Der Bootbau in Polynesien - Ein Vergleich Ausgewählter Techniken der fijianischen und der tonganischen Bootsbaukultur


Hausarbeit, 2007

30 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung

2. Bootsbau auf Fiji
Flöße
Takia
Wangga Vakatau
Segel Kanu
Segel, Mast und Takelage
Mast
Segeln
Doppel Kanu
Deckzubehör

3. Bootsbau auf Tonga
Flöße
Bobao
Tuingutu
Tafa´anga
Tonganische Segel Kanus
Hamataufa
Doppel Kanu Tongiaki
Takelage

Verbreitung der verschiedenen Techniken

Schlussbemerkung

Glossar

Bibliographie

Bildquellen

1. Einleitung

In dieser Arbeit wird auf den Bootsbau in Polynesien eingegangen. Im speziellen Anhand des fijianischen Bootsbaus im Vergleich mit dem tonganischen. Der fijianische Bootsbau ist wohl einer der technisch ausgereiftesten seiner Zeit und muss auch Vergleiche mit modernen Segelyachten hinsichtlich Technik und Geschwindigkeit nicht scheuen. Dies blieb auch den Tonganern nicht verborgen und so wurden ihre älteren Schiffe ende des 18 Jht. Ersetzt durch fijianische Technik und Designs. Zuletzt wurden die tonganischen Schiffe sogar auf dem Lau Archipel Fijis gefertigt.

In Fiji unterscheidet man 4 Formen von Kanus. Das Takia oder Velovelo, das Wangga vakatau und das Thamakau welche alle mit Auslegern ausgestattet sind, und das Doppelkanu Ndrua. Diese Typen werden genau Beschrieben und auf die wichtigsten technischen Details eingegangen. Bau und Handhabung werden beschrieben.

Auf Tonga gibt es das Bobao, das Tuingutu, das Tafa´anga, und das Hamataufa welche mit Auslegern ausgestattet sind. Und schließlich noch das Tongiaki bzw. später das Kalia welche die großen Doppelrumpfkanus waren.

Diese Kanus werden beschreibend den fijianischen Modellen gegenüber gestellt.

Die zentrale Fragestellung ist: Die Bedeutung der Technologie des fijianischen Bootsbaus als Voraussetzung für ausgedehnte Seereisen und dessen Bedeutung für die Entwicklung des Bootsbaues auf Tonga.

2. Bootsbau auf Fiji

Flöße

In den Flussarmen wurden Bambusflöße eingesetzt um Früchte, Gemüse und sperrige Güter zu transportieren. Teilweise wurden sie auch zum Zwecke von Besuchsfahrten zwischen Küstendörfern auf See gefahren, aber stets im Schutze des Riffs.

Es gibt zwei Arten, nämlich das Einzel- und das Doppelfloß, wobei zwei Arten des Einzelfloßes bekannt sind.

Erstere Form besteht aus zusammengebundenen Bambusstämmen welche mit Querstreben stabilisiert werden. Die dickeren Stammenden bilden das Heck, somit ist das Floß nach dem Bug hin Spitz zulaufend.

Die Zweite Art wird an den Floßseiten mit einem Bündel Bambusstämmen versehen. Dies hat durch den erhöhten Auftrieb eine Stabilitätsverbesserung zur Folge.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten .

[Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 332, Figure 243]

Beim Doppelfloß wurden zwei Einzelflöße miteinander verbunden. Es waren auch kleine Aufbauten durchaus üblich.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 331, Figure 242]

Im Suva Museum auf Fiji befindet sich das Model eines weiteren Doppelfloßes, das sog. ulantoka. Es besteht aus zwei Bäumen welche aber nicht ausgehöhlt wurden. Bei diesem Floß könnte es sich mehr um ein Trainigsboot für die jüngere Generation handeln, denn um ein Transportmittel. Diesen Schluss legt zumindest Krämer nahe [Krämer Augustin 1902-3, S. 2] indem er die Form des ulantoka mit dem oalunga (vgl. Spielzeugkanu) vergleicht. [vgl. Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 330-33]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 333, Figure 244][1]

Takia

Das Takia auch Velovelo genannt ist der einfachste Typ. Es handelt sich hierbei um ein Paddelboot, welches aus einem Einbaum als Rumpf besteht. Es wurde hier jede Art von Holz verwendet, so der Stamm groß genug war. Die Form ist ähnlich dem Stamm, lediglich am Boden abgeflacht, vorne und hinten nach oben hin zugespitzt und an den Seiten nach oben und unten gerundet. Das Stammende bildet den Bug und das dünnere Ende das Heck.

Der Ausleger besteht typischerweise aus drei Bäumen (kaso tu) welche die gleiche Länge aufweisen und an den inneren Enden mit den Kanten des Einbaumes vertäut werden. Die anderen Enden sind mittels zwei Paaren von sich annähernden Stützen mit dem Floss (Thama) verbunden. Weitere Stabilität erhält der Ausleger durch Zwei Hilfsbäume die jeweils zwischen den Hauptbäumen liegen und nur bis zur Auslegerbefestigung reichen sowie vier Stringern (Querverstrebungen), wobei jeweils ein Stringer an den Bootsoberkanten einer am Ende der Hilfsbäume und einer zwischen Ende der Hilfsbäume und Bootsausenkante festgebunden werden.

Die Stützen, welche das Floss mit den Bäumen verbinden sind paarweise angeordnet. Sie werden in das Floss gebohrt und gehen horizontal zu diesem auseinander. [vgl. Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 304-5]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[http://www.justpacific.com/fiji/fijiphotos/books/cyclopedia/ethnographic/takia.jpg]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 306, Figure 223][2]

Wangga Vakatau

Dieses Kanu verwendet die Grundform des Takia wird jedoch an den Bordwänden durch einen Aufbau, erhöht welche jedoch nicht ganz bis zu den Enden des Bootes reicht. Die Enden werden jeweils durch relativ große dreieckige Bretter abgedeckt.

Das Takia wurde von Gruppen im Bergland zur fahrt auf Flüssen verwendet, diese Adaptionen dienten dann der Küstennahen Fischerei. Angetrieben wurden sie durch Paddel. Wollte man über das Riff hinausfahren waren größere Modelle mit Segeln ausgestattet. Die Segelkonstruktion konnte aber nur von mehreren Männern bedient werden, es ist aber nicht ausgeschlossen, dass Zweimann Fischerboote mit einfachen Dreieckssegeln ausgestattet waren.

Die Paddel waren aus ves Holz und 5 Fuß lang. Das Blatt war kurz, breit und spitz zulaufend. Jedoch paddelten die Fijianer nicht gerne, meistens wurde eine Stake oder bei verlassen des Riffs, das Segel benutzt. [vgl. Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 304-7]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 307, Figure 224]

Segel Kanu

Das fijianische Thamakau gehört mit der mikronesischen „Fliegenden Prau“[3] zu den am besten designten Segelkanus in Ozeanien. Die größten Kanus dieser Art bedurften einer 40-köpfigen Besatzung, sie maßen 30 Meter und es dauerte ca. 7 Jahre bis sie vom Stapel liefen.

Die meisten waren jedoch kleinerer Bauart.

Der Rumpf bestand aus einem Baum, wobei der Bug aus dem Baumstrunk gebildet wurde da dieser eine höhere Widerstandsfähigkeit besitzt. War er in Form geschnitzt, wurde an den Seiten Planken zur Erhöhung abgebracht. Manche Einbäume wurden mit Rippen im Rumpf ausgestattet um eine höhere Stabilität zu erreichen und den Aufbau zu tragen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 321, Figure 236][4]

Der Ausleger war wie zumeist steuerboardseitig Angebracht.

Deckaufbau und Ausleger:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 311, Figure 228][5]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 314, Figure 231]

Gesteuert wurde das Kanu mit schweren Steuerpaddeln welche in ihrer Form den oben genannten Paddeln[6] gleichen jedoch wesentlich größer ausfallen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 317, Figure 234][7]

Segel, Mast und Takelage

Das Kanu besitzt einen Mast im Ausmaß der halben Bootslänge.

Das Segel war das klassische ozeanische Lateinersegel, welches die Form eines gleichschenkeligen Dreiecks bildete, wobei alle Seiten leicht gebogen sind. Das Segel selbst bestand aus zusammengenähten Matten. [vgl. Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 307-17]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 313, Figure 230][8] ;

Die Segelmatten wurden überlappend uber ein Tau genäht. An den oberen beiden Ecken wurde dieses Tau zu jeweils einer Lasche herausgezogen und über den Baum und die Rah gezogen und auf der gesammten Länge verlascht.

Mast

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 312, Figure 229][9]

Segeln

Die Kanus erreichten enorme Geschwindigkeiten von 9 Knoten und mehr, Vermutungen gehen sogar bis über 20 Knoten. Sie wurden Berichten zu folge mit großer Kunstfertigkeit gesegelt und dies diente mit Sicherheit auch dem Spaß am Sportsegeln. Aufgrund der Stabilität und ausbalancierten Wasserlage konnte man sehr hart am Wind segeln. Durch den mittig angebrachten Mast war es möglich rückwärts zu segeln und es konnte selbst gegen starken Wind gekreuzt werden. Bei Windstille wurden Paddel eingesetzt und in besonders Flachen Stellen der Lagunen wurde der Auftrieb durch das Anbringen von zusätzlichen Holzstangen erhöht. [vgl. Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 317-18]

Doppel Kanu

Das fijianische Doppelkanu Wangga ndrua war das größte Boot welches die Südsee in voreuropäischer Zeit befuhr. Nur die mächtigsten Chiefs waren in der Lage die Ressourcen für so einen Bootsbau zur Verfügung zu stellen. Sie wurden auch Wangga tambu genannt, was soviel bedeutet wie heiliges Kanu. Jedoch nicht in der Wortbedeutung von tapu sondern im Sinne von: Es ist etwas Besonderes, Nichts für gewöhnliche Leute.

Die Form ist gleich wie beim thamakau jedoch wurde der Ausleger als eigener Rumpf (Einbaum) konstruiert welcher etwas kleiner war als der Hauptrumpf. Hier die Unterscheidung in Thama und Kata als Rumpf wobei ersterer der Kleiner ist. Dies hat zur Folge, dass auch die Deckaufbauten um vieles größer ausfallen konnten und die Segeleigenschaften sowie die Geschwindigkeit durch einen Kleineren und einen Größeren Rumpf enorm verbessert werden konnten, im Vergleich zu Zwei gleichgroßen Rümpfen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthaltenAbbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 320, Figure 235], [Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 322, Figure 238][10]

Die Takelage und im Gesamten die Fortbewegung funktionierte wie beim Thamakau. Mit der Ausnahme, dass größenbedingt die Paddel durch eigene Öffnungen in der Deckplattform gesteckt wurden.

Es wird berichtet, dass auf einem Boot bis zu 200 Krieger Platz fanden. Es konnten Schweine im Ganzen gegrillt werden und bis zu über 20 Tonnen Fracht befördert werden.

Es bedurfte riesiger Steuerpaddel um diese Boote zu lenken. Bei den Größeren war es jeweils eines pro Rumpf wobei bei schwerer See beide zum Einsatz kamen. Das Steuern war durch die enormen Kräfte welche auf solche Paddel wirkten eine oft Lebensgefährliche Herausforderung. Gehalten wurde das Ruder mit Hilfe des Talje[11]. Punkt i in der folgenden Skizze. [vgl. Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 3019-27]

Deckplattform (Rara):

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 320, Figure 235][12]

Deckzubehör

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 323, Figure 239][13] ;

Trotz der perfekten Konstruktion schwapte immer wieder Wasser in die Rümpfe. Sie wurden durch die Luken ausgeschöpft. Die Innenräume der Rümpfe dienten nicht als Stauraum.

3. Bootsbau auf Tonga

Flöße

Die primitivsten Fortbewegungsmittel nannten die Tonganer Vakavaka-amei. Die kleinsten waren aus drei Stämmen gebaut welche in einem Abstand zueinander Vertaut waren. Die äußeren Stämme waren etwas kleiner als der Mittlere und so entstand eine zulaufende Form. Bei größeren Flößen wurden weitere Stämme, meist vom Brotfruchtbaum eingefügt. Berichten zufolge wurden mit diesen Flößen sogar Besuchsfahrten nach Samoa unternommen sowie die großen Monolithen für den Bau der königlichen Langis[14] transportiert. Weiters gab es kleinere und größere Flöße die identisch sind mit jenen auf Fiji. [vgl. Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 273-74]

Bobao

Das Bobao ist das einfachste tonganische Wassergefährt. Es hat einen Einbaum als Rumpf welcher zum Ende hin Rund ist. Die Oberfläche ist sehr rau gehauen. Charakteristisch ist die Ausrichtung. Es gibt definitiv einen Bug welcher spitz oder sichelförmig zu läuft und ein rundes sehr massives Heck. Der Ausleger besteht aus zwei Bäumen welche mit U-förmig gebogenen Weidenruten am Ausleger angebracht sind. Der Ausleger ist zylindrisch und entweder nur vorne oder an beiden Enden zugespitzt. Die Verbindung besteht aus jeweils zwei gebogenen und sehr flexiblen Ruten welche über den verbindenden Baum hinausragen und sich über ihm kreuzen. Sie wurden mit einem kleinen Querholz fixiert und später über den Baum geschoben und verlascht. Diese Konstruktion hatte den Vorteil, dass der Ausleger bei Bedarf rasch und ohne viel Arbeit ausgetauscht werden konnte. Diese Besonderheit existierte nur bei den tonganischen Bootsbauern.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 254, Figure 180 b]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 255, Figure 181][15]

Dieser Bootstyp existierte aber später auch mit einfachem Aufbau, der so genannten washstrake, und einer starren Verbindung zum Ausleger mittels jeweils vier Bambusstützen wobei ein dritter Baum eine direkte Verbindung zum Ausleger hatte.

U-förmige Befestigung:

Diese Befestigung kommt nicht im ganzen Archipel zum Einsatz. Es gibt verschiedene Theorien ob diese Technik mit der letzten Einwanderungswelle von Indonesien aus nach Polynesien kam, oder von Verschollenen die später zurückkehrten mitgebracht wurde. Das relativ späte Auftreten lässt aber zweiteres als wahrscheinlicher erscheinen, auch weil die Bootsbauer Polynesiens immer sehr schnell auf Veränderungen im Design reagierten welche sie durch Zufall oder Absichtlich in Erfahrung brachten. [vgl. Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 254-56]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 256, Figure 182][16]

Tuingutu

Das Tuingutu hat ebenso einen Einbaum als Rumpf. Es ist grösser als das Bobao und kunstfertiger gebaut. Es wurde gepaddelt sowie auch gesegelt. Der Bug war taillierter und sowohl Bug als auch Heck waren nicht gänzlich ausgehöhlt. Der Bereich zwischen den Enden und dem ersten Querbaum waren verplankt, wobei in der letzten Planke ein Loch für den Mast gebohrt wurde. Somit konnte man mit jedem Ende vorwärts segeln. Kleinere Modelle hatten boxähnliche Konstruktionen in dem Zwischenraum der Querbäume um Spritzwasser abzuleiten. Die größeren Modelle hatten massivere Schutzplanken. Die Ruderbänke wurden nur lose auf den Schiffskörper gesetzt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 257, Figure 183]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 257, Figure 184][17]

Der Ausleger war zylindrisch bei kleineren Kanus und Rumpfförmig bei größeren Modellen. Es wurden 3 Verschiedene Arten der Verbindung zwischen Ausleger und Querbäumen verwendet. Entweder die U-förmige wie beim Bobao oder mittels Stützen. Hier gab es zwei Formen: Doppelstützen welche gleich waren wie bei den fijianischen Modellen, mit der einen Ausnahme, dass ein Querholz verwendet wurde welchen die Stützen auch ohne Ausleger in der Richtigen Position hielt. Bei der Version der Dreifachstützen wurde noch ein zusätzliches Paar Stützen eingesetzt. [vgl. Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 256-59]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 258, Figure 185][18]

Tafa´anga

Das Tafa´anga ist eines der elegantesten polynesischen Auslegerboote. Es war ein Fischerboot und wurde nur gepaddelt. Ein Modell befindet sich im Cambridge Anthropological Museum und ist von großem historischen und ethnographischen Wert.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 258, Figure 185][19]

Dieses Kanu wurde zum Bonito fang verwendet und ist am ehesten mit dem Samoanischen Bonito Kanu Va´a alo vergleichbar. Die starke Bonito Rute wurde hinter der hinteren Ruderbank befestigt und die Leine nachgezogen. Der Rumpf war lang und schlank mit einer langen Abdeckung an Bug und Heck. Es wird angenommen dass die frühe Form die samoanische Art der Auslegerbefestigung hatte und später die U-förmige Befestigung als Weiterentwicklung kam. Jedoch wurde auch bei der samoanischen Befestigungsart die in obiger Skizze erkennbare zusätzliche Verlaschung des Schwimmers mit dem Querbaum weggelassen. [vgl. Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 259-61]

Tonganische Segel Kanus

Die Segel Kanus auf Tonga existierten in zwei verschiedenen Formen. Einer älteren und einer jüngeren. Es existiert keine genaue Beschreibung des älteren Typus welcher später durch den fijianischen ersetzt wurde. Jedoch gibt es eine Beschreibung von Tasman in der er ein Kanu beschreibt welches den Gegenpart zum fijianischen Thamakau darstellt jedoch einfacher gestaltet ist und in wichtigen Details anders gearbeitet ist.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 261, Figure 187]

Der Rumpf ist hier nicht zurechtgehobelt. Er ist an beiden Enden zugespitzt und verplankt. In der mittleren Sektion ist eine hohe washstrake angebracht auf welcher sieben quer liegende Balken festgemacht sind. Diese überragen die Backboardseite sehr weit und die Steuerboardseite nur ein wenig. Auf der Backboardseite ist der Schwimmer nach fijianischer Technik, mittels zusammenlaufenden Stützen befestigt. Der Schwimmer ist oben flach, der Spitze nach zulaufend und hinten abgehackt. Über den Auslegerbalken ist eine große Plattform angebunden, welche die mittlere Sektion über dem Rumpf an allen Seiten leicht überragt. Jeweils ein Spier verbindet den Eckpunkt des Kanus mit dem Ende des Rumpfes. Im Unterschied dazu besteht beim fijianischen Thamakau nur jeweils eine Spiere auf der Lee Seite des Rumpfes. Deckzubehör ist keines sichtbar. In der Mitte der Plattform befindet sich eine große Luke.

Der Mast ist gerade und relativ kurz. Er wurde möglicherweise am ersten Balken des Auslegers befestigt. Zwei Wanten führen vom Mast zu den Mittleren Auslegerbalken. Ein Fockstag[20] führt zum Bug. Ein Fall war bei dieser Konstruktion nicht von Nöten.

Das Segel war ein Dreiecksegel und wurde vorne an einer festen Rah angebracht welche vom Bug zum Mast verlief und in einer Mastgabelung fix verankert wurde. Diese Methode ist eine Eigenart und es war nicht Möglich das Segel auf herkömmliche Art zu hissen. Vielmehr war es umständlich und gefährlich. [vgl. Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 261-62]

Hamataufa

Das Hamataufa wurde nach dem Vorbild des fijianischen Thamakau gebaut. Dieser Typ löste nach den ersten Kontakten nach Fiji Mitte des 18 Jht. Schnell den alten Typ ab. Es gibt sehr wenig Material über die Details dieses Kanus.

Der Rumpf blieb ungefähr der gleiche, jedoch wurde die Deckplattform über die Auslegerbalken verlängert und die große Luke wurde zu zwei kleineren um des Mast genau mittschiffs über dem Schandeck[21] anbringen zu können. Auf den Auslegerbalken wurde eine Hütte gebaut welche für Komfort der Höhergestellten Personen sorgte. Lediglich drei Auslegerbalken reichten noch bis zum Schwimmer, die anderen wurden zur Unterstützung der Deckplattform benutzt. Jeweils ein Spier verband die Enden des Rumpfes mit der Plattform auf der Lee Seite, ganz nach dem Vorbild des Thamakau. Einen wichtigen Unterschied bildet der Rumpf. Im Gegensatz zum Thamakau, bei welchem das Heck oval und schmal im Durchmesser zusammenläuft und ein flaches Ende bildet, sind beim Hamataufa beide Enden identisch spitz zulaufend. Dies mag aber lediglich eine Frage des Designs gewesen sein um an die eigene Tradition des Rumpfbaues zu erinnern.

Die Takelung war identisch mit der fijianischen Technik.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 263, Figure 188][22]

Dieses Kanu wurde gesegelt sowie gepaddelt. Der Rumpf war entweder aus einem Einbaum oder aus Planken aufgebaut. Das Kanu hat einerseits große Gemeinsamkeiten mit der älteren tonganischen Form sowie mit der fijianischen Form des Thamakau. Dies lässt den Schluss zu das es sich um eine Weiterentwicklung der tonganischen Form handelt welche jedoch von den tonganischen Bootsbauern auf dem fijianischen Lau Archipel stattfand. [vgl. Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 262-65]

Doppel Kanu Tongiaki

Das tongiaki ist das große Reisekanu der Tonganer bis zum Ende des 18. Jht als man begann auf Lau Kanus zu bauen und das fijianische Ndrua kopierte. Die spätere Form war das Kalia. Von diesen beiden Typen existieren genaue Zeichnungen und Beschreibungen, da zur Zeit des Wechsels vom frühen zum späteren Typ gerade James Cook (1773 und 1774) die Inseln besuchte und beide Typen nebeneinander sah. Manche dieser Kanus konnten bis zu 150 Männer transportieren.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 267, Figure 190][23]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 266, Figure 189][24]

Ein auf diesen Bilder klar erkennbares Detail welches nicht als Zubehör beschrieben wird ist die Ausgleichsspiere welche achteraus des Mastes schräg vom Rumpf über die Außenboard hinwegragt. In beiden Skizzen hat der kurze weit vorn angebrachte Mast einen Krückenförmigen Mastkopf in welchem die Rah befestigt ist.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 268, Figure 191][25]

Beide Rümpfe waren gleich lang, ca. 21 Meter und hatten in der Mitte einen Durchmesser von ca. 1,5 Metern. Beide Bug Enden waren spitz zulaufend und leicht Schräg, die Heck Enden waren Stumpf zulaufend. Der Rumpf war Herzförmig mit einer scharfen Kiellinie und nach oben hin mit Planken hochgezogen. Die Planken wurden so genau gesägt das die Nahtstelle kaum sichtbar war. Verbunden wurden sie wie in der Skizze (fig. 188,b ,2) beschrieben. Die Enden der Rümpfe waren bis zur Mittleren Sektion abgedeckt, diese wurde mit einer washstrake erhöht und trug die Deckplattform. Nach Vorne und Hinten waren Wellenbrecher angebracht um das Eindringen von Wasser zu verhindern. Die Rümpfe wurden im Abstand von etwa 2 Metern mittels Querbalken verbunden. Über diese und mittels mehrerer Stützen wurde die Rechteckige Deckplattform befestigt. Die Plattform überragte die mittlere Sektion des Schiffes nach vorne und hinten hin. Am Heck formte die Plattform auf jeder Seite einen Winkel in dem sie Schmäler zwischen den Rümpfen weitergezogen wurde. In diesen Winkeln ruhten später die Steuerpaddel. In jeder Luke saß mindestens ein Mann der permanent das eindringende Wasser aus dem Rumpf schöpfte. Zwischen diesen Luken war eine flache mit Palmblättern gedeckte Hütte angebracht welche der Besatzung Schatten spendete. Weiters wurde eine bewegliche Feuerstätte mitgeführt welche aus einer mit Steinen und Erde gefüllten Holzkiste bestand.

Takelage

Die Boote haben einen kurzen aber sehr stabilen Mast der auf einer Art Walze steht welche vorne am Deck festgemacht ist. Der Mast konnte sehr weit nach vorne geneigt werden und hatte eine Gabelung am Mastkopf. Die Rah wurde an zwei Angelpunkten mit dem Mast verbunden und jeweils ein Seil verband Die Rah mit der vorderen Spitze des Bootes. Die oben Beschriebenen Ausgleichsspieren dienten zur Vertäuung der Wanten. Sie waren sehr stabil und wurden bei schwerem Wind auch benutzt um Menschen als Ballast zu tragen. In den oberen Abbildungen (fig. 189 und 190) sieht man unterschiedliche Takelungen. Im Detail erkennt man, dass die Vertauung unterschiedlich ist. Der Grund ist die Adaption von fijianischen Techniken die zu der Zeit in der die Skizzen entstanden gerade einsetzte. Ältere Boote wurden teilweise mit modernen Deckaufbauten versehen.

Zur sicheren Steuerung waren immer zwei Steuerpaddel notwendig.

Das tongiaki war zweifellos schwer zu segeln und bei schlechter Witterung sehr gefährlich. Man konnte nicht gegen den Wind kreuzen. Dadurch wurden sehr oft Segelmanschaften vom Wind verblassen und verunglückten oder waren gezwungen in anderen Gebieten Siedlungen zu errichten um später oder nie wieder zurückzukehren.

Das tongiaki wurden schließlich vom Kalia abgelöst. Das Kalia ist eine exakte Kopie des fijianischen Ndrua und wurde von tonganischen Handwerkern auf dem Lau Archipel in Fiji gefertigt.

Die Hauptunterschiede des Tongiaki zum Kalia waren:

1. Die gleich langen Rümpfe.

2. Es wurde nur in eine Richtung gesegelt. Sprich es gab einen klar definierten Bug. Dies hatte Auswirkungen auf den Umgang mit dem Segel.

3. Der Mast war kürzer und mit einer Gabelung am Mastkopf in welcher die Rah befestigt wurde. Das Segel wurde mit Haltetauen an den beiden Bugspitzen befestigt und nicht in ein Bugende gestellt.

4. Es gab zwei Ausgleichsspieren

5. Die Deckplattform war größer und lag weiter achtern als beim Kalia

6. Die Deckhütte war länglich und Tunnelartig und ohne Plattform über dem Dach.

[vgl. Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 265-73]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[http://images.google.at/imgres?imgurl=http://www.multihull.de/proa/history/Tonga_vaka_kalia.jpg&imgrefurl=http://www.multihull.de/proa/history/p_history2.htm&h=483&w=800&sz=107&hl=de&start=0&um=1&tbnid=Xdns2G5oIfj9kM:&tbnh=86&tbnw=143&prev=/images%3Fq%3Dkalia%26svnum%3D10%26um%3D1%26hl%3Dde%26sa%3DN]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[http://www.kingdomoftonga.de/Tu_i_Tonga_-_Koenig_von_Tonga/TonganAuslegerKanu_Kalia_002.jpg]

Verbreitung der verschiedenen Techniken

Aus der ersten Karte geht hervor, dass die Verbindung zum Ausleger auf Fiji und auf Tonga mittels Stützen bewerkstelligt wurde. Es sei jedoch betont, dass auf Tonga auch eine U-förmige Verbindung existierte, welche von manchen als Sonderform der Y oder V Form gesehen wird.

Die nächste Karte zeigt die Verbreitung der Rumpfformen der Doppelrumpfkanus. Man sieht hier, dass auf Fiji eine andere Form existierte als auf Tonga. Später kam die Ausdehnung der für Fiji typischen Form der unterschiedlichen Rümpfe.

Weiters erkennt man die Bedeutung der Doppelrumpfboote für den polynesischen Raum als Mittel für ausgedehnte Seereisen.

Die dritte Karte zeigt wiederum wie es später zur Ausdehnung der überlegenen fijianischen Technik kam und in weiteren Gebieten das primitive Lateiner Segel durch das ozeanische Lateinersegel ersetzt wurde.

Karte 1:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[Haddon & Hornell 1936, Vol III S. 84] Karte 2:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[Haddon & Hornell 1936, Vol III S. 85]

Karte 3:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[Haddon & Hornell 1936, Vol III S. 83]

Schlussbemerkung

Es wurde in dieser Arbeit deutlich, dass der hohe technologische Fortschritt im Bootsbau eine Grundvoraussetzung für die Besiedelung sowie die Aufrechterhaltung von Wirtschafts- und Sozialbeziehungen im ozeanischen Raum war. Das technische Niveau sowie das damit verbundene mathematische und physikalische Verständnis der Bootsbauer war bemerkenswert. Wenn auch nicht theoretisch Niedergeschrieben dennoch Praktisch auf höchstem Niveau. Diese Kenntnisse ermöglichten die Besiedelung dieses Raumes sowie die Entwickelung ausgefeilter Navigationstechniken.

Beim Bau der Boote spielten immer die Geographischen Bedingtheiten eine große Rolle. Das Vorhandensein von großen Bäumen und anderen Hilfsmitteln und Bestandteilen war von entscheidender Bedeutung.

Die Notwendigkeit weitere technische Entwicklungen vorzunehmen entsteht meist aus ihrer Notwendigkeit heraus, jedoch sieht man an dem Beispiel Fiji und Tonga, dass dies in Unterschiedlicher Form geschehen kann und oft eine sich als praktikabler erweist.

Es wurde im Allgemeinen darauf verzichtet zu sehr ins technische Detail zu gehen. Das Hauptaugenmerk lag auf einem allgemeinen Überblick. Auf ein paar Termini technici konnte jedoch nicht verzichtet werden. Nachfolgend im Glossar noch mal ihre Bedeutung.

Glossar

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[vgl. Haddon & Hornell 1936, Vol I S. 335-36]

Segeltechnische Ausdrü>

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[vgl. http://www.modellskipper.de/, Maritimes Lexikon]

Bibliographie

BRUNO, SABINE und SCHADE, ANETTE, Fiji, Samoa, Tonga, München, 1993.

HADDON, A. C. and HORNELL, JAMES, Canoes of Oceania, Volume I The canoes of polynesia, Fiji, and Micronesia, Hawaii, 1936.

HADDON, A. C. and HORNELL, JAMES, Canoes of Oceania, Volume III Definition of terms, general survey, and conclusions, Hawaii, 1936.

KRÄMER, AUGUSTIN, Die Samoa-Inseln, 2 Bände, Stuttgart, 1902-3.

MAUSS, MARCEL, Die Gabe, 3. Auflage, Frankfurt am Main, 1996.

WILKES, CHARLES, Narrative of the U. S. Exploring Expetition (1838-42), Philadelphia, 1845.

SCHOCH, ALFRED, Rituelle Menschentötungen in Polynesien, Ulm, 1954.

Internetquelle:

http://www.modellskipper.de/, Maritimes Lexikon

Bildquellen

HADDON, A. C. and HORNELL, JAMES, Canoes of Oceania, Volume I The canoes polynesia, Fiji, and Micronesia, Hawaii, 1936.

[http://www.justpacific.com/fiji/fijiphotos/books/cyclopedia/ethnographic/takia.jpg]

[http://images.google.at/imgres?imgurl=http://www.multihull.de/proa/history/Tonga_vaka_kalia.jpg&imgrefurl=http://www.multihull.de/proa/history/p_history2.htm&h=483&w=800&sz=107&hl=de&start=0&um=1&tbnid=Xdns2G5oIfj9kM:&tbnh=86&tbnw=143&prev=/images%3Fq%3Dkalia%26svnum%3D10%26um%3D1%26hl%3Dde%26sa%3DN]

[http://www.kingdomoftonga.de/Tu_i_Tonga_-_Koenig_von_Tonga/TonganAuslegerKanu_Kalia_002.jpg]

[...]


[1] a, ulantoka; b, oalunga; 1, massive Zwillingsrümpfe; 2, Baum; 4, Stringer (Versteifungen); 5, Verbindungsstützen

[2] Ausleger Befestigung: a, indirekte Ansicht; b, im rechten Winkel zum Schwimmer; 1,Schwimmer; 2, Baum; 3, Verbindungsstützen

[3] Aufgrund der Abfolge der Entdeckung der Südsee durch die Europäer wird die fliegende Prau oft mit den Mariannen in Verbindung gebracht. Bei der carolinischen Form spricht man daher auch von der original flying Proa.

[4] 1, Einbaum; 2, washstrake; 3, Eingefügte Rippen zur Aufnahme longitudinaler Kräfte (Wellen); 4, Rippen auf der Innenseite in Längsrichtung; 5, Verbindungsspiere; 6, Deckplanken

[5] a, Abschlussschutz; b, Klampe; c, Führungen des Vorstags; d, Streben zur Stabilisierung der Deckplattform; e, untere Schutzreling; f, Winkel zur Stützung der Reling; g, Spieren; h, Schwimmer; i, Stringer; j, Mastverankerung; k, Luken

[6] Bei größeren Booten wurden daraus richtige Steuerruder.

[7] Steuerruder mit zähem Tau welches durch zwei Löcher in der Schulter des Paddels läuft.

[8] a, Mast; b, Fall; c, Segel; d, Befestigunsschnüre zum Baum (e) und zur Rah (f); g, obere Wanten; h, untere Wanten; i, Vor- und Achterstag; j, Segelleine; k, Befestigungsdorn; l, Absatz zur Befestigung der Rah

[9] Die Teile des Mastes eines Thamakau jedoch technisch Grundlegend gleich beim Ndrua: Oberteil des Mastes mit typisch zweihörnigem Flaggenknopf (vgl Knopf auf dem Top des höchsten Mastes mit Löchern oder Scheibe für die Flaggenleine, hier aber für den Fall d.h. das Tau zum hissen des Segels); 2, Loch durch welches das Fall geführt wird; 3, Laschung zwischen Top-Mast und Haupt-Mast; 4, Klampen zur Befestigung der Wanten; 5, mit einer Nut versehner Mast-Sockel. b, unterer Teil des Mastes: 1, Mast-Sockel; 2, Mastverankerung; 3, Schore (Spreizholz) zum Abstützen des Mastes; 4, Seitenansicht der Gabel. c, verzierter Flaggenkopf eines kleineren Kanus: 1, Loch durch welches der Fall geführt wird; 2, Klampe welche die Wante hält. (Bei kleineren Kanus gab es nur eine Wante)

[10] a, thama Rumpf; b, kata Rumpf; c, Rippen; d, Wellenbrecher am Ende der washstrake; e, Querbalken; f, Deckhütte aus Stroh und Schilf; g, Stützbalken auf der offenen Seite der Hütte; h, Planken; i, Dachsparren; j, Verzierung aus Kaurimuscheln; k, Obere Plattform aus schmalen Brettern; l, Längsversteifungen für den Mast – Stringer aus Bambus; m, Mastverankerung; n, Sicherungsreling; o, Reling

[11] Eine Kombination von Tauwerk und Blöcken, welches nach dem Prinzip eines Flaschenzuges arbeitet.

[12] a, großer Rumpf Kata; b, kleiner Rumpf Thama; c, Hütte; d, Luken; e, Sicherungsreling; f, Reling; g, Ruderlöcher; h, Mastverankerung; i, Talje; j, Balken der unteren Plattform, freigelassen zum festmachen von Tauen; k, Spieren welche die Leeplattform mit dem Ende des Rumpfes verbinden.

[13] A, Schutzreling der Leeseite: 1, Reling; 2, Winkel zur Stützung der Reling; 3, Deckplanken. B, Winkel im Detail: 1,Reling; 2, Winkel, 3, Deckplanken. C, Luv-Reling zum Festmachen von Tauen: 1, Reling; 2, Pfeiler; 3, Deck; 4, Querschnitt der Pfeiler. D, Mastverankerung oder Schuh: e,f, Querschnitte des Mastschuhs entlang der Linien 1-2 und 3-4; in der Mitte von (e) ist der Kamm auf dem die Nut des Absatzes des Mastes aufsetzt. g, h, Schöpfkellen zum ausschöpfen des Wassers durch die Luken.

[14] Grabhügel der Unter- und Mittelschicht hießen Tanuanga und Häuptlingsgräber hießen Faitoka. Die königlichen Gräber der Tu'i Tongas hießen Langi.

[15] U-förmige Verbindung zum Ausleger, Tonga: jede Rute (a) wurde an der Basis mit Dübeln (b) verzurrt welche in den Ausleger (c) geschlagen wurden; (d) Querholz wurde unter die sich kreuzenden Ruten gebunden; € Ende des Verbindungsbaumes welcher mit einer Schnur zum Querholz gebunden wurde.

[16] Alter Typ eines Baboa. a, Aufsicht; b, Seitensicht; c, Querschnitt; 1, Abschlussschutz; 2, washstrake; 3, gebogene Schutzwand zu Ableitung des überschwappenden Wassers; 4, Äussere Verbindungsbäume welche mit jeweils 4 gekreuzten Stützen am Ausleger befestigt sind; 5, Mittlerer Verbindungsbaum welcher durch nur eine Stütze verbunden ist.

[17] Modernes tuingutu: a, massive Enden; b, washstrakes; c, genagelte Querplanken; d, letzte Querplanke mit Loch für den Mast; e, lose Ruderbänke; f, Querbäume; g, Ausleger; h, Stützverbindungen; i, Querholz zu Fixierung der Stützen ohne Ausleger

[18] a, Doppelstützen, b, Dreifachstützen; c, Verbindung im Auslegerquerschnitt mit nur einem sichtbaren Paar Stützen; d, Aufsicht von b; 1, Querbaum; 2, Ausleger; 3, Stützen; 4,Querholz

[19] tafa´anga: a, Plan welcher zwei funktionelle (1) und zwei nebensächliche (2) Querbäume zeigt Auf Bug und Heckabdeckung sind Knöpfe angebracht welche die Finnen des Bonitos symbolisieren. b: Detail des Auslegers mit Verlaschung

[20] Das vordere Seil zur Sicherung des Mastbaumes

[21] Abdeckung über die Rippen des Rumpfes

[22] tonganisches hamataufa. A, Plan: 1, Endabdeckung; 2, Deckplattform; 3, Spiere; 4, Luken; 5, Hütte; 6, Mastverankerung; 7, Loch in welches der Absatz der Rah gesteckt wurde; 8, Loch um die Rah festzubinden; 9, die drei Hauptbäume; 10, Schwimmer; 11, Paare von Stützen; 12, Stringer. b, darstellung der Befestigung eies Spant am Rumpf: 1, zwei Blanken welche an eier Nahtstelle zusammengefügt sind; 2, mittels überstehenden Flanschen welche miteinender vernäht werden; 3, Klampe welche hier fälschlich vertikal abgebildert ist welche mittels einer Laschung (4) mit der Spant (5) verbunden ist. c, Querschnitt des Rumpfes in der die Position der Spanten sichtbar wird: 1, Planken des Rumpfes; 2, Spant; 3, Auslegerbaum; 4, Deckplanke.

[23] Tongiaki gesehen auf Tongatabu 1643. rechts ein tafa´anga zum Bonito Fang. Vgl. Tasman 1898

[24] Tongiaki gesehen auf Tafahi 1616. vgl. Schouten 1619

[25] tongiaki Länge ca 21 Meter: a, Aufsicht; b, Längsschnitt, vertikal gestrichelte Linien bezeichnen die Spanten; c, Querschnitt am Vorderen Ende der Deckplattform. D, Querschnitt am Hinteren Ende der Deckplattform; e, Querschnitt durch den Rumpf Mittschiffs; 1, Luken; 2, Mastverankerung; 3, Stützpfeiler; 4, Deck; 5, Wellenbrecher um das Wasser von den Luken fernzuhalten; 6, Querstreben zur Unterstützung des Decks; 7, Tragbalken; 8, Spanten. (Nach Cook 1777)

Ende der Leseprobe aus 30 Seiten

Details

Titel
Der Bootbau in Polynesien - Ein Vergleich Ausgewählter Techniken der fijianischen und der tonganischen Bootsbaukultur
Hochschule
Universität Wien  (Ethnologie)
Note
1
Autor
Jahr
2007
Seiten
30
Katalognummer
V111520
ISBN (eBook)
9783640095711
Dateigröße
3138 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Bootbau, Polynesien, Vergleich, Ausgewählter, Techniken, Bootsbaukultur
Arbeit zitieren
Roland Neubauer (Autor:in), 2007, Der Bootbau in Polynesien - Ein Vergleich Ausgewählter Techniken der fijianischen und der tonganischen Bootsbaukultur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/111520

Kommentare

  • anthony ford am 17.2.2011

    I first read the pay for version of this paper and then checked through the free version and wonder why the amendments and additions have not been incorporated in the PDF version?
    Secondly, mention is made of the WANGGA VAKATAU. I do not have the book in front of me, but there is an Australian Wangka - there would I have thought been at least a linguistic connection, and I would welcome more information.

Blick ins Buch
Titel: Der Bootbau in Polynesien  -  Ein Vergleich Ausgewählter Techniken der fijianischen und der tonganischen Bootsbaukultur



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