HIV- und AIDS-Prävention in Unternehmen im südlichen Afrika - Motivation betrieblicher Sozialpolitik


Forschungsarbeit, 2006

97 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Persönliche Motivation und Bezug zur Gesundheitsökonomie II

1. Einleitung

2. Darstellung des Untersuchungsgegenstandes
2.1. HIV und AIDS im südlichen Afrika
2.1.1. Epidemiologie
2.1.2. Ökonomische Auswirkungen
2.2. Das Konzept der „Corporate Social Responsibility“
2.2.1. Allgemein
2.2.2. Arbeitsplatzprogramme: Kostendämpfer und Differenzierungsmerkmal
2.3. Reziprozität und Altruismus

3. Projektphasen, Forschungsgegenstand und Methodik
3.1. Projektphasen: Planung und Ablauf
3.2. Forschungsfragen
3.3. Hypothesen
3.4. Das Instrument
3.4.1. Teil 1: Prävalenz und Problemeinschätzung (Fragen 1.1. bis 1.5.)
3.4.2. Teil 2: Einstellung (Fragen 1.6. bis 1.7.)
3.4.3. Teil 3: Das „Workplace Program“ (Fragen 2.1. bis 2.3.)
3.4.4. Teil 4: Unternehmens- und personenbezogene Angaben (Fragen 3.1. bis 3.5.)
3.5. Operationalisierung der Variablen
3.6. Pretest und Adaption
3.7. Sample
3.8. Methodik
3.9. Qualitätssicherung

4. Analyse
4.1. Gesamtüberblick
4.2. Resultate und Erkenntnisse

5. Bewertung

6. Reflexion

Anhang I: Anschreiben und Fragebogen
Anhang II: Ausgewählte Kontakte zu Business Coalitions
Anhang III: Antworten auf Frage 1.7.
Anhang IV: Danksagung

Literaturverzeichnis

Erklärung zur wissenschaftlichen Ehrlichkeit

Persönliche Motivation und Bezug zur Gesundheitsökonomie

Während der Bearbeitung einer Seminararbeit zum Thema Soziale Verantwortlichkeit von Unternehmen traf ich beim Sichten relevanter Literatur (mit einer unerwarteten Häufigkeit) auf das folgende Zitat:

„There is one and only one social responsibility of business – to use its resources and engage in activities designed to increase its profits so long as it stays within the rules of the game.” [1]

Milton Friedman, Nobelpreisträger der Wirtschaftswissenschaften[2], machte damit im Jahr 1970 seinen Standpunkt zur damals immer lebhafter werdenden Diskussion um die soziale Verantwortlichkeit von Unternehmen mehr als deutlich und tätigte eine Aussage, die auch in heutigen Veröffentlichungen zu diesem Thema nur selten unerwähnt bleibt.[3] Seine Argumentation ist ebenso Ausdruck einer über lange Zeit verbreiteten Sichtweise über die Natur von Unternehmen wie eine Reaktion auf eine aufkommende Abkehr von genau diesem Bild.

Die Vergabe meines Referatsthemas hätte wohl jeder Grundlage entbehrt, wäre es in der jüngeren Vergangenheit nicht zu einem offensichtlichen (vielleicht auch nur scheinbaren) Paradigmenwechsel in Theorie und Praxis gekommen. In den vergangenen Jahren lässt sich vermehrt beobachten, dass viele Unternehmen sich zusehends Aktivitäten verschreiben, die sich auf den ersten Blick mit der originären Zielsetzung (z.B. Profitabilität und Wachstum) nicht zu decken scheinen. Diese mehr oder weniger philanthropischen Werke und Taten gehen dabei oft über das Sponsoring kultureller oder sportlicher Ereignisse hinaus. Profitorientierte Unternehmen beteiligen sich immer häufiger im Rahmen von so genannten Public Private Partnerships auch an Projekten, die traditionell im Verantwortungsbereich des öffentlichen Sektors liegen.

Welche ökonomischen Triebfedern für derartiges Engagement lassen sich durch die einschlägige Literatur im Einzelnen identifizieren? Wie lassen sich diese kategorisieren? Spielen neben finanziellen Beweggründen noch weitere eine Rolle; und falls dies so ist, welche Einflussgrößen determinieren diese? Jene und weitere Fragen waren der ursprüngliche Antrieb für dieses empirische Projekt.

Die in dieser Arbeit behandelten arbeitsplatzbezogenen Programme zur Prävention und Behandlungen von HIV-Infektionen und AIDS-Erkrankungen stehen exemplarisch für solche Partnerschaften zwischen öffentlichem und privatem Sektor. Die Auswahl dieses spezifischen Themas hat ebenfalls persönliche Gründe: Nachdem ich nach einem viermonatigen Aufenthalt in Südafrika und Namibia die Problematik der Pandemie zunächst aus nächster Nähe und im täglichen Leben erfahren hatte, stieß ich auf der Suche nach einer Praktikumsstelle auf eine Projektseite der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ)[4], die die im Folgenden thematisierten Arbeitsplatzinterventionen vorstellt und mein Interesse weckte.

Die Bedeutung von HIV/AIDS für die mikro- und makroökonomische Entwicklung betroffener Regionen sowie für die allgemeine Lebenssituation relevanter Bevölkerungsteile bilden in Überschneidung mit einem relativ neuen mikropolitischen Ansatz ein interessantes Themengebiet für die Fachdisziplin der Gesundheitsökonomie. Dies gilt zum einen vor einem entwicklungspolitischen Hintergrund für zukünftige Partnerschaften von öffentlichem und privatem Sektor in Schwellen- und Entwicklungsländern. Zum anderen kann zumindest hypothetisch die Frage gestellt werden, ob solche Kooperationen im Bereich der Gesundheitsversorgung auch hierzulande zur Unterstützung etablierter öffentlicher Systeme machbar und wünschenswert sind.

1. Einleitung

Das in der Ökonomie noch immer weit verbreitete Effizienztheorem eigennützigen Handelns ist so alt wie die klassischen Wirtschaftswissenschaften selbst. Schon Adam Smith merkte in seinem Werk The Wealth of the Nations an:

„It is not from the benevolence of the butcher, the brewer or the baker that we expect our dinner, but from their regard of their own interest. We address ourselves not to their humanity but to their self-love, and never talk to them of our own necessities but of their advantage.” [5]

Verfolgten einzelne Akteure ihre eigenen (ökonomischen) Ziele, so argumentierte Smith weiter, ließen sich bessere Ergebnisse erzielen, als wenn sich die Beteiligten uneigennützig verhielten.

Vergleicht man diese Ansicht mit der heutigen unternehmerischen Realität, so stößt man jedoch zunächst auf einige Widersprüche. Mittlere und große Unternehmen im In- und Ausland engagieren sich in wachsendem Umfang in gesellschaftlichen Bereichen und im Umweltschutz. Die Begriffe der „Corporate Citizenship“, “Stakeholder Theory”, „Public Private Partnerships“, “Corporate Philanthropy”, „Business Ethics“ oder “Corporate Social Responsibility” verbreiten sich zunehmend. Firmen bemühen sich um die öffentliche Dokumentation ihrer sozialen Aktivitäten, ökologische und soziale Nachhaltigkeit treten gleichberechtigt neben klassische finanzielle Ziele.

Das sich hieraus im Konflikt mit der „alten Theorie“ ergebende Paradoxon lässt sich jedoch einfach auflösen, wenn man das soziale (und ökologische) Engagement als strategisches Instrument[6] im Dienste des primären Unternehmenszieles begreift: Durch die Aktivitäten sollen kurz- und mittelfristig das Image gesteigert und die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen mit „moralischem Gütesiegel“ erhöht werden. Langfristig kann – so der Wunschgedanke – Einfluss auf die politische und marktliche Umwelt eines Unternehmens ausgeübt werden. Soziales Engagement steht so dem – laut Milton Friedman – originären Unternehmensziel, der Profitmaximierung[7] im Interesse der Eigentümer, nicht zwangsweise im Wege, sondern kann, gezielt eingesetzt, diesem durchaus förderlich sein.[8]

Sach- oder Geldspenden, Mitarbeiterfreistellung für soziale Tätigkeiten, Versicherungsleistungen oder Arbeitsschutzmaßnahmen für die eigene Belegschaft (die die geltenden rechtlichen Anforderungen übertreffen), Bereitstellung firmeneigener Infrastruktur und internen Know-hows, Sponsoring von Kultur- oder Sportereignissen sowie Partnerschaften mit dem öffentlichen Sektor; die Liste der möglichen Formen sozialen Handelns von Unternehmen ist groß; ebenso die Palette möglicher zu Grunde liegender Motive.

Ziel dieser Arbeit ist eine Analyse von arbeitsplatzbezogenen Maßnahmen zur Bekämpfung von HIV und AIDS durch privatwirtschaftliche, gewinnorientierte Unternehmen mit operativen Schwerpunkten im südlichen Afrika. Neben objektiv beobachtbarer Quantität und Qualität der durchgeführten Programme interessieren hierbei die Motive, die zur Implementierung führten. Zu diesem Zweck sollte ein Fragebogen entwickelt und zur schriftlichen Beantwortung an eine ausgewählte Population versendet werden.

Nach einem einleitenden Teil, in dem ausführlich auf die momentane Ausbreitung von AIDS im Untersuchungsgebiet eingegangen wird, folgt eine literaturbasierte Identifikation möglicher ökonomischer Auswirkungen auf einzelne Akteure. Das anschließend vorgestellte Konzept der Corporate Social Responsibility bietet einen ersten Ansatzpunkt zur Einordnung der untersuchten Arbeitsplatzprogramme. Gemeinsam mit Überlegungen zu altruistischem Verhalten relevanter Entscheidungsträger wird somit ein theoretisches Grundgerüst aufgebaut, aus dem Hypothesen zur „tieferen“ Motivation dieses unternehmerischen Handelns abgeleitet werden können. Die so gewonnenen Annahmen sollen durch die schriftliche Unternehmensbefragung näher untersucht und abschließend breit diskutiert werden.

2. Darstellung des Untersuchungsgegenstandes

Zunächst folgt ein Überblick über die Verbreitung und den epidemiologischen Verlauf von HIV und AIDS im Afrika südlich der Sahara und die sich daran anknüpfenden ökonomischen – und somit für dort ansässige Unternehmen relevanten – Auswirkungen. Daran anschließend sollen die so genannten Arbeitsplatzprogramme des Privatsektors kurz vorgestellt und im Rahmen des Ansatzes der Corporate Social Responsibility die zu Grunde liegende Motive näher beleuchtet werden. Vor der Formulierung der Forschungsfragen werden diese in der Literatur meist von ökonomischen Überlegungen geprägten Treiber um den Aspekt altruistischen Handelns erweitert.

2.1. HIV und AIDS im südlichen Afrika

2.1.1. Epidemiologie

Der aktuelle Epidemic Update von UNAIDS (Joint United Nations Programme on HIV/AIDS) und der WHO (World Health Organisation) wird mit folgenden Worten eingeleitet: „Die Immunschwächekrankheit AIDS hat seit dem ersten Bekanntwerden im Jahr 1981 mehr als 25 Millionen Opfer gefordert und ist damit eine der zerstörerischsten Epidemien in der Geschichte der Menschheit.“[9] Geschätzte 40,3 Millionen Menschen – und damit ungefähr 900.000 mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres[10] – waren im Dezember 2005 weltweit mit HIV infiziert.[11] Die Zahl der Neuinfektionen (4,9 Millionen) und der AIDS-Toten (3,1 Millionen) blieb zum Vergleichszeitraum annähernd konstant hoch. Die hier in aller Kürze zusammen gefassten Daten machen deutlich, dass, was die HIV/AIDS- Problematik betrifft, nicht ganz zu Unrecht, von der „größten humanitären Katastrophe unserer Zeit“[12] gesprochen wird.

Auch wenn es sich um ein globales Problem handelt, so sind doch regionale Unterschiede deutlich zu betonen, da gebietsspezifische Prävalenzraten extrem variieren. Während weltweit durchschnittlich „nur“ 1,1 % der erwachsenen Bevölkerung mit dem Virus infiziert sind, liegt die Prävalenz im südlichen Afrika im Mittel bei annähernd 7,2 %.[13] Eine regional noch weiter differenzierte Betrachtung weist Gebiete aus, in denen der Prozentsatz der Infizierten diesen Durchschnittswert noch bei weitem übertrifft.[14] Es bleibt festzuhalten, dass die Prävalenz – bedingt durch lokale Trends und Risikofaktoren der betroffenen Bevölkerung – sehr stark variiert.[15] Einen Eindruck der regionalen Verbreitung soll Abbildung 1 vermitteln.

Abb. 1: HIV-AIDS Prävalenz im südlichen Afrika (2002-2004) [Angaben in Prozent]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: SAHIMS.

Auch bei der Betrachtung absoluter Zahlen zeigt sich, dass der bei weitem größte Teil der weltweit mit HIV infizierten Menschen gleichermaßen in den ruralen und urbanen Räumen afrikanischer Staaten südlich der Sahara lebt.[16] Terhorst sieht die außergewöhnlich starke Betroffenheit und die hohe Varianz der Prävalenz vor allem in den folgenden regionaltypischen Verbreitungsfaktoren begründet:[17]

- Vorherrschen des (im Gegensatz zu HIV-2) aggressiveren HIV-1
- Die Stellung der Frau in der Gesellschaft (fehlende Macht gegenüber Männern auf Grund patriarchalischer Systeme, unzureichende Bildung, niedriges Einkommen)
- Stellung der Sexualität in der Gesellschaft
- Kriegerische Konflikte und Migration
- Armut des Region

„Da sich die Verbreitungsfaktoren in verschiedenen Regionen und Personenkreisen unterschiedlich stark entwickeln bzw. beeinflusst werden (können), entwickelt sich HIV/AIDS dort entsprechend unterschiedlich stark.“[18]

Was den zukünftigen Verlauf anbelangt, kann nach momentanem Stand der Dinge für das südliche Afrika nicht beantwortet werden, ob sich das betreffende Milleniumziel der Vereinten Nationen (das Stoppen der weiteren Ausbreitung von HIV und eine Umkehr der Entwicklung bis zum Jahr 2015[19] ) realisieren lässt.[20]

Neben millionenfachem individuellen und familiären Leid, das durch Stigmatisierung, Einkommensverlust und die physischen Folgen der Erkrankung selbst verursacht wird, knüpfen sich an AIDS viele weiter reichende Problemkreise an: eine wachsende Belastungen öffentlicher Einrichtungen und Haushalte; eine Großelterngeneration, die eine sehr hohe Anzahl von AIDS-Waisen[21] versorgen muss und hinsichtlich eigener Hilfsbedürftigkeit ein geringeres Pflegepotential durch ihre erwachsenen Kinder erfährt[22] ; eingeschränkte Bildungsperspektiven für verwaiste Kinder[23] ; ein flächendeckender Verlust an Sozial- und Humankapital. HIV ist schon lange nicht nur mehr ein medizinisches Problem, sondern auch – und vor allem – ein sozioökonomisches.

Neun von zehn infizierten Menschen im südlichen Afrika sind im erwerbsfähigen Alter,[24] „mehr als 20% der ökonomisch aktiven Population in der Altersgruppe von 15 bis 49 Jahren [im südlichen Afrika] sind mit HIV infiziert.“[25] HIV/AIDS schränkt ökonomische Aktivitäten ein und verringert den sozialen Fortschritt betroffener Regionen.[26]

Auf die ökonomischen Auswirkungen der Pandemie, die – wie in dieser Arbeit vermutet – einen relevanten Einfluss auf die Situation und die Entscheidungen wirtschaftlicher Akteure haben, soll nun im Folgenden näher eingegangen werden.

2.1.2. Ökonomische Auswirkungen

Bei der Beurteilung der wirtschaftlichen Folgen von HIV/AIDS erscheint es sinnvoll, schritt- und ebenenweise differenziert vorzugehen. Zunächst bietet sich eine genauere Betrachtung einzelner Wirtschaftseinheiten (Haushalte und Unternehmen) auf der Mikroebene an; deren Verhältnisse und Verhalten determinieren in der Folge die im Anschluss zu untersuchende Situation auf der Makroebene (Märkte und nationale Volkswirtschaften).

Private Haushalte: Ausgehend von der typischen Haushaltsstruktur im südlichen Afrika besteht ein Haushalt in der folgenden Betrachtung aus mehreren Individuen (mindestens ein Elternpaar und mehrere Kinder)[27], „die sowohl konsumieren, und sparen, als auch – gerade in Sub-Sahara Afrika – produzieren, um ihr Ziel, die Maximierung ihrer Wohlfahrt bei gegebener Ressourcenausstattung, zu erreichen.“[28]

Wie bereits erwähnt, sind innerhalb dieser Haushalte vorrangig Mitglieder, die sich in ihrer wirtschaftlich produktivsten Lebensphase befinden, direkt von der Krankheit betroffen. Durch Erkrankung oder Tod eines Familienmitgliedes entstehen dem Haushalt indirekte[29] und direkte[30] Kosten.

Die indirekten Kosten können wie folgt zusammengefasst werden:

- Krankheit bzw. Versterben bewirken eine Verringerung der Arbeitskraft und -zeit des Haushaltes.[31] Daraus resultiert zum Einen ein geringeres Einkommen aus formaler Beschäftigung, zum Anderen ein Rückgang von zum Eigenbedarf oder Verkauf produzierter landwirtschaftlicher Gütermengen.[32]
- Verstirbt ein Familienmitglied, so geht damit in aller Regel der Verlust von bislang verfügbaren Wissensressourcen einher.[33]
- Durch Vererbung (aus dem Haushaltskreis heraus) kann u.U. ein Verlust an physischen Vermögensgegenständen resultieren.[34]
Direkte Kosten ergeben sich durch
- Nachfrage nach Medikamenten zur antiretroviralen Therapie und/oder zur Behandlung opportunistischer Infektionen,
- Nachfrage nach medizinischer und pflegerischer Betreuung,
- einen erhöhten Transportbedarf und
- Beerdigungskosten.[35]

Die auf diese Weise betroffenen Haushalte haben nun verschiedene Möglichkeiten, den entgangenen Einnahmen und zusätzlichen Kosten kompensatorisch entgegenzuwirken. Hierzu zählen die Ausweitung des Arbeitsangebotes und -einsatzes der gesunden bzw. verbliebenen Familienmitglieder, die Umverteilung des verbleibenden Zeitbudgets zu Gunsten der Pflege betroffener Haushaltsmitglieder, Konsumverzicht (vor allem bei Nahrungsmitteln, medizinischen Leistungen und Bildungsinvestitionen für die nicht Betroffenen), das Verringern der Sparrate, eine erhöhte Kreditaufnahme und/oder die Umstellung der eigenen landwirtschaftlichen Produktion auf weniger arbeitsintensiven Anbau.[36] Besonders betroffen von diesen Maßnahmen sind jüngere Generationen im Familienverband, auf die sich vor allem der Konsumverzicht und die Ausweitung des Arbeitsangebotes negativ auswirken. Zum einen führt ein Verzicht bei Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung zu einem allgemein verschlechterten Ernährungs- und Gesundheitszustand, was sowohl die intellektuelle wie auch produktive Entwicklung der Kinder behindern kann.[37] Zum anderen schließt das Arbeitsangebot häufig die im Haushalt lebenden Kinder mit ein; in der Folge verlassen diese nicht selten die Schule.[38]

Die makroökonomischen Auswirkungen dieser Bewältigungsstrategien werden im entsprechenden Abschnitt weiter erläutert.

Unternehmen: Laut ILO betrifft HIV/AIDS große und kleine, rural und urban angesiedelte, formelle und informelle, private und öffentliche Arbeitsplätze in ähnlicher Weise.[39] Einerseits führen Infektionen, Erkrankungen und Todesfälle in der eigenen Arbeitnehmerschaft kurz- und mittelfristig zu erheblichen Einschnitten in betriebliche Prozesse. Andererseits wirkt sich die erst weiter unten zu beschreibende veränderte makroökonomische Situation negativ auf langfristige Wachstums-aussichten von Unternehmen aus.

Wie in Abbildung 2 veranschaulicht, lassen sich drei unterschiedliche, nichtsdestotrotz eng miteinander verwobene, Mechanismen ausmachen, die zu betrieblichen Nachteilen betroffener Firmen führen: steigende Kosten, eine abnehmende Produktivität und eine sinkende Rentabilität.[40] Ausgangspunkt in dieser Betrachtung sind direkte Beeinträchtigungen, die dem Unternehmen durch die Betroffenheit der eigenen Arbeitnehmerschaft entstehen.

Abb. 2: Auswirkungen von HIV/AIDS auf Unternehmensebene

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: PWBLF/GBC/UNAIDS (2000), S. 15.

Aus Unternehmenssicht sind vor allem die folgenden Faktoren von übergeordneter Bedeutung für den eigenen Betrieb[41] (siehe auch Abbildung 3): durch Krankheitsfälle in der Belegschaft, aber auch durch einen erhöhten Pflegebedarf von deren Familien- oder Communityangehörigen[42], kommt es zu einer vermehrten Abwesenheitshäufigkeit[43] (increased absenteeism); verstirbt ein Angestellter oder scheidet er auf Grund seiner Erkrankung aus dem Betrieb aus, geht für die Firma damit ein Verlust an Wissen (loss of tacit knowledge) und Fähigkeiten (loss of skills) einher; durch HIV/AIDS entsteht eine beständige Fluktuation unter den Mitarbeitern (increased staff turnover); schließlich wird vermutet, dass die Infektionserkrankung sowohl die Arbeitsmotivation Betroffener als auch die derer Kollegen verringert[44] (declining morale).[45] Die genannten Faktoren führen direkt zu einer Abnahme der Produktivität des Unternehmens, indirekt (durch einen erhöhten Bedarf an Neueinstellungen sowie Aus- und Fortbildungsmaßnahmen, die das Ziel haben, dem Effekt der sinkenden Produktivität entgegenzuwirken) zu einem Anstieg der anfallenden Kosten.

Abb. 3:Primäre Probleme durch HIV/AIDS aus Unternehmenssicht

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung; Datenbasis: Ebony Consulting International

(2002), S. 22.

Die direkten Kosten durch HIV und AIDS entstehen den Unternehmen vorrangig durch gestiegene Ausgaben für Vorsorge-, Behandlungs- und Kompensationsleistungen. Hierzu zählen gestiegene Zahlungen für Versicherungen, für Betriebsrenten, für von der Firma getragene Gesundheitsleistungen und – schließlich – für Beerdigungskosten.

Im Zusammenspiel mit den noch zu beschreibenden makroökonomischen Rahmenbedingungen, der rückläufigen Produktivität und steigenden Kosten (und sinkender Möglichkeiten zur Re-Investition von Betriebsgewinnen) ergibt sich durch HIV/AIDS eine insgesamt geringere Rentabilität betroffener Firmen.

Wie stark im Einzelnen sich diese Mechanismen auf bestimmte Unternehmen auswirken, ist abhängig von einer Anzahl firmenspezifischer Variablen. Die HIV- Prävalenz der geographischen Region, in dem das Unternehmen angesiedelt ist, determiniert das Infektionsrisiko der Mitarbeiter; ebenso ist die Unternehmensbranche mit ausschlaggebend für die Gefährdung (Sektoren mit hoher Arbeitsmigration sind besonders betroffen); außerdem wirkt sich das Ausmaß der Qualifizierung betroffener Angestellter direkt auf die Kosten der Rekrutierung aus.[46]

Makroökonomische Auswirkungen: Nicht nur unternehmensintern haben HIV und AIDS einen Einfluss darauf, wie sich einzelne Firmen auf afrikanischem Boden zukünftig entwickeln werden. AIDS belastet Arbeits- und Gütermärkte, beschränkt die finanzielle Handlungsfähigkeit des Staates, führt zu rückläufigen Investitionen aus dem Ausland und beeinträchtigt so das Wachstum ganzer Volkswirtschaften.

Vor einer Analyse der Situation auf den Arbeitsmärkten soll nochmals ein allgemeiner Aspekt zur Ausbildungssituation aufgegriffen werden. Wie zuvor schon angesprochen, mindert die hohe HIV-Prävalenz die Bildungschancen von Kindern, die in vielen Fällen zur Pflege erkrankter Familienangehöriger herangezogen werden oder zur Kompensation verlorenen Einkommens arbeiten müssen. Dieser Effekt verstärkt sich in dem Maße, in dem auch Lehrer erkranken[47] ; die Kosten für das Bildungswesen steigen, was sowohl die öffentlichen (durch Ausbildungs- und Einstellungskosten) wie auch die privaten (durch Schulgeldzahlungen) Haushalte belastet;[48] es steht zu befürchten, dass hierdurch viele Lebens- und Arbeitskompetenzen in wesentlich geringerem Ausmaß vermittelt werden, als dies ohne AIDS möglich wäre.[49]

Zurück zur Situation auf den Arbeitsmärkten: Kurzfristig kommt es hier durch Todesfälle von Facharbeitern zu einer steigenden Nachfrage nach ausgebildeten Kräften, die einem sinkendem Angebot gegenübersteht und eventuell nicht voll gedeckt werden kann; folglich steigen Löhne und Gehälter für Fachkräfte.[50]

Das vermehrte Arbeitsangebot von Seiten ungelernter Kinder und Jugendlicher führt andererseits zu tendenziell sinkenden Löhnen innerhalb dieser Gruppe. Insgesamt verkleinert sich der Pool an qualifizierten Arbeitskräften[51], wodurch sich für die Wirtschaft – allgemein gesprochen – die Einstellung „wertvoller“ Angestellter schon jetzt zeitaufwendiger, teurer und schwieriger gestaltet. Wie sich die veränderte Situation im Bildungswesen langfristig auf den Arbeitsmärkten in Sub-Sahara Afrika bemerkbar machen wird, ist heute nur schwer abzuschätzen. Jedoch erscheint die Annahme plausibel, dass sich durch diesen Sachverhalt die Situation im Bereich gelernter Arbeiter eher zuspitzen wird: „Reduced levels of human capital investments will have consequences for future economic growth by virtue of less educated workforce in poorer overall health.“[52]

Auch Gütermärkte werden von AIDS und HIV berührt. Wie sich bereits bei der Betrachtung einzelner Haushalte zeigte, verändern diese ihre Konsumgewohnheiten. Dies äußert sich insbesondere im Verzicht auf langlebige Konsumgüter. Produzenten dieser Güter sind gezwungen, auf diesen Rückgang der Nachfrage und die weiter oben diskutierten gestiegenen Produktionskosten zu reagieren, indem sie kurzfristig Güterpreise anheben, langfristig Kapazitäten abbauen.[53] Handelt es sich bei den betreffenden Produkten um Exportgüter für das Ausland (die auf den dortigen Märkten substituierbar sind), so kann das Steigen der Preise einen Exportrückgang bewirken.[54]

Bei der Beurteilung der wirtschaftlichen Leistungskraft afrikanischer Länder darf der Anteil des kommerziellen landwirtschaftlichen Sektors und die Rolle privater Haushalte als Produzenten landwirtschaftlicher Güter nicht unterschätzt werden.[55] Einerseits kann es bei kommerziellen Produzenten auf Grund steigender Produktionskosten und eines unzuverlässiger werdenden Output-Stromes zu Lieferengpässen kommen. Andererseits stellen private Haushalte ihre Produktion von hochwertigen, exportfähigen Feldfrüchten auf weniger arbeitsintensive, nicht exportfähige Produkte zur Deckung des Eigenbedarfes um.[56] Hierdurch und durch einen möglichen AIDS-bedingten Bevölkerungsrückgang kann auch ein Rückgang inländischer Nachfrage nicht ausgeschlossen werden.[57] Außerdem droht die Gesamtmenge der Produzierten Güter abzunehmen.

Betrifft AIDS besonders qualifizierte Fachkräfte oder die Unternehmensleitung, ist die Existenz ganzer Unternehmen (vor allem die kleiner, mittelgroßer formeller aber auch informeller) gefährdet. Daraus resultiert ein Verlust an Arbeitsplätzen, ein Rückgang der staatlichen Steuereinnahmen und ein Absinken des Investitionskapitals. Diese Umstände können langfristig einen negativen Anreiz für ausländische Investoren darstellen und das Wachstum verlangsamen, stagnieren oder zurücklaufen lassen.[58]

Weitere Faktoren, die bei einer Gesamtbetrachtung berücksichtigt werden, sind:

- Der Verlust produktiver Arbeitskräfte und das Sinken der kumulierten nationalen Sparrate führen zu einem Rückgang an Ressourcen für Produktion und Investitionen.[59]
- Bei einer Untersuchung verlorenen produktiven Humankapitals interessiert zudem eine Typisierung in Alters- und „Bildungsgruppen“.[60]
- Die Kosten des Gesundheitssektors steigen an. Dies ist bedingt durch einen erhöhten Bedarf an Leistungen für HIV-Infizierte und für an AIDS Erkrankte, durch zusätzlich nötige Sicherheitsstandards auch für nicht Betroffene (HIV-Tests, sterile Hilfsmittel) und nicht zuletzt durch Erkrankungen und Todesfälle des medizinischen Personals selbst. Bei gegebenem Budget des Staates, der häufig als Leistungserbringer auftritt, folgt eine Umschichtung der staatlichen Mittel. Investitionen für Bildung und Infrastruktur aber auch für anderweitige Maßnahmen innerhalb des Gesundheitssystems selbst werden so weiter erschwert.[61]

Zur Gewichtung der oben genannten Faktoren müssen zunächst weitere Annahmen zur zukünftigen Entwicklung der Pandemie, zum Ausmaß der Betroffenheit einzelner Bevölkerungsschichten, zu regionalspezifischen Fertilitätsraten und zu der zu erwartenden Mortalität und Morbidität getroffen werden. Erst jetzt können Modelle entwickelt werden, die den durch AIDS verursachten Wachstumsverlust quantitativ erfassen sollen. Auf Grund der Verwendung eines solch interdependenten Geflechts vieler schwer bestimmbarer Variablen kann nicht erwartet werden, dass für die gesamte Region ein einheitliches Prognosebild gezeichnet werden kann. Dementsprechend weisen unterschiedliche prospektive Modelle auch höchst unterschiedliche Ergebnisse auf: „The estimates of economic growth impact ranges from positive to negative 28 percent depending on the macro-model of choice.“[62] Mit Hilfe von Abbildung 4 soll an dieser Stelle für den interessierten Leser auf verschiedene Studien zum Thema verwiesen werden.

Abb. 4: Studien zum makroökonomischen Effekt von HIV/AIDS auf das Bruttoinlandsprodukt

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: ILO (2004), S. 12.

Eine retrospektive Betrachtung der ILO aus dem Jahr 2004 betont jedoch die Auswirkungen, die AIDS in der Vergangenheit bereits nachweislich verursacht hat. Die Untersuchung kommt (trotz vieler Einschränkungen, die auch diesem Modell zu Grunde liegen) für 41 Staaten zu dem Schluss, dass diese durch AIDS über einen Zeitraum von 10 Jahren rund die Hälfte ihres potentiellen Wachstums (durchschnittliche Einbußen von 0,7% jährlich) nicht realisieren konnten.[63]

Abb. 5: Wachstumseinbußen (Bruttoinlandsprodukt und Bruttoinlandsprodukt

je Einwohner) in Abhängigkeit der HIV Prävalenz

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: ILO (2004), S. 14.

Deutlich wird auch ein Zusammenhang von vorherrschender Prävalenz und dem Ausmaß der wirtschaftlichen Auswirkungen von AIDS. Diese Beziehung wird in Abbildung 5 dargestellt. Der unterschiedliche Verlauf der beiden gezeigten Kurven (Verlust am Bruttoinlandsprodukt und Verlorenes Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner) erklärt sich durch die hohe Mortalität. Reduzierte sich durch den Tod eines Menschen das Bruttoinlandsprodukt nur um dessen Anteil an selbigem, so bliebe das BIP je Einwohner dennoch konstant.[64] Das Gesamtprodukt (bzw. dessen Wachstum) jedoch verkleinerte sich durch den Verlust produktiver Einwohner in diesen Fall trotzdem. Das erzielbare BIP sinkt durch HIV/AIDS also stärker als der auf die Einwohner bezogene Wert.[65] Aus diesem Grunde wird der Nutzen des BIP pro Kopf als adäquater Indikator makroökonomischer Analysen angezweifelt.[66] Dennoch interessant: Der abnehmende Verlauf des pro-Kopf-Wertes zeigt, dass neben der gestiegenen Mortalität tatsächlich weitere Faktoren das Inlandsprodukt deutlich bremsen.

Auch wenn er nur sehr ungenau und unsicher quantifizierbar ist, es gibt einen starken Einfluss von HIV/AIDS auf Unternehmen und deren ökonomische Umwelt. Mit der Verbreitung dieser Erkenntnis wächst auch die unternehmerische Motivation, sich aktiv am Kampf gegen die Krankheit zu beteiligen – häufig mit arbeitsplatzbezogenen Maßnahmen zum Schutz der eigenen Belegschaft.

2.2. Das Konzept der „Corporate Social Responsibility“

2.2.1. Allgemein

Innerhalb der Wirtschaftswissenschaften kann Corporate Social Responsibility (CSR) als zweierlei verstanden werden: zum einen als Appell bzw. eine Forderung an unternehmerische Entscheidungsträger, sich ihrer Verantwortlichkeit der Gesellschaft gegenüber zu erinnern; zum anderen (in der neueren Zeit) kann CSR jedoch auch zunehmend als Instrument des strategischen Managements beschrieben werden, das seinen Einsatz zur Generierung von Wettbewerbsvorteilen findet.

Die Geschichte des CSR-Konzeptes beginnt in den frühen 1950er Jahren. H.R. Bowen betonte seinerzeit, dass Geschäftsleute eine Verpflichtung hätten, eben solche Firmenpolitiken zu verfolgen und solche Entscheidungen zu treffen, die im Sinne der Ziele und Werte der Gesellschaft lägen.[67] In der nachfolgenden Zeit mehrten sich ähnliche Forderungen. In der Forschungsliteratur traf man immer häufiger auf Begriffe wie Corporate Social Responsibility bzw. Responsivenes s, Corporate Social Performance, Business Ethics oder Corporate Citizenship. Exemplarisch soll hier eine aktuelle Definition des Konzeptes genannt werden, die aus Sicht des Autors einen guten Einblick erlaubt:

“Corporate social responsibility is the continuing commitment by business to behave ethically and contribute to economic development while improving the quality of life of the workforce and their families as well as of the local community and society at large.”[68]

Eine relevante Erweiterung erfuhr der Ansatz durch die so genannte Stakeholder-Theorie. Neben anderen beschreibt vor allem Robert E. Freeman darin legitime Interessen und Ansprüche (so genannte stakes[69]) von Gruppen, die in direkter oder indirekter Austauschbeziehung zu Unternehmen stehen.[70] Neben den Eigentümern traten nun auch Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten, Händler, Anwohner, Umweltaktivisten, Konkurrenten, Regierungen und andere relevante Individuen und Institutionen in das Blickfeld von Forschung und Praxis. Letztlich versucht der Stakeholder-Ansatz ein möglichst vollständiges Bild von Unternehmen in deren sozioökonomischer Umwelt zu zeichnen – dies geht einher mit einer Relativierung der Ansprüche der Eigentümer: Unternehmen sind aus dieser Sicht als Bestandteil (und Nutznießer) komplexer gesellschaftlicher Netzwerke auch gegenüber den anderen Akteuren dieser Netzwerke verantwortlich (und nicht mehr nur Besitzern oder Shareholdern verpflichtet).

Während sich ihre zunehmende Verbreitung und Relevanz in Theorie und Praxis deutlich beschreiben lässt[71], suchen die Konzepte der CSR und des Stakeholder-Ansatzes noch immer nach einer hinreichenden Legitimation. Diese wird (neben einem eher deskriptiven Ansatz) vorrangig auf Basis einer normativ-ethischen und einer instrumentellen Argumentationslinie zu erlangen versucht.[72] Erstens sollten sich Unternehmen sozial engagieren, weil dies per se „gut“ sei; zweitens könne dieses Handeln zu nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen führen. Beiden Versuchen ist gemein, dass sie (bislang) nicht zu eindeutigen Ergebnissen führen.

Je nachdem, welche rechtlichen oder ethischen Grundlagen in Bezug auf Besitzrechte und Verteilungsgerechtigkeit[73] angewendet werden, werden unterschiedliche Handlungsempfehlungen für „gut“ befunden.

Instrumentelle Rechtfertigungsansätze bemühen sich um den empirischen Nachweis einer positiven Beziehung zwischen sozialem Handeln und (langfristigem) Unternehmenserfolg. Auch wenn die Forschung in diesem Bereich nicht vollkommen neu ist[74], bilden eindeutige Ergebnisse hier eher die Ausnahme.[75]

Betriebswirtschaftlicher Sinn und Zweck sozialen Engagements sollen nun am Beispiel der so genannten „Workplace Programs“ von Unternehmen im südlichen Afrika vertieft werden.

2.2.2. Arbeitsplatzprogramme: Kostendämpfer und Differenzierungsmerkmal

Ein kurzer Ausschnitt aus einer Online-Bekanntmachung eines deutschen Automobilherstellers:

„ [Die Niederlassung in Südafrika] verzeichnet seit dem Start des Arbeitsplatzprogrammes im Jahr 2000 einen signifikanten Rückgang von Fehlzeiten und dauerhafter Arbeitsunfähigkeit in Folge von HIV/AIDS. Bisher unterzogen sich 93 Prozent der rund 5.000 Mitarbeiter freiwillig einem HIV-Test. Durch die Einnahme antiretroviraler Medikamente und durch die bessere medizinische Versorgung stieg die Überlebensrate der Betroffenen bis zum Jahr 2004 auf 93,5 Prozent. […] Der Krankenstand verringerte sich im Jahr 2004 auf zwei Prozent.“ [76]

Das angesprochene Programm scheint – nach Auskunft des Unternehmens – die Bedingungen dafür zu erfüllen, was Michael Porter und Mark Kramer als soziales Handeln im „kompetitiven Kontext“ bezeichnen[77]: Unternehmen sollten demnach danach streben, aus eigener Sicht ökonomisch sinnvolle Zielsetzungen mit (aus externer Sicht) sozial erwünschten Handlungen in Einklang zu bringen. Hieraus resultiere eine Situation, die die Firma sowohl aus einer internen Perspektive relativ besser stelle, als auch positive Auswirkungen auf die Unternehmensumwelt ausübe; dies käme einer insgesamt besseren Positionierung des Unternehmens im Wettbewerb gleich.[78]

Ein Effekt solcher privatwirtschaftlicher Handlungen tritt also in zweifacher Weise auf.

Zum einen ergreifen Unternehmen Maßnahmen gegen interne Probleme und steigern so ihre Effizienz (oder beugen nachhaltig gegen einen zukünftigen Effizienzverlust vor). Zum anderen handelt ein derart engagiertes Unternehmen im Interesse eigener Stakeholdergruppen und kann so möglicherweise die Beziehungen zu diesen verbessern. Voraussetzung hierfür ist jedoch eine entsprechende Kommunikation. Ganz allgemein scheint der alte Spruch „Tu Gutes und rede darüber“ im Zusammenhang mit CSR-Aktivitäten besondere Gültigkeit zu besitzen.[79]

Auf Arbeitsplatzprogramme bezogen: Die Implementierung von Maßnahmen zur Prävention von HIV/AIDS wirkt sich kurz- und mittelfristig positiv auf die Kosten- und Produktivitätsentwicklung innerhalb eines Unternehmens aus, was durch Kosten-Nutzen-Analysen belegt werden kann und belegt wird.[80] Durch gezielte Bekanntmachung der Aktivitäten wiederum wird den Stakeholdern guter Wille und besondere Wichtigkeit ihren Interessen gegenüber signalisiert. Dies kann Auswirkungen auf das Image der Firma, auf den Absatz der Produkte, auf die Möglichkeiten zur Attrahierung neuer Mitarbeiter[81], auf die Kapitalbeschaffung und sogar – und das soll als weitere Motivklasse in der Analyse betrachtet werden – auf Wahrscheinlichkeit und Ausmaß staatlicher Interventionen[82] haben.

Dementsprechend kommunizierte kosteneffektive Arbeitsplatzprogramme kann man also, wie in der Kapitelüberschrift angedeutet, als kurz- und mittelfristige Maßnahmen zur Kostendämpfung und als strategischen Versuch zur Differenzierung[83] und zur Erlangung von Wettbewerbsvorteilen[84] verstehen. Und mehr noch: Unter Betrachtung der in Kapitel 2.1.2. besprochenen langfristigen wirtschaftlichen Konsequenzen bieten die Programme einen beschränkten Handlungsrahmen, diesen Folgen entgegenzuwirken.

An dieser Stelle noch einige erklärende Bemerkungen zu den so genannten „ Workplace Programmes “: Arbeitsplatzprogramme zur Bekämpfung von HIV und AIDS sind freiwillige Maßnahmen von Organisationen des Privatsektors. Sie werden häufig von Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) der internationalen Entwicklungszusammenarbeit initiiert und orientieren sich in ihrer Umsetzung häufig an vordefinierten Standards. Die genaue Ausgestaltung von auf HIV bezogenen Maßnahmen variiert hierbei je nach Bedarf und Möglichkeiten einzelner Unternehmen und nach bereits von staatlicher Seite angebotenen Versicherungs- und Behandlungsleistungen. Folgende „Module“ sind hierbei häufig als Teile der Programme anzutreffen:[85]

- Freiwillige HIV-Tests mit umfassender Beratung
- Explizites Verbot der Veröffentlichung des HIV-Status der Mitarbeiter
- Explizites Verbot der Diskriminierung bei Rekrutierung und / oder Bezahlung
- Verteilung von Aufklärungsmaterialien
- Ausbildung und Einsatz von Mitarbeitern, die innerhalb der Firma als Ansprechpartner, Berater und Aufklärungspersonal fungieren (so genannte Peer Educators)
- Verteilen von kostenlosen Kondomen
- Aufkommen für sämtliche Kosten einer Behandlung mit antiretroviralen Medikamenten (ARVs)
- Aufkommen für die Kosten zur Behandlung opportunistischer Infektionen
- Angebot von wohnortbasierter Pflege (so genannte Home Based Care)

Des Weiteren können die Programme derart modifiziert sein, dass sie die gesamte Arbeiterschaft umfassen oder nur auf bestimmte Risikogruppen abzielen. In manchen Fällen werden die Aktivitäten auch auf einige oder alle Familienangehörige des Angestellten sowie auf die das Unternehmen umgebende Gemeinde ausgedehnt.

2.3. Reziprozität und Altruismus

„Wir können uns eine Gesellschaft denken, in der solche Prinzipien herrschen. In den freien Berufen funktioniert bereits in einem gewissen Grad eine Moral und Ökonomie dieser Art. Denn Ehre, Selbstlosigkeit und korporative Solidarität sind weder leere Worte, noch laufen sie der Notwendigkeit zur Arbeit zuwider. Humanisieren wir auch die anderen professionellen Gruppen: damit wäre ein Fortschritt erzielt, den schon Durkheim häufig empfohlen hat.“ [86]

An dieser Stelle den Zweck oder die ethischen Verpflichtungen von Unternehmen ausführlicher zu diskutieren, würde vermutlich den gesetzten Rahmen zu sehr ausdehnen. Dennoch darf bei einer Untersuchung des Verhaltens und der Entscheidungen einzelner Organisationen nicht aus den Augen verloren werden, dass sich hierfür in aller Regel einzelne Menschen zu verantworten haben. Die Werte und Moralvorstellungen dieser Verantwortungsträger sind es, die im Zusammenspiel mit ihren Aufgaben im Unternehmen und ihren Verpflichtungen gegenüber den Eigentümern das organisationale Handeln bestimmen. Neben kurz- und langfristigen finanziellen und auf die Unternehmensumwelt bezogenen Faktoren interessiert in dieser Untersuchung daher noch eine weitere – individuelle – Komponente: Altruismus.

Zunächst sei der Entscheidungsträger als Sachwalter der ureigenen Unternehmensinteressen (Profitmaximierung und langfristiges Überleben) betrachtet:

Insofern man die gegenseitigen Vorteile durch die Durchführung von Arbeitsplatzprogrammen erwägt, ist es nicht ganz abwegig, diese als eine – wie von Sahlins oder Stegbauer beschriebenen – generalisierte Form der Reziprozität[87] zu interpretieren. Durch die zielgerichtete direkte oder indirekte Ressourcengabe von Seiten des Unternehmens profitieren die Gruppe der Angestellten, deren Familien und Gemeinden und letzten Endes (zu einem gewissen Grad) die gesamte Gesellschaft. Geschieht die Gabehandlung in der Hoffnung, in unbestimmter Zeit eine Erwiderung der Gabe (in anderer Form) zu erhalten, so gleicht dies einer Art generalisierter Reziprozität. Erhöhter Absatz und hohe Arbeitsmotivation oder das Prädikat eines „guten“ (und damit attraktiven) Arbeitgebers könnten als solche Gegengaben aufgefasst werden.

Eine weitere – ganz ähnliche – Möglichkeit zur Interpretation bietet das „Klugheitsregime“ des rationalen Altruismus: „Soziales Helfen liegt demnach im allseitigem Interesse der die Figuration bildenden Akteure. ‚An sich’ ist der Akteur ‚egoistisch’ (eigensinnig/selbstreferentiell), aber er lernt, dass er dies in der faktischen, unhintergehbaren Vernetzung mit dem Alter Ego nur optimieren kann, wenn er die Caring Externalities berücksichtigt.“[88] Der Entscheidungsträger geht auch in diesem Fall davon aus, dass der eigene Aufwand zur Erhaltung oder Verbesserung des Gesundheitszustandes Anderer geringer ist als der zu erwartende selbstreferentielle Nutzen positiver externer Effekte.

Mit den Elementen eines „echten“ oder „reinen“ Altruismus kann eine solche Motivation jedoch nicht völlig in Einklang gebracht werden. Schneider definiert einen solchen Altruismus als freiwillige Handlung, die dem empfangenden Partner Nutzen stiftet; der Geber selbst jedoch handelt selbstlos.[89] Es stellt sich also die Frage, ob auch eine persönliche Uneigennützigkeit von Entscheidungsträgern eine Rolle bei der Implementierung der betrachteten Programme spielt. Solchen Motivationen wurden in dieser Arbeit bislang noch keine Betrachtung geschenkt.

Ob so etwas wie „wahrer Altruismus“ tatsächlich existiert, wird vermutlich noch auf lange Zeit nicht beantwortet werden können. Ohne hierbei allzu sehr ins Detail zu gehen, sollen die folgenden Zitate die unterschiedlichen Ansichten verschiedener Wissenschaftszweige auf den Punkt bringen.

Aus soziobiologischer Sicht klingt dies in etwa folgendermaßen:

"Die Soziobiologen verfechten strikt die Ansicht, daß nur ′genetischer Eigennutz′ via ′natürlicher Selektion′ entstanden sein kann und daß somit auch der biologische Kern unserer praktizierten Moralen von Anbeginn an nur ′genetischer Eigennutz′ gewesen sei. Kooperation und jede Form von ′Altruismus′ sozial lebender Organismen habe sich letztendlich aus dem - auch den mathematischen Spieltheoretikern vertrauten - Prinzip: ′Der wahre Egoist kooperiert!′ entwickelt." [90]

Die klassische Perspektive der Sozialwissenschaften kommt zu ähnlichen Aussagen:

"Whether one spoke to a biologist, a psychologist, a psychiatrist, a sociologist, an economist, or a poltical scientist the answer was the same: Anything that appears to be motivated by a concern for someone else′s needs will, under closer scrutinity, prove to have ulterior motives.” [91]

Ob finanzielle Vorteile, die Entlastung des eigenen “schlechten Gewissens” oder das Streben nach Anerkennung – aus dieser Sicht unterliegt altruistische erscheinendem Handeln immer ein egoistisches Motiv.

Andere Schlüsse hingegen werden in den Sozialwissenschaften vor allem aus den Experimenten der Forschergruppe um Batson, in denen Hypothesen zu einer Beziehung von Empathie und altruistischem Handeln untersucht wurden, gezogen:

„In study after study, with no clear exceptions, we find results conforming to the pattern predicted by the empathy-altruism hypothesis, the hypothesis that empathic emotion evokes altruistic motivation. At present, there are no plausible egoistic explanations for the results of these studies.” [92]

Ziel dieser Arbeit kann es nicht sein, nach einer endgültigen Klärung der wissenschaftlich derart höchst umstrittenen Existenz einer solchen reinen Selbstlosigkeit zu streben. Dennoch soll versucht werden, nach Anhaltspunkten von anderen als eigennutzenbezogenen finanziellen Motiven zu forschen.

3. Projektphasen, Forschungsgegenstand und Methodik

3.1. Projektphasen: Planung und Ablauf

Vor Beginn des Projektes wurde eine Liste einzelner zu erfüllender Aktivitäten erstellt. Diese Aktivitäten bzw. Projektphasen wurden im Sinne einer Ablaufplanung in einer chronologisch zweckmäßigen Reihenfolge an- und ihnen eine angestrebte Dauer zugeordnet. Hierbei wurde berücksichtigt, dass einzelne Aktivitäten erst nach Vollendung anderer aufgenommen werden konnten. Der Abschluss solcher bedingenden Aktivitäten entspricht den Meilensteinen[93] dieses Projektes (siehe Tabelle 1).

Tabelle 1: Meilensteine

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung.

Einzelne Aktivitäten wurden zu Beginn der Projektphase, wie in Abbildung 6 dargestellt, in einen prognostizierten zeitlichen Kontext eingeordnet.

Abb. 7: Ablaufplanung der einzelnen Projektphasen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung.

Die im folgenden Kasten aufgelistete Ablaufdokumentation beschreibt die tatsächliche Umsetzung einzelner relevanter Aktivitäten, die Teil der einzelnen Phasen waren:

Kasten 1: Beschreibung einzelner Aktivitäten in der Planungs- und Durchführungsphase

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung.

3.2. Forschungsfragen

Die durchgeführte Literaturanalyse legt vier voneinander abgrenzbare Motivklassen nahe: Erstens handeln Unternehmen anscheinend aus dem kurzfristigen ökonomischen Antrieb, innerbetriebliche Effizienzprobleme (Motivation, Abwesenheitsproblematik, zusätzliche Kosten) zu kontrollieren und die eigene Außenwirkung zu verbessern; zweitens scheint das soziale Engagement ein Versuch zu sein, die langfristigen ökonomischen Rahmenbedingungen zu beeinflussen; drittens wird vermutet, dass mit den Arbeitsplatzprogrammen einer Zunahme externer Kontrolle entgegengewirkt werden soll; viertens könnten derartige Aktivitäten als Ausfluss ethischer Werte und Vorstellungen relevanter Entscheidungsträger gewertet werden. Lassen sich die aus der Literatur gewonnen Motive für soziales Handeln von Unternehmen empirisch untermauern?

Selbst wenn die Befragten allen oben aufgeführten Motiven zustimmten, so könnte dies mit einer jeweils unterschiedlich starken Ausprägung geschehen. Welche Gewichtung kommt aus Unternehmenssicht den einzelnen Motivklassen bei?

Unterscheidet sich diese Ausprägungsstärke auch zwischen den einzelnen befragten Unternehmen? Dies könnte gut möglich sein. Je nach Organisationsstruktur und Firmengröße dürfte beispielsweise die Bedeutung langfristiger strategischer Ziele verschiedentlich wahrgenommen werden. Gibt es einen Zusammenhang zwischen Firmengröße und Gewichtung einzelner Motivklassen?

Einige Untersuchungen legen nahe, dass das Ausmaß von CSR-Aktivitäten von der Firmengröße abhängig ist. Bezogen auf die hier betrachteten Präventionsprogramme schließt sich die Frage an: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Firmengröße und (quantitativem) Ausmaß des sozialen Engagements?

Mit zunehmender Ausbreitung von HIV und AIDS steigen – wie im Grundlagenteil ausgeführt – auch die ökonomischen Folgen für die betrachteten Unternehmen. Wirkt sich dementsprechend das Ausmaß der Betroffenheit der eigenen Arbeitnehmerschaft auf die Problemeinschätzung aus?

Am Rande interessieren auch noch die beiden folgenden Fragen: Wie groß ist der Kenntnisstand relevanter Entscheider (bezogen auf detaillierte Informationen zu HIV/AIDS-Prävlenzraten) und Zeigt sich in der Untersuchung die in der Literatur beschriebene stärkere Betroffenheit bestimmter Sektoren?

Im Anschluss sollen die für die Untersuchung aufgestellten Hypothesen, der Aufbau der Befragung und die darin verwendeten Variablen vorgestellt werden.

3.3. Hypothesen

Unabhängig von Faktoren wie der Prävalenz, Eigentümerstruktur, Herkunftsland oder Unternehmensgröße ließen sich durch eine Literatursichtung vier mögliche globale Motivklassen für betriebliche Präventions- und Behandlungsmaßnahmen ausmachen. Diese gilt es anhand der folgenden Hypothesen (H1-1 bis H1-4) in der Analyse zu untersuchen:

H1-1: Kurz- und mittelfristige finanzielle Motive sind für Unternehmen (nach eigener Aussage) ein Grund zur Durchführung von Arbeitsplatzprogrammen.

H1-2: Langfristig zu erwartende ökonomische Probleme sind für Unternehmen (nach eigener Aussage) eine Begründung für die Implementierung von Arbeitsplatzprogrammen.

H1-3: Arbeitsplatzprogramme werden (nach Aussage von Unternehmen) durchgeführt, um staatlichen Interventionen zu umgehen.

H1-4: Nach Auskunft der Unternehmen stellen altruistische Motive einen Grund zur Durchführung von Arbeitsplatzprogrammen dar.

Betrachtet man als Ausgangsgröße die Anzahl der Beschäftigten, die in einer Firma arbeiten, lassen sich die in den Hypothesen H2-1 bis H2-3 aufgestellten Vermutungen äußern.

Im Allgemeinen nimmt die Formalisierung strategischer Ziele ebenso mit der Unternehmensgröße zu wie die Anzahl der mit diesen Zielen betrauten Führungskräfte.[94] Wenn die Größe des strategischen Stabes Ausdruck einer verstärkten Konzentration auf eine langfristige Orientierung des Planungshorizontes ist, kann bezogen auf die strategischen Zielsetzungen (langfristige finanzielle Motive bzw. Kontrollaversion) der hier beobachteten Unternehmen hypothetisiert werden:

H2-1: Das Ausmaß der Zustimmung zu strategischen Motiven (langfristige ökonomische Motive und Umgehen staatlicher Interventionen) der Arbeitsplatzprogramme korreliert positiv mit der Unternehmensgröße.

Auch wenn aus der Größe eines Unternehmens sicher nicht auf die Empathiefähigkeit ihrer Führungskräfte geschlossen werden kann[95], so erscheint es dennoch schlüssig, dass in kleineren Unternehmen mit tendenziell ausgeprägteren persönlichen Beziehungen zwischen Angehörigen der Managementebene und des operativen Kerns rein altruistische Motive einen höheren Stellenwert in der Begründung der Aktivitäten einnehmen als in größeren.

H2-2: Die Firmengröße und das Ausmaß altruistischer Motive des Engagements korrelieren negativ.

Da die Firmengröße in gewisser Weise auch die finanziellen und strukturellen Möglichkeiten zum Handeln widerspiegelt, ist es vermutlich so, dass große Unternehmen sich stärker engagieren können.[96] Eine vereinfachende Kontrolle ist über die Anzahl der implementierten Programmmodule möglich:

H2-3: Die Firmengröße und das Ausmaß des Engagements korrelieren positiv.

Die folgenden Hypothesen betrachten interne (innerbetriebliche) und externe (regionale/nationale) HIV- und AIDS-Prävalenzraten als Ausgangsgröße.

Die ökonomischen Folgen und Probleme der Pandemie hängen direkt von ihrer Verbreitung ab. Dies gilt natürlich in besonderer Weise, wenn bereits Mitarbeiter der eigenen Firma betroffen sind. Es lässt sich also vermuten:

H3-1: Die externe Prävalenz hat einen Einfluss auf die Problemwahrnehmung des Unternehmens. Der erwartete Zusammenhang ist positiv.

H3-2: Die interne Prävalenz hat einen Einfluss auf die Problemwahrnehmung des Unternehmens. Der erwartete Zusammenhang ist positiv.

Steigt mit der Prävalenz auch der Grad der Problemeinschätzung, so wirkt sich das vermutlich auch auf das Ausmaß des Engagements aus – zumindest wenn eigene Mitarbeiter betroffen sind und sich somit eine Intervention durch das Unternehmen rechtfertigt. Die entsprechende Hypothese lautet also:

H3-3: Die interne Prävalenz (bzw. der daraus entstehende Grad der Problem-einschätzung) und das Ausmaß des Engagements stehen zueinander in einem positiven Zusammenhang.

Eine Studie zu den Determinanten arbeitsplatzbezogener unternehmerischer Aktivitäten im Kampf gegen HIV in Nigeria kam zu dem Ergebnis, dass einer der Haupteinflussfaktoren für die Einführung firmeninterner Programme die Eigentümerstruktur ist. So betrieben börsennotierte nahezu sechsmal häufiger „proaktive Prävention“ als der Durchschnitt der befragten Unternehmen.[97] Ob sich dies auch auf das Ausmaß der Aktivitäten auswirkt, soll anhand der Überprüfung der letzten Hypothese untersucht werden.

H4: Börsennotierte Unternehmen betreiben umfangreichere Programme als andere.

3.4. Das Instrument

In diesem Kapitel wird der Aufbau des Fragebogens dargestellt und näher erläutert. Das Instrument wurde in vier unterschiedliche Teile gegliedert, die in der Folge vorgestellt werden. Das Anschreiben und der vollständige Bogen finden sich in Anhang I.

3.4.1. Teil 1: Prävalenz und Problemeinschätzung (Fragen 1.1. bis 1.5.)

Eingeleitet wurde der Fragebogen mit einfach gehaltenen Schätzfragen zur unternehmensrelevanten Prävalenzen von HIV und AIDS. Die einfache Fragestruktur und ihr unkritischer Charakter hatten das Ziel, Interesse an der Befragung zu wecken und an das Thema heranzuführen. Obwohl sie in diesem Sinne als Eisbrecherfragen konzipiert waren, sollten die Antworten durchaus in die Analyse mit einfließen.

In diesem Teil wurde differenziert nach den jeweiligen HIV-/AIDS- Prävalenzraten in der die Niederlassung umgebenden Region von Männern, Frauen und Teenagern gefragt. Der Antworter hatte die Möglichkeit, frei einen prozentualen Schätzwert anzugeben oder anzumerken, dass ihm/ihr eine solche Schätzung nicht möglich sei. Obwohl genaue Daten nur sehr aufwändig zu ermitteln sind, sind regional differenzierte Schätzwerte von offizieller Seite (WHO oder UNAIDS) leicht abfragbar. Fehlende Angaben wurden anhand dieser Quellen in der Auswertungsphase ergänzt. Die „Fähigkeit“ zur Antwort wurde als eigenständige Variable binär kodiert.

Ähnlich wurde mit der Erfragung innerbetrieblicher Prävalenzraten verfahren. Fehlantworten wurden zwar auch hier festgehalten, anders als im ersten Fragenblock konnte hieraus jedoch nicht auf einen eingeschränkten Wissensstand geschlossen werden, da innerhalb vieler Unternehmen der Gesundheitsstatus einzelner Mitarbeiter vertraulich behandelt wird und der Unternehmensleitung auch in kumulierter Form - nicht bekannt ist.

Der Block wird abgeschlossen mit der Erfragung der subjektiven Einschätzung des sich aus HIV und AIDS ergebenden Problems für die Firma. Hierzu wurden vier numerisch kodierte und nach Stärke aufsteigend geordnete Antwortmöglichkeiten vorgegeben.

3.4.2. Teil 2: Einstellung (Fragen 1.6. bis 1.7.)

Zur Abfrage der Zielsetzung und Motivation des jeweils durchgeführten Programms kommt im zweiten Teil der Befragung ein Set aus zwölf unterschiedlichen Aussagen zum Einsatz. Der Befragte hat die Möglichkeit, mittels einer Likert-Skala seine Zustimmung oder Ablehnung in abgestufter Form auszudrücken. Um die Reliabilität zu erhöhen, wurden jeweils drei Aussagen zu den bereits mehrfach genannten Konstrukten „kurzfristige finanzielle Motive“, „langfristige finanzielle Motive“, „Schutz vor Fremdkontrolle“ und „altruistische Motive“ aufgeführt. Die Auswahl der Items erfolgte durch eine sechsköpfige Gruppe von Studenten. Diese hatte die Aufgabe, aus einem zuvor erstellten Aussagenkatalog jeweils drei Items für jedes der angeführten Konstrukte zu bestimmen. Auswahlkriterien hierbei waren Verständlichkeit, Augenscheinvalidität und Diskriminanz. Eine Einschätzung der internen Konsistenz einzelner verwandter Items findet sich in Kapitel 3.9.

In einer sich anschließenden offenen Frage werden die Adressaten dazu aufgefordert, weitere Gründe dafür anzugeben, weshalb HIV/AIDS einen relevanten Problemkreis für die Unternehmung darstellt.

3.4.3. Teil 3: Das „Workplace Program“ (Fragen 2.1. bis 2.3.)

Im Zentrum des dritten Teiles der Befragung steht die Ausgestaltung des jeweiligen Arbeitsplatzprogramms. Hierzu wird zuerst nach den implementierten Modulen gefragt.[98] Interessant für die Analyse sind sowohl quantitative Eigenschaften (der Umfang aller Programmteile) als auch qualitative Ausprägungen (beispielsweise das Angebot von umfangreichen und daher eher schwer umsetzbaren Maßnahmen wie Home-based-care oder die Ausweitung auf die gesamte Community).

Ebenfalls von Interesse ist, ob das Programm sich an spezielle Gruppen innerhalb der Arbeitnehmerschaft (zum Beispiel an Hochrisikogruppen oder an besonders „wertvolle“[99] Arbeitnehmer) oder an generell jeden Angestellten richtet.

In der letzten Frage dieses Blocks wird nach der für die Programmimplementierung und deren Überwachung verantwortliche innerbetriebliche Instanz gefragt.

3.4.4. Teil 4: Unternehmens- und personenbezogene Angaben (Fragen 3.1. bis 3.5.)

Der vierte und letzte Teil des Befragungsinstruments beinhaltet Fragen zum antwortenden Unternehmen. Neben Eigentümerart und Unternehmensstruktur interessieren Tätigkeitssektor, Ort der Ansiedlung und Geschlechterverteilung der Arbeitnehmerschaft. Nach einigen Spezifikationen zur befragten Person (unter anderem Geschlecht, Aufgabenbereich innerhalb der Firma und Rolle bei der Implementierung des Programms) schließt ein offener Abschnitt, in dem den Antwortern die Möglichkeit gegeben wird, ergänzende Kommentare zu äußern, den Fragebogen ab.

Die durch den Fragebogen operationalisierten und abgefragten Variablen werden im folgenden Unterkapitel vorgestellt.

3.5. Operationalisierung der Variablen

An dieser Stelle werden die in SPSS (Version 11) verwendeten Variablen zusammengefasst. Ganz allgemein können solche Variablen metrisch (z.B. Einkommen und Alter), ordinal (z.B. Grad der Zustimmung) oder nominal (z.B. Geschlecht) skaliert werden. Während metrische Variablen numerisch kodiert sein müssen, kann dies bei ordinalen und nominalen Variablen sowohl numerisch als auch alphanumerisch (in Form von Zeichenketten) geschehen.[100] Aus Gründen der Handhabbarkeit wurden im Rahmen dieser Untersuchung mit Ausnahme des Herkunftslandes und der Kontaktadressen alle Variablen numerisch kodiert. Die durch die Software bei der Nomenklatur der Variablen vorgegebene Limitierung auf acht Zeichen bringt es mit sich, dass aus ihren Namen nicht sofort und intuitiv deren Bedeutung ersichtlich ist. Aus diesem Grund werden in den folgenden Darstellungen die Variablen näher beschrieben.

Im ersten Teil finden zur Messung der Prävalenzschätzwerte (Fragen 1.1. bis 1.4.) metrische Variablen Anwendung. Die sich jeweils anschließenden Antwortmöglichkeiten („I am not able to give an even rough estimation“) wurden mit „0“ (Angaben konnten gemacht werden) und „1“ (Angaben konnten nicht gemacht werden) auf nominalem Messniveau binär kodiert.

Ordinal skaliert ist die den Block abschließende Frage nach der allgemeinen Problemeinschätzung (1.5.) bezüglich der Pandemie. Die vier möglichen Antworten wurden numerisch kodiert und mit den Werten „0“ („No problem“), „1“ („A small problem“), „2“(„An important problem“) und „3“ („A crucial Problem“) in aufsteigender Reihenfolge sortiert. Tabelle 2 fasst die verwendeten Variablen zusammen.

Tabelle 2: Variablen zur Prävalenz und Problemeinschätzung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstelliung.

Die Variablen zur Einstellungsmessung im zweiten Block der Befragung (Frage 1.6., siehe auch Tabelle 3) wurden auf einer sechsstufigen Likert-Skala metrisch kategorisiert und ordinal skaliert. Dabei wird der Grad der Zustimmung mit Werten von „1“ („I do not agree at all) bis „6“ („I entirely agree“) gemessen. Das Abweichen von der ansonsten häufig verwendeten Fünferskala wird durch die Absicht begründet, neutrale Antwortmöglichkeiten zu vermeiden und den Antworter dazu zu bringen, zumindest eine Tendenz zur Zustimmung oder Ablehnung zu äußern. Jeweils drei Items messen die Zustimmung zu einem der vier zu beobachtenden Konstrukte.

Zur Beachtung: Item „c“ wurde in umgekehrter Skalierungsrichtung präsentiert. Das bedeutet, dass vor Berechnung der Summenscore (siehe Analyse) zum Konstrukt „Verhindern von Fremdkontrolle“ die entsprechenden Werte des Items „umgepolt“ werden müssen.[101]

Tabelle 3: Variablen zur Einstellungsmessung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung.

Die zur Untersuchung des Arbeitsplatzprogramms eingesetzten Variablen (Tabelle 4) sind sämtlich von numerischem Typ und nominal kategorisiert. Die Werte „0“ und „1“ stehen hier für die Aussagen „trifft nicht zu“/„wird nicht durchgeführt“ („0“) und „trifft zu“ / „wird durchgeführt“ („1“). Außerdem wurden die Adressaten zu der Zielgruppe des jeweiligen Programms befragt. Hierbei sollte untersucht werden, ob sich die Programmimplementierung an gewisse „Angestelltenklassen“ oder an generell jeden Mitarbeiter richtet. Um die Antworten festzuhalten, wurden die Variablen „cover_a“ bis „cover_6“ eingeführt. Trägt „cover_a“ den Wert „1“ so ergibt sich für „cover_1“ bis „cover_6“ automatisch eine Bewertung mit „1“. Die schließende Frage nach der für Planung, Durchführung und Kontrolle verantwortlichen innerbetrieblichen Abteilung oder Person („abteil“) kann Werte zwischen „0“ und „5“ annehmen („0“ beispielweise für die Ausprägung „kein eigenständiger Bereich“ oder „3“ für „Human Resources“).

Tabelle 4: Variablen zu Programm und Verantwortlichkeit

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung.

Analog zum bisherigen Vorgehen wurde auch bei den demographischen Variablen verfahren, die in Tabelle 5 dargestellt werden.

Tabelle 5: Angaben zu Unternehmen und Person

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[102]

Quelle: Eigene Darstellung.

Vor Beginn der Analyse wurden aus den gewonnenen Daten weitere zur Auswertung benötigte Variablen generiert, bzw. bestehende Variablen rechnerisch transformiert. So wurden beispielsweise aus den einzelnen das jeweilige Konstrukt messenden Motivationsvariablen die entsprechenden Summenscores aufaddiert. Da dies nur möglich ist, wenn innerhalb eines Sets keine fehlenden Werte auftreten, wurden des Weiteren die durchschnittlichen Zustimmungswerte zu der Itemgruppe „mo_alt“ und einer gemeinsamen Itemgruppe „mo_lan & mo_kon“ (mean_str) gebildet.[103]

Rein additiv ergab sich auch die Variable „progra_z“ aus den Werten für „progra_a“ bis „progra_m“. Hiermit sollte das Ausmaß des unternehmerischen Engagements gemessen werden.

Zur Vereinfachung der Analyse wurde aus den im Eingangsteil erfragten Prävalenzwerten und Angaben zur Geschlechterverteilung der Mitarbeiter die Variable „int_ges“ zur Beschreibung der innerbetrieblichen Prävalenz gebildet.[104]

Fehlende Daten der externen Prävalenzschätzung wurden um offizielle Angaben der UNAIDS zu regionalen Raten erweitert, um ein klareres Bild zeichnen zu können. Hieraus resultierte die Variable „präv_reg“.

Zuletzt wurde die im Demographieteil erhobene Frage nach der Eigentümerstruktur hinsichtlich der Börsennotation des Unternehmens dichotomisiert und mit „börse“ betitelt.

Tabelle 6: Generierung weiterer Variablen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung.

3.6. Pretest und Adaption

Aufgrund zeitlicher und finanzieller Einschränkungen konnte das Instrument vorab leider nur eingeschränkt geprüft werden. Der Pretest wurde im Rahmen einer AWiSA-Fortbildungsveranstaltung[105] zum Thema „Arbeitsplatzprogramme“ in Mbeya, Tansania durchgeführt. Ein AWiSA-Mitarbeiter erklärte sich dazu bereit, den Fragebogen auf einem Workshop für zukünftige Focal Persons zu verteilen und die Antworter dazu anzuhalten, Aufbau, Inhalt und Sprache kritisch zu bewerten. Die beiden (!) ausgefüllten Bögen wurden vor Ort eingescannt und per Email zurück gesendet. Es ergaben sich hieraus nur wenige sprachliche Unklarheiten, die in der Folge korrigiert wurden.

Weitere geringfügige grafische und sprachliche Änderungen in Anschreiben und Fragebogen wurden nach einer abschließenden Kontrolle durch Dr. Kurscheid vorgeschlagen, so dass am 4. Oktober die endgültige Druckfassung vorlag. Die finale Version des Instruments findet sich in Anhang I.

3.7. Sample

Für diese Untersuchung wurden profitorientierte Firmen mit Sitz oder Niederlassungen im Afrika südlich der Sahara ausgesucht, von denen bekannt ist, dass sie ein arbeitsplatzbezogenes HIV-/AIDS- Präventions- oder Behandlungsprogramm in ihre Politik implementiert haben. Die nötigen Informationen wurden überwiegend durch die Nutzung des Internets, aber auch durch einige Telefonate gesammelt. Als Ansprechpartner hierfür fungierten vor allem Mitarbeiter von Non-Profit-Organisationen aus dem Bereich der Entwicklungszusammenarbeit (z.B. InWent, die Deutsche Gesellschaft für Entwicklungszusammenarbeit, die International Labour Organisation und die Weltgesundheitsorganisation) sowie so genannte Business Coalitions[106]. Ebenfalls wurde versucht, mit Hilfe von Internetsuchmaschinen (Yahoo, Google, Fireball) weitere Unternehmen über eine Stichwortsuche zu identifizieren. Schlagworte der Suche waren hierbei etwa „HIV“, „AIDS“, „CSR“, „Social Responsibility“, „WPP“, „Workplace Program“, „Public Private Partnership“, „Business Coalition“ u.a.

Aus der durch diese eher subjektive Methode entstandenen Grundgesamtheit von 88 Firmen wurden per Zufallsauswahl 65 in das Sample aufgenommen. Im Anschluss wurde versucht, für die ausgewählten Unternehmen einen verantwortlichen Ansprechpartner zu ermitteln, was in 31 Fällen (47,7 %) gelang.

Bis zum 4. Januar 2006 gingen am Seminar für Sozialpolitik 9 Antwortschreiben ein, von denen jedoch lediglich 8 den ausgefüllten Fragebogen enthielten. Ein weiterer Adressat (aus einer europäischen Firmenzentrale) meldete sich telefonisch und erklärte, dass seine Firma in Afrika kein der Untersuchung entsprechendes Programm unterhalte.[107] Die Rücklaufquote an verwertbaren Bögen war somit mit 12,3% eher niedrig, was allerdings nach Aussage von Forschern und Praktikern, die sich mit dem südlichen Afrika beschäftigen, durchaus zu erwarten war.

Wegen des beschränkten Budgets und zeitlicher Restriktionen konnte auf diesen geringen Rücklauf allerdings nicht mit einer Nachfassaktion reagiert werden.

3.8. Methodik

Bevor auf die verwendeten statistischen Methoden eingegangen wird, müssen einige wesentliche Einschränkung hinsichtlich der daraus ableitbaren Ergebnisse besprochen werden.

Obwohl abzusehen war, dass bei einem derart eingeschränkten Sample und einer vermuteten geringen Rücklaufquote nur wenige verwertbare Daten zusammen getragen werden würden, sollten diese dennoch anhand quantitativer Analysemethoden getestet werden. Dies erklärt sich mit dem Ziel der Projektarbeit zum „Erlernen von Standardmethoden der Sozialforschung und Evaluierung“.[108] Zur vorliegenden Untersuchung ist hinsichtlich der Signifikanz der Ergebnisse jedoch folgendes anzumerken:

Zur Art der Datenerhebung: Der Versand der Fragebögen wurde an eine subjektiv ermittelte Population durchgeführt. Die Art der Identifikation potentieller Adressaten bringt es mit sich, dass vor allem Firmen aufzuspüren waren, die ihr Programm explizit nach außen hin kommunizieren. Diese Tatsache könnte zu einer erheblichen Verzerrung der Merkmalsausprägungen innerhalb der Stichprobe im Vergleich zur Grundgesamtheit führen. Es kann in keiner Weise von einer Zufallsstichprobe gesprochen werden.

Zur Analyse: Zur Überprüfung der aufgestellten Hypothesen kommen statistische Testverfahren zum Einsatz. Diese vermögen – bei entsprechenden Teststatistiken –eine Hypothese zu Gunsten einer Gegenhypothese[109] auf Basis eines vorherbestimmten Signifikanzniveaus[110] zu verwerfen. Zur korrekten Durchführung der Tests sollten die Verteilungsfunktion der zu prüfenden Parameter und deren Varianz in der Grundgesamtheit bekannt sein. Liegen diese Größen, wie im vorliegenden Fall, nicht vor, so können sie aus der Stichprobe geschätzt und die Hypothesentests approximativ angewendet werden. Für den Einsatz solcher Näherungsverfahren wird jedoch empfohlen, eine Stichprobe von n ≥ 40 anzuwenden.[111] Dies ist in der vorliegenden Untersuchung nicht der Fall. Die durchgeführten Tests für Erwartungswerte und Regressionskoeffizienten dürfen also – selbst bei scheinbarer Signifikanz – bestenfalls als Tendenzen interpretiert werden.

Die Untersuchung nutzt im Wesentlichen die im Folgenden erläuterten statistischen Methoden:

Zur Untersuchung der Reliabilität der einzelnen Items zur Einstellungsmessung wird das Maß Cronbachs Alpha eingesetzt. Das Verfahren ist in der Lage, die interne Konsistenz der im Einzelnen verwendeten Items zu messen. Es soll festgestellt werden, inwiefern die einzelnen Fragen tatsächlich verlässlich das übergeordnete Konstrukt messen. Je größer die Anzahl der jeweiligen Items, desto größer wird bei gleich bleibender Interkorrelation auch der Cronbach Alpha - Koeffizient.

Dieser Koeffizient berechnen sich als:[112]

„Als hinreichend zuverlässig gilt eine Itemskala ab einem Wert von Cronbachs Alpha > 0,50.“[113]

Die Hypothesen H1-1 bis H1-4 beschreiben die aus der Literatur abgeleitete Vermutung, dass Unternehmensverantwortliche den vier Motivationskonstrukten zustimmen werden. Es wird also davon ausgegangen, dass die vier durchschnittlichen Skalenwerte der Stichprobe jeweils über der Mitte der Skala liegen (μ > μ0 = 3,5). Eine Überprüfung dieser Aussagen wird mittels eines Einstichproben-t-Tests durchgeführt. Dieser Test für Erwartungswerte bei unbekannter Merkmalsvarianz in der Grundgesamtheit setzt im Allgemeinen eine Normalverteilung der Merkmale voraus, ist jedoch auch bei anderen Verteilungen approximativ anwendbar. Die Nullhypothese (H0: μ ≤ μ0 = 3,5) kann zu Gunsten der Gegen-hypothese (H1) abgelehnt werden, wenn für die Teststatistik T gilt:[114] T > tn-1,1-α/2

T berechnet sich hierbei wie folgt:[115] T = Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Hypothesen H2-1 bis H3-3 unterstellen einen positiven oder negativen Zusammenhang zwischen jeweils zwei Größen. Untersucht werden sie mittels Korellationsanalysen, die den ungerichteten Zusammenhang zwischen zwei kontinuierlichen Variablen messen. „Das Ergebnis einer Korrelationsanalyse ist der Korellationskoeffizient.“[116] Abhängig von der Skalierung der zu Grunde liegenden Variablen (metrisch oder ordinal) kommen unterschiedliche Koeffizienten zum Einsatz. Sind die untersuchten Merkmale X und Y metrisch skaliert, so misst der Korrelationskoeffizient nach Bravis-Pearson (rXY) den linearen Zusammenhang zwischen den beiden Merkmalen.[117] Sind X und Y mindestens ordinalskaliert, lässt sich der Rangkorrelationskoeffizient nach Spearman (rSp) bestimmen.[118] Dabei sind:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

wobei Rx(xi) und Ry(yi) die Ränge von xi und yi beschreiben.

Zur grafischen Veranschaulichung der Zusammenhänge wird auf Punktwolken und Regressionsgeraden[119] zurückgegriffen.

Zur Überprüfung der letzten Hypothese (H4) werden die Durchschnittswerte für die Merkmale X und Y (durchschnittliche Anzahl der implementierten Programmmodule) für börsennotierte und nicht an der Börse gehandelte Unternehmen gegeneinander Verglichen. Die Hypothese soll anhand eines approximativen zweiseitigen Zweistichproben-Gauß-Tests geprüft werden. Die Nullhypothese (börsennotierte Unternehmen engagieren sich nicht stärker als andere) erfährt zu Gunsten der Gegenhypothese Ablehnung, wenn die Teststatistik T den Wert u1-α überschreitet.[120]

T wird wie folgt bestimmt:[121] T = Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

mit Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

und Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3.9. Qualitätssicherung

Die Güte einer empirischen Untersuchung wird bestimmt durch die Gütekriterien der Objektivität, der Reliabilität und der Validität. Die Prüfung dieser Kriterien bezieht sich hier auf den zentralen – und in dieser Form bislang noch nicht durchgeführten – Fragebogenteil zur Messung der einzelnen Motivationsklassen.

Der Grad der Objektivität beschreibt die Unabhängigkeit der Messergebnisse von der das Instrument anwendenden Person.[122]

Bezogen auf die Herkunft des Fragebogens ist eher keine Verzerrung zu befürchten. Autor und durchführendes Institut dürften vermutlich den meisten Befragten unbekannt sein und die Antworten somit nicht beeinflussen. Überprüft werden kann diese Vermutung im Rahmen dieser Arbeit freilich nicht.

Ein ernstzunehmendes Problem jedoch könnte – zumindest bei der Einstellungsmessung – die soziale Erwünschtheit der Antworten darstellen (social desirability effect). Je nach Abweichen des eigenen Handelns von einem nach eigenen Wertmaßstäben bestimmten „Ort der sozialen Erwünschtheit“[123] ist die Angabe eines tatsächlichen Variablenwertes für den Befragten mehr oder weniger unangenehm.[124] Eine Verschiebung der Antwort weg vom wahren Wert, hin zum Ort der sozialen Erwünschtheit wäre eine mögliche Folge. Um dem beschriebenen Effekt im Vorfeld entgegenzuwirken, wurde versucht, möglichst wertneutrale Antwortformulierungen anzuwenden und darüber hinaus eine vertrauliche Behandlung der ermittelten Daten zugesichert. Kontrollitems, die die Tendenz eines Befragten zu sozial erwünschten Antworten bestimmen, fanden jedoch keine Anwendung.[125] Es gilt jedoch bei der Interpretation der Ergebnisse zu beachten, dass es sich um Angaben handelt, die zur gewünschten Darstellung der Unternehmen nach außen hin verzerrt sein können.

Die Reliabilität eines Messverfahrens bezeichnet dessen Zuverlässigkeit: Sie beschreibt im Allgemeinen die Eigenschaft, dass bei einer wiederholten Anwendung des Verfahrens auf das gleiche Objekt das gleiche Ergebnis erzielt wird.[126] Da eine Wiederholung (Test-Retest-Verfahren) der Einstellungsmessung (Frage 1.6) im Rahmen dieser Arbeit nicht stattfindet und auch nicht auf ein bereits eingesetztes Instrument zurückgegriffen werden konnte, findet die im Methodikteil dargestellte Methode Cronbachs Alpha Verwendung. Das Maß überprüft die Interkorrelation der zur Messung eines Konstrukts verwendeten Skalen.

Wie sich in Tabelle 7 zeigt, erreicht keines der Fragensets die geforderten Werte von α ≥ 0,5. Das kann einerseits an einer tatsächlich niedrigen internen Konsistenz der untersuchten Items liegen. In diesem Fall messen die verwendeten Fragen nicht in der geforderten Weise das gleiche übergeordnete Konstrukt – ihre Interkorrelation ist niedrig. Andererseits wird α auch durch die Anzahl der verwendeten Items beeinflusst.[127] Da jedes Konstrukt nur durch je drei repräsentiert ist, kann das Ergebnis nicht verwundern. Würde beispielsweise das Konstrukt „kurzfristige Motive“ um ein Item verlängert, würde α – eine gleich bleibende Korrelation zwischen den Items vorausgesetzt – die geforderte Marke bereits überschreiten.[128]

Tabelle 7: Reliabilität der Einstellungsitems

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung.

Das restriktivste Gütekriterium eines Messinstruments ist die Validität. Sie beschreibt, inwieweit ein Test tatsächlich das misst, was er zu messen vorgibt.[129] Näher betrachtet lassen sich Inhaltsvalidität, Kriteriumsvalidität und Konstruktvalidität voneinander unterscheiden.[130]

Eine hohe Inhaltsvalidität einer Messung zeichnet sich dadurch aus, dass die ausgewählten Items die zu messende Eigenschaft möglichst gut repräsentieren. Im Rahmen dieser Arbeit wurde versucht, durch Diskussionen mit Praktikern aus dem Zielgebiet und befreundeten Forschern und Studenten möglichst inhaltsvalide und dabei diskriminierende Fragen zu generieren. Allerdings sollte nicht erwartet werden, dass die drei jeweils ausgewählten Items alle Aspekte der beschriebenen Konstrukte zur Motivation völlig auszufüllen vermögen.

Eine Validierung des Instruments bezüglich der Kriteriums- und Konstruktvalidität wurde nicht weiter verfolgt, da diese nur sehr umständlich durchzuführen und dadurch für dieses Projekt zu aufwändig gewesen wäre.

4. Analyse

4.1. Gesamtüberblick

Die untersuchten Unternehmen beschäftigten zum Ende des Jahres 2004 insgesamt ungefähr 22.800 Arbeitnehmer/innen im südlichen Afrika. Der Frauenanteil unter allen Angestellten betrug dabei in etwa 41%.

Bei einem Großteil der befragten Unternehmen (75%) handelt es sich nicht um eigenständige Firmen sondern Filialen oder Niederlassungen von Konzernen oder Firmengruppen. In vier Fällen (50%) sind die Unternehmen börsennotierte Aktiengesellschaften, während sich jeweils zwei Firmen in staatlichem Eigentum bzw. in Besitz einzelner privater Gesellschafter befinden (siehe Abbildung 8).

Abb. 8: Eigentümer Abb. 9: Sektoren

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung. Quelle: Eigene Darstellung.

Die Sektorzugehörigkeit der befragten Unternehmen ist aus Abbildung 9 ersichtlich. Insgesamt fünf der Firmen (62,5 %) sind vorrangig im Privatkundengeschäft tätig.

Abb. 10: Ort der Niederlassung

Verwertbare Antworten wurden aus Südafrika, Uganda, Mosambik und Nigeria zugesendet. Eines der Unternehmen bezog sich auf seine Niederlassungen in Kenia, Uganda, Sambia, Tansania, Malawi, Simbabwe, Südafrika, Kamerun und Nigeria. In Abbildung 10 ist diese Firma als „multinational“ gekennzeichnet.

Die Verantwortung für Planung, Durchführung und Kontrolle der Arbeitsplatzprogramme liegt in den meisten Fällen (75%) in den Händen der Personalabteilung (Human Ressources / HR). In 4 der betrachteten Fälle (50%) geschieht dies in Zusammenarbeit mit einem medizinischen Stab (Med). In einem Fall (12,5%) trug eine medizinische Abteilung die alleinige Verantwortung.

Abb. 11: Verantwortung für Programm (Mehrfachnennungen möglich)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung.

Bei der Frage nach den Prävalenzen von HIV und AIDS im Einzugsbereich der Unternehmung waren lediglich fünf der Befragten (62,5%) in der Lage, einen Schätzwert für die Rate HIV-Infizierter, vier (50%) einen Wert für (darüber hinaus) an AIDS erkrankte Personen abzugeben. Bei der Schätzung der internen Prävalenz gelang dies immerhin jeweils 6 Studienteilnehmern (75%).

Fünf der antwortenden Personen waren weiblichen Geschlechts (62,5%). Als „relevante Entscheidungsträger“ bezüglich der HIV/AIDS-Programme bezeichneten sich sechs der Befragten. Der Frauenanteil unter diesen Entscheidungsträgern wiederum lag bei 50%.

4.2. Resultate und Erkenntnisse

Bevor die Analyse der in Kapitel 3.3. aufgestellten Hypothesen und deren Ergebnisse bechrieben werden, soll kurz auf einige deskriptive Statistiken der beiden Zielvariablen „Motivationen“ und „Ausmaß des Engagements“ eingegangen werden.

Tabelle 8 listet die im Einzelnen abgefragten Items zur Erfassung der Beweggründe und Einstellung zur Implementierung eines Arbeitsplatzprogramms auf. Die Darstellung erfolgt absteigend nach der im Mittel erreichten Zustimmung.

Tabelle 8: Zustimmung zu einzelnen Items der Motivationsmessung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung.

Aus dieser Sicht dominieren altruistische Motive; die entsprechenden Items belegen hier die Ränge zwei bis vier. Der Wert der mittleren Zustimmung liegt – mit zwei Ausnahmen – deutlich über der Skalenmitte. Die insgesamt größte Zustimmung erhielt das Statement zur langfristigen Attrahierung wertvoller Mitarbeiter. Die Gefahr der externen Kontrolle scheint für die befragten Unternehmen in dieser ersten Betrachtung von eher geringer Relevanz zu sein.

Einen besseren Überblick zur Zustimmung zu den einzelnen Motivgruppen bietet eine Zusammenfassung der einzelnen Items (Tabelle 9). Dies geschieht hier in Form der durchschnittlich erreichten Summe der das jeweilige Konstrukt messenden Skalen.

Tabelle 9: Zusammenfassung der Items zu Motivklassen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung.

Die Betrachtung dieser Werte legt nahe, dass die ersten drei Motivgruppen bei den befragten Unternehmen eine generelle Zustimmung erreichten. Die Durchschnittspunktzahl der Gruppen „Altruismus“, „Langfristige finanzielle Motivation“ und „kurzfristige finanzielle Motivation“ liegt jeweils deutlich über dem theoretisch neutralen Wert von 10,5. In dieser Betrachtung scheint sich zu bestätigen, dass die Gefahr externer Kontrolle keinen besonderen Einfluss auf die Entscheidung der Unternehmen hatte.

Die Frage nach der Gewichtung der einzelnen Motivgruppen durch die Firmen ist hiermit jedoch noch nicht beantwortet. Zwar zeigen die oben aufaddierten Summenscores, dass beispielsweise die durchschnittliche Zustimmung zu altruismusbezogenen Aussagen größer ist als die Zustimmung zu kurzfristigen finanziellen Motiven; wie aber die Gewichtung im Einzelfall aussieht, wird durch die Durchschnittsbildung der absoluten Skalenwerte verzerrt. Damit die Antworten der Befragten diesbezüglich besser ausgewertet werden konnten, wurde innerhalb eines jeden Datensatzes den absoluten Werten Ränge von 1 bis 12 zugeordnet. Aus der so erhaltenen Rangliste konnte Tabelle 10 abgeleitet werden. Sie beschreibt die Durchschnittsränge, die sich für die Items einer Motivgruppe ergaben.

Tabelle 10: Durchschnittlicher Rang der Items einzelner Motivgruppen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung.

Für die befragten Unternehmen zeigt sich, dass sie – laut eigener Aussage – uneigennützige Motive (m_ra_al) am höchsten gewichten. Langfristige und kurzfristige finanzielle Motive (m_ra_la und mo_ra_ku) folgen. Am wenigsten Relevanz wird auch hier der Abwehr externer Kontrolle als Beweggrund beigemessen.

Abb. 12.: Häufigkeit einzelner Programmmodule

Das Ausmaß des Engagements der Befragten Unternehmen soll durch die Anzahl der durchgeführten Bestandteile ihrer HIV/AIDS-Programme ausgedrückt werden. Abbildung 12 zeigt die absolute Häufigkeit dieser Programmmodule unter den befragten Firmen.

Quelle: Eigene Darstellung.

Wie erwartet zeichnet sich kein „typisches“ Programm ab. Allerdings gibt es Module, die sich als Standard durchgesetzt zu haben scheinen. Wenigstens sieben der acht betrachteten Unternehmen bieten freiwillige Antikörpertests mit Beratung (VCT), verteilen Informationsmaterial und Kondome und schließen explizit eine Diskriminierung Infizierter bei Einstellung oder Bezahlung aus. Eher selten werden die Maßnahmen auf die gesamte Familie eines Betroffenen ausgedehnt. Nur in zwei Fällen wurde wohnplatzbasierte Pflege (Home Based Care) für Betroffene angeboten. Als weitere Aktivitäten (Andere) wurden ein zusätzliches Ernährungsprogramm, jährliche „Gesundheitstage“ zu Informations- und Aufklärungszwecken und eine AIDS-bezogene Familienberatung angegeben. Durchschnittlich besteht ein Programm aus neun bis zehn einzelnen Modulen.

Diesen beschreibenden Statistiken schließt sich nun die Überprüfung der aufgestellten Hypothesen an.

Die Hypothesen H1-1 bis H1-4 thematisieren die Vermutung, dass die befragten Unternehmen den vier durch die Literatur identifizierten Motivklassen tendenziell zustimmen werden. Das Vorgehen bei der Überprüfung soll exemplarisch für die Itemgruppe „langfristige Motive“ erläutert werden. Wie im Methodenteil bereits ausgeführt, wurde zunächst für jeden Fall die durchschnittliche Zustimmung (mean_lan) berechnet. Aus dieser Fallliste ließen sich der Gesamtdurchschnitt (Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten) und die Standardabweichung (S) bestimmen. Als Erwartungswert μ0 wurde der neutrale Wert der Skalen (3,5) gewählt. Nun wurden Hypothese und Gegenhypothese formuliert (H0 : μ ≤ μ0 = 3,5 | H1 : μ > μ0 = 3,5) und die Teststatistik T berechnet. H0 wird zu Gunsten von H1 abgelehnt, wenn für die Teststatistik gilt: T > 1,8946.

Tabelle 11: Teststatistik für H1-1 bis H1-4

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung.

Mit T = 7,6544 überschreitet Teststatistik diesen Wert deutlich. H0 wird auf einem Signifikanzniveau von α = 0,05 abgelehnt: In 95% der Fälle würde eine Testwiederholung ergeben, dass die Befragten einer langfristigen finanziellen Motivation ihres Handelns nicht widersprächen. Wie Tabelle 11 zeigt, gilt das gleiche Ergebnis für eine kurzfristige finanzielle Motivation und für das Vorliegen uneigennütziger Motive. Auf Grund der erhobenen Daten nicht abgelehnt werden kann die Gegenvermutung zu Hypothese 1-3. Die Zustimmung zum Konstrukt „Vermeiden staatlicher Kontrolle und Interventionen“ erreicht kein signifikantes Niveau.

Hypothese 2-1 vermutet einen positivem Zusammenhang zwischen Unternehmensgröße (hier gemessen an Hand der Zahl der Angestellten) und quantitativem Ausmaß der Zustimmung zu strategischen Zielsetzungen hinsichtlich des durchgeführten Programms.

Abb. 13: Zusammenhang zwischen Unternehmens- größe und Bewertung strategischer Ziele

Abbildung 13 visualisiert die in Tabelle 12 untersuchte Korrelation zwischen beiden Größen. Die in der Abbildung aufgetragene Regressionsgerade dient hierbei nur der Verdeutlichung.

Es zeigt sich sowohl in der grafischen Betrachtung als auch durch den berechneten Korrlationskoeffizienten ein positiver Zusammenhang. Dieser erreicht jedoch kein signifikantes Niveau.

Quelle: Eigene Darstellung.

Tabelle 12: Korrelation von Unternehmensgröße und Zustimmung zu strategischen Zielen (H2-1)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung.

Ein vermuteter negativer Zusammenhang wiederum besteht laut Hypothese 2-2 zwischen der Unternehmensgröße und der durchschnittlichen Zustimmung zu uneigennützigen Zielen der Programme.

Abb. 14: Abb. 13: Zusammenhang zwischen Unter- nehmensgröße und Bewertung uneigennütziger Ziele

Auch hier zeigt sich die Vermutung nur in geringem Ausmaß und insignifikant bestätigt (Tabelle 13). Aus den Daten konnte zwar ein tendenziell negativer Zusammen-hang abgeleitet und in Abbildung 14 grafisch dargestellt werden; das niedrige Signifikanz-niveau legt aber nahe, dass dieser durchaus nur durch den Zufall bedingt sein kann.

Quelle: Eigene Darstellung.

Tabelle 13: Zusammenhangmaß für Unternehmensgröße und alrtuistischer Motivation (H2-2)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung.

Eine positive Korrelation zwischen der Unternehmensgröße und dem Ausmaß des untersuchten unternehmerischen Engagements (operationalisiert durch die Anzahl der realisierten Programmteile) wird in Hypothese 2-3 unterstellt.

Abb. 15: Zusammenhang zwischen Unternehmens-

größe und Anzahl der Programmmodule

Schon die grafische Darstellung (Abbildung 15) weist auf die Linearität des Zusammenhangs dieser beiden metrisch skalierten Maße hin. Je größer die Anzahl der Beschäftigten unter den befragten Unternehmen war, desto mehr Programmmodule wurden durchgeführt. Auch der aus den Daten bestimmte Korrelationskoeffizient be-legt deutlich eine positive lineare Korrelation.

Quelle: Eigen Darstellung.

Tabelle 14: Zusammenhang von Unternehmens- und Programmgröße (H2-3)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung.

Das Maß rxy erreicht eine Größe von 0,924 (Siehe Tabelle 14; ein perfekter positiver linearer Zusammenhang entspräche einem Wert von rxy = 1). Die gemessene Korrelation ist dabei mit einem Niveau von α = 0,01 hochgradig signifikant.

Die Hypothesen 3-1 und 3-2 vermuten die (externe und interne) HIV-Prävalenz als eine Bestimmungsgröße der Problemeinschätzung des Entscheiders. Je höher die Verbreitung der Infektion in der Niederlassungsregion und der Unternehmung selbst, desto stärker, so die Annahme, wird HIV als Bedrohung wahrgenommen.

Tabelle 15:Beziehung zwischen externer Prävalenz und Problemeinschätzung (H3-1)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung.

Für die externe Prävalenz zeigt sich eine eher schwache verstärkende Wirkung auf die Problemwahrnehmung (Tabelle 15). Die Wirkung der Prävalenz auf die Problemeinschätzung ist allerdings umso stärker, je mehr eigene Beschäftigte von der Krankheit betroffen sind. Wie sich in Tabelle 16 zeigt, besteht ein starker, auf dem Niveau von = 0,05 signifikanter positiver Einfluss von der internen Prävalenz auf die Problemwahrnehmung.

Tabelle 16: Beziehung zwischen interner Prävalenz und Problemeinschätzung H3-2

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung.

Abbildung 16 zeigt die im Einzelnen beobachteten Fälle auf und veranschaulicht den Zusammenhang.

Abb. 16: Zusammenhang zwischen interner

Prävalenz und Problemeinschätzung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung.

Hypothese 3-3 vermutet, dass die innerbetriebliche Infektionsrate bzw. die dadurch entstehende Problemwahrnehmung auch das Ausmaß der Gegenmaßnahmen beeinflusst. Eine hohe interne Prävalenz oder eine als stark empfundene Bedrohung wirken sich demnach auf eine Ausweitung der Aktivitäten aus. Zur differenzierten Untersuchung dieser Annahme wird die Hypothese zweigeteilt, die beiden unabhängigen Variablen getrennt voneinander untersucht.

Tabelle 17: Zusammenhang von interner Prävalenz und Ausmaß der Inter-

ventionen (H3-3a)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung.

Für den Zusammenhang von interner Prävalenz und der Anzahl der Programmteile muss festgestellt werden, dass sich nur eine sehr geringe positive Korrelation ausmachen lässt (siehe Tabelle 17). Größer scheint der Einfluss Problemwahrnehmung als Bestimmungsgröße zu sein. Allerdings kann auch hier nicht von einem besonders deutlichen und signifikanten Ergebnis berichtet werden. (Tabelle 18).

Tabelle 18: H3-3b

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung.

Abbildung 18 greift den beschriebenen Zusammenhang auf und stellt ihn grafisch dar. In Abbildung 19 wird die Häufigkeitsverteilung der Problemeinschätzung und dazugehörige Lagemaße dargestellt. Im Mittel zeigt sich hier die angesprochene Tendenz zu umfangreicheren Programmen bei Firmen die die HIV-Problematik als schwerwiegend einschätzen. Allerdings verdeutlicht die Abbildung auch die große Streubreite der Modulanzahl.

Abb. 18: Problemeinschätzung und Ausmaßdes Engagements I

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb 19: Problemeinschätzung und Ausmaß des Engagements II

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung. Quelle: Eigene Darstellung.

Tabelle 19 stellt die Berechnung der Teststatistik für Hypothese 4 dar. Den Durchschnitt der durchgeführten Programmteile betreffend scheint die Hypothese sich innerhalb der Stichprobe zu bestätigen: Während Unternehmen, die an der Börse notiert sind, durchschnittlich zehn Programmteile unterhalten, sind dies bei den anderen Firmen nur neun. Aufgrund der Teststatisitik T kann allerdings die Hypothese, dass nicht-börsennotierte Unternehmen gleich viele oder mehr Module implementieren nicht zu Gunsten von H4 abgelehnt werden.[131]

Tabelle 19: Programme börsennotierter und nicht-

Börsennotierter Unternehmen im Vergleich (H4)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung.

Die besondere Betroffenheit einzelner – als explizit gefährdet bezeichneter – Sektoren (vgl. Kapitel 3.2.: Forschungsfragen) konnte in der Analyse nicht berücksichtigt werden. Hierfür waren letztlich zu wenige auswertbare Datensätze vorhanden.

Nicht in die Analyse mit ein fließen die Antworten auf die offene Frage (1.7.) nach weiteren Gründen, weshalb HIV/AIDS einen relevanten Problemkreis für die befragten Unternehmen darstelle. Damit diese jedoch nicht gänzlich unberücksichtigt bleiben, sollen sie in Anhang III zitiert werden.

5. Bewertung

Die in der vorangegangenen Analyse gemachten Beobachtungen sollen nun abschließend interpretiert und diskutiert werden. Einleitend hierzu erst einige Gedanken zu den allgemeineren Ergebnissen, bevor fokussiert auf die Diskussion der Hypothesen eingegangen wird.

Interessant ist die Beobachtung, dass die Verantwortung der Programme zum größten Teil in der Hand der Personalabteilungen (meist in Zusammenarbeit mit medizinischem Personal) liegt und die Abteilungen für Öffentlichkeitsarbeit (nach Aussage der Unternehmen) nur selten beteiligt sind. Obwohl das Statement zu „Kundeninteresse und Image“ recht hoch bewertet wurde, legt die Vergabe der Verantwortlichkeit nahe, dass es zumindest nicht das Hauptziel zu sein scheint, die Arbeitsplatzinterventionen als „Werbeträger“ einzusetzen, wie es beispielsweise häufig beim Sponsoring kultureller und sportlicher Ereignisse und Institutionen der Fall ist.

Etwas überraschend war allerdings auch die Tatsache, dass zwei der drei Personen, die keinerlei Angaben zur externen HIV- oder AIDS-Prävalenz machen konnten, sich selbst als für das Programm verantwortliche Entscheidungsträger bezeichneten. Nun soll an Hand dieser niedrigen absoluten Zahlen keine Wertung vorgenommen werden; sollte sich jedoch in einer größer angelegten Untersuchung Ähnliches zeigen, so spräche dies dafür, dass nicht die Krankheit außerhalb des Unternehmens im Mittelpunkt der unternehmerischen Diskussion steht, sondern bei der Entscheidung zum Engagement primär auf innerbetriebliche Größen geachtet wird. Diese Vermutung liegt nahe. Die interne Prävalenz nämlich war den beiden fraglichen Antwortern durchaus bekannt.

Insgesamt war die interne Prävalenz besser bekannt als die externe. Dies könnte einerseits darauf zurückzuführen sein, dass ein Unternehmen mit beschränkter Angestelltenzahl einen relativ überschaubaren Rahmen bietet und der Geschäftsleitung teilweise genaue Daten durch die freiwilligen HIV-Tests (in nicht personalisierter Form) vorliegen. Andererseits sind von offizieller Seite aus Schätzwerte der regionalen externen Prävalenz leicht zu erhalten. Die kognitive Präsenz (bzw. Absenz) dieser Werte kann auch als Anhaltspunkt für die Gewichtung der Interessen gewertet werden. Für betriebliche Prozesse ist (zumindest kurzfristig) die Verbreitung der Erkrankung außerhalb der Unternehmung nicht so relevant wie das Ausmaß der Betroffenheit eigener Mitarbeiter.

In der Betrachtung der Zustimmung zu den einzelnen Aussagen zur Motivationsmessung war auffällig, dass ein besonderes Gewicht auf den drei Items des Konstrukts „selbstlose Ziele bei der Programmimplementierung“ lag. Vor diesen Aussagen jedoch rangierte als am höchsten bewertetes Statement noch die „Mitarbeiterattrahierung in Zukunft“. Ein möglicher Grund für die hohe Gewichtung dieses Items könnte sich in der Art der Antworter finden. In fünf der acht untersuchten Fälle handelte es sich bei den Befragten um Angehörige der Personalabteilung, deren primärer Aufgabenbereich natürlich die Suche nach und die Auswahl von geeignetem Personal darstellt. Eine besondere Gewichtung des originären persönlichen Aufgabenbereichs erscheint hier durchaus denkbar.

Zur Bewertung der aufgestellten Hypothesen:

Hypothese 1-1 bis 1-4: Drei der vier durch die Literaturanalyse identifizierten Motivationen zum Durchführen eines Arbeitsplatzprogrammes fanden auf Seiten der Befragten breite Zustimmung. Lediglich die Gefahr externer Kontrolle scheint für Unternehmen eine kleinere Rolle zu spielen als zunächst angenommen. Höchstes Ziel ist demnach eine reine Hilfeleistung für die eigenen Angestellten, ohne damit einen eigennützigen Zweck verfolgen zu wollen. Auch lang- und kurzfristige Zielsetzungen spielen laut Befragung eine große Rolle. Die Gewichtung der einzelnen Ziele des Engagements fiel dabei allerdings deutlich aus. Eine nicht ganz ernst zu nehmende zusammengefasste wörtliche Aussage würde vermutlich wie folgt lauten: „Hauptgrund für unser Engagement ist unsere Verpflichtung unseren Mitarbeitern gegenüber: Mitleid und Minderung von Leid sind unser Hauptantrieb! Ökonomische Vorteile werden dabei gerne in Kauf genommen“.

Nicht das soziale Handeln an sich ist es, das hier ins Auge sticht, vielmehr dessen Begründung und die Klarheit in der Aussage. Sollten gewinnorientierte Unternehmen Nächstenliebe und Wohltätigkeit tatsächlich als höchstes Ziel für sich entdeckt haben?

Nicht zwangsläufig. Was die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, ist vorrangig das, was für gewöhnlich von sozial engagierten Firmen nach außen hin kommuniziert wird. Verschiedene Größen können für das Zustandekommen der Ergebnisse verantwortlich sein: Die bereits angesprochene Verzerrung durch den Faktor der sozialen Erwünschtheit und die explizite Kommunikationspolitik der Unternehmen – aber vielleicht auch ein „Körnchen Wahrheit“.

Fraglich erscheint das Ergebnis vor allem hinsichtlich der Bewertung finanzieller Motive. Demnach stellen ökonomische Zielvorstellungen ebenfalls eine hochrelevante Größe bei der Durchführung von Arbeitsplatzprogrammen dar. Die Frage, die sich anschließen muss, beschäftigt sich mit der Möglichkeit, ob Eigennutz – der in der Befragung offen eingestanden wurde – und selbstlose Ziele nebeneinander bestehen können und miteinander vereinbar sind. Dies jedoch ist eine Frage, die auf einer anderen – die Selbstlosigkeit definierenden – Ebene diskutiert werden muss. Ebenso interessant ist eine Diskussion der moralischen Bewertung des Handelns. Ist ein „reiner“ Altruismus einem Altruismus mit „rationaler Komponente“ etwa überlegen, auch wenn in beiden Fällen das Ergebnis, das soziales Engagement an sich, das gleiche ist? Wie würden beispielsweise Kunden dies einschätzen?

Es sollen in dieser Bewertung natürlich keine voreiligen und auf Basis der vorliegenden Daten haltlosen Schlüsse gezogen werden. Ein Ziel dieser Arbeit war es, nach Anzeichen anderer als der „klassischen“ Unternehmensziele zu forschen. Selbst wenn sie tatsächlich nur Teil der Außendarstellung sein sollten, nehmen ethisch-moralische Begründungen des eigenen Handelns in den Antworten einen prominenten Platz ein.

Unter den finanziellen Interessen erhielten vor allem die Aussagen, die sich an einer langfristigen, also nachhaltigen, Entwicklung orientieren, einen starken Zuspruch. Unternehmen im südlichen Afrika sind sich der möglichen negativen Veränderungen auf zukünftigen Arbeits- und Absatzmärkten bewusst und arbeiten aktiv daran, die Schwere der Auswirkungen zu dämpfen.

Sollte das Wissen um die langfristigen Auswirkungen der Pandemie tatsächlich ein Hauptauslöser für ein unternehmerisches Engagement sein, wäre es für Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit sinnvoll, bei der Suche nach potentiellen Kooperationspartnern aus dem privaten Sektor vor allem diesen Aspekt ausreichend zu kommunizieren.

Ähnliches gilt auch für die kurzfristigeren Auswirkungen auf Betriebsebene. Nur wenn auf Unternehmensseite ein starkes Bewusstsein für die ökonomische Problematik entsteht, können weitere Programme ins Leben gerufen und kann letztlich eine breite Masse der Bevölkerung erreicht werden.

Für die Vermutungen, dass die Unternehmensgröße einen relevanten Einfluss auf das Ausmaß strategischer Ziele (Hypothese 2-1) und die Zustimmung zu selbstlosen Motiven (Hypothese 2-2) habe, fanden sich nur sehr schwache Anzeichen, die durchaus auf Zufall zurück zu führen sein können. Empfehlungen für selektive Strategien beim Herantreten an neue Kooperationspartner sind daraus nicht abzuleiten.

Sehr deutlich hingegen wurde ein starker Zusammenhang zwischen Unternehmensgröße und Ausmaß des Engagements (Hypothese 2-3). Sehr wahrscheinlich findet sich der Grund hierfür in der limitierten Ressourcenausstattung kleinerer Firmen. Sowohl Personal, Kapital als auch fachspezifisches Wissen dürften in kleineren und mittleren Unternehmen schwerer für die Zwecke eines Arbeitsplatzprogrammes mobilisierbar sein als in großen Konzernen.

Für eine flächendeckende Verbesserung der Versorgung ist allerdings der Einbezug kleinerer Firmen (und Arbeitsplätzen im informellen Sektor) dringend nötig. Ein möglicher Lösungsansatz hierfür könnten regionale Kooperationen kleinerer und mittlerer Unternehmen sein, die gemeinsam komplementäre Ressourcen zur Verfügung stellen könnten, um lokale Programme zu initiieren. Auch denkbar wären „Patenschaften“ größerer Firmen, die administrative und finanzielle Unterstützung an „fremden Arbeitsplätzen“ leisten. Sehr gut vorstellbar wäre dies beispielsweise im Bereich vorgelagerter Produktionsstufen, da sich große Unternehmen hier nicht selten ihrer relativ starken Abhängigkeit bewusst sind.

Nicht außer Acht gelassen werden dürfen jedoch Punkte, die für eine Unternehmung gegen eine solche Kooperation sprechen könnten: Zum einen verringert eine weitere Verbreitung von Arbeitsplatzprogrammen das eigene Differenzierungsmerkmal – so dies denn ein Grund für das eigene Engagement sein sollte. Zum anderen würden kleinere Firmen durch solche Kooperationen überdurchschnittlich stark profitieren. „Gefühlte“Free-Rider -Effekte innerhalb der Allianzen müssten eventuell überwunden werden. Letztlich könnte sich genau hier das eigentliche, wahre Ausmaß der selbstlosen Motivation zeigen.

Hypothesen 3-1 und 3-2 vermuteten einen positiven Zusammenhang zwischen (externer und interner) HIV-Prävalenz und der Wahrnehmung der Pandemie als unternehmerisches Problem. Deutlich wurde, dass HIV für verantwortliche Entscheidungsträger vor allem dann an Bedeutung gewinnt, wenn die Infektionen das „Firmentor überwunden“ haben und die eigene Arbeitnehmerschaft betreffen. Die innerbetriebliche Prävalenz wirkte sich wesentlich klarer auf die Problemwahrnehmung aus als die regionale Infektionsrate. Das muss nicht verwundern, da Infektionen außerhalb des Unternehmens kurzfristig tatsächlich die Betriebsabläufe nicht stören. Erst wenn Angestellte betroffene Angehörige haben oder sich langfristig Marktbedingungen ändern, wirken sich externe Infektionen direkt auf den Betrieb aus. Auch wird die Wahrnehmung der Gefahr sicher eine andere sein, wenn Angehörige der gleichen Firma, vielleicht gar persönliche Bekannte, direkt betroffen sind.

Um die Wahrnehmung für das Problem zu steigern, scheinen kumulierte Daten über den Betroffenheitsgrad der Angestellten unerlässlich zu sein. Freiwillige HIV-Antigen-Tests sind somit nicht nur für die Getesteten ein wichtiges Element. Sie können wichtige Argumente in der Überzeugungsarbeit liefern.

Hypothese 3-3 geht von einem positiven Zusammenhang zwischen interner Prävalenz (und, daraus abgeleitet, der Problemeinschätzung) und dem Ausmaß des Engagements aus. Tendenziell war aus der Analyse ersichtlich, dass zumindest die Problemwahrnehmung einen Einfluss auf das Ausmaß des Handelns hatte.[132] Wenn dies zutrifft, so könnten über eine weitere Sensibilisierung für das Thema[133] weitere Kandidaten für die Einführung eines Arbeitsplatzprogrammes aufgetan werden.

Ein signifikanter Unterschied zwischen dem Verhalten börsennotierter im Vergleich zu nicht börsennotierten Unternehmen – wie in Hypothese 4 vermutet – konnte nicht nachgewiesen werden.

Die Ergebnisse noch einmal zusammengefasst:

- Die befragten Unternehmen gaben als Antrieb ihres Engagements ebenso uneigennützige wie auch lang- und kurzfristige finanzielle Ziele an.
- Die Unternehmensgröße scheint hierbei keinen besonderen Einfluss auf die Gewichtung dieser Ziele zu haben.
- Das Ausmaß des Engagements hingegen scheint deutlich mit der Unternehmensgröße in Zusammenhang zu stehen.
- Vor allem der Grad der Betroffenheit wirkt sich auf die Wahrnehmung von HIV und AIDS als relevantes Problem für das Unternehmen aus.
- Die Wahrnehmung der Pandemie als unternehmerisches Problem scheint neben der Unternehmensgröße einen Einfluss auf das Ausmaß des Engagements zu haben.
- Die Vermutung, dass börsennotierte Unternehmen ein besonders ausgeprägtes Engagement zeigen, hat sich in dieser Untersuchung nicht eindeutig bestätigt.

Der praktische Nutzen dieser Ergebnisse sollte vor allem vor dem Hintergrund der Entstehung neuer Partnerschaften zwischen öffentlichem und privatem Sektor gesehen werden. Nur wenn gezielt auf potentielle Partner, deren Interessen und Möglichkeiten eingegangen wird, können Arbeitsplatzprogramme in optimaler Weise ausgedehnt und so zu einer flächendeckenden Ergänzung öffentlicher Leistungen werden.

6. Reflexion

Ziel der vorliegenden Projektarbeit war die eigenständige Entwicklung eines Fragebogens, die Durchführung der schriftlichen Befragung, eine Analyse der gewonnenen Daten mit Hilfe gebräuchlicher Methoden der empirischen Sozialforschung und – schließlich – die Interpretation der aus der Analyse gewonnenen Erkenntnisse.

Nach eigener Einschätzung konnten diese Ziele der Form nach erreicht werden. Bei der Bearbeitung der Aufgabenstellung wurde stets darauf geachtet, einen wissenschaftlich „sauberen“ Stil einzuhalten und sich an theoretischen Standards zu orientieren.

Es traten allerdings auch Probleme auf, die in der Planungsphase des Projektes so nicht einkalkuliert worden sind. Dadurch wurden die oben angesprochenen theoretischen Standards sicher mehr als ein Mal verletzt. Wesentliche Schwachpunkte, die zum Teil auch die Qualität der Untersuchung bzw. den Wert ihrer Ergebnisse wesentlich beeinträchtigen, sollen hier Erwähnung finden:

- In der Planungsphase wurde davon ausgegangen, dass umfassende Listen von Firmen, die Arbeitsplatzprogramme betreiben, leicht zu beschaffen wären. Eine Fehleinschätzung, wie sich zeigte. Die Kooperationsbereitschaft von „Business Coalitions“ und Handelskammern war extrem gering. Auch Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit und andere NGOs konnten oder wollten – von einigen sehr hilfreichen Ausnahmen abgesehen – nicht die erwartete Hilfestellung leisten. Die Suche nach entsprechenden Firmen geriet dadurch zur Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen; mit dem Ergebnis, dass die ausgewählte Population keiner zufällig ausgewählten Stichprobe entspricht.

- Auch das Interesse von Unternehmensseite aus war überraschend niedrig. So gab es beispielsweise einen Inwent-Mitarbeiter, der eine Zusammenarbeit anbot, die letztlich an einer Weigerung der betroffenen Firmen scheiterte.
- Bei Beginn der Projektplanung wurden die Kosten für den Versand der Fragebögen deutlich unterschätzt. Im Ergebnis konnten dadurch weniger Unternehmen befragt werden, als ursprünglich erhofft.
- Für den Vorabtest des Befragungsinstruments konnte nur eine sehr kleine repräsentative Population aufgetan werden. Da dieser Test in Tansania stattfand, war es nicht möglich, ihn selbst durchzuführen. Ebenso kamen nicht die üblichen Techniken (wie beispielsweise die Think-Aloud- Methode) zum Einsatz. Anpassungen des Fragebogens konnten nur auf Grund der Kommentare zu zwei ausgefüllten Testfragebögen gemacht werden. Vor allem vor dem Hintergrund der Skala der Motivmessung hätte ein umfangreicherer Vorabtest die Qualität des Fragebogens sicher erheblich steigern können.
- Ursprünglich war eine zusätzliche Befragung mittels eines Online-Fragebogens geplant. Durch technische und zeitliche Probleme konnte dieses selbst gesteckte Ziel nicht erreicht werden.
- Die Messung der Unternehmensgröße über die Proxyvariable der Angestelltenzahl scheint zwar stimmig, jedoch wäre es sinnvoll gewesen, darüber hinaus auch noch Daten zur finanziellen Ausstattung einzelner Firmen zu erheben. So hätte ein besseres Bild der verfügbaren Ressourcen gezeichnet werden können.
- Der Verzicht auf Kontrollfragen, die die Tendenz der Befragten zu sozial erwünschten Antworten hin hätten abschätzen können, war aus organisatorischer und finanzieller Sicht sinnvoll. Dennoch hätte eine solche Maßnahme zu einer deutlich besseren Abschätzbarkeit der gegebenen Antworten geführt.
- Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob es möglich ist, eine repräsentative Einschätzung der Haltung eines Unternehmens durch die Befragung eines einzelnen Mitarbeiters zu erhalten. Sinnvoller, wenn auch hier nicht im Rahmen der Möglichkeiten, wäre es gewesen, jeweils mehrere Adressaten innerhalb eines Unternehmens zu befragen.
- Der in der Planungsphase erstellte zeitliche Ablauf konnte in einigen Phasen nicht eingehalten werden, weshalb sich die Fertigstellung dieses Berichtes deutlich verzögerte.

Trotz – oder gerade wegen – der Konfrontation mit diesen Problemen, war die Bearbeitung dieses Projektes eine interessante Erfahrung. Viele Themen, die in der Planungsphase noch als unwichtig erschienen, erwiesen sich in der Durchführung als durchaus wichtig. Gerade im Lichte der praktischen Anwendung von im Studium theoretisch erlangtem Wissen, war die Projektarbeit von großem persönlichem Wert.

Anhang I: Anschreiben und Fragebogen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

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Anhang II: Ausgewählte Kontakte zu Business Coalitions

Botswana Business Coalition on AIDS (BBCA)

Contact person: Kabelo Ebineng

Address: Suite 269, Broadhurst Postnet, Private Bag BR 351

Gaborone, Botswana

Phone: 267 71 77 13 75

Fax: 267 58 25 27

E-mail: afakae@info.bw

Ethiopian Employers Federation

Contact person: Yohannes Beshah, HIV/AIDS Project Coordinator

Address: Woreda 19 Kebele 50 H. No 957

Addis Ababa, Ethiopia

Phone: 251-1-523419 (528261)

Fax: 251-1-614326 (528261)

E-mail: eef@telecom.net.et

Private Enterprise Foundation, Ghana

Contact person: Frimpong Addo, Programs Officer

Address: Private Enterprise Foundation, P.O. Box C-1671

Cantonments – Accra, Ghana

Phone: 233-21-515608

Fax: 233-21-515600

Website: www.Pef.Org

Ghana Social Marketing Foundation

Contact person: Mr. Alex Banful, Director General

Address: P. O. Box 1847, Cantonments – Accra, Ghana

Phone: 233-21-779395

Fax: 233-21-775948

E-Mail: Abanful@Gsmf.Com.G

Website: www.Gsmf.Com.Gh

Association of Ghana Industries

Contact person: Andrew Lawson, Executive Director

Address: P. O. Box An 8624, Accra, Ghana – North

Phone: 233-21-779023/4

Fax: 233-21-773143

E-Mail: Agi@Agi.Org.Gh

Website: www.Agi.Org.Gh

Federation of Kenyan Employers (FKE)

Contact person: G.N. Konditi, Deputy Executive Director

Address: P.O. Box 48311

Nairobi, Kenya

Phone: +254 (2) 721 929; 720 242

Fax: +254 (2) 721 990

E-mail: fke@arcc.or.ke

Kenya HIV/AIDS Business Council

Contact person: George Wainana, Programme Manager

Address: P.O. Box 30062 GPO

Nairobi, Kenya

Phone: +254 20-220940

Fax: +254 20-340319

E-mail: wainana@kenyahivbusinesscouncil.org

Kenya HIV/AIDS Private Sector Business Council

Contact person: Mr. William Njoroge, Consultant

Address: International House, 11th floor, P.O. Box 41931, GPO, 00100

Nairobi, Kenya

Phone: +254 20-2730600/254-020-2731078

E-mail: wkiarie@crystalhill.co.ke

Private Sector Coalition Against AIDS in Lesotho Project

Contact person: Momohao Mohatla

Address: CARE Lesotho-SA, P.O. Box 682, Maseru 100, Lesotho

Phone: +266-22-327144

Fax: +266-22-327145

Email: mmohatla@care.org.ls

Chemicals & Marketing Ltd.

Contact person: Dumisani A. Chisala, Commercial Director

Address: Kidney Crescent, P.O. Box 1230, Biantyre, Malawi

Phone: 265 1 679 600

Fax: 265 1 671 515

E-mail: dumisani@chemicals.co.mw

Unilever South East Africa

Contact person: Charles A. Cofie, Managing Director

Address: P.O. Box 5151, Limbe, Malawi

Phone: 265 1 641 100

Fax: 265 1 645 720

E-mail: charles.cofie@unilever.com

Business Against AIDS, Mozambique

Contact person: Jeanne Stephens, Co-Chair

Address: Av. 10 de Novembro, Recinto da Facim

Maputo, Mozambique

Phone: +258-1-311734

Fax: +258-1-307369

E-mail: jstephens@austral.co.mz

CIMPOGEST, Mozambique

Contact person: Gerry S. Marketos, Managing Director

Address: 794 Julius Nyerere Avenue, Recinto da Facim

Maputo, Mozambique

Phone: +258-1-4988242

Fax: +258-1-492102

E-mail: gerry@cimpogest.com

Namibia Business Coalition on AIDS (NABCOA)

Contact person: Peter J. Van Wyk, Program Manager

Address: 29 Schubert Street, Windhoek West, P.O. Box 11735

Windhoek, Namibia

Phone: +264-61-226-771

Fax: +264-61-226-771

E-mail: nabcoa@africaonline.com.na

Nigeria Business Coalition on HIV/AIDS

Contact person: Omatsola E. Kpiasi

Address: Chevron Nigeria, 2 Chevron Drive, Lekki Peninsula, P.M.B. 12825

Victoria Island, Lagos, Nigeria

Phone: +234 1 260 7049

Fax: +234 1 260 7715

E-mail: eokp@chevrontexaco.com

South African Business Coalition on HIV/AIDS (SABCOHA)

Contact person: Tracey King

Address: P O Box 950, Parklands, 2121

Johannesburg, South Africa

Phone: +27 (0)11 880 4821

Fax: +27 (0) 11 880 6084

E-mail: tracey@sabcoha.co.za

URL: www.redribbon.co.za

Swaziland Business Coalition on HIV/AIDS

Contact person: Ton Friend, Chairman

Address: Federation of Swaziland Employers (FSE)

Business Coalition on HIV/AIDS, P.O. Box 777

Mbabane, Swaziland

Phone: +268 404 6665

Fax: + 268 404 6107

E-mail: tgvriend@realnet.co.sz

URL: www.business-swaziland.com/html/fse.html

Standard Chartered Bank - Uganda

Contact person: Richard Etemesi

Address: Head Office and Kampala Branch

5 Speke Road

Kampala, Uganda

Phone: 041 258 8211/7 or 041 231 473

Fax: 041 343 301/77 250

E-mail: richard.Etemesi@ug.standardchartered.com

Uganda Business Coalition on HIV/AIDS (UBC)

Contact person: Dr. Dickson Opul, Executive Director

Address: PO Box 34301

Kampala, Uganda

Phone: 256 41 341022

Fax: 256 41 341022

E-mail: dykson20@africaonline.co.ug

Corporate Council on Africa (CCA)

Contact person: Dr. Victor Barnes

Address: 1100 17th Street, N.W.

Suite 1100

Washington, DC 20036

Phone: (202) 835-1115

Fax: (202) 835-1117

E-mail: vbarnes@africacncl.orgp

URL: www.africacncl.org

Global Business Coalition on HIV/AIDS (GBC)

Contact person: Richard Holbrooke, President and CEO

Address: 1515 Broadway, 45th Floor, c/o Viacom

New York, NY 10036, USA

Phone: +1 212-846-5893

Fax: +1 212-846-1939

E-mail: info@businessfightsaids.org

URL: www.businessfightsaids.org

Zambia Business Coalition on HIV/AIDS (ZBCA)

Contact person: Ann Vink, Communications Officer

Address: ZANACO, 4th Floor, PO Box 31026

Lusaka, Zambia

Phone: +260 221 358

Fax: +260 220 802

E-mail: zbcas@zamtel.zm

Zambia HIV/AIDS Business Sector Project (ZHABS)

Contact person: Mrs. Deirdre Allison

Address: PO Box 51232

Anglican Cathedral of the Holy Cross Grounds

1 Chikwa Road, Longacres

Lusaka, Zambia

Phone: +260 1 252819

Fax: +260 1 253777

E-mail: zhabsp@zamnet.zm

Zimbabwe Business Council on AIDS (ZBCA)

Contact person: Dr Norman Nyazema

Address: CI ROAF, 11 Connaught Road, Avondale

Harare, Zimbabwe

Phone: +263-4-302-283

Fax: +263-4-303-092

E-mail: nznyazema@yahoo.com

Anhang III: Antworten auf Frage 1.7.

Hier finden sich die in der Analyse nicht berücksichtigten Antworten auf die Frage „Why else is HIV/AIDS a matter to your business?“ und den Fragebogen ergänzende Kommentare der Befragten.

„The epidemic strikes the most vulnerable group of the workforce. Valuable skills and experiences are being lost. The disease cuts supply of labour, reduces morale while labour costs will increase.

[Our Company] is committed by ensuring that all [our] employees have sufficient information and education of the causes, consequences and prevention of the HIV/AIDS pandemic to enable them adequately protect themselves and others. Employees living with HIV/AIDS shall be protected against stigmatization and discrimination.”

“Loss of skilled people [is a matter to our business].

I have worked in this company for 18 years in different levels and I know the staff very well. We have a very low turnaround on staff. So far malaria is a much bigger problem for the company than HIV/AIDS.”

“Social responsibility [is a matter to our business].”

“We consider all implications: social, economic and human rights!”

“[We have an] employee centric approach in dealing with the epidemic. If [our] company cares, employees are more productive & feel valued.

HIV statistics is very complex because it varies between different population groups, different geographical areas, gender, age, and different risk categories. In most instances it is unknown and estimated & assumptions are made. The demographics of the population is a key in the prevalence rates.”

“[This program is] part of our Corporate Social Responsibility Program. It is a business imperative. We operate in the global market and have to ensure quality and efficiency. We have to contribute to the country’s and international effects to costs of the disease.”

“HIV/AIDS is a serious social / political problem and any / all actions taken to contain it improve the growth of [our sector].”

“See our website.”

Anhang IV: Danksagung

Ich möchte mich an dieser Stelle bei der Masse an Menschen bedanken, die mich mit Informationen versorgt hat; und natürlich bei denen, die mir mit viel Engagement, Kreativität und offenen Ohren geholfen und ihre Zeit (aber auch Geld) für mich geopfert haben, ohne hierfür – wie mir scheint – jemals eine direkte Gegenleistung zu erwarten.

Dies sind:

Nina Amelung, MaryStella Khakasa Barasa, Victor Barnes, Frank Bremser, Eva Brüggemann, Nombulelo Dlamini, Hendrik Fischer, Arne Greiner, Yvonne de Groot, Hildegard Isaac, Mtamandeni Joseph Justice Kalilangwe, Wilhelm Kemmerling, Dr. Barbara Kloss-Quiroga, Ulrich Kortmann, Paula Koß, Margherita Licata, Alexander Müller, Augusta Hanu Okantey, Teresa Peterson, Peter Plappert, Dr. Stephen Rule, Patricia Silva, Jabulani Sithole, Frank Terhorst, Minna Tuominnen, Dr. Myriam Vuckovic, Allen Nakato Waligo, Sascha Weigand, Dr. Wolfgang Winkelmann, Anni und Lothar Wittmann und Thomas Wollnik.

Ein herzliches Dankeschön auch an Dr. Clarissa Kurscheid und Prof. Dr. Frank Schulz-Nieswandt für die Betreuung meiner Arbeit.

Zu guter Letzt gilt mein besonderer Dank Svenja Kemmerling, die mich mit ihrer Diskussionsfreude, ihren Ideen und ihrer Geduld beim Entstehen dieser Arbeit in jeder Phase begleitet hat und mir damit weitaus mehr geholfen hat, als jeder andere Mensch dies hätte tun können.

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Erklärung zur wissenschaftlichen Ehrlichkeit

Köln, den 30. Januar 2006

Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe. Alle Stellen, die wörtlich oder sinngemäß aus veröffentlichten und nicht veröffentlichten Schriften entnommen wurden, sind als solche kenntlich gemacht. Die Arbeit ist in gleicher oder ähnlicher Form oder auszugsweise im Rahmen einer anderen Prüfung noch nicht vorgelegt worden.

Rüdiger Wittmann

[...]


[1] Friedman (1970), S. 236.

[2] Im Jahr 1976.

[3] Vgl. hierzu etwa McWilliams/Siegel (2001), S. 128; Porter/Kramer (2002), S. 57f.; Walsh/Weber/ Margolis (2003), S. 865.; Marz (2003), S. 19.

[4] Vgl. GTZ (2005).

[5] Smith (1776), zitiert nach Collard (1978), S. 51.

[6] Vgl. hierzu die Argumentation zur „instrumentellen Rechtfertigung“ des Stakeholder-Ansatzes von Donaldson/Preston (1995), S. 77ff.

[7] Vgl. Friedman (1976).

[8] Eine Zusammenfassung empirischer Studien zum Zusammenhang der beiden Konstrukte „Corporate Social Performance“ (Ausmaß des sozialen Engagements) und dem finanziellen Erfolg von Unternehmen findet sich bei Margolis / Walsh (2003), S. 274ff.; Orlitzky / Schmidt / Rynes (2003) weisen in einer groß angelegten Meta-Analyse eine positive Korrelation beider Größen nach.

[9] Vgl. UNAIDS/WHO (2005), S. 2.

[10] Vgl. UNAIDS/WHO (2004), S. 1.

[11] Vgl. UNAIDS/WHO (2005), S. 1.

[12] Behrman (2004).

[13] Vgl. UNAIDS/WHO (2005), S. 3.

[14] Verschiedene Modelle berechnen für Schwangere in Botswana, Lesotho und Namibia Werte von über 30 %, in Swaziland sogar über 40 %. Vgl. hierzu UNAIDS/WHO (2005), S. 26.

[15] Vgl. UNAIDS (2005), S. 26ff.

[16] Laut UNAIDS (2005) stammen deutlich über 60% der aktuell Infizierten aus dem südlichen Afrika, einem Gebiet, in dem nur etwa 10% der Weltbevölkerung leben; Muster, die für eine stärkere bzw. zeitlich vorgelagerte Betroffenheit städtischer Gebiete sprechen, lassen sich dabei nicht mehr so deutlich ausmachen, wie in der Vergangenheit.

[17] Eine ausführliche Diskussion zu den hier aufgelisteten Faktoren und den sich daran anknüpfenden „Wirkungsketten“ findet sich bei Terhorst (2001), S. 9ff.

[18] Terhorst (2001), S. 22.

[19] Vereinte Nationen (2000).

[20] Vgl. Vereinte Nationen (2005), S.2: Das „Epidemic Update“ von UNAIDS/WHO (2005) sieht in einigen afrikanischen Teilregionen zwar Anzeichen für eine abnehmende Prävalenz; jedoch mahnt man im zuletzt von der UN vorgelegten „Progress Chart“ zum Grad der Zielerreichung der Milleniumziele das nach wie vor sehr hohe Niveau explizit an. Dies kann nicht verwundern, da sich der Rückgang der Infiziertenzahlen vor allem durch das Versterben vieler Betroffener erklärt. Die Anzahl der Neuinfektionen – die Inzidenz also – nimmt gegenwärtig in vielen Teilräumen noch immer zu.

[21] Vgl. UNICEF (2003), S. 6: Zu Ende des Jahres 2001 gab es im Süden Afrikas ca. 11 Millionen Kinder unter 15 Jahren, die ihre Mutter oder beide Eltern durch AIDS verloren hatten. Schätzungen gehen davon aus, dass diese Zahl bis zum Jahr 2010 auf 20 Millionen ansteigen wird.

[22] Man spricht bei dieser doppelseitigen Belastung vom „Grandmother’s burden“- Effekt; vgl. Schulz-Nieswandt (1996), S. 526.

[23] Vgl. UNICEF (2003), S. 27ff.

[24] Vgl. ILO (2003), S. 3.

[25] UNAIDS/IOE (2002), IV.

[26] Vgl. ILO (2003), S. 3; Vgl. Brown (2004), S. 291.

[27] Vgl. UNICEF (2000), S. 168f, zitiert nach Terhorst (2001), S. 23.

[28] Terhorst (2001), S 23.

[29] Vgl. Terhorst (2001), S. 24: Indirekte Kosten sind Opportunitätskosten, also entgangene potentielle Einnahmen, die durch die Erkrankung entstehen.

[30] Vgl. Brown (2004), S.296: Direkte Kosten sind Kosten, die durch den gesteigerten Behandlungs- und Pflegebedarf der Infizierten und Erkrankten entstehen.

[31] Vgl. Brown (2004), S. 292.

[32] Vgl. Terhorst (2001), S. 24.

[33] Vgl. Barnett/Blaikie (1992), S. 204, zitiert nach Terhorst (2001), S. 24.

[34] Vgl. Ainsworth/Over (1994), S. 563f, zitiert nach Terhorst (2001), S. 24.

[35] Vgl. Brown (2004), S. 296f und Lowenson/Whiteside (1997), S. 6; vgl. auch Bollinger/Stover (1999), S. 1, zitiert nach Terhorst (2001), S.24.

[36] Vgl. Brown (2004), S. 297f und Terhorst (2001), S. 24f.

[37] Vgl. UNICEF (2003), S. 27f; Binswanger/Ayres (1999), S.138; vgl. auch World Bank (1997), S. 222f, zitiert nach Terhorst (2001), S. 25.

[38] Vgl. Terhorst (2001), S. 24; UNICEF (2003), S. 27f und Brown (2004), S. 293.

[39] Vgl. ILO (2004), S. 16.

[40] Vgl. PWBLF/GBC/UNAIDS (2000), S. 15ff und UNAIDS/IOE (2002), S. 7ff.

[41] Vgl. Ebony Consulting International (2002), S. 22. Befragt wurden 118 kleine und mittlere Unternehmen in Südfrika nach dem aus ihrer Sicht jeweils primären Problem.

[42] Mehr noch als in Europa spielen in Entwicklungsländern Familien- und Gemeinschaftsmitglieder („extended family“) eine elementare Rolle in der Pflege ihrer bedürftigen Angehörigen. Vgl. hierzu Dixon-Fyle/Mulanga (2004), S.1 und Schulz-Nieswandt (1996), S. 560.

[43] UNAIDS/IOE (2002), S.9 berichtet besipielsweise von einem kenianischen Zuckerproduzenten, der in den Jahren 1995 bis 1997 alleine durch HIV/AIDS einen Verlust von ca. 8000 Arbeitsstunden dokumentierte.

[44] Dies kann beispielsweise begründet sein durch häufigen Verlust von Kollegen, Stigmatisierung oder auch Diskriminierung durch Mitarbeiter bzw. durch die Unternehmensleitung. Vgl. UNAIDS/IOE (2002).

[45] Vgl. Ebony Consulting International (2002), S. 21f und UNAIDS/IOE (2002), S. 9f. Vgl. auch Terhorst (2000), S. 27.

[46] Vgl. Terhorst (2001), S. 28f und ILO (2004), S. 16.

[47] Vgl. UNAIDS/IOE (2002), S. 8.

[48] Vgl. Binswanger/Ayres (1999), S. 138.

[49] Vgl. Binswanger/Ayres (1999), S. 138.

[50] Vgl. Terhorst (2001), S. 32; Brown (2004), S. 293.

[51] Vgl. PWBLF/GBC/UNAIDS (2000), S. 15.

[52] Brown (2004), S. 293.

[53] Vgl. Terhorst (2001), S. 32. Terhorst gibt zu bedenken, dass Konsumenten bei steigenden Preisen auf Grund der hohen Nachfrageelastizität bei langlebigen Konsumgütern ihre Nachfrage noch weiter einschränken könnten. Das würde die Position der Anbieter noch weiter verschlechtern.

[54] Vgl. Ainsworth/Over (1994), S. 566f, zitiert nach Terhorst (2001), S. 33.

[55] Gemessen am Bruttosozialprodukt nimmt die landwirtschaftliche Produktion anteilsmäßig in den zehn am meisten von AIDS betroffenen Ländern einen hohen bis sehr hohen Stellenwert ein. So liegt laut World Bank (2000), S 42f der Anteil in Mosambik bei 34%, in Simbabwe bei 19%, in Namibia bei 10%.

[56] Siehe Abschnitt „Private Haushalte“; vgl. auch World Bank (1997), S. 212.

[57] Vgl. Whiteside/O’Grady/Alban (2000), S. 6, zitiert nach Terhorst (2001), S. 34.

[58] Vgl. ILO (2004), S. 12.

[59] Vgl. Binswanger/Ayres (1999), S. 137; ILO (2004), S15.

[60] Vgl. Brown (2004), S. 295 und Terhorst (2001), S. 37. Überraschend erscheint, dass AIDS sich in der Bevölkerung „bi-modal“ verbreitet. Das heißt, dass bei einer Betrachtung von Infektionshäufigkeit und Einkommens-/ und Bildungsstatus der Bevölkerung zwei Prävalenzspitzen auftreten – jeweils am oberen und unteren Ende. Vgl. hierzu Cohen (1998), o.S., zitiert nach Brown (2004), S. 295. Vgl. auch Over (1992), S.12.

[61] Vgl. Terhorst (2001), S. 35; Binswanger/Ayres (1999), S. 137f; Brown (2004), S. 293f;

[62] Brown (2004), S. 301.

[63] Vgl. ILO (2004), S. 14f.

[64] Wären von AIDS vor allem nur arme, „unproduktive“ Bevölkerungsteile mit einem niedrigen Anteil am BIP betroffen, könnte sich hier sogar ein positiver Wert zeigen.

[65] Vgl. Binswanger/Ayres (1999), S. 137.

[66] Vgl. Brown (2004), S. 295 und Binswanger/Ayres (1999), S. 137.

[67] Vgl. Bowen (1953), S. 6; zitiert nach Watrick / Cochran (1985), S. 759.

[68] Vgl. WBCSD (1999).

[69] Die „Stakes“ (bzw. Ansprüche) und deren „Stakeholder“ werden häufig kategorisiert nach ihrer „power“, „legitimacy“ und „urgency“; Vgl. hierzu Mitchell / Agle / Wood (1997), S. 865ff.

[70] Vgl. Freeman (1984).

[71] Vgl. Walsh/Weber/Margolis (2003), S. 859ff.

[72] Vgl. Donaldson/Preston (1995), S. 73ff.

[73] Beispielsweise eine utilitaristische Grundlage, eine Sozialvertragstheorie oder aber eine neoliberale Sichtweise.

[74] Die bereits im Einleitungsteil erwähnte Studie von Margolis/Walsh (2003) listet 127 empirische Studien alleine zu dieser Fragestellung auf.

[75] Ein Grund hierfür könnte sein, dass CSR nicht immer „fokussiert“ als Instrument zur Beeinflussung des Unternehmenserfolges eingesetzt wird und daher diesbezüglich wirkungslos bleibt. Eine der empirischen „Ausnahmen“ findet sich in der bereits angesprochenen Metaanalyse von Orlitzky / Schmidt / Rynes (2003).

[76] DC (2005).

[77] Porter/Kramer (2002), S. 58.

[78] Porter/Kramer (2002), S.57ff.

[79] Ein typisches Beispiel: „Tobacco giant Phillip Morris, for example, spent $75 million on its charitable contributions in 1999 and launched a $100 million advertising campaign to publicise them.” Porter/Kramer (2002), S. 57.

[80] Vgl. hierzu die Studien bezogen auf gesellschaftliche Gesamtkosten von Moses et al (1991), Grosskurth et al (1995a), Grosskurth et al (1995b), Sweat et al (2000), European Comission (1995) oder Marseille et al (1995); zitiert nach UCSF (2002). Analysen zur Unternehmensebene sind unter anderem zu finden bei Ball/Tisocki (2002) oder Rosen et al (2000).

[81] Vgl. McWilliams/Siegel (2001), S. 122.

[82] Vgl. World Bank (2005), Rowe (2005), S. 122ff und Sims (2003), S. 63.

[83] Vgl. McWilliams/Siegel (2001), S. 120.

[84] Vgl. McWilliams/Siegel (2001), S. 118 und Porter/Kramer (2002), S. 68.

[85] Die Teile der Auflistung stammen aus einem Survey des World Economic Forum; Vgl. World Economic Forum (2005), S. 17.

[86] Mauss (1990), S. 163.

[87] Vgl. Sahlins (1974), S. 193f und Stegbauer (2002), S. 79ff. Eine weitere „passende“ Reziprozitätsform stellt eine ebenfalls von Stegbauer thematisierte empathiebedingte Unterform generalisierter Reziprozität dar: Die „entpersonalisierte Solidarität“. Vgl. hierzu Stegbauer (2002), S. 93ff.

[88] Schulz-Nieswandt (2005), S. 6.

[89] Schneider (1988), S. 7.

[90] Vogel (1989), S. 17, zitiert nach Schmitz (1999).

[91] Piliavin/Charng (1990), S. 28, zitiert nach Schmitz (1999).

[92] Batson (1991), S. 174.

[93] e-teaching (2004): „Ein Meilenstein ist nach DIN 69 900 ein ‚Ereignis besonderer Bedeutung’. In einem Meilensteinplan werden die Zeitpunkte für diese Ereignisse - der Abschluss einer Projektphase oder Aufgabe - festgehalten. Er dient der Darstellung der Projektlaufzeit und der zeitlichen Anordnung der Vorgänge.“ Die Meilensteinplanung dieses Projekts lehnte sich an die typische Vorgehensweise empirischer Forschungsprojekte an; vgl. hierzu Alreck / Settle (1985), zitiert nach Marz (2003), S. 118.

[94] Vgl. unter anderem Weseloh (2004), S. 93ff.

[95] Zumindest lieferte die betrachtete Literatur keine diesbezüglichen Anhaltspunkte.

[96] Dieser Zusammenhang scheint für CSR-Aktivitäten im Allgemeinen (vgl. hierzu McWilliams/Siegel (2001), S.123f) und für auf HIV bezogene Aktivitäten im Speziellen (vgl. hierzu Ebony Consulting (2002), S. 47) zu gelten.

[97] Vgl. Rosen et al (2003), S. 11.

[98] Vgl. Kapitel 2.2.2.

[99] Dem Autor ist an dieser Stelle bewusst, dass der Ausdruck „wertvoll“ in diesem Zusammenhang als unpassend empfunden werden kann. Da die Kosten der Personalrekrutierung allerdings je nach Qualifizierung des Angestellten erheblich variieren und diese einen entscheidenden Faktor darstellen, erscheint er – wenn auch provokant – dennoch treffend.

[100] Vgl. Marz (2003), S. 149.

[101] Vgl. Diekmann (1995), S. 210: Die “Umpolung” der Werte geschieht nach dem Muster “Umgepolter Wert“ = 7-Rohwert.

[102] Da die Reihenfolge dieser Auflistung nicht der Abfolge im Fragebogen entspricht, wurde zur leichteren Identifikation des jeweiligen Items die Tabelle um die entsprechende Spalte erweitert.

[103] Diese zweite Itemgruppe hat zum Ziel, sämtliche langfristigen, also strategischen, Motive zusammenzufassen.

[104] Berechnung wie folgt: Int_ges = ((int_ai_m + int_hi_m) * 0.01 * angest_m) + ((int_ai_w + int_hi_w) * 0.01 * angest_w)

[105] AWiSA: AIDS Workplace Programs in Southern Africa. AWiSA ist ein gemeinsames Projekt von DED (Deutscher Entwicklungsdienst) und InWent.

[106] Business Coalitions sind Unternehmenszusammenschlüsse, die sich zur gemeinschaftlichen Zielerreichungen – hier die Bekämpfung von HIV/AIDS – formieren. Die gesetzten Ziele sollen durch meist einheitliche und gemeinsam koordinierte Ansätze erreicht werden. Eine Liste der kontaktierten Allianzen, einzelner Stiftungen und der jeweiligen Ansprechpartner findet sich in Anhang II.

[107] Eine Fehlinformation: Ein ausgefüllter Fragebogen und ausführliches Informationsmaterial aus der südafrikanischen Niederlassung, die das Seminar nur wenige Tage später erreichten, implizieren das Gegenteil.

[108] Seminar für Sozialpolitk (2004), S.1.

[109] Die Gegenhypothesen entsprechen den in Kapitel 3.3. aufgestellten Vermutungen.

[110] Das Signifikanzniveau wird mit α bezeichnet; α steht hierbei für die maximale Wahrscheinlichkeit, einen „Fehler 1. Art“ zu begehen (Ablehnen der Hypothese, obwohl sie richtig ist). Vgl. Bomsdorf et al (1999), S. 55.

[111] Vgl. Bomsdorf et al (1999), S. 56f.

[112] Vgl. ILMES (1999); „Dabei steht n für die Zahl der Items und für den Mittelwert aus allen bivariaten Korrelationen zwischen den Items.“

[113] Kleber (2004), S.274.

[114] Für n = 8 und α = 0,05 gilt: H0 ablehnen, falls T > 1,8946; Vgl. Bomsdorf et al (1999), S. 56 und S. 86.

[115] Vgl. Bomsdorf et al (1999), S. 56.

[116] Marz (2003), S. 162.

[117] Vgl. Bomsdorf et al (1999), S. 19.

[118] Vgl. Bomsdorf et al (1999), S. 18f; Formeln entnommen aus Diekmann (1995), S.212f und Bomsdorf et al (1999), S.19.

[119] Es sei betont, dass die Regressionsgeraden nur der Verdeutlichung – und nicht der statistischen Analyse – dienen. Lineare Zusammenhänge, die diesen Geraden zu Grunde liegen, werden in dieser Arbeit nicht hypothetisiert.

[120] Der Wert u1-α leitet sich aus der Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung ab. Für α = 0,05 ergibt sich ein u0,95 = 1,6449.

[121] Vgl. Bomsdorf et al (1999), S. 58.

[122] Vgl. Diekmann (1999), S. 216.

[123] Diekmann (1999), S. 383.

[124] Ebd.

[125] So genannte SD-Skalen hätten den Fragebogenumfang deutlich ausgeweitet, zu weiteren Kosten im Versand geführt und eventuell den Rücklauf noch weiter eingeschränkt. Für einen Überblick zu diesen Skalen vgl. Reinecke (1991), zitiert nach Diekmann (1995), S. 385.

[126] Marz (2003), S. 165.

[127] Vgl. Kapitel 3.8.; zur Vertiefung vgl. Diekmann (1995), S. 221f.

[128] α = 0,442 ergibt sich aus n = 3 und eine durchschnittliche Interkorrelation von . Bei Erweiterung auf n = 4 stiege Alpha auf einen Wert von 0,514.

[129] Vgl. Diekmann (1999), S. 224.

[130] Vgl. ebd.

[131] Um diese Hypothese abzulehnen, hätte die Statistik des durchgeführten Zweistichproben-Gauß-Tests mindestens einen Wert von 1,6449 annehmen müssen.

[132] Möglich wäre hier allerdings auch ein umgekehrter Wirkzusammenhang: Weil Firmen ein starkes Engagement betreiben und sich mit der Erkrankung intensiv auseinandersetzen, erscheint das Problem als besonders wichtig.

[133] Beispielsweise über „ökonomische Informationskampagnen“.

Ende der Leseprobe aus 97 Seiten

Details

Titel
HIV- und AIDS-Prävention in Unternehmen im südlichen Afrika - Motivation betrieblicher Sozialpolitik
Hochschule
Universität zu Köln
Note
1,3
Autor
Jahr
2006
Seiten
97
Katalognummer
V109899
ISBN (eBook)
9783640080779
Dateigröße
3305 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Ziel dieser Arbeit ist eine Analyse von arbeitsplatzbezogenen Maßnahmen zur Bekämpfung von HIV und AIDS durch privatwirtschaftliche, gewinnorientierte Unternehmen mit operativen Schwerpunkten im südlichen Afrika. Neben objektiv beobachtbarer Quantität und Qualität der durchgeführten Programme interessieren hierbei die Motive, die zur Implementierung führten. Zu diesem Zweck sollte ein Fragebogen entwickelt und zur schriftlichen Beantwortung an eine ausgewählte Population versendet werden.
Schlagworte
HIV-, AIDS-Prävention, Unternehmen, Afrika, Motivation, Sozialpolitik
Arbeit zitieren
Rüdiger Wittmann (Autor:in), 2006, HIV- und AIDS-Prävention in Unternehmen im südlichen Afrika - Motivation betrieblicher Sozialpolitik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/109899

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