Russland vom Zarenreich bis zur Stalinisierung. Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Macht- und Herrschaftskonstellationen


Facharbeit (Schule), 2007

11 Seiten, Note: 13 Punkte


Leseprobe


Struktur:

1. Einleitung

2. Erläuterung des Macht- und Herrschaftsbegriffes

3. Macht- und Herrschaftskonstellationen/-instrumente
a. zur Zeit des Zaren
b. während der revolutionären Vorgänge
c. unter Stalin

4. Weber versus Foucault

5. Quellen

I. Einleitung

In der folgenden Hausarbeit möchte ich auf die geschichtliche Entwicklung Russlands in Hinblick auf die Unterschiede der Macht- und Herrschaftskonstellationen sowie auf die Macht- und Herrschaftsinstrumente eingehen. Dabei beschränke ich mich auf die Zeit unter dem Zaren, der revolutionären Vorgänge in der Revolution von 1917 und der Sowjetregierung unter Stalin. Von entscheidender Bedeutung ist die Herangehensweise und die Art der Betrachtung, denn durch die uns aus dem Unterricht bekannten Definitionen von Macht und Herrschaft von Max Weber und Michel Foucault tun sich große Unterschiede auf. Aufgrund dessen folgt nun erst einmal eine nähere Erläuterung der beiden Auffassungen von Weber und Foucault, worauf dann Russlands Geschichte jeweils von zwei Standpunkten aus betrachtet wird, um dann nach einer Erörterung der Sichtweisen Webers und Foucaults zu einer endgültigen Auffassung zur Geschichtsbetrachtung zu kommen.

II. Erläuterung des Macht- und Herrschaftsbegriffes

Da es zwei verschiedene wichtige Definitionen von Macht bzw. Herrschaft gibt, hat dies Auswirkungen auf die Betrachtung der Geschichte. Die zwei Verfasser dieser Definitionen sind Max Weber und Michel Foucault.

Max Weber zufolge ist Herrschaft „ die Chance, Gehorsam für einen bestimmten Befehl zu finden“[1]. Um dies zu schaffen, gibt es nach Weber drei Wege. Die „ legale Herrschaft“, die „ traditionelle Herrschaft“ und die „charismatische Herrschaft“.

Die legale Herrschaft hat hierarchische Strukturen, doch beruht sie auf ein gesetzgebendes Werk, das Willkür und persönliche Interessen keinen Raum bietet. Das Gesetz gibt einem Vorgesetzten gewisse Kompetenzen, in deren Rahmen er seinen Beamten befehlen darf. Besondere Aufmerksamkeit verdient die Tatsache, dass in dieser Herrschaftsform „ >>sine ira et Studio<<, ohne allen Einfluß persönlicher Motive oder gefühls- mäßiger Einflüsse, frei von Willkür und Unberechenbarkeiten“ gehandelt werden soll.

Die traditionelle Herrschaft beruht auf Pietät. Die Staatsbürger sind die Untertanen des Herrschers und glauben an seine Heiligkeit, welche seinen Machtanspruch begründet. Sein Verwaltungsstab sind seine Diener. All seine Befehle sind der Willkür und eigenen Zuneigungen bzw. Abneigungen ausgesetzt, außer bei jenen Rechtsprechungen, die an die Tradition gebunden sind. Hielte er sich nicht an die Traditionen, würde seine Kompetenz in Frage gestellt werden, da Traditionen schon immer galten und auf Weisheit und Erkenntnis beruhen. Ansonsten gibt es keinen Schutz gegen Willkür, da kein gesetzgebendes Werk zugrunde liegt.

Die „charismatische Herrschaft“ (oder auch „soziale Autorität“[2]) beruht einzig auf der Fähigkeit des Herrschenden seine Untertanen emotional zu binden. Solange er diese Qualität besitzt, sei es durch Magie, Heldentum, Offenbarung oder Macht des Geistes, wird dem Führer gehorcht und zwar auf Basis einer „freiwilligen Unterordnung“, während die zwei anderen Herrschaftsformen die Möglichkeit besitzen, den Willen durch disziplinierende Maßnahmen durchzusetzen. Diese charismatische Herrschaftsform hat keine Gesetze oder Beamte, die mit Kompetenzen ausgestattet sind. Persönliche Hingabe und Charisma sind notwendig, um in den Verwaltungsstab zu kommen.

Bei Michel Foucault ist dies von Grund auf anders. Er spricht überhaupt nicht von einzelnen Menschen, die Macht innehaben. Macht sei nur „ der Name, den man einer komplexen strategischen Situation in einer Gesellschaft gibt.“[3] Diese Situation wird durch gesellschaftliche Strömungen erzeugt, durch Interessensverbände, die versuchen sich durchzusetzen. Sodass Macht nicht von einer Person oder einem Mittelpunkt ausgeht, sondern durch die sich immer verändernden Kraftverhältnisse der Parteien. Daraus geht hervor, dass Macht überall ist, weil sie immer und gerade in dem Moment in den verschiedenen Polen enthalten ist. Foucault unterscheidet ferner auch noch, dass sich Kraftverhältnisse in Form von Politik, kriegerischen Mitteln oder auch einem Mix aus beidem äußern können. Letzten Endes unterstreicht Foucault die Tatsache, dass Macht immer in Bewegung ist, niemals stillsteht und objektiv ist. Je nach dem welcher Pol in der Gesellschaft gerade die meiste Zuwendung findet, welcher Interessensverband sich am besten durchsetzen kann, so kristallisiert sich zu jeder Zeit ein mächtigster Pol heraus, was sich in den Staatsformen widerspiegelt.

Doch heißt dies nicht, dass es immer nur zwei große verfeindete Parteien geben muss. Es gibt immer „ mögliche, notwendige, unwahrscheinliche, spontane, wilde, einsame, abgestimmte, kriecherische, gewalttätige, unversöhnliche, kompromissbereite, interessierte oder opferbereite Widerstände“. Gleichgültig wie klein sie sind, sie sind vorhanden und von Zeit zu Zeit entwickeln sich große Umbrüche und wenn diese Widerstände gut geplant sind, gehen sie eventuell als Revolution in die Geschichte ein, doch dies sind eher Ausnahmen.

III.1. Macht-, Herrschaftskonstellationen/-instrumente zur Zeit des Zaren

Das Zarenreich war eine Monarchie. Der letzte Zar Nikolaus der II. vereinige die Exekutive, Legislative und die Judikative in seiner Person. Die Verwirklichung seiner Monarchie hat er durch folgende Organe zum tragen gebracht: Staatsrat, Senat und Ministerkomitee. Alle Mitglieder der Organe waren vom Zaren ernannt und konnten beliebig abberufen und neu ernannt werden. Nur ihm waren sie verantwortlich. Die Funktion des Staatsrates war lediglich eine beratende für Entscheidungen in der Gesetzgebung, im Staatshaushalt und der Justiz. Der Senat, der 1711 von Peter dem Großen geschaffen wurde und ursprünglich als eine allen anderen Institutionen überlegene Institution fungieren sollte, wurde 1864 zum obersten Gerichtshof degradiert. Das Ministerkomitee hatte von allen anderen Organen noch die meistens Kompetenzen. Die Minister hatten grundsätzlich Einzelaufträge zu erfüllen, die der Zar vorher noch zu genehmigen hatte.

Nach Max Webers Theorie ist dies ganz klar eine traditionelle Herrschaft. Fast alle der oben erläuterten Kennzeichen dieser Herrschaftsform kann man zur Zeit des Zaren wieder erkennen. Der Zar hat die absolute Macht inne, sein Wort ist Gesetz und der Willkür steht auch nichts im Wege. Doch fließen auch Bestandteile einer legalen Herrschaft mit ein, da im Zarenreich durchaus ein Grundgesetz besteht. Dass im Grundgesetz jedoch die russischen Bürger immer nur als „Untertanen“ bezeichnet werden, ist wiederum ein offensichtliches Merkmal einer traditionellen Herrschaft. Michel Foucault hingegen sieht in dieser Herrschaftskonstellation zwei Parteien die gegeneinander widersprüchlich sind.

Jedoch sind die Kraftverhältnisse eindeutig zugunsten der Seite des Zaren und seiner Gefolgsleute. Hinzu kommt die menschliche Neigung eine Herrschaft nicht immer als solche wahrzunehmen. „Sie ist ihnen [den Menschen] selbstverständlich und sie haben sich aufgrund von Sitten oder Wertvorstellungen an ein bestimmtes Herrschaftssystem gewöhnt“[4]

III.2. Macht-, Herrschaftskonstellationen/-instrumente während der revolutionären

Vorgänge in der Revolution on 1917

Die Lage in Petrograd spitzte sich im Winter 1916/17 zu, als die Bevölkerung frieren und hungern musste. Aufgrund dessen verstärkte der Zar die Polizei durch eine Garnison von 160.000 Mann. Doch am Sozialistischen Frauentag am 23. Februar 1917 stieß die Frauendemonstration, welche von weiteren Arbeitern unterstützt wurden, auf ein passives Verhalten der Polizei. Als zwei Tage später die Unruhen der Demonstranten nicht aufhörten und der Zar am Abend den Befahl gab jene Unruhen mit Gewalt zu beenden, war die Revolution nicht mehr aufzuhalten. Obwohl die Polizei die Menge brutal unter Kontrolle bringen konnte und die Regierung zeitweise im Irrglauben war, wieder die Kontrolle zu haben, entwickelte sich der Umschwung sehr rasch. Weitere zwei Tage nach dem Sozialistischen Frauentag am 27. Februar setzte sich die Garnison dem Zar entgegen. Somit waren seine Tage gezählt. Nun hieß es eine neue Ordnung herzustellen, denn diese gab es nicht, nachdem die alte beseitigt worden war.

Die folgende Regierung bestand aus den Arbeiterräten (Sowjets), die mehrheitlich Sozialrevolutionäre und sozialdemokratische Menschewiki waren, und den gemäßigten und rechtsstehenden Parteien der Duma. Eingeschränkt war die Herrschaft, weil sich jeder der Regierungsmitglieder ein anderes Ziel verfolgte und sich keiner so recht durchzusetzen vermochte und dies hatte in den Monaten nach der Februarrevolution einen erheblichen Autoritätsverlust zur Folge. Diese Entwicklung änderte sich mit der Rückkehr Wladimir Uljanow Lenins im April 1917. Er war ein Bolschewist und wollte seine Vorstellung einer Sowjetrepublik durchsetzen. Er motivierte wieder die breite Masse einen revolutionären Gedanken zu bekommen, versammelte seine Anhänger und formte eine Elitepartei und strebte die Führung in den Sowjets an. Das fehlende Durchsetzungsvermögen der Regierung, die weiteren Verluste an der Front und die politische Unentschlossenheit der Menschewiki, welche auch noch weiter am Krieg festhielten, waren Lenin und seiner Konzeption von Vorteil. Als Trotzkij, auch ein Bolschewist, im Herbst des Jahres 1917 zum Vorsitzenden des Revolutionären Militärkomitees der Sowjets gewählt wurde, hatten die Bolschewiki alle Instrumente, die sie brauchten in der Hand. Mit Hilfe der Roten Garden wurden am 25. Oktober 1917 alle Regierungsgebäude besetzt und alle Regierungsmitglieder verhaftet. Die Machtübernahme der Bolschewiki war perfekt.

Eine Analyse der Macht- und Herrschaftskonstellationen nach Max Weber wird einigen Wenigen Macht zusprechen. Zum einen wäre da der Zar, der noch immer bis zur Februarrevolution traditionelle Herrschaft besaß, doch beantwortet Webers Theorie nicht, wie es dazu kommen konnte, dass er seine Macht verlor. Wie er mit der Garnison eines seiner wichtigsten Herrschaftsinstrumente verlor. Doch darauf möchte ich später weiter unter IV. eingehen. In den revolutionären Vorgängen von 1917 hätten Weber zufolge noch Lenin und Trotzki Macht inne. Lenin hatte in erster Linie erst einmal nur charismatische Herrschaft. Nach seiner Rückkehr aus der Schweiz konnte er in den Menschen wieder einen revolutionären Gedanken erwecken und dies hat er gemacht ohne mit irgendwelchen Kompetenzen ausgestattet worden zu sein. Außerdem zeugt die Fähigkeit „ seine Anhänger zu einer Elitepartei zusammenzuschweißen[5] von eben jenem Charisma. Mit diesem Charisma konnte er dann auch zum Anführer der Bolschewiki werden, was ihn dann auch mit gewissen Kompetenzen einer legalen Herrschaft ausstattet. Leider ist mir nicht bekannt, inwiefern nun Trotzkij mit charismatischen Eigenschaften zu tun hatte, doch hatte er nach der Ernennung zum Vorsitzenden des Revolutionären Militärkomitees ein Herrschaftsinstrument erlangen, das ihn mit legaler Herrschaft versah.

Foucault mit seiner Theorie würde nun wiederum die Entwicklung anders herleiten. Von seiner These ausgehend, die besagt, dass mehrere Strömungen in der Gesellschaft in ihrer Ungleichheit Machtzustände erzeugen, kann man erkennen, dass sich nun seit der Herrschaft des Zaren, die Strömung des Volkes stärker geworden ist. Diese Entwicklung war schon zur Zeit der nicht gelungenen Revolution von 1905 zu erkennen, da auch schon damals Unruhe im Volk vorhanden war.

Sie bilden in ihrer Vielzahl und dem Bewusstsein, dass sie gemeinsam etwas gegen das Leid unternehmen können, eine Gegenkraft zum Zaren und seinen Gefolgsleuten. Auch wenn die Gegenkraft aus dem Volk in sich noch einmal gespalten ist (Menschewiki, Bolschewiki, Narodniki, etc.), richtet sich die Kraft erst einmal gegen den Zaren. Nachdem dieser zum Abdanken gezwungen wurde, fiel dieser Sockel in der Gesellschaft weg, sodass sich die Kraftverhältnisse aus dem Volk wieder neu orientieren mussten, was dann ja auch im Frühjahr, Sommer und Herbst auch geschah und mit Lenins Auftauchen ein Ende fand.

III.3. Macht-, Herrschaftskonstellationen/-instrumente in der Sowjetregierung unter Stalin

Nach dem Stalin innerhalb des Zentralkomitees schon ab 1917 mit Kamenew und Sinowjew ein Triumvirat bildete und 1922 zum Generalsekretär des Zentralkomitees gewählt wurde, war er faktisch der Alleinherrscher der Sowjetunion. Selbst als Lenin schon sehr krank ist, warnt er zu dem Zeitpunkt schon: „Genosse Stalin hat, nachdem er Generalsekretär geworden ist, eine unermessliche Macht in seinen Händen konzentriert, und ich bin nicht überzeugt, dass er es immer verstehen wird, von dieser Macht vorsichtig Gebrauch zu machen.“[6] Als dann 1926 das Triumvirat fiel, weil Kamenew und Sinowjew einen anderen Weg einschlugen als Stalin, verdrängte dieser sie von ihrem Posten. Nun war Stalin tatsächlich der uneingeschränkte Alleinherrscher, der Diktator. Obwohl die Sowjetunion scheinbar ein demokratisches System mit einer Verfassung und einer Reihe von Organen (gewählte Regierung, Ministerrat, Oberstem Gerichtshof, etc.) hatte, war jedes Organ Stalin untergeben. Außerdem waren auch die Wahlen nicht allzu demokratisch. Denn es gab nur die eine Kommunistische Partei der Sowjetunion (KPdSU) und sämtliche zur Wahl zugelassenen „Politiker“, waren gestellte, loyale Mitglieder der KPdSU. Hier liegt ganz offensichtlich wieder eine traditionelle Herrschaftsform vor, auch wenn abermals formelle Zeichen der legalen Herrschaft vorhanden sind.

Nach Foucault haben sich unter Stalins Herrschaft die Kraftverhältnisse in der Gesellschaft bzw. dem russischen Volk klar zugunsten Stalins und seinen Gefolgsleuten ergeben. Denn er hat es geschafft, dass er sich an die Spitze des Staatsapparates zu setzen und wusste danach, die Fäden der Macht in seinen Händen zu vereinigen, „nur gestützt auf die von ihm kontrollierte Staatssicherheitspolizei“, mit der er auch jeden seiner noch so kleinen Widersacher deportieren oder hinrichten ließ. Dadurch wurden andere Kräfte aus der Gesellschaft schon im Keim erstickt, sodass die vorhandenen Machtverhältnisse gar keine Chance bekamen, sich in eine andere Richtung zu entwickeln.

IV. Weber versus Foucault

Unter diesem Punkt möchte ich klären, inwiefern die unterschiedlichen Machtbegriffe für die Betrachtung von Geschichte von Bedeutung sind.

Eine Folge wäre bei Foucaults Machtbegriff, dass einzelnen Personen gar keine Bedeutung mehr zukommt. Lenin, der die Revolution von 1917 vorangetrieben hat, wäre dann geschichtlich gesehen total unwichtig. Umgekehrt erklärt Webers Theorie nicht, weshalb der Zar zum Abdanken gezwungen wurde, wobei er doch fast uneingeschränkte Macht besitzt. Hätte Michel Foucault, der nur wenige Jahre nach Webers Tod geboren wurde, seine Theorie durch die von Weber erweitert, wäre der Machtbegriff meiner Meinung nach sehr gut und vollständig gewesen. Denn es kann keinen traditionellen Herrscher geben ohne ein Volk, das ihn in der Ausübung seiner Macht gewähren lässt. Der König wäre im Vergleich zu anderen Königen nicht mächtig, wenn sein Volk nicht hinter ihm stehen würde und beispielsweise ein großes Heer bildet. Foucaults Aspekt der Machtverhältnisse, den ich oben schon erläutert habe, ist meiner Meinung nach schon sehr gut, doch braucht man immer eine Person, die einen bestimmten Funken auslöst, damit sich einzelne Personen dieser „Strömung in der Gesellschaft“ anschließen, Massen bilden und zuletzt auch ein ernstzunehmender Pol entsteht, der sich unter den bestehenden Machtverhältnissen behaupten kann. Besonders die revolutionären Vorgänge in der Revolution von 1917 zeigen dies sehr beispielhaft.

Nikolaus II. und seine Vorfahren waren Jahrhunderte lang traditionelle Herrscher. Doch aufgrund von Unzufriedenheit regte sich im Volk der Wunsch nach Veränderung. Der Zar und seine Gefolgsleute bilden einen Pol, das Volk den anderen. Das Volk wurde immer unruhiger, als dann die Soldaten nicht mehr dem Zaren gehorchten, hat er seine traditionelle Herrschaft verloren, weil –hier kommt Foucault ins Spiel- sich die Kraftverhältnisse verändert haben.

Dass und wie Herrschaft verloren geht, war in Webers Argumentation nicht enthalten. Dass Webers Argumentation trotzdem wichtig ist, zeigt der weitere Verlauf der revolutionären Vorgänge. Nach der Februarrevolution gab es nämlich durch aus einige verschiedene Strömungen in der Gesellschaft. Da gab es verschiedene Interessensverbände. Doch keiner von ihnen vermochte es in den folgenden Monaten nach der ersten Revolution einen Vorteil für sich zu erarbeiten, da alles relativ ausgeglichen war. Dann kam Lenin.

Charismatische Herrschaft, also seine Fähigkeit Gehör für sein Anliegen zu erwecken, machte es letzten Endes möglich, dass sich die Bolschewiken durchsetzen konnten.

Natürlich ist es dann einzelnen Personen auch möglich durch ihre diversen individuellen Fähigkeiten, für weniger korrekte Angelegenheiten zu gewinnen, was bewiesenermaßen auch zu großen Polen in der Gesellschaft mit eindeutigen Kraftverhältnissen zum Nachteil für andere Menschen führen kann. Diejenigen Personen, die dann als „Funken“ oder Auslöser einer bestimmten Entwicklung agierten, gehen dann in die Geschichte ein. Das ist immer damit verbunden, dass – um es mal poetisch auszudrücken – dieser Funken sich zu einem Feuer entwickelt, wie es des Öfteren bei Fidel Castro, Saddam, Hitler geschehen ist.

Die Betrachtung von Geschichte lässt sich mit diesem Mix aus Weber und Foucault sehr gut nachvollziehen und erklärt den Vorgang für diverse Vorkommnisse.

5. Quellen:

Weber, Max: Die drei reinen Typen der legitimen Herrschaft, in: Weber, Max: Das Werk, hrsg. v. Thomas Müller und Alexander Pentzel, CD-ROM, © Verlag Heptagon Berlin

Foucault, Michel: Der Wille zum Wissen, Der Machtbegriff bei Foucault , © Suhrkamp Verlag Frankfurt a.M. 1983, S.113-118

Fischer, A. u. Kerger, A.: Die Sowjetunion, 1. Russland auf dem Weg zur Revolution

Fischer, A. u. Kerger, A.: Die Sowjetunion, 2. Revolution im Zarenreich

Fischer, A. u. Kerger, A.: Die Sowjetunion, 6. Die Herrschaft Stalins (1928729-1953)

Drechsler, Hilligen, Neumann in Gesellschaft und Staat, Lexikon der Politik, Boden.Boden (1979), S.359-360

http://wikipedia.de/Stalin

[...]


[1] Weber, Max: Die drei reinen Typen der legitimen Herrschaft, in: Weber, Max: Das Werk, hrsg. v. Thomas Müller und Alexander Pentzel, CD-ROM, © Verlag Heptagon Berlin

[2] nach Drechsler, Hilligen, Neumann in Gesellschaft und Staat, Lexikon der Politik, Boden.Boden (1979), S.359-360

[3] Foucault, Michel: Der Wille zum Wissen , © Suhrkamp Verlag Frankfurt a.M. 1983, S.113-118

[4] Drechsler, Hilligen, Neumann in Gesellschaft und Staat, Lexikon der Politik, Boden.Boden (1979), S.359-360

[5] Fischer, A. u. Kerger, A.: Die Sowjetunion, 2. Revolution im Zarenreich, Stuttgart 1985

[6] http://wikipedia.de/Stalin

Ende der Leseprobe aus 11 Seiten

Details

Titel
Russland vom Zarenreich bis zur Stalinisierung. Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Macht- und Herrschaftskonstellationen
Note
13 Punkte
Autor
Jahr
2007
Seiten
11
Katalognummer
V111035
ISBN (eBook)
9783640091386
ISBN (Buch)
9783640114603
Dateigröße
377 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Russland, Zarenreich
Arbeit zitieren
Sina Mohammad-Ali (Autor:in), 2007, Russland vom Zarenreich bis zur Stalinisierung. Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Macht- und Herrschaftskonstellationen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/111035

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