PISA 2000 - Internationale Vergleichsstudien als Motivation für eine Bildungsreform


Hausarbeit, 2004

17 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 OECD und PISA
2.1 Organisation for Economic Cooperation and Development
2.2 Programme for International Student Assessment

3 Ergebnisse der PISA-Studie

4 Bildungspolitische Reformen nach PISA
4.1 Empfehlungen der Kultusministerkonferenz
4.2 Umsetzungen der Länder

5 Auswertung und Fazit

Literatur

1 Einleitung

Am 4. Dezember 2001 wurden die Ergebnisse der ersten PISA (Programm for Internatio- nal Student Assessment)-Studie der Organisation for Economic Cooperation and Deve-

lopment (OECD) veröffentlicht. In diesem Vergleich lagen die Ergebnisse der deutschen Schülerinnen und Schülern durchweg unter dem Durchschnitt der OECD-Länder.[1] Schon vor der Durchführung dieser und anderer internationaler Vergleichsstudien war eine steti- ge Verbesserung von Bildung und Ausbildung ein Thema in Wahlkämpfen und wurde

Rahmen der pädagogischen Forschung wissenschaftlich untersucht. Sowohl einzelne Inter- essenverbände wie beispielsweise die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) als auch das durch die Regierungen von Bund und Ländern initiierte Forum Bildung ha-

ben bereits einige Zeit vor Bekanntwerden der Ergebnisse der PISA-Studie Vorschläge zur Reform des deutschen Schulwesens erarbeitet und vorgestellt.[2] In aller Regel werden umfassende Bildungsreformen als Grundlage einer Verbesserung des nationalen Bildungs-

niveaus für zwingend erforderlich gehalten. In der öffentlichen Debatte, vor allem in der Presse haben diese Vorschläge jedoch kaum Beachtung gefunden und eine Umsetzung in geltendes Recht wurde von Seiten der dafür zuständigen Landesregierungen nicht mit Priorität behandelt

Dies hat sich mit Erscheinen der PISA-Ergebnisse grundlegend geändert. Als Reaktion auf die Ergebnisse wurden sowohl von Seiten der Landesregierungen als auch von Sei- ten der Schulen weitreichende Reformen gefordert.[3] Die Presse beschäftigt sich mit dem Thema Bildungsreform und befragt die Politik, Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Eine ähnliche öffentliche Diskus- sion über Reformen ist zuvor durch Forderungen von Interessensverbänden, Politik und Wissenschaft nicht entstanden. Die OECD beeinflußt durch die internationale Vergleichs-

studie die nationale Bildungspolitik in Deutschland maßgeblich. Sie stößt Reformen im Schulbildungsbereich an und gibt durch die Ergebnisse der PISA-Studie auch die Themen- felder an. Dadurch wird die deutsche Bildungspolitik durch die Organisation zwangsläufig mitbestimmt und durch den Wettbewerb der an der Studie teilnehmenden Länder zu Re- formen motiviert. Die OECD beeinflußt durch ihre breit angelegte Untersuchung die Bil- dungspolitik auch dahingehend, dass Vergleiche mit den Schulsystemen anderer Ländern angestrebt werden. Hierbei werden vor allem Länder, die überdurchschnittlich gut abge- schnitten haben, betrachtet. Forderungen zur Veränderungen im Schulsystem beziehen sich dabei im wesentlichen auf folgende Kernthemen: Der Zeitpunkt der Einschulung, die Förderung von Lesefähigkeiten und die Abmilderung der Einflüsse des sozialen Um- feld der Schülerinnen und Schüler auf ihre schulische Entwicklung sind die am meistens diskutierten Punkte

Im Folgenden soll der Einfluss der PISA-Studie und damit auch der Einfluss der OECD auf die deutsche Bildungspolitik untersucht werden. Dazu ist zunächst eine kurze Beschäfti- gung mit der OECD notwendig, um ihre Bedeutung und ihren Anspruch zu kennen. Da sich die Arbeit in vielen Teilen auf die PISA-Studie bezieht, ist es zunächst notwendig, die Anlage und Form sowie die Art der Durchführung dieser Studie zu untersuchen. Im An- schluß werden die zentralen Ergebnisse der deutschen Schülerinnen und Schüler untersucht und nach den grundlegenden Tendenzen gefragt. Darauf aufbauend wird die Entwicklung der bildungspolitischen Debatte vor und nach dem [4]. Dezember 2001 untersucht. Hier wird die Motivation der Landesregierungen betrachtet und die Orientierung an Empfehlungen der deutschen PISA-Gruppe untersucht. Der Schluß versucht die zentralen Befunde dieser Untersuchung zusammenzustellen

2 OECD und PISA

Die Arbeit stützt sich in vielen Bereichen auf die PISA-Studie der OECD und untersucht den Einfluss der Studie auf die bildungspolitische Debatte in der Bundesrepublik. Im Folgenden wird die OECD dargestellt, ihr Anspruch und ihre Einordnung in der Interna- tionalen Politik skizziert und darüber hinaus beschrieben, was die PISA-Studie untersucht hat, mit welchen Mitteln sie untersucht hat und einige Ergebnisse zusammengestellt

2.1 Organisation for Economic Cooperation and Development

Die Organisation fu ¨ r wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist ein Zusammenschluß von etwa 30 Staaten, die sich gemeinsam zu einer demokratischen Staats- form und dem System der Marktwirtschaft bekennen. Die Arbeitsfelder der Organisation finden sich in den wirtschaftlichen und sozialen Belangen der Makroökonomie in den Bereichen Handel, Bildung, Entwicklung und Wissenschaft und Forschung.4 Ihre Arbeit begründet sich in einem Prozess der gegenseitigen Kontrolle” auf Grundlage von Transpa- ” renz, Aufklärung und der selbstkritischen Betrachtung der untersuchten Länder”.[5] Sie ist ”

1961 aus der Organisation fu ¨ r europ ¨ aische wirtschaftliche Zusammenarbeit[6] hervorgegan- gen. Ihr Ziel ist dabei eine Wirtschaftsentwicklung, die den Lebensstandard erhöht und die Mitgliedsstaaten finanziell stabilisiert.[7] Der Zusammenschluss basiert auf der Convention on the Organisation for Economic Co-operation and Development[8] und erfüllt dadurch Wichard Woykes Definition einer International Governmental Organisation (IGO)”[9]. Die ” Bedeutung der OECD zeigt sich bei in Woykes Handbuch. In der Beschreibung von Begrif- fen der Internationalen Politik wird von den OECD-Ländern”[10] und der ” OECD-Welt”[11]. ”

[...]


[1]Vgl. Artelt, C. et al. (Hrsg.): PISA 2000 - Zusammenfassung zentraler Befunde, Berlin 2001, S. 13-17

[2]Vgl. Forum Bildung (Hrsg.): Ergebnisse des Forum Bildung I, Bonn 2001

[3]Vgl. Kultusministerkonferenz (Hrsg.): Ertse Konsequenzen aus den Ergebnis- sen der PISA-Studie, Pressemitteilung vom 6. Dezember 2001. Online verfügbar un- ter: < http://www.kmk.org/schul/pisa/felder.htm > abgerufen am 2004-07-03

[4]Vgl. OECD (Hrsg.): About OECD, online verfügbar unter < http://www.oecd.org/about/0,2337,en - 2649 201185 1 1 1 1 1,00.html >, abgerufen am 2004-07-16

[5]OECD Berlin Centre (Hrsg.): ü ber die OECD, online unter: < http://www1.oecd.org/deutschland/geschichte.htm >, abgerufen am 2004-07-16

[6]Organization for European Economic Cooperation (OEEC)

[7]Schraepler, H.-A.: Taschenbuch der Internationalen Organisationen, München 1994, S. 319

[8]Vgl. OECD (Hrsg.): About OECD, online verfügbar unter < http://www.oecd.org/document/7/0,2340,en - 2649 201185 1915847 1 1 1 1,00.html >, abgerufen am 2004-07-17

[9]Woyke, W.: Internationale Organisationen, in: Woyke W. (Hrsg.): Handwörterbuch Internationale Politik, Opladen 2000, S. 190-196, hier: S.190

[10]Thränhardt, D.: Globale Probleme und Weltöffentlichkeit, in: Woyke, W. (Hrsg.): Handwörterbuch Internationale Politik, S. 131-136, hier: S. 132

[11]Varwick, J.: Globalisierung, in: Woyke, W. (Hrsg.): Handwörterbuch Internationale Politik, Opladen 2000, S.136-147, hier: S. 139

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
PISA 2000 - Internationale Vergleichsstudien als Motivation für eine Bildungsreform
Hochschule
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
Veranstaltung
Grundkurs Einführung in die Politikwissenschaft
Note
1,3
Autor
Jahr
2004
Seiten
17
Katalognummer
V109132
ISBN (eBook)
9783640073153
Dateigröße
468 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Am Beispiel der PISA 2000 wird untersucht, welche Auswirkungen eine Internationale Organisation wie die OECD auf die nationale Politik hat.
Schlagworte
PISA, Internationale, Vergleichsstudien, Motivation, Bildungsreform, Grundkurs, Einführung, Politikwissenschaft
Arbeit zitieren
Regina Weber (Autor:in), 2004, PISA 2000 - Internationale Vergleichsstudien als Motivation für eine Bildungsreform, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/109132

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