Sonate, Sinfonie, Variation


Facharbeit (Schule), 2005

9 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Themen

Die Variation
-Definition
-Musikalische Bausteine der Variation
-Melodische Variation
-Kontrapunktische Variation
-Harmonische Variation
-Rhythmische Variation

Sinfonie

Sonate

Sonatenhauptsatz

Menuett

Scherzo

Quellenverzeichnis

Die Variation

Definition

Unter einer Variation (von lateinisch variatio, Verschiedenheit) in der Musik versteht man die Veränderung, Umgestaltung oder Ausschmückung eines musikalischen Themas oder (meist kurzen) Tonsatzes in vielgestaltiger Form. Dabei können die Melodie, der Rhythmus, die Harmonie oder die Stimmführung (Kontrapunkt) verändert werden.

Es gibt zwei Formen der Variation: die strenge oder Figural-Variation (Umspielung eines Themas) und die freie oder Charakter-Variation (Veränderung des musikalischen Charakters bzw. Neugestaltung des Themas).

Variationen stellen eines der wichtigsten Prinzipien von Komposition und Improvisation dar. Ursprünglich aus dem Bereich der Improvisation kommend, entwickelte sich die Variation zur fruchtbarsten und produktivsten Verfahrensweise der musikalischen Komposition. Ökonomische Aspekte der "Wiederverwertung" musikalischer Themen stehen dabei in einem engen Zusammenhang mit der Variation.

Musikalische Bausteine der Variation

Prinzipiell kann jede Dimension einer musikalischen Komposition variiert werden. Insofern ist die Zahl der möglichen Varianten nahezu unbegrenzt. Praktisch haben sich jedoch vier Hauptbereiche herausgebildet, in denen Variationen meist erfolgen:

Melodische Variation

Die originale Melodie wird melodisch verziert (Ornamentik), rhythmisch verändert, erscheint in neuen Tonarten oder Taktmodellen, oder die Melodie wird in Teile zerlegt und kombinatorisch wieder zusammengesetzt etc.

Kontrapunktische Variation

Hier werden andere Stimmen, Themen oder Motive dem Originalmotiv entgegengesetzt, hinzugefügt und kombinatorisch vereint. Besonders im Bereich der Stimmen kommen hier häufig imitatorische und gegensätzliche Modelle zur Verwendung.

Harmonische Variation

Hier steht die harmonische Abfolge im Zentrum der Variation. Beispielsweise wird eine Melodie in das andere Tongeschlecht übertragen (von Dur nach Moll oder umgekehrt), oder die Melodie wird komplett neu harmonisch ausgesetzt (interpretiert). Diese Variante wird sehr häufig bei Mollschattierungen eingesetzt.

Rhythmische Variation

Der Rhythmus, der Takt oder das Metrum des Stückes sind weitere Dimensionen, auf denen Variationen möglich sind. Hier sind die Möglichkeiten besonders vielfältig, z.B. gerader Takt auf ungeraden Takt, Auftaktmodelle, Zerlegung der Melodie gegen den originalen metrischen Schwerpunkt und vieles mehr.

Sinfonie

auch: Symphonie;

Sinfonie wird seit dem 15. Jahrhundert als Bezeichnung für Orchesterstücke verwendet, jedoch zunächst nur für Ouvertüren (sinfonia), Zwischenaktmusiken in Opern usw. Die Sinfonie erhielt erst durch Haydn und Mozart die klassische Form mit insgesamt vier Sätzen und gehört seither zu den bedeutendsten Gattungen der Instrumentalmusik.

Die Satzfolge lautet seit dem 18. Jh. in der Regel: schnell (meist allegro), langsam (adagio, andante), Menuett (bzw. Scherzo ) und Finale (allegro oder sogar presto). Dem ersten Satz, der seit Haydn immer in der Form des Sonatenhauptsatzes gebaut ist, geht oft eine langsame Einleitung voraus (z.B. Haydn Nr. 104 D-Dur; Beethoven Nr. 4 B-Dur). Dem dritten Satz wurde Anfang des 19. Jh.s von L. van Beethoven durch Austauschen des Menuetts durch das Scherzo mehr Gewicht gegeben, und das Finale gewann im Gesamtaufbau an Bedeutung.

Bei Haydn und Mozart sind vor allem erster und zweiter Satz von tragendem Gewicht, Menuett und Finale dagegen schließen die Sinfonie im Sinne klassischer Ausgeglichenheit ab, haben oft den Charakter eines Divertimentos oder einer Serenade . Die Schlusssätze von Mozarts g-moll oder C-Dur Sinfonie ("Jupiter") nehmen extreme Standpunkte innerhalb des klassischen Ideals ein, bewahren aber ihren Ausdruck im rein Musikalischen. Beethoven dagegen zielt zunehmend auf außermusikalische Wirkungsebenen ab. Der Schritt, im vierten Satz der "Neunten" Schillers "Ode an die Freude" von Gesangssolisten und Chor singen zu lassen, wurde von R. Wagner als Ausgangspunkt auf dem Weg zum Musikdrama verstanden, das somit die Sinfonie vollständig ablösen müsse.

Dennoch entstanden auch im 19. Jh. Sinfonien, und bis in die Gegenwart gelingt es immer wieder Komponisten, der sinfonischen Form Neues abzugewinnen.

Sinfoniker der Romantik waren Franz Schubert , Robert Schumann , Felix Mendelssohn-Bartholdy , Johannes Brahms , Antonin Dvorák und Anton Bruckner .

An der Schwelle zur Moderne schuf Gustav Mahler seine Sinfonien, deren Blick kritisch auf die eigene Form gerichtet ist. Im 20. Jh. bereicherten unter anderem Dimitri Schostakowitsch und Igor Strawinsky die Gattung.

Sonate

Musikstück für wenige Musikinstrumente, z.B. für ein Instrument allein oder mit Begleitung (meist Klavierbegleitung), das aus zwei, drei oder vier Sätzen besteht.

Die Sonate entstand aus den beiden Gattungen Sonata da chiesa und Sonata da camera. Sie war im Barock in verschiedenen Formen bekannt, vor allem als italienische Sonate und französische Sonate. Vor allem der italienische Typus mit der Satzfolge langsam – schnell – langsam – schnell breitete sich in ganz Europa aus und wurde auch von J. S. Bach immer wieder für seine Sonatenkompositionen als Grundmuster herangezogen.

In der Wiener Klassik formte J. Haydn die Sonate neu aus. Ausgehend vom formal uneinheitlichen Divertimento schuf er einen dreisätzigen Standard, dem sich auch Mozart und Beethoven verpflichtet fühlten. Dabei kann die Satzfolge schnell - langsam - schnell durchaus variabel gestaltet werden. Oft steht am Schluss ein Variationssatz, gelegentlich sogar zu Beginn. In der Regel wird die Sonate jedoch von einem Sonatenhauptsatz in schnellem Tempo eröffnet.

Im 19. Jh. blieb die Sonate formal weitgehend unverändert. Schubert , Schumann , Brahms u.a. schufen Sonaten. Auch im 20. Jh. bereicherten viele Komponisten die Gattung. Dabei kann hier eine deutlich kritische Auseinandersetzung mit der Sonate klassischen Baus beobachtet werden. In den 1950er und 60er Jahren entstanden Werke, deren Stellung zur Sonate eher als experimentell angesehen werden darf.

Sonatenhauptsatz

für Sonaten, Sinfonien und Konzerte gängige Satzform, die für den Eingangssatz, mitunter auch für weitere Sätze bestimmend ist.

Der Sonatenhauptsatz gliedert sich in eine Exposition, in der (regelgerecht) zwei Themen aufgestellt werden, eine Durchführung, die diese verarbeitet, und eine Reprise, die die Themen in abgewandelter Form wiederholt. Die Themen stehen harmonisch in der Grundtonart (1. Thema) und der Dominanttonart (2. Thema), bei Kompositionen in moll in der Grundtonart (1. Thema) und der parallelen Dur-Tonart (2. Thema).

Schon zur Zeit der Entwicklung des Sonatenhauptsatzes im 18. Jh. zeigt sich eine durchaus unterschiedliche Lesart des Grundmusters. So arbeitet Haydn fast immer monothematisch (mit einem statt zwei Themen), Mozart oft mit einer größeren Anzahl thematischer Gruppen. Erst Beethoven baut seine Sonatenhauptsätze regelgerecht auf den Dualismus kontrastierender Themen. Der Grund dafür ist, dass die Theorie des Sonatenhauptsatzes erst im 19. Jh. entwickelt wurde und sich vor allem an Beethoven orientiert. Kennzeichnend für die Sonatenhauptsätze vor Beethoven ist v.a. das Spannungsverhältnis zwischen Tonika und Dominante .

In Schlusssätzen wird der Sonatenhauptsatz oft mit der Rondo form zum Sonatenrondo kombiniert.

Menuett

(französisch)

im 17. Jh. aufgekommener Tanz im 3/4-Takt, der auf einen altfranzösischen Volkstanz zurückgeht. Das Menuett wurde am Hof des französischen Königs Ludwig XIV. Gesellschaftstanz und breitete sich von dort über Europa aus. Es wurde schnell fester Bestandteil der Suite , der Serenade und der Sinfonie (z.B. bei Haydn und Mozart ). In der Sinfonie steht das Menuett gewöhnlich an dritter Stelle. Stilistisch nähert es sich Ende des 18. Jh.s immer mehr dem Deutschen Tanz . Schließlich wurde das Menuett von Beethoven in der Sinfonie durch das Scherzo ersetzt.

Formal besteht das Menuett aus zwei Teilen. Der erste, das eigentliche Menuett, ist seinerseits wiederum in zwei Abschnitte gegliedert, die beide wiederholt werden. Dann folgt als Mittelteil das so genannte Trio, wiederum aus zwei zu wiederholenden Teilen aufgebaut, und schließlich wird das ganze Menuett noch einmal ohne Wiederholungen gespielt.

Scherzo

(italienisch)

heller, heiterer Satz, der von L. v. Beethoven an Stelle des Menuetts in Sinfonie, Sonate und Kammermusik eingeführt wurde. Bei Chopin und Brahms meist kurzes Instrumentalstück von heiterem Charakter.

Quellen

-Lexika Suite 2004

-Neues großes Lexikon in Farbe

-www.wissen.de

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Details

Titel
Sonate, Sinfonie, Variation
Note
1
Autor
Jahr
2005
Seiten
9
Katalognummer
V109261
ISBN (eBook)
9783640074426
Dateigröße
435 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Umfangreiche Erläuterung über Sonaten, Sinfonien, Variationen, Note: 1 Seiten: 12
Schlagworte
Sonate, Sinfonie, Variation
Arbeit zitieren
Isolde Schiller (Autor:in), 2005, Sonate, Sinfonie, Variation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/109261

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