Die Türkei zwischen Europa und Asien


Hausarbeit, 2004

20 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Geographische Gegebenheiten

3 Vom Osmanischen Reich zur Republik Türkei

4 Beziehungen der Türkei zu Europa
4.1 Zum Begriff Europa
4.2 Die Annäherung an die Europäische Union
4.3 Orientierung in Richtung Westen

5 Beziehungen der Türkei in Asien
5.1 Zentralasien und Kaukasusregion
5.2 Naher und Mittlerer Osten

6 Zusammenfassung und Ausblick

Literatur

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Die Türkei nimmt in den wirtschaftlichen und politischen Zusammenschlüssen der Welt eine Sonderrolle ein. Trotz der historischen Verbindungen des Osmanischen Reichs in die arabische und asiatische Welt und der geographischen Lage mit dem größten Teil des Staatsgebiets auf asiatischem Boden hat sie sich wirtschaftlich und in Bündnisfragen in der Vergangenheit durch stetiges Bemühen, Mitglied der Europäischen Union zu wer- den und einer Annäherung an die United States of America (USA) während des Kalten Kriegs nach Westen gewandt. Die Arbeit soll untersuchen, inwieweit die Türkei in einem Bündniskonflikt zwischen den beiden Kontinenten Europa und Asien steht.

Zunächst müssen die geographischen Gegebenheiten des Gebietes der heutigen Türkei be- trachtet werden. Die besondere Lage zwischen den beiden Kontinenten Europa und Asien und die Beziehung zu den Nachbarstaaten werden hier behandelt, um eine Grundlage für die Beschäftigung mit der Geschichte und den außenpolitischen Bemühungen zu schaffen. Im nächsten Teil wird die historische Entwicklung von der Gründung des Osmanischen Reiches bis zur heutigen Türkei thematisiert. Besondere Berücksichtigung findet hier die Entwicklung der Beziehungen zu den europäischen Staaten und die Veränderungen, die durch den Wunsch zum Beitritt in die Europäische Union (EU) entstanden sind. Im dritten Kapitel wird das Verhältnis der Türkei zu Europa und insbesondere die Entwicklung der Beziehungen zur Europäischen Union beleuchtet. Hierbei sollen die Verhandlungen mit der Europäischen Union und das konfliktreiche Verhältnis zu Griechenland im Mittelpunkt stehen. Im Anschluss daran wird die Frage nach der Rolle der Türkei in Asien gestellt. Das Verhältnis zu den Staaten im Mittleren und im Nahen Osten sowie in Zentralasien ist von großer Bedeutung für eine Kooperation auf wirtschaftlicher und politischer Ebenen. Hierbei wird die Frage nach dem Interesse der Türkei an Zusammenarbeiten mit asiati- schen Nachbarstaaten im Vordergrund stehen und im Rückblick auf das Verhältnis zum Westen auf mögliche Konfliktfelder untersucht.

Die Arbeit setzt die Ereignisse bis Ende des Jahres 2003 voraus.

Aachen, den 2004-05-27

2 Geographische Gegebenheiten

Die Türkei bildet eine Landzunge zwischen Europa und Asien. 97% der Landmasse liegen dabei in Kleinasien(Anatolien), der kleine Rest(3%) auf dem europäischen Kontinent, im östlichen Teil des Balkans. Die Meerenge am Bosporus teilt sowohl die beiden Landes- teile als auch Istanbul, die bevölkerungsreichste Stadt der Türkei, in einen europäischen und einen asiatischen Teil. Die strategisch wichtige Verbindung zwischen dem Schwarzen Meer und dem Mittelmeer ist der einzige ganzjährig eisfreie Zugang Rußlands zu den Weltmeeren.1

Abb.1: Die Türkei und ihre Nachbarstaaten

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: internationale-kooperation in Forschung und Wissenschaft2

Im Westen grenzt die Türkei an Bulgarien und Griechenland, im Süden wird sie vom Mittelmeer gesäumt. Im weiteren östlichen Verlauf grenzt sie an Syrien und den Irak. Im Osten liegen die Nachbarstaaten Iran, Armenien, Aserbeidschan und Georgien.3

Die Türkei nimmt damit eine Lage als Schwelle zwischen europäischen Staaten und den Staaten des Nahen und Mittleren Osten an. Auf der einen Seite steht die EU und die konfliktreiche Beziehung zu Griechenland, die vor allem während der Streitigkeiten um die Vorherrschaft auf der Insel Zypern negative Auswirkungen auf das Verhältnis der Türkei zur EU und zu anderen westlichen Bündnissen, vor allem der North Atlantic Treaty Organisation (NATO) hatte. Auf die Entwicklung der türkischen Beziehungen zu Europa und dem Westen geht das vierte Kapitel detaillierter ein.

Auf der anderen Seite stehen mit Syrien, dem Iran und dem Irak Staaten des Nahen Osten, die ihrerseits in eine Reihe von Auseinandersetzungen untereinander verstrickt waren. Als Mitglied der der NATO und der United Nations Organisation(UNO) hat die Türkei hier eine strategische Rolle für die beiden Organisationen eingenommen, da die lokale Nähe zu den Ländern sowohl im möglichen Kriegsfall neue Möglichkeiten zu Angriffen ohne große Distanzen als auch in diplomatischen Kontakten lokale Vorteile mit sich brachte.4

3 Vom Osmanischen Reich zur Republik Türkei

Im 7. Jahrhundert n. Chr. begannen arabische Stämme im Namen ihrer Religion, des Islam, ”die Welt der ’Ungläubigen’ zu erobern”5 . Aus den Gebieten des Mittleren Osten kommend erreichten sie in der Mitte des 7. Jahrhunderts den Iran und später den Südos- ten Anatoliens und damit die Gebiete der heutigen Türkei. Im 11. Jahrhundert ließen sich turkstämmige Gruppen von Osten, aus den Gebieten des heutigen Afghanistan kommend in den von griechischen, kurdischen und arabischen Menschen bewohnten Gebieten nie- der. Das Gebiet der heutigen Türkei bestand zu dieser Zeit aus einer Reihe unabhängiger Kleinfürstentümer.6 Einer der Fürsten, Osman (1281-1326) konnte eine Reihe kriegerischer Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft über Besitztümer anderer Kleinfürsten für sich entscheiden. Durch ein hierarchisch geordnetes Berufsheer und eine funktionie- rende Verwaltung konnte er seine Eroberungen festigen und seinen Machtbereich stetig vergößern. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts erreichte sein Sohn europäisches Gebiet und ab 1389 war das heutigen Serbien Teil des Osmanischen Reiches7 .

[...]


1 Vgl. Steinbach, Udo: Landeskundliche Gegebenheiten; in: Informationen zur politischen Bildung Nr. 227(Türkei), München 2002, S.3.

2 internationale-kooperation.de, online unter: < http://www.internationale-kooperation.de/index.php? load=http%3A//www.internationale-kooperation.de/count.php%3Fak country%3D217%26ak topic%3D 0%26hmen id%3D13 >, August 2003, [zugegeriffen 2004-03-12].

3 o.A.: Allgemeine Landesinformationen zur Türkei, online unter: < http://www. internationale- kooperation.de/index.php?load=http%3A//www.internationale-kooperation.de/count.php%3Fhmen id%3D13 >, August 2003, [zugegriffen am 2004-04-05].

4 o.A.: Allgemeine Landesinformationen zur Türkei, online unter: < http://www. internationale- kooperation.de/index.php?load=http%3A//www.internationale-kooperation.de/count.php%3Fhmen_id%3D13 >, August 2003, [zugegriffen am 2004-04-05].

5 Steinbach, Udo: Geschichte Anatolien und des Osmanischen Reiches, in: Informationen zur politischen Bildung Nr. 277 (Türkei), München 2002, S.4-8, hier S.4.

6 Vgl. Kreiser, Klaus, Neumann, Christoph K.: Kleine Geschichte der Türkei, Stuttgart 2003, S.21f.

7 Steinbach, Udo: Geschichte Anatolien und des Osmanischen Reiches, in: Informationen zur politischen Bildung Nr. 277 (Türkei), München 2002, S.4-8, hier S.5.

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Die Türkei zwischen Europa und Asien
Hochschule
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
Veranstaltung
Seminar Asien und der Pazifik in der Globalisierung
Note
1,3
Autor
Jahr
2004
Seiten
20
Katalognummer
V109131
ISBN (eBook)
9783640073146
Dateigröße
632 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Gestellt wird die Frage nach einer Orientierung der Türkei in Richtung Europa. Dazu: geschichtlicher Hintergrund und aktuelle Entwicklungen.
Schlagworte
Türkei, Europa, Asien, Seminar, Asien, Pazifik, Globalisierung
Arbeit zitieren
Regina Weber (Autor:in), 2004, Die Türkei zwischen Europa und Asien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/109131

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