Zivilgesellschaft in Albanien


Hausarbeit, 2003

19 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Bedeutung der Zivilgesellschaft
2.1 Zivilgesellschaft als Begriff
2.2 Die politische Vorstellung über Zivilgesellschaft

3. Die Geschichte der albanischen Zivilgesellschaft
3.1 Die Vergangenheit der Zivilgesellschaft

4. Die Situation der NRO in Albanien
4.1 Die Entwicklung der NRO
4.1.1 Vergleich mit anderen Ländern
4.1.2 Rechtsrahmen der NRO
4.1.3 Finanzierungsarten
4.1.5 Die Rolle der NGO für Lösung der Probleme
4.2 Die Gewerkschaften auf dem Weg der Konsolidierung
4.3 Das Kanadische Phänomen, - die Flucht der Eliten
4.4 Die Beziehungen zwischen NRO und Medien
4.5 Die Beziehungen zwischen NRO und Staat
4.6 Die Beziehungen zwischen NRO und Politik

5. Die Herausforderungen und die Zukunft der Zivilgesellschaft Albaniens
5.1 Übertragbarkeit der Zivilgesellschaft
5.2 Die Herausforderungen der Zivilgesellschaft

6. Fazit

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Albanien, das isolierteste Land Osteuropas während der kommunistischen Herrschaft, bemüht sich seit 13 Jahren den Demokratisierungsprozess erfolgreich abzuschließen und in die europäische Gemeinschaft integriert zu werden. Eine der Hauptvoraussetzungen dafür ist die Stärkung der Zivilgesellschaft, deren Bedeutung immer wichtiger wird wegen der zunehmenden Enttäuschung der Bürger von der Politik und der sozialen Lage, das Thema der Zivilgesellschaft scheint noch ein politisches Hauptthema zu sein.

Dem hohen Ansehen entspricht nicht das Ergebnis der Umfragen, nach denen mehr als die Hälfte der Bevölkerung keine klare Vorstellung zur Rolle und zur Bedeutung der Zivilgesellschaft hat. Das Ziel dieser Arbeit ist nicht nur die Zivilgesellschaft als neues Phänomen in Albanien, sondern auch den allgemeinen Transformationsprozess engverbunden mit der Zivilgesellschaft zu untersuchen und zu beschreiben.

In dem Studie beschäftige ich mich mit verschiedenen Theorien über die Bedeutung und Rolle der Zivilgesellschaft. Die unterschiedlichen Positionen sind Zeichen dafür, daß es für die Zivilgesellschaft vielfache Definitionen und Vorstellungen gibt, die ihrerseits von politischen, sozialen oder psychologischen Verständnissen abhängig sind. Durch diese geschichtliche Analyse möchte ich die These bestätigen, daß Albanien keine Tradition der politischen und zivilgesellschaftlichen Kultur aus der Vergangenheit erbt. Der Mangel an der Tradition hat die neue Entwicklung der albanischen Zivilgesellschaft und Demokratie in den letzten 13 Jahren beeinflusst. Die Akteure und Institutionen der Zivilgesellschaft könnten entscheidende Rolle zur Stärkung der Demokratie und zur albanischen Integration spielen. Ich habe verschiedene Schwierigkeiten und komplexe Probleme des Aufbaus der Zivilgesellschaft dargestellt, vor allem die Rolle der Zivilgesellschaft bei der Lösung der wichtigen gesellschaftlichen Probleme und vor den wichtigen Herausforderungen der Zukunft.

2. Die Bedeutung der Zivilgesellschaft

2. 1 Zivilgesellschaft als Begriff

Seit mehreren Jahrhunderten gibt es Debatten und verschiedene Vorstellungen über die Bedeutung der Zivilgesellschaft. Da die Erklärung des Begriffes durch ganz unterschiedliche wissenschaftliche Analysen und Hypothesen gemacht ist, gibt es bis heute immer noch keine endgültige Definition darüber. Das spricht für die Bedeutungsvielfalt des Begriffes.

In der Zeit Aristoteles wurde die Zivilgesellschaft mit der politischen Gesellschaft verknüpft. Es gab keine klare Grenzlinie zwischen den beiden. „Der Erfinder“ der heutigen Rolle und allgemeinen Bedeutung der Zivilgesellschaft war der schottische Moralphilosoph Adam Ferguson[1]. Er hat im Jahre 1767 ein Essay über die Geschichte der Zivilgesellschaft geschrieben, ein Essay, das die Türen für verschiedene wissenschaftliche Vorstellungen und Debatten über die Bedeutung des Begriffes „Zivilgesellschaft“ geöffnet hat. Inzwischen wurde die Zivilgesellschaft ein drittes Element neben dem Staat und der Marktgesellschaft. Der berühmte Philosoph Hegel2 hatte dem Staat eine führende Rolle in der Trennung von bürgerlicher Gesellschaft und Staat gegeben. Im Gegenteil von Hegel, sah der Franzose Tocqueville3 die Zivilgesellschaft als „Schule der Demokratie“, die durch gesellschaftliche Assoziationen und Verbände funktioniert.

Der Italiener Antonio Gramschi4 versteht den Begriff der Zivilgesellschaft als Teil des „erweiterten Staatsbegriffs“. Für ihn ist die zivile Gesellschaft eine Sphäre des Kampfes um die Hegemonie bzw. die symbolische Strukturierung der sozialen Lebenswelt. Der deutsche Philosoph Jürgen Habermas5 hat ein neues kritisches Konzept über die Bedeutung der Zivilgesellschaft formuliert. In diesem Punkt stimme ich ihm zu, daß die Zivilgesellschaft neben dem Staat und dem Markt die dritte Sphäre ist, die durch die öffentliche Artikulation von gesellschaftlichen Problemlagen charakterisiert wird. Habermas nennt die kommunikative Macht bzw. die Solidarität als ihre wichtigste Ressource, mit der sie als kritisches Korrektiv für die Politik wirkt. Er sieht die Zivilgesellschaft aus den vielfältigen Vereinigungen, Assoziationen, Organisationen und Bewegungen bestehen, „welche die Resonanz, die die gesellschaftlichen Problemlagen in den privaten Lebensbereichen finden, aufnehmen, kondensieren und lautverstärkend an die politische Öffentlichkeit weiterleiten“.

Merkel und Lauth6 unterscheiden vier Hauptkonzepte in der Theoriegeschichte der Zivilgesellschaft: Schutz vor staatlicher Willkür (Lockese), die Balance zwischen staatlicher Autorität und ziviler Gesellschaft (Montesquieu), die Schule der Demokratie (Tocquevill) und die Öffentlichkeit und Kritik (Habermas).

Schließlich habe ich die gleiche Meinung mit Taylor7, nach dem „wer dem Begriff der civil society eine zentrale Stelle in seinem politischen Diskurs einräumt, muss zugleich verführerisch einfache Formeln und schlichte Definitionen zurückweisen. Er wird feststellen, daß civil society keine einheitliche Idee darstellt. (...) Es wird bedeutsame Folgen für unser Bild von der freien Gesellschaft und damit für unsere politische Praxis haben, welche Definition von civil society wir akzeptieren."

2. 2 Die politische Vorstellung über Zivilgesellschaft

Laut Sundhaussen8 ist die Zivilgesellschaft ein westliches Konzept, für die sich die Mehrheit der europäischen Staaten entschieden hat. Sie wurde in diesen Ländern erfolgreich aufgebaut und ist aktiv gewesen. Die Entwicklung und die Rolle der Zivilgesellschaft wurde mit der Definition von Alexis de Tocqueville, „die Zivilgesellschaft als Schule der Demokratie“ gut verknüpft. In den ehemaligen kommunistischen Ländern hat der Begriff „Zivilgesellschaft“ ein hohes Ansehen gehabt. Die demokratischen Bewegungen der Gruppen von politischen Dissidenten haben die Bedeutung der Zivilgesellschaft politisch bestimmt. Auf dieser Nach Sundhaussen9 avancierte „das Konzept der “Zivilgesellschaft” zum Schlüsselwort der Dissidenten im Kampf gegen Parteidiktatur, Verletzung der Menschenrechte und Entmündigung der Bürger“.

3. Die Geschichte der albanischen Zivilgesellschaft

Die Zivilgesellschaft als dritter Sektor der Gesellschaft hat keine lange Geschichte in Albanien gehabt. Der Begriff „Zivilgesellschaft“ ist ganz neu und entspricht nicht der vollständigen Bedeutung der Zivilgesellschaft oder der Burgergesellschaft, die man in der westlichen Literatur oder in den westlichen Ländern treffen kann. Im albanischen Sprachwörterbuch10 (1980), in dem es insgesamt 41.000 Wörter gibt, steht kein Stichwort „Zivilgesellschaft“ und natürlich auch keine Erklärung darüber. Aber bei dem Wort „Gesellschaft“ haben die Autoren die verschiedenen Formen der Gesellschaft gegeben, von denen auch die „zivile“ Gesellschaft erklärt worden ist: Es handelt sich um nicht militärische Formen der Gesellschaft.

Der erste Kontakt zwischen den Albanern und dem Begriff Zivilgesellschaft, war im Dezember 1990. Kurz nach den Studentendemonstrationen hat eine Gruppe von Professoren und Journalisten einen nicht politischen Verein gegründet, das Helsinki Albanische Komitee (HAK - Komiteti Shqiptar i Helsinkut). Sie war die erste NRO in der demokratischen Ära Albaniens.

Innerhalb von 13 Jahren hat sich die Zivilgesellschaft, wie auch andere Teile der Gesellschaft, viel geändert. Trozdem gibt es in Albanien über die NRO überhaupt noch keine klaren Vorstellungen. Insgesamt wird der Begriff „Zivilgesellschaft“ mehr utopisch als realistisch in Albanien verwendet. Der Begriff „Zivilgesellschaft“ in diesem Sinne ist mit der utopischen Rolle der Eliten und Intellektuellen verknüpft, deshalb wurde manchmal die Zivilgesellschaft mit den Eliten eines Landes identifiziert. Diese verschiedenen und manchmal auch falschen Vorstellungen der albanischen Gesellschaft über den Begriff „Zivilgesellschaft“ sind ein Zeichen dafür, daß die Erfahrungen und die demokratische Kultur in einer hohen Menge fehlen. Was ich als negativ bewerte, sind nicht nur die utopischen Vorstellungen der Bürger, die das Produkt der langen kommunistischen Propaganda sind, sondern die Bemühungen der „Eliten“ und der Politiker, sich den Anzug der Zivilgesellschaft anzuziehen, immer wenn die ein gutes öffentlichen Bild abgeben wollen. Die Zugehörigkeit zu den Zivilgesellschaftsstrukturen ist für ihr eigenes CV sehr wichtig.

3.1 Die Vergangenheit der Zivilgesellschaft

Insgesammt ist der neuen Geschichte der albanischen Zivilgesellschaft sind drei Phasen zu unterscheiden. Die erste Phase ist die erste Periode bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges (1944). Die zweite Phase ist die kommunistische Zeit (1945-1990) und die dritte Phase hat schon im Jahr 1991 begonnen und dauert bis in die heutige Zeit. In der Klassifikation der historischen Bilanz der albanischen Zivilgesellschaft muss man die historischen Momente und damaligen politisch – sozialen Faktoren vorsichtig beurteilen. Albanien war unter osmanischer Herrschaft bis 1912. Nur in den ersten Dekaden des 20. Jahrhunderts kam es zur Gründung von ersten Vereinen, Stiftungen, Schulen, Medien, religiösen Organisationen und anderen Institutionen der so genanten Zivilgesellschaft. Unter der zweiten Monarchie hat Albanien die ersten Schritte zur Bildung der Zivilgesellschaft und Demokratie getan.

Das tragische Ende der so genannten monarchischen Zivilgesellschaft kam nicht sofort mit der Besatzung Albaniens von italienischen und deutschen Soldaten, sondern mit dem Beginn der kommunistischen Ära. Mit dem Machtsantritt von den Kommunisten wurden im Jahr 1945 alle unabhängigen Vereine, intellektuellen Gruppen, Stiftungen, Medien usw geschlossen. 43 liberale und oppositionelle Abgeordnete11 wurden getötet oder ins Gefängnis gebracht. Alle anderen existierenden gesellschaftlichen Verbände und Vereinigungen konnten nur unter strikter staatlicher Kontrolle weiterhin existieren. Dieser Prozess wurde früher und tiefgreifender als in den anderen osteuropäischen Ländern durchgeführt. In Jugoslawien wurden einige westliche Konzepte über die Demokratie gesetzlich garantiert. In Polen kam die Hochphase des Stalinismus erst im Jahr 195212, als alle Stiftungen der Vorkriegszeit aufgelöst wurden.

Das Modell der albanischen Diktatur kannte kein menschliches Gefühl, es war nicht nur schrecklich, sondern auch Zerstörer der menschlichen Seele. Die Regierung hatte im Jahr 1967 auch die Kirchen und Moschen geschlossen und die Religion zum Hauptfeind des Landes erklärt. Was die Zerstörung der albanischen Zivilgesellschaft noch weiter beschleunigt hat, waren auch das Schließen der westlichen Schulen, Verbrennung aller fremden Literaturen, abgesehen davon, ob sie wissenschaftlich, politisch, kulturell oder religiös waren. In diese Situation war es ganz sinnlos über die Position der Zivilgesellschaft zu sprechen. Es gab weder Zivilgesellschaft, noch menschliche Institutionen. Die Informierung wurde durch die extreme Propaganda ersetzt, und deswegen jede Hoffnung auf zivile Debatte oder unabhängige Informationen im keine erstickt.

4. Die Sitation der NRO in Albanien

4.1 Die Entwicklung der NRO

Eine der schwierigsten Aufgaben im Rahmen der Analysen der NRO ist ihre echte Anzahl festzustellen. Bis 2001 waren sie in den Ministerien, Rathhäusern oder anderen staatlichen Institutionen angemeldet, jetzt müssen sie sich beim staatlichem Gericht registrieren lassen. Es gibt unterschiedliche Quellen und Auffassungen darüber, aber es fehlen die staatlischen Angaben. Das Arbeits- und Sozialministerium, das verantwortlich für die Zusammenarbeit mit den NRO und anderen gesellschaftlichen Akteuren ist, hat keine Studie darüber erstellt und noch keine Angaben in Zahlen vorgelegt.

Nach ausländischen und internationalen Angaben, gibt es heutzutage in Albanien 400 bis 800 NRO13, von denen nur 20014 bis 300 aktiv sind. Die Karte der NRO15 zeigt, daß die Hälfte von ihnen in Tirana sesshaft sind und die anderen ungleiche geographische Verteilung überall im Lande haben. In den letzten Jahren ist die Anzahl von NRO außerhalb Tiranas gestiegen. Auch die Zahl der NRO im Bereich der Frauenrechte, Jugendrechte, Gesundheit und sozialen Angelegenheiten ist gestiegen. Nach der Weltbank sind die albanischen NRO und Organisationen aktiver und erfolgreicher im sozialen Dienst als in anderen Bereichen. Nach einer ORT/USAID Studie16 haben nur 5-10% der NRO funktionierende Strukturen, mit Direktor, Mitarbeiter, Vorstand und Mitgliedschaft. Die meisten von ihnen sind kleine Gruppen von einem bis drei Personen, die ihre eigenen Projekte realisieren. Kleine Organisationen scheinen flexibel genug zu sein, um wirksam zu laufen, während größere Organisationen, die die alte Mentalität vom kommunistischen Regime haben, scheinen es schwierig zu haben, gut im "neuen" Albanien zu funktionieren. Nur 35 NRO17 haben einen finanziellen Bericht geschrieben, mit der Hilfe der amerikanischen Organisation ORT/USAID (Albania Democracy Network Project).

In der Liste der Erfolgen der albanischen NRO sind fünf wichtige Punkte zu erwähnen: Sie haben schon eine nationale und internationale Verbindung aufgenommen; sie helfen bei den Bemühungen, die ethnischen Konflikte zu bewältigen; sie wurden als Rechtsanwalt der Integration vorgestellt; sie haben geholfen, einige Gesetze zu formulieren und sie funktionieren nach dem Modell der „think–tank“. Sie haben in den letzten 10 Jahren versucht, eine aktive Rolle bei den Demokratisierungsprozessen zu spielen. Ihr Hauptziel war die Beeinflussung der albanischen Gesellschaft, der Ausbau einer zivilisierten Gesellschaft und die Entwicklung einer gegenseitigen nützlichen Beziehung zwischen den albanischen Bürgern und ihrer Regierung. Jedoch ist die albanische zivilisierte Gesellschaft, als Ganzes, trotz NRO wachsenden Beitrags zum Politikmachen noch nicht in der Lage, die Kraft der Regierung unabhängig und wirksam abzuwägen und zu überwachen. Sie haben auch viele Misserfolge gehabt.

Die noch nicht konsolidierte und stärke Situation der Zivilgesellschaft in Albanien ist direkte Folge der NRO Misserfolge. Trotz der zunehmenden Zahl der NROs, ist ihre Wirkung auf das tägliche Leben eingeschränkt. Die meisten von ihnen sind nach internationalen Modellen gegründet und sie ahmen die formalen Schemen nach, die von ausländischen Spendern bestimmt sind. Sie arbeiten nicht nach den bürgerlichen Bedürfnissen, sondern nach den ausländischen Projekten und Ideen. Die Gründe liegen an den Wünschen der Geldgeber, die nicht auf den albanischen Bedürfnissen, sondern auf ihren eigenen Standarts und Interessen basieren.

Die meisten NROs18 haben schwache Organisationsstrukturen, es fehlt die institutionelle Kapazität, um sich zu entwickeln, adäquat ihre Arbeit durchzuführen und als Interessengruppe einzutreten. Weil die freiwilligen Aktivitäten der kommunistischen Zeit jetzt unglaubwürdig gemacht worden sind, fehlen auch die Motivation und die Voluntarismusbereitschaft. Ein verbreitetes Phänomen ist, daß viele von NRO nicht von Spezialisten sondern von Personen gegründet sind, die gute Beziehungen zu den entsprechenden Quellen haben. Viele von dieser Aspekte sind mit bestimmten Idealen der Zivilgesellschaft unvereinbar - etwa der Solidarität, Freiheit, rechtlicher Gleichheit, Friedfertigkeit und Toleranz oder auch der Gewährleistung von Bürger- und Menschenrechten und von Kommunikationsfreiheiten. Klientelismus und Korruption haben die Stärkung der NRO und der Werte der Zivilgesellschaft geschwächt und ihnen viel geschadet.

4.1.1 Vergleich mit anderen Ländern

Die Zahl der NRO und anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen hängt von vielen Faktoren ab, vor allem von der marktwirtschaftlichen Lage, vom Niveau der Demokratie, der Tradition des Bürgerengagements und der politischen Situation. In den großen westlichen Ländern, wo die Bürgerbewegungen eine lange Tradition haben, hat die Zahl der Stiftungen, NRO und Vereine jährich zugenommen. In balkanischen Ländern hatte die Situation positive Entwicklung. Zum Beispiel, gibt es heutzutage in Serbien und Montenegro19 mehr als 20,000 NRO, von denen 4,000 zwischen 1990 – 2001 registriert sind (2,900 in Serbien und 1,200 in Montenegro). In Bulgarien20 gibt es 8,000 NRO, von denen 1,900 aktiv sind. In Makedonien21 gibt es 4,000 NRO, von denen 2,500 aktiv sind. In Rumanien gibt es 30,000 NRO. Im Kosovo22 sind nur 50 von insgesamt 1,000 NRO aktiv. Die Schwierigkeiten sind in allen balkanischen Ländern gleich. Die Angaben zeigen jedoch, daß es weniger NGO und insbesonders weniger aktive NGO in Albanien als in anderen Ländern gibt. Das entspricht auch dem Niveau und der Lage der Zivilgesellschaft.

4.1.2 Rechtsrahmen der NRO

Seit 1991, als die alte kommunistische Verfassung ausser Kraft war, wurden dreimal gesetzliche Regelung über die Tätigkeit der NRO und der Ehrenamtlichen unternommen gemacht. Die albanische Verfassung von 1991 erkennt und garantiert die Rechte jedes Bürgers, sich freiwillig zu organisieren. Sie sind als juristische Personen umschrieben. Nach dem NRO-NPO-Gesetz23 vom 1. November 1994, durfte der Staat die Funktionierung und die Übereinstimmung der Ziele der Stiftungen und anderen Organisationen mit ihren Aktivitäten überwachen. Aber eine positive Entwicklung für die NRO bringt das neue Gesetz über „Non – Profit – Organisationen“ (NPO) von Mai 2001. Nach diesem Gesetz wurden die Namen der Nichtregierungsorganisationen (NRO) auf „Non – Profit – Organisationen“ (NPO) geändert. Die Namensänderung ist nicht bedeutungslos. Unter dem neuen Namen, NPO, wollten sie sich nicht mehr als Profitquelle sondern als freiwillige Organisationen darstellen. Die wichtigste Veränderung des Gesetzes steht in den neuen Regelungen über die Beziehungen zwischen Staat und NRO. Das Gesetz hat das Recht des Staates verboten, die NRO und die Stiftungen aus verschiedenen Gründen zu überwachen bzw. zu kontrollieren.

4.1.3 Finanzierungsarten

Die wirtschaftliche Lage in Albanien ist seit Jahren ganz bescheiden und erfüllt nicht die gesellschaftlichen Bedürfnisse. Die Mehrheit des nationalen Einkommens kommt von den albanischen Emigranten im Ausland. In dieser Situation, bleibt der Staat ganz fern von NRO und anderen Institutionen der Zivilgesellschaft. Ihre finanziellen Unterstutzer sind die ausländischen Geldgeber, vor allem internationale Organisationen und Stiftungen. Durch regionale Projekte, bilaterale Zusammenarbeit oder im Rahmen der verschiedenen ostlichen und westlichen Initiativen bekommen die albanischen NRO finanzielle oder andere Formen der Unterstutzung. Deshalb sind die NRO noch nicht in der Lage, ihre Aktivitäten unabhängig durchzuführen.

4.1.4 Die Rolle der NGO für Lösung der Probleme

Die Hilfe der NGO wurde bis 2001 beim Reformieren der Gesetze und der öffentlichen Verwaltung fokussiert. Die große albanische Koalition gegen Korruption, die eine Dachorganisation der 100 albanische NRO ist, wurde im Jahr 2001 gegründet24. Sie ist auch die wichtigste Aktion der albanischen NGOs. Neben der Korruption ist der Krieg gegen illegalen Kinder- und Frauenhandel eine andere sehr wichtige Herausforderung. Obwohl die angegebenen Zahlen der Kinder und der Frauen, die von Verbrechergruppen gehandelt sind, größer als die echte Zahlen sind, ist das Problem des Menschenhandels ein großes Risiko für die albanische Gesellschaft. Die albanische NRO (AHRG) berichtete25, daß ein Viertel der Handelsopfer des organisierten Verbrechens sind Kinder.

Die alte Tradition der Blutrache ist wegen der Schwächen des Staates wieder zurückgekehrt. Die Kinder und die Frauen sind meistens die getroffenen Opfer der Blutrache. Nach AHRG gibt es in Albanien26 circa 2.750 Familien, die Opfer der Blutrache sind, und die meisten von denen leben im Nordalbanien. Insgesamt sind 103 Frauen NRO27 auf die Rechte und Geschlechtsangelegenheiten, Gewalt zu Hause und Handel mit Frauen fokussiert. Mit ausländischen Hilfen sind verschiedene Zentren der Behandlung, Rehabilitierung und Wiederintegrierung der gehandelten Frauen aufgebaut. Aber wegen der hohen Schwächen und Korruption der juristischen Verwaltungen, sind mehr als 70 % der angeklagten Verbrecher als nicht schuldig von albanischen Gerichten freigesprochen28. Deswegen geht der Kampf der NRO und der Opfer gegen die Verbrecher erfolglos und ganz pessimistisch. Die Kinderversorgung ist das Hauptziel der ungefähr 150 albanischen nichtstaatlichen Organisationen29 und noch anderen internationalen Organisationen. Nach einer UNICEF – Studie30, obwohl es in Albanien so viele NRO, Vereine und Stiftungen für die Kinderversorgung gibt, waren sie nichterfolgreich bei der Aufklärung der Kinder über weltbekannte Probleme, wie z. B. AIDS. Die Studie zeigt, daß mehr als die Hälfte der albanischen Kinder keine Informationen über HIV/AIDS bekommen haben.

4.2 Die Gewerkschaften auf dem Weg der Konsolidierung

Nach dem albanischen Grundgesetz erhielten die Arbeiter, wie alle anderen Gruppen der Gesellschaft, das Recht, unabhängige Gemeinschaften einzurichten. Zwei Monate nach dem Umbruch 1990 gab es Bemühungen, eine nichtstaatliche Organisation der Arbeiter zu gründen. Die Bergleute waren die ersten Initiatoren, die dann die erste unabhängige Gewerkschaft Albaniens, das Bündnis der unabhängigen Gewerkschaften Albaniens (auf albanisch BSPSH) gegründet haben. Nach einem Jahr (1991) wandelte sich die alte kommunistische Arbeiterorganisation, die bis dahin als Satellit der Partei funktionierte, in die Konföderation der albanischen Gewerkschaften (KSSH). Es gab noch andere Initiativen zur Gründung neuer Gewerkschaften, aber nur die oben genannten Gewerkschaften haben die Konkurrenz gewonnen. Trotz einer großen (aber abnehmenden) Mitgliedschaft haben die Gewerkschaften an Kraft verloren. Die Gewerkschaften sind finanziell nicht unabhängig und ihre Unterstützung durch die Arbeiter ist schwach geworden. Die Gewerkschaften funktionieren eher als Satellite der zwei großen albanischen Parteien als Beschützer der Arbeiterrechte. In den letzten Jahren sind die Gewerkschaften bewusstvoller für ihre zivilgesellschaftliche Rolle geworden.

4.3 Das Kanadische Phänomen: - Die Flucht der Eliten

Mit den politischen Krisen und unsicheren Entwicklungen traf in der albanischen Gesellschaft im Jahr 1997 ein neues Phänomen auf: Das kanadische Phänomen. Die kanadische Regierung hat sich entschieden, Intellektuelle und Spezialisten aus den Entwicklungsländern ins Land zu holen. Das Angebot wurde in Albanien mit großen Interessen angenommen. Das Phänomen erfuhr schnelle Entwicklung besonders in den Jahren 1998-1999. Nach den Angaben der UNDP31 (UNDP, 2000), emigrierten nach Kanada innerhalb von zwei Jahren mehr als 12.000 Spezialisten. Die Zahl ist auch in den darauffolgenden Jahren gestiegen.

Nach Schätzungen verschiedener NRO ist die gesamte Zahl32 ungefähr 30.000, von denen die Mehrheit diplomierte Experten und Spezialisten sind. Die meisten von ihnen wurden in den Jahren 1992-1997 in einem von den westeuropäischen Ländern und Institutionen ausgebildet. Für ein kleines Land wie Albanien ist die oben genannte Zahl ein großer und unersetzbarer Verlust der albanischen Gesellschaft. Unter den Eliten - Emigranten sind auch viele von ehemaligen qualifizierten und erfahrenen NRO- Experten und Mitarbeitern, Schriftstellern, Mathematikern, Physikern, Historikern, Diplomaten und Wissenschaftlern. Diese massive Emigrierungswelle nach Kanada hat die Potenziale der albanischen Zivilgesellschaft veringert. Sie haben einen leeren Raum in der albanischen Gesellschaft und Staat gelassen.

4.4 Die Beziehungen zwischen NRO und Medien

Die Medien sind keine direkte Instrumente der Zivilgesellschaft, aber ihre Rolle zur Entwicklung der Zivilgesellschaft ist unersetzbar. Sie beeinflussen die Zivilgesellschaft durch Informierung der politischen Öffentlichkeit. In diesem Sinne zählt ihre Unabhängigkeit zu den wichtigsten Institutionen der Zivilgesellschaft. Wie die Geschichte der Demokratie in Albanien, so ist auch die Geschichte der Medien ganz neu. Nach den Angaben des Albanischen Medieninstituts33 gab es im Jahr 2002 in Albanien 95 Zeitungen, 70 Zeitschriften, 34 Radios und 62 TV Sender. Mit den 18 albanischen Tageszeitungen, steht die albanische Medienlandschaft ganz oben im Vergleich mit vielen anderen Ländern. Aber diese vielfache Medienveröffentlichungen ist nicht Zeichen dafür, daß in Albanien die Medienfreiheit garantiert ist und die Leserzahl größer als in anderen Ländern ist. Nach einem EU Bericht34 ist unter den albanischen Druckmedien keine einzige ohne finanzielle Hilfe von außen überlebensfähig und die regionalen Zeitungen sind am Verschwinden. Auch die Beziehungen zwischen Medien und Zivilgesellschaft sind angespannt. NRO beschweren sich, daß die Medien nicht korrekt mit ihrer Arbeit und Aktivitäten sind, aber auch die Medien kritisieren die NRO wegen finanziellen Betrugs und professioneller Unfähigkeit. Sie werfen einander vor, dem Image Albaniens für eigene Interessen geschadet zu haben. Wie früher auch heute noch sehen sich die Medien und die NRO als Gegner, nicht als gesellschaftliche Partner. In diesem schwierigen Verhälnis tragen sie gegenseitige Verantwortlichkeit.

4.5 Die Beziehungen zwischen NRO und Staat

Die Zusammenarbeit zwischen dem Staat und der Zivilgesellschaft ist sehr wichtig. Eine aktive Zivilgesellschaft hilft der Regierung und dem Staat bei ihren Entscheidungen und Aktionen, die von unten kommen und das Interesse der Bürger vertreten. Sie ist kein Gegner des Staates, sondern ein wichtiger Partner. Die allgemeine öffentliche Meinung ist, daß die NRO nicht den richtigen Platz in der Formulierung der staatlichen Politiken und Programmen besetzt hat. Besonders ist es mangelhaft ist die Entwicklungsstrategie. Nur 40 von insgesamt 800 albanischen NRO35 arbeiten regelmäßig mit der Regierung, um Politikprioritäten zu setzen und Gesetze zu entwerfen. Hierzu existiert noch eine starke und negative Tendenz der Staatsstrukturen, nur mit einigen NRO und zivilen Akteuren zu arbeiten, die tolerant und eng mit dem Staat verbunden sind. Der Staat ignoriert die NRO und die öffentlichen Debatten, die Gesetzte wurden nur in den politischen Strukturen diskutiert, und sogar auch ohne die Meinung der Opposition zu respektieren.

Es dominiert die Meinung, diese Verhälnisse zwischen Staat und Zivilgesellschaft (NRO) sind vom Geldgeber abhängig. In den Fällen, wo Staat Geldgeber ist, fühlen sich die NRO nicht als Partner. Es gibt auch internationale Projekte, für deren Realisierung eine enge Zusammenarbeit des Staates und mit den NRO gerbraucht wird. Bei solchen Projekten ist das Verhältnis sehr gut und sie fühlen sich als Partner. Aber in den meisten Fällen funktioniert die Zusammenarbeit nicht, weil die staatliche Bürokratie viele Hindernisse errichtet. Mehrere Beamte arbeiten „part time“ in den Projekten der NRO.

Trotz vieler Misserfolge der Parteien sind die albanischen NRO noch nicht in der Lage, die Parteien, für die Rolle der Vermittlungsakteure zwischen Bürgern und politischen Institutionen zu konkurrieren. Dies hat historische Gründe. Laut Eicher36 sind die Defektursachen inbesondere in der wenig demokratiefreundlichen politischen Kultur sowie in dem nach wie vor problematischen Verhältnis der Albaner zu ihrem Staat zu suchen. Was typisch für Albanien ist, ist die Tatsache, daß diese skeptische Haltung gegenüber staatlichem Handeln und staatlichen Institutionen nicht mit der wachsenden Akzeptanz der Demokratie ersetzt wurde.

4.6 Die Beziehungen zwischen NRO und Politik

Nach einer ORT Studie37 wurde definiert, daß die Mehrheit der NRO in Albanien eine linke politische Orientierung haben. Wegen finanzieller Hilfe haben die politischen Parteien großes Interesse an der Zusammenarbeit mit den NRO gezeigt, und umgekehrt, die NRO wollen mit den Parteien arbeiten, besonders mit denen, die in der Regierung sind. Dies hat zur Folge, daß verschiedene NRO nicht mehr Kritiker oder Partner, sondern Sprecher der Regierung geworden sind. Während der Übergangsphase waren insgesamt die Beziehungen zwischen Politik und NRO sehr eng. Viele Politiker haben mit der Hilfe der eigenen NRO oder unter ihren Namen, hohe politische Positionen erreicht. Die Fakten zeigen, daß die NRO und die Politik noch sehr enge und gegenseitige Beziehungen haben. Das hat sowohl die NRO als auch die politischen Parteien gemischt und schwächer gemacht, weil die Beziehungen nicht auf den professionellen Kriterien und Bedürfnissen, sondern auch ganz pragmatische und persönliche Interessen ausgerichtet sind.

5. Die Herausforderungen und die Zukunft der Zivilgesellschaft Albaniens

5.1 Übertragbarkeit der Zivilgesellschaft

Die Erfahrung des letzten Jahrzehntes hat gezeigt, daß jedes Land ihre Besonderheiten hat. Es ist nicht möglich, dasselbe Modell der Reformen und Demokratie in allen Ländern innerhalb bestimmten Zeitraums und mit gleichen Maßnahmen zu realisieren. Die These von der kulturellen Differenz klingt irgendwie sogar respekt- und achtungsvoll. Die Entwicklung einer Zivilgesellschaft kann erfolgreich verlaufen, wenn sie eine Harmonie zwischen Geschichte, Besonderheiten der Reformenentwicklung, Tradition der politischen Kultur und Förderung der westlichen demokratischen Werten erreicht. Die exportierten Formen der Zivilgesellschaft38 von außen können Risiko mitbringen. Der Westen hat die gleichen Rezepte für alle Länder gegeben und gleiche Forderungen gemacht, ohne die Realitäten zu berücksichtigen, indem in Osteuropa und besonders auf dem Balkan die Länder und Bevölkerung ganz unterschiedliche Erfahrungen und kulturelle Differenzen haben.

5.2 Die Herausforderungen der Zivilgesellschaft

Auf der Liste der Herausforderungen der albanischen Gesellschaft steht die Stärkung der Zivilgesellschaft ganz oben. Mit ihnen sind alle anderen Transformationsprozesse und Entwicklungsstrategien eng und gegenseitig verbunden. Die Stärkung der Zivilgesellschaft wird durch verschiedene Faktoren geschafft, vor allem durch die enge Zusammenarbeit drei Sektoren der Gesellschaft, durch Entwicklung unabhängiger Medien, durch Stärkung der politischen bzw. demokratischen Institutionen, durch eine tiefe und breite demokratische Bildungsreform, durch die Konsolidierung der NRO und Aufbau nationaler und internationaler Netzen von NRO Ressourcenzentren, sie zu unterstützen, aber auch durch erfolgreichen Krieg gegen Korruption, Armut und Ungerechtigkeit. Es ist ein langer und komplexer Prozess, das weder parate Rezepten noch Zeitfrist hat. Laut Sundhaussen39 gibt es in der bisherigen Geschichte kein einziges Beispiel dafür, daß Demokratie in einer komplexen Gesellschaft über Nacht erfolgreich implementiert worden wäre.

Was sicher und wichtig ist, ist das Bedürfnis, den Prozess der Stärkung der Zivilgesellschaft nicht isoliert vom Staat, Bürger und anderen lebenden Elementen der Gesellschaft zu betrachten. In diesem Kontext hat Christopher Corpora, ein balkanischer Analyst des amerikanischen Verteidigungsministeriums vorgeschlagen40, daß demokratische Prozesse von der unteren (Basis) nicht von oben zu beginnen. Er schreibt „bis jetzt hat der demokratische Prozess von oben nach unten stattgefunden. Wir müssen jetzt ein westliches Gefühl der Zivilgesellschaft herausbilden. Sie ist eine langfristige Strategie für den Aufbau der Rechsstaat“. Der Aufbau einer starken Zivilgesellschaft ist auf diese Weise mit vielen Faktoren verbunden. Prinzipiell ist die Unabhängigkeit und die Initiative des Individuums. Die westlichen Erfahrungen zeigen, daß die Aufgabenverteilung zwischen Staat, Markt und Zivilgesellschaft41, die wichtige Voraussetzung ist, um gemeinsamen Erfolg zu haben.

Im Sinne des Staats und Politik sind die nachhaltige Entwicklung und Konsolidierung einer stärker auf Konsens beruhenden demokratischen Kultur als Hauptforderung der albanischen Gesellschaft in der Zukunft. Ohne eine neue Politik, die auf Dialog, Zusammenarbeit, Gesetzrespektierung und Verantwortlichkeit basiert ist, ist die Bildung neuer politischen Kultur nicht erreichbar. Der Übergang braucht nicht nur politische Reformen, sondern auch neuer Mentalität der Menschen, die man nicht nur durch Gesetze und politischen Entscheidungen erreichen kann. Für die neue Norm, Lebensweise und Mentalität hat die Zivilgesellschaft eine Hauptrolle.

Eines schmerzvollsten aktuellen Probleme in Albanien ist die Blutrache. Blutrache ist aktiv dort, wo der Staat schwach ist. Auch hier muss die Zivilgesellschaft eine wichtige Rolle spielen. In der Zukunft wird es wichtig sein, auch bestimmte Sektoren auszubauen, wo sich die Arbeit der NRO konzentrieren muß, z.B. Kinderversorgung, Frauenrechte, Umwelt, Minenräumung, Blutrache etc. Dafür ist aber nötig eine enge Kooperation mit dem Staat, den Medien und der Wirtschaft. Denn solche und andere Formen des Engagements, wie die Dezentralisierung der staatlichen Verwaltungslandschaft, die zur Zeit als Hauptthema der aktuellen Kommunalwahlen in Albanien ist, brauchen vor allem qualifiziertes Personal und finanzielle Unterstützung.

6. Fazit

Vor 13 Jahren könnten die Albaner nicht glauben, daß der Transformationsprozess mehr als ein Jahrezehnt dauern würde. Jetzt sind sie sicher, daß sie sich noch viele Bemühungen machen müssen, um in den nächsten Jahrzehnten einen Platz in europäischer Gemeinschaft zu sichern. Diese Evolution entspricht dem langen und schwierigen Weg der albanischen Gesellschaft von der Utopie der 90er Jahre zum Realismus des neuen Jahrhunderts.

Auf der Liste der Hauptaufgaben war die schwierigste, nicht nur die Reformierung der gesamten Gesellschaft, sondern die Bildung neuer demokratischen Mentalität. Der Mangel an der Tradition und der politischen Kultur, das traditionale problematische Verhältnis der Bürger zum Staat, die lange und totale kommunistische Isolation und die geringe inländische Ressource haben auf die Misserfolgen der Reformen starken Einfluss gehabt. Durch mehrere Erfolge und Misserfolgen ist Albanien noch eine noch junge und nicht sehr gefestigte Demokratie. Im allgemeinen wurden die Erwartungen auf schnelle und positive gesellschaftlichen Reformen nicht erfüllt und die neuen demokratischen Institutionen noch nicht das völlige Vertrauen der Bürger gewonnen.

In dieser Bilanz scheint die Zivilgesellschaft zu den verspätesten Elemente der albanischen Übergangsperiode zu sein. Im Vergleich zu theoretischem Konzept der westlichen Zivilgesellschaft ist die albanische Zivilgesellschaft noch weit entfern. Zusammenfassend ist die Fähigkeit der Selbstorganisierung, Mobilität und Freiwilligkeit schwach; die Bereitschaft der Bürger das Gesetz anzuwenden läuft langsam, und die Teilnahme der verschiedenen Akteure bei Formulierung der Politik und Reformen ist gering. Es fehlen die staatlichen und nicht-staatlichen Strategien für die Zukunft. Auf dieser Weise ist die Bilanz der albanischen Zivilgesellschaft mit den Vorteilen und Nachteilen der Übergangsperiode Albaniens identifiziert. Sogar ist sie nicht schneller vorwärts die Politikgesellschaft vorgegangen, sondern ist sie manchmal ihr ganz hinterher gelaufen und Geisel der Vergangenheitsfehler geblieben. Vor allem leidet die albanische Zivilgesellschaft an der Tatsache, daß sie in einem Land handelt, in dem der Staat und seine Institutionen sehr schwach sind.

Der erste Schritt zur Stärkung der Zivilgesellschaft ist ein westliches Gefühl der Zivilgesellschaft herauszubilden. Sie dient einer langfristigen Strategie für den Aufbau des Rechsstaats. Für die albanische Zivilgesellschaft ist es dringend die eigene Entmythisierung. Innerhalb der NRO und anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren existiert eine Ideologie, wonach die Zivilgesellschaft die positive Seite und der Staat die negative Seite der Gesellschaft darstellt. Die Zivilgesellschaft und der Staat müssen miteinander unabhängig zusammenarbeiten, den Dialog zwischen zivilisierten Gesellschaftsvertretern und der Regierung sowie die Mobilisierung der nichtpolitischen Akteure und Gruppen institutionalisieren. Sie können entscheidende Rolle zur Stärkung der Demokratie, Realisierung der Reformen und euroatlantischen Integration spielen. Die albanische Gesellschaft braucht dringend den Aufbau einer neuen politischen Kultur, die durch die Steigerung der Beteiligung der Bürger, (in den Wahlen, öffentlichen Debatten, gemeinschaftliche Initiativen, freiwillige Aktivitäten, vielfachen Vereinen und verschiedenen Gruppen, etc) erfolgreich werden kann. Inzwischen muss die Zivilgesellschaft nicht mehr die allgemeine Polarisierung der Gesellschaft widerspiegeln, sondern als Modell der Transparenz und des gesellschaftlichen Dialog dienen.

Laut das Stufenmodell von Merkel und Lauth42 findet sich albanische Zivilgesellschaft am Ende der ersten Phase (kollektiven Zielvorstellungen) und noch am Beginn der zweite Phase (konstruktive Zivilgesellschaft). Sie braucht noch viel Zeit um die zweite Phase zu beenden, damit sie die dritte Phase der reflexiven Zivilgesellschaft erreichen kann. Aber, wie Sundhaussen warnt43, die Zivilgesellschaft kein Zustand, sondern ein Projekt, ein Entwurf für die Zukunft. Mag sein, daß das Ziel selbst nie erreicht wird, aber es gibt die Richtung vor. Es fungiert als Fixpunkt, an dem sich die Gesellschaft orientiert. Und in Zeiten des Umbruchs sind solche Orientierungspunkte unverzichtbar.

In Albanien wurden die tiefen Enttauschungen der Wähler und Bürger von dem Verlust der Einflussnahmen der politischen Parteien begleitet. Von diesem Vakuum haben die anderen gesellschaftlichen Sektoren und vor allem die albanische Zivilgesellschaft profitiert. Sie stellt sich zivilisierter und qualifizierter als die politischen Parteien vor. Sie propagiert Dialog, Zusammenarbeit, Kampf gegen Korruption und enge Beziehungen zu westlichen Ländern, vier Punkten, die man als Misserfolge der Politik nennt. Deswegen sind neben vielen und verschiedenen Problemen auch optimistische Zeichen im Hindergrund der gesellschaftlichen Entwicklungen zu sehen: die politischen Institutionen bemühen sich immer mehr die Elemente, Vertreter und Instrumenten der Zivilgesellschaft aufzunehmen. Die Zivilgesellschaft scheint selbst noch Hauptthema der öffentlichen Debatten und Hoffnungsträger zu sein.

7. Literaturverzeichnis

Autoren / Bücher

Albanische Geschichte; Ab.2-7, Tirana, 2002.

Altmann , Franz-Lothar: “Albanien im Umbruch”. Eine Bestandsaufnahme. Z. T. in engl. Sprache. Untersuchungen zur Gegenwartskunde. OLDENBOURG, 1990.

Anheier K, Helmut; “Die Zivilgesellschaft in Deutschland”, 2002.

Anheier K, Helmut: “Vergleichende Forschung zum Nonprofit-Sektor”: Vier Fragestellungen, in: Reinbert Schauer (Hg.), Nonprofit-Organisationen (NPO) - dritte Kraft zwischen Markt und Staat? Ergebnisse einer Bestandsaufnahme über den Stand der NPO-Forschung im deutschsprachigen Raum, Dokumentation des NPO-Forschungs-Colloquiums an der Universität Fribourg, 29. - 30.9.1994, Linz 1995, S. 17-40.

Bartl, Peter; “Albanien. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart”, Pustet, Regensburg, 1995.

Biberaj, Elez; “Albania in Transition: The Rocky Road to Democracy (Nations of the Modern World Ser)¸ Westview Press, NY, 1999.

Brahm, Heinz; „Der Balkan ist ein Teil Europas“,“Die Politische Meinung”, nr 382, 2001, seite 67.

Brand , Ulrich; “ Der Staat und die Zivilgesellschaft”, “Freitag” Wochenzeitung, 14.1.2002.

Croissant, Aurel; Lauth, Hans-Joachim; Merkel, Wolfgang: Zivilgesellschaft und Transformation: ein internationaler Vergleich. - In: Merkel, Wolfgang (Hrsg.): Systemwechsel 5. Zivilgesellschaft und Transformation, Opladen: Leske + Budrich, 2000, 9-50.

De Toquesville, Alexis; “Über die Demokratie in Amerika”, Frankfurt 1956, Manesse-Vlg., Stuttgart, 1987.

Eckhard Priller; Veränderungen in der politischen und sozialen Beteiligung in Ostdeutschland, in: Wolfgang Zapf u. Roland Habich (Hg.), Wohlfahrtsentwicklung im vereinten Deutschland: Sozialstruktur, sozialer Wandel und Lebensqualität, [hg. v. Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Abt.: Sozialstruktur und Sozialberichterstattung], Berlin 1996, S. 283-305.

Eberhart, Helmut / Kaser, Karl: (Hrsg.), “Albanien: Stammesleben zwischen Tradition und Moderne”Böhlau Verlag, Wien 1995.

Eicher, Claudia: “Defekte Demokratien”, Politische Tranformation in Osteuropa, 6 Brühler Tagung, Hamburg, 2000.

Emtmann, Anette: Die Zivilgesellschaft zwischen Revolution und Demokratie: die "samtene Revolution" im Licht von Antonio Gramscis Kategorien der "società civile" / Berlin [u.a.]: Argument-Verl., 1998. (Edition Philosophie und Sozialwissenschaften ; 47) ipw 21717.

Elke Fein, Elke / Matzke, Sven; „Zivilgesellschaft, Konzept und Bedeutung für die Transformationen in Osteuropa“, OSI Berlin, Arbeitspapiere des Bereichs Politik und Gesellschaft, 7/ 1997.

Ferguson, Adam: “An Essay on the History of Civil Society”, London.(1767).

Galtung, Johan; „Albania, Some Pointers Toward Conflikt Transformation“, 1997.

Garszteckyi, Stefan; “Die Entwicklung zu Zivilgesellschaft und Bürgerengagement in Polen, Bundeszentrale für politische Bildung.

Gottweis, Herbert: “Politische Mobilisierung. BürgerInnenbewegungen und Ansätze zur Ausbildung neuer Organisationsformen von Politik in Österreich. In: Forum Politische Bildung (Hg.): Informationen zur Politischen Bildung Nr. 17/2000. “Zwischen Modernisierung und Konservativismus”. Innsbruck; Wien:Studienverlag 2000. S. 62.

Gramsci, Antonio:Gefängnishefte , Band 1-9 . Argument Verlag, Hamburg, 1991 (s.1502).

Habermas, Jürgen, “Faktizität und Geltung. Beiträge zur Diskurstheorie des Rechts und des demokratischen Rechtsstaats, Frankfurt/Main 1994, S. 399.

Habermas, Jürgen: “Diskursive Politik und Zivilgesellschaft Über die Rolle der Bürger-Assoziationen in der Demokratie”, aus E+Z - Entwicklung und Zusammenarbeit (Nr. 12, Dezember 2001, S. 356-357).

Hegel, G.W.F; Grundlinien der Philosophie des Rechts (1821), (Werke Bd. 7) Frankfurt am Main 1970.

Hergenhan, Jutta;"Die deutsche Zivilgesellschaf - vom Protest zur Teilnahme”, "Zu einer europäischen Zivilgesellschaf" Hrsg. Jean-Claude Boual, Paris, 1999.

Hildermeier, Manfred / Kocka, Jürgen / Conrad, Christoph: “Europäische Zivilgesellschaft in Ost und West. Begriffe, Geschichte, Chancen”. Campus Fachbuch, 2000.

Hofmann, Barbara: “Viele Versprechen – zu wenig echte Hilfe”, friZ – “Zeitschrift für Politik”.

Horst Grützke / Jean-Claude Boual, „Definition von Begriffen der Zivilgesellschaft„, 2002. Ständiges Forum der europäischen Zivilgesellschaft.

Kalaja, Diana: “From Albania: Media Picture of Albania - Little Berlusconis Threaten Real Albania Media Freedom,” Media Online Special Reports (21 April 2003).

Keane , John: “Global Civil Society?”, Cambridge Uni, United Kingdom, 1st Edition, 2003.

Klein, Ansgar; “Überschätzte Akteure? Die NGOs als Hoffnungsträger transnationaler Demokratisierung, Aus Politik und Zeitgeschichte, B 6 – 7 / 2002.

Klein , Ansgar: “Diskurs der Zivilgesellschaft”, Politische Kontexte und demokratietheoretische Bezüge der neueren Begriffsverwendung, LESKE & BUDRICH, 2001, S.

Kressing, Frank / Kaser, Karl,: “Albania - a country in transition”, Schriften des Zentrum für Europäische Integrationsforschung (ZEI), Bd. 51, Nomos Verlagsgesellschaft, 2002.

Kocka, Jürgen: “Das Bürgertum als Träger von Zivilgesellschaft – Traditionslinien, Entwicklungen, Perspektiven”, in: Enquete-Kommission „Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements“ des Deutschen Bundestages (Hrsg.): Bürgerschaftliches Engagement und Zivilgesellschaft. Bd. 1: Leske + Budrich, Opladen 2002, S. 16.

Kocka, Jürgen; “Was heisst “Zivilgesellschaft”?”, Der Tagesspiegel, 25.3.2002.

Kugler, MARTIN: “Ausrede fürVersäumnisse“, aus “Die Presse”, 4.6.2003.

Lauth, Hans-Joachim; Merkel, Wolfgang (1997), Zivilgesellschaft und Transformation. Ein Diskussionsbeitrag in revisionistischer Absicht, in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, 10.1, 12-34.

Lauth, Hans-Joachim / Merkel, Wolfgang, „Systemwechsel und Zivilgesellschaft: Welche Zivilgesellschaf braucht die Demokratie?“Aus Politik und Zeitgeschichte B 6-7/1998, S. 3-12.

Merkel, Wolfgang: Theorien der Transformation: Die demokratische Konsolidierung postautoritärer Gesellschaften. - In: Beyme, Klaus von; Offe, Claus; (Hrsg.): Politische Theorien in der Ära der Transformation, Opladen: Westdeutscher Verlag, 1996, 30-58.

Novy, A / Becker, J / Jäger, J; “Thesenpapier – Demokratie” Im Auftrag der Grünen -Bund 9/6/2000.

Pettifer, James: “Albania - Blue guide, 2nd edition”, A&C Black (Publishers), London 1996:

Pichler, Robert / Ecker, Alois: “Albania, Country Analyses”, Center for the Study of Balkan Societies and Cultures, Graz, 1999.

Priller, E / Zimmer A, “Der Dritte Sektor international / Mehr Markt - weniger Staat?, Berlin: 2001, 320 S.

Puchberger, Sara; “Zivilgesellschaftliche Akteure”, Universität Linz, 2003.

Oschlies, Wolf; “Alptraum Kosovo”, aus “Die Politische Meinung”, Oktober 1999.

Rupert Graf Strachwitz, “Civil Society – Heritage – Identity – Unified Europe”, Maecenata Institute for Third Sector Studies, Berlin 2000.

Schwandner-Sievers, Stephanie / Fischer, Bernd Jurgen: “Albanian Identities: Myth and History”, Indiana University Press, September 2002, S.

Segert, Dieter; “Zivilgesellschaft und Bürgerengagement in Tschechien”, Bundeszentrale für politische Bildung, 2001.

Shkullaku, Armand, “Debatte um die Zivilgesellschaft”, AIM (aimpress), 29.01.2000.

Segert, Dieter: Parteien und Parteiensysteme in der Konsolidierung der Demokratien Osteuropas. - In: Sigmund, Steffen: “Der Begriff der Zivilgesellschaft - Historischer Abriß, Konzepte und aktuelle Begriffsdefinitionen”, Humboldt - Universität zu Berlin, 1999.

Sinani, Gjergj; “Die Zivilgesellchaft”, Tirana 2000.

Sterbling, Anton; “Eliten in Südosteuropa”, Aus Politik und Zeitgeschichte, B 10 – 11, 2003.

Strachwitz, Rupert Graf; „Die Kultur der Zivilgesellschaft stärken – ohne Kosten für den Staat“, Maecenata Institut für Dritter-Sektor-Forschung, Berlin.

Sundhaussen, Holm; “Serbien auf dem Weg zur Zivilgesellschaft?”, Mitteilungen 10, 2001.

Taylor, Charles, „Die Beschwörung der Civil Society, (1991), in: Michalski, 52-81.

Van Meurs, Wim: “Zivilgesellschaft zwischen politischer Demokratisierung und staatlicher Konsolidierung”, CAP, Uni-München Impulspapier, 1.12.2002.

Vickers, Miranda / Pettifer, James: “Albania: From Anarchy to Balkan Identity”, New York University Press March, 2000, S. 45-65.

Vickers, Miranda: “The Albanians: A Modern History”, St. Martin's Press, NY, 2001, S 100-125.

Viest, Oliver: aus Mappes-Niedieck, Norbert: Land der falschen Etiketten, in: “Die Zeit”, 01. 11. 1996, S.17. ”Korporatismus als Transformationsinstrument in der Slowakischen Republik?”. 1997,

Von Beyme, Klaus: Systemwechsel in Osteuropa, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1994,

Von Kohl, Christine: “Albanien”, Beck Verlag, München, 1998.

Walzer, M., 1995: The Concept of Civil Society, in: Ders: Towards a Global Civil Society, Oxford: 7-28.

Weidel, Christiana: Jahrbuch des 3. Sektors 2002, Hsg: The World of NGOs, Wien, S. 9.

Zimmer, Annette: (Hg.): “Vereine heute - zwischen Tradition und Innovation”. Ein Beitrag zur Dritten-Sektor-Forschung, Basel u. a. 1992, S. 19-42.

Berichte / Studien / Raporten

AHRG, Albania - Report of Human Rights Practices (2001, U.S. Department of State).

AHRG, Report, FIDH “Albania: an accumulation of impotence”, August 2002.

Albanias Second Transition, “A Human Rights Perspective on Recent Developments in Albania”, The Norwegian Helsinki Committee, Report No. 1, 1998.

Bericht der EG – Kommission über den Stabilisierungs- und Assoziierungsprozess 2003, COM 2003, 139 final, Brüssel, 2003.

British Helsinki Human Rights Group: “Albania 1996: Democracy or Dictatorship?”, Report.

Human Rights Watch-Helsinki: “Albania: Post communist”, August 1995.

Central Elections Commission, History of Elections, Tirana 2002, (www.cec.org.al).

Children’s Human Rights Centre, Annual Report, 2002.

CRCA, National Reports, 2003 (www.crca.org.al).

FIDH, Report, “Albania: an accumulation of impotence”, August 2002.

Fjalori i gjuhes shqipe, (Albanisches Wörterbuch) Akademia e Shkencave, Tirane, 1980.

Forum der Frauen NRO, / CEC / Nr 7, Tirana 2003.

Frauen Zentrum (Qendra e Gruas), Annual Report 2000.

Freedom House, Nations in Transit 2003, Albania.

Gjykata e Tiranes, (Tirana Gerichthof) Regjistrimi i partive politike, (//gjykata.altirana.com).

Human Rights Watch “The cost of Speech: Violations of Media Freedom in Albania”, 2002, Vol.14, No.5.

ICG Balkans Report N° 87, Albania: The State of the Nation 2001.

ICG Balkans Report N° 140, Albania: The State of the Nation 2003.

Institute of Statistics, INSTAT Tirana, 1990-2002.

IMF, Report, Albania, 1994 – 2002.

IWPR, “Mafia Fuels Balkans Turmoil”, BCR No 333, 2002.

Koalition gegen Korruption, Bericht, Tirana 2002.

Medien Institut, “Monitoring Albanian Media Landscape 2002” , Tirana 2003.

Nationaler Bibliothek, Bericht, Tirana 2002.

National Democratic Institute, NDI, Albania Report, New York, 2002.

Eurobarometer, “Die öffentliche Meinung in der Europäischen Gemeinschaft, Kommission der Europäischen, Brüssel, Nr. 36, Dezember 1991.

ODHIR / OSCE “Albania - Election observation”, Final Report, 11 October 2001, Warsaw 2001.

OSCE, Lipponen, Osmo: “Report to the Permanent Council of OSCE, Vienna, 3 June 2003.

Partner of Albania, NGO Directory, Tirana 2002.

Partner of Albania, NPO Needs Assessment Country Report, Tirana 2002.

REC: NGO Directory: Albania – Overview, 2000-2002.

SEE, Corruption Indexes, Results from the Comparative Survey in Albania, Bulgaria, and Macedonia, 2000.

SPAI, Albania: Civil Society Assessment Report, SPAI (Stability Pact Anti-Corruption Initiative) 2001.

UNDP, “Human Development Report 2003 - Millennium Development Goals: A compact among nations to end human poverty”, 2003-07-08, UNDP Albania.

UNDP, “Albania, Human Development Report” 1998 – 2003.

UNDP, “Albania National Human Development Report 2002”, UNDP Albania.

UNDP, “Civil Society Partnership Assessment 2002 UNDP Albania”, UNDP Albania.

UNDP, “Democratic Governance Framework”, 2003, UNDP Albania.

UNDP, “Volunteerism and the Millennium Development Goals”, 2002, UNV, Albania.

UNDP, “UN Resident Coordinator Annual Report 2001”, UNDP Albania.

UNDP, “Albanian Women Report 1999”, UNDP Albania, 1999.

UNICEF / IOM: “Child Traffiking in Albania”, Tirana 2002.

UNICEF / ICMH Report - Albania KABP Survey 2000.

USAID, NGO Sustainability Index, Albania, Serbia, Bulgaria, etc. 2000-2002.

US Embassy, National Conference, “Problems of non-profitable organizations (NPO) in Albania”, 2002.

Word Bank Report, Albania, 1992 – 2003.

[...]


1 Ferguson, Adam: “An Essay on the History of Civil Society”, Edinburgh: A. Millar & T. Caddel, London.(1767).

2 Hegel, G.W.F: „ Grundlinien der Philosophie des Rechts“ (1821).

3 De Toquesville, Alexis: “Über die Demokratie in Amerika”, Frankfurt 1956.

4 Gramsci, Antonio: „ Gefängnishefte“ , Band 1-9, Hamburg 1991 (s.1502).

5 Habermas, Jürgen: „Faktizit ät und Geltung”, Frankfurt a. M 1992, S.443.

6 Lauth, Hans-Joachim/ Merkel, Wolfgang: „Systemwechsel und Zivilgesellschaft: Welch e Zivilgesellschaf braucht die Demokratie? Aus Politik und Zeitgeschichte B 6-7/1998, S. 3-12.

7 Taylor, Charles: „Die Beschwörung der Civil Society, (1991), in: Michalski, 52-81.

8 Sundhaussen, Holm; “Serbien auf dem Weg zur Zivilgesellschaft?”, Mitteilungen 10, 2001.

9 Sundhaussen, Holm; “Serbien auf dem Weg zur Zivilgesellschaft?”, Mitteilungen 10, 2001.

10 Fjalori i gjuhes shqipe, Akademia e Shkencave, fq. 150, Tirane, 1980.

11 Albanische Geschichte, Ab.3/1, Tirana, 2002.

12 Garszteckyi, Stefan; “Die Entwicklung zu Zivilgesellschaft und Bürgerengagement in Polen„ , Bundeszentrale für politische Bildung, (www.bpb.de/files/0EXM17.pdf).

13 2002 NGO Sustainability Index, Albania, USAID, (www.usaid.gov/locations/europe_eurasia/dem_gov/ngoindex/2002/albania.pdf).

14 Albania: Civil Society Assessment Report, SPAI (Stability Pact Anti-Corruption Initiative) 2001.

15 Albania, Human Development Report 2002, UNDP (United Nations Development Programme) (www.undp.org.al).

16 NPO Needs Assessment Country Report, (www.Partnersalbania.Org/English/Narrative%20Report.Pdf).

17 Albania: Civil Society Assessment Report, SPAI (Stability Pact Anti-Corruption Initiative) 2001.

18 US Embassy, National Conference, “Problems of non-profitable organizations (NPO) in Albania”, 2002 (www.usemb-tirana.rpo.at/calendar/event_5.htm.

19 Word Bank Report, 2003, (www.worldbank.org/wbi/attackingpoverty/events/ Austria_1029/3b_anjekovic_alb.pdf).

20 2002 NGO Sustainability Index, Serbia, USAID, (www.usaid.gov/locations/europe_eurasia/dem_gov/ngoindex/2002).

21 Vgl. Oben.

22 Vgl. Oben.

23 US Embassy, National Conference, “Issues of the implementation of the law on NPO in Albania”, 2002 (www.usemb-tirana.rpo.at/calendar/event_5.htm.

24 Albania: Civil Society Assessment Report, SPAI (Stability Pact Anti-Corruption Initiative) 2001.

25 AHRG, Albania - Report of Human Rights Practices (2001, U.S. Department of State).

26 AHRG, Report, FIDH, “Albania: an accumulation of impotence”, August 2002.

27 Frauen Zentrum (Qendra e Gruas), Annual Report 2000.

28 Bericht der Koalition gegen Korruption, Tirana 2002.

29 Children’s Human Rights Centre, Annual Report, 2002.

30 UNICEF, ICMH Report - Albania KABP Survey 2000.

31 Albania, Human Development Report 2000, UNDP (www.undp.org.al).

32 “Emigranti” Verein, Tirana 5 / 3, S.13, 2001.

33 Monitoring Albanian Media Landscape 2002, Medien Institut, Tirana 2003.

34 Bericht der EG – Kommission, COM 2002, Brüssel, 2002.

35 Albania: Civil Society Assessment Report, SPAI (Stability Pact Anti-Corruption Initiative) 2001.

36 Eicher, Claudia: “Defekte Demokratien”, Politische Tranformation in Osteuropa, 6 Brühler Tagung, Hamburg, 2000.

37 US Embassy, National Conference, “Problems of non-profitable organizations (NPO) in Albania”, 2002 (www.usemb-tirana.rpo.at/calendar/event_5.htm).

38 Pichler, Robert / Ecker, Alois : “Albania, Country Analyses”, Center for the Study of Balkan Societies and Cultures, Graz, 1999.

39 Sundhaussen, Holm; “Serbien auf dem Weg zur Zivilgesellschaft?”, Mitteilungen 10, 2001.

40 IWPR, “Mafia Fuels Balkans Turmoil”, BCR No 333, 2002 (www.iwpr.net/archive/bcr2/bcr2_20020426_4_eng.txt).

41 Strachwitz, Rupert Graf; „Die Kultur der Zivilgesellschaft stärken – ohne Kosten für den Staat“, Maecenata Institut für Dritter-Sektor-Forschung, Berlin.

42 Lauth, Hans-Joachim/ Merkel, Wolfgang, „Systemwechsel und Zivilgesellschaft: Welche Zivilgesellschaf braucht die Demokratie?“ Aus Politik und Zeitgeschichte B 6-7/1998, S. 3-12.

43 Sundhaussen, Holm; “Serbien auf dem Weg zur Zivilgesellschaft?”, Mitteilungen 10, 2001.

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Zivilgesellschaft in Albanien
Hochschule
Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
Note
1
Autor
Jahr
2003
Seiten
19
Katalognummer
V108922
ISBN (eBook)
9783640071128
Dateigröße
492 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Zivilgesellschaft, Albanien
Arbeit zitieren
Afrim Krasniqi (Autor:in), 2003, Zivilgesellschaft in Albanien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/108922

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Zivilgesellschaft in Albanien



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden