Geschichte und Bedeutung des deutschen Sprichwortes


Hausarbeit (Hauptseminar), 2005

32 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhalt

I Einleitung
1. Zu Thema und Zielstellung
2.1 Zur Definition
2.2 Zum Verhältnis von Sprichwort und Phraseologie

II Hauptteil
1.1 Zur Geschichte des deutschen Sprichwortes im Allgemeinen
1.2 Zu Ursprung und Überlieferung des deutschen Sprichwortes
2.1 Zur Bedeutung des Sprichwortes
2.1.1 Das Sprichwort als Argumentationsstütze
2.1.2 Das Sprichwort zur Regelung soz. Angelegenheiten
2.1.3 Das Sprichwort zur Erzeugung von Komik und Witz
2.1.4 Das Sprichwort als Lehre für Schule und Leben
2.2 Das Sprichwort in der Moderne

III Schluss

1. Fazit

Sprichwörter sind Sprossen und Blüthen aus dem Organismus des Volkslebens, und es hat keine Zeit gegeben, wo der lebendige Baum nicht frische Triebe entwickelt hätte. Manche Sprichwörter sind jung, und der Beobachter hat nicht selten Gelegenheit, sie unter seinen Augen werden zu sehen; andere haben sich von Geschlecht zu Geschlecht fortgepflanzt, und wir begegnen bei den ältesten Schriftstellern eines Volkes zum Theil denselben Sprichwörtern, die wir tagtäglich im Munde der Zeitgenossen finden.

(Franz C. Honcamp, 1861)

Vorbemerkung

Über das im Wintersemester an der Georg - August Universität abgehaltene Seminar

´ Phraseologie - monokulturell und kulturkontrastiv ´ entwickelte ich zunehmend ein Interesse für das (deutsche) Sprichwort. Hierbei ist es an dieser Stelle noch nicht entscheidend, ob wir das Sprichwort zur Phraseologie im engeren oder im weiteren Sinn rechnen, diese Frage wird zu einem späteren Zeitpunkt Beachtung finden.

Hinsichtlich des Gegenstandes ´ Sprichwort ´ beschäftigte ich mich in der letzten Zeit mit einigen interessanten Aspekten, beispielsweise:

- mit Fragen der Definition
- mit dem Verhältnis Sprichwort und Phraseologie allgemein, insbesondere mit der Abgrenzung zu ´ Verwandten ´ des Sprichworts (sprichwörtliche Redensarten, geflügelte Worte, Sagworte, Denksprüche, Sentenzen, Aphorismen u.a.)
- mit der Geschichte des Sprichwortes im deutschen Raum
- mit der Frage des Ursprungs der in Deutschland verwendeten Sprichwörter, also auch mit der Frage der Nationalität der Sprichwörter (Was ist deutsch am ´ deutschen ´ Sprichwort?)
- mit Fragen der Bedeutung des Sprichworts in alter und neuer Zeit, wie hat sich der Gebrauch des Sprichworts in Moderne/ Postmoderne entwickelt?
- mit dem Wahrheitsgehalt des Sprichworts bzw. mit der Kritik am unreflektierten Glauben an eben diesen Gehalt
- mit Sprichwortsammlungen und ihrer Gestaltung u.a..

Einen Teil dieser genannten Punkte werde ich in einer Hausarbeit zum Sprichwort vertiefen.

Geschichte und Bedeutung des deutschen Sprichwortes

I Einleitung

1. Zu Thema und Zielstellung

Was ist ein Sprichwort, wo kommt es her, welche Bedeutungen sind verantwortlich dafür, dass es sich beharrlich in mannigfaltiger Natur im Sprachschatz des (gemeinen) Volkes manifestiert hat; und wie sieht es überhaupt mit der Bedeutung des Sprichworts in der heutigen Zeit aus?

Dieses sind die grundsätzlichen Fragen, denen ich in dieser Arbeit nachgehen werde, andere Punkte von Interesse - vor allem Wahrheit im und Kritik am Sprichwort - können nur am Rande thematisiert werden.

Zuerst werde ich mich mit den Merkmalen beschäftigen, die ein Sprichwort zum Sprichwort machen, also mit der Frage der Definition, hierbei soll auch das Verhältnis Sprichwort - Phraseologismus allgemein ein wenig näher beleuchtet werden.

Anschließend möchte ich mich dem Sprichwort unter historischer Perspektive nähern, erstens interessiert mich dabei ein eher grober Überblick über die Geschichte des (deutschen) Sprichworts und seine Aufnahme, und zweitens die Frage nach Ursprung und Überlieferung des Sprichworts - spiegelt sich in diesen feststehenden Wendungen, wie sicherlich von vielen angenommen, ein Nationalcharakter wider, oder ist der Charakter ´ unserer ´ Lebensweisheiten doch vielleicht eher ein internationalisiertes Kind, dessen Erzeuger vielzählig sind.

Abschließend werde ich mich den verschiedenen Bedeutungen des Sprichwortes zuwenden, einen Großteil dieses Punktes werde ich der Betrachtung in der Jetztzeit zukommen lassen - hat das Sprichwort noch einen Stellenwert in der Moderne, wird es gebraucht?

2.1 Zur Definition

Um diese Frage zu beantworten, werde ich zunächst einmal zwei grundlegende Werke der Sprichwortforschung in Deutschland zu Rate ziehen. Johann Michael Sailer betont die Mündlichkeit des Gegenstandes, wenn er sagt, dass ein Sprichwort in „engster Bedeutung“ ein Wort ist, „das in aller Leute Mund ist“[1]. Hier sollte man vielleicht noch die Eingrenzung machen, dass eine Großzahl der in Deutschland verbreiteten Sprichwörter lokal geprägt wurden und verwendet werden. Friedrich Seiler bringt noch Lehre und Form in die Diskussion ein und definiert:

„Sprichwörter sind im Volksmund umlaufende Sprüche von lehrhaftem Charakter und einer über die gewöhnliche Rede gehobenen Form“.[2]

Seiler erkennt in dieser kurzen Begriffsbestimmung bereits eine Abgrenzung gegenüber nahen Verwandten des Sprichworts, sprichwörtliche Redensarten sind weniger geschlossen (Satzglieder sind eher austauschbar) als das Sprichwort und ihr lehrhaftes Potential ist geringer[3]. Sinnsprüche und Sentenzen dagegen sind geschlossen und wohl auch lehrhaft, aber weniger volksläufig[4]. Der Volkscharakter ist auch für Seiler das dominierende Merkmal:

„Das Hauptmerkmal ist das der Volkläufigkeit. Wenn das Sprichwort aber in den Volksmund kommen soll, so bedarf es der Schlichtheit und Einfältigkeit. Es darf weder im Sinne noch im Ausdruck eine gewisse Grenze nach oben hin überschreiten“[5].

Hier liegt sicherlich auch ein Großteil der Begründung dafür verborgen, warum das Sprichwort in ´ gehobeneren Kreisen ´ häufig auf Ablehnung stieß.

Zur besonderen Formgebung gehört für Seiler, dass das Sprichwort „möglichst kurz und knapp“ ist, da langen Sätzen eine Volkläufigkeit eher verwehrt bleibt[6].

Dem schließt sich ein weiterer Vertreter der ´ alten Garde ´ an - Wilhelm Urbas sagt über die Art und Weise des Sprichwortes:

„Kurz und gut. Es weiß mit wenigen Worten viel zu sagen, und sucht dies stets in der angenehmsten Weise zu tun“[7].

Und an anderer Stelle heißt es dazu:

„Sprichwörter sind die landläufigen , dem Verstands - und Gemüthsleben eines Volkes entstammenden Redensarten und Sprüche, die in kurze aber bezeichnende Worte gefaßten Ansichten desselben über Natur und Welt, Menschenwürde und Menschenrecht“[8].

Dass es ein „kurzer Ausspruch“ sei, dass verlangt auch Franz C. Honcamp vom Sprichwort, zusätzlich betont er die „feststehende Form“, sowie das Leben „im Munde des Volkes“[9].

Die hervorstechenden Merkmale eines Sprichwortes sind also: Volkläufigkeit/Mündlichkeit, relative Kürze, lehrhafter Charakter, eine bestimmte Form (Einfachheit, Geschlossenheit/Festigkeit, hohes Potential an bildlicher Kraft).

Mieders „Volksdefinition“ beinhaltet ebenfalls all diese Punkte

„A proverb is a short , generally known sentence of the folk which contains wisdom, truth, morals and traditional views in a metaphorical, fixed and memorizable form and which is handed down from generation to generation“[10].

2.2 Zum Verhältnis von Sprichwort und Phraseologismen (allgemein)

Zwischen der Betrachtung von Sprichwörtern und der von Phraseologismen im komplexeren Sinn zeigen sich viele Parallelen, eine Fokussierung der genuinen Merkmale lässt auf eine recht enge Verwandtschaft beider schließen:

- Festigkeit

Bei beiden handelt es sich um Kombinationen von mehr als einem Wort (Polylexikalität[11] ), die nicht frei verwendbar, zumindest relativ geschlossen sind. Das bedeutet, dass ein Austausch, oder überhaupt eine Modifikation der Lexeme nicht oder nur eingeschränkt möglich ist.

Ihre Fähigkeit zur Varianz ist gering, es handelt sich um psycholinguistische (Sinn)- Einheiten[12]. Eine freie Wortverbindung würde zumeist direkt in die Sinn- und Verständnislosigkeit führen:

- Wer andern ein Haus baut, geht selbst hinein.
- So wie es in den Wald geht, so schallt es hinaus.
- Die Liebe lässt keinen Zehnten ein[13].

Burger relativiert das Merkmal der Festigkeit und spricht davon, dass die Mehrheit der Phraseologismen „bestimmte Ersetzungsmöglichkeiten“ aufweist, er unterscheidet dabei zwischen Variation und Modifikation[14]. Sprichwörtern weist er eine hohe Variabilität zu:

„Für Sprichwörter scheint diese Variabilität noch stärker zu gelten als für sonstige Phraseologismen. Dies zeigt sich einerseits historisch, insofern viele Sprichwörter in zahlreichen Varianten lexikographisch belegt sind , andererseits auch im aktuellen Sprachgebrauch und bei empirischen Befragungen“[15].

- Idiomatizität

Beide sind zumeist zu einem gewissen Grad idiomatisch, d.h. es besteht ein Missverhältnis „zwischen der Bedeutung der Wortkomponenten und der Bedeutung des ganzen Satzes“[16]. Fleischer gibt zur Veranschaulichung ein leicht verständliches Beispiel:

(1) Gustav hat bei seinem Vater ein Auto in der Garage. (nicht idiomatisch)
(2) Gustav hat bei seinem Vater einen Stein im Brett. (idiomatisch)[17]

Selbstverständlich können viele Phraseologismen/Sprichwörter auch nicht idiomatisch verwendet werden, so ist es ja, wenn auch nicht unbedingt üblich, so doch möglich, dass sich ein Stein in einem Brett befindet, jeder der sich schon einmal ein Sägeblatt ruinierte, weil ein spitzer Stein sich ins zu sägende Brett gebohrt hatte, weiß wovon hier die Rede ist. Und ein Aal kann auch wirklich kapital sein, dahinter muss kein verborgener Erfolg auf anderer Ebene liegen[18].

Gerade bei Sprichwörtern, die ja im Allgemeinen ein geschlossener Satz sind, ist sowohl auf der Sender- als auch auf der Verstehensebene häufig ein nicht idiomatischer Gebrauch möglich bzw. wird wahrgenommen. Auf der Seite des Hörers sinkt der Sinn für die idiomatische Bedeutung in dem Maße, wie ihm das Sprichwort nicht geläufig ist.

- Semantische/grammatikalische Irregularitäten

Beide, sowohl Phraseologismen allgemein als auch Sprichwörter, weisen des öfteren semantische oder grammatikalische Abweichungen von der Norm auf:

Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. (semant.)

Eigener Herd ist Goldes wert. (gramm.)[19]

Burger schlussfolgert hinsichtlich des Verhältnisses allg. Phraseologie - Sprichwort:

„Daß Sprichwörter zur Phraseologie zu rechnen sind, ergibt sich daraus, daß sie die Grundmerkmale des Phraseologismus erfüllen: sie sind polylexikalisch, (in gewissen Grenzen) fest, und in unterschiedlichem Grade idiomatisch. Manche Sprichwörter weisen formal archaische Merkmale , also (...) Irregularitäten auf“[20].

An anderer Stelle weißt Burger aber auch auf einen wichtigen Unterschied zwischen Sprichwörtern und Phraseologismen unterhalb der Satzgrenze hin, nämlich dass Sprichwörter vollständige Aussagen darstellen - sie können semantisch als „selbständige Mikrotexte“[21] existieren.

Diesen Unterschied erkennt auch Fleischer und er fügt hinzu, dass zwischen Sprichwörtern und Phraseologismen enge Beziehungen bestehen, dahingehend, dass sie sich gegenseitig in ihrer Entstehungsgeschichte beeinflusst haben. So stammt der Phraseologismus jdm. eine Grube graben (jmd. hinterhältig zu schaden suchen) vom Sprichwort ´ Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. ´ ab[22].

Ein weiterer Unterschied zeigt sich für Fleischer darin, dass das Sprichwort in „ausgeprägter Weise historisch fixiert ist“[23]. (Nähere Informationen darüber finden sich im weiteren Verlauf der Arbeit.)

Die beiden genannten Unterschiede sind wohl hauptverantwortlich dafür, dass Sprichwörter als eine spezielle Gruppe von Phraseologismen betrachtet werden, Christine Palm zählt sie zur „Phraseologie im weiteren Sinn“[24].

II Hauptteil

„Welches Tatsachen - und Anschauungsmaterial wird in den Sprichwörtern verwendet? (...) Liegen hier nicht vielleicht Reste von höchstem Alter, aus einer Zeit, über die sonst jede Kunde fehlt“. (Karl Spieß)

1.1 Zur Geschichte des deutschen Sprichworts im Allgemeinen

Wolfgang Mieder erkennt das erste überlieferte Sprichwort in deutscher Sprache in Zeile 38 des Hildebrandliedes:

ort widar orte („Spitze wider Spitze“)[25]

Mathilde Hain sieht die Geschichte des Sprichworts im übernationalen Maßstab mit Aristoteles und „der Spruchweisheit der Juden“ beginnen[26]. Darauf komme ich später zurück, wenn es konkreter um die Frage des Ursprungs der Sprichwörter geht.

Die „erste eigentliche Überlieferung der Sprichwörter im deutschsprachigen Raum“ beginnt mit der Überlieferung einiger althochdeutscher Sprichwörter von einem gewissen Notker Labeo[27] im 11. Jh.[28]. Das Mittelalter gilt ohnehin als sprichwortbejahend, es bildete sich hier „ein umfangreicher Schatz an gemeinmittelalterlichen Sprichwörtern heraus“[29]. Eine Verbreitung der Sprichwörter, und in vielen Fällen wohl auch eine erstmalige Prägung, fand über die Gaukler - und Spielleutekultur statt. Eine andere entscheidende Rolle bei der Verbreitung spielten Kloster - und Domschulen, sowie die Predigt, wo zum Zwecke der seelisch - moralischen Festigung vermeintliche Spruchwahrheiten im Namen Gottes eingesetzt wurden. Mit Beginn des 11. Jh. kam es auch zur Herausbildung erster ( lateinischer) Sprichwortsammlungen auf deutschem Boden:

„Diese lateinischen Sammlungen haben für die Sprichwörterforschung eine zwiefache Bedeutung. Einerseits bilden sie in vielen Fällen die älteste Überlieferung deutscher Sprichwörter und andererseits enthalten sie manche, die sonst überhaupt nicht bezeugt sind, vermehren also unsern Schatz an alten Sprichwörtern“[30].

In der Folgezeit scheint das Sprichwort eine beachtliche Erfolgsgeschichte angetreten zu haben, erste deutsche Sprichwortsammlungen „der vorreformatorischen Zeit“ erscheinen, teils zum Zwecke der schulischen, teils zum Zwecke der kirchlichen Bildung (wobei hier natürlich beide Bereiche noch eng verflochten waren).

Auch „die neue Geistesrichtung des Humanismus“ beschäftigt sich intensiv mit dem Sprichwort, stellvertretend seien hier zwei Werke genannt, die Maßstäbe setzten:

1. Die Sammlung griech. und röm. Sprichwörter des großen deutschen Humanisten Erasmus (von Rotterdam); Adagiorum collectanea (1500).
2. Das Werk des süddt. Humanisten Heinrich Bebel; Proverbia Germanica (1508).

Gegen Ende des 15. Jh. beginnt die Hochzeit des deutschen Sprichworts, deren langer Atem über mehr als hundert Jahre reicht. „Damals dachte, redete und schrieb jedermann in Sprichwörtern“[31].

Die Reformationszeit mit ihrem Hang zum Volkstümlichen liebte das Sprichwort, für Luther war es ein „fein Ding“; er selbst legte sich auch eine Sprichwortsammlung an[32].

Zu erwähnen sind folgende Sammlungen der Zeit:

1. Die erste rein deutsche Sammlung von Johannes Acricola; Sybenhundert und fünffzig Teutscher Sprichwörter (1534).
2. Die vielleicht „wichtigste Sprichwörtersammlung des 16. Jh.“[33] ; Sprichwörter, schöne, weise, herrliche Klugreden und Hofsprüch (1541) von Sebastian Franck.

Auch Wolfgang Mieder sieht „zur Zeit des sich herausbildenden Bürgertums im 16. Jahrhundert“ eine Blütezeit des Sprichworts, dessen Popularität sich im Schaffen der Dichter der damaligen Zeit widerspiegelt[34].

„Die allgemeine Popularität des Sprichwortes setzt sich im 17. Jahrhundert fort“, nicht zuletzt, um der „französischen Sprachüberfremdung entgegenzutreten“[35].

Es ist die Zeit der großen Sprichwortsammlungen, die wichtigsten sind:

1. Peters (Pastor zu Braunschweig); Der Teutschen Weisheit (1604).
2. Henisch; Teutsche Sprach und Weisheit (1616).
3. Lehmann (Stadtschreiber zu Speier); Florilegium Politicum oder politischer Blumengarten (1630)[36].

Das 18. Jh. samt seiner Etikette und Sensibilität für ´ das Feine ´, lehnt das Sprichwort eher ab, in der Zeit der Aufklärung und der Klassik spielte eher das literarische Zitat eine dominierende Rolle[37]. Ähnlich sieht dies Mathilde Hain:

„Doch lehnt man in vielen Kreisen seit der Aufklärung des 18. Jh. das Sprichwort mit seinen ´ alltäglichen Plattheiten ´ und der ´ einebnenden Banalisierung ´ ab und bevorzugt im Sprachgebrauch eine individuell - originale Formulierung“[38].

Im 19. Jahrhundert „beginnt dann eine Wiederbelebung des Interesses am Sprichwort“[39]. Gipfelpunkt des Ausdrucks dieses Interesses ist das gewaltige fünfbändige Deutsche Sprichwortlexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander; es erschien zwischen 1867 - 1880 und beinhaltete über 250 000 Einträge.

Die Motivation für das Sammeln in dieser Zeit änderte sich mit einem neuen Interesse an Volk und Mensch, neben den weiterhin bestehenden erzieherischen Aspekt, trat ein volkskundlicher - das Sprichwort als „Äußerung der Volksseele“ wurde mehr und mehr zum Forschungsgegenstand[40].

1.2 Zu Ursprung und Überlieferung des deutschen Sprichwortes

Der Ursprung des Sprichwortes liegt im Volk - der Stoff (aus dem die Sprichwörter sind), wurde vom Volk gelebt und zum Sprichwort „gemacht“. Friedrich Seiler hat natürlich Recht, wenn er diese kollektive Schaffenskraft dahingehend einschränkt, dass es zunächst Einzelpersönlichkeiten waren, die erstmalig ein Sprichwort prägten, bevor es „in den weiten Kreisen der Volksgemeinschaft gebraucht wurde“[41]. Und er hat auch Recht damit, dass ein kleinerer Teil literarischer Herkunft ist - geschaffen von schreibenden Künstlern[42].

Angesichts der Tatsache, dass es viele Parallelen und Ähnlichkeiten innerhalb der europäischen Sprichwortkultur gibt, stellt sich die Frage, „welches Volk da gelebt und gemacht hat“, die Frage nach dem Ursprung des (deutschen) Sprichwortes:

a) Unbestritten ist die Tatsache, dass viele Sprichwörter „gemeinsames Erbe aus der Bibel und dem antiken Schrifttum“ sind; einige Beispiele seien an dieser Stelle gegeben:

Wer Pech anfasst, besudelt sich. (Altes Testament)

Eine Hand wäscht die andere. (antikes Spruchgut)

Swer zwein herren dienen soll, der bedarf gelückes wol. (um 1200; Neues Testament)[43]

Die Übertragung dieses klassisch -klerikalen Sprichwortgutes fand - es wurde bereits vorab erwähnt - zu einem großen Teil über die mittelalterlichen Klosterschulen statt, überliefert wurde aber auch durch die Predigt und volksnahe Literatur[44].

b) Schmidt - Hidding nennt die „heimische Literatur und die Weltliteratur“ als weitere Quelle[45]. Während die Weltliteratur über Übersetzungen und die Beschäftigung durch eine gebildete Elite in den Sprichwortschatz der Deutschen gelangte, spricht er bei der heimischen Literatur von „sinkendem Kulturgut“. Hiermit ist gemeint, dass volkstümliche Verwandte des Sprichwortes sich still und leise mit diesem vermählten, zumindest ein wenig verlobten. Dazu Wilhelm Urbas:

„Wie die Anekdoten und Fabeln, so schließen sich oft auch Sagen und Märchen an die Sprichwörter an, verdanken diesen zuweilen sogar ihren Ursprung und sind dann gleichsam der Commentar derselben“[46].

Ich werde hier nun einige Beispiele dieser gegenseitigen Beeinflussung geben:

- Aus Schwänken und Erzählungen:

Den Krebs straft man nicht mit Ersäufen. (hervorgegangen aus dem Schildbürgerschwank vom Ertränken des Krebses)[47]

- Aus Sagen:

Auf dem Messer kann man nach Breslau reiten. (bezieht sich auf den Volksglauben, dass man ein Messer nicht mit der Schneide nach oben legen darf, weil sonst die Hexen darauf zum Blocksberg reiten)

Verklage die Hexe beim Teufel. (bezieht sich ebenfalls auf Hexensagen und meint: Du bekommst dein Recht doch nicht)[48]

- Aus Märchen:

Die Henne schlachten, die goldene Eier legt. (Märchenanspielung)[49]

- Aus Fabeln:

Wenn der Fuchs predigt, hüte die Gänse.[50]

c) „Daß viele Sprichwörter von einer Nation zur andern gewandert seyen, versteht sich von selbst. (...) Wenn z.B. der Grieche sagt: ´ Ein Gott und viele Freunde ´, sagt der Deutsche: ´ Man mag sich wohl Eines Gottes, aber man kann sich nicht Eines Menschen ernähren. ´ Wenn der Grieche sagt: ´ Wer einen fremden Hund ernährt, dem bleibt nichts als der Strick in der Hand, ´ so sagt der Deutsche: ´ An anderer Leute Kindern und an fremden Hunden hat man das Brod verloren. ´

So fand sich dasselbe Sprichwort : ´ Böse Raben, böse Eyer, ´ schon bey den Römern: ´ mali corvi malum ovum, ´ (...).[51]

Ein großer Teil der deutschen Sprichwörter hat seinen Ursprung in Geist und Literatur anderer Völker. Die „reiche Fülle unserer Lehnsprichwörter“ geht aus verschiedenen Quellen und Einflüssen hervor; Bibel und Altertum müssen hier erneut genannt werden[52].

Bereits im Mittelalter zeigt sich ein hohes Maß an Internationalität im Sprichwort; hier drei Beispiele:

Il n´est rien tel que balai neuf. (franz.)

Neue Besen kehren gut. (nhd.)

What the eye sees not, the heart rues not. (engl.)

Was das Auge nicht sieht, beschwert das Herz nicht. (nhd.)[53]

Gutta cavat lapidem. (lat.)

Steter Tropfen höhlt den Stein. (nhd.)[54]

Eine Verbreitung erfuhren die Lehn - und Wandersprichwörter[55] über vielerlei Wege - institutioneller Unterricht, die (zweisprachige) Bevölkerung an den Grenzen, Handel und Seefahrt, Kriege (im Namen des Herrn), Wander - und Gauklertum, Dichtung und Schriftstellerei[56]. Nach Eingang in die deutsche Sprache kam es häufig zu Variierungen und Vergröberungen des aufgenommenen Sprichwortguts, „das Volk zog die Weisheitssprüche des Altertums in seine Sphäre hinein und illustrierte sie durch Beispiele aus seinem alltäglichen Leben“[57] ; auch dazu ein Beispiel:

Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt. (bibl. Satz)

Es sind nicht alle Jäger, die das Horn blasen. (Variation)

Es sind nicht alle Köche, die lange Messer tragen. (Var.)

Es sind nicht alle gute Landsknechte, die lange Spieße tragen. (Var.)

Es sind nicht alle Esel, die Säcke tragen. (Var.)

Es sind nicht alle Jungfern, die Kränze tragen. (Var.)[58]

Für einen Großteil der Wandersprichwörter ist es sicherlich schwer zu bestimmen, wo genau ihr Ursprung liegt, sie sind „Findelkinder: ihr Vater ist unbekannt; sie werden mehr gefunden, als erfunden“.[59] Trotz dieser häufig dunklen Herkunft, ist aber davon auszugehen, dass die deutsche im Mittelalter eher die empfangende Nation war; so ist es wahrscheinlich, dass viele Sprichwörter romanisch beeinflusst sind[60].

Dem (deutschen) Sprichwort - auch wenn es sicherlich einen Teil im deutschen Sprachraum entstandener Sprichwörter gibt - einen Volks- oder Nationalcharakter zuzuschreiben, scheint kaum möglich. Vielmehr zeigen sich in der Sprichwortkultur weitreichende Parallelen zwischen den abendländischen Kulturvölkern, die darauf zurückzuführen sind, dass „die natürlichen Bereiche des einfachen Lebens“[61] Einzug in jeden Sprichwortschatz der unterschiedlichen Völker hielten. Ähnlich, und mit diesem Zitat schließe ich meine Ausführungen zu Herkunft und Überlieferung des Sprichwortes ab, sieht es Csaba Földes:

„Wie schon erwähnt, entstanden diese Konstruktionen in vielen genetisch und typologisch nicht verwandten Sprachen unabhängig voneinander, und zwar infolge gleicher Beobachtungen und Erfahrungen, durch den gleichen Aberglauben oder durch eine ähnliche Lebensweise der verschiedenen Völker“[62].

2.1 Zur Bedeutung des Sprichwortes

2.1.1 Das Sprichwort als Argumentationsstütze

Das Sprichwort als Wahrwort kann hilfreich in Situationen sein, in denen autogene Argumentationsmuster nicht abrufbar sind, beispielsweise aus Mangel an Erfahrung und Wissen. Die kollektive, im Sprichwort extrahierte Weisheit der Menschen kann in der Diskussion zum eigenen Vorteil gereichen und erlangt somit in seiner Drastik und unmissverständlichen Kürze strategische Bedeutung.

Insbesondere politische Macht- und Interessengruppen bedienen sich des Sprichwortes in dieser Hinsicht - als „Kampfmittel der Volks- und Gesellschaftsrede“[63] will es den Gegner in die Knie zwingen.

Insbesondere im Fazit eignen sich Sprichwörter als „Schlußregel“ zur Unterstützung einer Behauptung[64] ; sie sind häufig Konglomerat aus zuvor gesammelten Fakten.

Ein feines Zusammenspiel zwischen Sprichwort und politischer Haltung zeigt das folgende Gedicht von Bertolt Brecht aus dem Jahr 1930:

Ach, des Armen Morgenstund

Hat für den reichen Gold im Mund.

Eines hätt ich fast vergessen:

Auch wer arbeit´, soll nicht essen.[65]

Hier wird nicht einfach nur ein Sprichwort argumentativ instrumentalisiert, sondern gleichzeitig dessen absoluter Wahrheitsanspruch in Frage gestellt.

Das Sprichwort aus dieser Perspektive betrachtet, wie in den vorigen Sätzen geschehen, ist ein „Mittel der Beeinflussung“ anderer; und wie jedes praktische Mittel kann es missbraucht werden und wurde es missbraucht - beispielhaft genannt sei hier das nationalsozialistische Regime mit seinem bitterbösen Sarkasmus hinsichtlich des Einsatzes von Sprüchen wie „Arbeit macht frei“ oder „Jedem das Seine“.

Darüber hinaus, und hier haben die Deutschen sicher keinen Alleinvertretungsanspruch, hat nahezu jedes Volk (des Abendlandes) Spruchmaterial zur Diffamierung und Provokation anderer Völker in petto; hier ein bekanntes Beispiel:

Der Deutsche nichts lieber kaut als Bratwurst und Sauerkraut[66].

2.1.2 Das Sprichwort zur Regelung sozialer Angelegenheiten

Sprichwörter und Phraseologismen im engeren Sinn werden in der alltäglichen Kommunikation eingesetzt, in Verbindung mit den emotionalen Aspekten der Sprache, stellen sie ein vielfältiges Arsenal kurzer Botschaften dar. Die Wahl der „phraseologischen Konstruktion“[67], sowie der musikmachende Ton beeinflussen das Verhältnis Sender - Empfänger. So gesehen stellen Phraseologismen ein Mittel zur Bewertung und Beurteilung menschlicher Verhaltensweisen dar. Sprichwörter, mit ihren knapp formulierten Grundsätzen sind ein taugliches Mittel um Handlungen zu initiieren oder diese zu deuten. Harald Burger erkennt hauptsächlich zwei Dimensionen dieses Handlungsaspektes:

1. Als Formulierungen von Überzeugungen, Werten und Normen, „die in einer bestimmten Kultur und Zeit soziale Geltung beanspruchen“.
2. Als Mittel zur Warnung, Überzeugung, Bestätigung, Rechtfertigung, Zusammenfassung u.a.[68].

Sprichwörter haben die Fähigkeit komplexe Situationen auf einen semantischen Punkt zu bringen, dessen Erfassung es (vermehrt) ermöglicht, „Alltagssituationen sprachlich und inhaltlich zu bewältigen“[69]. Rechtssprichwörter haben beispielsweise häufig einen „klärenden Charakter“. Im 13. Jh. hieß es zur Klärung der Reihenfolge an der Mühle:

die ok erst to der molen kumt, die sal erst molen (Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.)

Noch heute findet dieses Sprichwort rege Anwendung, wenn es um entsprechende Situationen geht, in denen eine Reihenfolge bestimmt werden muss.

2.1.3 Das Sprichwort zur Erzeugung von Komik und Witz

Sprichwörter in all ihrer Expressivität und schlagenden Bildlichkeit, in ihrer symbolisch - metaphorischen Kraft, in ihrer Art der paradoxen Gegenüberstellung und Verklärung, und, nicht zuletzt, in ihrer sarkastischen, ironischen Spitzfindigkeit haben das Potential Komik und Witz zu erzeugen.

Lachen tut der Mensch aus vielerlei Gründen: das Groteske, drastische, verquere Bilder, Spott, Übertreibung..., aber eben zumeist auch ein Stück über die Wahrheit, und davon findet sich auch bei kritischer Betrachtung viel in unseren Sprichwörtern.

So könnte ich mir wohl vorstellen, dass folgende „tierische“ Sprichwörter zum Schmunzeln anregen könnten:

Er freut sich wie ein Karpfen auf den Weihnachtsabend. (also gar nicht)

Ein zottiger Stier ist den Kühen lieber als ein glatter Ochs.

Schmeichler sind Katzen, die vorn lecken und hinten kratzen.

2.1.4 Das Sprichwort als Lehre für Schule und Leben

Karl Friedrich Wilhelm Wander, Verfasser der monumentalsten deutschen Sprichwortsammlung und Lehrer von Beruf, äußert sich über den didaktischen Wert des Sprichwortes so:

„Welchen Segen Sprichwörter für Schulen haben, ganz abgesehen davon, daß sie Stoff zu Vorschriften liefern, ist wol allgemein bekannt. Sie schleifen Witz und Scharfsinn und sind leuchtende Sterne für Kopf und Herz. Ein Lehrer, der sie mit seinen Kindern würdig behandelt, hält eine geistige Turnstunde, die auch in sprachlicher Hinsicht tausendmal mehr Werh ist, als eine Hungersnoth aus der Grammatik“[70].

An anderer Stelle heißt es weiter, dass Sprichwörter in ihrer Wahrheit, Kürze und Naivität „zur Belehrung, zur Kenntniss des Karakters, der Sitten und Gebräuche des Volks, von dem sie sich herschreiben, sehr viel beitragen“. Darüber hinaus sind sie „ein vortreffliches Mittel“, um „manche geschichtliche Begebenheit aufzuklären“[71].

Gerade in früheren Tagen galt das Sprichwort als ontologische Wahrheit, als „Spiegel der Menschenvernunft“[72] als eine unverrückbare Weisheit aus Volkes Mund, die es zu begreifen galt. Gemäß dieser Auffassung enthielten sie „mannigfaltigen Stoff für die Bildung des Verstandes“[73]. Die Wahrheit aus dem Volk hinein in das Volk war eine leitende Attitüde; begreifen von erprobten moralischen und sittlichen Gesetzen eine weitere.

Insbesondere erwähnt Honcamp die Tauglichkeit des Sprichwortes für den Unterricht einer fremden Sprache, „da die Sprichwörter in jeder Sprache der kürzeste Ausdruck für inhaltsreiche Gedanken sind“[74].

Die Einseitigkeit des moralischen Gebrauchs des „guten“ Sprichwortes in der Erziehung erkannte bereits F. Seiler und kritisierte sie hinsichtlich einer ganzheitlichen (volkskundlichen) Betrachtungsweise[75].

Auch Wolfgang Mieder (als Vertreter der neueren Zeit) erkennt die „allgemeine didaktische Funkton“ des Sprichwortes an, ergänzt dann aber um den wichtigen Zusatz, dass „Lehrhaftigkeit nur eine von vielen Funktionsmöglichkeiten“ ist, „denn Sprichwörter agieren oft auch als Ratschlag, Trost, Warnung, Rechtfertigung, Argument, Erklärung, Feststellung, Charakterisierung, um nur einige Beispiele zu nennen“[76].

2.2 Das Sprichwort in der Moderne

Sprichwörter sind im besonderen Maße davon betroffen, dass Sprache ein dynamisches Gebilde ist; und wohl auch davon, dass der moderne (hedonistische) Geist mit großer Freude „Urwahrheiten“ an den Pranger stellt. Sprichwörter sind ohne Zweifel zumeist schon sehr alt und gelten wohl weithin auch als altmodisch[77].

Sprichwörter haben „im Laufe der deutschen Sprach- und Literaturgeschichte einen deutlichen Funktionswandel durchgemacht. Das gilt für andere Bereiche der Phraseologie nicht in gleichem Ausmaß“[78]. Das Mittelalter liebte das Sprichwort, der Aufklärung war es als platte Kommunikation der Gemeinen zuwider, die zweite Hälfte des 19. Jh. ging wieder gnädiger mit ihm um; und wie steht’s heute mit ihm?

Nach wie vor spielen sie in der Sprachverwendung eine wichtige Rolle, empirische Erhebungen zeigen, dass viele immer noch im Original bekannt und populär sind, allerdings trifft Burger hinsichtlich des gewandelten Gebrauchs ins Schwarze, wenn er sagt:

„Für den heutigen Sprichwortgebrauch vor allem in öffentlicher Sprachverwendung , in den Medien oder in der Werbung, ist charakteristisch, daß die traditionellen Muster der Verwendung in den Hintergrund treten gegenüber spielerischen Verfahren, bei denen die Festigkeit des Sprachmaterials und oft auch die Metaphorizität eine zentrale Rolle spielt“[79].

Mieder erkennt bezüglich des Gebrauchs des Sprichwortes in der Moderne eine „charakteristische inkonsequente Einstellung“[80], einerseits greift der moderne Mensch auf den „Prototyp des Formelhaften“ zurück, andererseits ändert er die Formal je nach aktueller Motivation ab.

Die „oft einseitige Weisheit des Sprichwortes fordert zum Widerspruch heraus“, Parodierung und Ironisierung der „alten Formel“ sind die Folge; an dieser Stelle einige Beispiele, allesamt dem kreativen Geist Karl Kraus entnommen:

Wes das Herz leer ist, des geht der Mund über.

Man lebt nicht einmal einmal.

Was ich weiß, macht mir nicht heiß.

In einen hohlen Kopf geht viel Wissen.[81]

In der Nacht sind alle Kühe schwarz, auch die blonden.[82]

Die parodistische „Regenerationskraft des Sprichwortes“ zeigt sich auch bei einem der bekanntesten deutschen Sprichwörter:

Morgenstund hat Gold im Mund.

Das kann man auch anders sehen (aus der Perspektive eines Morgenmuffels):

Wer länger schläft, bleibt auch gesund.

Morgenstund ist ungesund.

Morgenstund hat Blei im Hintern.

Interessante „neue Wahrheiten“ ergeben sich bei der Verkoppelung mit einem weiteren Sprichwort:

Morgenstund ist aller Laster Andrang.

Morgenstund höhlt den Stein.[83]

Wolfgang Mieder prägte für Modifikationen dieser Art den Begriff Antisprichwörter, ihre Zahl in der modernen Welt scheint unendlich, Presse und Werbung liefern mehr oder weniger sinnreiche Formeln am Fließband; ein kurzer Einblick:

Eigentor stinkt. (Hörzu)

Überstund hat Geld im Mund. (Spiegel)

Wer Geld sät, soll Kapital ernten. (Werbung)

Kommt Zeit, kommt Rad. (Auto - Werbung)[84]

Die Axt im Haus ersetzt den Scheidungsrichter.

Ein Zwilling kommt selten allein.[85]

Und auch in politischen/ wirtschaftlichen Kontexten finden sich solche Modifikationen:

Bahr denkt und Brandt lenkt.

Was Böll in Moskau Recht war, muß Brandt in Washington billig sein.

Lieber einen Vogel in der Hand als einen Strauß auf dem Dach. (W. Brandt)[86]

Wes der Kopf leer ist, des geht der Westerwelle über.

Reden ist Silber, Schweigen ist Öl.

Scheich und Scheich gesellt sich gern.[87]

Und nachdem wir nun Papst sind, darf auch der Glauben nicht zurückstehen:

Siehst du noch oder glaubst du schon? (Motto einer Evangelisch - Freikirchlichen Gemeinde)

Mathilde Hain hat sicher Recht mit ihrer Behauptung, dass der „geistige Tiefgang“ der meisten Sprichwörter in ihrer „verstümmelten Gestalt“ nur gering ist[88] ; auch ist ihre Lebensdauer nicht vergleichbar mit dem langen Atem des Originals - sie sind zumeist „schnell verglühende Sternschnuppen am Sprichwörterhimmel“[89]. Trotz allem, sonst wäre es wohl auch nicht allgegenwärtige Praxis, steckt in der vielfältigen Modifikation unserer Sprichwörter eine gewaltige humoreske und kreative Kraft des Augenblickes.

Es bleibt festzuhalten, dass Sprichwörter auch in der modernen Welt ihren Platz haben, wenn sie auch in einem anderen Kostüm daherkommen, so beziehen sie sich doch auf ihre „Vorfahren“ (natürlich muss auch gesagt werden, dass das Sprichwort nach wie vor im Original gebracht wird, gerade in ländlichen Gebieten und wohl überproportional häufig von älteren Menschen). Abschließen möchte ich mit einem Zitat von Wolfgang Mieder, dessen vielgestaltiges Treiben im Bereich der Parömiologie mir bei der Erstellung dieser Arbeit sehr geholfen hat:

„Es mag widersprüchlich klingen, doch das scheinbar in Form und Sprache so erstarrte Sprichwort, dieses Urphänomen der sprachlichen Formelhaftigkeit, erweist sich bei näherer Untersuchung als ein sich immer veränderndes Sprachgebilde, womit jeder nach seinem Willen verfahren kann. Mehr denn je zuvor lebt das Sprichwort im modernen Sprachgebrauch in der Variation, worin ein deutlicher Beweis für die unbegrenzte Anpassungsfähigkeit und Regenerationskraft dieser sprachlichen Kleinform liegt. Das aber ist volkssprachliche Dauer im Wechsel“[90].

III Schluss

1. Fazit

Dem Sprichwort sind eindeutige Determinanten zuzuweisen, die es eben zu diesem machen (Volksläufigkeit, Lehrhaftigkeit, Festigkeit, Bildlichkeit, formelle Aspekte). Hinsichtlich einem gewissen Grad an Idiomatizität, Festigkeit und (in einigen Fällen) semantisch - grammatikalischen Unregelmäßigkeiten gibt besteht eine enge Verwandtschaft zwischen Sprichwörtern und Phraseologismen im engeren Sinn.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen beiden besteht in der Satzwertigkeit und historischen Fixiertheit des Sprichwortes.

Die Überlieferungsgeschichte des deutschen Sprichwortes begann im 11. Jh., danach setzte eine mehrere Jahrhunderte währende Erfolgsgeschichte dieser sprachlichen Konstruktionen ein - als Hochzeit gilt das ausgehende 15., sowie das 16. Jh. - die erst in der Epoche der Aufklärung eine Unterbrechung fand, bevor man sich dann allerdings im 19. Jh. wieder versöhnlicher dem Sprichwort zuwandte - mehr und mehr wurde es Forschungsgegenstand der Volkskunde. Kapitaler Ausdruck dieses neuen Interesses ist das Deutsche Sprichwortlexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander.

Zu Ursprung und Überlieferung lässt sich sagen, dass beides primär durch das Volk (die Völker) geleistet wurde, einige Sprichwörter sind aber auch über andere Wege in den deutschen Sprachraum gedrungen - auf rein literarischem Weg (Lehnsprichwörter).

Zwischen den Sprichwörtern der Nationen des Abendlandes gibt es vielfältige Parallelen, was einerseits mit den relativ gleichen exogenen Voraussetzungen im Entstehungsraum zusammenhängt, andererseits mit dem „gemeinsamen Erbe“, auf welches der Inhalt vieler Sprichwörter zurückgeht (Bibel, Antike).

Viele deutsche Sprichwörter sind Wandersprichwörter, die dann im deutschen Sprachraum gemäß der vorgefundenen Kontexte variiert wurden. Es werden wohl mehr solcher Sprichwörter von anderen Nationen nach Deutschland „gewandert“ sein als umgekehrt - Deutschland war im Mittelalter eher eine empfangende Nation.

Obwohl es natürlich auch Sprichwörter gibt, die sich auf deutsches Kulturgut beziehen, ist es aufgrund der Internationalität des Sprichwortes nicht möglich, einen „reinen“ Nationalcharakter in ihm zu sehen.

Das Sprichwort hat eine didaktische Funktion, allerdings erschöpft sich seine Bedeutung darin nicht, seine Weisheit kann Argumentationsstütze oder Mittel der Beeinflussung sein, seine knappen Botschaften können zur Regelung alltäglicher Kommunikationssituationen beitragen und Stimmungen, sowie Befindlichkeiten ausdrücken helfen; und, nicht zuletzt, kann es Komik und Witz erzeugen.

Das Sprichwort lebt in der Moderne weiter, allerdings hat sich die Art seiner Verwendung gewandelt - traditionelle Muster sind einem spielerischen Umgang gewichen, die „alten Wahrheiten“ werden in Frage gestellt, parodiert, ironisiert.

In Presse, Werbung, Politik, Wirtschaft und selbst in „heiligen Kreisen“ hat sich eine Kultur des Antisprichwortes etabliert - das Sprichwort lebt! (in der Variation).

Literatur

Burger, Harald: Idiomatik des Deutschen. Tübingen: Niemeyer, 1978.

Burger, Harald: Phraseologie: eine Einführung am Beispiel des Deutschen. Berlin: Schmidt, 1998.

Duden; Bd. 11 (Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. Mannheim: Brockhaus, 2002.

Fleischer, Wolfgang: Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut, 1982.

Földes, Csaba: Sind alle deutschen Redensarten wirklich deutsch? In: Sprachpflege (1984/ 9). S. 127 - 129.

Görner, Herbert: Kleine Idiomatik der deutschen Sprache. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut, 1979.

Hain, Mathilde: Das Sprichwort. In: Ergebnisse der Sprichwörterforschung. Hrsg. v. Wolfgang Mieder. Bern: Lang, 1978. S. 13 - 25.

Honcamp, Franz C.: Das Sprichwort, sein Werth und seine Bedeutung. In: Deutsche Sprichwörterforschung des 19. Jahrhunderts. Hrsg. v. Wolfgang Mieder. Bern: Lang, 1984. S. 45 - 66.

Koller, Werner: Redensarten: linguist. Aspekte, Vorkommensanalysen, Sprachspiel. Tübingen: Niemeyer, 1977.

Mieder, Wolfgang: Sprichwörter im modernen Sprachgebrauch. In: Deutsche Sprichwörter in Literatur, Politik, Presse und Werbung. Hamburg: Buske, 1983. S. 53 - 76.

Mieder, Wolfgang: Karl Kraus und der sprichwörtliche Aphorismus. In: Deutsche Sprichwörter in Literatur, Politik, Presse und Werbung. Hamburg: Buske, 1983. S. 113 - 129.

Mieder, Wolfgang: Rund um das Sprichwort „Morgenstunde hat Gold im Munde“. In: Deutsche Sprichwörter in Literatur, Politik, Presse und Werbung. Hamburg: Buske, 1983. S. 105 - 113.

Neue Scheidemünze. Aus dem Deutschen Sprichwörter - Lexikon des Karl Friedrich Wilhelm Wander. Berlin: Volk und Wissen, 1987.

Palm, Christine: Phraseologie: eine Einführung. Tübingen: Narr, 1995.

Röhrich, Lutz: Sprichwoertliche Redensarten aus Volkserzaehlungen. In: Ergebnisse der Sprichwörterforschung. Hrsg. v. Wolfgang Mieder. Bern: Lang, 1978. S. 121 - 141.

Sailer, Johann Michael: Die Weisheit auf der Gasse oder Sinn und Geist deutscher Sprichwörter. (= Die andere Bibliothek. Hrsg. v. Hans Magnus Enzensberger.)

Frankfurt: Eichborn, 1996.

Schmidt - Hidding, Wolfgang: Sprichwoertliche Redensarten. Abgrenzungen - Aufgaben der Forschung. In: Ergebnisse der Sprichwörterforschung. Hrsg. v. Wolfgang Mieder. S. 27 - 65.

Seiler, Friedrich: Das deutsche Sprichwort. Stassbourg: Trübner, 1918.

Seiler, Friedrich: Deutsche Sprichwörterkunde. München: Beck, 1922.

Simrock, Karl: Die deutschen Sprichwörter. Einleitung v. Wolfgang Mieder. Stuttgart: Reclam, 1988.

Spieß, Karl: Das Sprichwort. In: Deutsche Sprichwörterforschung des 19. Jahrhunderts. Hrsg. v. Wolfgang Mieder. Bern: Lang, 1984. S. 261 - 285.

Urbas, Wilhelm: Die Sprichwörter und ihre Entstehung. In: Deutsche Sprichwörterforschung des 19. Jahrhunderts. Hrsg. v. Wolfgang Mieder. Bern: Lang, 1984. S. 81 - 108.

Wander, Karl Friedrich Wilhelm: Das Sprichwort, betrachtet nach Form und Wesen, für Schule und Leben, als Einleitung zu einem großen volksthümlichen Sprichwörterschatz. Nachdruck der Ausg. v. 1836. Hrsg. und eingeleitet v. Wolfgang Mieder. Bern: Lang, 1983.

Hauptseminar:

Phraseologie - monokulturell und kulturkontrastiv

WS 2004/2005

Leitung: Prof. Dr. Hiltraud Casper - Hehne

Geschichte und Bedeutung des deutschen Sprichwortes

Maik Hemmecke

Germanistik, Politik (LA. Gym.)

Thiestr. 2

37077 Göttingen

e - mail: mhemmec@web.de

[...]


[1] Sailer, Johann Michael: Die Weisheit auf der Gasse oder Sinn und Geist deutscher Sprichwörter. (= Die andere Bibliothek; Hrsg. von Hans Magnus Enzensberger). Frankfurt am M.: Eichborn, 1996. S. 35. Das Buch erschien erstmals 1840.

[2] Seiler, Friedrich: Das deutsche Sprichwort. Strassburg: Trübner, 1918.

[3] Vgl. dazu auch: Schmidt Hidding, Wolfgang: Sprichwoertliche Redensarten. Abgrenzungen - Aufgaben der Forschung. In: Ergebnisse der Sprichwortforschung. Hrsg. von Wolfgang Mieder. Bern: Lang, 1978. S. 31/32.

[4] Vgl. Seiler, Friedrich: Deutsche Sprichwörterkunde. München: Beck, 1922. S. 2.

[5] Ebd. S. 2.

[6] Vgl. Seiler, Friedrich: Deutsche Sprichwörterkunde. S. 4.

[7] Urbas, Wilhelm: Die Sprichwörter und ihre Entstehung. In: Deutsche Sprichwörterforschung des 19. Jahrhunderts. Hrsg. von Wolfgang Mieder. Bern, Frankfurt am M., New York: Lang, 1984. S. 97.

[8] Ebd. S. 83.

[9] Vgl. Honcamp, Franz C.: Das Sprichwort, sein Werth und seine Bedeutung. In: Deutsche Sprichwortforschung des 19. Jahrhunderts. S. 49/50.

[10] Vgl. Burger, Harald: Phraseologie: eine Einführung am Beispiel des Deutschen. S. 103.

[11] Vgl. dazu Burgers Ausführungen: Burger, Harald: Phraseologie: eine Einführung am Beispiel des Deutschen. Berlin: Schmidt, 1998. S. 15/16.

[12] Vgl. ebd. S. 18.

[13] Vgl. Neue Scheidemünze. Aus dem Deutschen Sprichwörter - Lexikon des Karl Friedrich Wilhelm Wander. Berlin: Volk und Wissen, 1987. 3. Aufl. S. 14.

[14] Ebd. S. 25.

[15] Ebd. S. 27.

[16] Fleischer, Wolfgang: Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut, 1982. S. 35.

[17] Ebd. S. 35. Weitere gute Beispiele finden sich in Christine Palms Einführung zur Phraseologie (S. 9/10).

[18] Vgl. Wander, Karl Friedrich Wilhelm: Deutsches Sprichwort Lexikon. Bd. 5, S. 687. Sollten meine Beispiele ein wenig ungewöhnlich sein, so hängt dass wohl mit meiner persönlichen Lebenswelt zusammen, u.a. gehe ich dem Fischfang nach.

[19] Vgl. Burger, Harald: Phraseologie: eine Einführung am Beispiel des Deutschen. S. 102. Siehe dazu bitte auch: Koller, Werner: Redensarten: linguist. Aspekte, Vorkommensanalysen, Sprachspiel. Tübingen: Niemeyer, 1977. S. 11 - 13.

[20] Ebd. S. 102.

[21] Ebd. S. 100.

[22] Vgl. Fleischer, Wolfgang: Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache. S. 81.

[23] Ebd. S. 81.

[24] Palm, Christine: Phraseologie: eine Einführung. Tübingen: Narr, 1995. S. 2.

[25] Vgl. Mieder, Wolfgang: Sprichwörter im modernen Sprachgebrauch. In Ders.: Deutsche Sprichwörter in Literatur, Politik, Presse und Werbung. Hamburg: Buske, 1983. S. 65.

[26] Hain, Mathilde: Das Sprichwort. In: Ergebnisse der Sprichwörterforschung. S. 13/14.

[27] Mönch und Vorsteher der Klosterschule zu St. Gallen

[28] Vgl. Mieder, Wolfgang: Sprichwörter im modernen Sprachgebrauch. S. 53.

[29] Ebd. S. 53.

[30] Seiler, Friedrich: Das deutsche Sprichwort. S. 17/18. Ebd. S. 19/20.

[31] Seiler, Friedrich: Das deutsche Sprichwort. S. 14.

[32] Vgl. ebd. S. 22 - 24.

[33] Ebd. S. 24.

[34] Vgl. Mieder, Wolfgang: Sprichwörter im modernen Sprachgebrauch. S. 54.

[35] Ebd. S. 54.

[36] Vgl. Seiler, Friedrich: Das deutsche Sprichwort. S. 26/27.

[37] Vgl. Mieder, Wolfgang: Sprichwörter im modernen Sprachgebrauch. S. 55.

[38] Hain, Mathilde: Das Sprichwort. S. 14.

[39] Mieder, Wolfgang: Ergebnisse der Sprichwörterforschung. S. 2.

[40] Vgl. Seiler, Friedrich: Das deutsche Sprichwort. S. 28/29.

[41] Seiler, Friedrich: Deutsche Sprichwörterkunde. S. 7.

[42] Vgl. ebd. S. 7. Siehe dazu auch die Ausführungen zur „Volksetymologie“. In: Koller, Werner: Redensarten: linguist. Aspekte, Vorkommensanalysen, Sprachspiel. Tübingen: Niemeyer, 1977. S. 17.

[43] Vgl. Hain, Mathilde: Das Sprichwort. S. 21.

[44] Vgl. ebd. S. 22.

[45] Vgl. Schmidt - Hidding: Sprichwoertliche Redensarten. S. 41.

[46] Urbas, Wilhelm: Die Sprichwörter und ihre Entstehung. S. 89.

[47] Vgl. Röhrich, Lutz: Sprichwoertliche Redensarten aus Volkserzählungen. In: Ergebnisse der Sprichwörterforschung. Hrsg. von Wolfgang Mieder. Bern: Lang, 1978. S. 125.

[48] Ebd. S. 1277128.

[49] Ebd. S. 131.

[50] Ebd. S. 132.

[51] Sailer, Johann Michael: Die Weisheit auf der Gasse. S. 35/ 36.

[52] Vgl. Seiler, Friedrich: Deutsche Sprichwörterkunde. S. 31.

[53] Vgl. ebd. S. 36.

[54] Vgl. Palm, Christine: Phraseologie: eine Einführung. S. 5.

[55] Lehnsprichwörter sind überwiegend lit. Herkunft, Wandersprichwörter entstammen der (oralen) Volksweisheit.

[56] Vgl. Schmidt - Hidding: Sprichwoertliche Redensarten. S. 44

[57] Seiler, Friedrich: Deutsche Sprichwörterkunde. S. 34.

[58] Vgl. ebd. S. 34.

[59] Sailer, Johann Michael: Die Weisheit auf der Gasse. S. 42.

[60] Vgl. Seiler, Friedrich: Deutsche Sprichwörterkunde. S. 37 - 39.

[61] Schmidt - Hidding, Wolfgang: Sprichwoertliche Redensarten. S. 51.

[62] Földes, Csaba: Sind alle deutschen Redensarten wirklich deutsch? In: Sprachpflege 9 (1984). S. 128.

[63] Seiler, Friedrich: Das deutsche Sprichwort. S. 1.

[64] Vgl. Burger, Harald: Phraseologie: eine Einführung am Beispiel des Deutschen. S. 112.

[65] Vgl. Mieder, Wolfgang: Rund um das Sprichwort „Morgenstunde hat Golde im Munde“. In: Deutsche Sprichwörter in Literatur, Politik, Presse und Werbung. Hamburg: Buske, 1983. S. 109.

[66] Vgl. Hain, Mathilde: Das Sprichwort. S. 23.

[67] Vgl. Fleischer, Wolfgang: Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache. S. 221.

[68] Vgl. Burger, Harald: Phraseologie: eine Einführung am Beispiel des Deutschen. S. 101.

[69] Koller, Werner: Redensarten: linguist. Aspekte, Vorkommensanalysen, Sprachspiel. S. 6.

[70] Wander, K.F.W.: Das Sprichwort, betrachtet nach Form und Wesen, für Schule und Leben, (...). S. 13 (Einleitung).

[71] Wander, K.F.W.: Das Sprichwort, betrachtet nach Form und Wesen, für Schule und Leben, (...). S. 8 (Vorwort von Wander).

[72] Sailer, Johann Michael: Die Weisheit auf der Gasse. S. 34.

[73] Honcamp, Franz C.: Das Sprichwort, sein Werth und seine Bedeutung. S. 63.

[74] Ebd. S. 64.

[75] Seiler, Friedrich: Das deutsche Sprichwort. S. 54.

[76] Mieder, Wolfgang: Sprichwörter im modernen Sprachgebrauch. S. 56.

[77] Burger, Harald: Phraseologie: eine Einführung am Beispiel des Deutschen. S. 184.

[78] Ebd. S. 104

[79] Ebd. S. 116.

[80] Mieder, Wolfgang: Sprichwörter im modernen Sprachgebrauch. S. 64.

[81] Mieder, Wolfgang: Karl Kraus und der sprichwörtliche Aphorismus. In: Mieder, Wolfgang: Deutsche Sprichwörter in Literatur, Politik, Presse und Werbung. Hamburg: Buske, 1983. S. 114.

[82] Ebd. S. 118.

[83] Vgl. Mieder, Wolfgang: Rund um das Sprichwort „Morgenstunde hat Golde im Munde“. S. 110/111.

[84] Vgl. Burger, Harald: Phraseologie: eine Einführung am Beispiel des Deutschen. S. 117.

[85] Vgl. Palm, Christine: Phraseologie: eine Einführung. S. 3 - 4.

[86] Vgl. Mieder, Wolfgang: Sprichwörter im modernen Sprachgebrauch. S. 66.

[87] Vgl. ebd. S. 67.

[88] Hain, Mathilde: Das Sprichwort. S. 16.

[89] Mieder, Wolfgang: Sprichwörter im modernen Sprachgebrauch. S. 68.

[90] Ebd. S. 76.

Ende der Leseprobe aus 32 Seiten

Details

Titel
Geschichte und Bedeutung des deutschen Sprichwortes
Hochschule
Georg-August-Universität Göttingen
Note
1,7
Autor
Jahr
2005
Seiten
32
Katalognummer
V109718
ISBN (eBook)
9783640078967
Dateigröße
417 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Geschichte, Bedeutung, Sprichwortes
Arbeit zitieren
Maik Hemmecke (Autor:in), 2005, Geschichte und Bedeutung des deutschen Sprichwortes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/109718

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