Die OEEC - Ein Europa nach den Vorstellungen der USA?


Hausarbeit (Hauptseminar), 2003

24 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die europäische Integration
2.1. Die Notwendigkeit der europäischen Integration
2.2. Der Marshall-Plan und die europäische Integration

3. Die Verhandlungen zur Gründung der OEEC

4. Die Ergebnisse der Verhandlungen

5. Gründe für das Scheitern einer supranationalen Vereinigung
5.1. Gründe in Amerika
5.2. Gründe in Europa

6. Die Rolle der OEEC bei der europäischen Vereinigung

7. Schluss

Bibliographie

1. Einleitung

Die ersten Schritte, die zu einem vereinigten Europa führen sollten, wurden in der Zeit unternommen, als die Vereinigten Staaten Europa durch das Europäische Wiederaufbau­programm (ERP) – dem Marshall-Plan – wirtschaftliche Hilfe leisteten. Am Ende der vier­ziger und während der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts wurden in Europa grund­legende Strukturen geschaffen, welche die zukünftige Zusammenarbeit der europäischen Staaten bestimmten. Die Idee der europäischen Integration war zu dieser Zeit sowohl in Europa, als auch in Amerika populär. Die Vereinigten Staaten verbanden mit ihrer Hilfs­zusage die Forderung nach Liberalisierung des innereuropäischen Handels und erhofften sich dadurch eine wirtschaftliche und damit verbunden auch eine gewisse politische Integration der europäischen Staaten. Die Länder in Europa erkannten nach der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs die Defizite des Nationalstaates und hofften, dass durch größere Zusammenarbeit untereinander die Probleme, vor denen sie standen, zu lösen wären.

Ich möchte in dieser Arbeit untersuchen, wie die Vorstellungen der USA und die der europäischen Staaten über eine europäische Vereinigung in der Debatte um die Gründung der Organisation für Europäische Wirtschaftliche Zusammenarbeit (OEEC) zusammentrafen, inwieweit sie durch die Gründung dieser Organisation verwirklicht wurden und welche Rolle die OEEC bei der Integration Europas spielte. Im ersten Abschnitt gehe ich auf die Ursachen ein, die sowohl die europäischen Staaten, als auch die USA dazu bewegten, eine Zusammen­arbeit bzw. eine Integration in Europa anzustreben und untersuche, inwieweit die Vereinigten Staaten ihre Ziele mit Hilfe des Marshall-Plans durchzusetzen hofften. Im zweiten Abschnitt meiner Arbeit möchte ich anhand der Dokumente des amerikanischen Außenministeriums und der Literatur die Debatten zur Gründung der OEEC nachvollziehen. In den nächsten beiden Absätzen präsentiere ich die Ergebnisse dieser Verhandlungen und die Ursachen für das Nichtzustandekommen einer supranationalen Organisation. Im letzten Teil werde ich die Rolle untersuchen, die die OEEC bei der Integration Europas spielte.

Mit dieser Arbeit möchte ich die These belegen, dass eine supranationale Vereinigung der europäischen Staaten innerhalb der OEEC, wie es den amerikanischen Vorstellungen entsprach, zu diesem Zeitpunkt und unter diesen Umständen, das heißt als von außen auferlegte Maßnahme, nicht möglich war. Die USA scheiterten mit dem Versuch, gleichzeitig mit der Marshallplan-Hilfe eine institutionelle Grundlage für ein vereinigtes Europa zu schaffen. Mit Hilfe der OEEC konnten aber trotzdem zahlreiche Bereiche des west­europäischen Wirtschaftslebens organisatorisch zusammengefasst werden. Die nationalen europäischen Volkswirtschaften wurden durch den Marshallplan nicht nur rekonstruiert, sondern auch wirtschaftlich miteinander verflochten, was zu einer ökonomischen Integration Westeuropas führte.

Ich werde mich mit verschieden Forschungsmeinungen zu diesem Thema auseinander­setzen, so mit der von Alan Milward, welcher versuchte, die Handlungen der Regierungen durch Untersuchung der Akten in den Archiven zu erschließen, mit der von Walter Lipgens, welcher die europäische Vereinigung anhand der Dokumente der europäischen Bewegungen nachzuvollziehen versuchte und mit denen von Michael Hogan und Klaus Schwabe, die sich vor allem auf den Einfluss der amerikanischen Regierung bei dem Prozess der europäischen Integration konzentriert haben. Als Quellen standen mir die Akten des State Departments von 1947 und 1948 als Publikation im Rahmen der FRUS und der Wortlaut des Abkommens zur Gründung der OEEC zur Verfügung.

2. Die Europäische Integration

2.1. Die Notwendigkeit der europäischen Integration

Die Idee eines vereinigten Europas war im Jahr 1947 nicht neu, weder in Amerika noch in Europa. In Europa gab es eine ganze Reihe von Bewegungen, die ein vereinigtes Europa anstrebten. Während des Zweiten Weltkriegs einigte die Verfechter eines geeinten Europas der gemeinsame Kampf im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Die grundlegenden institutionellen Strukturen des heutigen Europas konnten jedoch erst Ende der vierziger und in den fünfziger Jahren in Westeuropa geschaffen werden. In der historischen Forschung wird die europäische Integration als eine Antwort auf Funktionsdefizite der Nationalstaaten gesehen. Nach Meinung des Historikers Wilfried Loth sind vier Problembereiche verant­wortlich für die Erkenntnis der europäischen Staaten, dass eine Integration notwendig ist[1]. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Frage der zukünftigen Friedenssicherung akut. Ein dauerhafter Frieden konnte in Europa nur durch die Überwindung der zwischenstaatlichen Anarchie gesichert werden. Das zweite Problem war die Behandlung des besiegten Deutsch­lands. Ein deutscher Staat im Zentrum Europas stellte nach Wirtschaftskraft und Bevölkerungszahl eine latente Bedrohung der Unabhängigkeit der Nachbarstaaten dar. Ein Ausweg aus dieser Situation war die Integration Deutschlands in ein europäisches Staaten­gefüge. Den dritten Grund für die europäischen Staaten näher zusammenzurücken sieht Loth in dem ökonomischen Problem, welches die Volkswirtschaften bedrohte: die nationalen Märkte wurden zu eng und Europa verlor in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gegenüber den im kontinentalen Maßstab produzierenden Vereinigten Staaten mehr und mehr an Konkurrenzfähigkeit. Im Zeichen der Konfrontation der beiden Großmächte USA und Sowjetunion suchte Europa eine Möglichkeit der Selbstbehauptung zwischen den Macht­blöcken. Die Sorge vor einer wirtschaftlichen und politischen Übermacht Amerikas sowie die Furcht vor den expansionistischen Bestrebungen der Sowjetunion bestimmten als vierter Grund das Interesse der europäischen Staaten zu größerer Kooperation. Diese Probleme konnten die Nationalstaaten allein nicht mehr lösen. Darüber herrscht in der historischen Forschung weitgehend Einigkeit. Über die Antriebe, welche die Nationalstaaten dazu bewegten, Teile ihrer Souveränität aufzugeben, gibt es jedoch unterschiedliche Meinungen.

Es haben sich zwei Paradigmen herausgebildet, deren prominenteste Vertreter die Historiker Walter Lipgens und Alan Milward sind[2]. Nach Lipgens Meinung war die euro­päische Einigung ein welthistorischer Prozess, der auf den Schwächen der Nationalstaaten und den Katastrophen des Ersten und Zweiten Weltkriegs beruhte. Die europäischen Institu­tionen sind das Ergebnis der Auseinandersetzung zwischen dem politischen Einigungswillen und Kräften nationalstaatlicher Beharrung. Die europäische Einigung beruht auf dem Engagement der europäischen Bewegungen. Milward dagegen behauptet, die Europapolitik der vierziger und fünfziger Jahre sei eine Politik der nationalen Regierungen. Sie diente zur Bewahrung und Stärkung der Nationalstaaten und war integraler Bestandteil ihrer Selbst­behauptung. Wirtschaftlicher Wohlstand und der Ausbau des Sozialstaates konnten nur durch Integration erreicht werden und sicherten den Nationalstaaten die Legitimität und die Loyalität ihrer Bürger. Die europäischen Institutionen waren somit das Ergebnis nationaler Probleme und des Versuchs, diese auf europäischer Ebene und in einem internationalen Kontext zu lösen. Supranationalität war demnach kein Ziel der europäischen Politik.

Eine dritte Perspektive in der historischen Forschung ist die außereuropäische. Danach ist europäische Integration das Ergebnis des Kalten Krieges. Europa konnte sich nur durch den Druck Amerikas einigen, das in einem starken Westeuropa ein Gegengewicht zu dem kommunistischen Osteuropa und der Sowjetunion sah.

2.2. Der Marshall-Plan und die europäische Integration

In den Vereinigten Staaten war die Vorstellung eines föderierten Europas nach ameri­kanischem Vorbild nicht unbekannt. Schon 1941 hat beispielsweise der spätere amerikanische Außenminister John Foster Dulles diese Idee vertreten als Perspektive für eine europäische Friedenslösung für die Nachkriegszeit, mit der die Fehler des Versailler Vertrages vermieden werden sollten.

In der Politik der amerikanischen Regierung fanden diese Pläne unmittelbar nach Kriegsende jedoch kaum Anklang. Roosevelt strebte ein Fortbestehen der Kriegsallianz im Rahmen einer weltweiten Sicherheitsorganisation an. Sonderbündnisse und regionale Gruppierungen waren bei diesem Konzept nur hinderlich. Diese würden nur zur abermaligen Aufteilung der Welt in Einflusssphären führen und damit zu möglicherweise neuen Kriegen. Je mehr sich die Idee der Vereinten Nationen zu konkreten Plänen verdichtete, umso weniger wurde eine europäische Vereinigung gewollt.

Im Verlauf des Jahres 1946 und Anfang 1947 wurde der amerikanischen Administration jedoch bewusst, dass ihre bisherige Strategie zur Unterstützung des europäischen Wieder­aufbaus keine Fortschritte machte. Gleichzeitig ließ der beginnende Kalte Krieg den Traum des One-World-Friedensplans von Roosevelt immer unwahrscheinlicher werden. Die im Jahr 1947 schlechter werdenden Verhältnisse in Westeuropa drohten die amerikanischen Pläne eines multilateralen Weltwirtschaftssystems zu unterminieren, kommunistischen Parteien in Ländern wie Frankreich oder Italien zu Erfolg zu verhelfen und damit der sowjetischen Einflusssphäre in solchen Gebieten Türen zu öffnen, die von den USA als strategisch und wirtschaftlich wichtig eingestuft wurden. In der amerikanische Außenpolitik fand deshalb in dieser Zeit eine Wende statt, die Idee einer europäischen Vereinigung oder zumindest der wirtschaftlichen Integration wenigstens für Westeuropa hatte künftig einen hohen Stellenwert in den Planungen der Truman-Administration.

In der Konzeption für das European Recovery Programm (ERP) war von Anfang an das Ziel der europäischen Integration festgelegt, zumindest auf wirtschaftlicher, damit aber verbunden auch auf politischer Ebene. Marshall erwähnte in seiner Rede in Harvard am 5. Juni 1947[3] zwar nicht eindeutig die europäische Vereinigung – er sprach lediglich davon, dass die Initiative von Europa ausgehen muss und die europäischen Staaten ein gemeinsames Programm präsentieren sollen – aber in den Vorbereitungen des State Departement ist sowohl von wirtschaftlicher Zusammenarbeit die Rede, als auch davon, dass man sich erhofft, durch dieses Hilfsprogramm einen Beitrag zu einer, wie auch immer gearteten, regionalen politischen Organisation in Westeuropa zu leisten[4]. Eine wichtige Rolle war dabei Großbritannien zugedacht; das Vereinigte Königreich sollte die Führung bei der Ausarbeitung des Plans übernehmen[5]. Zwar richtete sich das Angebot vorrangig an die westeuropäischen Staaten – wenn Marshall dies in seiner Rede auch nicht ausdrücklich erwähnt – für osteuropäische Staaten wie die Tschechoslowakei oder Polen, die sich im sowjetischen Einflussbereich befanden, sollte aber trotzdem die Möglichkeit einer Teilnahme an dem Programm bestehen[6]. Außerdem war den Marshall-Planern noch die Teilnahme Deutschlands wichtig. Die west­deutschen Industrieressourcen an Rhein und Ruhr sollten für den europäischen Wiederaufbau genutzt werden[7].

In den Akten des State Departements wird immer wieder erwähnt, dass die Initiative von Europa ausgehen muss und die europäischen Staaten ein gemeinsames Programm aus­arbeiten sollen. Die US-Regierung war nicht bereit, mit jedem Land einzeln über die indivi­duellen Bedürfnisse zu verhandeln. Eine dadurch ermöglichte effiziente und schnelle Umsetzung des ERP war sicherlich ein entscheidender Grund für dieses Bestehen der USA auf einem gemeinsamen Vorgehen der Europäer. Die Marshall-Planer in Washington erhoff­ten sich damit aber auch eine größere wirtschaftliche Kooperation der europäischen Staaten untereinander. Sie waren der Meinung, dass der wirtschaftliche Wiederaufbau nur in einem vereinten Europa möglich ist[8].

Durch wirtschaftliche Integration glaubte man am besten für längere Zeit Stabilität in Europa herstellen zu können. Eine Wiederbelebung der europäischen Wirtschaften konnte nicht gelingen, solange Europa in getrennte nationale Märkte zerteilt ist; nach Meinung der Marshall-Planer war multilateraler Handel eine Voraussetzung dafür, dass die Probleme der europäischen Volkswirtschaften gelöst werden konnten. Dies sollte erreicht werden durch die Verschmelzung bisher separater, wirtschaftlich souveräner Systeme in eine integrierte Wirt­schaftsorganisation, überwacht von koordinierenden und kontrollierenden übernationalen Institutionen. Die Überlegungen der Amerikaner beruhten auf den Erfahrungen, die sie im eigenen Land gemacht haben. In den USA bildete ein System der freien Marktwirtschaft und ein durch zentrale Institutionen integriertes ausgedehntes internes Wirtschaftssystem die Grundlage des wirtschaftlichen Wachstums und sozialen Einklangs. Den Verantwortlichen im State-Department schwebte als Ziel eine Art „Vereinigte Staaten von Westeuropa“ vor[9]. Der Integrationsprozess würde zu einer wirtschaftlichen Gesundung und politischen Reintegration Westdeutschlands führen und zwischen den Staaten Westeuropas wäre eine endgültige Friedensregelung möglich. Ein integriertes westeuropäisches System würde auch ein Gegen­gewicht zu der sowjetischen Macht in Europa bilden.

Mit dieser Vision konnte sich die Regierung die Unterstützung des Kongresses sichern, der die Gelder für das ERP bewilligen musste. In der amerikanischen Öffentlichkeit herrschte in dieser Zeit eine Europabegeisterung, die von den Marshall-Planern ausgenutzt wurde. Mit dem Ziel einer Umbildung des europäischen Staatensystems in eine Struktur, die es ermög­lichte, die Deutschen unter Kontrolle zu bringen, die Sowjets einzudämmen und die euro­päischen Länder zu wirtschaftlicher Gesundung und multilateralem Handel zu bringen, konnte der Sinn der hohen finanziellen Belastungen für Amerika erklärt werden. Die Regierung präsentierte die Idee der europäischen Integration als ein entscheidendes Instrument, das den Erfolg ihrer neuen Außenpolitik ermöglichte.[10] Eine europäische Vereinigung bot aber nicht nur wirtschaftliche und politische Vorteile. Neben einer rationelleren Nutzung des euro­päischen Wirtschaftspotentials, die eine europäische Integration versprach, glaubte man in Washington, mit dieser Vision den Europäern eine begeisternde zukunftsweisende Alternative zur kommunistischen Propaganda der Sowjetunion zu bieten[11].

Deutschland nahm einen besonderen Stellenwert in der Europapolitik der USA ein. Die Motive dafür waren zum einen, dass Deutschland ein wichtiges Konfliktfeld für die Entstehung und die Verschärfung des Ost-West-Gegensatzes war, zum anderen hatte sich in der amerikanischen Regierung die Auffassung durchgesetzt, dass den westlichen Besatzungs­zonen eine Schlüsselrolle bei der ökonomischen Stabilisierung Westeuropas zufiel. Weiterhin bot die Schwäche Westdeutschlands den Amerikanern eine gute Möglichkeit, ihre Rekon­struktionshilfe mit der Durchsetzung eigener Ordnungsvorstellungen zu verknüpfen. Aufgrund der Verzahnung der westdeutschen und der westeuropäischen Wirtschaft bot sich der US-Regierung außerdem die Perspektive, mittelbar auf die Politik der westeuropäischen Staaten einzuwirken. Schließlich stand der wirtschaftliche Wiederaufstieg Westdeutschlands im ökonomischen Interesse der USA, Westdeutschland stellte einen großen Absatzmarkt dar, es boten sich Möglichkeiten für Industriekooperationen und Investitionen.[12] Um die deutsche Bevölkerung nicht für die sowjetische Propaganda empfänglich zu machen, war der wirt­schaftliche Wiederaufbau und die Schaffung eines westdeutschen Staates nötig. Es verwun­dert deshalb nicht, dass die USA auf die Miteinbeziehung Westdeutschlands in den Marshall­plan bestanden. Zwar war man sich in Washington des Widerstands bewusst, den diese Absicht in Europa und besonders in Frankreich auslösen würde, machte aber in dieser Frage keine Zugeständnisse und setzte die Teilnahme Westdeutschlands durch. Die Integration Europas wurde als Mittel gesehen, die Ängste der Nachbarn vor einem wirtschaftlichen Wiederaufstieg Deutschlands zu beruhigen. Mit der engeren wirtschaftlichen Zusammenarbeit der Marshall-Plan-Empfängerländer bot sich die Möglichkeit, das Übergewicht der deutschen Wirtschaft in Europa neutralisieren zu können. Die europäischen Länder könnten von den deutschen Ressourcen profitieren, ohne von Deutschland abhängig zu sein. Die Industrie­zentren Westdeutschlands sollten der Motor für die Wiederbelebung der westeuropäischen Wirtschaft sein[13], mit dessen Hilfe Europa unabhängiger von amerikanischen Importen werden sollte. Die Alternative zu dieser Politik wäre eine Beschränkung der deutschen Produktion zur Wahrung der französischen Sicherheitsinteressen gewesen. Dies hätte den europäischen Wiederaufbau behindert und zu politischer Instabilität geführt.[14]

Die europäische Integration hatte also eine Schlüsselrolle in der amerikanischen Außen­politik inne, weil man überzeugt war, dass der europäische Wiederaufbau nicht funktionieren könne, wenn die europäischen Staaten weiterhin wirtschaftlich abgeschottet bleiben, weil ein vereinigtes Europa eine passable Lösung des Deutschlandproblems bot und weil man durch die Schaffung eines starken Westeuropas ein Gegengewicht zu der sowjetischen Macht in Europa installieren wollte. Durch die Gründung einer europäischen Organisation, die für die Koordination der ERP-Hilfe in Europa zuständig sein sollte, glaubten die Marshall-Planer, werde ein Grundstein für die zukünftige europäische Einigung gelegt.

3. Die Verhandlungen zur Gründung der OEEC

Die Verhandlungen über die Verfassung dieser Organisation fanden auf dem zweiten Treffen der Konferenz für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit (CEEC) im März 1948 in Paris satt. Im Februar 1948 reisten britische und französische Vertreter durch einige europäische Hauptstädte, um Vorschläge für ein erneutes Treffen der CEEC zu erklären. Zur selben Zeit berichtete der amerikanische Botschafter in Paris bereits von den grundlegend unterschiedlichen Auffassungen der britischen und der französischen Regierung über die Struktur der zukünftigen Organisation[15]. Frankreich bevorzugte eine multilaterale Organisa­tion, die aus einer Versammlung von Vertretern der 16 teilnehmenden Länder bestehen sollte. Eine starke Exekutive solle die Entscheidungen treffen. Großbritannien wollte hingegen eine Versammlung ähnlich der UN-Versammlung mit untergeordneten Kommissionen und Komitees und einem Sekretariat, das nur administrative Aufgaben wahrnimmt. Die Arbeits­gruppen, die das Treffen der Außenminister der Empfängerstaaten vorbereiten und die Verfassung der Organisation ausarbeiten sollten, begannen im März 1948 in Paris ihre Gespräche. Frankreich und England schlugen vor, dass sich die CEEC am 15. März in Paris noch mal trifft, um über eine dauerhafte Organisation - die spätere OEEC - zu beraten. Es sollten Vorschläge für die Funktion, die Struktur der Organisation, ihre Beziehungen zu anderen internationalen Organisationen usw. ausgearbeitet werden. Die Außenminister selber trafen sich während der Verhandlungen nur dreimal, am 15. und 16. März und am 16. April, als der Vertrag zur Gründung der Organisation unterzeichnet wurde.

Die USA waren nicht direkt an den Verhandlungen beteiligt, das State Departement ließ die Delegierten aber seine Vorstellungen von der Struktur der zukünftigen Organisation wissen. In Washington wünschte man sich, die Organisation solle aus einem Rat bestehen, der sich aus Vertretern der einzelnen Länder zusammensetzt. Außerdem solle ihr noch ein mit umfangreichen Befugnissen ausgestattetes Sekretariat angehören, das von einer starken Persönlichkeit geführt wird und welches unabhängig finanziert wird. In ihm wird ein Großteil der Aufgaben erledigt, wie beispielsweise die Sammlung der Informationen aus den einzelnen Ländern, Einberufung von Expertengruppen oder Initiierung von Treffen zwischen den Vertretern der Länder. Über das Sekretariat soll der Kontakt zur ECA oder zur US-Regierung geführt werden, welche nicht Mitglied der Organisation, sondern nur durch einen Vertreter präsent sein wird. Somit wollten die USA bilaterale Verhandlungen auf ein Minimum reduzie­ren. Die Erfassung des Bedarfs der einzelnen Länder und die Verteilung der Hilfslieferungen sollte durch die Organisation geregelt werden. Ihre Hauptaufgabe war jedoch nach Marshalls Meinung die Förderung der Zusammenarbeit und die Schaffung engerer Beziehung zwischen den Mitgliedsstaaten[16].

Doch gleichzeitig sah man sich in Washington besorgt, die zukünftige Organisation könne zu einer Institution degradiert werden, die lediglich Entscheidungen überprüft und diskutiert, die woanders gefällt werden. Das europäische Wiederaufbauprogramm wäre dann zu einer Serie von bilateralen Abkommen zwischen der US-Regierung und den einzelnen Ländern verkommen[17]. Verstärkt wurden diese Sorgen durch die Berichte von den Verhand­lungen in Paris: Die Mehrheit der Delegierten war nicht willens, dem Generalsekretär die Aufgaben zuzuweisen, die ihm von den Vereinigten Staaten zugedacht worden waren[18]. Es gab kaum Anzeichen dafür, dass sie Anweisungen von ihren Regierungen erhalten hätten, sich den Vorschlägen der USA über die Form der Organisation anzuschließen[19]. Die euro­päischen Länder wollten ihr Hauptinteresse eher auf bilaterale Verhandlungen mit Washing­ton konzentrieren als auf die Verhandlungen in der CEEC[20]. Das Hauptproblem war jedoch die Haltung Großbritanniens: Die britische Regierung vertrat die Position, die Gewalt der Organisation müsse auf Empfehlungen beschränkt werden und das Sekretariat darf nicht ausführendes Organ sein. Es solle hingegen ein Exekutivkomitee eingerichtet werden, das diese Aufgaben übernimmt[21]. Im ganzen gesehen wollte England eine schwache Organisation mit einem Sekretariat ohne Einfluss und die britischen Vertreter waren nicht gewillt, von ihrer Position abzuweichen[22]. Ihnen gegenüber standen zwar die Ansichten der Delegationen Frank­reichs und Italiens, die der amerikanischen Position näher kamen, doch die Mehrheit der kleineren Länder schloss sich dem britischen Vorschlag an[23].

Die amerikanische Regierung brachte zwar immer wieder ihre Wünsche zum Ausdruck – so schrieb Marshall am 22. März an die amerikanische Botschaft in Paris: „We desire that CEEC countries be aware of importance which we attach to acting quickly and decisively in this critical time towards that closer integration and cohesion of Western Europe which events call for“[24] – in Washington war man aber mehr an den Aufgaben der Organisation wie der Ausarbeitung multilateraler Abkommen zur Finanzstabilität, dem Abbau von Handelshinder­nissen oder der effektive Nutzung von Arbeit und Produktionskapazitäten als an Verfahrens­fragen interessiert.[25] Washington machte deutlich, dass Westeuropa seine Stärke nicht ohne stärkere Integration ausspielen kann. Das bedeutete für die wirtschaftliche Integration freien Warenverkehr, Beseitigung interner Handelsbarrieren und Stabilisierung der Finanzen. Dies konnte nur erreicht werden, wenn der Organisation wichtige Aufgaben übertragen werden, sie eine effiziente Struktur und kompetentes Personal besitzt. Sie sollte zu einer starken und effektiven Institution ausgebaut werden, besetzt mit hochkarätigem Personal: Der Rat sollte auf Außenministerebene tagen, dem Exekutivkomitee sollten die Wirtschaftsminister ange­hören.[26] Die Reaktion der europäischen Länder auf diese Forderung war der Vorwurf einer gewissen Arroganz Amerikas, wenn es verlangte, dass vielbeschäftigte Minister in Aus­schüssen arbeiten sollen, in denen meist Dinge von geringerer Wichtigkeit bearbeitet werden.[27]

Neben der Verfassung der zukünftigen Organisation wurden in Paris weitere Fragen diskutiert. Die Fronten in den Verhandlungen waren dabei nicht bei jedem Streitpunkt dieselben. In der Frage nach dem Vorsitz von Rat und Exekutivausschuss und der Besetzung der Generalsekretärsstelle stimmten die Positionen Englands und Frankreichs überein. Sie schlugen die Briten Ernest Bevin und Sir Edmund Hall-Patch sowie den Franzosen Robert Marjolin für diese Posten vor. Amerika hingegen wollte Politiker in der Organisation vertreten haben, die sich für die europäische Integration einsetzten, und plädierten für den belgischen Premierminister Paul-Henri Spaak als Vorsitzenden und den niederländischen Politiker Hirschfeld als Generalsekretär. Die skandinavischen Länder fürchteten zu großen amerikanischen Einfluss und sahen in britischen Politikern auf den wichtigen Positionen der Organisation die beste Verteidigung gegen Druck aus Amerika. Die Beneluxstaaten wollten in der neuen Organisation auf keinen Fall solche Verhältnisse wie in der CEEC, die von England und Frankreich dominiert worden war, und beanspruchten selber zwei der drei Posten. Während die USA Brüssel oder zumindest eine andere Stadt als Paris oder London als Sitz der Organisation befürworteten, bestand Frankreich auf Paris. Es wurde dabei von Groß­britannien unterstützt, welches in diesem Standort eine stärkere Position von England und Frankreich sowohl gegenüber den USA als auch gegenüber den kleineren Staaten sah[28].

Die kleineren Staaten hatten oft sehr unterschiedliche Positionen[29]. Belgien und Holland kämpften für eine starke und durchsetzungsfähige europäische Organisation und setzten sich für eine multilaterale Zahlungsunion ein, welche England aber verhindern wollte. Der belgische Premierminister Spaak schlug sogar vor, die Organisation dem Brüsseler Pakt anzugliedern, damit dieser einen Rat mit wirtschaftspolitischer Entscheidungskompetenz besäße. Die skandinavischen Länder befürworteten zwar eine europäische Zahlungsunion, lehnten aber eine starke europäische Organisation ab. Kleinere Staaten, wie die Schweiz, Norwegen oder die Türkei, wollten lediglich eine zeitlich befristete Organisation, die nur für die Dauer des ERP bestand. Über die Mitgliedschaft und die Rolle der deutschen Besatzungs­zonen wurde ebenfalls diskutiert, in diesem Punkt konnten sich die USA gegen die Bedenken Frankreichs durchsetzen und die Mitgliedschaft Deutschlands erreichen. Bei der Vertrags­unterzeichnung waren allerdings keine deutschen Vertreter eingeladen.

Am 16. April wurde der Vertrag zur Gründung der Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit in Paris von den Außenministern der 16 Mitgliedsstaaten unterzeichnet. Der Generalsekretär der neuen Organisation war der Franzose Marjolin, der Vorsitzende des Rates der Belgier Spaak und der Vorsitzende des Exekutivkomitees der Brite Hall-Patch. Für den Sitz der OEEC einigte man sich auf Paris.

4. Die Ergebnisse der Verhandlungen

Mit diesem Abkommen ist kein supranationales Entscheidungsgremium in Europa entstanden, die Befürworter intergouvernentaler Zusammenarbeit haben sich bei den Verhandlungen durchgesetzt. Jedes Mitgliedsland besaß ein Vetorecht in dem Rat der Organi­sation. Es konnte Einspruch gegen Entscheidungen einlegen, sobald diese einen Gegenstand nationalen Interesses betrafen. Das bedeutete, Entscheidungen konnten nur einstimmig gefällt werden. Das Sekretariat war mit geringen Kompetenzen ausgestattet, war finanziell nicht unabhängig und unterstand dem Rat[30]. Bezüglich einer Zollunion, eines multilateralen Zahlungs­systems, eines multilateralen Handelssystems oder des Problems der Stabilisierung der Finanzen der europäischen Länder wurden keine konkreten Vereinbarungen getroffen. Es wurde lediglich festgehalten, dass sich die OEEC in Zukunft darum bemühen werde.[31]

Die 16 Mitgliedsstaaten erkannten zwar ihre gegenseitige Abhängigkeit und zeigten mit der Gründung der OEEC ihren Willen, stärker zusammenzuarbeiten, eine Institution für ein zukünftig integriertes Europa war damit aber nicht geschaffen. Die Vorstellungen der USA, mit dem Marshallplan und mit der damit verbundenen Gründung einer europäischen Organi­sation könne ein Grundstein für die zukünftige europäische Einigung gelegt werden, erfüllten sich nicht. Die OEEC war nicht das Modell der Vereinigten Staaten von Europa, die euro­päischen Länder waren weit davon entfernt, auf Teile ihrer Souveränität zu verzichten.

Die USA gaben sich trotzdem mit dem Erreichten zufrieden und stellten die Verwirk­lichung supranationaler Vorstellungen zurück. Washington akzeptierte die Vereinbarungen aus pragmatischen Gründen. Es war wichtig, dass die OEEC gegründet wurde und ihre Arbeit aufnehmen konnte, welche vorrangig in der Koordination der Verteilung der Hilfslieferungen bestand. Veränderungen glaubte man später noch durchsetzen zu können[32].

Doch die Reform der OEEC, der Versuch, diese umzuwandeln in eine Instrument zur europäischen politischen Integration, schlug fehl. Alan Milward beschreibt in seinen Buch über den westeuropäischen Wiederaufbau, wie die OEEC in den ersten drei Jahren nach ihrer Gründung zu einer bürokratischen Institution ohne jede politischen Einfluss verkam, die nur als Forum diente, internationale Vereinbarungen zu registrieren, die an anderer Stelle getrof­fen wurden[33].

Dennoch war die Schaffung der OEEC ebenso wie die des Brüsseler Pakt und der NATO der Beginn der kooperativen Zusammenarbeit in Europa und stellte einen Fortschritt gegenüber dem bisherigen vertragslosen Zustand in Westeuropa dar[34]. Der Marshall-Plan bedeutete das Ende des bisher ausschließlich bilateralen Handels zwischen den europäischen Staaten. Mit der OEEC war ein Forum geschaffen worden, in dem die Staaten Erfahrungen sammeln konnten, wie viel Integration mit welchen Staaten machbar war und welche Schritte nicht möglich waren[35].

5. Gründe für das Scheitern einer supranationalen Vereinigung

5.1. Gründe in Amerika

Obwohl die Vereinigten Staaten gehofft hatten, mit dem Marshall-Plan gleichzeitig eine europäische Integration auf politischer Ebene herbeiführen zu können, zeigte dieser Versuch die Grenzen des amerikanischen Einflusses auf. Ursache dafür war aber nicht nur die Unwilligkeit oder Unfähigkeit der europäischen Staaten, sich zu einigen, es ist auch zu unter­suchen, inwieweit dies auf Fehleinschätzungen oder fehlenden Willen in der amerikanischen Administration zurückzuführen ist.

Zwar war die amerikanische Einschätzung richtig, dass in Europa ein neuer insti­tutioneller wirtschaftspolitischer Rahmen dringend nötig war, allerdings waren die Vor­stellungen über die Verwirklichung dieser Veränderung zu messianisch gedacht und den Umständen in Europa nicht angemessen[36]. In der Europabegeisterung der amerikanischen Öffentlichkeit glaubte man sogar, die Europäer könnten dazu gezwungen werden, eine euro­päische Union zu bilden[37]. Die Verantwortlichen für die Europapolitik der Truman-Administra­tion sahen dies aber realistischer. Ihnen war bewusst, dass eine erzwungene Einigung nicht funktionieren kann. Ein solches Auftreten Amerikas, die Verknüpfung der Zusage von Hilfslieferungen mit der Bedingung einer europäischen Einigung, hätte den Ruf der USA geschädigt, ihnen wäre imperialistisches Verhalten vorgeworfen worden und dies hätte Wasser auf die Mühlen der sowjetischen Propaganda gegossen, die von amerikanischem ‚Dollarimperialismus’ sprach. Als Reaktion auf einen ähnlichen Vorwurf Spaaks erwiderte Marshall im Januar 1948: “He is of course aware that considerable degree Western European ‘disorganisation’ compared to ‘organisation’ in East is inevitable price of democratic processes and mutual respect for national sovereignty in contrast to Eastern totalitarianism and complete Soviet control of satellites. We consider voluntary cooperation an concerted action by independent countries democratic counterpart to dictation of totalitarianism. Whole concept of ERP is effort to replace such disorganisation by maximum concerted cooperation effort.”[38] Die USA mussten die Verantwortung also bei den Europäern belassen. Im State Departement war man der Überzeugung, dass für die europäische Einigung letztendlich nur die Europäer kompetent sein konnten[39].

Die Durchsetzung ihrer Ziele bezüglich der europäischen Einheit konnten die USA auch deshalb nicht wirksam betreiben, da sie diese nicht spezifiziert hatten. Es gab in Washington keinen konkreten Plan über die Vorgehensweise bei der Schaffung eines vereinigten Europas, es gab keinen Vorschlag, wie das zukünftige Europa aussehen solle. In der amerikanischen Politik ist keine einheitliche Linie bezüglich der westeuropäischen Integration erkennbar. Die Marshall-Planer im Außenministerium waren sich sogar unsicher darüber, ob sie sich zu einem Fürsprecher der Europäischen Integration machen sollten oder nicht[40]. In Washington scheute man sich davor, die Forderungen zu konkretisieren, weil eine möglichst große Anzahl von Empfängerländern erreicht werden sollte. Eine Spezifizierung der Wünsche hätte den Kreis eingeschränkt[41]. In einer großen Gemeinschaft konnte nur ein kleiner gemeinsamer Konsens gefunden werden.

Ein weiterer Grund für die amerikanische Zurückhaltung war, dass sich im State Department die Einsicht durchsetzte, dass die britischen Vorbehalte gegenüber einer supra­nationalen Organisation einfach unüberwindlich waren. Sollte das Vereinigte Königreich Mitglied der Organisation sein, musste die kooperative Form der Organisation ausreichen[42].

Die US-Regierung gab sich schließlich mit dem Erreichen der pragmatischen Ziele zufrieden. Es sollte eine Organisation geschaffen werden, die eine möglichst effiziente Verteilung der amerikanischen Hilfslieferungen gewährleistet und die Arbeit der amerika­nischen Administration auf ein Minimum reduziert. Druck übte Washington nur bei wenigen, für Amerika wichtigen Fragen aus, wie zum Beispiel in dem Streit mit Frankreich um die Einbeziehung Westdeutschlands in den Marshallplan.

5.2. Gründe in Europa

In Europa scheint der Hauptschuldige an dem Scheitern einer supranationalen Vereinigung Großbritannien gewesen zu sein. Das Vereinigte Königreich lehnte den Beitritt zu jeder supranationalen Organisation ab und der britische Einfluss vor allem durch den Vorsitzenden des Exekutivkomitees Hall-Patch bewahrte die OEEC davor, sich zu einer Organisation mit supranationalem Charakter zu wandeln. England stand aber der euro­päischen Einigung nicht vollkommen skeptisch gegenüber, war jedoch nur zu intergouver­nentaler Zusammenarbeit bereit. Es vertrat damit eine Politik des ‚kleinsten gemeinsamen Nenners.’[43] Der wichtigste Grund für solch ein halbherziges Engagement der britischen Regie­rung dürfte die Angst um Englands Stellung als Weltmacht sein. Von einer zu starken europäischen Integration fürchtete London Auswirkungen auf das Sterling Gebiet und auf das Commonwealth, dem das Vereinigte Königreich Priorität vor einer Mitgliedschaft in einer europäischen Gemeinschaft einräumte. Großbritannien sah sich als eine gleichberechtigte Siegermacht neben der Sowjetunion und den USA. In einem vereinigten Europa wäre es auf den Status einer regionalen Mittelmacht herabgedrückt worden. Außerdem ließ die Skepsis vor einer Union mit politisch instabilen Staaten wie Frankreich, der Glaube an den britischen Nationalstaat und die Überzeugung von der Überlegenheit des britischen Systems sowie die Tatsache, dass das Thema ‚Europa’ durch de Oppositionsführer Churchill parteipolitisch besetzt war, ein Engagement der Regierung für ein weitgehend integriertes Europa nicht zu[44].

Frankreich dagegen strebte eine Ausstattung der OEEC mit supranationalen Kompe­tenzen an. Diese Haltung resultierte vor allem aus der wirtschaftlichen Situation Frankreichs, es wurde sich seines Verlusts der Konkurrenzfähigkeit vor allem gegenüber den im kontinen­talen Maßstab produzierenden USA bewusst und erkannte, dass eine Gesundung seiner Wirt­schaft nur durch Integration in einen gemeinsamen Markt europäischer Länder möglich sei[45]. Für Frankreich war ein vereinigtes Europa die Garantie für Unabhängigkeit von Amerika. Während die amerikanischen Forderungen nach wirtschaftlicher Integration in Frankreich Anklang fanden, war hingegen die Frage über die Behandlung Deutschlands noch ungelöst. Nach Kriegsende war die Prämisse der französischen Politik die Zerstörung der industriellen und militärischen Macht Deutschlands. Diese Strategie wurde zwar durch die Einsicht ersetzt, dass nur in einer Zusammenarbeit die wirtschaftliche und politische Zukunft Europas liegen könne, trotzdem fürchtete Frankreich bei der Einbeziehung Deutschlands in den Marshallplan einen bevorzugten Aufbau der deutschen Industrie gegenüber der französischen[46].

Die kleineren Staaten in Europa vertraten unterschiedliche Interessen. In Europa herrschten tiefe Differenzen, was die Haushaltspolitik oder die Verwendung der Marshall­plan-Hilfsgelder anbelangte. Obwohl sich die kleineren Staaten gegen die Vormacht Englands und Frankreichs in der CEEC wehrten, war es für Amerika nicht möglich, sie als Verbündete für die eigene Pläne zu gewinnen, da diese Länder nur wenige gemeinsame Interessen vertraten. Vor allem aber wehrten sie sich, eine Integration nach amerikanischen Vorstellun­gen zu akzeptieren. Die europäischen Staaten wollten vor allem finanzielle Unterstützung von den USA. Das, was mit dieser Hilfe in Zusammenhang stand, konnte angenommen werden oder nicht. Die europäische Integration wurde als eine außereuropäische Politik angesehen, welche auf Drängen Amerikas stattfinden sollte, und nicht als ein Bestandteil der euro­päischen Politik. Integration aus europäischer Sichtweise bedeutete zu dieser Zeit nicht mehr als intergouvernentale Zusammenarbeit[47]. Diese Skepsis der europäischen Länder gegenüber den amerikanischen Vorstellungen ist auch verständlich. Sie hätten einen Teil ihrer Souverä­nität aufgeben müssen, zugunsten einer Organisation, die zumindest am Anfang völlig abhängig von amerikanischer finanzieller Hilfe war. Dies hätte Amerika die Möglichkeit gegeben, sich in nationale Angelegenheiten der europäischen Staaten einzumischen.

Zu dieser Zeit hat auch die Sorge um eine Ost-West-Spaltung Europas, die 1948 noch nicht als selbstverständliche Tatsache bestand, bei vielen Europäern die Absage zu der Verwirklichung der Einigungspläne im Westen mitbestimmt[48].

6. Die Rolle der OEEC bei der europäischen Einigung

Die OEEC hat also keinen Beitrag dazu geleistet, einen institutionellen Rahmen für die europäische Integration zu schaffen. Der britische Historiker Milward sieht in ihr eine büro­kratische Institution ohne jeden politischen Einfluss, sie diente lediglich als Ort für die Bildung und Auflösung zeitweiliger Allianzen zwischen einzelnen europäischen Staaten zu wirtschaftlichen Fragen. Den Versuch Amerikas, mithilfe des Marshallplans in Europa einen neuen wirtschaftspolitischen Rahmen zu schaffen, bezeichnet er als kompletten Fehlschlag. Die dafür geschaffene Organisation, die OEEC, zeige nur das Fehlen des Kooperationswillens in Europa. Die erreichte wirtschaftliche Stärkung Europas führte nicht zu einem Zusammen­rücken der europäischen Länder, sondern zu einer Stärkung der konkurrierenden National­staaten. Die OEEC gehöre zwar nach Milwards Meinung zu den Ursprüngen der europäischen Vereinigung, aber nicht, weil sie der erste Schritt hin zu mehr wirtschaftlicher Zusammen­arbeit war, sondern weil sie die völlige Ablehnung der Integration nach amerikanischen Vorstellungen war. Sie brachte die europäischen Staaten zwar näher zusammen, aber nur in dem Bewusstsein, dass sie die Ziele der USA, der Idee eines alles umfassenden freien Marktes und eines vereinigten Westeuropas unter der Kontrolle einer supranationalen Institu­tion mit weitreichenden wirtschaftlichen Kompetenzen, nicht teilten[49].

Dem ist jedoch entgegenzuhalten, dass Integration nicht nur ein politischer supra­nationaler Zusammenschluss ist. Neben der politischen, gehört ebenfalls die wirtschaftliche, die kulturelle, die gesellschaftliche und die rechtliche Integration zur Geschichte der euro­päischen Vereinigung im 20. Jahrhundert[50]. Zumindest auf wirtschaftlichem Gebiet hat die OEEC einen Beitrag zur Integration geleistet, wenn auch nicht als supranationale Organisa­tion.

In der ökonomischen Integrationstheorie[51] werden verschiedene Stufen der wirtschaft­lichen Integration unterschieden:

1. Die Bildung einer Freihandelszone, d. h. Importzölle und Importbeschränkungen zwischen den Mitgliedsländern werden abgebaut;
2. Die Bildung einer Zollunion, d. h. es wird zusätzlich ein gemeinsamer Außenzoll eingeführt;
3. Die Schaffung eines gemeinsamen Marktes, d. h. es werden alle nichttarifären Handels­hemmnisse wie z. B. nationale Standards für bestimmte Produkte abgeschafft und der Handel mit Dienstleistungen liberalisiert;
4. Die Bildung einer Wirtschaftsunion, d. h. es werden weitere Politikfelder, wie Geld- oder Fiskalpolitik einheitlich betrieben;
5. Die vollständige Wirtschaftsunion, das bedeutet die Vereinheitlichung der gesamten Wirt­schaftspolitik.

Jede dieser Stufen erfordert einen adäquaten politischen Minimalkonsens. Die Hierarchie der politischen Kooperation umfasst dabei gegenseitige Information, Konsultationen sowie Koor­dination und Vergemeinschaftung der Wirtschaftspolitik. Die Stufen vier und fünf erfordern supranationale Institutionen zu ihrer Durchführung, während die ersten drei Stufen auf zwischenstaatlicher Ebene verwirklicht werden können. Das Ziel, das mit der Gründung der OEEC verfolgt wurde, war die wirtschaftliche und politische Stabilisierung Westeuropas, die Aufgaben der Organisation bestanden im koordinierten Wiederaufbau Westeuropas sowie in der Liberalisierung des Handels- und Warenverkehrs. Durch die Arbeit der OEEC und gestützt durch die Marshall-Plan-Hilfe konnten die Ziele einer europäischen Freihandelszone und einer europäischen Zahlungsunion erreicht werden. Die erste Stufe der wirtschaftlichen Integration wurde also durch die OEEC erfüllt. Zum Vollzug der dritten Stufe, der Schaffung eines gemeinsamen europäischen Marktes hat die OEEC durch die Stabilisierung der Finan­zen, den Abbau von Importbeschränkungen und in den fünfziger Jahren durch die Bildung von Institutionen[52], in denen Bereiche des westeuropäischen Wirtschaftslebens organisato­risch zusammengefasst wurden, beigetragen. Die OEEC spielte eine entscheidende Rolle bei der Schaffung eines Handels- und Zahlungssystems, das so niemals zuvor in Westeuropa existierte und welches zu wachsendem zwischenregionalem Handel und wirtschaftlicher Integration führte[53]. Bei der politischen Kooperation konnten die Bereiche der gegenseitigen Information und Konsultation und teilweise auch der Koordination (z. B. bei der Euro­päischen Zahlungsunion) durch die OEEC verwirklicht werden.

Diese Entwicklungen stimmen mit der politikwissenschaftlichen Integrationstheorie des Neofunktionalismus[54] überein. Nach dieser kann die Integration in irgendeinem Sektor beginnen und löst bestimmte soziale und politische Prozesse aus, die zu Verbreiterung und Vertiefung der Integration führen, sogenannte ‚Spill-over-Effekte’. Nach dieser Theorie konnte die OEEC auf dem Gebiet der Liberalisierung des Handels- und Währungsverkehrs in Europa sowie bei dem koordinierten Wiederaufbau der europäischen Wirtschaft mit Hilfe der Marshallplan-Unterstützung Forschritte erzielen, die Folgeerscheinungen in anderen Bereichen nach sich zogen. Eine Kontrolle durch eine supranationale Instanz war dafür nicht notwendig. Im Verlaufe der Integration wird nach der Theorie des Neofunktionalismus das Interesse der politischen Akteure von selber immer mehr auf supranationale Institutionen gerichtet.

Eine andere Integrationstheorie aus der Politikwissenschaft, die des liberalen Inter­gouvernentalismus[55], gibt hingegen der These von Milward recht. Nach dieser Theorie sind die Nationalstaaten die Akteure. Integration findet nur statt, wenn diese Interesse daran haben, Souveränitätsrechte auf supranationale Institutionen zu übertragen. Die wachsende ökonomi­sche Verflechtung der nationalen Volkswirtschaften macht allerdings eine internationale Kooperation notwendig. Gemäß des liberalen Intergouvernentalismus hatten die euro­päischen Länder in ihrer Gesamtheit 1948 kein Interesse daran, Souveränitätsrechte aufzugeben, erkannten aber die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit.

Die Gründung der OEEC durch die westeuropäischen Länder im Jahr 1948 war somit zwar keine übernationale Kompetenzzusammenlegung, aber der Beginn der zwischen­staatlichen Kooperation auf multilateraler Ebene in Europa. Dies kann als ein Fortschritt gegenüber dem bisherigen vertragslosen Zustand bezeichnet werden. Auf wirtschaftlichem Gebiet trug die OEEC mit der Unterstützung durch die Marshallplan-Hilfe zu dem wirtschaft­lichen Zusammenrücken und damit zur Integration der europäischen Staaten bei. Der Kampf der OEEC um die Liberalisierung und Rationalisierung der nationalen Volkswirtschaften wurde zwar von einzelstaatlichen Vetos oft zurückgeworfen, die europäischen Länder erklärten sich aber mit ihrer Mitgliedschaft in der OEEC bereit, ihn aufzunehmen[56].

7. Schluss

Von den drei oben genannten Perspektiven gegenüber dem Beginn der europäischen Integration – der von Milward, nach der Integration eine Sache der europäischen National­staaten war, der von Lipgens, nach der die Integration eine Notwendigkeit war, die sich aus dem Versagen der Nationalstaaten ergibt und der außereuropäischen Perspektive, vertreten beispielsweise von Michael J. Hogan, nach der die europäische Integration von Amerika gewollt und initiiert wurde – hat jede unter ihrem Blickwinkel recht, gilt aber nicht absolut. Amerika konnte sich nicht durchsetzten mit seiner Idee eines vereinigten Europas. Der Plan einer europäischen Vereinigung auf Initiative der Vereinigten Staaten war zwar vom Ansatz verständlich und richtig, jedoch nicht durchführbar. Es war aber auch nicht das Ziel der US-Regierung ein Europa ‚made in USA’ zu schaffen. Die Amerikaner gestalteten die Integration Europas nur soweit mit, wie es in ihrem Interesse war. Sie gaben weder einen genauen Weg noch ein Konzept vor, nach dem die Integration vonstatten gehen sollte. Die institutionelle Ausgestaltung der europäische Einigung überließen sie den Europäern. Das Interesse der USA beschränkte sich auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit in Westeuropa, die Miteinbeziehung Deutschlands und die Schaffung eines westeuropäischen Gegengewichts zur Sowjetunion und ihres Einflussbereichs in Osteuropa. Trotzdem war der Marshallplan und die damit verbundene Gründung der OEEC nicht unbeteiligt an der Integration Europas. Er trug erheb­lich zur Rekonstruktion der europäischen Wirtschaft, zur innereuropäischen Arbeitsteilung und zur Revitalisierung des innereuropäischen Handels bei. Dies führte zur Verflechtung der europäischen Volkswirtschaften und somit zu wirtschaftlicher Integration.

Die Zusammenarbeit in Europa war zu dieser Zeit etwas Neues. In diesem Punkt hat Walther Lipgens recht. Zwar existierte noch keine supranationale Institution, die gemein­same Arbeit in einer europäischen Organisation rückte die Länder aber näher zusammen. Hier erkannten die Staaten, wie viel Integration in welchen Bereichen mit welchen Beteiligten möglich war. Sie konnten somit Integrationsvorhaben realistischer einschätzen, anstatt sich utopischen Integrationsplänen aus Washington beugen zu müssen. Die OEEC war somit, obwohl sie als politische Institution äußerst schwach ausgestaltet war, ein indirekter Vorläufer des Schumannplans und der römischen Verträge.

Auf politischer Ebene hat Milward recht. Die OEEC hatte kaum politische Gestaltungsmöglichkeiten. Der Versuch der Vereinigten Staaten mit dem Marshallplan eine supranationale Institution in Europa zu gründen, die der Grundstein für die institutionelle Ausgestaltung Europas sein sollte, ist gescheitert. Der Widerstand der Europäer war zu groß, die Pläne und das Vorgehen Amerikas zu messianisch. Die politische Integration konnte mit dem Marshallplan nicht initiiert werden. Zwar gaben die Vereinigten Staaten mit dem Marshallplan wichtige Starthilfen zur wirtschaftlichen Kooperation, aber über konkrete Integrationspläne verfügten sie nicht. Da von amerikanischer Seite keine konkreten Integra­tionskonzepte vorgeschlagen wurden, konnte zwei Jahre später die französische Diplomatie die Initiative ergreifen und mit dem Schumannplan ein Konzept präsentieren, was zu der ersten supranationalen Vereinigung in Europa, der Montanunion führte. Dieser Zusammen­schluss umfasste dann auch nur die Länder, die bereit waren, einen Teil der nationalen Souveränität aufzugeben.

Somit zeigten sich bereits in den ersten Jahren der europäischen Einigung Problem­felder, die bis heute in den Debatten über die europäische Integration präsent sind: Die Frage, ob zwischenstaatliche Kooperation oder supranationaler Zusammenschluss angestrebt werden soll sowie die Frage, ob ein kleiner Kern integrationswilliger Staaten Vorläufer der Integration sind oder ob mit allen Beteiligten ein meist schwacher Kompromiss gefunden wird, gehören auch heute noch zur aktuellen Diskussion über die Zukunft Europas.

Bibliographie

Quellen

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[...]


[1] Vgl.: Loth 2000, S. 18ff.

[2] Vgl.: Loth 2001, S. 96f. Wurm 1995, S. 12ff.

[3] Siehe FRUS 1947/3, S. 237ff. (Marshall-Rede, 5.6.1947).

[4] Siehe FRUS 1947/3, S. 220.ff (Kennan, Memorandum 16.5.1947). S. 224 ff. (Views of the Policy Planning Staff)

[5] Siehe ebd. S. 221, S. 227.

[6] Siehe ebd. S. 222.

[7] Siehe ebd. S. 222, S. 226.

[8] Siehe FRUS 1947/3, S. 230 ff (Clayton, Memorandum, 27.5.1947)

[9] Vgl. Hogan 1992, S. 139f.

[10] Vgl. Hogan 1982, S. 273; Melandri 1986. S. 33.

[11] Vgl. Schwabe 1995A, S. 170.

[12] Vgl. Schröder 1986, S. 76f.

[13] Cini 2001, S. 15f.

[14] Hogan 1982, S. 274f.

[15] Siehe FRUS 1948/3, S. 377f (Caffery an Marshall, 30.1.1948).

[16] FRUS 1948/3, S. 384ff (Marshall an Douglas, 29.2.1948).

[17] FRUS 1948/3, S. 387 (Memorandum, Phillips , 4.3.1948).

[18] FRUS 1948/3, S. 395ff (Caffery an Marshall, 20.3.1948).

[19] FRUS 1948/3, S. 401ff (Caffery an Marshall, 23.3.1948).

[20] FRUS 1948/3, S. 404ff (Caffery an Marshall, 28.3.1948).

[21] FRUS 1948/3, S. 391f (Gallmann an Marshall, 12.3.1948).

[22] FRUS 1948/3, S. 395ff (Caffery an Marshall, 20.3.1948).

[23] FRUS 1948/3, S. 401ff (Caffery an Marshall, 23.3.1948).

[24] FRUS 1948/3, S. 400. (Marshall an Caffery, 22.3.1948).

[25] ebd.

[26] FRUS 1948/3, S. 414. (Lovett an Caffery, 8.4.1948)

[27] Vgl. Milward 1984, S. 176.

[28] Vgl. ebd. S. 173f.

[29] Vgl. Milwaard 1984, S. 172ff; Bossuat 1992, S. 101f.

[30] Siehe OEEC-Abkommen, Teil II, Art. 14-18.

[31] Siehe OEEC-Abkommen, Teil I, Art. 4-7.

[32] Vgl. Milward 1984, S. 180.

[33] Siehe Milward 1984, S. 180ff.

[34] Vgl. Lipgens 1986, S. 194.

[35] Vgl. Milward 1984, S. 172.

[36] Vgl. Milward 1984, S. 169.

[37] Vgl. Schwabe 1995B, S. 118f.

[38] FRUS 1948/3, S. 358f (Marshall an Botschaft in Belgien, 10.1.1948).

[39] Vgl. Schwabe 1995A, S. 175.

[40] Vgl. Schwabe 1986, S. 55; Schwabe 1995A, S. 174f; Schröder 1986, S. 91f; Cini 2001, S. 22.

[41] Vgl. Schwabe 1986, S. 57;

[42] ebd. S. 55.

[43] Vgl. Cini 2001, S. 28.

[44] Vgl. Wurm 1990, S. 134ff ; Melandri 1986, S. 38f.

[45] Vgl. Loth 1990, S. 29f.

[46] Vgl. Cini 2001, S. 26f.

[47] Vgl. Cini 2001, S. 23f; Milward 1984, S. 168ff.

[48] Vgl. Loth 2001, S. 98.

[49] Vgl. Milward 1984, S. 168f, S. 207ff, S. 282.

[50] Vgl. Kaelble 1995, S. 1f; Wurm 1995, S. 11.

[51] Vgl. Köster/Beckmann/Hebler 2001, S 37ff.

[52] z.B. 1952: Europäische Konferenz der Verkehrsminister; 1953: Europäische Produktivitätszentrale; 1957: Europäische Konferenz der Verkehrsminister;

[53] Vgl.: Barbezat 1997, S.41.

[54] Vgl.: Busch 2001, S. 249f.

[55] Vgl. ebd. S. 253.

[56] Vgl. Lipgens 1983, S. 351; Lipgens 1986, S. 194.

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Die OEEC - Ein Europa nach den Vorstellungen der USA?
Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin
Veranstaltung
Hauptseminar: Marshall-Plan und Rekonstruktion Westeuropas 1947-1952
Note
1,3
Autor
Jahr
2003
Seiten
24
Katalognummer
V109539
ISBN (eBook)
9783640077199
ISBN (Buch)
9783640210473
Dateigröße
445 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
OEEC, Europa, Vorstellungen, Hauptseminar, Marshall-Plan, Rekonstruktion, Westeuropas
Arbeit zitieren
Klaus Ullrich (Autor:in), 2003, Die OEEC - Ein Europa nach den Vorstellungen der USA?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/109539

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