Die Idee der Aufklärung und ihre wesentlichen Vertreter


Hausarbeit, 2004

19 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Gliederung:

I) Die Aufklärung als geschichtliches Ideengebäude
a) Definitionen laut Eisler
b) Definitionen laut Kant

II) Einheit der Aufklärung
a) Widersprüche im Begriff
b) Differenzierung der Aufklärung

III) Vorläufer aufklärerischen Denkens
a) Frühere Formen der Aufklärung
b) Entstehungsgeschichte des Terminus „Aufklärung“

IV) Tendenzen der Aufklärung
a) Die deutsche Staatstheorie
b) Das Bürgertum als wichtigster Träger der Aufklärung
c) Der englische Liberalismus
d) Wirtschaftspolitik
V) Regierungssysteme
a) „Aufgeklärter Absolutismus“
b) Friderizianismus

VI) Französische Aufklärung
a) Voltaire als Höhepunkt
b) Ende des aufklärerischen Optimismus
c) Die französischen Enzyklopädisten
VII) Aufklärung als Religionskritik
a) Wirkung in Deutschland
b) Deimus

VIII) Das philosopische Jahrhundert
a) Revolution oder Evolution?
b) Die politische Theorie in England

IX) „ Aufklärung“ der Aufklärung über sich selbst
a) Jean Jacques Rousseau
b) Der Gesellschaftsvertrag

X) Wirkung der Aufklärung
a) Radikalisierung
b) Kant

XI) Das Erbe der Aufklärung

I) Die Aufklärung als geschichtliches Ideengebäude: Begriffsbestimmung.

a) Definitionen laut Eisler

„Aufklärung heißt im 18. Jahrhundert die einer individualistischeren, subjektiveren Lebensauffassung und einem Hervortreten der Vernunft mit ihrer kritischen Tätigkeit entspringende Verbreitung freierer, selbstständigerer, von Autoritäten unabhängigerer, klarerer, vorurteilloser Anschauungen über Welt und Leben, Staat und Individuum“: So umfassend, der Satz geht noch wesentlich weiter, beschreibt ein philosophisches Wörterbuch[1] des 20. Jahrhunderts eine historisch-intellektuelle Bewegung, auf deren Werte wir uns noch heute gern berufen, wenn wir fortschrittliche, moderne und menschenfreundliche Grundsätze vertreten wollen.

b) Definitionen laut Kant

Bekannter als diese Lexikonformulierungen von Rudolf Eisler sind die Sätze aus dem Dezember-Heft der „Berlinischen Monatsschrift“ vom Jahr 1784. Dort hatte der berühmte Königsberger Philosoph Immanuel Kant (1724-1804) seinen Aufsatz: „Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?“ publiziert. Der Essay begann mit den seither immer wieder zitierten Definitions-Sätzen: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Muthes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen.“

Anschließend ermuntert Kant seine Leser in einer Fußnote mit einem lateinischen Zitat des römischen Dichters Horaz. Es lautet: „sapere aude! (in deutsch: „Wage es, weise zu sein!“) Dann erhebt der Denker diese Losung gar zum Kennzeichen seiner Ära: „Habe Muth dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ ist also der Wahlspruch der Aufklärung.“[2]

II) Einheit der Aufklärung

a) Widersprüche im Begriff

Trotz der anhaltenden Popularität und Selbstverständlichkeit des Begriffs „Aufklärung“ bezeichnet der summarische Ausdruck in der Ideengeschichte der Neuzeit nach Angaben vieler Forscher ein recht kompliziertes und widersprüchliches Phänomen. Ein akademischer Lexikonartikel von Horst Stuke in dem renommierten deutschen Nachschlagewerk „Geschichtliche Grundbegriffe“ von 1972, der der verwickelten Entstehungsgeschichte des Ausdrucks nachgehen will, bringt es trotz des Vorsatzes einer gerafften Darstellung bezeichnenderweise auf den voluminösen Umfang von immerhin 100 Seiten. Das besagt: Die „eine“ Aufklärung hat unendlich viele Facetten, „Aufklärung“ ist eine abstrakte Kategorie, hinter der sich eine außerordentliche Vielfalt an Einzelpositionen verbirgt.[3]

b) Differenzierungen der Aufklärung.

So tut sich die Fachwissenschaft überraschend schwer mit dem Gebrauch eines einheitlichen Begriffs „Aufklärung“. Meist grenzt sie etwa eine deutsche Variante mehr oder weniger scharf von der französischen („Lumière“ = Licht) bzw. englischen Entsprechung („Enlightenment“ = Aufklärung) ab. Das lässt sich dann auch noch für andere europäische Sprachen und Kulturräume fortsetzen. Daneben unterscheidet man mit den vergleichsweise simplen Differenzierungen Frühaufklärung bzw. Spätaufklärung verschiedene Stadien der Bewegung. Im Ergebnis reicht diese dann – weit gefasst – bis in die Anfänge des 17. Jahrhunderts zurück.

III) Vorläufer aufkläririschen Denkens

a) Frühere Formen der Aufklärung

Als bedeutender Ahnherr der Aufklärung gilt neben dem englischen Minister und Wissenschaftstheoretiker Francis Bacon von Verulam (1561-1626) – er prägte den Satz „Wissen ist Macht“ – der französische Denker und Mathematiker René Descartes (1596-1650). Dessen neuzeitliche Lehre vom Glauben an eine allen Menschen gemeinsame Vernunft stieß erstmals das Tor zu einem überprüfbar-methodischen Vorgehen in Wissenschaft und Philosophie auf, das über die Folge von Versuch und Irrtum zum Fortschritt führt. So hatte Descartes in seiner dritten Meditation „über das Dasein Gottes“ 1641 beispielsweise als allgemeine Denk-Regel postuliert, „daß alles das wahr ist, was ich recht klar und deutlich erfasse.“[4]

b) Entstehungsgeschichte des Terminus „Aufklärung“.

Mit dieser selbstbewussten Klarheits-Maxime wurde die buchstäbliche „Aufklärung“ verworrener oder dunkler Vorstellungen zur wichtigsten Aufgabe der Philosophie erklärt. Auch der deutsche Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) griff das Bild von einer durch wissenschaftliche Erleuchtung gewonnenen „hellen“ Klarheit des Denkens auf – in seiner berühmten „Theodizee“ von 1710. Leibniz preist dort Gott mit dem Argument, dass er dem Menschen „das Licht der Vernunft“ gegeben habe und uns damit das Mittel verschaffte, „allen Schwierigkeiten entgegenzutreten“[5]. An anderer Stelle ist bei Leibniz vom „Licht der Natur“[6] selbst die Rede.

IV) Tendenzen der Aufklärung.

a) Die deutsche Staatstheorie

Wie man sieht, gab sich das zeitgenössische Phänomen Aufklärung seinen Namen selbst. Mit dem als Epochenterminus verstandenen Begriff wurde das eigene Zeitalter im Verlauf emphatisch auf den Begriff gebracht. Namentlich im 18. Jahrhundert bestimmten als aufkläririsch erkannte Motive das Denken und Tun der Menschen.

In Deutschland gilt neben dem Staatstheoretiker Samuel Freiherr von Pufendorf (1632-1694) der Leipziger Philosoph Christian Thomasius (1655-1728) als wichtigste Gründerfigur der Aufklärung. Er hielt als erster Professor Vorlesungen in deutscher Sprache. Naturrecht und Sittlichkeit sind auf das natürliche Licht der Vernunft gegründet. Thomasius setzt sich in ersten Zeitungsartikeln für die Trennung von Philosophie und Theologie ein. Er begründete mit seinen gedruckten „Monats-Gesprächen“ den deutschen Journalismus, erhebt die Forderung, „selbst zu raisonieren“, „alleine zu gehen“ und die Wahrheit nicht einfach aus Büchern zu beziehen, sondern durch „eigenes Nachdencken zu erlangen“.[7]

b) Das Bürgertum als wichtigster Träger der Aufklärung.

Allgemeine Bildung wird zum Ideal erhoben. Es kommt zur Etablierung eines allgemeinen Schulwesens, Volksschulen werden eingerichtet. Bis dahin herrschte in Europa noch weitgehend Analphabetismus. Der Liberalismus der Zeit tendiert dazu, ältere Bindungen etwa konfessioneller Art als Beschränkungen zu verstehen, die dem Recht auf Freiheit widerstreben.

Das Bürgertum versammelt sich in „Lesegesellschaften“, wo die Erzeugnisse eines weltverbessernden Schrifttums studiert und diskutiert werden. Es entsteht ein literarischer Markt und der Typ des „freien Schriftstellers“. Die aus England importierte Freimaurerei stellt einen weiteren Ort dar, an dem unabhängig vom gesellschaftlichen Rang des Einzelnen am gemeinsamen Werk einer besseren Zukunft gearbeitet werden kann. In den durch geheime Rituale geschützten Logen treffen selbstkritische Vertreter des Adels auf die immer selbstbewusster werdenden intellektuellen Repräsentanten von Handwerk, Handel und Verwaltung.

c) Der englische Liberalismus.

Das Ursprungsland der Aufklärung ist zweifellos England. Oft wird der Philosoph und Arzt John Locke(1632-1704) als der entscheidende Kopf genannt. „Um Ursprung, Gewissheit und Umfang der menschlichen Erkenntnis“ gründlich zu untersuchen, schrieb er 1690 seinen berühmten Traktat „Versuch über den menschlichen Verstand“. Hier mischt sich ein Pathos der Bescheidenheit („Lieber gesteht man ein, dass man nichts weiß, als dass man bis zur Übelkeit darüber schwätzt“) mit dem Pathos der Entdeckerlust („Das Forschen nach der Wahrheit gleicht ... einer Jagd, bei der der große Teil des Vergnügens in der Pirsch besteht“). Noch zukunftsweisender ist seine Toleranzschrift von 1687. Locke untersagt Staat und Kirche, sich in die Angelegenheiten der jeweils anderen Institution einzumischen[8]. Er weist damit voraus in die freiheitliche Richtung, die später die friderizianische Devise „Jeder soll nach seiner Facon selig werden“ auf den Punkt brachte.

d) Wirtschaftpolitik

Wirtschaftspolitisch führt der aufklärerische Liberalismus zu einem teilweise rücksichtslosen „Manchester-Kapitalismus“, der allein auf die Bedürfnisse der unternehmerischen Marktwirtschaft ausgerichtet ist. Der radikale Londoner Jurist Jeremy Bentham (1748-1832) profilierte sich in diesem Sinn als Vorkämpfer für mehr Eigeninitiative. Sein politisches Ziel bestand in der Unterstützung der Vorstellungen des schottischen Nationalökonomen Adam Smith (1723-1790), der den natürlichen Erwerbstrieb des Einzelnen akzeptierte, durch Arbeit und Sparsamkeit zu Reichtum zu gelangen.

Angebot und Nachfrage regelten als „unsichtbare Hand“ des Marktes alles zur Zufriedenheit der Bürger. Benthams „Utilitarismus“ (Nützlichkeitsprinzip) formulierte als Ziel der Gesellschaftsordnung das „größtmögliche Glück für die größtmögliche Zahl“. In den abtrünnigen Kolonien Nordamerikas errang „the pursuit of happiness“ (das Glückstreben des Einzelnen) Verfassungsrang.

V) Regierungssysteme

a) „Aufgeklärter Absolutismus“

Politisch verstärkte die liberalistische Entwicklung auf dem Kontinent paradoxerweise den „aufgeklärten Absolutismus“, der nach den Religionskriegen des frühen 17. Jahrhunderts dem jeweiligen Landesfürsten unumschränkte Staatsgewalt und Freiheit der politischen Entscheidung zuspricht. Zugleich freilich fühlt der Monarch sich vor dem Forum einer idealen „Gelehrtenrepublik“ verpflichtet, sich – wie namentlich der Preußenkönig Friedrich der Große (1712-1786) – als „erster Diener des Staates“ zu regieren und sein Regierungshandwerk streng nach Prinzipien der Nützlichkeit und Vernünftigkeit auszuüben.

b) Friderizianismus

Der schriftstellernde Hohenzollern-Prinz Friedrich verstand sich während seiner Amtszeit als „Philosoph auf dem Thron“, publizierte seine französisch geschriebenen Werke 1750 bis 1752 unter dem Titel „Arbeiten des Philosophen von Sanssouci“. Als Regent schaffte er die Folter ab, verkündete die allgemeine Glaubens- und Gewissensfreiheit und versammelte auf seinem Rokoko-Schloss geistvolle Freunde – darunter den französischen Star-Schriftsteller und Religions-Spötter Francois Marie d´Arouet (1694-1778), der sich den Künstlernamen Voltaire gegeben hatte.

VI) Französische Aufklärung

a) Voltaire: Höhepunkt der Aufklärung.

Voltaire – nach Goethe „das Wunder seiner Zeit“ und die „allgemeine Quelle des Lichts“ – ist weniger philosophischer Denker als grandioser Autor und Polemiker. Mit Rhetorik und viel Witz schafft er sich für seine politisch-gesellschaftskritischen Themen eine ganz eigene Öffentlichkeit. Er verherrlicht Vernunft, Freiheit und die Kritik der angemaßten Autorität auf Seiten von König, Bürokratie und Kirche. Voltaire, der über einen ausgeprägten Erwerbssinn verfügte, wird mit diesem Programm rasch wirtschaftlich unabhängig, erlangt mit seiner Feder bald den Status einer „europäischen Großmacht“, wie man notiert hat.[9]

Die ganze Persönlichkeit Voltaires verkündigt dem Zeitalter das Recht des (schriftstellerischen) Talents gegenüber dem der Geburt. Voltaire vermittelt die Positionen der englischen Frühaufklärung ins kontinentale Europa. Sein Buch über John Locke und seine Würdigung des wissenschaftlichen Begründers des „Gravitationsgesetzes“ und Leibniz-Rivalen Isaac Newton (1643-1727) erscheinen 1767 bzw. 1738. 1711 hatte der Sohn eines Notars das Jesuiten-Kollegium verlassen, um Recht zu studieren. Die Freiheit des Wortes und der Presse sind fortan sein Hauptanliegen. Gleichzeitig genießt der „Geistes-Aristokrat“ den Zauber der Kultur des pompösen Zeitalters von Ludwig XIV.

Trotz des radikalen Einsatzes für die Opfer kirchlicher und staatlicher Verfolgung leistet Voltaire sich frivol anmutende Bemerkungen über die politische Zurechnungsfähigkeit der einfachen Bevölkerung. „Das Volk hat sich zu bilden weder Zeit noch Fähigkeit. Es scheint nötig, dass es einen unwissenden Pöbel gibt; Wenn dieser zu räsonieren anfängt, ist alles verloren.“[10]

Da die französische Sprache von den Eliten in ganz Europa gesprochen wurde, dehnte sich Voltaires Einfluss bald ungeheuer aus. Sein Schloss in Ferrney an der Französisch-Schweizer Grenze galt allerorten als Inbegriff des Freidenkertums, so wie Rom der Inbegriff des Katholizismus war. Seine Kampfmittel gegen die grassierende Dummheit der Zeitgenossen waren der Witz und die sarkastische Bloßstellung. Voltaire verfasst theologische Pamphlete, satirische Dialoge und historische Arbeiten. Seine umfangreiche Korrespondenz verbindet ihn mit den wichtigsten Köpfen der Zeit. Bis zum Bruch 1753 ist er bei den intellektuellen Fechtereien der Potsdamer Tafelgespräche der prominenteste Debattenpartner des Preußenkönigs Friedrich II. König und Bürger verbindet später erneut ein intensiver Briefwechsel.

b) Ende des aufkläririschen Optimismus.

Voltaires Epik gehört zu dem Typ des „philosophischen Romans“. Die Aufklärung artikulierte sich hier in der gefälligen Art einer Fabel, die Momente des Abenteuerromans aufnimmt und den Leser dennoch mit Bonmots verwöhnt. „Wie konnte Gott das Licht von der Finsternis scheiden, da Finsternis der Mangel an Licht ist?“, scherzte Voltaire gelegentlich. Ähnlich locker und respektlos behandelte der Autor in seinem wichtigsten Buch „Candide oder der Optimismus“ (1759) den noch von Leibniz und dessen Popularisator Christian Wolff (1679-1754) herrührenden Fortschrittsglauben der Epoche. „Optimismus ist die Besessenheit, zu behaupten, alles wäre gut, wenn alles schlecht ist“, heißt es im 19. Kapitel.

Die schrecklichen Erlebnisse des westfälischen Naivlings Candide mit Krieg, Erdbeben und Mordlust – der jugendliche Held gerät ahnungslos in alle möglichen Lebenslagen – sollten die Leibnizsche Überzeugung von der „Güte Gottes“ definitiv ad absurdum führen. Zu diesem Zweck spielt das Werk virtuos und sarkastisch mit dem furchtbarsten Elend der Welt. Ihr Jammer erscheint als ein Narrentanz und verdient es gar nicht, tragisch zu heißen. Am Ende findet sich der Held des Kurzromans schwer lädiert und in einer lustlosen Ehe wieder. Aber er hat gelernt, sich zu bescheiden. „Man muss seinen Garten bestellen“, heißt der letzte Satz des Buchs. Es ist eine Art skeptischer Selbstkritik der bisherigen aufklärerischen Zuversicht.

c) Die französischen Enzyklopädisten

1764 publizierte Voltaire sein „Philosophisches Wörterbuch“, 1770 folgten die „Fragen der Enzyklopädie“. Damit knüpfte er an das Jahrhundertprojekt von Denis Diderot (1713-1784) an, unter dessen Co-Regie der Plan einer schlichten Übersetzung eines englischen Nachschlagewerks sich zu einem Riesenunternehmen ausgewachsen hatte. Seit 1750 erschien die Sammlung als „Französische Enzyklopädie“ in vielen Bänden und gewann europaweit gewaltigen Einfluss.

Der vielseitige und vor Geist sprühende Schriftsteller Diderot schwankt dabei zwischen englischer Vernunftkritik, krass materialistischen Ideen und einem beseelten Naturpantheismus. Das Gemeinschaftswerk selbst versammelt als Mitarbeiter viele angesehene Gelehrte – darunter Montesquieu, Voltaire und den Mathematiker Jean Le Rond d´Alembert (1717-1783) als Mitherausgeber. Ferner sind dabei der Mediziner Julien Offray de la Mettrie (1709-1751), der materialistische aus Deutschland stammende Denker-Baron Paul-Henri d´Holbach (1723-1789), der sich später als revolutionärer Radikaldemokrat hervortat. Weiter gehören zu dem Unternehmen die Ökonomen Francois Quesnay (1694-1774) und Turgot alias Anne Robert Baron de l´Aulne (1727-1781). Hier gewinnt die französische Aufklärung ihre extrem fortschrittliche Ausrichtung, die sie allerorten berühmt und auch berüchtigt gemacht hat.

Das Enzyklopädie-Vorhaben sollte das neue, kritische Wissen der Zeit zwischen Buchdeckeln und nach der Logik des Alphabetes leicht zugänglich versammeln. Generell dominierte zunehmend das mechanische Weltbild der radikal-atheistischen Materialisten französischer Schule, die damit das britische Vorbild weit überflügelte.

VII) Aufklärung als Religionskritik

a) Wirkung in Deutschland

Das Vorhaben einer Selbstbefreiung von Vorurteilen macht sich besonders in religiöser Hinsicht bemerkbar – auch in Deutschland. Es entsteht der Typus des „Freidenkers“, der sich an den Dogmen des Katholizismus und den Glaubenssätzen der lutherischen Orthodoxie reibt, auch Freude am blasphemischen Vorstoß hat, selbst dann, wenn zugleich der Gedanke der religiösen Toleranz Andersgläubiger hoch gehalten wird. „Ecrasez l´infame!“ („Rottet die Ruchlose aus!“) – so hatte etwa der zornige Voltaire seinen Bannspruch gegen die damalige katholische Kirche formuliert, in der populärwissenschaftliche Eiferer den Feind der Aufklärung schlechthin witterten.

Dabei wird zunehmend der Offenbarungs-Charakter der christlichen Bibel hinterfragt. Der Hamburger Orientalist Hermann Samuel Reimarus (1694-1768) erlebte die Erst-Publikation seiner bahnbrechenden Schrift „Vom Zwecke Jesu und seiner Jünger“ anno 1778 nicht mehr. Sie erschien anonym – unter dem Titel „Fragmente eines Wolffenbüttelschen Ungenannten“ und löste jahrelange Polemiken aus. Herausgegeben wurde die Arbeit von Deutschlands wichtigstem Schriftsteller der Epoche, von Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781). Seine berühmte „Ringparabel“ im Schauspiel „Nathan der Weise“ verfocht die Gleichrangigkeit der großen monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam.

Die „Fragmente“ gelten seither als Gründungsurkunde eines ganzen Zweigs der theologischen Literatur – der sogenannten „Leben Jesu Forschung“. Bis dahin hatte sich die wissenschaftliche Bemühung um das Neue Testament mehr oder weniger auf fromme Nacherzählungen der vier Evangelien beschränkt und nicht ernsthaft mit historischen Mitteln versucht, den geschichtlichen Sachverhalt der Entstehung der biblischen Jesus-Bewegung zu eruieren. Die „Jünger“ als Gefolgsleute des anti-römischen Revolutionärs Jesus sollen laut Reimarus nach der Hinrichtung ihres Meisters Jesu Leiche gestohlen haben, um die eigentlich „vernünftige“ Christen-Lehre zu einem religiösen Auferstehungsglauben zu machen.

b) Deismus

Die typische Gottesvorstellung der Aufklärung wird „Deismus“ genannt (von lateinisch „deus“ = Gott). Der schottische Religionsphilosoph David Hume (1711-1776) bestreitet beispielsweise jede „übernatürliche“ Einwirkung Gottes im Wunder oder in der Menschwerdung. An die Stelle religiösen „Aberglaubens“ soll „allein ein sittliches Leben auf dem Boden natürlicher und vernunftgemäßer Ethik“ treten. Moralische Lebensführung ersetzt die christliche.[11]

VIII) Das philosopische Deutschland

a) Revolution oder Evolution?

Die Franzosen sprachen von 18. Jahrhundert insgesamt als von einem „philosophischen Jahrhundert“. Dabei greift die Selbstinterpretation weit in die Tradition zurück. Die Wurzeln der Aufklärung in der Geschichte reichen in dieser Hinsicht bis zur Renaissance, zum Humanismus und zur Reformation. Sozial aber wäre sie ohne den europaweiten Aufstieg des Bürgertums zum immer selbstbewusster werdenden „Dritten Stand“ (neben Adel und Geistlichkeit) nicht möglich gewesen. Als beinahe generell akzeptiertes Selbstemanzipations-Programm erfasst die Bewegung immer weitere Schichten. Das schmälert keineswegs die Bedeutung revolutionärer (Hoch-)Adliger wie sie in Frankreich etwa der wortgewaltige Honoré Gabriel de Riqueti Graf von Mirabeau (1749-1791) repräsentierte, dessen Essay „Über den Despotismus“ (1775) weltberühmt wurde. Mirabeau starb als Tribun der französischen Nationalversammlung, der dennoch gegen die Jakobiner-Herrschaft an seinem Monarchismus festhielt.

b) Politische Theorie in England

Kein revolutionärer Denker ist der Stammvater der sogenannten „Gewaltenteilung“, der brillante französische Schriftsteller Charles Louis de Secondat Baron de Montesquieu (1689-1755). Dennoch musste sein Hauptwerk „Der Geist der Gesetze“ anonym und im Schweizer Ausland (Genf) erscheinen. Die Zensur hätte den Druck in Paris nicht zugelassen. Sein staatsphilosophisches Credo lautet: „Die Macht dämmt die Macht ein.“ Weil alle Macht zum Missbrauch tendiert, ist „Gegenmacht“ vonnöten. So stellte sich Montesquieu gegen den zeitgenössischen Absolutismus.

John Locke hatte eine Zweiteilung der politischen Macht in Gesetzgebung (Legislative) und Regierung (Exekutive) vorgeschlagen. Montesquieu fügte die richterliche Rechtssprechung (Judikative) als dritte autonome Kraft hinzu. Nach dem Vorbild der englischen Verfassung sieht er zusätzlich zu diesen drei Gewalten drei soziale Kräfte am Werk: Volk, Erbadel und Erbkönig. Mitsprache sollen auch sieben Staatsorgane haben: Wahlvolk, Volkskammer/Unterhaus, Volksgericht, Adelskammer/Oberhaus, Adelsgericht, König und Minister. Damit wird ein subtiles Netzwerk von Teilungen und Mischungen der Gewalt angestrebt – eine Mischverfassung mit vielen Veto- und Kontrollrechten. Im „Geist“ solcher pluraler Übergänge will er dem Absolutheitsanspruch des Monarchen entgegentreten. Dabei ist seine Idee jedoch von der überholten ständestaatlichen Ordnung geprägt. Montesquieu verteidigt das „alte Recht“ gegen den aufgeklärten Absolutismus, der gerade begonnen hat, den Staat einer umfassenden Modernisierung und Rationalisierung zu unterziehen.[12]

IX) „Aufklärung“ der Aufklärung über sich selbst

a) Jean Jacques Rousseau

Das Zeitalter der Aufklärung rechnete nicht nur mit einem praktischen Gewinn durch den wissenschaftlichen Fortschritt, man hoffte auch darauf, dass die Menschen selbst durch die moralische Dimension des aufgehäuften Wissens besser würden. Dieser Auffassung widersetzt sich der genialische Genfer Bürger Jean Jacques Rousseau (1712-1778). Die Preisfrage der Akademie von Dijon, ob die neuen Wissenschaften auch „zur Läuterung der Sitten beitragen“ werden, beantwortet er mit einem schroffen „Nein“. Dies „Erste Abhandlung“ von 1750 gibt sich als schneidende Kritik am Vernunftstolz der Zeit. Natürlich sollen die Wissenschaften zum Wohlergehen der Völker beitragen. Rousseau sieht aber in schwelgerischem Luxus, in Ausschweifungen und in der Sklavenhaltung die Strafe für die hybride Anstrengung des Menschen, sich aus der von der Vorsehung verhängten Unwissenheit zu befreien.

Sein unstetes Wanderleben und die Leidenschaftlichkeit seiner Gefühle lassen Rousseau den Traum eines Paradieses kindlicher Unschuld träumen. Sein Zukunftsziel ist nicht die von Materialisten geordnete Kultur, Rousseau ist vom Vergangenheitsideal der „Natur“ fasziniert. Seine kämpferische Aufklärung gilt der Despotie und den verderblichen Einflüssen kultureller Gängelung, die alle gesunden und dem natürlichen Menschenverstand entsprechenden Lebens- und Glaubensformen unterdrückt und zerstört haben.

b) „Der Gesellschaftsvertrag“

Von da aus artikuliert sich eine emphatische Kritik an den Folgen menschlichen Zusammenlebens, das ausschließlich auf Besitztrieb und Ehrgeiz gegründet ist. Rousseau entwirft in seiner Schrift „Der Gesellschaftsvertrag“ (1762) einen demokratischen Staat, in dem die unveräußerliche Selbstbestimmung des Menschen vereinbar gemacht wird mit der Notwendigkeit von Zwang und Gewalt, die vom Wesen des Staates nicht getrennt werden kann. Rousseaus Zivilisationskritik kommt in dem Eingangssatz des „Contrat Social“ zur Geltung, der pathetisch konstatiert: „Der Mensch ist frei geboren und überall liegt er in Ketten.“[13]

Dagegen setzt der Uhrmachersohn Rousseau die simple Idee vom unzerstörbaren „Gemeinwillen“ aller in einer Gesellschaft. Vor dieser „volonté générale“ müssen alle Partikularinteressen verstummen. Der häufig zitierte Satz „Zurück zur Natur“ findet sich bei Rousseau nicht. Er fordert nicht die generelle Rückkehr zu den Anfängen der Geschichte, aber sehr wohl die Zurückwendung zur naturgemäßen Gleichheit aller Menschen in einer wahrhaft humanen Kultur. Religionen sind belanglos, der „wahre Tempel Gottes“ ist das natur-fromme Herz. Dieser Unverbildetheit redet Rousseau besonders in seinem empfindsamen Erziehungsroman „Émile oder über die Erziehung“ das Wort, der pädagogisch einen gewaltigen Einfluss ausüben konnte. Auch in seiner ungeniert-ehrlichen Lebensbeichte „Bekenntnisse“ steht die erzählte Autobiographie im Dienst seiner modernitätsskeptischen Gesellschaftskritik.

Kant resümierte: „Rousseau entdeckte zuallererst unter der Mannigfaltigkeit der menschlichen angenommenen Gestalten die tief verborgene Natur des Menschen.“ Rousseaus Prinzip gilt nicht länger dem Verstand, er sieht im „Gefühl“ das ursprüngliche Empfinden. Damit ist der Rationalismus der Aufklärung folgenschwer entthront.[14]

X) Wirkung der Aufklärung

a) Radikalisierung

Tendenziell geriet die Aufklärung mit ihrer Kritik an den gesellschaftlichen Zustände und an den Privilegien von Adel und Kirche jedoch auch auf einen revolutionären Pfad. Charakteristisch dafür wird später die anti-despotische Literatur des deutschen Dichters Friedrich Schiller (1759-1805; geadelt 1802). Sein 1782 veröffentlichtes Drama „Die Räuber“ konnte als Aufruf zur Bandenbildung missverstanden werden; im Stück „Don Karlos“ ruft der freiheitsliebende Verschwörer Marquis Posa dem spanischen Tyrannen Philipp II. zu: „Sire, geben Sie Gedankenfreiheit!“

b) Kant

Die bei der Aufklärung nicht nur gelegentlich auftretende Frontstellung gegen adligen Feudalismus und autoritäre Kirche kommt auch deutlich in einer Fußnote des sonst eher moderat zu nennenden Immanuel Kant in der „Vorrede“ zur ersten Auflage seiner „Kritik der reinen Vernunft“ von 1781 zum Ausdruck.

Kant vertraut dort auf die „gereifte Urtheilskraft des Zeitalters, welches sich nicht länger durch Scheinwissen hinhalten läßt.“ Wo aber traditionelle Erkenntnis-Prinzipien noch nicht berichtigt worden sind, hätten ihnen gegenüber Gleichgültigkeit, Zweifel und „eine strenge Kritik“ ihren Platz, denn alle drei zählten zu den „Beweisen einer gründlichen Denkungsart“. Dann fährt Kant geradezu provozierend selbstsicher fort: „Unser Zeitalter ist das eigentliche Zeitalter der Kritik, der sich alles unterwerfen muß. Religion durch ihre Heiligkeit und Gesetzgebung durch ihre Majestät wollen sich gemeiniglich derselben entziehen. Aber alsdann erregen sie gerechten Verdacht wider sich und können auf unverstellte Achtung nicht Anspruch machen, die die Vernunft nur demjenigen bewilligt, was ihre freie und öffentliche Prüfung hat aushalten können.“[15]

Acht Jahre später artikulierten sich mit dem Sturm auf das Pariser Festungsgefängnis Bastille solche Positionen in Frankreich als politische Revolution. Deren blutig-desillusionierender Verlauf – erst im jakobinischen Terrorismus und dann in Napoléon Bonapartes europaweiter kaiserlicher Gewaltherrschaft – markierte den Höhepunkt und das Ende der radikal-aufkläririschen Utopie als umstürzlerischer Verwirklichung von menschlicher „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“, wie sie die enthusiastische Parole verheißen hatte.

Kant selbst hatte 1784 die tendenziell unlösbaren Probleme einer möglichst idealen Regierungsform der „bürgerlichen Gesellschaft“ skeptisch vorausgesehen: „Das höchste Oberhaupt soll aber gerecht für sich selbst und doch ein Mensch sein. Diese Aufgabe ist daher die schwerste unter allen; ja ihre vollkommene Auflösung ist unmöglich: aus so krummem Holz, als woraus der Mensch gemacht ist, kann nichts ganz Gerades gezimmert werden.“[16]

XI) Das Erbe der Aufklärung

Die Vorstellungen der politisch gemäßigten Flügel der Aufklärung fanden dagegen schließlich über einen eher evolutionär zu nennenden Prozess Eingang in die Gestaltung der modernen Verfassungs-Staaten auf der Grundlage von Gewaltenteilung, Freiheit und Demokratie, die uns noch heute verpflichtet.

[...]


[1] „Eislers Handwörterbuch der Philosophie“. 2. Auflage. Berlin (Mittler & Sohn) 1922, Stichwort „Aufklärung“

[2] Immanuel Kant, „Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?“ In: Kant, Gesammelte Schriften. Akademieausgabe Band VIII. Berlin (Verlag Georg Reimer) 1912, Seite 35

[3] Norbert Hinske, „Die tragenden Grundideen der deutschen Aufklärung. Versuch einer Typologie.“ In: Raffaele Ciafardone, Die Philosophie der deutschen Aufklärung. Texte und Darstellung. Stuttgart (Reclam Verlag) 1990, Seiten 407-458, hier Seite 412f

[4] René Descartes, „Meditationen“. In: Descartes, Ausgewählte Schriften. Herausgegeben von Ivo Frenzel. Frankfurt/Main (Fischer Taschenbuch) 1986, Seite 107)

[5] (Gottfried Wilhelm Leibniz, „Studien zur Theodizee. Über die Güte Gottes, die Freiheit des Menschen und den Ursprung des Übels“. In: Leibniz, Die Hauptwerke. Herausgegeben von Gerhard Krüger. Stuttgart (Kröner Verlag) 1949, Seite 278)

[6] A.a.O. Seite 176

[7] Zitiert nach Hinske a.a.O., Seite 419f.

[8] Die Locke-Zitate nach Otfried Höffe, Kleine Geschichte der Philosophie. München (C. H. Beck Verlag) 2001, Seite 165f.

[9] Höffe a.a.O, Seite 177

[10] Voltaire zitiert nach Ernst von Aster, Geschichte der Philosophie. Stuttgart (Alfred Kröner Verlag) 1935, Seite 266

[11] Emerich Coreth und Harald Schöndorf, Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts. Stuttgart (Kohlhammer Verlag) 3. Auflage 2000, Seite 139ff.

[12] Horst Möller, Königliche und bürgerliche Aufklärung. In: Preußen. Beiträge zu einer politischen Kultur. Herausgegeben von Manfred Schlenke. Hamburg (Rowohlt Taschenbuch Verag) 1981, Seite 123

[13] Jean Jacques Rousseau, „Staat und Gesellschaft. Contrat Social“. Herausgegeben von Kurt Weigand. München (Wilhelm Goldmann Verlag) 1967, Seite 10

[14] Wilhelm Weischedel, Die philosophische Hintertreppe. München (dtv-Verlag) 1975, Seite 165

[15] Kant, „Kritik der reinen Vernunft“. In: Kant, Gesammelte Schriften. Akademieausgabe Band IV. Berlin (Verlag Georg Reimer) 1911, Seite 9

[16] Kant, „Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht“. In: Kant, Gesammelte Schriften. Akademieausgabe Band VIII. Berlin (Verlag Georg Reimer) 1912, Seite 23

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Die Idee der Aufklärung und ihre wesentlichen Vertreter
Veranstaltung
Politologie
Note
1,7
Autor
Jahr
2004
Seiten
19
Katalognummer
V108794
ISBN (eBook)
9783640069873
Dateigröße
465 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
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Schlagworte
Idee, Aufklärung, Vertreter, Politologie
Arbeit zitieren
Bela Thiede (Autor:in), 2004, Die Idee der Aufklärung und ihre wesentlichen Vertreter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/108794

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