Der Schöpfungsauftrag in Genesis 1 und die Verantwortung des Menschen


Unterrichtsentwurf, 2001

15 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Gliederung

1. Vorwort

2. Bibelstelle – Gen 1 28
§ Hebräisch
§ Übersetzung

3. Theologische Reflexion
3.1 Schöpfung/Schöpfungsberichte
3.2 Gen 1 28

4. Geplanter Unterrichtsverlauf

5. Lernebenen

6. Didaktische Analyse
6.1 Lehrplanbezug
6.2 Stundenthema
6.3 Didaktische Reduktion
6.4 Stellung der Stunde und Bemerkungen zu der Lerngruppe
6.5 Methodische Entscheidungen
6.5.1 Die Grobstruktur
6.5.2 Erläuterungen zu den einzelnen Lernschritten
6.6 Medien

7. Vorlagen
7.1 Testfragen
7.2 Graphik

8. Literaturverzeichnis

9. Anhang
9.1 Liedblatt
9.2 Textblatt

1. Vorwort

In dem vorliegenden Unterrichtsentwurf geht es um den Schöpfungsauftrag des 1. Schöpfungsberichtes. Ich habe dieses Thema für eine 5. Klasse vorbereitet und bin dabei zu der Erkenntnis gekommen, dass es nicht so einfach ist eine Unterrichtsstunde gedanklich zu planen und dann schriftlich zu fixieren.

Meine Vorgehensweise ist aus der Gliederung ersichtlich. Ich habe als erstes die Bibelstelle übersetzt und dann mit dem entsprechenden Abschnitt in der Lutherbibel 84 verglichen. Dabei sind mir keine nennenswerten Abweichungen bei meiner Übersetzung aufgefallen, sodass ich auf Grund dieses Ergebnisses ohne innere Konflikte (keine Textauseinandersetzung durch andere Übersetzung eines Wortes oder Satzes) mit dem Luthertext weiter arbeiten.

Nach einer theologischen Reflexion habe ich den Unterrichtsverlauf erarbeitet. Dabei bin ich oft an meine Grenzen gestossen. Es für mich als Anfänger nicht leicht gewesen, mich in die Lage des Lehrers zu versetzen. Ähnliche Erfahrungen habe ich auch bei der didaktischen Analyse gemacht. Gedanken wurden von mir entwickelt, aufgebaut und einige Zeit später wieder verworfen. Später bin ich dann wieder zu einigen meiner Gedanken zurück gekehrt, habe sie erneut aufgenommen, sie bearbeitet und daraus meinen Unterricht entwickelt.

Es hat mir viel Freude bereitet diesen Unterricht vorzubereiten, denn ich habe ihn Stück für Stück entwickelt und dabei gesehen, wie allmählich eine Einheit entstanden ist. Besondere Schwierigkeiten und große Verunsicherungen bereiteten mir die Hinweise und Änderungen am Vortag des zu haltenden Unterrichtes.

Bei meiner Arbeit war ich darum bemüht, das Gelernte aus dem Seminar und die mir gegebenen literarischen Hilfen einzubringen; auch wenn ich bin mir dessen bewusst, dass mir das nur in Ansätzen gelungen ist, schmälert das nicht die Freude an der vorliegenden Arbeit und den persönlichen Gewinn, den ich dabei hatte.

Ich habe mir bei der Ausarbeitung der Unterrichtsstunde viel Mühe gegeben und versucht mein Wissen einzubringen; mit dem Ergebnis, als einen 1. Versuch im Verlauf meines Studiums bin ich eigentlich zufrieden, wohl wissend, das dies nur ein 1. Schritt ist und ich noch viel lernen und verändern muss.

Mein Fazit lautet aus diesem Grund: Auch wenn ich später einmal als gestandene Lehrkraft über meine ersten Schritte in die Praxis, meine unbeholfenen Formulierungen und mein Ringen um klare Schritte lächle, weiss ich schon heute, dass ich dann einiges anders und bestimmt besser machen werde.

2. Bibelstelle – Genesis 1

Hebräisch:28

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Übersetzung:

Und Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: „Seid fruchtbar und mehret euch und herrscht über die Erde und unterwerft sie eurer Herrschaft und herrscht über die Fische des Meeres und die Vögel des Himmels, und über alles Vieh und alles von den Kriechtieren auf der Erde“.

3. Theologische Reflexion

3.1 Schöpfung und Schöpfungsberichte

Das Thema Schöpfung wird in der Bibel neben der Urgeschichte noch in drei weiteren Bereichen thematisiert; so findet man „Schöpfung“ in den Psalmen (Schöpfungspsalmen, z. Bsp. in Psalm 8 6 „Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt“), in den hymnischen Partien der Prophetenbücher (z. Bsp. in Amos 4 13 „Denn siehe, er ist's, der die Berge macht und den Wind schafft; er zeigt dem Menschen, was er im Sinne hat. Er macht die Morgenröte und die Finsternis, er tritt einher auf den Höhen der Erde - er heißt »HERR, Gott Zebaoth“.) und in der Weisheitsliteratur (z. Bsp. Sprüche 829 „als er dem Meer seine Grenze setzte und den Wassern, dass sie nicht überschreiten seinen Befehl; als er die Grundfesten der Erde legte,“).

Damit wird schon an dieser Stelle klar, dass es sich bei den biblischen Schöpfungsberichten nicht um historisch- wissenschaftliche Darstellung, sondern dass es sich um Glaubenszeugnisse handelt; wäre es anders, so könnten 1. nicht zwei so unterschiedliche Schöpfungsberichte in Folge stehen und 2. die genannten Bezüge in der Prophetie, bzw. Weisheitsliteratur nicht Bezug auf die Genesistexte nehmen. Man spricht daher besser von Schöpfungszeugnissen und nicht von Schöpfungsberichten.

Die Urgeschichte umfasst zwei Schöpfungszeugnisse:

- Genesis 1 1 – 2 4a
- Genesis 2 4b – 2 25

Bei dem Schöpfungszeugnis in Genesis 1 1 – 2 4a handelt es sich um die Priesterschrift die um das Jahr 550 v. Christus zeitlich einzuordnen ist. Es wird als der 1. Schöpfungsbericht bezeichnet. Bei Genesis 2 4b – 2 25 handelt es sich um das Zeugnis des Jahwisten, der etwa um das Jahr 950 v. Chr. datiert wird.

Genesis 1 1 – 2 4a , die Priesterschrift, hat eine kosmologische Weite und stellt dar, wie die Welt in einem gleichmässigen Aufbau (7-Tage-Rhythmus) geschaffen wurde. In diesen Schöpfungsablauf ist die Menschenschöpfung (Genesis 1 26-31 „Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. 27 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib. 28 Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht. 29 Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise. 30 Aber allen Tieren auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel und allem Gewürm, das auf Erden lebt, habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben. Und es geschah so. 31 Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag.“) eingebettet.

Das 2. Schöpfungszeugnis hebt sich deutlich von der 1. Überlieferung ab; es beschreibt keinen kosmischen Rahmen, sondern beschränkt sich auf den Bereich Erde. Hier wird von der Erschaffung eines Menschenpaares berichtet, das dann thematisch in das nächste Kapitel, dem Bericht über den Sündenfall (Gen. 3 1ff. ) eingegliedert wird. Damit verändert sich dann auch die Thematik; ging es in der 1. Überlieferung noch um die Frage „Woher kommt das Universum und das darin existierende Leben in seiner Gesamtheit“, so geht es im 2. Bericht primär um die Fragestellungen „Was ist der Mensch?“ „Wo kommt er her?“ „Warum ist er ein fehlerhaftes, auf den Tod zugehendes Wesen?“. Diese andere Struktur des Aufbaus versucht in der Darstellung des Geschehens Antworten zu geben, bzw. sie vorzubereiten. Die Sünde wird thematisiert an das 2. Schöpfungszeugnis angeschlossen, sodass Genesis 2 4b – 3 34 eine Einheit bilden.

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Der Schöpfungsauftrag in Genesis 1 und die Verantwortung des Menschen
Hochschule
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Note
1
Autor
Jahr
2001
Seiten
15
Katalognummer
V112445
ISBN (eBook)
9783640151486
ISBN (Buch)
9783640154036
Dateigröße
593 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Schöpfungsauftrag, Genesis, Verantwortung, Menschen, Schöpfung, Bewahren, Unterricht, Entwurf
Arbeit zitieren
Diplom Theologe Sascha Ralf-Herbert Pracher (Autor:in), 2001, Der Schöpfungsauftrag in Genesis 1 und die Verantwortung des Menschen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112445

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