Erläuterungen und Auslegungen zur Kreuzigung Jesu. Der Zusammenhang mit dem „Lamm Gottes“


Facharbeit (Schule), 2007

17 Seiten, Note: 15


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis:

1.a Erarbeiten und erläutern Sie die Passion und Kreuzigung Jesus

1.b. Vergleichen Sie Ihre Kenntnisse mit MK 14-15 sowie den Erläuterungen von Luise Schottroff und Dorothee Sölle

Grund der Festnahme / Kreuzigung

2.a Erläutern und beurteilen Sie die Aussagen von Christen über den Kreuzestod Jesus im Zusammenhang mit dem „Lamm Gottes“ und der Erlösung

2.b. Führen Sie aus, für welche Menschen oder in welchen Lebenssituationen die Rede vom Lamm Gottes und der Erlösungs-Gedanke Hoffnung machen und Mut wecken können

3.a. Lesen Sie den Text (Anlage 2) und vergleichen Sie die genannten Auferstehungsberichte

3.b. Beurteilen Sie die drei Auslegung der Auferstehung Jesus

Quellenverzeichnis

Internetseiten:

Bücher bzw. schriftliche Quellen:

1.a Erarbeiten und erläutern Sie die Passion und Kreuzigung Jesus

Einzug zum Passahfest:

Mit dem Einzug Jesus zum Passahfest nach Jerusalem beginnt für die Evangelisten seine Leidensgeschichte. Er soll von den Festpilgern bzw. seinen Jüngern als der erwartende Davidssohn begrüßt worden sein. Sie begrüßten ihn mit Palmenzweigen, die auch noch heute an „Gründonnerstag“ ein christliches Symbol sind. Noch an demselben Abend, bei dem so genannten„letzten Abendmahl, war Jesu schon bewusst, dass er durch einen seiner Jünger verraten werden würde.

Jesus Festnahme:

An dem selben Abend lagerte Jesus mit seinen Jüngern im Garten Getsemani welcher am Fuße des Ölbergs lag/liegt und eine Lagerstätte für Paschapilger war. Er soll mit drei seiner Jünger (Petrus, Jakobus und Johannes) auf den Berg gegangen sein um dort zu beten. Judas soll eine Söldnertruppe zu Jesu geführt haben, welche Jesu nun gefangen nahm. Diese Söldnertruppe wurde von jüdischen Hohenpriester aus dem Tempel gesandt. Nachdem Jesu fest genommen wurde, verließen ihn seine Jünger.

Der Grund der Festnahme ist nicht zweifelsfrei geklärt. Die Tempelkritik spielte aber höchst wahrscheinlich eine sehr große Rolle bei der Festnahme und anschließenden Verurteilung. Jesu soll gegenüber seinen Jüngern wie auch gegenüber der Öffentlichkeit in Jerusalem die Zerstörung der Tempelstadt angekündigt haben. Die Ankündigung der Zerstörung des Tempels steht auch symbolisch für eine Art Tempelreinigung. Dies zeigt die Distanz Jesu gegenüber dem Tempel und kam der damaligen jüdischen Eliten als Drohung vor. Diese Kritik am Tempel ist aber keinesfalls eine Kritik an dem Bauwerk sondern an der Form der Ausübung der Religion und der Arbeitsweise der Hohenpriester. Jesus muss damals ein Art Revolutionär gewesen sein, er wurde auch mehrfach als Prophet benannt. Ein Prophet welcher in der Linie des israelitischen Prophetismus stand, galt als protestierender Prophet. Dass er dadurch von den damaligen Hütern der Tradition und der staatlichen Organisationen als untragbar angesehen wurde und daher verfolgt wurde, wird dann auch klar.

Prozess gegen Jesus

Ob es einen regulären Prozess gegen Jesus gab und wenn ja wie er ablief ist unklar. Hauptsächlich schildern die Evangelien, dass Jesus nach seiner Gefangennahme in ein Haus des Hohenpriester gebracht worden und dort geschlagen und verhöhnt worden sein. Der Rat der Hohepriester soll eine nächtliche Sitzung abgehalten haben, um über Jesus zu richten. Der Rat habe aufgrund der eigenen Aussage Jesus, er sei der Messias, die Todesstrafe beschlossen, da das Messiasbekenntnis unter die Straftat der Blasphemie (Gotteslästerung) fiel. Außerdem könnte das Urteil durch die Straftat der Verführung des Volkes zum Götzendienst begründet worden sein. Während der Rat tagte, soll Jesus verhöhnt und gefoltert worden sein. Petrus soll ihn währenddessen dreimal geleugnet haben. Nach der Sitzung wurde Jesus den römischen Behörden übergeben, welche einen Prozess vorbereiteten.

Um Jesu möglichst zeitnah öffentlich hinrichten lassen zu können, formten die Ratsmitglieder das Todesurteil am folgenden Morgen in die Anklage eines politischen Messiasanspruchs um. Entgegen der Tradition sahen sie sich offenbar zu schnellem Handeln veranlasst. Normalerweise gab es nämlich eine Frist von einem Tag zwischen Fällung des Urteils und der Vollstreckung. Ein möglicher Grund für dieses schnelle Handeln könnte eine akute Aufstandsgefahr beim Paschafest gewesen sein, die Jesus Auslieferung und sofortige Hinrichtung erzwungen haben könnte. Auch wenn man sich bei sehr vielen Handlungen unschlüssig ist, ob diese stattfanden und wie sie abgelaufen sind, gilt die Hinrichtung Jesus als relativ sicher. Viele Evangelien sind der Meinung, dass Pilatus von Jesus Unschuld überzeugt war und dessen Anklägern seine Freilassung anstelle eines, bereits verurteilten „Aufrührer“ (Barabbas) anbot. Doch eine Volksmenge habe ihn zur Hinrichtung Jesus gedrängt, so dass er ihnen zuletzt nachgab. Pilatus verurteilte Jesu als „König der Juden“, wie es auch später die Kreuzestafel angab.

Kreuzigung und Grablegung

Die römische Hinrichtungsprozedur begann mit der öffentlichen Geißelung und Verhöhnung von Jesus. Danach zwang man Jesus, sein Kreuz zum Richtplatz vor die Stadtmauer zu tragen, an dem Jesus dann gekreuzigt wurde. Die Kreuzigung galt als besonders grausame und erniedrigende Hinrichtungsmethode und war im römischen Kaiserreich für Aufständische, entlaufene Sklaven und Einwohner ohne römisches Bürgerrecht üblich. Sie sollte alle Augenzeugen demütigen und von der Teilnahme an Aufruhr abschrecken. Der Todeskampf konnte je nach Ausführung tagelang dauern, bis der Gehängte verdurstete oder an seinem eigenen Körpergewicht erstickte.

Nach seinem Tod wurde Jesus Leichnam nach jüdischer Sitte einbalsamiert und in ein Felsengrab gelegt, welches dann mit einem schweren Stein verschlossen wurde. Nur einige Frauen aus Galiläa, die Jesus bis zu seinem Tod begleitet hatten, sollen Zeugen dieses Vorgangs geworden sein.

Der Glaube an die Auferstehung

Der Glaube an die Auferstehung ist der Kern und Ausgangspunkt der urchristlichen Botschaft von Gottes Versöhnung mit der Welt. Er bezieht sich auf den historischen Jesus, ist aber selbst nicht Teil seiner Darstellung. Die dahinter stehende Vorstellung ist historisch nicht gesichert und entspricht nicht den menschlichen Erfahrungen. Dieser Auferstehungsglaube Jesu gilt für den christlichen Glauben als Unterpfand ihres Heils.

1.b. Vergleichen Sie Ihre Kenntnisse mit MK 14-15 sowie den Erläuterungen von Luise Schottroff und Dorothee Sölle

Historisches Wissen:

Laut Dorothee Sölle und Luise Schottroff, sei es historisch belegt, dass Jesu an einem Freitag im Frühjahr der Jahre zwischen 26 und 36 n. Chr. durch römische Soldaten in Jerusalem hingerichtet worden sein (Z: 1-4). Bei MK wird dies aber nicht belegt. Er spricht in seinen Schriften von dem ersten Tag bzw. zweiten Tag des Paschafestes oder von dem Fest der ungesäuerten Brote. Der erste Tag entspricht heute dem Gründonnerstag und der zweite Tag dem Karfreitag. Noch heute feiern Christen am „Gründonnertag“ Messen, an denen die Palmenzweige eine wichtige Rolle spielen. Am Karfreitag finden Prozessionen statt, die an einem „Kreuzwegen“ entlangführen, wo die einzelnen Leidensituationen dargestellt sind.

Weiterhin sehen Sölle/Schottroff es als erwiesen an, dass Jesu zwischen 30 und 35 Jahre alt gewesen sei, als er gekreuzigt wurde. Dies stimmt mit unseren Rechercheergebnissen überein in denen Jesu zwischen 7 und 4 v. Chr. in Bethlehem oder Nazaret geboren wurde und zwischen 30, 31 oder 33 in Jerusalem starb. In MK haben wir keinerlei Jahreszahlen gefunden, was daran liegen kann, dass der heute gültige „Gregorianische Kalender“ erst gegen Ende des 16 Jahrhundert entwickelt wurde. MK spricht nur über Tage und Abschnitte eines Tages, z.B. „Am ersten Tag des Festes der ungesäuerten Brote...“ (MK 14,12-14,13) oder „Als es Abend wurde, kam Jesu mit den Zwölf“ (MK 14,17-14,18).

Verantwortung für Jesus Tod

Laut Sölle/Schottroff ist der römische Statthalter Pontius Pilatus politisch und rechtlich für seine Kreuzigung verantwortlich, da nur er das Recht hatte, Todesurteile zu fällen und zu vollstrecken. Trotz diesem Grundsatz wird bei der historischen Beschreibung von Jesus Tod immer das Volk als schuldiger gesehen. Zwar hat Pilatus letztendlich die Entscheidung gefällt, war aber von Jesu Unschuld überzeugt. Die von den Hohepriester aufgehetzte Volksmenge, soll Pilatus dazu gebracht haben, Jesus zu verurteilen. Sölle/Schottroff sagen hierzu, dass nur die traditionelle christliche Interpretation Pilatus entschuldigt und das jüdische Volk (Volksmenge = jüdisches Volk) am Tod Jesu schuld sei.

Diese antijudaistische Deutung sei aber historisch unreflektiert. In MK 15,1-15,15 wird beschrieben, dass die Hohenpriester viele Anklagen gegen ihn vorbrachten, er sich aber nur zu der Frage: „Bist du der König der Juden?“ mit der Antwort: “Du sagst es“ äußerte (MK 15,2). Weiterhin wird beschrieben, dass Pilatus jeweils zum Fest (Paschafest) einen Gefangenen frei lies. Pilatus schlug dem Volk vor, dass er Jesu frei lasse, da er nämlich merkte, dass die Hohepriester Jesu nur aus Neid an ihn ausgeliefert hatten (MK 15,9-15,10). Doch die, von den Hohepriester aufgewiegelte Menge, wollte lieber Barabbas frei sehen und auf die Frage was Pilatus mit dem „König der Juden“ machen solle, antwortete das Volk: „Kreuzige ihn“ (MK 15,11-15,14). Als er auch auf die Frage nach dem Verbrechen Jesu nur die Antwort: „Kreuzige ihn“ bekam, ließ er Barabbas frei und gab den Befehl Jesu zu geißeln und zu kreuzigen (MK15,14-1515).

Bei weiteren Recherchen sind wir noch auf die Aussage von P. Winter gestoßen, welcher der Meinung ist, dass Markus in seinem Evangelium MK 15,1-15,15 den Passionsbericht mit deutlich antijüdischer Tendenz überarbeitet habe, was den römischen Statthalter entlaste und die jüdischen Führer als Hauptschuldige darstelle.

Die Frage die sich uns stellt ist aber eigentlich, wieso Jesus überhaupt von dem Statthalter Pilatus verurteilt wurde. Denn für Juden, die wie alle anderen Einwohner der Provinzen keine römischen Bürger waren, war ein Prozess nach römischem Recht nicht zwingend. Dies liegt aber höchst wahrscheinlich daran, dass die Hohepriester und der Rat sich durch den römischen Prozess gegenüber dem Volk absichern wollte, da dieses, sollte sich die Unschuld Jesu im Nachhinein rausstellen, gegen den Rat und die Priester, mit Aufständen, vorgehen könnte.

Grund der Festnahme / Kreuzigung

Sölle/Schottroff treffen die Aussage, dass die Kreuzigungsinschrift, welche auch gleichzeitig die begangene Straftat aufzeigt, „Der König der Juden“ ist. Aus der Perspektive Roms sei ein Mensch, welcher für den Messias gehalten wurde, eine politische Gefahr (Z: 20-25). So berichtet auch der jüdische Historiker Josephus, dass in der Zeit der Herrschaft Roms sich viele jüdische Bewegungen um Propheten, Vorläufer Gottes oder Messias scharten. Diese Propheten seien in der Regel unbewaffnet gewesen und entwickelten Perspektiven eines gerechten Zusammenlebens in Freiheit. Daher wurden sie als politische Gefahr angesehen (Z: 25-33).

In MK wird aber als Grund für die Festnahme und die Kreuzigung nicht als von den Römern ausgehend beschrieben sondern als von dem Rat und den Hohepriestern, also von den Juden. Sie werfen Jesu die Begehung der Straftat „Blasphemie“ (Gotteslästerung) vor: Da wandte sich der Hohepriester nochmals an ihn und fragte: „Bist du der Messias, der Sohn des Hochgelobten?“ Jesus sagte: „Ich bin es. Und ihr werdet den Menschensohn zur Rechten der Macht und mit den Wolken des Himmels kommen sehen“. Da zerriss der Hohepriester sein Gewand und rief: „Wozu brauchen wir noch Zeugen? Ihr habt die Gotteslästerung gehört“ (MK 14,61-14,64).

Unserer Meinung nach gibt es mehrere mögliche Antworten auf diese schwierige Frage, die bis heute historisch nicht eindeutig geklärt werden konnte. Im Christentum ist die Darstellung aus dem Markusevangelium am weitesten verbreitet.

Mögliche Antworten sind die folgenden:

Es könnte gut sein, dass besonders das Auftreten Jesus in Jerusalem in den Tagen vor seiner Kreuzigung zu provozierend war. Vor allem seine Kritik am Tempel und dessen Ordnung führte zum Konflikt mit den führenden Kreisen des Judentums. Dies wird auch in MK 11 bestätigt. Außerdem wird den Hohenpriester und dem Rat, wie auch den römischen Statthaltern, Jesus Vollmachtsanspruch, mit welchem er Gesetz und Überlieferung auslegt und Forderungen stellt, ein Dorn im Auge gewesen sein. Dieser wurde von den Gesetzeskundigen als Anmaßung und Lästerung eingestuft, was bedeuten würde, Jesu wäre ein falscher Prophet, welcher den Tod verdient. Auch diese mögliche Antwort kann man aus dem Markusevangelium ziehen. In MK 7,15; 10,4-10,9 werden diese bestätigt.

Zusätzlich entweiht Jesu in den Augen seiner Gegner den Sabbat (vgl. MK 2,23-2,27; 3,1-3,6; LK 13,10-13,16), da er sich für den Vorrang des Menschlichen einsetzt. Auch bei dieser Interpretation wäre für Jesus nur der Tod als Strafe in Betracht gekommen. Da die Römer gerade an den Festtagen messianische Unruhen fürchteten, machten sie mit wirklichen und vermeintlichen Unruhestiftern in der Regel kurzen Prozess.

Jesus neues Gottesverhältnis, sein anderes Gesetzesverständnis, seine Kritik an der herkömmlichen Glaubenspraxis und sein Vollmachtsanspruch stellten das bisherige System und dessen Handlungsmuster in Frage. Statt sich dieser Herausforderung zu stellen, versuchen die Menschen dieser Verunsicherung auszuweichen, indem sie den unbequemen Herausforderer mit „heiligem Eifer“ bekämpfen.

Sinn und Bedeutung der Passion

Für den einen bedeutet das Kreuz das tragische Scheitern eines Propheten, welcher seiner Zeit voraus war, für den anderen ist es eine Hingabe für alle andern Menschen, als Opferlamm für alle unsere Sünden (Jesu ist für unsere Sünden gestorben 1Kor 15,3). Jesu hat sein Leben für uns dahingegeben als Lösegeld (MK 10,45), er hat unsere Schuld mit seinem Blut gesühnt und uns mit Gott versöhnt (vgl. Röm. 3,25). Er wollt uns Menschen in allem gleich werden. Darum hat er sich erniedrigt bis zum Sklaventod am Kreuz (Phil 2,7f).

Unsere Deutungen des Kreuzestod Jesu orientieren sich an den Deutungen, die wir vom NT her kennen. Sie sind alle aus der Oster Erfahrung erwachsen und verschieden geprägt. Zwar variieren die Aussagen im NT aber die meisten Aussagen darüber gehen von der Heilsbedeutung des Kreuzestodes aus.

2.a Erläutern und beurteilen Sie die Aussagen von Christen über den Kreuzestod Jesus im Zusammenhang mit dem „Lamm Gottes“ und der Erlösung

Das Lamm Gottes (lat.: „Agnus Dei“) ist eine Bezeichnung für Jesus. Das Symbol des Lamm Gottes, bezieht sich auf das Lamm als Opfertier. Im Alten Testament wurde deren Blut in der Nacht des Auszugs der Israeliten aus Ägypten als Schutzzeichen vor dem Todesengel an die Türpfosten gestrichen. Daraus resultiert das Jüdische Paschafest (Pascha = „Das Vorübergehen Gottes“)

Für Christen ist Jesus als Gottes Sohn das Lamm Gottes, der für die Sünden der Menschen von Gott geopfert worden ist. Jesus ist ein bzw. der Mittler, welcher durch seinen Tod (Opfertod) die Versöhnung zwischen Gott und der gefallenen Schöpfung herstellte.

Das Lamm zu opfern war, besonders im AT, eine weit verbreiteter Ritus, zum Paschafest. Da am Paschafest Jesus gekreuzigt wurde und daraus seine Auferstehung resultierte, feiern wir heute immer an seinem Auferstehungstag Ostern. Daher kommt auch der Brauch an Ostern ein Osterlamm zu backen.

In der Bibel wird auch schon vor seinem Opertod häufig von Jesus als das Lamm Gottes gesprochen. Beispielsweise bei Johannes 1, 29: „Siehe, das LAMM GOTTES, das die Sünde der Welt wegnimmt!“ oder 1. Korintherbrief Kap. 5, 7: „Denn auch unser Passah, Christus, ist geschlachtet worden.“ Daraus ist klar zu erkennen, dass auch das Geschehen damals in Ägypten ein klarer Hinweis auf das wahre Lamm Gottes, Christus selbst, war.

Jesus Christus sagte: „Er wurde misshandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtung geführt wird, und wie ein Schaf, das stumm ist vor seinen Scherern.“

Wie damals das Volk Israel vor dem Gericht Gottes durch das Blut des geschlachteten Lammes in Sicherheit war, so ist heute ein Sünder vor dem Gericht Gottes durch das Blut des Lammes Gottes, Christus selbst, geschützt. Es gehörte damals wie heute Glauben dazu, um gewiss zu sein, dass das Blut wirklich vor dem Gericht Gottes schützte.

Vollkommen sündlos nahm Jesus Christus die Strafe für die Sünde auf sich. Das Osterlamm steht also als Symbol für die unschuldige Hingabe, das Sterben von Jesus Christus am Kreuz. Doch der Tod konnte ihn nicht festhalten. Jesus Christus ist auferstanden, er hat den Tod besiegt. Dadurch, dass er wie oben bereits erwähnt schuld- und sündlos starb hat er für uns den Weg geebnet, selbst wir schuld und sündlos zu leben und zu sterben.

Wenn man von Jesus Kreuztod spricht im Zusammenhang mit dem Lamm Gottes, kommt auch sehr häufig der so genannte Erlösungsgedanke zu Vorschein.

Erlösung ist die Befreiung von Bedrohungen und Übeln aller Art. Erlösen bedeutet "losmachen von einer unfreiwilligen Bindung". versteht man unter Erlösung allgemein die umfassende und ganzheitliche Herausnahme des Menschen aus einem Zustand der Entfremdung, Bedrohung und Unfreiheit sowie das Hineingenommenwerden in einen Status des endgültigen Befreit- und Angenommenseins. Die Erlösung kann als Selbsterlösung konzipiert sein oder als Tat eines anderen (Gottes, der Engel oder anderer Kräfte) interpretiert werden.

Im christlichen Verständnis ist der Mensch aufgrund seiner Trennung von Gott und der Verstricktheit in die Sünde, sowie des leidvoll-bedrohten Zustandes der Welt, angewiesen auf die Erlösung durch Gott. Die Erlösung wird durch die Erlösungstat, welche in Form des Versöhnungs- und Erlösungsopfers Jesus dargebracht wurde, bewirkt. Nach der biblischen Darstellung im NT, kann jeder Mensch die Erlösung für sich persönlich in Anspruch nehmen, und zwar "allein durch den Glauben" (Röm. 1, 16-17; 4, 13-16). Hierzu ist von Seiten des Menschen lediglich ein Eingeständnis seiner Sündhaftigkeit Gott gegenüber (Sündenbekenntnis, 1. Joh. 1,) und seines Angewiesen-Seins auf Gott nötig (Umkehr, Buße 2. Petr. 3, 9)), sowie die In-Anspruch-Name der Vergebung (Wiedergeburt, Mk. 3, 31-35; 8, 34-38).

Allen Ausführungen steht jedoch das Konzept der Erbsünde gegenüber, welches besagt, dass es aus Sicht der Bibel nur eine Wahl für den Menschen gibt; entweder wieder in die unmittelbare Nähe Gottes zu gelangen oder ihm auf ewig fern zu bleiben: der Glaube an Jesus Christus als den Messias, an seine Selbstopferung am Kreuz zur Vergebung der Sünden und an seine leibliche Auferstehung an Ostern sind für diese vollkommene Verbindung mit Gott zwingend notwendig.

2.b. Führen Sie aus, für welche Menschen oder in welchen Lebenssituationen die Rede vom Lamm Gottes und der Erlösungs-Gedanke Hoffnung machen und Mut wecken können.

Ich denke das die Rede vom Lamm Gottes und der damit verbundene Erlösungsgedanke vielen Menschen, besonders den gläubigen Menschen in gewissen Situationen oder in bestimmten Fällen sehr viel Unterstützung und Kraft geben kann. Beispielsweise in der Aussicht auf eine ungewisse Zeit (was passiert nach dem Tod?), kann der Gedanke an die Erlösung Hoffnung und Mut bringen.

Diese Auslegung bedeutet nämlich für gläubige Menschen, welche sich vor Gott nichts oder nur wenig zu schulden kommen haben lassen, dass sie nach ihrem Tod weiter mit Gott sind, da sie von Jesus Opfertod von ihren Sünden und Schulden befreit sind. Menschen, die ein Leben lang aber nicht im Einklang mit Gott gelebt haben, können auch nicht erwarten, dass Jesus Opfertod sie auch von ihren Schulden befreit. Im Umkehrschluss ist es klar, dass jeder Mensch, gleich seiner Herkunft und Kultur und gleich ob krank oder gesund sündenfrei ist, solange er an die Erlösung durch das Lamm Gottes und damit auch an Gott glaubt. Dies bedeutet auch dass sie sich schon zu Lebzeiten nicht alleingelassen fühlen müssen. Wer schon zu Lebzeiten sich mit Gott beschäftigt kann durch eine mentale Erleichterung erfahren, welche auch Kraft im täglichen Leben geben kann.

Für jeden christlich gläubigen Menschen ist es daher zwingend notwendig an den Erlösungsgedanke und an das „Lamm-Gottes“ zu glauben und diesen zu leben, da auf die Auferstehungsgeschichte und den Opfertod Jesus der ganze christliche Glaube aufbaut. Daher kann es vielen Menschen Kraft, Mut Hoffnung und Unterstützung geben.

3.a. Lesen Sie den Text (Anlage 2) und vergleichen Sie die genannten Auferstehungsberichte

Ob Jesus tatsächlich von den Toten auferstanden ist oder nicht, ob es überhaupt eine Auferstehung von den Toten gibt und ob die Kreuzigung Jesus wirklich sinnbildlich für ein Eingeständnis unserer Schuld steht, kann man bis heute nicht historisch belegen. Tatsache ist aber, dass die Auferstehung für den christlichen Glauben grundlegend ist, und alle Schriften des NT von diesem Glauben geprägt sind.

Trotz aller Unterschiede, die sich zwischen den einzelnen Evangelien ergeben, beispielsweise Paulus, bei welchem sich der Auferstehungsgedanke bzw. der Glaube an die Auferstehung der Toten ausschließlich auf die Auferweckung Jesus von den Toten gründet (1. Kor 15,17 – 15,19) oder Röm 10,9; Thess 4,14; 1 Kor 15,3 – 15, 5 oder Mt 28,1 – 28, 20; Mk 16,1 – 16, 8; Lk 24,1 – 24, 49; Joh 20,21 – 20,23, bildet sich am Ende ein einheitliches Bild. Jüngerinnen und Jünger berichten nach Ablauf der Passion von dem leeren Grab sowie von Erscheinung Jesus.

All diese Erfahrungen brachten die Jüngerinnen und Jünger dazu, von Jesus Kreuzigung und Auferstehung zu erzählen.

Fraglich ist ob es tatsächlich ein leeres Grab gab oder ob nur der Geist Jesus für die Menschen weiter gelebt hat und ihnen Kraft und Unterstützung gab, welche dann als Erscheinung galten. Ob es diese Auferstehung tatsächlich gab, ist aber bis heute nicht geklärt und daher ergeben sich unterschiedliche Auferstehungsberichte bzw. unterschiedliche Meinung zur Auferstehung.

Eine Meinung ist, dass Jesus niemals auferstanden ist und die ganze Auferstehungsgeschichte ein bewusster Betrug, eine unbeabsichtigte Täuschung oder eine subjektive Vision war, welche aufgrund psychischer Belastung entstand.

Die zweite Meinung, geht von einer Interpretation der Botschaft des historischen Jesus aus. Die Geschichte von Jesus geht weiter, wodurch die Nähe zu Gott bleibt und Gott steht zu dem was Jesus getan und gesagt hat, wodurch der Anspruch und der Zuspruch weiterhin und gerade jetzt Gültigkeit hat.

Die dritte und letzte Meinung geht davon aus, dass die Auferstehungszeugnisse ein menschlicher Versuch war, welcher ein unvergleichbares Handeln Gottes zum Ausdruck bringen soll oder als ein Zeugnis von etwas, was noch aussteht und völlig anders ist.

Diese drei Meinungen zur Auferstehung Jesus könnten unterschiedlicher nicht sein. Die erste Meinung geht von einem bewussten oder unbewussten Betrug aus, um sich dadurch psychisch abzusichern und sich die Angst vor dem Tod zu nehmen, in der Hoffnung, durch den Tod Jesus von seinen Sünden befreit, das ewige Leben bei Gott zu erlangen. Die zweite Meinung geht davon aus dass Gott zu dem Handeln Jesus steht und seine Werke und seine Taten weiter leben durch Gottes Nähe. Zum Schluss geht die dritte Meinung davon aus, dass die Auferstehung und die Auferstehungsberichte nur ein Sinnbild sind für das außergewöhnliche Leben und Handeln Jesus, welches selbiges zum Ausdruck bringen soll. Außerdem besagt die Meinung, dass die Auferstehungsgeschichte auch symbolisch für etwas stehen kann was noch kommen wird.

Diese drei Meinungen enthalten aber alle die Gewissheit der Ungewissheit, da die Auferstehung ja nicht historisch belegt ist und daher alle drei Aussagen zutreffen können.

3.b. Beurteilen Sie die drei Auslegung der Auferstehung Jesus

Wir sind der Meinung, dass die drei Auferstehungsberichte gewiss nicht die Einzigen sind die es rund um das Thema Jesus Auferstehung gibt. Wenn wir die Aussagen realistisch betrachten und wenn man sich von dem Glauben ein Stück weit distanziert, so hört sich die erste Aussage am wahrscheinlichsten an. Schon früher gab es außerchristliche Götter, die man für bestimmte Dinge verantwortlich machte (z.B. Wettergötter, Liebesgötter etc.). An diesen konnte man sich in Zeiten von Trauer, Hoffnungslosigkeit und Depression festhalten. Wenn man also z.B. Angst vor dem Tod hat und nicht weis was danach passiert, hält man sich gerne an einem Glauben fest um sich damit psychisch abzusichern, dass einem nichts passiert. Daher ist die erste Aussage aus logischer Sicht am Wahrscheinlichsten. Doch ist man gläubig und beschäftigt man sich sehr stark mit dem christlichen Glauben, so wird man sich mit den Auferstehungsberichten 2 und 3 näher auseinandersetzten müssen. Dann, so denken wir, wird die Auferstehung zu dem zentralen Geschehnis, auf dem der ganze christliche Glaube aufbaut. Da ohne Auferstehung keine sündefreier Tod möglich ist, was dann im Weiteren bedeutet, dass es auch kein Leben nach dem Tod bei Gott gibt. Das die Auferstehungsberichte ein menschlicher Versuch sind, an Gottes unvergleichbares Handeln zu erinnern und diesem durch den Kreuztod und die Auferstehung symbolisch ein Denkmal zu setzten, klingt in gewisser Weise ein Stück weit logischer als das Aufeinandertreffen mit einem bereits Gestorbenen. Das die Auferstehungsberichte ein Zeugnis von etwas sind, was noch nicht passierte und was noch aussteht, klingt sehr weit hergeholt, da es unserer Meinung nach keinerlei Anzeichen für dieses „etwas“ gibt bzw. gab. Das die Sache Jesus weiterhin besteht durch den Opfertod, und das dadurch die Nähe Gottes bleibt ist wie bereits oben erwähnt logisch nicht erklärbar, aber für einen tiefen christlichen Glauben grundsätzlich notwendig, für die Reglementierung dieses Glaubens.

Quellenverzeichnis

Internetseiten:

http://de.wikipedia.org/wiki/Jesus_von_Nazaret

http://home.germany.net/100-411810/lamm.htm

http://www.erzbistum-koeln.de/export/sites/erzbistum/bildung/schule-hochschule/religionspaedagogik/impulse/category_c/subcategory_3/01imp3S17.pdf

http://www.susannealbers.de/Raetselbuch2/R060lamm.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Auferstehung_Jesu_Christi

http://de.wikipedia.org/wiki/Auferstehung

http://www.kath.de/lexikon/philosophie_theologie/auferstehung_jesu.php

http://www.whoisjesus-really.com/german/whois.htm

http://www.karl-leisner-jugend.de/Auferstehung.htm

http://www.bibelcenter.de/bibel/studien/d-std078.php

http://www.jesus.ch/index.php/D/article/433/

http://www.believers.org/de/dbel123.htm

Bücher bzw. schriftliche Quellen:

Die Kreuzigung Jesu – Fragen und Antworten Dorothee Sölle, Luise Schottroff

Jesus der Auferstandene

Die Bibel: Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, Gesamtausgabe 7. Auflage, Katholische Bibelanstalt GmbH Stuttgart

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Erläuterungen und Auslegungen zur Kreuzigung Jesu. Der Zusammenhang mit dem „Lamm Gottes“
Note
15
Autoren
Jahr
2007
Seiten
17
Katalognummer
V110570
ISBN (eBook)
9783640087372
Dateigröße
634 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Jesu, Passion
Arbeit zitieren
Max Münz (Autor:in)Ekaterini Pelekanos (Autor:in), 2007, Erläuterungen und Auslegungen zur Kreuzigung Jesu. Der Zusammenhang mit dem „Lamm Gottes“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/110570

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