68er blicken zurück


Seminararbeit, 2004

19 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Nachfolger der 68er
2.1 Die Parteien
2.2 Die Alternativbewegung
2.3 Spontis
2.4 Terroristische Vereinigungen

3. Rückblick auf den Bereich „Gewalt“

4. Kommentar

Quellen- und Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die 68er-Bewegung hat in Deutschland das Klima nachhaltig verändert und viele Diskussionen aussgelöst. Inzwischen diskutieren Zeitzeugen, Nach-68er und Experten auch immer häufiger die Wirkung(en) der Bewegung. Dabei wird oftmals über Erfolg oder Nicht-Erfolg ein Urteil gefällt. Der Grundkonsens in dieser Frage ist in etwas so, daß die politischen Ziele sich nicht durchgesetzt haben, die Bewegung jedoch eine Kulturrevolution in Gang gesetzt hatte, die das gesamte Klima in Deutschland verändert hat.

Doch was hat die Bewegung bei den 68ern selbst bewirkt? Wie stehen sie heute zu ihrer aktiven Zeit in den späten 60er - und 70er Jahren? Welche Ansichten von damals sind ihnen heute noch wichtig und von welchen distanzieren sie sich? Damit setzt sich der erste Teil dieser Proseminararbeit auseinander. Im zweiten Teil der Arbeit möchte ich anhand der Frage, wie die 68er heute zu ihrer damaligen Auffassung über Gewalt stehen, einen Bereich näher untersuchen, der häufig in Rückblicken thematisiert wird und immer wieder Kontroversen auslöst.1

Es ist immer schwierig, Menschen in bestimmte Gruppen einzuteilen und gerade die 68er haben durch ihre antiautoritäre Basis sehr unterschiedliche Individuen in ihren Reihen. Daher kann und soll diese Einteilung auch hier nicht mehr sein, als ein behelfsmäßiges Mittel, um Positionen zusammenzufassen.

1968 gab es schätzungsweise eine demonstrierende Masse von 10.000 - 12.000.2 Leider gibt es keine Schätzungen, wie viele sich heute zu den 68ern rechnen. Einige unsichere Angaben kann man aus den Nachfolgern der Bewegung sich erschließen. So lebten z.B. 10 Jahre später ca. 100.000 in der alternativen Wohnform WG3 ; in ihren besten Zeiten verzeichnet die DKP ca.

50.000 Mitglieder und die K-Gruppen ca. 6000 - 7000 Mitglieder.4 Keinerlei Zahlen gibt es jedoch über die unabhängigen Linken, über Sympathisanten der DKP oder der K-Gruppen. Doch allein diese Schätzungen zeigen, daß die Masse derer, die man grob unter „Neue Linke“ zusammenfassen könnte, erst nach 1968 ihren zahlenmäßigen Höhepunkt erreichte. Nach dem Ausklingen der Bewegung Ende der 60er Jahre blieben viele politisch interessiert und von den Ideen der Bewegung motiviert.5 Doch trotz des Endes der Bewegung wurden weiterhin junge Menschen politisiert, die dann zwar nicht 1968 direkt dabei waren, sich aber selbst als „68er“ verstehen und auch im Geiste von 1968 leben. Auch diese sollen nachfolgend untersucht werden, da auch die Selbstzurechnung als Kriterium gelten soll. Oftmals war es auch so, daß Menschen bereits 1968 von neuen Ideen beeinflußt wurden, daß der Schwerpunkt ihrer aktiven Zeit aber in den 70er Jahren in einer der Nachfolgebewegungen liegt. Der Schwerpunkt dieser Arbeit beschäftigt sich mit den Rückblicken auf diese Nachfolgebewegungen, die erst durch 1968 entstehen konnten.6

In den 70er Jahren bildete sich eine vielfältige linke Kultur heraus. So gab es, angestoßen durch 1968, die Frauenbewegung, zahlreiche Bürgerinitiativen, die Ökologie-Bewegung, die Friedensbewegung, die K-Gruppen und andere linke Parteien und auch viele nichtorganisierte, freie Linke, die spontan auf Probleme reagierten, die sog. Spontis.7 Gerd Langguth macht acht Tendenzen als Erben der 68er - Bewegung fest:

„1. Systemimmanente Richtung/ neue Bedeutung der Jungsozialisten, sowie die spätere Bildung der Partei 'Die Grünen'
2. Undogmatische Linke/ unabhängige Linkssozialisten
3. SED-orientierte Organisationen
4. Dogmatische 'K-Gruppen'/ Maoisten
5. Trotzkisten
6. Aussteigertum in einer Subkultur/ Alternativbewegung/Anti-AKW- Bewegung
7. Anarchisten inklusive Spontis und Basisgruppen, Autonome
8. Terrorismus“8

In meiner Untersuchung möchte ich mich auf die „systemimmanente Richtung“, die Alternativbewegung (sechste Tendenz), die unabhängigen Linke (zweite und siebente Tendenz) und den Terrorismus konzentrieren. Bei diesen Gruppen liegt mir am meisten Literatur vor.

2.1 Die Parteien

Im Wahljahr 1969 stellte die SPD/FDP-Koalition unter Willy Brandt und dem Wahlslogan „Mehr Demokratie wagen“ die Regierung, erstmals war die CDU/CSU nun in der Opposition.

Viele der 68er sind nach Ende der Bewegung in eine Partei eingetreten. Die meisten dabei in die SPD, bzw. in deren Jugendorganisation die Jungsozialisten (Jusos), um dort unter dem beliebten Willy Brandt „mehr Demokratie zu wagen“.9 Einige wurden auch Mitglieder in der FDP, und einige sind sogar in der CDU organisiert gewesen. Ende der 70er Jahre und Anfang der 80er Jahre gründeten sich aus der Alternativbewegung heraus an verschiedenen Orten „Grüne Listen“, aus denen dann am 13. Januar 1980 die Bundespartei „Die Grünen“ hervorging. In dieser Partei trafen sich zur Gründung die unter- schiedlichsten Fraktionen, z.B. Ex-K-Grüppler, Spontis, Feministinnen, ehe- malige CDU-Mitglieder, unabhängige Linke und Bauern. Die Mehrzahl kam je- doch aus dem linken Lager und war z.T. stark von 1968 beeinflußt. Gerd Langguth ordnet auch die „Grünen“ in seinen Bereich der „Systemim- manenten“, da es ihm mehr auf die langfristige Perspektive ankommt.10 Dieser Einordnung werde ich folgen, da auch zwischen der Sichtweise auf 1968 der Anfang der 70er Jahre in die SPD Eingetretenen und den 10 Jahre später zu den „Grünen“ Gehörigen ein Konsens besteht. Inzwischen sind beide mit dem „System“ ausgesöhnt und vertreten die parlamentarische Demokratie. Das be- einflußt auch ihre Sichtweise auf die Studentenbewegung und ihr Selbstver- ständnis.

Viele sehen sich heute als „Marschierer“ des von Rudi Dutschke geforderten „Marsches durch die Institutionen“.11 Eine weitere Gemeinsamkeit ist das so- ziale Engagement, das heute viele neben ihrem Beruf machen.12 Die Befragten sahen sich größtenteils schon 1968 nicht so stark revolutionär eingestellt wie manch andere, sondern wollten statt Revolution eher Reformen innerhalb der bestehenden Gesellschaftsordnung.13 Im Laufe der Zeit, so die Interviewten, habe sich ihre Sichtweise noch stärker in diese Richtung entwickelt, d.h. daß sie Reformen heute nur noch in kleinen Bereichen für möglich halten, sie dort aber auch verwirklichen wollen. Der Wille, den Umbruch der ganzen Gesell- schaft herbeizuführen ist gewichen zugunsten dessen, was die Interviewten für möglich halten.14 Aber in den Grundpositionen sind ihre Ansichten gleich ge- blieben. Besonders antiautoritäre Ideale werden heute noch als positiv darge- stellt und versucht zu verwirklichen.15

Gert-Hinnerk Behlmer: „Rückblickend muß man eben auch da sehen, daß nicht alle Blütenträume gereift sind, daß nicht alles, was wir damals angestrebt haben, so geworden ist. Die wirklichen Veränderungen sind wahrscheinlich unbemerkbar, nicht so spektakulär. [...] Da haben sich nicht alle Positionen verwirklichen lassen, aber umgekehrt würde ich auch an meiner damaligen Position Korrekturen anbringen.“16

Ähnlich äußert sich Jürgen K.: „Man wollte soziale Verhältnisse, man wollte wirklich Demokratie schaffen. [...] Aber es war nicht so, daß man, sagen wir mal, 'ne Revolution wollte, in dem Sinne, daß man die Diktatur des Prole- tariats haben wollte. [...] Ich mein, das, was sich manchmal als revolutionär vorkam, lag an der verkrusteten Gesellschaft, aber nicht an den eigentlichen Gedanken.“17

Die Interviewten bereuen heute, wenn überhaupt, nur einen kleinen Bereich, dessen, was sie getan haben. Annette Schwarzenau z.B. bereut es heute, ihren Sohn zu Gunsten der politischen Arbeit zurückgestellt zu haben18 und Klaus M., der sich für Randgruppen engagierte, bereut heute sein Verhalten diesen gegenüber:

„Und nachdem die dann nicht so wollten wie wir, nämlich die Revolution nicht verkündet haben, ham wir uns wieder zurückgezogen und die in ihrem Dreck sitzen gelassen. Also das war eigentlich gar nicht sehr komisch, muß ich sagen, was wir dagemacht haben.“19

Wie man am letzten Zitat sieht, waren nicht alle aus dieser Gruppe 1968 nur für Reformen, es gab durchaus auch 68er, die revolutionär eingestellt waren, sich aber dann meist im Laufe der nächsten 10 Jahre mäßigten.20 Was für alle bleibt ist der überwiegend positive Rückblick;

Markus B.: „Wir ham wirklich und so illusionär das vielleicht gewesen sein mag, wir ham Hoffnung gehabt. Ne. Wir hatten diese positive Vorstellung von Veränderung.“21

2.2 Die Alternativbewegung

Viele haben in den 70er Jahren versucht, ihr Leben anders zu leben als es der Norm entsprach, zusammenfassend wurde das die Alternativbewegung genannt. Innerhalb dieser alternativen Bewegung gab es jedoch z.B. die ökologische Bewegung, die Friedensbewegung, die Frauenbewegung u.v.a.; all diese Bewegungen waren innerhalb der alternativen Bewegung, gingen aber auch weit darüber hinaus. An der Anti-Atomkraft-Bewegung nahmen z.B. viele Bürgerinitiativen teil, die sich z.T. stark von den links-alternativen Mitgliedern der Bewegung abgrenzten.

Der gemeinsame Grundkonsens in dieser Gruppe ist die überwiegend positive Erinnerung an die aktive Zeit. Abstriche werden in speziellen Bereichen ge- macht, die für jeden unterschiedlich sein können. Sibylle Plogstedt z.B. erkennt heute, daß sie es ihren Eltern auch nicht leicht gemacht haben, über ihr Leben Bericht abzulegen und sich den Anklagen der Kinder zu stellen.22 Günther Amendt, ein ehemaliger Frankfurter Aktivist, empfindet „brennende Scham“ darüber, wie die Bewegung ihre geistigen Lehrer Horkheimer und Adorno be- handelt hat.23

Für Urs Müller-Plantenberg ist die damalige Behandlung der Frauen heute bedenklich: „Ein zweiter Punkt war, und das stellt man eigentlich erst im Rückblick fest, daß die Frauen eine absolut untergeordnete Rolle spielten. Ein richtiger Chauvi-Club.“24

Trotz einzelner Kritikpunkte, überwiegen positive Erinnerungen. Günther Amendt sah sich im SZ-Interview 1988 immer noch als Marxist, und glaubte, daß die Grundaussagen nach damaligen Erkenntnisstand richtig waren.25

Auch Urs Müller-Plantenberg ist heute noch von der Richtigkeit seiner damaligen Ansichten überzeugt: „Für mich bedeutet das nicht, daß sie [die sozialistische Perspektive] nicht für viele Probleme die Lösung wäre, an vielen Stellen hat man bloß erkannt, wie was nicht geht.“ und „Die Stu- dentenbewegung hat ja gezeigt, daß eine Gesellschaft, die in sich zu ruhen schien, ganz plötzlich ziemlich umgekrempelt werden kann.“26

Zum Teil klingt in den Rückblicken auch Nostalgie an; so z.B. Ina K.: „Und das Lebensgefühl, was wirklich vergleichsweise großartig war. Mitunter jammert man dem immer noch nach.“27

Ein Punkt, der in Interviews immer wieder anklingt, lässt sich am besten mit einem Zitat von Fritz Teufel darlegen:

„Wir hatten von nichts eine Ahnung und wußten alles besser.“28 und einige Seiten weiter: „'Es ging darum, sich keine Vorschriften machen zu lassen. Sich nicht dumm kommen zu lassen von Polizei und Justiz.' - 'Es ging Ihnen...' - 'Um nichts. Sie haben's erfaßt, junger Mann.'“29

Ähnliche Aussagen gibt es auch von Karl Dietrich Wolff, dem ehemaligen SDS-Bundesvorsitzenden oder Siegward Lönnendonker, der heute ein ApO- Archiv pflegt:

„Mein Gott, wir wußten doch bestens Bescheid, was die Welt im Innersten zusammenhält, wir wußten haargenau, wie das mit dem Kapitalismus funktioniert. Wir hatten unsere >Kritische Theorie< in der Tasche, die herrlichste Verbindung von Marxismus und Psychoanalyse, wir hatten auf alles eine Antwort. Später wurde das alles viel schwieriger, heute wissen wir gar nichts mehr.“30

Ein weiteres Thema für die Interviewten ist das Scheitern von Utopien. Häufig wird hierbei die Realität als Grund für das Scheitern angegeben. Erst durch die praktische Anwendung mancher Utopien und Idealen wurde deren Unbrauch- barkeit deutlich.

Claus Peter Müller-Thurau: „Was hatten wir zum Beispiel für Idealvorstel- lungen, familiäres Zusammenleben betreffend? Wir hatten so schöne Ideal- vorstellungen, was Kommune und alles mögliche betrifft. Da hat man ja auch sehr bald gemerkt, wie schnell man auf den Boden der Tatsachen kommt, wie schnell man sich auch in Kleinigkeiten verheddert.“31

Karl Dietrich Wolff: „Wir waren größenwahnsinnig und unheimlich naiv; wir glaubten an eine unmittelbare Machtperspektive und auch daran, daß diese Einheit von Linksanarchisten bis hin zu Gruner und Jahr in der Kampagne gegen Springer halten könnte - das war einfach lächerlich.“, im gleichen Interview etwas später: „Da war dieses Glücksmoment, daß man wirklich die Geschichte selber machen kann, aber wir haben die Schnelligkeit gesellschaftlicher Prozesse falsch eingeschätzt.“32

Grade im letzten Zitat kommt auch die Enttäuschung, die erfolgte, als man die Unmöglichkeit erkannte „Geschichte selber zu machen“ etwas durch. Nach dieser vielfach erfolgten Enttäuschung, daß die Ideale sich nicht so verwirkli- chen lassen, wie man es sich erträumt hatte, sind heute viele Aktivisten mit dem „System“ ausgesöhnt. In den Lebensgeschichten der Interviewten wird deutlich, daß sie heute innerhalb des „Systems“ versuchen, ihre Ideale im Kleinen zu verwirklichen. Nicht wenige sind in Bürgerinitiativen engagiert, und nahezu alle Interviewten versuchen in ihrem Beruf ihre alten Ideale zu verwirklichen.33 In diesem Punkt sind sie den 68ern, die heute in Parteien organisiert sind, sehr ähnlich.

Zwei weitere Aktivisten der Friedensbewegung sollen hier noch erwähnt werden; auch bei ihnen hat der 02.Juni 1967 zu einer Wandlung geführt: Heinrich Albertz, damaliger Regierender Bürgermeister: „Ich war am schwächsten, als ich mich am stärksten fühlte.“34 und Wolfgang Büsch, damals verantwortlicher Innensenator: „Vielleicht wäre die Geschichte der Studentenrevolte weniger blutig verlaufen, wenn ich gleich nach dem 2.Juni zurückgetreten wäre. Es wäre ein Zeichen gewesen.“35 Bei ihnen hat es einen erstaunlichen Wandel gegeben, vom Gegner der Studenten zur Friedensbewegung. In diesem Sinn sind auch sie „68er“, die heute noch immer zu ihren Überzeugungen, die sie nach dem 02.Juni 1967 erlangten, stehen.

2.3 Spontis

Eine Art Mittelweg zwischen Eintritt in die Gesellschaftsordnung und Terrorismus bot sich Anfang der 70er Jahre vor allem in der Sponti-Szene. Immer noch politisch aktiv und stark den Idealen der antiautoritären Bewegung verhaftet, war sie für viele attraktiver als die K-Gruppen, die ungefähr zur selben Zeit entstanden. Vor allem Frankfurt/Main kristallisierte sich als Hauptstadt dieser Szene heraus.

Gemein mit den K-Gruppen war den Spontis, daß sie versuchten, das „Proletariat“ zur Revolution anzuleiten. Die Frankfurter Spontis gingen nach Rüsselsheim zu Opel, um dort Betriebsarbeit zu leisten. Im Rückblick sehen das ehemalige Aktivisten übereinstimmend als sehr positiv an. So zum Beispiel Johnny Klinke: „Da hat man Sprachen gelernt, da hat man Arbeiten, da hat man's Leben gelernt. Wunderbar!“36 Auch Joschka Fischer sagt heute über diese Arbeit, daß sie „hart und lehrreich“37 gewesen ist. Ebenso Barbara Köster, die ebenfalls bei Opel gearbeitet hat.38 In all diesen Rückblicken klingt an, wie wichtig die Arbeit war und wie sehr sie zur Weiterentwicklung der Persönlichkeit beigetragen habe. Ursprüngliches Ziel der Betriebsarbeit war jedoch nicht die persönliche Weiterentwicklung, sondern die Revolutionierung des „Proletariats“. Dazu befragt, sagen die ehemaligen Aktivisten, daß die Betriebsarbeit in diesem Sinne gescheitert sei, da die Arbeiter keine Revolution wollten.39

Ein wichtiges politisches Betätigungsfeld der Frankfurter Spontis war der Häuserkampf zwischen 1971 und 1974. Hier war aber auch viel Radikalität im Spiel; es wurde sich mit der Polizei geprügelt, es flogen Steine und ein Polizist wurde bei einer Demonstration nach dem Tod von Ulrike Meinhof schwer verletzt. Diese Militanz hat einige Aktivisten dann schließlich zur Abkehr von der Gewalt bewegt. Koenen spricht davon, daß bei dieser Demonstration einigen auffiel, wie nah sie am Terrorismus seien.40

Cohn-Bendit: „Der Terrorismus war eine der zentralen Niederlagen, die wir verbuchten. Wir sind politisch für diese unsägliche Folgegeschichte verantwortlich, weil unsere Utopien so widersprüchlich waren, daß einige daraus diese schwarze Milch des Terrors saugen konnten.“41

Fischer selbst ruft kurze Zeit später in seiner „Römerbergrede“ die Terroristen auf, die Waffen fallen zu lassen und wieder Steine in die Hand zu nehmen. Seine komplette Abkehr folgt etwas später durch die Geiselnahme von Entebbe, bei der deutsche Terroristen Juden von Nicht-Juden trennten, den „Deutschen Herbst“ und besonders dem „zynischen“ Brief der RAF zur Erklärung der Ermordung Schleyers.42 Ähnlich ging es vielen Spontis, nach 1976/77 wird es jedenfalls recht ruhig in Frankfurt. Auch Barbara Köster verlässt 1976 die Bewegung um erstmal nach Afrika zu gehen. Heute sagt sie, daß die Radikalität „zwar hart, aber auch sehr lustig“43 gewesen sei, andererseits sieht sie die Ursache dieser Radikalität in einer psychischen Störung.44 Insgesamt, sagt sie heute, wäre damals ein irrationaler und unrealistischer, aber sehr starker Willen zur Veränderung da gewesen. Auch die Forderung nach dem „totalen Leben“ sieht sie heute als zu radikal, um sie wirklich einlösen zu können.45

Ihre Mittel haben sich geändert, ihre Ansichten über den Feminismus sind geblieben. Zur Zeit des Interviews mit Cohn-Bendit, 1985, unterrichtete sie an einer Frauen-Schule. Ähnliches lässt sich über viele der Sponti-Szene sagen; vom Kampf auf der Straße sind sie abgekommen, die politischen Ansichten haben sich z.T. auch gemildert, aber Veränderungen halten sie immer noch für notwendig. Die ehemaligen Revolutionäre sind bei der parlamentarischen Demokratie angekommen.46

Auch hier wurden viele positive Erinnerungen an die Kampfzeiten mit- genommen; vor allem an die Freundschaften, die damals entstanden.47

Noch ein Zitat von Joschka Fischer: „Wir sind gescheitert. Nicht, daß wir es nicht versucht hätten...Wir haben bis zur Erschöpfung gekämpft und ich bin überzeugt, daß diese Schlacht nicht umsonst war.“48

2.4 Terroristische Vereinigungen

Die wichtigsten terroristischen Vereinigungen waren die Rote Armee Fraktion, die Bewegung 2.Juni und die Roten Zellen in einzelnen Städten. Im Zuge der Politisierung durch die 68er-Bewegung kamen einige Studenten, aber auch Arbeiter in die terroristischen Vereinigungen, die sich dem Kampf gegen den Kapitalismus und das „System“ verschrieben hatten. Einige der Terroristen schafften früh den Absprung, viele mussten lange Gefängnisstrafen absitzen, einige kamen im Gefängnis oder bei Schusswechseln ums Leben und andere kämpften bis in die 90er Jahre weiter im Untergrund. Es lässt sich feststellen, dass grade die früh Ausgestiegenen sehr viel veröffentlichten und daß bei ihnen der Grad der Selbstreflektion am höchsten ist.49

So z.B. Astrid Proll, die früh aus der RAF wieder ausstieg: „Vielleicht kann diese Gesellschaft aus der Geschichte der RAF auch lernen. So, wie wir gelernt haben.“ und auch: „Ich weiß nicht, ob die RAF wirklich eine politische Gruppe war. Sie war die Selbstanmaßung einer Generation. Auch so etwas wie ein total exzentrisches >Aus-der-Welt-Stehen<.“50

Eine Vertreterin der entgegengesetzten Position ist Inge Viett, Mitglied der Bewegung 2.Juni und später der RAF, die sich 1982 vom Terrorismus trennte und in die DDR übersiedelte, wo sie 1990 verhaftet wurde. In ihrer Autobiographie ist weder Selbstkritik noch Reue über Gewalttaten erkennbar. Für den Polizisten, den sie angeschossen hat, empfindet sie erst 10 Jahre später Mitleid51, jedoch kein Wort von Schuldbewußtsein. Zynisch wirkt ihre Kritik an der Schleyer-Entführung, die sie immer noch gutheißt, jedoch die Vorgehensweise und Planung kritisiert52. Die einzige Änderung von früheren Positionen ist der Grund ihres Ausstiegs, nämlich die Erkenntnis, daß der terroristische Kampf keinerlei Rückhalt in der Bevölkerung hatte und an den Massen vorbeiarbeitete53.

Eine mittlere Position vertreten Christoph Wackernagel und Gerd Schneider; RAF-Mitglieder die 1977 verhaftet wurden und im Gefängnis versuchten, die RAF theoretisch durch eine Marx-Exegese zu retten, und dadurch ihr ganzes Denkgebäude einstürzten54. Ein weiteres Beispiel für die Veränderung, die im Gefängnis geschehen kann, ist Klaus Jünschke, der möglicherweise 15 Jahre unschuldig im Gefängnis saß, aber sagt, daß er damals wahrscheinlich irgendwann geschoßen hätte und es daher gut war, daß er verhaftet wurde. Danach wurde er politisch aktiv und versuchte zum einen gegen die Isolationshaft vorzugehen und zum anderen, dem bewaffneten Kampf ein Ende zu machen55.

Auch Fritz Teufel, Kommunarde und später Mitglied der Bewegung 2.Juni, ist heute gegen den bewaffneten Kampf, er hat Schuldgefühle, weil er andere in den Terrorismus hineingezogen hat, die ohne ihn wohl dort nicht gelandet wären.56 Bei einem Spiegel-Interview mit drei ehemaligen Mitgliedern der Bewegung 2.Juni wird der erwähnte Unterschied zwischen Frühaussteigern und den anderen noch einmal deutlich. Bommi Baumann, der 1974 ausstieg, vertritt am deutlichsten die Position des reumütigen Aussteigers. Er entschuldigt sich für die Taten der Bewegung und sagt, daß sie Fehler gemacht hätten. Doch im Falle einer faschistischen Machtergreifung würde er wieder zur Waffe greifen. Anders dagegen Anne Reiche, der auch schon früh Zweifel am bewaffneten Kampf kamen und heute sagt; daß Krieg nicht mit Krieg und Gewalt nicht mit Gewalt bekämpft werden kann57. Heute versucht sie kleine Ziele in Projekten zu verwirklichen.58 Die Gegenposition zu Baumann und Reiche nimmt in dem Interview Till Meyer ein, der Anfang der 80er Jahre aus ähnlichen Gründen wie Inge Viett ausstieg. Noch heute hat er dieselben Ansichten über den Kapitalismus und das Recht, von unten Gewalt machen zu dürfen.59 Aufgrund fehlender Selbstzeugnisse ist wenig über Terroristen bekannt, die noch immer kämpfen, bzw. zur Zeit ihrer Festnahme noch kämpften. Einige Selbstzeugnisse hat Peter Waldmann gesammelt und zusammengefasst: „Dogmatisches Festhalten an ideologischen Grundeinsichten, Beharren auf der Richtigkeit des früheren Tuns und Abschottung von der Wirklichkeit bis hin zur Kommunikationsverweigerung bestimmen weit eher das Bild.“60

Doch einige wenige sind in der Haft von früheren Positionen abgekommen, so die bereits erwähnten Wackernagel und Schneider, aber auch Horst Mahler und Hans-Jürgen Becker, die über die Schleyer-Entführung genauso empört waren, wie über den Vietnamkrieg. Solche Aktionen wären konterrevolutionär.61 Auch Peter-Jürgen Boock ist noch immer überzeugt, daß Veränderungen notwendig seien; rückt jedoch von den Mitteln der RAF ab, deren Mitglied er war.

„Inzwischen denke ich, daß wirkliche Veränderung nur mit den Köpfen und Herzen der Mehrheit der Menschen möglich ist. [...] Aber man kann nicht nach Lust und Laune eine Revolution ausrufen, es geht vielmehr um einen langwierigen gesellschaftlichen Lernprozeß.“62

3. Rückblick auf den Bereich „Gewalt“

Nach dem 02. Juni 1967 und stärker noch nach dem 11. April 1968, als das Attentat auf Rudi Dutschke verübt wurde, wurde die Gewaltbereitschaft der Studentenbewegung immer größer. Der SDS selbst legitimierte nun Gewalt.63 Die „Osterunruhen“ sind als die bis dahin schwersten Straßenschlachten in die Geschichte eingegangen.64 Im Juni 1969 bildeten sich die ersten Roten Zellen, mit der Befreiung Andreas Baaders im Mai 1970 entstand die RAF und im Ja- nuar 1972 schließlich die Bewegung 02. Juni. Der Revolutionäre Kampf (RK), die Sponti-Organisation, der Cohn-Bendit und Fischer angehören, wurde ebenfalls 1970 gegründet.

Viele der „Systemimmanenten“ waren da bereits in eine Partei eingetreten und hatten sich von den Aktionen auf der Straße entfernt. Bei ihnen lässt sich am ehesten eine pazifistische Grundhaltung feststellen.65 Doch trotz eines in- stinktiven Pazifismus' ist die Faszination der Gewalt bei ehemaligen 68ern sehr groß. Besonders im „Deutschen Herbst“ fiel der innere Konflikt auf. Man ver- urteilte die Taten der Terroristen ganz selbstverständlich, aber gleichzeitig merkte man, daß sie das ausführten, wovon viele Nicht-Gewalttätige, phan- tasierten.66

Antje Vollmer: „Wir '68er aber waren verstrickt, auch schuldhaft und selbstzerstörerisch - schmerzlich. In den Schuhen unserer Väter wollten wir nicht gehen, sie brannten uns wie glühende Kohlen an den Füßen - aus Ent- setzen über ihre Taten und aus Scham über ihr Nichtstun. Das ergab einen fatalen kategorischen Imperativ. Die RAF-Leute haben nur getan, was in vielen von unseren Köpfen als notwendige Radikalisierung während des Vietnamkrieges gedacht worden ist.“67

Teilweise ist die Faszination der Gewalt noch heute in Rückblicken spürbar68 Bei den Spontis gehörte Gewalt dazu und prägte auch das Selbstverständnis. Fischer: „Gewalt, das war 'ne Mischung aus Ideologie, Machotum und den Erfahrungen, die man mit der Polizei gemacht hatte. Es war aber auch so etwas wie ein revolutionärer Mythos: Vietnam, Che Guevara...“69

In diesem Zitat wird auch deutlich, wie prägend die Erfahrungen der Aktivisten waren, die sie mit der Gewalt von Seiten des Staates machten. Viele erschraken erst über das Ausmaß dieser Gewalt und später antworteten sie eben mit sog. „Gegengewalt“.70 Der „Deutsche Herbst“ führte bei den meisten von ihnen zu einer Abkehr von Gewalt, und aber auch zu der Erkenntnis, wie nahe sie dem Terrorismus z.T. standen.71

Anders sieht es dagegen bei den ehemaligen Terroristen aus. Bis heute halten sich pazifistische Äußerungen ehemaliger Terroristen in Grenzen, eine Aus- nahme bilden dabei Fritz Teufel, der von sich sagt, er wäre eigentlich immer Pazifist gewesen und hätte sich mit der Waffe sehr unwohl gefühlt72 und Anne Reiche, die heute Gewalt nicht mehr mit Gewalt bekämpfen würde.73 Bei anderen Terroristen ist eine Mäßigung zu spüren74, selten gibt es gar keine Veränderung der Position.

Die „Nicht-Gewaltanwender“ machten sich meist weniger Gedanken über Ge- walt. Entweder waren sie, wie viele der „Systemimmanenten“, von der Gewalt, die sich in den „Osterunruhen“ zeigte, abgestoßen und sind es auch heute noch. Oder sie haben eine langsame Entwicklung durchgemacht, die sie Schritt für Schritt von der Revolution und damit auch von der revolutionären Gewalt fortführte.75 Der Unterschied der 1968 in der Diskussion über Gewalt häufig gemacht wurde zwischen Gewalt gegen Sachen und Gewalt gegen Personen, spielt heute keine Rolle mehr. Beider Arten der Gewalt werden entweder nicht gutgeheißen oder aber beide werden akzeptiert.

4. Kommentar

Die späten 60er Jahre und die 70er Jahren waren für die Generation der zwischen ca. 1940 und 1960 Geborenen prägend. Die Studentenbewegung wurde zum größten Teil von jungen Menschen getragen, und so wie diese älter werden, verändert sich auch ihre damalige Sichtweise. Es ließ sich oft feststellen, daß damalige Positionen in ihren Grundprinzipien noch immer für die 68er wichtig waren, daß aber die revolutionäre Ausprägung dieser Prinzipien heute nicht mehr gewünscht wird. Die Ideale der Antiautorität, des Marxismus oder des Feminismus, um nur einige Beispiele zu nennen, werden immer noch hochgehalten. Doch die 68er versuchen nicht mehr, auf einmal die ganze Gesellschaft nach diesen Idealen umzugestalten. Viele der Befragten sehen heute ihre Aufgabe als 68er darin, diese Ideale in ihrem persönlichen Umfeld zu verwirklichen. Hier lassen sich vor allem Parallelen zwischen denen, die heute in Parteien organisiert sind, und denen, die sich in der Alternativbewegung engagierten, ziehen. Eine weitere Parallele zwischen diesen beiden Gruppen, ist die überwiegend positive Erinnerung an die aktive Zeit. Unterschiedlich sind diese beiden Gruppen in ihrem damaligen revolutionären Verhalten. So sehen sich die „Alternativen“ damals meist revolutionärer eingestellt als die „Systemimmanenten“.

Noch revolutionärer wirken da auch heute noch die ehemaligen Spontis, die ja schließlich auch zu ihrer aktiven Zeit meist revolutionärer waren als die anderen beiden Gruppen. Doch trotz des verstärkten Auseinandersetzens mit der Gewalt, die sie selbst damals ausübten, überwiegen die positiven Erinnerungen, wenn diese auch immer etwas von den Erfahrungen getrübt werden, die man heute z.T. bereut.

Bei den ehemaligen Terroristen ist es am schwierigsten, etwas über ihr Verhältnis zu den alten Idealen zu sagen. Für viele, die irgendwann beschlossen haben, dem Terrorismus den Rücken zuzuwenden, war es ein entscheidender Bruch. Noch heute verarbeiten sie zum größtenteil die Erinnerungen an die Gewalt, da scheint wenig Platz zu bleiben, sich mit den alten Idealen zu beschäftigen, die damals Grund für den bewaffneten Kampf waren.

Die Tendenz, daß die „Systemimmanenten“ und die „Alternativen“ ein positiveres Verhältnis zu ihrer Vergangenheit haben als die Spontis und stärker noch, die ausgestiegenen Terroristen, läßt sich auch im Bereich „Gewalt“ sehen. Andererseits ist weder bei den Spontis, noch bei den Terroristen diese unterschwellige Faszination für Gewalt noch vorhanden, da sie mehr Erfahrungen mit Gewalt gemacht haben und jegliche Faszination, die sie vielleicht hatten, bereits ausgelebt haben.

Viele der 68er sehen ihre aktive Zeit, die ja meist gleichzeitig ihre Jugendzeit war, als positiv an und machen nur in kleinen Bereichen Abstriche, die sie als Art „Jugendsünden“ betrachten.

Bibliographie

Quellen:

1. Cohn-Bendit, Daniel: Wir haben sie so geliebt, die Revolution. Frankfurt/Main 1987
2. Ihlau, Olaf: Blick zurück mit abgeklärtem Lächeln. In: Süddeutsche Zeitung
31.03./01.04.1988, S.3
3. Krause-Burger, Sibylle: Joschka Fischer. Der Marsch durch die Illusionen. aktualisierte Neuausg. Stuttgart 1999
4. Leinemann, Jürgen: „Träume im Kopf, Sturm auf den Straßen“. In: Der Spiegel 20/1988, S.140 - 166
5. Mündemann, Tobias: Die 68er ... und was aus ihnen geworden ist. München 1988
6. Schnibben, Cordt: Die Achtundsechziger. Vollstrecker des Weltgewissens. In: Der Spiegel 23/1997, S.108-112
7. Schwarzenau, Annette, In: Kätzel, Ute: Die 68erinnen. Porträt einer rebellischen Frauengene- ration. Berlin 2002, S.41-59
8. Sontheimer, Michael; Supp, Barbara: Die Achtundsechziger. „Die schießen auf uns alle“. In: Der Spiegel 26/1997, S.106-112
9. Uslar, Moritz von: Die Achtundsechziger. Einer, der gern saß. In: Der Spiegel 24/1997, S.72 -81
10.Viett, Inge: Nie war ich furchtloser. Autobiographie. Hamburg 1997
11.Vollmer, Antje: Die schöne Macht der Vernunft. Auskünfte über eine Generation. Berlin 1991
12.Waldmann, Sabine: „Es muß alles anders werden, wurscht was!“. Die Entwicklung politischen Denkens und Handelns bei ehemaligen ApO-Studenten. München 1991 (Keupp, Heiner (Hg.): Gemeindepsychologische Perspektiven. Band 5)

Literatur:

1. Bude, Heinz: Das Altern einer Generation. Die Jahrgänge 1938 bis 1948. Frankfurt/Main 1995
2. Görtemaker, Manfred: Kleine Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Bonn 2002
3. Horx, Matthias: Aufstand im Schlaraffenland. Selbsterkenntnisse einer rebellischen Generation. München und Wien 1989
4. Koenen, Gerd: Das rote Jahrzehnt. Unsere kleine deutsche Kulturrevolution 1967 - 1977. Köln 2 2001
5. Langguth, Gerd: Mythos '68. Die Gewaltphilosophie von Rudi Dutschke - Ursachen und Folgen der Studentenbewegung. München 2001
6. Schulz, Kristina: Macht und Mythos von „1968“. Zur Bedeutung der 68er Protestbewegung für die Formierung der neuen Frauenbewegung in Frankreich und Deutschland. In: Gilcher- Holtey, Ingrid (Hg.): 1968 - Vom Ereignis zum Gegenstand der Geschichtswissenschaft. Göttingen 1998, S.256-272
7. Waldmann, Peter (Hg.): Beruf: Terrorist. Lebensläufe im Untergrund. München 1993
8. Wesel, Uwe: Die verspielte Revolution. 1968 und die Folgen. München 2002

[...]


1 So z.B. die Debatte über die Vergangenheit von Joschka Fischer und welche Gewalt er angewendet hat.

2 Vgl. Bude, S.42.

3 Vgl. Wesel, S.155.

4 Vgl. Wesel, S.162 Da es keine genauen Zahlen über die Bewegung oder ihre Nachfolger gibt, können die genannten Zahlen hier nur einen Trend wiedergeben.

5 Zu den Gründen des Endes der Bewegung siehe Langguth, S.107ff oder bei Görtemaker, S.207f.

6 Vgl. Schulz.

7 Vgl. Wesel, S.162.

8 Langguth, S.110f.

9 Der Spiegel 23/1997 spricht von ca. 100.000, die allein in die SPD bzw. JuSos eingetreten ist.

10 Vgl. Langguth, S.113.

11 Über die Interpretation dieses „Marsches“ gibt es kontroverse Meinungen, ich übernehme hier den Sinn, wie ihn die Interviewten verstanden, nämlich, daß sie in den Institutionen etwas verändern sollten. Vgl. Schwarzenau, S.56 oder auch Mündemann, S.119.

12 Vgl. Mündemann, S.117 oder Waldmann, Sabine, S.260.

13 Vgl. Mündemann, S.113, Waldmann, Sabine, S.240f und S.271.

14 Viele der sog. „Realos“ bei den „Grünen“ berufen sich auf 1968 als ihre prägende Zeit.

15 Vgl. Mündemann, S.122 und S.119, Waldmann, Sabine, S.275.

16 Mündemann, S.122 Gert-Hinnerk Behlmer war einer der zwei Studenten, die das berühmte Transparent „Unter den Talaren - Muff von 1000 Jahren“ gehalten haben.

17 Waldmann, Sabine, S.240f.

18 Der Sohn wuchs daher bei dem Vater auf, vgl. Schwarzenau, S.57.

19 Waldmann, Sabine, S.258.

20 Dazu zählte auch der bekannteste Revolutionär Rudi Dutschke, der 1979 für die „Grüne Liste“ in Bremen warb und eigentlich bei der Gründung am 13.01.1980 dabei sein sollte. Er starb leider kurz vorher.

21 Waldmann, Sabine, S.271.

22 Vgl. Spiegel 1988/20, S.146.

23 Vgl. SZ.

24 Mündemann, S.59.

25 Vgl. SZ.

26 Mündemann, S.60.

27 Waldmann, Sabine, S.217 Frau Waldmann hat ehemalige ApO-Aktivisten interviewt, sie aber anonymisiert.

28 Uslar, S.73 (Der Spiegel) Fritz Teufel bezieht diesen Satz auf die Zeit der Studentenbewegung, nicht auf seine Zeit in der Bewegung 02.Juni.

29 Spiegel 24/1997, S.79.

30 Mündemann, S.63.

31 Mündemann, S.146.

32 Ihlau, (SZ)

33 Vgl. Mündemann, S.26, S.57, S.93 und weitere.

34 Mündemann, S.95.

35 Mündemann, S.96.

36 Zitiert nach Koenen, S.322.

37 Vgl. Cohn-Bendit, S.230.

38 Vgl. Cohn-Bendit, S.247.

39 Vgl. Barbara Köster in Cohn-Bendit, S.247 oder Joschka Fischer in Krause-Burger, S.107.

40 Vgl. Koenen, S.331 und S.334. Da Koenen zu der Zeit jedoch selbst nicht in dieser Szene war, ist die harte Aussage etwas zu relativieren.

41 Krause-Burger, S. 95.

42 Vgl. Krause-Burger, S.113ff.

43 Cohn-Bendit, S.248.

44 Vgl. Cohn-Bendit, S.248.

45 Vgl. Cohn-Bendit, S.248.

46 Vgl. Cohn-Bendit, S. 255. Der Lebensweg grade von Cohn-Bendit und Joschka Fischer spricht dafür; auch einige andere der damaligen Szene sind heute in der Politik tätig, einige noch immer in Frankfurt/Main.

47 Vgl. Krause-Burger, S.102.

48 Cohn-Bendit, S.233.

49 Vgl. Waldmann, Peter, S.150.

50 Zitiert nach: Horx, S.142.

51 Bei Prozeßbeginn beschäftigt sie sich wieder mit der Tat und erfährt, daß der Polizist durch den Schuß gelähmt ist.

52 Vgl. Viett, S.172.

53 Vgl. Viett, S.235f und S.246.

54 Vgl. Horx, S.140.

55 Vgl. Horx, S.141.

56 Vgl. Uslar, S.81.

57 Vgl. Spiegel 26/1997, S.109.

58 So engagierte sie sich in Hamburg für den Erhalt der Häuser in der Hafenstrasse.

59 Vgl. Spiegel 26/1997, S. 109.

60 Waldmann, Peter, S.171.

61 Vgl. Waldmann, Peter, S.172.

62 Zitiert nach Waldmann, Peter, S.173.

63 Vgl. Görtemaker, S.206.

64 Vgl. Görtemaker, S.204.

65 Vgl. Vollmer, S.73 oder Uslar, S.81.

66 Vgl. Koenen, S.334; Leinemann, S.163f.

67 Vollmer, S.91.

68 Vgl. Schwarzenau, S.47.

69 Krause-Burger, S.93.

70 Vgl. Vollmer, S.72f. Auch viele Ex-Terroristen begründen ihren Einstieg mit der massiven Staatsgewalt; so die Bewegung 02. Juni, die dieses Datum gewählt hatte, um zu zeigen, „daß der Staat zuerst geschossen hatte“. (Sontheimer, S.108) Auch die Haftbedingungen der RAF-Gefangenen waren ein Weg in den Terrorismus. Es gab Initiativen gegen diese Haftbedingungen, aus denen dann neue Mitglieder rekrutiert wurden. (vgl. Vollmer, S.93)

71 Siehe oben, S.10f.

72 Vgl. Uslar, S.80.

73 Sontheimer, S.109.

74 Z.B. bei Meyer oder Viett ist wenig Änderung zu finden, Baumann ist heute gemäßigter.

75 Vgl. Mündemann, S.26, S.57, S.93 und weitere.

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
68er blicken zurück
Hochschule
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Veranstaltung
Proseminar
Note
2,3
Autor
Jahr
2004
Seiten
19
Katalognummer
V108924
ISBN (eBook)
9783640071142
Dateigröße
506 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Proseminar
Arbeit zitieren
Cathleen Schulz (Autor:in), 2004, 68er blicken zurück, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/108924

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