Die richtig in Ordnung sind - Rassismus und Sozialdarwinismus als Droge: Das lange Nachwirken gesellschaftlicher Gifte


Essay, 2000

7 Seiten


Leseprobe


Walter Grode

>Die richtig in Ordnung sind<

Rassismus und Sozialdarwinismus als Droge: Das lange Nachwirken gesellschaftlicher Gifte

(Erschienen: in: zeitzeichen. Evangelische Kommentare zu Religion und Gesellschaft, Heft 12/2000, S. 10-12.)

Für die Droge der Dreißigerjahre, Rassismus und Gewalt gab es eine Einstiegsdroge, die schon lange schleichend konsumiert worden war und die auch heute noch unerkanntermaßen nachwirkt.

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Auch das Deutschland der 30er Jahre hatte seine Droge: Rassismus und Gewalt - und den Sozialdarwinismus, der auf leiseren Sohlen daherkam. Rassismus und Gewalt werden heute öffentlich bekämpft. Sozialdarwinismus (dagegen) scheint in den Annalen der Geschichtsschreiber zureichend entsorgt.

Derweil beobachten wir das paradoxe Phänomen, daß der Nationalsozialismus um so größere Schatten wirft, je weiter wir uns zeitlich von ihm entfernen.

Die Angst vor diesen Schatten wird von den neuen rechtsradikalen Gewalttätern systematisch genutzt. Und kaum übersehbar ist auch: Der Politik fehlt es im Umgang mit dem rechtsradikalen Rassismus offenbar an Mitteln, die über den Tag und den Anlaß hinausweisen.

Rassismus ist eine Droge die Gewalt hervorbringt und diese nach außen verbreitet. Und deshalb ist seine Wirkung für alle lebensgefährlich, die sich (wie heute alle fremdartig Ausehenden) außerhalb einer rassistisch definierten Gemeinschaft befinden oder aber (wie 1935 die Juden) dorthin gesellt werden. Ob zum Beispiel ein NPD-Verbot dazu beitragen wird, der rechtsextremistischen Gewaltszene wirksam Einhalt sie gebieten, ist für alle diejenigen unter uns, die das Stigma des vermeintlich Fremdartigen tragen, von entscheidender, vielleicht sogar von lebenswichtiger Bedeutung.

Und dennoch wird das gesellschaftliche Problem, dadurch lediglich entschärft, aber keineswegs gelöst. Nicht etwa deshalb, weil sich durch die Illegalisierung der militante Rechtsextremismus möglicherweise verschiebt und dadurch, wie einige Kritiker meinen, viel schwieriger erkennbar- und greifbar wird. Viel gefährlicher erscheint mir die Aussicht, daß viele Politiker das Problem mit dem Verbot als erledigt betrachten werden. Obwohl sie damit im Kern nur eine kleine gesellschaftliche Handgranate entschärft bzw. einigen politisch bedeutungslosen Klein-Dealer ihr Handwerk gelegt haben.

Die Droge, die sie im Angebot haben, heißt Rassismus und Gewalt. Aber gegen diese Droge ist die deutsche Gesellschaft bereits seit dem 8. Mai 1945 immun, als dem nationalsozialistischen Drogenrausch der, wie er noch Jahrzehnte später in der Alltagssprache genannt wurde, >Zusammenbruch< folgte.

Alle Re-Educationsmaßnahmen - von den Nürnberger Prozessen bis zur antifaschistischen Pädagogik der altbundesdeutschen Gesamtschulen - liefen darauf hinnaus, die Westdeutschen mit ihren im Rassismus- und Gewaltrausch begangenen Verbrechen zu konfrontieren. Das war zwar moralisch notwendig, therapeutisch jedoch wenig effektiv, zumal die Deutschen zwischen 1933 und 1945 noch mit einer anderen, für Normalbürger viel schwerer zu handhabenden Droge Umgang gehabt haben.

Wer überlebt, hat recht

Schon am Ende der Weimarer Republik hatten die Nationalsozialisten, neben dem Rassismus eine zweite Droge im Angebot, durch die sie zum Groß-Dealer wurden: den Sozialdarwinismus.

Diese Droge hieß damals selbstverständlich nicht so. Denn unter ihrem wirklichen Namen hätte sie der breiten Bevölkerung und speziell >dem deutschen Arbeiter< nicht einmal von der sogenannten >Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei< verkauft werden können.

Der Sozialdarwinismus war nämlich ursprünglich eine Entdeckung des zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Damals beschlich selbst die wohlgesonnenen Teile des Bürgertums, angesichts des quantitativen Anwachsens und der selbstbewußter werdenden Interessenvertretung des Industrieproletariats, ein immer tieferes Gefühl der Bedrohung, das die Arbeiter als wilde Tiere erscheinen ließ.

Weit entfernt von dem Gedanken, daß diese >rohe Natur< durch Nächstenliebe und menschliche Vernunft in humane Bahnen gelenkt werden könne, wies der Sozialdarwinismus einen Weg, der vielen auch heute, zumindest als strukturierendes Element, wieder als höchst gangbar erscheint: Wenn der Mensch aus der Natur hervorgegangen und die menschliche Geschichte denselben Naturgesetzen unterworfen ist wie jede andere biologische Spezies; wenn darüber hinaus der geschichtliche Fortschritt ein Resultat des >Kampfes ums Dasein< ist, dann kann und darf die Selektion, sei sie natürlich oder herbeigeführt, nicht abgemildert oder gar außer Kraft gesetzt werden.

Somit kann der zentrale Gedanke des Sozialdarwinismus auf eine einfache Formel gebracht werden: In der biologischen Evolution ist alle Entwicklung auf das Überleben und die Durchsetzung des >fittest< zurückzuführen; und umgekehrt: wer überlebt, hat damit - zumindest im statistischen Durchschnitt - zugleich auch seine >fitness< unter Beweis gestellt. Da auch in der Gesellschaft das Grundgesetz der Selektion gilt, muß auch hier davon ausgegangen werden, daß die Sieger im sozialen Daseinskampf, also diejenigen, die oberen Ränge der gesellschaftlichen Hierarchie einnehmen, Eau ipso die >Tüchtigsten< und >Tauglichsten< sein müssen. Dasselbe gilt für die Unterlegenen im Daseinskampf: Die Tatsache ihres Unterliegens ist bereits der Beweis dafür, daß sie weniger >tüchtig<, weniger >tauglich< sind.

Von den Nazis wurde die Droge des Sozialdarwinismus mit solch verführerischen Etiketten, wie >Du bist eins mit Deinem Führer< oder >Du bist Teil eines starken Volkskörpers< versehen. Unter dem ersten Etikett zerstörten die Nazis die Grenze zwischen Öffentlichem und Privatem. Unter dem zweiten verkauften sie ihre Version einer rassistischen Volksgemeinschaft, die durch sie empfänglich wurde für die härtere Droge des Rassismus.

Herbert Marcuse (1968) erinnerte daran, daß im Nationalsozialismus >das Ende der Trennung von Öffentlichkeit und Privatsphäre, wie sie für die liberale Ära des Kapitalismus typisch gewesen ist, vollzogen wurde.

Auf der individuellen Ebene äußerte sich dieses im Wegfall der Privatheit sowie in derschleichenden Zerstörung traditioneller Tabus auf sexueller und moralischer Ebene. Damit aber wurden nicht etwa individuelle Energien freigesetzt, sondern diese gingen in der Masse auf, was die Vereinzelung der Menschen noch verstärkte. Denn die Masse verband kein gemeinsames Interesse und Bewußtsein, vielmehr bestand sie, so Marcuse, >aus Individuen, die ihr je eigenes privates Eigeninteresse verfolgen, das auf den reinen Selbsterhaltungstrieb reduziert war. >Dieser Trieb ist allen gemeinsam.<

Der für eine umfassende Mobilisierung der Arbeitskraft erforderliche Verlust an Freiheit, fährt Marcuse fort, wird aufgewogen durch eine neue wirtschaftliche Sicherheit: >Der Nationalsozialismus verwandelte das freie in das wirtschaftlich abgesicherte Subjekt, und an die Stelle des gefährlichen Ideals der Freiheit trat die Schutz versprechende Realität der sicheren Existenz.<

Sieht man vom Rückgriff auf die martialische, urzeitliche Mythenwelt ab, trug das NS-System für Marcuse alle wesentlichen Züge der neuen Ordnung, wie er sie in den 60er Jahren in >Der eindimensionale Mensch< beschrieb, einer Ordnung, die >auch die gefährlichsten Schlupfwinkel der individualistischen Gesellschaft< gleichschaltet. Der durch Vollbeschäftigung gesicherte Wohlstand verleitet alle dazu, >eine Welt zu lieben und am Leben

zu halten, die sich seiner als Werkzeug der Unterdrückung bedient.<

Im Unterschied zum Rassismus wirkt das Gift des Sozialdarwinismus nicht nach außen, sondern direkt ins Innere der Gesellschaft hinein. Bedroht sind stets diejenigen Teile, die allein durch ihre Existenz, die jeweils gültigen Vorstellungen von Wettbewerbsfähigkeit, Effizienz oder Sicherheit in Frage zu stellen scheinen.

Vor der systematischen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung ab 1941/42, mit der wir heute gemeinhin die verbrecherische Seite des Nationalsozialismus identifizieren, lag eine fast zehnjährige sozialdarwinistisch-rassistische Phase der >Reinigung des Volkskörpers< von Juden, >Zigeunern<, Kommunisten, >Asozialen<, Homosexuellen, >Erbkranken< und Behinderten, die unmittelbar nach der >Machtergreifung< begann. Dadurch sollte die >Volksgemeinschaft< wieder leistungsfähig, kriegstauglich und unüberwindlich gemacht werden. Ein Ziel, das uns heute lächerlich und weltfremd erscheint.

Aber das Mittel zur Erreichung dieses Ziels, die Ausgrenzung der Fremden und des Fremden in uns selbst, ist keineswegs überholt - auch wenn die verkündeten Ziele stets wechseln, weil sie womöglich allesamt nur Vorwand sind. >Die richtig in Ordnung sind, erkennen einander daran, daß sie die anderen erkennen, die nicht in Ordnung sind<, brachte der NS-Psychologe Kurt E.O. Gauger, seinerzeit stellvertretender Leiter des >Deutschen Instituts für psychologische Forschung und Psychotherapie< das Verhältnis von allgemeiner Überwachung und selbsttätiger Anpassung auf den Punkt. (Grode 200b)

Als Indikator für das Einsickern dieses Gifts in die Gesellschaft und die Individuen kann die Reaktion auf das sog. >Euthanasieprogramm< gelten. Dies war die einzige der Ausgrenzung- und Vernichtungsaktionen der Nazis, gegen die es überhaupt so etwas wie gesellschaftliche Resistenz gab. Eingaben und Widerstand kamen jedoch einzig von den Kirchen und einzelnen Juristen, die diesen nahestanden. So gut wie keine Nachfragen, geschweige denn Proteste gab es hingegen von denjenigen, die heute mit ganz anderen Problemen der Eugenik konfrontiert sind und nicht mehr vom Staat die Entscheidungen abgenommen bekommen: den Eltern und Angehörigen der behinderten Opfer.

Subjektiv sah der Alltag im Nationalsozialismus natürlich ganz anders aus: Der Arbeiter fühlte sich endlich geehrt, der Jurist nicht mehr an Paragraphen gebunden, Biologen, Ärzte, Naturwissenschaftler durften die Grenzen der Ethik hinter sich lassen und frei allein ihren Fortschrittsphantasien verpflichtet experimentieren, wie sie es sich nicht hätten träumen lassen, so Michael Burleigh in einer soeben erschienen voluminösen Gesamtdarstellung über >Die Zeit des Nationalsozialismus<

Der erdrückenden Mehrheit der Deutschen erschien der Nationalsozialismus als >monströse Wunschmaschine< (Michael Burleigh 2000), als Versprechen auf eine reine, schöne, saubere Welt, ohne Kranke, >Artfremde< und >Asoziale<.

Die >Deutschen Volksgenossen< der späten 30er Jahre machten den kaum verhüllten Wechsel von der relativ >weichen< Droge des Sozialdarwinismus zur >harten< des Rassismus, die schon von Anfang an das eigentliche Verkaufsziel gewesen war, fast ohne Murren mit.

Z war standen noch im November 1938 viele Deutsche den von der SA begangenen Exzessen an der jüdischen Bevölkerung bestürzt und kopfschüttelnd gegenüber. Und auch ein knappes Jahr später wurde der Kriegsbeginn, keineswegs so euphorisch begrüßt, wie einst

der, in den ersten Augusttagen des Jahres 1914, von dem >die alten Kämpfer< der NSDAP träumten.

Doch das alles änderte sich spätestens ab 1941 mit dem Krieg im Osten. In der Sowjetunion fand unmittelbar mit dem deutschen Überfall ein systematischer, rationaler und umfassender deutscher Vernichtungskrieg statt (Grode 1991), an dem gemessen der anschließende Betrieb der Vernichtungsfabriken von Treblinka, Sobibor und Auschwitz, wie die kriegsbedingte Verwirklichung eines rassendeologisch dominierten Kern- und Restprogramms erscheint. (Grode 1992)

Wegen dieser gemeinsam begangenen Verbrechen und Unterlassungen (Grode 1993b), die durchaus, was z.B. die Behandlung von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern anging, vor der >Heimatfront< nicht haltgemacht hatten, folgten die Deutschen ihren Dealern bis in den totalen >Zusammenbruch< im Mai 1945..

Nach Kriegsende hat dann eine weit voraus- und zurückblickende bundesdeutsche Politik den westlichen Teilstaat vor der Begleichung der obigen Rechnung bewahrt. Vierzig Jahre lang war es der Osten, der die eigentlichen Kosten, der im rassistischen Vollrausch und in einem Akt von Beschaffungskriminalität begangenen deutschen Verbrechen trug (Grode 1993a)

>Allein durch die Reparationspolitik der Siegermächte nach 1945 waren die Westdeutschen so begünstigt, die Ostdeutschen so benachteiligt, daß man zweifeln möchte, ob beide denselben Krieg verloren hatten<, schrieb beispielsweise Ulrich Herbert (1995), der Leiter der Forschungsstelle für die Geschichte des Nationalsozialismus in Hamburg.

Doch statt die deutsche Schuld und die gemeinsame deutsche Verantwortung, zur Basis der deutschen Einheit zu machen - was die ehemaligen DDR-Bürger als Gläubiger und die Westdeutschen als Schuldner ausgewiesen hätte - bot man den Ostdeutschen 1989/90 ein Geschenk, das ihnen damals höchst verlockend erscheinen mußte: Wettbewerbsfähigkeit, Effizienz und Sicherheit.

Dies alles geschah vor dem historischen Hintergrund einer spiegelbildlichen >Vergangenheitspolitik< im Westen. Die begann mit der sogenannten Bundesamnestie von 1949; es folgten die Empfehlungen des Bundestages zum Abschluß der >Entnazifizierung< ein Jahr später, dann 1952 das 131er-Gesetz, kraft dessen die ehemaligen Nazibeamten, selbst solche der Gestapo, wieder in den öffentlichen Dienst übernommen werden konnten, und fand seinen Abschluß im Straffreiheitsgesetz von 1954.

Die einstigen demokratischen Lehrmeister offerieren heute Sozialdarwinismus als Krafttrunk

>Mitte der 50er Jahre hatte sich im Westen ein öffentliches Bewußtsein durchgesetzt, das die Verantwortung für die Schandtaten des Dritten Reiches allein Hitler und einer kleinen Clique von Hauptkriegsverbrechern zuschrieb, während es den Deutschen in ihrer Gesamtheit den Status von politisch 'Verführten' zubilligte, die der Krieg und seine Folgen schließlich sogar selber zu 'Opfern' gemacht hatte< (Norbert Frei 1996).

Zu dieser Vergangenheitspolitik gehörte auch der unausgesprochene Grundkonsens der jungen Bundesrepublik, den Rassismus bei der Aufarbeitung des Nationalsozialismus in einer Weise in den Vordergrund zu rücken, daß der besagte Sozialdarwinismus, der sich ja tief in die deutschen Seelen hineingefressen hatte, fast unsichtbar auf der Hinterbühne versteckt bleiben konnte.

Statt dessen absolvierten die Westdeutschen eine Therapie gegen Rassismus und Gewalt, über die Soziologen und Theologen zu Recht nur den Kopf schütteln konnten: Sie bestand aus einer Mischung aus Wirtschaftswunder und Sozialstaat [vgl. ZdZ 7/2000: >Volksgenosse auf Rädern<. Motorisierung und Konsumorientierung,]. Wir sollten darüber froh sein. Selbst wenn das Geheimnis dieser >Therapie< wohl darin gelegen haben dürfte, daß es ihrer - zumindest in Sachen Rassismus - nach dem 8. Mai 1945 eigentlich gar nicht mehr bedurft hätte.

Was uns heute hingegen beunruhigen sollte, ist dagegen der Umstand, daß Wettbewerbsfähigkeit, Effizienz und Sicherheit zu zentralen Ingredienzien des Rechtspopulismus im gesamten reichen Zentrum Westeuropas geworden sind. (Grode 2000a)

Und tief verunsichern müßte es uns eigentlich, daß unsere einstigen westlichen Therapeuten und demokratischen Lehrmeister uns heute den Sozialdarwinismus - immer offensiver als vermeintliche Kraftquelle präsentieren. (Grode 1996)

Da gilt es wohl oder übel zu akzeptieren, daß auch hinsichtlich unserer Einstiegs- und Basisdroge Sozialdarwinismus langsam wirkendes Gift und schnell wirkendes Kraftspenden essentiell zusammengehören - wie im Umgang mit allen Drogen. Diese Kraftquelle trägt natürlich auch heute nicht das Etikett >Sozialdarwinismus<. Heute heißt die Devise: >Alle Macht den Märkten<.

Spätestens >nach der großen Kehre< Anfang der neunziger Jahre des eben vergangenen Jahrhunderts gilt diese Maxime als alternativlos. Seitdem scheinen die ökonomischen Lehren der einstigen >Chicago boys< um den Wirtschaftsnobelpreisträger Milton Friedman, zu den einzigen Gesetzen des menschlichen Handelns geworden zu sein, die sich mit geradezu übernatürlicher Gewalt, unvermeidlich und irreversibel auf dem ganzen Erdball durchsetzen.

Die neuen Gesetzestafeln feiern die Idee des<aggressiven Wettbewerbs zwischen allen territorialen Gemeinschaften, allen Gesellschaftsgruppen, allen Individuen. Und überall wird der Eindruck vermittelt, als ginge es ums Überleben: >Ihr müßt die Besten, die Stärksten, die Gewinner sein; seid ihr es nicht, werden andere es sein<, lautet die Botschaft an jedes Land, jede Region, an jeden Einzelnen.

Flankiert wird das durch die von den Medien kaum noch kaschiert lancierte Botschaft, nur schön und jung und koste es, was es wolle, durchsetzungsfähig zu sein, sei die einzig lohnende Lebensform. Daß in dieser Perspektive jede Möglichkeit, menschliches Leben zu manipulieren, dankbar aufgegriffen wird, ist eine Selbstverständlichkeit. Rassismus? Mega out! Es lebe der Kult des Stärkeren!

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LITERATUR

Burleigh, Michael 2000: >Die Zeit des Nationalsozialismus<, Frankfurt a.M.

Frei, Norbert 1996: >Vergangenheitspolitik< Die Anfänge der Bundesrepublik und die NS-Vergangenheit, München

Grode, Walter 1991: >Unmenschliche Herrenmenschen<, in: >Lutherische Monatshefte<, Heft 6

Grode, Walter 1992: >Deutsche Okkupationspolitik in der Sowjetunion<. Rassenideologische Destruktion und traditionelle Herrschaftskonzepte auf dem Höhepunkt faschistischer Vernichtungskraft, in: Das Argument, Heft 191

Grode, Walter 1993a: >List und Last<. Die Kosten der Teilung verhindern die Eintracht, in >Lutherische Monatshefte<, Heft 7.

Grode, Walter 1993b: >Groll der Moderne<. Gewalt - die dunkle Rückseite unserer Zivilisation, in: >Lutherische Monatshefte, Heft 11

Grode, Walter 1996: >Billig wie eine leere Cola-Dose. Falsche Dogmen vom freien Welthandel<, in Lutherische Monatshefte, Heft 6

Grode, Walter 2000a: >Wir werden es erleben<. Politische Rechte und Extremismus der Mitte im reichen Westeuropa, in >Die Zeichen der Zeit<, Heft 3

Grode, Walter 2000b:: >Volksgenosse auf Rädern<, in >Die Zeichen der Zeit<, Heft 7

Herbert, Ulrich 1995: >Arbeit, Volkstum, Weltanschauung. Über Fremde und Deutsche im 20. Jahrhundert, Frankfurt am Main.

Marcuse, Herbert 1968: >Der eindimensionale Mensch<, Frankfurt/M.

Ende der Leseprobe aus 7 Seiten

Details

Titel
Die richtig in Ordnung sind - Rassismus und Sozialdarwinismus als Droge: Das lange Nachwirken gesellschaftlicher Gifte
Autor
Jahr
2000
Seiten
7
Katalognummer
V109984
ISBN (eBook)
9783640081622
Dateigröße
464 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ordnung, Rassismus, Sozialdarwinismus, Droge, Nachwirken, Gifte
Arbeit zitieren
Dr. phil. Walter Grode (Autor:in), 2000, Die richtig in Ordnung sind - Rassismus und Sozialdarwinismus als Droge: Das lange Nachwirken gesellschaftlicher Gifte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/109984

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