hofmann: Der Blindensturz, Darmstadt 1986. (erstmals erschienen 1985)

[3] Agota Kristof: Das große Heft, übers. v. Eva Moldenhauer, 14. Aufl., München 2004. (erschienen 1986)

[4] Vgl. Schede, S.212.

[5] Gérard Genette: Die Erzählung, übers. v. Andreas Knop, München 1994.

[6] Ebd., S. 132.

[7] Ebd., S. 175f.

[8] Matias Martinez; Michael Scheffel: Einführung in die Erzähltheorie, 3. Aufl., München 2002, S. 81.

[9] Vgl. Genette, S. 175.

[10] Vgl. Martinez; Scheffel, S. 81.

[11] Genette, S. 175.

[12] So findet sich bei Martinez und Scheffel beispielsweise eine explizite Erwähnung von Flauberts Madame Bovary als Beispiel für eine partielle Wir-Erzählung. (Vgl. Martinez; Scheffel, S. 83)

[13] Genette, S. 132.

[14] Vgl. Genette, S. 235.

[15] Vgl. Ebd., S. 236.

[16] Vgl. Ebd.

[17] Vgl. Einführung in die germanistische Linguistik, Stuttgart 2002, S. 208.

[18] Ebd.

[19] Ebd.

[20] Ebd. S. 109.

[21] Vgl. Duden – Richtiges und gutes Deutsch, hrsg. v. Dudenredaktion, überarbeit. Nachruck der 5. Aufl., Mannheim 2005, S.673.

[22] Ebd. S. 673.

[23] Vgl. Einführung in die germanistische Linguistik, S. 209.

[24] Vgl. Ebd., S. 209.

[25] Genette, S. 175.

[26] Duden, S. 673.

[27] Philip Zimbardo; Richard Gerrig: Psychologie, 7. Aufl., Berlin 1996, S.409f.

[28] Vgl. Ebd., S. 436.

[29] Ebd.

[30] Beispiele hierfür sind das Sommerlager-Experiment von M. Sherif (1954) (Adler gegen Klapperschlangen) oder eine Serie von Experimenten in den Niederlanden von Rabbie (1981) (Blaue gegen Grüne), in denen sich die Mitglieder der einzelnen Gruppen mit dem jeweiligen Gruppennamen identifizierten.

[31] Zimbardo; Gerrig, S. 436.

[32] Ebd.

[33] Vgl. Sabine Otten: Wenn das „ich“ zum „wir“ wird: die Rolle des Selbst für die Bevorzugung eigener Gruppen, Habil.-Schr., Jena 2001, S. 4.

[34] Vgl. Ebd.

[35] Vgl. Ebd.

[36] Jan Fuhse: Unser „Wir“- ein systemtheoretisches Modell von Gruppenidentitäten, Stuttgart 2001, S. 2.

[37] Ebd., S. 1.

[38] Vgl. Ebd.

[39] Nibelungen Handschrift C: http://www.blb-karlsruhe.de/blb/blbhtml/nib/uebersicht2/nib-index-1.html

[40] Niklas Luhmann: Wie ist Bewußtsein an Kommunikation beteiligt? In: Niklas Luhmann: Soziologische Aufklärung 6: Die Soziologie und der Mensch; Opladen 1995, S. 37-54.

[41] Ebd.

[42] Jan Fuhse: Unser „Wir“ – ein systemtheoretisches Modell von Gruppenidentitäten, Stuttgart 2001.

[43] Fuhse, S. 2.

[44] Jana Hensel: Zonenkinder, 5. Aufl., Reinbek 2002, S. 11.

[45] Ebd.

[46] Klaus Grawe: Psychologische Therapie, Göttingen 1998, S. 396.

[47] Zitiert nach: Jürg Rüedi: Disziplin in der Schule: Plädoyer für ein antinomisches Verständnis von Disziplin und Klassenführung; Begründungen, Möglichkeiten, Hindernisse und Beispiele, Bern 2002, S. 82.

Ende der Leseprobe aus 75 Seiten

Details

Titel
Wir-Perspektive und problematische Identität
Hochschule
Universität Stuttgart
Note
1,5
Autor
Jahr
2008
Seiten
75
Katalognummer
V112924
ISBN (eBook)
9783640129058
ISBN (Buch)
9783640130481
Dateigröße
699 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wir-Perspektive, Identität
Arbeit zitieren
Katrin Just (Autor:in), 2008, Wir-Perspektive und problematische Identität, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112924

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