Die Philosophie der Glen Mills Schools


Hausarbeit, 2006

14 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhalt

Einleitung

Konfrontative Pädagogik
Sozialisationstheoretische Bezüge

Die Philosophie von Glen Mills

Methoden
Schule
Berufliche Ausbildung
Sport

Fazit

Quellenverzeichnis

Einleitung

In dieser Arbeit möchte ich die Erziehungsphilosophie der Glen Mills Scholls in Pennsylvania näher betrachten. Dabei werde ich zuerst auf die Konfrontative Pädagogik eingehen.

Danach stelle ich die Philosophie von Glen Mills vor und werde diese am Ende in einem Fazit zusammenfassen und meine eigene Meinung dazu darstellen.

Konfrontative Pädagogik

Konfrontative Pädagogik begreift sich nach Weidner als ultima ratio (= letzter Lösungsweg, letztes Mittel, letzter Ausweg aus einem Interessenkonflikt) im Umgang mit straffälligen Jugendlichen.

Auf der Homepage http://www.konfrontative-paedagogik.de findet man die 12 Eckpfeiler auf denen die Konfrontative Pädagogik beruht. Sie gilt als:

1. Erziehungs-ultima-ratio, als "letztes Mittel", wenn akzeptierendere Interventionen nicht fassen konnten
2. interventionistisch und um den Probanden werbend und ihn zur Veränderung motivierend
3. Ansatz für Mehrfachauffällige, die Freundlichkeit als Schwäche werten
4. direkt, konfrontativ, normativ und Grenzen ziehend
5. delikt- und defizitspezifisch als Basis für eine Lebensweltorientierung (Prinzip: vom Speziellem zum Allgemeinen)
6. Ansatz mit einem optimistischen Menschenbild
7. primäre (Eigenmotivation) und sekundäre (äußerer Druck) Veränderungsmotivationen akzeptierender Ansatz
8. polizei- und justizkooperativ
9. gesellschaftskritisch (3/4 winner-looser-Gesellschaft)
10. Ansatz, der ohne die Interventionserlaubnis des Betroffenen nicht konfrontativ arbeitet
11. den pädagogischen Bezug und Beziehungsarbeit favorisierend
12. Erziehungsziel orientiert: Förderung des pro sozialen Verhaltens, des moralischen Bewusstseins und der Handlungskompetenz.

Sozialisationstheoretische Bezüge

Der Kernpunkt der Sozialisation ist die Entwicklung und Förderung von Handlungskompetenz (Weidner 2001, S.8).

Durch den Aufbau eines reflektierenden Selbstbildes soll das Ziel des Sozialisations­prozesses (handlungsfähiges Subjekt in der Gesellschaft) erreicht werden.

Bei wiederholt aggressiv Agierenden fällt immer wieder ein interaktiver Kompetenzmangel auf. Das heißt, dass der Agierende körpersprachlich zwar imposant und einschüchternd wirkt, aber kaum andere Konfliktbewältigungsstrategien aufweist. Mit diesen Eigenschaften ist es schwer, in einer Kommunikations- und Dienstleistungs­ge­sellschaft zurecht zu kommen.

An dieser Stelle setzt die Konfrontative Pädagogik ein. Sie fördert zentrale Dimensionen von Handlungskompetenz.

Dazu gehören die Empathie (mitfühlen, Perspektiv­enübernahme), die Frustationstoleranz, Ambiguitätstoleranz (ist die Fähigkeit, Ambiguitäten, also Widersprüchlichkeiten, kulturell bedingte Unterschiede oder mehrdeutige Informationen, die schwer verständlich oder sogar inakzeptabel erscheinen, wahrzunehmen und nicht negativ zu bewerten (http://de.wikipedia.org/wiki/Ambiguit%C3%A4tstoleranz), die Ambivalenztoleranz (das Nebeneinander von gegenteiligen Gefühlen, Gedanken und Wünschen), sowie die Rollendistanz (die Fähigkeit , Normen oder Rollenerwartungen wahrzunehmen, sie zu interpretieren und mit ihnen reflektierend so umzugehen, dass die eigenen Bedürfnisse in die Interaktion eingebracht werden können(http://de.wikipedia.org/wiki/Rollendistanz).

Als weitere Sozialisationsziele der Konfrontativen Pädagogik nennt Weidner (2001,S.9) die Festigung des moralischen Bewusstseins und die Förderung pro sozialen Verhaltens. Eine wichtige Rolle in der Konfrontativen Pädagogik spielt auch die Grenzziehung. Die Konfrontative Pädagogik umschreibt bestimmte Vorrausetzungen die jemand haben sollte, der professionell mit mehrfachauffälligen Jugendlichen umgeht und arbeitet. Professionelle brauchen demnach die Fähigkeit zum leidenschaftlichen Streiten mit den Jugendlichen und das auch gegen deren Willen, sie (die Professionellen) müssen einstecken und austeilen können.

80% der professionellen Persönlichkeit sollten einfühlsam, verständnisvoll, verzeihend und non-direktiv (keine Anweisungen geben oder Verhaltensmaßregeln aufstellen) sein, während die anderen 20% Biss, Konflikt- und Grenzziehungsbereitschaft aufweisen sollten. (Weidner 2001, S.9)

Der Erziehungswissenschaftler Andreas Flitner betont drei zentrale Bereiche wo ein Eingreifen, auch gegen den Willen des Jugendlichen/Kindes, zwingend nötig ist:

1. wo dem Kind eindeutig Gefahren drohen,
2. wo ohne Grenzen andere Menschen verletzt, geplagt, gekränkt werden,
3. wo Grenzen die das gesellschaftliche Leben erfordert, (Verhalten gegenüber Alten, Schwachen; Abhängigkeit, Tyrannei, sadistisches Quälen, furchtbare Unterdrückung unter Kindern/Jugendlichen) überschritten werden

Die Konfrontative Pädagogik orientiert sich am autoritativen Erziehungsstil der durch eine „klare Linie mit Herz“ (Weidner 2001, S.10), Wärme, Zuwendung, verständlich begründete, klare Strukturen und Grenzen, entwicklungsgerechte Aufgaben und Herausforderungen, vermittelt.

Sie grenzt sich von dem permissiven Verständnis ab, welches die Ursachen abweichenden Verhaltens nur in der Gesellschaft sucht.

Die Philosophie von Glen Mills

Glen Mills ist eine private, offene, stationäre Schule für delinquente (straffällige), gewalt- und gangorientierte Jugendliche.

Diese Jugendlichen werden nicht als „Insassen“, „Zöglinge“, „Klienten“ oder „Täter“ betitelt, sondern sie gelten als Schüler bzw. „students“.

Die Glen Mills School hatte im Laufe ihrer Geschichte verschiedene Leitprogramme. So war 1960-1975 die Grundkonzeption „Haft plus klinischer Betreuung“. Diese ging aber in der Praxis nicht auf, sondern eskalierte zu einer finanziellen, organisatorischen und programmatischen Krise zu welcher auch noch zwei tödliche Unfälle kamen.

Am Ende die Ära hatte die Glen Mills School 100 Mitarbeiter und 30 Insassen. Die Gebäude waren in schlechtem Zustand, das Trinkwasser war ungenießbar und es hatten sich 800.000 $ Schulden angesammelt. Dann übernahm Sam Ferrainola die Leitung. Er verlangte die Personal- und Finanzhoheit, sowie die Erlaubnis zum offenen Vollzug. Ferrainola nutze diese „carte blanche“ und entwickelte mit 10 Mitarbeitern (bei 30 Jugendlichen) sein soziologisches Modell (Colla 2001,S.65). Er ist heute immer noch Leiter der Schule. Glen Mills liegt an der Schnittstelle zwischen Jugendhilfe und Vollzug. Diese Einrichtung „ist eine Mischung aus komfortablem, lern- und ausbildungs­orientiertem Uni-Campus und strukturiertem Alltag einer deutschen Sozialtherapie.“ (Weidner 2001, S.22)

Folgendes Zitat von Sam Ferrainola zeigt, dass Glen Mills eine anspruchsvolle Einrichtung sein möchte: „ Warum sollte von einer Bildungseinrichtung weniger erwartet werden, deren Unterbringungskosten die Studiengebühren der Havard University als Kleingeld erscheinen lassen.“ (Weidner 2001, S.22)

Der bemerkenswerteste Erfolg der Schule ist laut Ferrainola die Schaffung einer Lernumgebung, in der reifes respektvolles Verhalten unter Schülern üblich ist. Die Schüler haben gute Manieren, sie achten ihre Mitschüler, die Mitarbeiter und die Besucher. Des Weiteren kümmern sie sich um ihre Umgebung und Vandalismus ist so gut wie beseitigt: „Sie haben mehr Selbstdisziplin, sind höflicher, gepflegter und stolzer als die meisten Gruppierungen junger Menschen in regulären Schulen.“ (ebd.)

In Glen Mills werden weder bestimmte Charaktereigenschaften noch spezifische Familiendynamiken als Erklärung für Jugendkriminalität herangezogen: „Delinquenz ist kein psychiatrisches Syndrom, sondern ein soziales Faktum, genauso wie Armut und Scheidung soziale Faktoren sind“ (Ferrainola in Colla 2001, S.65)

Das Erziehungsziel ist ein prosoziales, leistungsorientiertes und gesetzestreues Verhalten der Jugendlichen im Sinne des „American way of life“.

Dabei orientiert man sich an folgenden Rahmenprinzipien:

1. Luxus statt Kargheit (vergleichbar mit amerik. Spitzenuniversitäten)
2. Programmvielfalt statt Langeweile
3. sehr gute Schul-, Ausbildungs- und Studienbedingungen
4. verbindliche Interaktionsrituale für Konflikte statt Mobbing und Schlägereien
5. abgestimmtes Mitarbeiterverhalten statt individuell-professioneller Vielfalt
6. Gegenwarts- und Zukunftsorientierung statt biographie-analytischer Arbeit
7. subkulturfreies Milieu statt Unterdrückungsgefährdungen
8. einen Behandlungsprozess von institutioneller Anpassung, über die Identifikation zur (im Idealfall) Internalisierung gesetzeskonformer amerikanischer Gesellschaftsstrukturen

Das Programm ist besonders erfolgsversprechend bei aggressiven, manipulativen, antisozialen, gruppenorientierten, delinquenten Jugendlichen.

Die Programmatik hat nicht das Ziel moralisch oder psychisch gestörte Persönlichkeiten zu rehabilitieren, sondern die Jugendlichen sollen habilitiert werden. Sie sollen zu dem befähigt werden, was in Ihnen angelegt ist, was aber durch früheres soziales Umfeld nicht entfaltet werden konnte.

Die Tatsache, dass Gewalttäter häufig durch erfahrene soziale Ohnmacht und mangelndes Selbstwertgefühl gekennzeichnet sind, soll durch den Aufbau von identitätsstiftendem Selbstbewusstsein und der Steigerung sozialer Handlungs­kompetenzen ersetzt werden.

Die Glen Mills Schools bietet den Jugendlichen dabei im pädagogischen Alltag die Konfrontation, die sie in ihrem Gang-Alltag geliebt haben.

Bei diesen gruppen- und gangerfahrenen Jugendlichen werden somit die vorherrschenden Interaktionsrituale aufgegriffen und damit versucht sie von einer kriminellen in eine prosoziale Gang zu wandeln.

Das heißt, es werden soziale Friedfertigkeit und kommunikative Argumentationen, die im Herkunftsmilieu als Feigheit, Schwäche oder Angst galten, zu Souveränität und Stärke umdefiniert.

Nach Ferrainola will auch ein delinquenter Jugendlicher nur überleben, dazugehören und Status im Freundeskreis erreichen – dies geschah in seinem sozialen Umfeld aber mit Straftaten und Tyrannei anstatt mit Bildung und Arbeit. Jeder Jugendliche will nur Akzeptanz, Annerkennung und Respekt, wie jeder andere Mensch auch.

Methoden

Durch großzügige Lebensbedingungen und Ausschluss jeglicher Bedrohung durch die Willkür Stärkerer, denen sich die Jugendlichen in der Gang-Kultur (subkulturell) hätten anpassen müssen, werden aus der Subkultur/ dem Milieu mitgebrachte Todes-, Versehrungs- und Unterwerfungsängste aufgehoben.

Eine wichtige Methode, die in Glen Mills angewendet wird ist die Positive Peer Culture (PPC).

Dabei sind die Jugendlichen in alles eingebunden was auf dem Campus geschieht, und ihnen ist die Verantwortung für die normative Kultur der Schule und für die „corporate identity“ übertragen

(Bezeichnung für das Selbstverständnis bzw. die Identität eines Unternehmens, die bestimmt wird durch das Verhalten der Unternehmung, das Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit und die Kommunikation des Unternehmens (http://de.wikipedia.org/wiki/Corporate_identity)).

Das Hauptprinzip der PPC ist Jugend erzieht Jugend. Das geschieht in Glen Mills durch die Hierarchie (Bulls) welcher die Jugendlichen unterliegen. In dieser Hierarchie haben die Jugendlichen die Möglichkeit, durch internalisieren und praktizieren der geforderten positiven Peergroupnormen, sowie durch loyales Verhalten gegenüber der Schule, aufzusteigen. Dadurch können sie ihren Status verbessern. (Colla 2001, S.73) In Glen Mills sind der Aufbau eines neuen Konzeptes der Selbstsorge, die Befriedigung des Bedürfnisses nach Annerkennung und die Vermittlung von pro-sozialem Status angesagt. Dies geschieht durch Regelbeachtung, gute schulische Leistungen und sportliche Erfolge.

Schule, Ausbildung & Sport

(n. Colla 2001, S.81ff)

Schule

Erziehung und Ausbildung werden in Glen Mills als notwendige Investition in „human capital“ verstanden, denn das hat direkte positive Auswirkungen für die Schüler & für Gesellschaft. Schulische Ausbildung wird als bildungspolitischer Beitrag der Schule für die US-Gemeinschaft gesehen.

Das Schuljahr in Glen Mills hat 240 Schultage. Die Schüler in Glen Mills sind in durchlässige Leistungsgruppen eingeteilt, das heißt, jeder wird seinem Leistungsstand entsprechend geschult. Dabei spielt es im Gegensatz zu schultypischen Jahrgangsgruppen keine Rolle, welches Alter der jeweilige Schüler hat.

Auf ihrer Homepage wirbt die Glen Mills School mit:

“Through group teaching, one-to-one instruction and individualized programs, students can explore academic opportunities.” (http://www.glenmillsschool.org/)

Demnach werden die Schüler in Individual-, Gruppen- und Frontalunterricht unterrichtet. Dies geschieht zudem in einem breiten Spektrum, von der Sonderbeschulung über die Hauptschule, das High-School-Diplom bis hin zu College Vorbereitungskursen. Das Schulsystem der Glen Mills School kann somit als Kompetenzschule auf unterschiedlichem Niveau und als Entwicklungsförderung notwendiger Bildungen, wie soz. Lernen, Gewaltverzicht, Selbstvertrauen, Abbau ethnischer Vorurteile, Verantwortlichkeit und Interessenbildung, verstanden werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Die Bibliothek

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Abbildung 2: Die Unterrichtsräume

Berufliche Ausbildung

In Glen Mills werden viele verschiedene Ausbildungsgänge angeboten. Der Jugendliche wird der jeweiligen beruflichen Ausbildungsstelle nach seinen Wünschen und nach entspre­chenden Eignungstests zugeordnet. Es besteht die Möglichkeit verschiedene überregional anerkannte Abschlusszertifikate zu erwerben. In der Ausbildung ist das Lernprogramm in überschaubare Programmteile eingeteilt und bei Erreichung eines neuen Programmteils werden die Schüler durch Feierlichkeiten, Preisverleihungen bis hin zur Nominierung als Auszubildender oder Schüler des Monats geehrt. Diese Auszeichnungen steigern nicht nur das Selbstbewusstsein der Schüler, sondern bilden auch Ziele für die Jugendlichen, die ihre Ausbildung noch vor sich haben.

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Abbildung 3: Die Autowerkstatt

Absolventen der Glen Mills Schools werden nach ihrer Entlassung gern eingestellt, da sie bestimmte Arbeitstugenden und Arbeitsfähigkeiten erlernt haben und in der Anwendung moderner Technologien geschult wurden. Nach Colla wird keiner der Schüler in die Arbeitslosigkeit oder in die Obdachlosigkeit entlassen. Der Entlassung geht immer ein Bewerbungstraining voraus und i.d.R. werden den Jugendlichen 3 Arbeitsplatzalternativen offeriert.

Abbildung 4: Video Produktion

Sport

Dem Sport kommt in Glen Mills ein besonderer Stellenwert zu. Die Schule verfügt über Sportanlagen für 15 verschiedene Sportarten. Diese Anlagen haben einen hohen Standard, so ist zum Beispiel das Footballfeld mit Flutlichtanlagen und Zuschauertribünen ausgestattet. Des Weiteren gibt es eine Kraftsporthalle, eine Schwimmhalle, einen Golfplatz, eine Sporthalle und vieles mehr.

Abbildung 5: Hockey

Beim Sport haben die Jugendlichen Möglichkeit zu expressiver Selbstdarstellung durch körpergebundene Leistungen, Vergleiche und Wettbewerbe. Das sportliche Programm ermöglicht außerdem Grenzerfahrungen und auch das Überschreiten angenommener Grenzen. Durch die breite Palette von Sportarten, die alle einen hohen Status in den Medien und bei der US-Gesellschaft haben, soll das Bedürfnis nach gruppenbezogener Geselligkeit, solidarischen Erfahrungen und lokabezogenen Handeln durch sportliche Aktivitäten in der Öffentlichkeit erfüllt werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6 : Basketball

Fazit

Um die Philosophie von Glen Mills zusammenzufassen möchte ich hier noch ein Zitat von Sam Ferrainola anbringen: „There is no bad boy.“. Diese Aussage kann man als Grundprinzip der Glen Mills Pädagogik sehen. Diese Einrichtung des offenen Vollzugs geht davon aus, dass in jedem straffällig gewordenen Jugendlichen irgendwo ein positives Potential verborgen ist, welches bisher nur noch nicht entfaltet wurde.

Ferrainola geht davon aus, dass Delinquenz kein psychiatrisches, also ein in einem Individuum zu findendes, sondern ein soziales Problem ist. Es sei vergleichbar mit Armut und Scheidung (Ferrainola in Colla 2001, S.65).

Somit muss die Umgebung der Jugendlichen geändert werden, um sie beziehungs­weise ihre Verhaltensweisen zu auch zu ändern. In Glen Mills wird den Jugendlichen eine Umwelt geboten, in der sie sich nach feststehenden Normen und Regeln richten müssen. Sie haben einen streng geregelten Tagesablauf und es wird scheinbar bestens für sie gesorgt.

Bei Missachtung von Normen werden die Jugendlichen dadurch bestraft, dass sie im Endeffekt ihren Status nicht verbessern können, sondern dieser eher schlechter wird.

Das Hauptziel der Glen Mills Pädagogik ist dem Jugendlichen ein prosoziales, leistungsorientiertes und gesetzestreues Verhalten nahe zu bringen, so dass er nach seiner Entlassung in der Gesellschaft zurecht kommt und von dieser akzeptiert wird.

Positive Peer Culture ist einer der Hauptwirkmechanismen in Glen Mills. Die Jugendlichen erziehen sich gegenseitig, konfrontieren den der Fehler macht mit seinen Fehlern und zeigen ihm somit den richtigen Weg.

Meiner Meinung nach ist die Philosophie und die Pädagogik Glen Mills´ für straffällig gewordene Jugendliche eine gute Alternative zum geschlossenen Vollzug.

Es gibt natürlich auch negative Aspekte dabei, wie die Nachbetreuung, die in Glen Mills eher mager ausfällt. Des Weiteren sind manche Aspekte ein wenig übertrieben, zum Beispiel, dass ein offener Schnürsenkel oder andere Kleinigkeiten Regelverstöße sind. Aber das ist eben die Glen Mills Philosophie – alle kleinen Verstöße zu ahnden, dass es gar nicht erst zu großen Verstößen kommt.

Quellenverzeichnis

- Colla, H.E./Scholz, C./Weidner, J.: Konfrontative Pädagogik. Das Glen Mills Experiment, Godesberg 2001.
- http://www.konfrontative-paedagogik.de
- http://www.glenmillsschool.org/
- http://www.wikipedia.de
- Bilder: http://www.glenmillsschool.org/

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Die Philosophie der Glen Mills Schools
Hochschule
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Note
1
Autor
Jahr
2006
Seiten
14
Katalognummer
V111412
ISBN (eBook)
9783640094776
ISBN (Buch)
9783656698869
Dateigröße
437 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Philosophie, Glen, Mills, Schools
Arbeit zitieren
Ronny Klaas (Autor:in), 2006, Die Philosophie der Glen Mills Schools, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/111412

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