Verhütungs- und Potenzmittel und ihre Auswirkungen auf unseren Körper


Facharbeit (Schule), 2006

20 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung

2. Verhütungsmittel
2.1 Definition des Begriffs Verhütung
2.2 Arten von gängigen Verhütungsmitteln
2.3 Auswirkungen
2.3.1 Auswirkungen auf den Körper
2.3.2 Auswirkungen auf die Psyche

3. Potenzmittel
3.1 Definition des Begriffs Potenzmittel
3.2 Arten von gängigen Potenzmitteln
3.3 Auswirkungen
3.3.1 Auswirkungen auf den Körper
3.3.2 Auswirkungen auf die Psyche

4. Glossar

5. Quellenverzeichnis

6. Anhang
6.1 Arbeitsplan

1. Einleitung

Das Thema Verhütung hat in den letzten Jahren an Wichtigkeit zugenommen. Dennoch wissen viele nicht, welche Mittel oder Methoden es gibt, eine Schwangerschaft auszuschließen. Noch wichtiger ist allerdings, wie man sich vor Infektionskrankheiten wie zum Beispiel AIDS schützt.

Im Gegensatz zu den Verhütungsmitteln, gibt es natürlich auch Potenzmittel, wobei hier VIAGRA das verbreiteste und beliebteste Mittel zur Potenzsteigerung darstellt.

Doch welche Arten gibt es, wie wirken sie und welche Auswirkungen haben diese Mittel auf unseren Körper?

Um dieser Frage eine Antwort zu geben, möchte ich mich mit diesem Thema auseinandersetzen und die wichtigsten Mittel und Methoden zur Verhütung und Potenzsteigerung vorstellen, sowie auf ihre physischen und psychischen Auswirkungen eingehen.

2. Verhütungsmittel

2.1 Definition Verhütung

Als Verhütung oder Empfängnisverhütung werden sämtliche Methoden bezeichnet, die eine Schwangerschaft verhindern. Man unterscheidet zwischen natürlicher Empfängnisverhütung ohne Hilfsmittel (zum Beispiel vorzeitige Unterbrechung des Geschlechtsverkehrs, Kalendermethode und Temperaturmethode), mechanischer Empfängnisverhütung (zum Beispiel Kondome, Pessare), chemischer Empfängnisverhütung (zum Beispiel Scheidenzäpfchen, deren Wirkstoff eindringende Spermien abtötet), hormoneller Empfängnisverhütung (östrogen- und gestagenhaltige Präparate) und operativer Empfängnisverhütung (Sterilisation).

2.2 Arten von gängigen Verhütungsmitteln

Hormonelle Verhütungsmittel

In Deutschland erschien 1961 mit der "Pille" das erste hormonelle Verhütungsmittel. Ihre hohe Zuverlässigkeit machte die Antibabypille zur beliebtesten Verhütungsmethode.

Bei den hormonellen Verhütungsmitteln werden konstant Hormone dem Körper zugeführt, die den Eisprung, und damit eine Schwangerschaft, verhindern sollen. Es werden genau die Hormone dem Körper zugeführt, die sich bei einer Schwangerschaft normalerweise im Körper freisetzen. Früher wurde dazu eine hohe Dosis Hormone benötigt, heute aber, dank der Wissenschaft, wird ein wesentlich geringerer Anteil benötigt, um eine Schwangerschaft zu verhindern.

Nun werde ich die fünf gängigsten hormonellen Verhütungsmittel erklären und beschreiben:

Die „Pille“

Die Anti-Baby-Pille ist das am häufigsten verwendete Verhütungsmittel in Deutschland. Außerdem ist sie das zur Zeit sicherste auf dem Markt. Dies belegt der Pearl-Index, welcher anzeigt, wie viele von 100 sexuell aktiven Frauen, die innerhalb eines Jahres trotz Verhütung schwanger werden. Der Pearl-Index bewegt sich von Null bis 100, wobei bei der Pille ein Pearl-Index von Null zu erreichen ist, wenn man die Einnahmezeiten genau einhält. Der aktuelle Index bewegt sich von 0,2 bis 0,5.

Die heute verwendeten Pillen beinhalten die Hormone Östrogen und Gestagen, verschieden zusammengesetzt und dosiert. Die Ausnahme bildet die Mini-Pille, die nur das Hormon Gestagen enthält.

In den Pillenpackungen sind 21 Pillen für einen Monatszyklus enthalten, die alle 24 Stunden eingenommen werden. In den letzten sieben Tagen des Monatszyklus, wo auch die Regelblutung erscheint, werden keine Pillen eingenommen. Manche verwenden dann Präparate ohne Wirkstoffe, um den Einnahmerhythmus nicht zu gefährden, jedoch ist dies nicht notwendig.

Es existieren derzeit 5 verschiedene Pillentypen:

- Einphasenpille: Alle 21 Tage enthalten die gleiche Kombination von Östrogen und Gestagen.
- Zweiphasenpille: Sie enthält in den ersten 7 Tagen nur Östrogene und für die übrigen Tage zusätzlich Gestagene, dies erniedrigt das Auftreten von unerwünschten Nebenwirkungen.
- Dreiphasenpille: Östrogene und Gestagene sind in wechselnden Konzentrationen enthalten.
- Mikropille: Verwendet nur eine geringe Menge an Östrogenen, dafür mehr Gestagene.
- Minipille: Nutzt nur Gestagene.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der Vaginalring

Im Jahr 2002 kam der erste Scheidenring, in Fachkreisen Vaginalring genannt, heraus. Dieser Ring wird wie ein Tampon in die Scheide eingeführt und gibt konstant die Hormone Östrogene und Gestagene in den Körper ab. Die Hormone werden von der Scheidenschleimhaut aufgenommen, unterdrücken den Eisprung und lähmen die Spermien. So können keine Spermien bis zur Eizelle vordringen. Anders als bei der Pille, muss man den Ring, der einen Durchmesser von 5cm besitzt, außerdem weich und biegsam ist, nicht jeden Tag entfernen, sondern erst nach 3 Wochen. Danach folgt eine einwöchige Pause, vergleichbar mit der Pille. Der Ring wird entsorgt und einen neuer im nächsten Zyklus aus der Packung entnommen. Der Pearl-Index liegt bei 0,1 bis 1 – so sicher wie die Einnahme der Pille.

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Die Hormonspirale

Die Hormonspirale wird in die Gebärmutter eingesetzt und gibt konstant ein Gestagenhormon ab, welches das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut verringert und die Einnistung der Eizelle in die Gebärmutter verhindert. Zusätzlich wird am Eingang zum Gebärmutterhals ein Schleimpfropf gebildet, der eine Barriere für die Spermien bildet. Dieser Schutz verhindert zusätzlich, dass die Spermien in die Gebärmutter eindringen können. Die Spirale wirkt bis zu 5 Jahren, sollte aber halbjährlich nach ihrem richtigen Sitz untersucht werden, da sie in manchen Fällen abgestoßen werden kann. Der Pearl-Index liegt bei 0,2.

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Das Hormonstäbchen

Dieses Stäbchen besteht aus einem vier Zentimeter langen und zwei Millimeter dünnen Kunststoffstäbchen, welches wie die Hormonspirale ein Gestagenhormon enthält. Es wird an der Innenseite des Oberarms unter die Haut geschoben und gibt konstant eine Menge des Gestagens ab. Das Hormon verhindert den Eisprung und, ähnlich wie bei der Hormonspirale, wird ein Schleimpfropf gebildet, der die Spermien nicht hindurch lässt. Das Hormonstäbchen schützt drei Jahre vor einer Schwangerschaft. Danach muss es entfernt werden. Der Pearl-Index liegt bei 0 – es sind bisher keine Fälle einer ungewollten Schwangerschaft bekannt.

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Die „Pille danach

Die „Pille danach“ ist eigentlich nicht zur Verhütung gedacht, sondern vielmehr eine „Notlösung“, wie zum Beispiel nach einem Geschlechtsverkehr, bei welchem das Präservativ gerissen ist. Denn diese Pille kann ernste Nebenwirkungen mit sich führen und ist somit ungesund für den Körper.

Sie verhindert eine Schwangerschaft, wenn sie kurz nach dem Geschlechtsverkehr, jedoch nicht mehr als 78 Stunden später, wie die normale Pille eingenommen wird. Gestagene und Östrogene, die in hoher Dosierung in den Körper gelangen, unterdrücken so den Eisprung oder die Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter. Der Pearl-Index liegt bei 2 bis 25, je nachdem wie viel Zeit nach dem Geschlechtsverkehr verstrichen ist.

Hormonelle Verhütungsmittel schützen allerdings nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie zum Beispiel AIDS. Daher sollte man in Zweifelsfällen oder bei wechselnden Geschlechtspartnern zusätzlich ein Kondom verwenden.

Mechanische Verhütungsmittel

Diese Art von Verhütungsmitteln wird so genannt, weil sie für Spermien eine Barriere bilden, die dafür verantwortlich ist, dass den Spermien nicht ermöglicht wird, zu einer Eizelle, die befruchtungsfähig ist, zu gelangen. Der Vorteil dieser Barrieremethoden ist, dass sie nicht immer, sondern nur bei Bedarf, das heißt zum Beispiel bei Vergessen der Pilleneinnahme oder bei nur seltenem sexuellem Kontakt, angewendet werden müssen.

Die fünf Gängigsten werden hier vorgestellt und genauer erläutert.

Das Kondom

Das Kondom, auch Präservativ oder Gummi genannt, ist das beliebteste und bekannteste mechanische Verhütungsmittel. Es besteht aus hauchdünnem Gummi oder Latex, welcher undurchlässig und sehr reißfest ist. Kondome werden vom Hersteller mehrmalig geprüft, bevor sie zum Verkauf angeboten werden. Jedoch können die Präservative durch Umwelteinflüsse wie Kälte oder Hitze brüchig werden; Deshalb muss auf das Ablaufdatum geachtet werden. Das Kondom wird über das steife Glied gestreift und verhindert so, dass das Ejakulat nicht in die Scheide gelingt. Dieses mechanische Verhütungsmittel ist das einzige Sichere gegen AIDS oder andere sexuell übertragbare Krankheiten. Der Pearl-Index liegt zwischen 4 und 9, da es zum Platzen oder Reißen kommen kann. Außerdem können Gels und Cremes die Sicherheit zusätzlich beeinträchtigen.

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Das Diaphragma

Das Diaphragma besteht, wie das Kondom, aus Latex und wird bei der Frau angewandt. Die dünne Latexhaut ist geformt wie eine halbrunde Kuppel und ist über einen Gummiring gespannt. Die Gummikappe hat einen Durchmesser von sechs bis 10 Zentimeter und muss von einem Frauenarzt angepasst werden, da es verschiedene Größen gibt. Das Diaphragma kann bis zu zwei Stunden vor dem Geschlechtsverkehr von der Frau selbst tief in die Scheide eingeführt werden und sitzt, wie eine Schutzwand, vor der Gebärmutter und verschließt diese. So verhindert es das Eindringen von Spermien in die Gebärmutter. Zur erhöhten Sicherheit sollte das Diaphragma vor dem Einführen mit einer Creme eingerieben werden, welche die Spermien abtötet. Es darf nicht sofort nach dem Geschlechtsverkehr entfernt werden, sondern sollte circa acht Stunden an seinem Platz bleiben, damit alle Spermien abgetötet werden können. Das Diaphragma kann wieder verwendet werden. Es wird nach der Herausnahme aus dem Körper mit Wasser ausgespült und danach trocken und sauber in einem Kästchen aufbewahrt. Der Pearl-Index liegt zwischen 4 und 7 – die Wirkung hängt stark von der Passgenauigkeit und der richtigen Anwendung ab.

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Die Portiokappe

Der Name dieser Kappe leitet sich aus dem lateinischen portio ab, was Muttermund bedeutet. Diese Kappe ist wie ein Fingerhut geformt und besteht aus festerem Plastik oder auch Hartgummi. Sie wird eng über den Gebärmutterhals gestülpt und saugt sich dort fest. Die Muttermundöffnung wird so verschlossen und verhindert das Eindringen von Spermien. Die Portiokappe sitzt an der gleichen Stelle wie das Diaphragma, nur fester. Die Kappe darf erst nach sechs bis acht Stunden entfernt werden, jedoch sollte man, laut Hersteller, darauf achten, die Portiokappe nicht länger als 48 Stunden im Körper zu belassen. Der Pearl-Index liegt bei 4 – bei zusätzlicher Verwendung von spermiziden Cremes oder Gels lässt sich die Sicherheit erhöhen.

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Lea Contrazeptivum

Durch das Einsetzen von lea®contraceptivum in die Vagina wird Luft verdrängt, die durch das eingebettete Ventil austritt. Es entsteht eine Sogwirkung, die das Präparat an den Muttermund ansaugt. So wird ein Unterdruck gebildet, der lea®contraceptivum in Position hält. Es sitzt hierdurch sicher und kann nicht verrutschen. Lea®contraceptivum ist so konstruiert, dass keine Spermien durch das Ventil aufsteigen, jedoch Menstruationsflüssigkeit und Sekret abfließen können. Außerdem besteht dieses Präparat aus unbedenklichem medizinischem Silikon, ist flexibel und hat eine Größe. Lea®contraceptivum kann bis zu 48 Stunden getragen werden und muss nicht von einem Arzt eingesetzt werden. Der Pearl-Index beträgt 2,2 mit Spermizidgel und 2,9 ohne Spermizidgel.

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Die Spirale

Das Intrauterinpessar - IUP (intrauterin = in der Gebärmutter) wird vom Arzt in die Gebärmutterhöhle eingelegt. Dies muss während der Regelblutung geschehen, da während dieser der Gebärmutterhals leicht geweitet ist. Durch das Rückholfädchen, welches in die Scheide hineinreicht, kann der Sitz korrigiert werden. Spiralen können zwischen zwei und fünf Jahren in der Gebärmutter bleiben. Die Frage der Wirkungsweise der Spirale (IUP) konnte bis heute noch nicht eindeutig geklärt werden. Schon reine Plastik-Spiralen hemmen allein durch ihre Anwesenheit die Einnistung der Eizelle in die Gebärmutter. Dies kommt von dem bekannten „Fremdkörper-Effekt“, der eine Abstoßung hervorruft. Es gibt zudem noch kupferhaltige Spiralen, die Kupferionen abgeben. Diese wirken zusätzlich empfängnisverhütend und haben vor allem eine schädigende Wirkung auf die Spermien. Die Spirale verändert so den Muttermundschleim, dass wenig Samenzellen in die Gebärmutter eindringen können und beeinflusst zusätzlich den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. So kann, falls doch eine Eizelle befruchtet wird, sie sich nicht einnisten. Die Liegedauer der Spirale beträgt zwei bis drei Jahre, jedoch sind regelmäßige Kontrollen erforderlich. Der Pearl-Index liegt zwischen 0,4 und 1, welcher auch vom Kupfergehalt der Spirale abhängt.

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Chemische Verhütungsmittel

Chemische Verhütungsmittel wandeln sich nach dem Einführen vor dem Geschlechtsverkehr (etwa 10-15 min) durch die Körperwärme der Frau in einen Schaum oder zähen Schleim um. So wird eine Barriere für die Spermien gebildet, die dadurch es schwer haben, in die Gebärmutter durchzudringen. Chemische Verhütungsmittel enthalten zudem Stoffe, welche die Spermien abtöten oder lähmen. Auf dem Markt gibt es verschiedene Präparate :

- Gels - Scheidenzäpfchen - Schwämmchen - Schäume - Vaginaltabletten - Vaginalfilme

Der Vorteil chemischer Verhütungsmittel ist, dass sie jederzeit verwendbar sind. Die kurze Einwirkzeit der Mittel erlauben Spontanität. Sie schützen allerdings, wie die hormonellen Methoden, nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten und sind sehr unsicher. Man sollte sie mit mechanischen Mitteln kombinieren; In Verwendung mit Kondomen können die Mittel, die Öl- oder Fettspuren enthalten, zudem das Kondom angreifen. Es wird dann porös und kann nicht mehr wirken. Chemische Verhütungsmittel wirken nur bei einem Samenerguss, danach muss ein neues Präparat in die Scheide vor dem Muttermund platziert werden. Die maximale Wirkungsdauer beträgt eine Stunde. Der Pearl-Index liegt zwischen 8 und 36, in Kombination mit anderen Verhütungsmittel wie zum Beispiel das Diaphragma zwischen 1 und 3.

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Die Sterilisation

Die Sterilisation ist eine sehr sichere und endgültige Verhütungsmethode. Sie ist für Frauen und für Männer geeignet, doch sollten diese sich sehr sicher sein, eine Sterilisation durchführen zu lassen. Denn man kann danach nie wieder Kinder bekommen. Nur sehr selten und mit immens großem Aufwand kann ein solcher Eingriff wieder rückgängig gemacht werden. Am besten geeignet ist diese Methode bei älteren Männern oder Frauen, die bereits mit ihrer Familienplanung endgültig abgeschlossen haben, also keine Kinder mehr bekommen möchten.

Durch das operative Verschließen der Eileiter oder Samensträngen wird so eine Schwangerschaft verhindert.

2.3 Auswirkungen

2.3.1 Auswirkungen auf den Körper

Verhütungsmittel verhindern nicht ohne Nebenwirkungen eine Schwangerschaft. Vor allem hormonelle Verhütungsmittel haben drastische Auswirkungen auf unseren Körper. Sie greifen in den Hormonhaushalt der Frau ein, indem sie Kopfschmerzen, Übelkeit, Stimmungsschwankungen oder Schmerzen in der Brust auslösen. Jedoch wirken sich diese Nebenwirkungen unterschiedlich bei Frauen aus. So kann es sein, dass manche Frauen große Beschwerden haben, andere wiederum gar keine dieser Art verspüren. Es kann auch sein, dass manche Hormonpräparate gar nicht eingenommen werden dürfen, falls bestimmte Risikofaktoren bestehen. Deswegen müssen unbedingt regelmäßige Kontrollen bei Frauen, die hormonelle Verhütungsmittel einnehmen, vorgenommen werden. Außerdem besteht bei Frauen, die über 30 sind und rauchen, ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle, Herzinfarkte, Thrombosen und Lungenembolien.

Bei den mechanischen Verhütungsmitteln wird zwar nicht in den Hormonhaushalt eingegriffen, jedoch können auch diese Mittel physische Auswirkungen mit sich bringen. So hat beispielsweise das Kondom keine chemische und hormonelle Belastung, es kann aber Allergien auslösen, die eine weitere Anwendung unmöglich machen. Bei der Benutzung von Spiralen kann es zu schmerzhaften Regelblutungen kommen und das Risiko von Entzündungen und Eileiterschwangerschaften ist erhöht. Sie sind aber, genauso wie das Diaphragma, die Portiokappe und das lea®contraceptivum keiner oder einer sehr geringen chemischen Belastung ausgesetzt.

Chemische Verhütungsmittel greifen ebenso nicht in den Hormonhaushalt ein und stellen keine Beeinträchtigung der natürlichen körperlichen Vorgänge dar. Jedoch können diese Mittel ein Brennen in der Scheide oder am Penis, Hautreizungen und ein anhaltendes Wärmegefühl in diesen Körperpartien mit sich bringen. Außerdem ist eine lokale Schädigung der Schleimhäute in der Scheide nicht auszuschließen. Es kann zudem passieren, dass chemische Substanzen in die Muttermilch stillender Frauen gelangen. Die chemische Belastung ist also sehr hoch.

2.3.2 Auswirkungen auf die Psyche

Da hormonelle Verhütungsmittel eine Schwangerschaft vortäuschen, kann es auch zu ähnlich psychischen Auswirkungen dieser kommen. Weit verbreitet ist der so genannte Heißhunger, aber auch launisches Verhalten („Zickigkeit“) ist keine Seltenheit.

Mechanische Verhütungsmittel bringen kurz vor dem Geschlechtsverkehr eine Manipulation am Körper der Frau mit sich, was viele als enormen Nachteil empfinden. Auch die Anwendung von Kondomen kann als störend empfunden werden, da das Benutzen dieser eine Unterbrechung im Geschlechtsakt darstellt. Oft kann sich die Frau oder auch der Mann nicht mehr richtig einfinden, was zu Beziehungs- oder Sexualproblemen führen kann. Außerdem stellt das Kaufen von beispielsweise Kondomen für viele ein großes psychisches Hindernis dar. Vor allem jüngere Menschen spüren dabei oft Verlegenheit. Mechanische Mittel, wie beispielsweise die Portiokappe, sind schwierig in der Anwendung und können ebenso das Sexualleben negativ beeinflussen.

Ebenso wie die mechanischen, greifen auch die chemischen Verhütungsmittel nicht in den Hormonhaushalt ein. Da sie aber, wie man am Pearl-Index (8-36) erkennen kann, sehr unsicher sind, können sie oft psychische Folgen wie Unsicherheit und Angst mit sich bringen. Außerdem ist der sterile, medizinische Geruch und Geschmack der Präparate meist sehr unangenehm und kann das Lustempfinden drastisch verringern.

3. Potenzmittel

3.1 Definition Potenzmittel

Als Potenzmittel werden umgangssprachlich Medikamente und Stoffe bezeichnet, welche die Impotenz, in der Fachsprache als erektyle Disfunktion bezeichnet, bekämpfen. Neben dem volkstümlichen, all bekanntem Potenzmittel „spanische Fliege“ und zahlreicher anderer, meist unseriöser und oft unwirksamen Mitteln, hat die pharmazeutische Industrie in der vergangenen Zeit neue Potenzmittel entwickelt. Diese sind nachweisbar wirksam und in Pillenform erhältlich.

3.2 Arten von Potenzmitteln

Man unterscheidet auf dem heutigen Markt zwischen so genannten Initiatoren, welche eine erektionsauslösende Wirkung besitzen und Konditionierer, die die Bedingungen für eine Erektion verbessern.

Außerdem sind noch andere Methoden auf dem Markt, die gegen eine Impotenz entwickelt worden sind:

- Vakuum-Erektionshilfen
- Eine Schwellkörperinjektion direkt in den Penis
- Hydraulische Penisprothesen
- Eine direkt in die Harnröhre einzuführende Therapeutika
- Chirurgische Eingriffe

Als garantiert nebenwirkungsfreies Mittel gilt das Beckenbodentraining; Mit diesem Training lässt sich das Potenzvermögen auf natürliche Weise stärken.

PDE-5-Hemmer

Zu diesen zählen die neueren Potenzmittel wie Cialis, Levitra und das Bekannteste: Viagra. Alle dieser drei folgen demselben Wirkprinzip: Das Enzym Phosphodiesterase-5 wird gehemmt, die Gefäße in den Geschlechtsorganen erweitert und dadurch eine bessere Durchblutung ermöglicht.

Der PDE-5-Hemmer Cialis enthält den Wirkstoff „Tadalafil“. Dieser Stoff wirkt innerhalb 30 bis 60 Minuten und hält bis zu 30 Stunden an. Der Hersteller ist Lilly Pharma und brachte dieses Produkt 2002 auf den Markt.

Levitra enthält den Wirkstoff „Vardenafil“, wirkt auch innerhalb einer Stunde und hält jedoch, im Gegensatz zu Cialis, nur bis zu acht Stunden an. Dieses Mittel wurde von Bayer hergestellt und kam 2003 auf den Markt.

Viagra ist mit der längsten Erfahrung (8Jahre) das beliebteste Potenzmittel auf dem Markt. Der ursprüngliche Name dieses Präparats kommt von dem Arzneistoff SILDENAFIL, welcher ein Freiname ist. 1998 wurde das Mittel unter dem Namen Viagra® von der US-amerikanischen Firma Pfizer auf den Markt gebracht. Viagra® ist ein rechtlich geschütztes Kunstwort. Laut Angaben setzt sich dieser Name aus dem lateinischen vigor (= Stärke) und Niagara zusammen. Außerdem ist Viagra homophon zu dem Sanskrit-Wort vyaghra, das für den Tiger steht. Sildenafil ist das erste Medikament der PDE-5-Hemmer. Die Potenzpille wirkt innerhalb 30 bis 60 Minuten und bis zu circa vier Stunden. Viagra hat positive Erfahrungen zu verzeichnen, sogar bei Problemgruppen.

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3.3 Auswirkungen

3.3.1 Auswirkungen auf den Körper

Bei der Einnahme dieser Mittel zur Potenzsteigerung können viele Nebenwirkungen auftreten. Kopfschmerzen und Gesichtsrötungen sind keine Seltenheit, wobei das Auftreten von Magenbeschwerden, Sehstörungen, Herabsetzen des Reaktionsvermögens, Schwindelgefühle, Rücken- und Muskelschmerzen sowie verlängerte Dauererektionen eher selten auftreten. Zudem besteht das Todesfallrisiko, vor welchem auch die Rote Liste der Medizin warnt. Bei allen dieser Medikamente bestehen diese Risiken vergleichbar. Jedoch dauern die Nebenwirkungen bei Cialis entsprechend länger an, da auch die Wirkungszeit dieses Präparats länger ist. Bei HIV- Infizierten können die Wirkstoffe der Potenzpillen auch einige AIDS- Medikamente negativ beeinflussen. Deswegen können diese Menschen Viagra, Cialis oder Levitra nur mit großem Risiko einnehmen.

Die meisten Mittel sind rezeptpflichtig, es ist daher, auch wegen den vielen Nebenwirkungen, ratsam, diese Potenzmittel unter ärztlicher Aufsicht einzunehmen.

3.3.2 Auswirkungen auf die Psyche

Auf psychischer Ebene betrachtet, bringen Potenzmittel eher geringe Auswirkungen mit sich. Die Potenzsteigerung hat eher positive Auswirkungen, denn man hat bei Erfolg der Pillen keine sexuellen Störungen mehr und die Beziehung, nicht nur auf sexueller Basis, kann verbessert werden. Jedoch braucht man(n) auch sexuelle Lust und Verlangen, damit zum Beispiel Viagra wirken kann. Negative Auswirkungen psychischer Natur sind bis heute noch unbekannt.

4. Glossar

Verhütung: Als Verhütung oder Empfängnisverhütung werden sämtliche Methoden bezeichnet, die eine Schwangerschaft verhindern.

Impotenz: Das Wort Impotenz wird aus dem lateinischen hergeleitet und bedeutet Unfähigkeit. In der deutschen Sprache wird es Synonym für Zeugungsunfähigkeit benutzt.

Hormone: Hormone sind organische Substanzen, die vom Körper zumeist in den Drüsen gebildet werden. Sie gelangen über den Blutkreislauf oder das Lymphsystem zu ihren jeweiligen Zielorganen und beeinflussen dort in extrem geringer Konzentration den Stoffwechsel.

Eisprung: Der Follikelsprung - im medizinischen Sprachgebrauch als Ovulation, im allgemeinen Sprachgebrauch auch als Eisprung bezeichnet - ist eine kurze Phase im weiblichen Zyklus, in der die herangereifte unbefruchtete Eizelle aus dem reifen Follikel gestoßen wird.

Östrogene: Östrogene sind die wichtigsten weiblichen Geschlechtshormone aus der Klasse der Steroide, auch Follikelhormone genannt. Sie werden hauptsächlich in den Eierstöcken (Ovarien) in Follikel und Gelbkörper, zu einem geringeren Teil auch in den Nebennierenrinden produziert. Während der Schwangerschaft werden die Östrogene auch in der Plazenta gebildet. Auch Männer produzieren im Hoden kleine Mengen an Östrogenen.

Gestagene: Die Gestagene oder Gelbkörperhormone sind neben den Östrogenen die zweite wichtige Klasse der weiblichen Geschlechtshormone. Wie bei diesen handelt es sich um Steroide.

Zyklus: Zyklus ist eine Kurzbezeichnung für Menstruationszyklus.

Gebärmutterhals: Der untere Teil der Gebärmutter, der die Öffnung zur Scheide, den Muttermund, enthält.

Spermizide: Spermienabtötende Mittel zur Verhütung

Eileiterschwangerschaft: Eine Eileiterschwangerschaft kommt dadurch zustande, dass sich eine befruchtete Eizelle in die Schleimhaut des Eileiters einnistet.

„Spanische Fliege“: Die Spanische Fliege (Lytta vesicatoria) ist eine Art aus der Käferfamilie der Ölkäfer (Meloidae). Sie lebt vor allem in Südeuropa und dem afrikanischen Mittelmeergebiet sowie in wärmeren Gebieten Mitteleuropas einschließlich Deutschland.

Bekannt ist der Käfer vor allem durch das als Potenzmittel genutzte Pulver, welches aus den zermahlenen Käfern besteht und ebenfalls als Spanische Fliege bezeichnet wird. Dieses enthält den Wirkstoff Cantharidin, welches auch bei einer Reihe weiterer Arten der Ölkäfer sowie bei anderen Käferfamilien vorkommt. Cantharidin ist ein starkes Reizgift, welches auf der Haut Blasen und Nekrosen bildet und bei oraler Einnahme zu akutem Nierenversagen führen und dadurch tödlich sein kann. Eine Potenzsteigerung wird dem Mittel durch eine massive Reizung der Harnwege nachgesagt, welche zu einer starken Erektion bis hin zu einer schmerzhaften Dauererektion führen kann.

5. Quellenverzeichnis

1.) www.barmer.de
2.) www.dkv.com
3.) www.familienplanung.de
4.) www.frauen.qualimedic.de
5.) www.gesund.co.at
6.) www.gyn.de
7.) www.hivnachrichten.de
8.) www.medhost.de
9.) www.wikipedia.de

6. Anhang

6.1 Arbeitsplan

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Ich versichere, diese Arbeit selbstständig erstellt und nur die angegebenen Quellen verwendet zu haben.

Unterschrift

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Verhütungs- und Potenzmittel und ihre Auswirkungen auf unseren Körper
Note
1,3
Autor
Jahr
2006
Seiten
20
Katalognummer
V110106
ISBN (eBook)
9783640082834
Dateigröße
704 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Verhütungs-, Potenzmittel, Auswirkungen, Körper
Arbeit zitieren
Corinna Hoeger (Autor:in), 2006, Verhütungs- und Potenzmittel und ihre Auswirkungen auf unseren Körper, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/110106

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