Doping GFS (bw)


Facharbeit (Schule), 2005

17 Seiten, Note: 13 P


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung und Hinführung zum Thema anhand eines bekannten Dopingfalles

2. Geschichte des Dopings

3. Definition von Doping

4. Gründe eines Sportlers für Doping

5. Dopingliste
5.1 Gruppe verbotener Wirkstoffe
5.2 Verbotene Methoden
5.3 Wirkstoffe, die bestimmten Einschränkungen unterliegen

6. Risiken und Nebenwirkungen des Dopings

7. Dopingkontrolle

8. Der „schmale Grat“ zwischen Nahrungsergänzungsmitteln und Doping am Beispiel von Kreatin

9. Eigene Erfahrungen und Meinung

10. Abschließendes Zitat

11. Quellen

1. Einleitung und Hinführung zum Thema anhand eines bekannten Dopingfalles

Wer den Begriff Doping hört, denkt sicherlich als erstes an die muskelbepackten Bodybuilder, die ihre braun gebrannten Muskeln einer Jury zur Schau stellen, oder man denkt an den amerikanischen Gouverneur Schwarzenegger, der seinen gestählten Körper in zahlreichen Actionfilmen zeigte. Doch diese Vorstellungen von Doping betreffen nur einen kleinen Teil von dem großen Themengebiet Doping.

Der wohl bekannteste deutsche Dopingfall, an den sich die meisten Deutschen erinnern können, ist der von Dieter Baumann im Jahre 1999. Als Einführung möchte ich einen kleinen chronologischen Abriss der Karriere Baumanns aufzeigen, nachdem festgestellt wurde, dass Baumann gedopt war. Die Chronologie beginnt am 17.November 1999, als Dieter Baumann positiv auf das anabole Steroid Nandrolon getestet wurde. Danach folgte:

- 19. November: Baumann wird suspendiert, da in seinem Blut ein Nandrolonwert von über 20 Nanogramm entdeckt wurden. Zum Vergleich: 2 Nanogramm Nandrolon im Blut sind der Grenzwert, das heißt, Baumann hatte über das 10-fache von diesem Wert in seinem Blut.
- 3. Dezember: Man entdeckt das anabole Steroid Norandrostendion in Dieter Baumanns Zahnpasta. Wie es dorthin gelangt, ist offen.
- Am gleichen Tag: Baumann spricht in einer öffentlichen Erklärung von einem „kriminellen“ Akt, er fühlt sich hintergangen.
- 22. Januar 2000: Baumann erhält eine 2-jährige Sperre durch den Deutschen Leichtathletikverband
- 18.9.2000: IAAF sperrt Baumann für 2 Jahre, kein Olympia also für Baumann möglich
- 27.1.2002 :Comeback über 3000m
- 7.8 2002: Baumann wird Vize-Europameister
- September 2003- Ende seiner Sportkarriere

An diesem Beispiel kann man sehr gut aufzeigen, dass es auch schwierige Fälle gibt, in denen man trotz einer positiven Probe nicht immer gleich von bewusstem, absichtlichen Doping sprechen kann. Es ist sicherlich schlimm für einen Sportler, wenn er feststellt, dass er gedopt ist und dies aber gar nicht weiß- bzw. nicht absichtlich tut.

2. Geschichte des Dopings

Schon in der Antike wurden Drogen oder sonstige Mittel zur Leistungssteigerung eingenommen. Manche Athleten der damaligen Zeit versuchten es mit Stierhoden, da sie glaubten/hofften, dass durch das Essen der Hoden ihre Kraft größer werden könnte . Ob dieses „Dopingmittel“ wirksam war oder nicht, ist umstritten...

1886 kam es zum ersten notierten Todesfall durch Doping bei einem Radrennen in Bordeaux. Dort starb der Engländer Linton an einer Überdosis Trimethyl.

Der erste Olympiatote, der Däne Knut Enemark Jensen, starb 1960 an einer Überdosis Amphetamine. Er fiel von seinem Rad und starb.

Der erste deutsche Sportler, der an Doping starb war der Boxer Jupp Elze. Wie sich später herausstellte, war Jupp gedopt und hätte eigentlich gar nicht so lange boxen können- Er wurde K.o. in der 15. Runde durch einen Schlag an den Hinterkopf von seinem Gegner Carlos Duran. Nach dem Kampf lag Jupp 8 Tage im Koma und starb dann an einer Gehirnblutung.

Gedopt wurde de facto also schon immer, wie uns die Geschichte des Dopings beweist.

3. Definition von Doping

Unter Doping versteht man (allgemein) die unerlaubte Einnahme von verbotenen Substanzen, die zur Leistungssteigerung eines Sportlers führen. Die Substanzen können körpereigen oder körperfremd sein. Doping verstößt gegen die Chancengleichheit im sportlichen Wettkampf und ist daher verboten. Der deutsche Sportbund hat 1977 die Anwendung von Doping im Training und im Wettkampf untersagt.

4. Gründe eines Sportlers für Doping

Für Amateursportler ist der Griff der Profiathleten zum Doping sicher nicht nachvollziehbar; da sie nicht mit Sport ihr Geld verdienen müssen und daher unter keinem größeren Druck stehen. Jedoch gibt es auch im Nichtprofisport Menschen, die zu illegalen Präparaten greifen, vor allem im Kraftsport (Bodybuilding). Diese Personen haben jedoch andere Ambitionen als die Profisportler: Sie versuchen durch Doping mehr Muskeln aufzubauen und somit vielleicht attraktiver oder durchtrainierter auf andere Menschen zu wirken. Diese Gründe sind also eher unbedeutend, nichtig im Gegensatz zu denen der Profis. Sie müssen durch Sport ihren Lebensunterhalt finanzieren und müssen/sollten quasi immer erfolgreich sein. Wenn sie nicht erfolgreich sind, bekommen sie kein Geld, keine Sponsorenverträge und können schnell von der großen Bildfläche des Sports verschwinden und stehen dann wahrscheinlich schlecht da, da sie das „normale“ Berufsleben nicht mehr gewöhnt sind. Dies ist ein sehr großer psychischer Druck für die Sportler, der sie womöglich dazu veranlasst, Dopingmittel zu nehmen. Durch das Dopen haben sie bessere Erfolgschancen und sichern sich somit ihren Lebensunterhalt. Für manche ist Doping wohl der Retter in letzter Not.

Jedoch waren die Gründe eines Sportlers für Doping nicht immer privater Natur beziehungsweise ausschließlich finanzieller Art: In der DDR wurden die Sportler systematisch gedopt, damit alle Welt sehen konnte, dass das sozialistische/kommunistisches System des Osten in jeglicher Hinsicht besser ist als das demokratische/ kapitalistische System des Westens. Dieses „Staatsdoping“ in vielen ehemaligen Ostblockstaaten hatte zwei Ausrichtungen: Nach außen hin sollte damit der ganzen Welt die Überlegenheit des Sozialismus anhand des Sports aufgezeigt werden und andere Staaten dazu bewogen werden, den sozialistischen Weg ebenfalls einzuschlagen, beziehungsweise dieses System zu festigen.

Hier ein Zitat vom Staatsratsvorsitzender Erich Honecker: „ Den Sozialismus in seinen Lauf hält weder Ochs noch Esel auf“.

Die zweite Ausrichtung zielte nach innen, also auf die eigene Bevölkerung, besonders auf die Kaschierung der eigenen Missstände (Freiheitseinschränkungen, Versorgungsengpässe). Nebenbei sollte die eigene Macht durch die sportlichen Erfolge gefestigt werden.

5. Die Dopingliste

Auf der Dopingliste stehen alle Stoffe, Stoffgruppen und Methoden die wegen ihrer unnatürlichen Leistungssteigerung im Training und im Wettkampf verboten sind. Die Dopingliste wird jedes Jahr aktualisiert und tritt immer am 1 Januar des neuen Jahres in Kraft.

Diese Aktualisierung ist notwenig, da immer schneller neue Stoffe von Forschungsinstituten entdeckt werden. Zwei Organisationen stellen Dopinglisten auf: Das IOC (International Olympic Comitee) und die WADA (World Anti Doping Agency ).Die Dopingliste des IOC ist die Standartliste, das heißt, die Liste für Vereine und Sportler, die an Wettkämpfen teilnehmen wollen wie, zum Beispiel an den Olympischen Spielen. Die Dopingliste ist folgendermaßen aufgeteilt:

1. Gruppen verbotener Wirkstoffe:

- Stimulanzien (Amphetamine, Kokain)
- Narkotika und Analgetika ( Heroin, Morphin)
- Anabole Steroide ( Anabolika)
- Diuretika ( Acetazolamid, Furosemid)
- Maskierungsmittel-, Peptid- und Glykoproteinhormon ( Epo,Insulin)

2. Verbotene Methoden:

- Erhöhung der Transportkapazität für Sauerstoff
- Manipulation der Dopingproben
- (Gendoping)

3. Wirkstoffe, die bestimmten Einschränkungen unterliegen:

- Alkohol
- Cannabis
- Beta-Blocker

Kurze Erklärung zu den drei Gruppen der Dopingliste:

5.1 Gruppe verbotener Wirkstoffe

1.) Stimulanzien:

Stimulanzien sind Stoffe, die während des Wettkampfes oder kurz davor eingenommen werden. Sie haben eine aufpuschende Wirkung und ähneln in ihren chemischen Strukturen (denen von) Adrealin und Noradrealin.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Chemische Struktur von Adrealin. Links die räumliche Darstellung; rechts die Strukturformel. H-Atome sind grau, O-Atome rot; C-Atome türkis und N-Atome blau gekennzeichnet. Summenformel von Andrealin: C9H13NO3

Sie wirken auf das zentrale Nervensystem und steigern die motorische Aktivität, bemerkbar wird dies durch eine erhöhte Körpertemperatur und einen erhöhten Herz- und Blutdruck. Zusätzlich erhöhen sie die Aggressivität eines Sportlers und verbessern seine Stimmung bis zur Euphorie, wodurch auch die Risikobereitschaft erhöht wird.

2.) Narkotika

Alle Substanzen dieser Wirkstoffklasse bestehen aus Morphin, Morphium-Derivaten (Morphium-Abkömmlingen) und verwandten Stoffen. Entweder werden sie chemisch oder natürlich hergestellt. Natürlich werden sie aus Opium produziert, welches man wiederum aus Schlafmohn gewinnen kann. Sie haben eine einerseits eine schmerzunterdrückende und schmerzstillende Wirkung und andererseits eine beruhigende Wirkung auf den Organismus. Deshalb werden Narkotika- Präparate entweder in Kampfsportarten angewendet oder in Sportarten wie Golf und Bogenschießen, da man bei diesen Disziplinen eine „ruhige Hand“ haben muss.

3.) Anabole Steroide

Anabole Steroide, oder auch Anabolika genannt, enthalten das männliche Sexualhormon Testosteron. Dieses Hormon bewirkt erstens eine Zunahme an roten Blutkörperchen im Blut und zweitens eine Zunahme von Muskelmasse, bei gleichzeitiger Abnahme von Fett. Durch die erhöhte Erythrozytenanzahl im Blut wird mehr Sauerstoff zu den Muskeln transportiert, wodurch der Sportler eine längere und ausdauerndere Leistung erbringen kann.

Anabole Steroide finden daher besonders im Bodybuilding, Gewichtheben, Weitsprung und 100m Lauf Anwendung, da hier die Muskelmasse eine entscheidend wichtige Rolle spielt (besonders wichtig: weiße Muskelfasern).

4.) Diuretika

Diuretika unterscheiden sich von allen anderen Dopingmittel, da sie eher eine Leistungsschwächung hervorrufen als eine Leistungsstärkung. Diuretika verändern die Funktion der Nieren, wodurch der Körper mehr Wasser als normalerweise abführt. Dadurch verlieren die Athleten an Körpergewicht; der Sportler wird leichter und erzielt somit sein Wunschgewicht. Dies spielt zum Beispiel eine Rolle im Boxen, wo der Boxer nach seinem Gewicht in die verschiedenen Klassen eingeteilt wird. Auch beim Judo und beim Ringen müssen die Teilnehmer ihr Gewicht halten, denn wenn nicht, dürfen sie nicht mehr teilnehmen.

Des Weiteren werden Diuretika auch beim Bodybuilding eingesetzt, da durch die abnormale Entwässerung auch die Fettzellen schrumpfen, wodurch dann die Muskeln besser erkennbar sind, beziehungsweise mehr herausstechen.

5.) Peptid- und Glykoproteinhormone

Zu dieser letzten Gruppe der verbotenen Wirkstoffe gehören alle körpereigenen Eiweiße (ersichtlich an dem Namen dieser Gruppe: „ Peptide“), die als Botenstoffe arbeiten um dann in den Drüsen des Körpers weitere Substanzen freizusetzen. Diese Eiweiße werden oft auch als Wachstumshormone bezeichnet, da eins der wichtigsten Vertreter dieser Gruppe, das HGH- Hormon (Human Growth Hormon), genau für das Wachstum der Knochen und Muskeln im Körper verantwortlich ist. Außerdem besteht es aus 191 Aminosäuren und wird in einer der wichtigsten Drüse des Menschen, der Hypophyse (Hirnanhangdrüse) produziert.

5.2 Verbotene Methoden

Nicht nur verbotene Substanzen stehen auf der Dopingliste, sondern auch verbotene Methoden. Am 1 Januar 2003 wurden zum ersten Mal diese Methoden genauer beschrieben. Beginnen wir bei der „Erhöhung der Transportkapazität für Sauerstoff“:

Diese Methode wird meistens während einem Höhentraining angewendet, das heißt, der Sportler trainiert in höher gelegenen Gebieten. Mit zunehmender Höhe wird die Luft immer „dünner“ und das Atmen fällt einem schwerer, da weniger Sauerstoff in der Luft ist. Diese Veränderung versucht der Körper dadurch zu kompensieren, dass er automatisch mehr rote Blutkörperchen (Erythrozyten) produziert. Nun trainiert der Sportler in solch höher gelegen Gebieten; in seinem Blut reichern sich viele rote Blutkörperchen an. Daraufhin entnimmt man dem Sportler das „angereicherte“ Blut und spritzt ihm dieses direkt vor einem Wettkampf auf normaler Höhe. Folglich steigt seine Anzahl an roten Blutkörperchen; Sauerstoff wird schneller transportiert und der Athlet kann somit eine bessere Leistung erbringen. Jedoch wird meistens kein Eigenblut gespritzt, da durch die Blutentnahme logischerweise der Körper des Athleten kurzzeitig geschwächt wird und dies dann zu einem Trainingsrückstand führen kann. Alle verwandten/ähnlichen Methoden zur Erhöhung der Transportkapazität für Sauerstoff sind natürlich ebenfalls verboten.

Ebenfalls verboten ist die Manipulation von Dopingproben, da diese die Aussagen der Dopingproben verfälschen. Zur Manipulation von Dopingproben gehört zum Beispiel die Verdünnung der Proben, der Austausch der Proben, die Veränderung des Urins durch chemische Stoffe usw.

In Zukunft wird es eventuell noch das „Gendoping“ geben; doch die Erhöhung der Leistung durch Veränderung der Zellen, Gene und deren Bestandteile liegt noch in ferner Zukunft und soll deshalb an dieser Stelle hier nicht weiter behandelt werden. Falls es so etwas einmal geben sollte, wird dies natürlich auch verboten sein. Dann stellt sich nur die Frage wie man kontrollieren kann, ob die Gene verändert wurden oder nicht...!

5.3 Wirkstoffe, die bestimmten Einschränkungen unterliegen

Zu dieser Gruppe gehören zum Beispiel Alkohol und Marihuana. Alle internationalen Sportverbände haben festgelegt, dass man Alkohol und Marihuanatests durchführen darf und, dass bei positiver Probe Sanktionen verhängt werden dürfen. Es hängt von der Sportart ab, ob man diese teilweise verbotenen Wirkstoffe zu sich nehmen darf oder nicht. Beruhigungsmittel wie Beta-Blocker sind nur teilweise erlaubt. In Sportarten, die Ruhe und Konzentration erfordern( Bogenschießen), sind sie deshalb verboten und in anderen wiederum nicht.

Lokale Betäubungen sind auch nur erlaubt, wenn der Wirkstoff des Betäubungsmittels kein Kokain enthält und von einem neutralen, herangezogenen Arzt als notwendig erachtet wurde.

6. Risiken und Nebenwirkungen des Doping

Die Nebenwirkungen des Dopings variieren von Mittel zu Mittel und hängen häufig natürlich auch mit der Dosis zusammen. Es können physische und psychische Schäden auftreten, es kann sich auch eine Abhängigkeit von dem Präparat entwickeln (Sucht). Besonders kritisch wird es, wenn der Athlet sich mit mehreren Substanzen dopt, da meistens unbekannt ist, wie die verschiedenen Stoffe miteinander harmonieren. Die meisten Risiken bergen die anabolen Steroide, da sie in den Hormonhaushalt des Menschen eingreifen und diesen anhaltend verändern können.

Außerdem besteht die Gefahr für den dopenden Sportler, dass er bei einer Dopingkontrolle erwischt wird, was dann schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen kann: Dem Sportler wird für einen längeren Zeitraum die Teilnahmeberechtigung an Wettkämpfen entzogen. Dadurch kann der Athlet (fast) kein Geld mehr verdienen und ist somit in einer aussichtlosen Lage. Der Sponsor des Sportlers wird den Vertrag kündigen und der Sportler wird wahrscheinlich auch nie wieder gute Verträge bekommen, da er durch den Dopingfall ein „schlechtes Zeugnis „ besitzt, welches er nicht mehr so schnell loswird.

Doch nun zu den möglichen Nebenwirkungen, Risiken und Spätfolgen der verbotenen Stoffe der Dopingliste:

Stimulanzien: akut: Durch die Euphorie verliert der Sportler das Gefühl für die natürliche Leistungsgrenze und spürt trotz großer Erschöpfung keine Müdigkeit. Durch überhöhte Einnahme von Stimulanzien kann es passieren, dass das körpereigene Warnsystem nicht mehr funktioniert und der Sportler seine letzten „autonom geschützten Reserven“ verbraucht, ohne dass der Sportler selber etwas davon merkt. Im Extremfall kann dies sogar zum Tod führen, davor eher zu Ohnmacht und Erschöpfungserscheinungen (Zusammenbruch)

mögliche Spätfolgen von Stimulanzien:

Herzrhythmusstörungen, Depressionen, Bluthochdruck, Psychosen.

Die Depressionen und mögliches Suchtverhalten sind meistens auf die euphorisierende Wirkung der Stimulanzien zurückzuführen. Bekommt der Körper des Dopers immer wieder vor Wettkämpfen Stimulanzien zugeführt, so kann es sein, dass, wenn keine Glückshormone mehr künstlich zugeführt werden, schnell Entzugserscheinungen auftreten.

In Verbindung mit Steroiden können Stimulanzien einen Schlaganfall oder Herzinfarkt auslösen.

Narkotika: akut: Durch die Unterdrückung der Schmerzen werden die Warnsignale des Körpers nicht bemerkt, der Sportler kann kurzzeitig über seine physische Grenze gehen. Dadurch riskiert er Verletzungen ( besonders im Kampfsport) und totale Erschöpfung, da auch hier die autonom geschützten Reserven aufgebraucht werden können.

Bei hoher Dosierung: Ohnmacht, Bewusstseinstrübung, Lähmung des Atemzentrums oder sogar auch Tod.

Mögliche Spätfolgen: Der Sportler wird süchtig nach dem Präparat (Wie bei Junkies)

Anabole Steroide: Wie oben schon genannt, resultieren aus der Einnahme von anabolen Steroiden sehr viele Nebenwirkungen. Da durch Anabolika jeder Muskeln, den man trainiert, größer wird, vergrößert sich auch der Herzmuskel. Im selben Zug bleiben aber die Aterien, die das Blut transportieren, gleich groß, während der Herzmuskel wächst. Folglich erhält der Herzmuskel nicht genügend Blut und es bilden sich mehr Ablagerungen in den Blutgefäßen als ohne Einnahme von Anabolika. Dies kann dann zu einem Herzinfarkt führen.

Bei oraler Einnahme können in der Leber Tumore entstehen und bei Männern kann der erhöhte Testosteronspiegel auch noch zu einer vorzeitigen Vergrößerung der Prostata führen. Zusätzlich kann es zu einer Verweiblichung bei Männern kommen, da das Testosteron im Körper des Mannes teilweise zu Ostrogen, dem weiblichen Sexualhormon, umgewandelt wird. Daraus resultiert dann zum Beispiel das Wachsen einer weiblichen Brust und/oder auch eine Verminderung der Samenproduktion bis hin zur Einstellung der Produktion.

Bei Frauen kann es dagegen logischerweise zu einer „Vermännlichung“ führen, das heißt, dass der Frau ein Bart wächst, dass ihre Stimme tiefer wird oder, dass ihre Brüste kleiner werden, sich also zurückbilden. Besonders gefährlich ist die Einnahme von Anabolika in der Pubertät, da sich in dieser Zeit der Hormonhaushalt des Körpers ohnehin langsam umstellt. Wird dann noch von außen künstlich Testostern zugeführt, so kann es dazu führen, dass der Körper des Jugendlichen gar kein Testosteron selber mehr herstellt. Nach dem Absetzen des Mittels würde der Jugendliche dann erhebliche Probleme bekommen, das Wachstum könnte h zum Beispiel gehemmt sein. Außerdem produziert der Körper eines pubertierenden Jugendlichen genügend männliche Sexualhormone, sodass eine zusätzliche Erhöhung durch Anabolika oft Aggressionen und Reizbarkeit mit sich führt.

Außerdem können bei beiden Geschlechtern (mit Ausnahme der Gonadenatrophie) noch folgende Spätfolgen auftreten:

- Fettstoffwechselstörung ( Hypercholesterinämie)
- Gonadenatrophie ( Rückbildung der Hoden mit Funktionseinschränkung, auch irreversible, d.h. nicht mehr rückgängig zu machende)
- Psychosen
- Bluthochdruck
- Schlaganfall/Herzinfarkt
- Halluzinationen
- Erhöhtes Krebsrisiko...usw

7. Die Dopingkontrolle

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bei den Dopingkontrollen unterscheidet man zwischen Wettkampf- und Trainingskontrollen.

Kontrolliert wird jeder Sportler, der bei nationalen oder internationalen Wettkämpfen teilnimmt (Seit dem Jahre 1966 werden Dopingkontrollen durchgeführt). Entweder erfolgt die Kontrolle durch Zufall/Auslosung, oder der Sportler wird bewusst ausgewählt.

Artikel I. Hinweisschild zur Dopingkontrolle

Bei den Wettkampfkontrollen wird der Sportler kurz vor Wettkampfbeginn zu einer Kontrolle gebeten, bei der er unter Aufsicht der Kontrolleure urinieren muss. Durch die Aufsicht soll verhindert werden, dass der Sportler die Probe nicht manipuliert. Danach wird die Urinprobe auf zwei Flaschen verteilt, und zwar im Verhältnis 1/3 zu 2/3. Die erste Flasche wird A-Probe genannt, die zweite wird B-Probe genannt. Nun wird in Anwesenheit des zu überprüfenden Sportlers seine Urindichte und der pH-Wert seiner Probe gemessen. Währendessen wird die B-Probe versiegelt und tiefgekühlt, damit man später noch einen Beweis besitzt, falls der Sportler gedopt war. Ist der pH-Wert des Sportlers nicht in dem Bereich zwischen 5,0 bis 8,0 und/oder liegt die Urindichte unter dem Wert 1,010, dann kann der Sportler von den Kontrolleuren zu weiteren Tests aufgefordert werden. Verweigert der Sportler diese, so gilt dies wie eine Verweigerung der Urinprobe und die Dopingkontrolle wird als positiv gewertet.

Bei den Dopingkontrollen außerhalb eines Wettkampfes, z.B. im Training, muss man zwischen angekündigter und nicht angekündigter Kontrolle unterscheiden. Bei angekündigter Kontrolle werden Ort und Zeitpunkt vereinbart und diese Ankündigung sollte so kurzfristig wie möglich geschehen, damit der Sportler keine Chance hat, seine Mittel im Blut oder Urin durch irgendwelche anderen Mittel zu verdecken oder zu strecken.

Unangemeldete Kontrollen werden meistens während eines Trainings durchgeführt und der Dopingtest wird dann spätestens nach einer Stunde nach Kontaktaufnahme mit dem Sportler durchgeführt. Während dieser Zeit steht der Athlet natürlich unter ständiger Überwachung des ausgebildeten Personals.

Zur Information:

Im Jahre 2002 führte die National Anti-Doping-Agentur (NADA) ca. 7500 Kontrollen in deutschen Verbänden durch, von denen nur 0,5% der A-Proben positiv waren. Dies entspricht einer leichten Abnahme, da im Vorjahr 0,56% der Fälle positiv waren.

Bekannte Dopingfälle und deren Folgen sind zum Beispiel

- Die Festina - Affäre bei der Tour de France im Jahre 1998, bei der die Fahrer des Festina-Teams von der Tour de France ausgeschlossen wurden
- Die Disqualifikation des 3x- Goldmedaillengewinners Johann Mühlegg bei den Olympischen Winterspielen 2002
- Die Dopingfälle der DDR

8. Der „schmale“ Grat zwischen Nahrungsergänzungsmitteln und Doping am Beispiel von Kreatin

Kreatin ist ein Nahrungsergänzungsmittel, welches die Leistung eines Sportlers effektiv erhöhen kann. Kreatin ist eine natürliche, im Körper vorkommende Substanz, die in der Niere, Leber und Bauchspeicheldrüsen synthetisiert wird. Kreatin ist zu 95% im Skelettmuskel vorhanden. Durch die Einnahme von Kreatin wird mit Hilfe des Enzyms Kreatinkinase (CK) die energiereiche Verbindung Phospho-Kreatin im Körper hergestellt.

Strukturformel von Kreatin

Die Summenformel lautet C4H9N3O2

Kreatin besitzt eine Doppelbindung zu einer Aminogruppe; besitzt 2 Aminogruppen und eine reduzierte Carboxylgruppe (COO¯). Chemisch gesehen stammt Kreatin von den Aminosäuren Glycin und Agrinin ab.

Diese energiereiche Verbindung wird vielseitig im Körper genutzt, zum Beispiel in Organen, für die Kontraktion des Herzmuskels und für die Versorgung der Ionenpumpen (K+ Pumpe, Na+ Pumpe). In der Zelle stellt dann das energiereiche Phospho-Kreatin mittels dem Enzym Kreatinkinase ATP (Adenosintriphosphat) her. ATP ist der universelle Energielieferant und wird daher auch in vielen Zellen benötigt. Wird nun in einer erhöhten Menge Kreatin eingenommen, so steht dem Körper mehr ATP zur Verfügung und der Sportler kann länger auf einem höheren Niveau trainieren ohne, dass Übersäuerung oder Leistungsabfall entstehen.

Kreatin ist daher wegen dieser Wirkung bei vielen Sportlern sehr beliebt und wird aus diesem Grunde häufig eingesetzt, besonders in Schnellkraftsportarten, da hier der Großteil der Energie aus ATP gewonnen wird. Der Leiter der Deutschen Sporthochschule Köln, Professor Wilhelm Schänzer, schätzt, dass zwischen 70-80% der Athleten in Schnellkraftsportarten (Sprint) Kreatin nehmen.

Aber auch bei Amateursportlern ist Kreatin sehr beliebt, besonders im Bereich Krafttraining/Bodybuilding (siehe eigene Erfahrungen).

Aus diesem Grunde möchten manche Sportmediziner Kreatin auf die Dopingliste setzen.

Es werde in unnatürlich hohen Mengen konsumiert und sei daher ein von außen zugeführtes Mittel zur Leistungssteigerung. Die andere Seite, die gegen das Verbot von Kreatin ist, behauptet, dass Kreatin ein Nahrungsergänzungsmittel sei, welches „man auch in Mischkost findet“ (Professor Paul Haber , Sportmediziner) und welches eingenommen werde, damit man auf ernährungstechnischer Ebene das Beste heraushole. Wenn man Kreatin verbietet, dann müsste man auch Vitamin B verbieten, behaupten die Gegner des Verbots.

Es ist also schwierig zu sagen, ob Kreatin nun ein Nahrungsergänzungsmittel ist,oder ob man es schon zum Doping kategorisieren sollte.

9. Eigene Erfahrungen und Meinung

Erst mal vorweg: Erfahrungen mit irgendwelchen Dopingmittel habe ich noch keine gemacht und werde sie aus meinen neu gewonnenen Erkenntnissen durch dieses Referat auch sicherlich nicht machen. Die Nebenwirkungen sind unberechenbar und sie schaden langfristig auch den Körper; diese Schädigung ist sicherlich kein Ziel eines Sportlers.

Dafür habe ich schon Erfahrungen mit Kreatin, Eiweißpräparaten und mit einer Art Vitaminpillen als Nahrungsergänzungsmitteln gemacht. Die Wirkung von Kreatin ist sicherlich nicht abstreitbar, aber bei den Vitaminpillen und bei den Eiweißpräparaten bin ich mir nicht so sicher, da die Auswirkungen nicht so stark sind.

Außerdem weiß ich aus meiner eigenen Erfahrung, dass Kreatin sehr weit verbreitet wird und bei vielen Sportlern sehr populär ist. Diese Popularität führt sogar dazu, dass man Molke-Kreatindrinks sogar in Supermärkten kaufen kann.

Die Frage ist nur, ob Nahrungsergänzungsmittel wirklich die Lösung sind, da der Körper bei ausgewogener Ernährung keine Defizite hat und somit auch keine Ergänzungsmittel benötigt.

10. Abschließendes Zitat

„Doping ist der Kunstdünger menschlicher Leistungskraft“ - Werner Schneyder

11. Quellen

- http://de.wikipedia.org/wiki/Doping
- www.sportunterricht.de/lksport/kreatin.html und www.sportunterricht.de/lksport/baumann.html und www.sportunterricht.de/lksport/dopeneben.html
- www.planet-wissen.de/ à Geschichte des Doping
- Microsoft Encarta Enzyklopädie 2002
- http://de.wikipedia.org/wiki/Kreatin

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Doping GFS (bw)
Note
13 P
Autor
Jahr
2005
Seiten
17
Katalognummer
V109989
ISBN (eBook)
9783640081677
Dateigröße
574 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Eigene Erfahrungen und Meinung nicht relevant für den Inhalt!
Schlagworte
Doping
Arbeit zitieren
David Kühlwein (Autor:in), 2005, Doping GFS (bw), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/109989

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